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1. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 61

1900 - München [u.a.] : Franz
Die fränkisch-schwäbische Stufenlandschast. int Westen. Am Westrand hebt sich die unterste Stufe des Jurasystems mit ihren dunkel gefärbten Schiefern um so schärfer von den Sandflächen des Keupers ab, als diese auf ihren mageren Sandböden („des heiligen römischen Reiches Streusandbüchse") ausgedehnte Föhrenwälder, wie den Nürnberger Reichsforst, tragen, jene das vorzügliche Garten- und Hopfenland Frankens bildet. Steigt der Lias mit seinen Obst- und Hopfengärten allmählich von der Keuperebeue aus an, so erhebt sich der nun folgende Dogger mit seinen festeren Sandsteinen zu einer Steilterrasse, die, weil der sandige Boden weniger fruchtbar sich erweist, mit Wald, und zwar meist mit Buchenwald, überkleidet ist. Diese Buchenwaldungen, da und dort von malerischen Felspartien und Burgruinen überragt, bedecken die dem Jura eigentümlichen Vorberge bis zu ihren Gipfeln hinauf. Die Vorberge selbst, wie der Moritz- und Arzberg zwischen Lauf und Hersbruck, sind durch die erodierende Arbeit des Wassers von der eigentlichen Plateaumasse nahezu vollständig abgesprengt worden; sie treten aber, durch schluchtenartige Thäler von allen Seiten zernagt, nicht wie in Schwaben als kegelförmige Berge, sondern als Plateaus eil miniature auf, die ihre schroffen Bastionen nach den verschiedensten Richtungen vom Plateauzentrum vorschieben. Was diese flachwelligen Hochebenen der Vorberge im kleinen darstellen, das zeigt die Plateaumasse des Jura im großen: . weit- gedehnte, kahle Flächen, von einzelnen dolomitischen Felskolossen überragt, um die sich spärliche Waldparzellen und Aecker (Hopfengärten und Roggenfelder) ziehen; an den Hängen der tief eingerissenen Thäler, wie des Pegnitzthales zwischen Velden und Rupprechtstegeu, dagegen ein reizendes Gemisch von Wald und Fels, Matte und Feld, dem ein tiefgrüner Wiesenteppich im Thale einen selten schönen Unter- gruud verleiht. Die Kontraste zwischen der sterilen, nur durch ihre pittoresken Felsformen einigermaßen erfreulich wirkenden Hochfläche und den mit einem unvergleichlichen Wasserreichtum ausgestatteten, saftstrotzenden Thälern sind es, die den Jura zu einer ganz eigenartigen Landschaft Süddeutschlands stempeln. Eine 2— 3 stündige Eisenbahnfahrt von Nürnberg nach Amberg über die nur 452 m hohe Paßhöhe von Etzel- Wang vermag über diese deutsche Juralandschaft einen ersten orientierenden Ueberblick zu gewähren. b) Bewässerung und Wegnetz. 1. Bewässerung. (Vergl. hiezu außer der Flußprofil-Tafel die Tabelle S. 48.) Die Entwässerungsverhältnisse der fränkisch-schwäbischen Stufenlandschaft sind von denen der Lothringer Hochebene ziemlich verschieden. Während im linksrheinischen Gebiet der e i n z i g e Wassersammler nordwärts fließt und den Rhein erst weit außerhalb des südwestdeutschen Beckens erreicht, werden die rechtsrheinischen Terrassen vou zwei Hauptadern, dem Neckar und dem Main, entwässert, und diese führen ihre Wassermassen noch inner- halb des südwestdeutschen Beckens dem Hauptstrome zu. Außer dem Rhein empfängt aber auch die Donau noch Wasseradern vou der fränkischen

2. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 31

1900 - München [u.a.] : Franz
Das Fichtelgebirge. 31 köpf bis zur Kösseine, die Granitmassen von Selb und der Granitstock des Steinwalds, außerhalb des Rahmens des Profils bleiben. Nähert man sich von dem slachwelligen Thonschiefergebiet des Frankenwaldes aus dem Fichtelgebirge, so hat man, ehe man an den Fuß des eigentlichen Gebirges gelangt, zuerst das Münchberger Vorland zu überschreiten, das sich von einem zwischen Stadt-Steinach und Hos deutlich ausgeprägten Randwall in Form einer schwach geneigten schiefen Ebene bis zu der auf der Linie Berneck—zell ct. d. S. und Rehau beginnenden schmaleu Urthonschieferzone im Norden der Waldsteinkette ausdehnt. Der Boden des Münchberger Vorlandes, der fast ganz ans glimmerreichen und hornblendeführenden Gneisen besteht, verwittert zu einem thonreichen, durch Zersetzung der häufig vorkommenden Hornblende meist dunkelbraunen Lehmboden und dient deshalb weniger als Wald- boden, wie sonst im Fichtelgebirge, sondern als Ackerland. Erst gegen das Nordende der Münchberger Ebene, dem Frankenwald zu, wird der Bau der Körnerfrüchte durch den Anbau der im Fichtelgebirge sonst so wichtigen Kartoffel zurückgedrängt. Jenseits einer flachen, von Berneck bis Rehau sich durchziehenden Bucht erhebt sich das Land wieder, und es macht sich damit jene kristallinische Thonschieferbildung geltend, welche durch ihre Mächtigkeit und Ausdehnung neben dem Granit den zentralen Teil des Gebirges vollständig beherrscht. Unmittelbar südlich von Zell treten zuerst Horn- blende- und Chloritschiefer, sodann Phyllite auf und legen sich in nahezu gleichbreit bleibender schmaler Falte an den Nordabhang der Waldstein- kette. Da diese kristallinischen Schiefer durch ihre Zersetzung einen wenig fruchtbaren, kieselreichen Boden liefern, so beginnt mit der Thonschiefer- zone am Waldsteinzug zugleich das große Waldgebiet des Fichtelgebirges, das sich nun mit einer einzigen größeren Unterbrechung im Wunsiedler Gneisgebiet, wo der Kartoffelanbau weit jede andere Art der Boden- benutzuug überwiegt, über die ganze Gebirgsmaffe erstreckt. Die Phyllit- schichten werden nun aber zum ersten Mal unterbrochen durch einen großartigen Granitstock, der im Waldstein mit 897 in gipfelt. Der Gipfel des großen Waldstein hat die den Granitbergen eigentümliche Kuppenform und zeichnet sich außerdem durch ein gewaltiges Blockmeer aus, das in ähnlicher Ausdehnung und Großartigkeit im Fichtelgebirge nur noch an der Lnxburg unterhalb der Kösseine zu finden ist. Ist die felsenbesäete Kuppe des großen Waldstein überstiegen, so stellt sich wieder Phyllit ein. Diese Phyllitschichten, eine durch den Granit unterbrochene unmittelbare Fortsetzung des Urthonschiefers an der Nordseite der Wald- steinkette, dehnen sich bis zur oberen Eger aus, werden unweit Weißen- stadt a. d. E. aber durch einen schmalen Granitstreifen abgelöst, der die Verbindung zwischen dem Granitmassiv des Schneebergs (1063 in) und dem Granitlager von Selb herstellt. Schon in geringer Entfernung von Weißen- stadt endigt aber die schmale granitische Verbindungszone im Innern des Gebirges wieder und damit auch der zusammenhängende Wald; es beginnt

3. Der Oberflächenbau Deutschlands - S. 52

1900 - München [u.a.] : Franz
52 Die rechtsrheinischen Nandgebirge. Osthang desfeldberges von kleinen Bergseen (Feldbergsee 1112 in) geschmückt und statt des Waldes nur mit Matten bedeckt, verleihen der Landschaft einen monotonen Charakter, der sich aber erst recht entfaltet, wenn man die Wasserscheide zwischen dem Rhein und der Donau überschreitet und iu die langgestreckten Thäler der Ostabdachung des Gebirges hinabsteigt. Ganz eigenartig ist die Thalbildung in dem Teil des südlichen Schwarz- waldes, der durch das Alb- und Wutachthal (Winkel: Neustadt—achdorf —Waldshut) abgeschlossen ist. Der Abfall dieser Schwarzwaldgruppe erfolgt anfänglich ebenso sanft wie der östliche, um dann steil mit einer 400 m hohen Stufe gegenüber dem Jura am Rheinthale abzubrechen. Um allmählich in das Niveau des letzteren zu kommen, schneiden die Flüsse sehr tief in die sanft geneigte Südwestabdachung des Gebirges eiu und rauschen in engen Schluchten dahin, die weder menschlichen Siedelungen noch Straßen Raum gewähren, so daß manche Thalstrecken, z. B. das Wntachthal oberhalb Grimmelshofen, heute uoch unzugänglich sind. Schiffbar ist wegen des starken Gefälles keiner der südlichen und westlichen Schwarzwaldflüsse, dagegen wird die Flößerei mit gebundenem Holz ans der Kinzig und der Mnrg betrieben, seit der Ausdehnung des Weg- und Eisenbahnbaues und den veränderten Bedinguugeu des Holzhandels allerdings in stetig sich verringerndem Maße. Dafür ist aber die Wasserbenützung für die Landwirtschaft und die Gewerbe im Schwarzwald um so weitergehend. Nur ein kleiner Teil der Thalböden und Untergehänge entbehrt der Bewässerung und der meist sehr zweckmäßig eingerichteten Berieselungsanlagen, die die Wiesen überaus ertragsreich und zum wertvollsten Besitztum der bäuerliche« Bevölkerung des Schwarzwaldes machen. Auch Wasserbenützungs- anlagen sür gewerbliche Zwecke (Zuleitungskanäle, Stauwerke. Sammelbecken:c) sind im Schwarzwald in großer Zahl vorhanden; sind doch selbst die beiden größten Schwarzwaldseen, der Titi und der Schluchsee (858 m), durch Stauschleusen am Ausfluß zur künstlichen Wasseransammlung eingerichtet. 2. Der Odenwald. Vom Thal der Ettlinger Alb an beginnt die breite, der Zaberner Bucht auf der Westseite des Rheines analoge Senke des Kraichgaus, die durch das stufenweise Abbrechen der Triastafeln zwischen dem nördlichen Schwarzwald und dem südlichen Odenwald gegen den Jura- streisen bei Langenbrücken entstanden ist. Da die Tafeln vom Schwarz- Wald und Odenwald her entlang nordostwärts gerichteten Verwerfungslinien staffelsörmig niedersanken, so bildet die Kraichgauer Senke eine gegen die Mittellinie Langenbrücken—mühlhausen gleichmäßig abgestufte Treppen- verwerfung, die bei ihrer geringen Höhe — bis auf 250 m sinkt die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Rheines und des Neckars — von je die bequemste Verbindung zwischen der oberrheinischen Tiefebene und Schwaben bildete. Am linken Ufer des Neckars, am Fuße des über Heidelberg sich erhebenden Königsstuhls (567 in), tritt die grauitische Unterlage des oberrheinischen Gebirgssystems wieder zu Tage, und sofort ändern sich auch wieder die Höhenverhältnisse: es beginnt der in seinen Umrissen einem Quadrat (Heidelberg — Buchen — Groß-Ostheim — Darmstadt)

4. Länderkunde von Europa - S. 21

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 21 ferner bei der stetig bewegten Luft die vielen Windmühlen, die ein wesent- liches Stück in der holländischen Landschaft bilden, große Dienste. Die Nieder- lande sind das wasserreichste Land der Nordeuropäischen Tiefebene. Dieser Um- stand begünstigt in hohem Maße die Schisfahrt. Klima. Dieses ist, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen liegen- den Ländern, dnrch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle Sommer und Januar Oktober Temperaturgang während eines Jahres in Utrecht und Moskau (See- und Landklima). insbesondere durch reichliche Niederschläge und viel Nebel gekennzeichnet. Die Nähe des Meeres und die Einwirkung des Golfstromes erklären diese Tatsachen. Das Klima hat ausgeprägt ozeanische Natur. Landschaft. Marsch, Heide und Moor bestimmen das Aussehen der holländischen Landschaft und zahlreiche Windmühlen, weidendes Vieh und Schiffe, die auf den Flüssen und Kanälen verkehren, bilden deren eigenartige Ausstattung. Die Landschaft gleicht der von Nordwestdeutschland. Erwerbszweige und Siedelungen. Der Osten, das Moor- und Geestland. Die östlichen Gebiete Hollands sind — abgesehen von den westfriesischen Marschen — vorherrschend moorig und sandig (Geest) wie das nordwestdeutsche Tief- land; doch ist für Entwässerung der Moore und Aufforstung der Heiden schon viel geschehen. Immerhin weifen diese Landstriche nur dünne Bevölkerung und wenige Siedelungen auf. Davon sind die wichtigsten Groningen und Arnhem, dieses schon in hübscher Lage und Umgebung, daher ein beliebter Ruhesitz reicher Kaufleute. Der Westen, das Marschland. Die Marschen, ein Anschwemmnngs- land der Flüsse und des Meeres, sind reich an fetten Wiesen. Daher wird in diesem Teile des Landes besonders die Rinderzucht erfolgreich betrieben. Diese ist wieder Ursache eines ausgedehnten Handels. Mastvieh, Butter und Käse (Edamer) werden von Holland in großer Menge zur Ausfuhr gebracht. Teilweise wird der Marschbodenaberauch zu Gemüsebau irnb Blumenzucht verwendet. Durch letztere ist besonders Haarlem (westlich von Amsterdam) bekannt. Sie er- scheint als ein von der Natur gebotenes Gegengewicht gegen die Einförmigkeit der Landschaft, zumal auch der Wald dem Marschland vollständig fehlt. Der Boden Hollands hat wie das Westdeutsche Tiefland Marsch, Moor und Geest; er dient vorwiegend der Landwirtschast. Die Küste. Am A (ei), einer abgedämmten Seitenbucht der Südersee, und an der Mündung der Amstel liegt die größte Stadt des Landes, Amsterdam, 610000 Einw. Sie wird durch Kanäle (Grachten) in zahlreiche Inseln zerteilt. Da die Häuser gleich

5. Länderkunde von Europa - S. 7

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 7 Talkessel des Fischsees in der Hohen Tatra. Höhenlage des Sees 1384 m. Tiefe 50 m, Größe 33 ha. Im Vordergrunde Blockwerk von früheren Gletschern. Die Tatra zählt 109 solcher „Meeraugen", die ursprünglich von kleinen Gletschern erfüllt waren wie die Seen des Böhmer- und Schwarzwaldes. mit Vororten 625000 Einw. Auf dem linken Moldauufer der hohe Hradschin (radschiu — Schloßbezirk) mit dem Blick auf die turmreiche Stadt. In Süd- böhmen Budweis. Infolge der überaus günstigen natürlichen Verhältnisse ist Böhmen das reichste Land des Kaiserstaates und viel dichter besiedelt als die Alpenländer (130 Einw. auf 1 qkm). Bevölkerung. Die Deutschen, volle 2/5 der Bevölkerung, bewohn en ge- schloffen die Randgebiete. Sie haben höhere Gesittung in das Land getragen und sind auch heute noch in den Städten als Kaufleute und Inhaber des Groß- gewerbes der maßgebende Teil. 3/ö sind Tschechen. ' 2. Die Markgrafschaft Mähren. Natur. In den tiefgelegenen Niederungen an der March und ihrem West- lichen Zufluß, der Thaja, wird außer Getreidebau noch umfänglicher Zucker- rübeu-, Obst- und Weinbau getrieben. Gleich Böhmen ist auch Mähren ein sehr fruchtbares Stufenland.

6. Länderkunde von Europa - S. 23

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 23 Hochbelgien. Den s. und sö. Teil Belgiens bedecken die Ardennen. Sie haben die Natur des Rheinischen Schiefergebirges und werden von Maas und Sambre (fmtgbr) in enggewundenen, dem Rhein- und Moseltal ähnlichen Tälern durch- brocheu. Der höhere Teil der Ardennen ist rauh und wenig fruchtbar und in ihren Wäldern Hausen noch vereinzelt der Wolf und das Wildschwein. Die Bevölkerungs- dichte ist deshalb auf der Hochfläche gering. Um so reicher aber entfaltet sich das Leben am Nordrande des Gebirges, im Maas- und Sambretal. Hier hat die Natur die reichsten Mineralschätze niedergelegt, besonders Eisen und Steinkohlen. Dnrch ihre Verwertung wurde das kleine Belgien ein Industriestaat ersten Ranges. Namentlich ragen Maschinenbau, Metallindustrie und Spiegelglas- fabrikation hervor. Die Hauptorte im Judnstriebezirke des Sambre- und Maastales siud: Namur (lunnür) mit Stahlfabriken und Lütt ich {170000 Eiuw.) mit Waffenfabriken. Östlich von Lüttich Verviers (werwie) mit Tuchfabrikation. Niederbelgien. Landwirtschaft. Die Niederbelgische Ebene wird von der breiten- und wasserreichen Schelde durchzogen. — Der Boden ist, zumal in der Ebene ein ozeanisches, daher ziemlich mildes Klima herrscht, außerordentlich frucht- bar und wird auch von den Bewohnern als Acker- und Gartenland reichlich aus- genutzt. Flandern namentlich, das Gebiet westlich der Schelde, ragt durch den Reich- tum und die Menge seiner Erzeugnisse (Hopfen, Gerste, Flachs, Zuckerrüben, Rinder und Pferde) hervor. Daher gilt Niederbelgien mit Recht als ein Muster- land der Landwirtschast. Gewerbe. Die Kohlen Hochbelgiens haben auch der Gewerbetätigkeit Nieder- belgiens mächtigen Aufschwung gegeben. So blüht hier eine überaus lebhafte Woll-, Baumwoll- und Leinenindustrie, besonders in Gent und Brüssel. Handel und Verkehr. Der reiche Bodenertrag und die äußerst rege Gewerbetätigkeit haben einen blühenden Handel zur Folge. Dieser wird ins- besondere unterstützt durch die Nachbarschaft dreier Großstaaten und durch das überaus dichte Netz von Straßen, Kanälen und Eisenbahnen. Das Eisenbahnnetz Belgiens ist geradezu das dichteste aller Länder Europas. Aus dem Vorhergehenden erklärt sich, daß in der Ebene eine zahlreiche Bevölkerung ihren Unterhalt findet. Belgien hat überhaupt nach dem Königreich Sachsen (320 Eiuw. auf 1 qkm) und den deutschen Hansestädten die dichteste Bevölkerung in Europa (257 Einw. auf 1 qkm). Siedelungen. An bedeutenderen Wohnplätzen gehören der Ebene an: Brüssel, mit Vororten 750 000 Einw., in der Mitte des Landes gelegen, Hauptstadt des Königreiches, durch sein reges Leben, seine herrlichen Bauwerke und seine prächtigen Anlagen zugleich eine der glänzendsten Städte Europas, daher auch „Klein-Paris" genannt. Auch als ein Hauptsitz der Mode-Jndnstrie (Spitzenfabrikation) erinnert es an die französische Hauptstadt. — An der Schelde Gent/ der Hauptsitz der Webe- indnstrie, 210000 Einw., und Antwerpen, 410 000 Einw., die wichtigste Hafen- und Handelsstadt, nach Hamburg der erste Seeplatz des europ. Festlands. An der Küste O st e n d e, ein vielbesuchtes Seebad. Ostlich davon Brü g g e, im Mittelalter eine blühende Großstadt, dann aber stark zurückgegangen; jetzt verbindet es ein Seekanal mit dem Meere und führt es neuem Aufschwünge entgegen; am Ausgange des Kanals Zeebrügge, ein Hauptstützpunkt unserer Tauchboote während des Weltkriegs. * Bevölkerung. Sie gliedert sich in die an Zahl überwiegenden nieder- deutschen Flamen (Rheinfranken), nördlich des Breitengrads von Brüssel, und die

7. Länderkunde von Europa - S. 28

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das Plateau der Cöte d'or, der westliche Höhensaum von Burgund. Am Fuße des Kalkplateaus liegt westlich von Dijon die Stadt Alise-Sainte-Reine, das alte Alssia. Auf der Höhe erhebt sich das Denkmal des Vercing^torix, des gallischen Heerführers, der im Kampfe gegen Cäsar erlag. An den Gehängen vielfach Weinbau. Trachytkegel des Puh de Dome (Domvulkan 1460 m) <Nach eintr Photographic der Phologlod-Eo., Zürich.) Französisches Zentralplateau. Die Auvergne. Da» Plateau, ein Schiefergebirge wie die Eifel, ist wegen seiner Höhe (bij 1000 m) rauh, öde und wenig ergiebig und hat vorwiegend Wiesentäler und Maultierzucht.

8. Länderkunde von Europa - S. 29

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 29 Biso (ttriso), 3850 m, an ihrer Nordgrenze der Montblanc (mongblang), der höchste Berg Europas, 4800 m. Am Nordwestfuß der Montblancgruppe liegt das vielbesuchte Hochtal von Chamonix (schämoni), 1000 m, in das prächtige Gletscher herabdringen. An Flüssen senden die Westalpen nach Osten den Po und nach Westen die schon erwähnten Rhonezuflüsse Durance und Jsere. — Mitten durch die Westalpen führt die Mont Cenis-Bahn nach Italien. Die Landschaften der Westalpen, Savoyen und Dauphine (dosine), sind infolge ihrer vielfach unwirtlichen Natur wenig bewohnt und ihre Bevölkerung sucht deshalb vielfach in anderen Teilen Frankreichs Erwerb. Im Tale der Jsere, wo die Bahn zum Mont Cenis aufsteigt, liegt Grenoble (grönöbl), eine Festung. B. Das Zentralptateau. Natur. Es erhebt sich steil aus der Rhoneebene und seukt sich allmählich nach Westen und Norden; nach diesen Richtungen entsendet es auch seine größten Flüsse; die Loire (loär) mit ihrem Hauptnebenflusse Allier (allie) und die zur Garonne gehenden Nebenflüsse Dordogne (Dordönj), Lot (tot) und Tarn. Die Haupt- masse des Gebirges bildet das rauhe, der Eisel ähnliche Hochland der Anvergne (owctrrtj) mit seinen zahlreichen erloschenen Vulkanen; der höchste von diesen, der Mont Dore (mong dör) (1900 m), ist zugleich der höchste Punkt des inneren Frank- reich. Die Armut des Plateaus nötigt die Bewohner, gleich den Savoyarden, vielfach zur Auswanderung nach den großen Städten Frankreichs, wo sie wegen ihrer Treue und ihres Fleißes gern gesehen sind. Gegen das Rhonetal und die Ebene von Languedoc begrenzen das Hochland die Cevennen, ein schluchtenreicher Gebirgszug. Das Zentralplateau gehört zu den unwirtlichsten Landschaften Frankreichs. Es nimmt ^/g des ganzen Landes ein. Bodenschätze, Erwerb und Siedelungen. Die Hauptschätze der Landschaft bestehen wie im Rheinland in Kohlen- und Erzlagern; doch sind diese nicht so groß wie in Deutschland. Die reichsten umschließt das Gebirge westlich von Lyon; daher hier großartige Eisenindustrie, besonders Waffenfabrikation, deren Mittelpunkt St. Etienne (ßängt etien) ist, 150 000 Einw. Nordwärts folgen die Kohlen- und Eisenlager bei Le Crenzot (lö krösö), das die größten Maschinenwerkstätten und Waffenfabriken in Frankreich hat (das „französische Essen"). Im Norden der Anvergne Clermont (klermöng). Unter den Heil- quellen ist Vichy (lutschü) am berühmtesten. Nach Nordosten bilden die Fortsetzungen des Zentralplateaus die Cöte d'or, das quellenreiche Kalkplatean von Langres und die Sichelberge, die au den Bogesen endigen. C. Pas französische Kiessand. Ausdehnung und Natur. Es erstreckt sich von den Pyrenäen bis Belgien. Im Gegensatze zur Norddeutschen Tiesebeue ist es meist wellig und festes Gestein tritt häufiger zutage; auch liegt es südlicher und ist milder als die Norddeutsche Tiesebeue. Leichte Bodenanschwellungen scheiden es in drei Becken: das der Seine, der Loire und der Garonne. Natürliche Verbindungen mit den östlichen Niederungen längs der Rhone bestehen: 1. durch den Tieflandstreifen zwischen den Pyrenäen und dem zentralen Plateau und

9. Länderkunde von Europa - S. 30

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa, Die östlich en Randhöhen des Seinebeckens. Das Marnetal unterhalb Epernah. Das Marnetal ist mit Getreide, Rüben, Kohl, Hans, Flachs, Ölgewächsen und Obst wohl bebaut, die Gehänge tragen Wein. Der Anbau von Futterlräutern unterstützt die Rinder- und Schafzucht. Das Tal durchzieht die geschichtlich so wichtige Heeresstraße von Chalons nach Paris. Die Champagne bei Reims. Sie bildet eine eintönige, flachwellige Ebene von 100—200 m Höhe, baumlos und mit dünner Acker» krume auf Kreidefels, daher auch arm an Getreide und Champagne pouilleuse (lausige Champagne) genannt, aber reich an köstlichem Wein. Die jährliche Weiuaussuhr erreicht einen Wert von 60—80 Mill. M.

10. Länderkunde von Europa - S. 64

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
64 Südeuropa 135000 Einw.) benannt wird. — Nahe der Südspitze Spaniens die englische Festung Gibraltars, welche die Einfahrt in das Mittelmeer beherrscht. In wohltuendem Gegensatze zur Einförmigkeit des Tafellandes stehen Iv. die fruchtbaren Wandzonen der Katöinset. a) Das Tiefland von Andalusiens) Seine Bewässerung empfängt es vom Gnadalquivir^j, dem wasserreichsten und schiffbarsten Strom Spaniens. Wegen des Reichtums an Getreide heißt die Landschaft geradezu die „Kornkammer Spaniens"; außerdem gedeihen infolge der hohen Wärmegrade auch Baumwolle, Zuckerrohr, Kaktuspflanzen, selbst Bananen. Großer Berühmtheit erfreuen sich auch die Pferde Andalusiens. — Das Tiefland hat die dichteste Besiedelung im Königreiche. Am Guadalquivir Cord ob a (kördowa), im Mittelalter der glanzvolle Sitz der arabischen Herrscher Spaniens; Sevilla (ßewilja), 150 000 Einw., im Zeitalter der Entdeckungen der erste Handelsplatz. Südlich der Gnadalquivir-Mündnng Cadiz (kadis), Haupthafen Spaniens an der Atlantischen Küste und Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens. Nördlich von Cadiz Jeres (chereß), berühmt durch seinen Wem (eng- lisch Sherry [schert^] genannt). b) Die östlichen Randländer. Hierher gehören die Vega-Landschaften Murcia (murßia) und Valencia. Diese zählen zufolge reichlicher künstlicher Bewässerung zu den gesegnetsten der ganzen Halbinsel. Da deren Bewohner auch die Seiden- raupe pflegen, so sind diese Gebiete zugleich Hauptsitze der Seidenfabrikation. Der Hauptort ist Valencia am Golfe gleichen Namens in paradiesischer Umgebung, 215000 Einw. — In Katalonien begünstigen die Steinkohlen-und Eisenerzschätze des Randgebirges die Entwicklung des Großgewerbes; an der Küste liegt Barcelona (barßelöua), Spaniens wichtigste Industriestadt, besonders in Baumwollweberei, und bedeutender Seehandelsplatz, 560000 Einw. Wirtschaftliche Bedeutung Spaniens. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet die Landwirtschaft. Diese liefert feurige Weine in großer Menge, Südfrüchte und Olivenöl, aber auch die besten Maultiere und edle Pferde. Den Korkeichenwäldern Spaniens entstammt der allbekannte Kork, womit es fast die ganze Welt versieht. Doch ist Vö des Bodens unbebaut, die künstlichen Be- Wässerungsanlagen sind vielfach verfallen und der Ackerbau wurde mehr und mehr durch die Viehzucht verdrängt. Der Bergbau, seit Entdeckung der amerikanischen Bergländer vernachlässigt, hebt sich wieder. Dagegen nimmt die Industrie noch immer eine bescheidene Stellung ein, obwohl alle Bedingungen zu einem reichen Industrieland? vorhanden sind. Spanien bildet in seiner Hauptmasse ein unzulänglich bewässertes, wenig ergiebiges Hochland mit fruchtreichen Küstensäumen. Spaniens wirtschaftliche Bedeutung ist gering, das Land aber entwicklungsfähig. Inseln. Östlich des Golfs von Valencia die zu Spanien gehörigen Insel- gruppeu der Balearen und Pityuseu. l) arab. Dschebel al Tank, d. h. Berg des Tarik, weil hier der arabische Feldherr Tarik 711 landete. ») — Land der Vandalen. 8) Nach dem arab. wadi al kebir — Fluß, der große.
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