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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 83

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Nordwesteuropa. <^3 Es umsaßt die drei Länder England, Schottland und Irland. An- gäbe der Grenzmeere und Meeresstraßen nach der Karte! Der L.-Pnnkt Großbritanniens hat die geographische Breite der Stadt Frankfurt a. M., das Nordende diejenige von Stockholm. Die Küsten entwickelung ist bei beiden Inseln an der W.-Küste am reichsten, da dieselbe dem Wogenandrang des offenen Oceans ans- gesetzt ist. Fjordähnliche Meereseinschnitte weist besonders die schottische Küste aus. Bei der Insel Großbritannien liegen sehr häufig Halbinseln und Meereseinschnitte der W.- und der O.-Seite einander gegenüber. Die S.-Küste Englands zeigt in ihrer W.-Hälste schroffe Steilküstenformen. Die Bodengestaltung weist in Irland ein zentrales Tief- land auf, das teils mit breiten Armen bis zum Meere reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen von den Küsten abgeschlossen ist. Die Insel ist reich bewässert; die Flüsse neigen infolge geringen Gefälles zu Seeu- und Sumpfbildung; ^,5 des Landes ist voller rümpfe und Moore. — Englands Gebirge liegen alle nahe an der 'W.-Küste. Man nnter- scheidet das B erg l and von Cornwall, reich an Zinn- und Kupferbergwerken, das H o ch l a u d von Wales (nels) mit Reich- tum an Steinkohlen und Eisen, endlich das nordengl i s che Gebirge mit seinen großartigen Steinkohlen- und Eiseulagern. Über den ganzen 8.-0. Englands breitet sich das wellenförmige englische Tiesland ans, welches mit seinen saftigen Wiesen, fruchtbaren Ackerfeldern und herrlichen Baumanpflanzungen den Eindruck einer großen Parklandschaft macht. Der größte Fluß ist die Themse. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Die Flut gestattet selbst großen Seeschiffen in der weiten Schlauchmündung Zugang bis London. — Die schottischen Gebirge nehmen im N. fast die ganze Breite der Insel ein. Auf das kohlenreiche schottis ch e G r e n z g e b i r g e folgt n. das gewerbereiche schottische Niederland und noch weiter nach N. das rauhe, wildzerrissene, schluchten- und seenreiche schottische Hochland. Der N.-Küste Schottlands sind die felsigen, rauhen Inselgruppen der Hebriden, Orkney- (örkni-) und Shetland (schetländ-) Inseln vorgelagert. D a s K l i m a ist durchaus ozeanisch, gemildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer. Im s. England überwintern Myrten, Lorbeer und Fuchsien im Freien; dagegen reicht die Sonnenwärme nicht dazu hin, Wein zur Reife zu bringen. Das feuchte Klima befördert das Wachstum von Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht. Das ranheste Klima, mit anhaltenden, kalten Nebeln, langen, naßkalten Wintern und rauhen Nordweststürmen, weist das nordschottische Bergland auf. 3. Die Gewohner. Reste der alten keltischen Bevölkerung finden sich noch in Wales, Hochschottland und Irland. Den weitaus überwiegenden Teil der englischen Bevölkerung bilden die Engländer, Abkömmlinge der zur Zeit der Völkerwanderung eingewanderten a n g e l- sächsischen Stämme, zu deueu im 1l. Jahrhundert noch normannische Einwanderer aus Nordfrankreich kamen. Das Germanentum ist bei den Engländern aber in Wesen und Sprache so überwiegend, daß man sie zu den germanischen Völkern zählt. Fast ii-0 der Bevölkerung sind evangelisch, * 5 katholisch (namentlich in Irland). Die Engländer sind das erste See Handelsvolk der ganzen Erde. Ihre Handelsflotte ist fast so groß als die Flotten aller übrigen Staaten der Erde zusammengenommen. In allen Weltteilen haben sie Kolonieen, so daß mit Einschluß derselben das britische 6*

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 87

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 67 die Hochebenen rauh und meist Weideland. — Die Armenier daheim sind ein Hirten- und Bauernvolk, die in der Fremde schlaue Handelsleute. Dem Islam gegenüber haben sie ihren christlichen Glauben mit Zähigkeit festzuhalten gewußt. Armenien bildet kein einheitliches Staatsgebiet. Der N. ist russisch, der W. ist türkisch. Hier die Hst. des Landes, Erzerum, an der Kara- Ivanenstraße vom Schwarzen Meer nach Persien. Der S.-O. Armeniens ist persisch. 4. Mesopotamien (Zwischenstromland), das Tiesland der Zwillings- ströme Enphrat und Tigris. Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! — Im Altertum waren die Ebenen künstlich bewässert und daher von fabelhafter Fruchtbarkeit. Hier war die Wiege der mächtigen Reiche von Babylon, Assyrien und Medien-Persien. Das reiche Land war dicht bevölkert und mit Riesenstädten übersäet. Heute sind jene großen Be- und Entwässernngsanstalten zerstört und verfallen, und das ganze Gebiet bildet bei dem spärlichen Niederschlag eine öde Steppe. Von der alten Herrlichkeit erzählen die Ruinen von N i n i v e bei M o s u l und die vou Babylon bei Hilleh. — Das Gebiet ist von Arabern, Türken und nomadisirenden Kurden bewohnt und gehört zur asiatischen Türkei. Bagdad, alte Chalisenstadt am Tigris, im Mittelalter voller Pracht und Glanz, zur Zeit Harun al Raschids die erste Stadt der Welt, mit 2 Mill. E. Heute nur ein Schatten früherer Größe. 5. Syrien, das östliche Küstenland des Mittelmeers, ist eine Kalk- platte, die sich nach dem Enphrat und der syrisch-arabischeu Küste senkt und längs der Mittelmeerküste von Bergketten besetzt ist. Im n. Teil, dem eigentlichen Syrien, erheben sich die Gebirgszüge des Libanon (weißes Gebirge) und Antilibanon, dnrch eine Längsthalspalte von ein- ander getrennt, bis zu einer Höhe von 3000 m. Das Gebirge ist namentlich ans seinem Westabhange wasserreich und.. fruchtbar und weist fleißig angebaute Kulturterraffeu anf. Spärliche Überreste von Cedern finden sich anf beiden Gebirgszügen. Das Längsthal, C ö l e s y r i e n (Hohlsyrien) ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, unfruchtbare Küstenstrich w. vom Libanon ist das alte Phönizierland. Die Südhälfte Syriens ist Palästina, das heilige, gelobte Land. Durch die Thalspalte des Ghor, in welcher der Jordan durch den Sumpfsee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das West- und Ostjordan- land geteilt. Das O st j o r d a n l a n d ist Steppengebiet. welches nach 0. zur Wüstensorm übergeht. Das Ghor (Ebene) liegt fast seiner ganzen Aus- dehnnng nach unterm Meeresspiegel. Bereits der See Genezareth weist eine Senkung von 194 m auf, und das Tote Meer bildet mit einer Lage von 400 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. Weder Fisch noch Muschel vermag in dem bittersalzigen Wasser zu leben. Nach 8. hebt sich das Ghor wieder bis über den Meeres- spiegel und bildet ein Wüstenthal, das bis zum Meerbusen von Akabah streicht. — Das W e st j orda n l a n d enthält außer der Küstenebene, die durch das Karmelgebirge in einen n. und einen s. Teil zerlegt wird, die grasreichen, hiu und wieder kultivierten Berglandschasten von Galiläa und Samaria und die kahlen, felsigen Hochflächen von Inda. — Die ehedem

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 88

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die fremden Erdteile. gerühmte Fruchtbarkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter Bodenwirtschaft dahin. — Das ganze Gebiet von Syrien gehört zur asiatischen Türkei. Die Hst. im eigentlichen Syrien ist das in herrlichen Gartenumgebungen gelegene Damaskus, „das Auge des Ostens/' Stapelplatz des Karawanen- Handels und Sitz lebhafter Gewerbthätigkeit. Tie bedeutendste Hafenstadt ist Beirut. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind^jetzt die ärmlichen Flecken, Sur und Saida. — Jerusalem (35 Tsd. E.), Hst. Palästinas, aus kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche. Omarmoschee. Allen Bekennern eines Gottes ist Jerusalem die „heilige" Stadt. — Bethlehem, s. von Jerusalem. Marienkirche. — Hebron, die alte Patriarchenstadt, sehr belebter Wallfahrtsort. Gaza,,.lebhaste Handelsstadt int alten Philisterlande an der Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien. — Iafa, zweiter Hafen der syrischen Küste. Hafenstadt für Jerusalem; wird nunmehr durch Bahnbau mit derselben verbunden. — Nazareth, im Berglaude von Galiläa, mit der Kirche Mariä Verkündigung. 6. Arabien (5 mal so groß als das Deutsche Reich, nur etwa 5 Mill. E.), ist eine hohe, zum Euphrat und Persergols geneigte Platte von 500—1000 m Erhebung, welche mit steilem Rande zum Meer absällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Das Hoch- laud ist sehr wasserarm, hat keinen einzigen immer fließenden Strom" und besteht aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oase it. Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Fruchtländer ist in Arabien uralt. — Die Bewohner gehören dem semi- tischen Volksstamm au und sind Mohammedaner. In den Steppen herrscht das Nomadentnm der Beduine n (Wüstensöhne), welche die schönsten Pferde der Welt und die besten Reitkamele züchten. In den kultivierten Gebieten baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balfam und Spezereien an. Der Küstenstrich am Roten Meer und die Halbinsel Sinai gehören zum Gebiete der asiatischen Türkei. In der Küstenlandschaft die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt Mohammeds, und Medina, mit der Grabstätte des Propheten. Namentlich Mekka ist das Wallfahrtsziel vieler gläubiger Moslim. — Mocha, einst berühmter Ausfuhrort für Kaffee, deckt indes heute nur Vioo des europäischen Kaffee- verbrauchs. Das übrige Arabien ist unabhängig. Das größte Reich ist O.m a n mit der Hst. Maskat. — Die Engländer besitzen die Hafenstadt Aden vor der Straße von Bab el Mandeb (Thor der Thränen). 7. Ätün (fast so groß wie Arabien, etwa 15 Mill. E.), bildet ein Tafelland von 1000 m mittlerer Höhe, das von hohen, zum teil bewal- deten Gebirgsrändern eingeschlossen ist. Das Klima ist äußerst trocken, da die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit entziehen. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern Kulturland. — Die Land es Produkte verdienen weniger dnrch ihre Menge, als vielmehr dnrcl) ihre Mannig- faltigkeit Beachtung. Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein Obst, Früchte allerlei Art, Opium, vorzügliche Rosen, Baumwolle, treffliche Pferde und zweihöckrige Kamele. Die Industrie beschränkt sich auf Webereien und Teppechsabrikation. Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan, deren Bewohuer zur mittelländischen Rasse gehören und der Religion nach

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 89

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 89 Mohammedaner sind. — Teheran. Hst. von Persien, Schiras, in reizender Lage inmitten Rosen- und Cypressengärten. Rosenölbereitung. — Afghanistan ist stets bedeutsam gewesen als Durchgangsland von Turan nach Indien. Kabul, an der großen indischen Handelsstraße. — Belu tschistan, der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, sast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt. Hauptort Kelat. 3. Südasien. 1. Vorderindien bildet ein großes Viereck zwischen Himalaja, Iran und dem Meere. Es ist über 7mal so groß als das Deutsche Reich und mit seinen 260 Mill. E. nächst China das volkreichste Land der Erde. An der X.-Grenze der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen groß- artiger Gebirgszug so lang ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau, und breiter, als die Fläche vom sächsischen Erzgebirge bis zur Nordsee. Sein Abfall ist gegen die indische Tiesebene ungleich gewaltiger, als gegen die n.hochflächen. Die höchste Erhebung ist der Ganrisankar, 8800 m hoch, der höchste Berg der Erde (fast 3 mal so hoch als die Zug- spitze!). Das Gebirge ist bei seiner außerordentlichen Höhe reich an Nieder- schlagen und bildet das prachtvollste Waldgebirge der Erde: erst Palmen- gürtel mit Bambus und Bananen, dann Gürtel sommergrüner Laubbäume, sodann der immergrüne Nadelholz- und Alpen- rosengürtel, bis endlich erst über Montblanc - Höhe der ewige Schnee beginnt. — Welche Ströme entspringen ans dem Himalaja? Das indische Tiefland wird vom Ganges mit B r a h m a - p n t r a und dem I n d n s durchströmt. Das I n d u s g e b i e t ist nur im N. recht fruchtbar, weiter nach 8. auffallend trocken und waldleer, ja streckenweise sogar vollständige Wüste. Das G a n g e s - T i e s l a n d, auch H i n d o st a n genannt, ist infolge reichlicher Niederschläge das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes. Hier ist die Heimat der Banianen-Feige und der Lotos-Seerose, zahlreicher Palmen- arten und baumartiger Bambusgräser. Angebaut werden Reis, Weizen, Baumwolle, Indigo, Thee, Opiummohn. Zahlreich und großartig ist die T i e r w e l t vertreten. Der Elesant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das gefährlichste Raubtier. In den Flüssen hausen riesige Kroko- dile, und besonders reich sind die Schlangen vertreten. Die Vogelwelt zeigt großen Reichtum an Hühnern. Der s. Teil Vorderindiens ist das Hochland von Dekan, ein größtenteils ostwärts geneigtes, mäßig hohes Tafelland mit Randgebirgen an beiden Küsten, im Innern steppenartig. Reichtum an Diamanten. Im 8. die birnsörmige Insel Ceyl o n, Heimat des Zimtbaumes. Perleu- fischerei. Ceylonkaffee. Die Bewohner Indiens waren ehedem die dunkelfarbigen Drä- vida-Völker, welche aber bereits in uralter Zeit von den zur kau- kasischen Rasse gehörigen Hindus verdrängt wurden. Teilweise ver- mischten sich diese anch mit der Urbevölkerung, so in Dekan und Ceylon. Die Hindus brachten das Land schon sehr frühe auf eiue hohe Stufe der Kultur. Der Reichtum des Laudes lockte aber auch fremde Eroberer au. So gründete ein mongolischer Eroberer in Indien ein großes moham- medanisches Reich mit der glanzvollen Hst. Delhi. Der Fürst führte den Titel Großmogul. Noch heute ist namentlich im Jndusgebiet der Mohammedanismus sehr verbreitet. Die Hindus haben noch heute ihre uralte b r a h m a n i s ch e R e l i g i o n (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und ebenso die Ständescheidung in K a st e n. -— Heute

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 93

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 93 b) D i e Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, der spärliche, straffe Haarwuchs, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie sofort als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. Auf einer Bodensläche von 4 Mill. qkm wohnen 382 Mill. Menschen, "4 der Bewohner der ganzen Erde. Im chinesischen Tieslande, das etwa so groß als das Deutsche Reich ist, wohnen an 150 Mill. Leute. Diese ungeheure Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter, schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Seine Leiden- schaften sind Opiumgenuß und Spiel. Alles Ausländische betrachtet er mit großer Geringschätzung und,.hält mit beispielloser Zähigkeit an uraltem Her- kommen und altersgrauen Uberlieferungen fest- Daher haben denn auch in China die großen Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete der In- dnftrie und des Verkehrs so gut wie gar keine Berücksichtigung gefunden. Ein Hauptverkehrsmittel sind die Kanäle, unter ihnen der rheinlange Kaiserkanal. Die Kultur der Chinesen ist sehr alt. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, den Kompaß, die Steinkohlenfeuerung, das Porzellan, die Gasbeleuchtung und das Schieß- Pulver. Auch heute noch liefern sie ausgezeichnete Seiden- und Baum- wollenzeuge, Porzellanfabrikate, Schnitzereien, Lackwaren und Tusche. Die Hauptnahrungsquelle ist aber der Ackerbau. In dieser Hinsicht ist China das erste Land der Erde. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit Gärten und Gemüsefeldern, ja ganzen Ansiedelungen. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pfluge auf dem heiligen Acker in Peking, um fo den Bauernstand zu ehreu. Tie S t a a t s r e l i g i 0 n ist die des Consusius; doch „bekennt sich das niedere Volk sast durchweg zum Buddhismus. Über China, „das Reich der Mitte," herrscht mit unumschränkter Gewalt ein Kaiser als „Sohn des Himmel s". c) China ist ein Land der Riesenstädte. Peking id. h. n. Hoflager), Residenz des Kaisers. (1.6 Mill. ©.) Nanking (d. h. s. Hoflager>, am untern Jang-tse-Kiäug, Hauptsitz der Gelehrsamkeit und Industrie, S'ch a u g- h ä i, wichtigster Platz für den Außenhandel. C a n t 0 n (1,6 Mill. E.), bedeutendste Handelsstadt des Südens. 3. Korea, eine Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer, Bergland, von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen ver- wandt ist. Das Gebiet bildet jetzt ein selbständiges Königreich, beherrscht von dem „Könige der 10 000 Inseln". Bis in die neueste Zeit war es dem Verkehr mit dem Auslande verschlossen. 4. Japan, (Land des Sonnenaufgangs), 382000 qkm, 39 Mill. E., besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln, welche durch das stürmische Japanische Meer von dem Festlande getrennt werden. Tie Inseln sind durchweg gebirgig und der Hauptherd der großen Vnlkan- reihe, welche sich von Snndainseln bis nach Kamtschatka hinzieht. — Das K l i m a ist ozeanisch, und da die O.-Küste von einer warmen Meeres- strömung bespült wird, wärmer als aus dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8. gedeiht Reis, Thee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahres- wärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Assen, im N. Nadelhölzer und Bären.

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 94

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
94 Die fremden Erdteile. Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind B u d d - histen. In Bezng auf Gewerbe und Wissenschaft waren sie bis in die neueste Zeit noch Schüler der Chinesen. Seitdem Japan aber dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überrascheud schnell viele Fortschritte unserer Kultur in Bezug auf Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen uuter alleu Asiaten am höchsten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien, sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenzüchter. Hanpt- ausfuhr Thee und Seide. — Das geistliche und weltliche Oberhaupt ist der Mikado. Tokio «über eine Mill. (£.), Hst. auf der Insel Nippon. —, Jokohama, Hauptausfuhrhafeu. — Kioto, große Industriestadt. 5. Nord- und Nordwestasten. (Russisch.) I. -Sibirien, (größer als Europa, Bevölkerungsziffer geringer als die von London) nimmt den Raum zwischen dem Ural und Großen Ozean, Zentrales ien und dem Eismeer ein. Die ^.-^.-Hälste ist Tief- land, der S.-O. Gebirgslaud. Zu den Gebirgen gehört der gold- und silberreiche Altai, das graphitreiche saj anische Gebirge, das eisen- reiche Jablonoi - Gebirge und das Vnlkangebirgsland von Kamtschatka. — Die Riesenströme Sibiriens folgen der N.-Ab- dachung des Landes zum Eismeer. Es sind der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei und die Lena. Für den Verkehr nach außen habeu diese Ströme sehr geringe Bedeutung, da sie in das selten eisfreie Polar- meer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrnngsqnelle der Bewohner. Zum großen Ozean fließt der Amur. Der Baikalsee ist das größte stehende Gewässer, ein tiefer Süßwaffer-Gebirgsfee. Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter als dasjenige Europas unter gleicher Breite und weist namentlich große Wärmegegensätze auf: lange, strenge Winter mit furchtbaren Kältegraden und nach raschem Übergange sehr heiße Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt sehr schnell entwickelt. (So hat Jakntsk, das wenig n. liegt als Bergen, im Winter — 40° C., im Juli bis 20° C.) Zu dieser Gestaltung des Klimas trägt außer der u. Lage Sibiriens auch seiue Bodeugestaltuug bei. Es ist gegen das Eismeer hin ganz offen gelegen und gegen den 8. durch hohe Gebirge abgeschlossen. Die größte Kälte zeigt O.-Sibirien. Das günstigste dem Anbau vou Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgs- thäler und Ebenen. Pflanzen- und Tierwelt find in den einzelnen Gegenden sehr verschieden. Der s.-w. Teil Sibiriens ist eine Fortsetzung der turauischeu S.tepve. Nördlich davon zieht sich vom Ural bis zum Altai und dem Baikalfee ein etwa 350 km breiter Gürtel fruchtbaren Knltnrlan- des hin, das sich infolge reichlicher Niederschläge zum Ackerbau wohl eiguet. Noch weiter n erstreckt sich vom Ural bis zum Großen Ozeau ein breiter Gürtel von Nadelholz Waldungen, die Heimat vou allerlei Pelz- tieren (Zobel, Hermelin, Polarfuchs. Bär, Eichhörnchen) und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die Sumpf- und Moosflächen der öden T u u d r a.

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 102

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
102 Die fremden Erdteile. bedeutendsten Küstenplätze sind Dar-es-Salaam ^Friedenshafen) und B a g a m o j o. 7. Das anßertropischc Südafrika umsaßt den s. Teil des süd- afrikanischen Hochlandes. Der Zugaug zum Innern ist durch steile Randgebirge erschwert. Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zentralafrika; ja im N.-W. nimmt der Boden sogar Wüstenform an (Kalahari >. Der Hauptfluß des Gebietes ist der Oranjestro m. Das Klima ist besonders in den s. Strichen und auf den Hochebenen auch für Europäer recht zuträglich und erinnert an das Mittelmeerklima. Die Bevölkerung bestand ehedem aus der südafrikanischen Rasse, von welcher sich im N.-W. noch die Buschmänner und Hottentotten erhalten haben. Dann drangen von N.-O. die kräftigen Kaffern ein, ein Zweig der Bantnneger. Die Hauptbeschäftigung aller dieser Bewohner ist Vieh- zncht und Jagd. Auch viele Europäer leben im Kaplande und in den beiden Bauernstaaten. Der größte Teil vom anßertropifchen Südafrika ist im Besitz der Engländer. Ihnen gehört das Kapland, das f.-ö. Küstenland tkaffernland) und das Gebiet n. vom mittleren Oranjeflnß. Der Hauptort dieses Besitzes ist die Kapstadt, im Hintergründe der Tafelbai und am Fuße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Das Hauptausfuhrprodukt ist Wolle, da Südafrika bezüglich der Schafzucht zu deu ersten Ländern der Erde gehört. — S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guteu Hoffnung. Im Innern Südafrikas liegen zwei Bauern republiken, gegründet von holländischen Bauern. D e u t s ch - S ü d w e st a s r i k a, l^/g mal so groß als das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Oranje im 8. bis zu deu portugiesischen Besitzungen im N. Hinter einem wüstenähnlichen Küsten lande, das nur mit klobigen Ochsen- wagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werdeu kann, breiten sich steppenartige Hochebenen aus. Hier weiden dienamas(Hotten- totten) und die negerartigen Herero ihre großen Viehherden. Beide Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutscheu Regieruugs- beamteu in ihrer Ausführung hindert. Die rheinische Mission ist hier für die Ausbreitung des Christentums mit großem Erfolge thätig. — Die Gebirgszüge im Innern des Landes sollen reich an Mineral- schätzen sein, deren Abbau aber durch die Wasserarmut und Unweg- samkeit des Laudes uoch gehindert wird. — S. von der englischen Walfisch- bai der deutsche Hasen Angra Pequena (pefdna). 8. Die afrikanischen Inseln. Madagaskar, größer als das Deutsche Reich, von Bantuuegern und Malayen bewohnt. Letztere sind das herrschende Volk und stehen unter einer christlichen Königin. Die Franzosen üben aber die Oberhoheit über die Insel aus. — Alle auderu Inseln sind sehr klein und meist vulkanische Hochinseln. Die wichtigsten derselben sind: Madeira (madera), portugiesisch, berühmter Weinbau, ausgezeichnetes Klima zur Genesuug für Brustkranke. — Die canarischen Inseln, Heimat des Kanarienvogels. Das s.-w. Jnselchen der Gruppe heißt.ferro. — St. Helena, englisch, weitab vom Festlande gelegen; seinerzeit Ver- bannuugsort Napoleons I.

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 109

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 2. Westindien (etwa so groß, wie Italien ohne die Inseln, 4v2 Mill. E.) stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinokomündung reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den B a h am a i n s e l n, kleinen, nied- rigen Koralleninseln u.-ö. von Cnba, den Engländern gehörig; 2. den großen Antillen lantiljen), vier größeren, von nichtvulkanischen Gebirgen durchzogenen Inseln, 3. den kleinen Antillen, zahl- reichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. — Das heißseuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflauzenwuchs, darunter fast alle t r 0 p i s ch e n K n l t u r g e w ä ch s e, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Gewürze und Farbhölzer. Hier war ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und M n l a t t e n übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Ansel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie gehört den Spaniern, liefert den meisten Rohrzucker und viel Tabak aus den Weltmarkt. Hst. Habana (awäna). Spanisch ist außerdem die Insel Puertoriko (reicher Hafen). — Jamaika, „die Perle der Antillen", ist englisch. Ausfuhr vou Jamaika-Rum. — Haiti umfaßt eiue Neger- und eine Mulattenrepublik. Die kleinen Antillen wurden wegen ihres Reichtums au Produkten und ihrer günstigen Handelslage von den Seemächten Europas in Besitz geuommen. Heute habeu hier uoch die Engländer, Franzosen, Niederländer und Dänen Kolomeen. 4. Südamerika. 1. Äl!g Getiitt 5(1* Coi'öiucmt (kordiljeren) reicht vom Feuer- l a n d bis Panama. Es ist das l ä n g st e Kettengebirge der Erde, 3 mal so lang als der Himalaya. Die einzelnen Teile des Hoch- gebirges werden nach den Ländern benannt, welche es durchzieht. Darnach unterscheidet man: die Anden vonpatogonien, die von Chile (tschile), Peru und Bolivia, Quito (fito) und Neu-Grauada. Die Cordillereu vou Chile weisen die höchste Erhebung Amerikas, deu Aconcagna (6800 m), auf. Weiter u. umschließt das Gebirge die Hochebene von Peru und Bolivia (bis 4009 m hoch) mit dein Titicacasee, dessen Süßwasserschale von Andenriesen umlagert ist. -Las Hochland ist zwar regenarm, aber zu Getreide- und Obstbau wohl- geeignet. Die höchsten Stufen sind bereits rauh und vorzugsweise Weide- und Buschwildnis. ^Das Küstengebiet leidet an auffallender Trockenheit und zeigt an einzelnen Stellen geradezu „Wüstenform. — Die Hochebene von L.ntto (30d0 m hoch), unter dem Agnator gelegen, ist regenreich und frucht- bar und zeigt üppigen Pflanzenwuchs. In der Niederung gedeihen tropische Gewächse, auf den Hochflächen Getreide und edle Obstarlen. Das ganze Gebiet ist lehr waldreich. Unter den Andenriesen von Quito der Chim - b 0 raz 0 (tschimborässo, 6300 m). Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus I u d i a ii e r u und M i s ch l i u g e n, zum kleinern Teil aus Kreolen, Nachkommen der eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Aus deu Hochebenen von Peru und Bolivia blühte sogar — ähnlich wie in Mejico — bereits ein reges Kulturleben, als die Länder einst von den Spaniern entdeckt und

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 75

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Südeuropa. '5 den sonnigen Alpenthälern, ausdauern. Die außerordentliche Fruchtbar- keit der Ebene ermöglicht reiche Getreideernten (namentlich Weizen und Mais), lohnende Baumkultur (Oliven, Maulbeerbäume, Kastanien, Walnuß- bäume) und Weinbau, so daß die ganze Ebene einem wohlgepflegten Garten gleicht. Der Apennin, ein Mittelgebirge, umzieht zunächst den Golf von Genua, nähert sich dann aus seinem weitern Zuge der adriatischen Küste, bildet iu seinem mittleren Teil (n. von Rom) das wilde Hochland der A b r u z z e it. In Süditalien teilt sich das Gebirge in zwei Kämme. Der Apennin besteht vorwiegend aus Kalk und ist wasserarm. In seinem n. Teile vorzüglicher Marmor. — Die Ostseite der Halbinsel hat schmalen, sehr beschränkten Küstensaum. Die Westseite ist die begünstigter?, weist die bedeutendsten Flüsse, A r n o und Tiber, auf, hat thalreiche Uferland- schasten und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet lelba). — In der Nähe von Neapel der Vulkan Ve s n v. — Das Klima ist Mittelmeerklima, hat milde Winter und ist dem Gedeihen von Südfrüchten (Apfelsinen, Citronen, Feigen) zuträglich. Von den Insel u sind die bedeutendsten S i e i l i e n mit dem gewal- tigen Vulkankegel des Ätna, und das fast gleichgroße Sardinien- — Corsic ci gehört zu Frankreich, die M a l t a g r n p p e zu England. Sämt- üche der genannten Inseln sind gebirgig. 3. Die Lewohner sind romanischer Abstammung und fast durchweg katholisch. Im Altertum war Italien der Kern des großen römischen Reichs, welches alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer derselben umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissen- schaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der berühmten italienischen Maler bewundert. Die Volksbildung steht ans niedriger Stufe. — Die Haupt nahrnngsquelle der Bevölkerung ist die L a n d w i r t s ch a s t. Der Getreidebau blüht besonders in der Poebene; Italien ist vor allen Ländern Europas das Land der Südfrüchte und der Hler^engung. S e i d e u p r o d u k t i o n besonders in der Lombardei. Die Armut an Mineralien, namentlich an Steinkohlen, läßt die G r o ß i n d n st r i e nicht recht zur Entwickelung kommen. Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Thonwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des Snez-Kanals wieder zu heben. 3. Ortskunde. a) In Oberitalien: Turin (305 Tsd. (£.), Großstadt am obern Po und der Bahnlinie, welche aus Frankreich durch den Mont Cenis-Tnnnel führt. Genua, in schöner Lage am ligurischen Küstensaum, Italiens erste Seehandelsstadt. — Mailand (407 Tsd. E-\ Hst. der Lombardei, Knotenpunkt des oberitalienischen Bahnnetzes, Hauptort für Seidenindustrie, reich an Kunstbauten, worunter der große berühmte Marmordom. — M a n t u a, starke Festling in sumpfiger Umgebung. — Venedig, aus xmseln in den Lagunen (Strand- oder Küstenseen) des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Handelsrepublik Europas, reich an Kirchen und Palästen; Handelsstadt. k) I >n Gebiete der eigentlichen Halbinsel: Floren z, am Arno, berühmt durch feine großartigen Kunstsammlungen: Jndnstrie- stadt. — Rom (410 Tsd. E.), Hst. des Königreichs und Sitz des Papstes, zu beiden Seiten des Tiber gelegen, im Altertum Hst. des größten Welt- reiches, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes, reich an alten Kniistschätzen und Baudenkmälern (Forum. Engelsburg). Peters- kirche, größte und herrlichste christliche Kirche- — 'Neapel (512 Tsd. E-), größte Stadt Italiens, sehr schön am gleichnamigen Golf inmitten der Fruchtgefilde Campaniens gelegen; zweiter Handelshafen Italiens. In der

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 24

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
^ Das Deutsche Reich. 2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom Rheinstrom durchzogen. Beschreibe seinen Lauf nach der Karte von den Quellen bis Mainz! Nenne seine bedeutendsten Nebenflüsse im Ge- biet des südwestdeutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Neben- flüfse wird die Tiefebene reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen Stromes sind eingedämmt, um das Ufergelände vor Überschwemmung zu schützen. Auf dem Strome selbst herrscht namentlich unterhalb Straßburg reger Schiffsverkehr. Starke hohe Brücken verbinden die beiden Ufer bei Basel. Straßburg und Mainz. 3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch Gebirgszüge geschützte Lage hat, so weist sie ein sehr mildes Klima ans, das mildeste in ganz Deutschland. Die milde Lust und die große Frucht- barkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten Landstrich. Außer uuseru bekannten Feldfrüchten gedeihen Wein. Obst, Tabak, edle Kastanien- und Walnußbäume iu Fülle. 4. Die Bewohner. Die Ebene gehört zu den bevölkertsten Strichen unseres Vaterlandes. Der Landbau allem vermag die Bewohner indes nicht zu ernähren. Großindustrie (Baumwollenindustrie im Elsaß) und Handel sind ebenfalls gar wichtige Nahrungsquellen. Seit der frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Ver- kehrsstraßen begleiteten den Strom auf beiden Seiten. Hellte treffen wir auf beiden Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen Deutschland an. — Die Konfession der Bewohner ist im Reichsland größtenteils katholisch, in den andern Gebieten der Tiefebene gemischt. 5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe, Hauptstadt des Großherzogtums, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts gegründet, heute eine blühende Industriestadt. — Heidelberg, alte Univer- sitätsstadt in reizender Lage am Ausgange des Neckarthales. Großartige Schloßruinen. — Mannheim, am Einfluß des Neckars in den Rhein gelegen; größter Rheinhafen Süddeutschlands. — Baden-Baden, berühmtes Weltbad in schöner Lage. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher Lage am Ausgange eines Schwarzwaldthales. b) Im Reichs lande: Strasburg, Hauptstadt des Reichslandes, in fruchtbarer Gegend an der Iii gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichsfestung. Deutsche Reichshochschule (Kaifer-Wilhelms-Univerfität). Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der Haupthandelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Verkehrslinien (Eisenbahnen und Kanäle). — Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischen Jndustriebezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands. c) In der bayrischen Rheinpsalz: Speyer^ alte Stadt am linken Rheinufer; im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs: herrlicher Dom mit vielen Kaifer-Gräbern. ck) Im Groß Herzog tum Hessen: Darmstadt, Haupt- und Resi- denzstadt am Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier nach Heidelberg hinzieht. — Worms, alte, sagen reiche Stadt am linken Rheinuser. Im Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage wurden in ihren Mauern abgehalten. — Mainz, größte Stadt des Groß- herzogtums in wichtiger Läge an der Mündung des Mains in den Rhein: starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien, blühende Handels? ftabt. — Bingen, Wein-Städtchen am Rheinknie. e) Im Preußischen Gebiet: Frankfurt a. M, große Handels- stadt in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der oberrheinischen Tles- ebene. Ihre Blüte verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern Main im Mittelpunkt des deutsch-rheinischen Gebietes- Sie ist mcht nur der Mittelpunkt der gesammteii rheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch
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