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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 104

1849 - Münster : Coppenrath
104 gewählt und so auch durch den Stand der Gewählten die neuere Würde mit einem größern Glanze umgeben. Ihr Amt dauerte anfangs fünf Jahre, von einem Lustrum bis zum andern; später aber, seit 434, achtzehn Monate. §• 24. Sp. Mlälins. — Eroberung von Idfjt durch Eamillus. Kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, als in Rom eine große Hungersnoth ausbrach (440), die neue Bewegungen veranlagte. Vergebens trat der Senat helfend ein, vergebens errichtete er ein besonderes Verpflegungsamt (praeleetma annonae) und über- trug dasselbe dem L. Minucius; sie erreichte eine solche Höhe, daß ungeachtet aller Vorkehrungen viele arme Hausväter bis zum Selbstmorde verzweifelten. Da erbarmte sich der reiche plebejische Ritter Spurius Mälius der hungernden Menge. Mit Aufbietung seines ganzen Vermögens kaufte er in Etrurien ei- nen großen Vorrath Getreide ein und vertheilte diesen den ganz Armen umsonst, den Dürftigen zu einem niedrigen Preise. Da- durch ward er so recht der Mann des Volkes, das nunmehr ihn als seinen Wohlthäter und Schutzherrn fast vergötterte. Ob bei jener Wohlthätigkeit des Mälius ehrsüchtige Absichten im Hinter- gründe lagen, ob der etwas eitle Mann nach der höchsten ihm bisher verschlossenen Ehrenftelle lüstern war, ist ungewiß; aber die Patricier hegten diesen Verdacht und beschlossen jetzt, die Plebejer in ihrem Gelüsten nach dem Consulat und Kriegestri- bunat durch Schrecken zu lähmen. Auf eine von Minucius ge- machte Anzeige, daß im Hause des Mälius geheime Versamm- lungen gehalten, und Waffen dahin zusammengebracht würden, ernannte der Senat sofort, unter dem Scheine hochverrätherischer Umtriebe, den achtzigjährigen Greis Q. Cincinnatus zum Dik- tator und besetzte während der Nacht das Capitol und die festen Plätze der Stadt. Am andern Morgen erschien der Diktator mit seinem Magister Equitum, Servius, Ahäla im kriegerischen Gepränge auf dem Markte. Neugierig strömte von allen Seiten das Volk herbei, um die Ursache dieses Auftrittes zu erfahren. Auch Sp. Mälius befand sich unter demselben. Ans diesen ging Ahala los und forderte ihn auf, sofort vor den Richterftuhl des Diktators zu treten, um sich wegen der von Minucius gegen ihn erhobenen Anklage zu rechtfertigen. Mit lautem Hülfsge-

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 107

1849 - Münster : Coppenrath
107 sich noch zu demselben begeben wollten, zu vercheilen. Hiedurch bekam das Heer einen außerordentlichen Zuwachs. Während nun der größere Theil desselben den Sturm von Außen begann, drang Camillus selbst mit einer auserlesenen Schar durch den unterir- dischen Gang in das Innere der Stadt und öffnete den Stür- menden die Thore. Furchtbar war jetzt der Kampf in den Stra- ßen, in den Häusern, bis endlich der Diktator den Befehl erließ, der Wehrlosen zu schonen. Die dem Blutbade Entronnenen wur- den als Sklaven verkauft. Unermeßlich war die Beute, die man in der eroberten Stadt (396) fand. Ein glänzender Triumph verherrlichte die Rückkehr des Siegers. Der Dictator selbst fuhr in einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen das Capitol hinan. Hieran aber nahm das Volk Anstoß, weil weiße Rosse dem Jupiter und der Sonne heilig waren. So wurde Veji, wie einst Troja, nach zehnjähriger Bela- gerung erobert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Dichtung und Sage manche verschönernde Züge von der Belagerung und Eroberung von Troja auf die von Veji übertragen hat. Die Einnahme dieser schönen etruscischen Stadt mit den fruchtbaren Fluren umher erregte bei den Plebejern den Wunsch, ja selbst den Entschluß, sich in derselben niederzulassen. Und dieser Ent- schluß würde auch zur Ausführung gekommen sein, hätten sich demselben nicht der Dictator, alle Patricier und selbst zwei Volks- tribunen auf das eifrigste widersetzt. Und in der That, wäre der Plan zur Ausführung gekonnnen, so würde Veji die gefährlichste Nebenbuhlerin Roms geworden sein; und vielleicht hätte Rom das- selbe Schicksal von der Tochterstadt Veji wieder erlitten, welches Nom selbst einst der Mutterstadt, Alba longa, bereitet hatte. Die Plebejer gaben endlich nach und beschlossen zu bleiben. Eine reiche Ackervertheilung im Gebiete von Veji wirkte hierauf wesentlich ein. Camillus eroberte auch bald nachher die etruscische Stadt F alerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr in der Achtung und Liebe des Volkes, besonders seitdem es ihn bei den über weitere Zugeständnisse gepflogenen Verhandlungen als seinen Hauptgegner kennen gelernt hatte. Ja er kam sogar in den Verdacht, einen beträchtlichen Theil der Beute von Veji unterschlagen zu haben; und die Tribunen luden ihn vor die Volksgemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 247

1849 - Münster : Coppenrath
247 einander die Sklaven auf Sicilien. Die letzten Kriege hatten ihre Zahl bis in's Unendliche vermehrt. Diese Unglücklichen, die einst in ihrer Heimath selbst frei und unabhängig, zum Theil im Wohlstände, gelebt hatten, waren jetzt argen Mißhandlungen von Seiten ihrer habgierigen und gewinnsüchtigen Herrn ausge- setzt. Bei schmaler Kost mußten sie unter harten Zuchtmeistern die mühevollsten Arbeiten verrichten, und nach den Mühen des Tages fanden sie in engen, verschlossenen Behältern eine klägliche Lagerstätte. Ein Theil der Sklaven wurde in besonder« Caser- nen unter einem Fechtmeister zu Gladiatoren oder Fechtern ab- gerichtet, dann .bei großen Volksfesten und andern Festlichkeiten vermiethet. Dann mußten sie auf öffentlichen Schauplätzen zur Ergötzung der gaffenden Menge nach allen Regeln der Kunst auf Leben und Tod gegen einander kämpfen. Aus einer Gladiatorcncaserne zu Capua entliefen einst vier- undsiebenzig Sklaven, meist Gallier und Thracier, und riefen unter ihrem Führer Spartacus, einem kühnen, talentvollen Thracier, alle Sklaven und Gladiatoren zum Freiheitskampfe aus. Überall wurden die Sklavenkerker erbrochen, die Fesseln gelöset, und in kurzer Zeit stand Spartacus an der Spitze eines Heeres von 70,000 bewaffneten Sklaven. Raubend, mordend und brennemd durchstreiften die wilden Rotten zunächst Campa- nien und Lucanien und eröffneten hier einen Krieg auf Leben und Tod. Über zwei Jahre dauerte derselbe. Drei Prätoren und zwei consularische Heere wurden gänzlich geschlagen, eine große Menge Städte erstürmt und fuxchtbar verheert. Schon hatte sich Spartacus den Weg bis an die Alpen gebahnt, um Italien zu verlassen und sich jenseits des Gebirges anzusiedeln; als seine raubsüchtigen Horden ihn zur Rückkehr zwangen. Rom selbst, die Hauptstadt der übermüthigen Welteroberer, sollte er- stürmt und rein ausgeplündert werden; und gegen 120,000 Sklaven setzten sich in getrennten Haufen dahin in Bewegung. Groß war die Gefahr der Römer. Aber Mangel an Krieges- zucht und Eintracht führte eine Trennung der Sklaven und plan- lose Streifzüge herbei; und es gelang dem Prätor M. Licinius Crassus, dem die Römer den Oberbefehl übertragen hatten, die Horden bis nach Bruttium zurückzudrängen, wo Spartacus auf dem Gebirge Sila eine feste Stellung nahm. Crassus vermied

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 220

1849 - Münster : Coppenrath
220 fertige absichtlich in die Länge ziehe, nur um den Oberbefehl zu behalten. Im stolzen Selbstgefühle seiner Kraft und seiner Ver- dienste begab er sich ohne Urlaub nach Rom, um jetzt das Con- sulat und die Führung des jugurthinischen Krieges für sich selbst nachzusuchen; und wurde bei seiner Ankunft mit außerordentlicher Gunst von dem Volke ausgenommen. Hier wiederholte er seine Schmähungen gegen Metellus und den Adel überhaupt, dessen Anmaßungen mit seiner Verdorbenheit wüchsen; dagegen rühmte er sich, mit der Hälfte der Truppen in einem Feldzuge den nu- midischen Krieg zu endigen und den Jugartha entweder todt oder gefangen einzubringen. Das Volk war auf das günstigste ge- stimmt für diesen Mann aus seiner eigenen Mitte: und er, der Bauerssohn, erlangte das Consulat nebst Führung des numidi- schen Krieges (107). Da sprach Marius das stolze Wort: er trage das Consulat als eine Beute davon, die er der Weichlich- keit des Adels abgenommen habe; nicht der Denkmale und Bil- der seiner Ahnen, sondern seiner Wunden rühme er sich. Bevor er zum Heere in Afrika abging, stellte er zur Ergänzung der Legionen neue Werbungen an; und er, der Mann des Volkes, nahm, jetzt zum ersten Male, auch die früher vom Kriegesdienste ausgeschlossene, niedrigste Klasse des Volkes, die Proletarier, die durch keinen Besitz an den Boden des Vaterlandes und sein Geschick geknüpft waren, in die Legionen auf. Mit ihnen eilte er zum sicheren Siege nach Afrika. Metellus, gekränkt, daß Marius sich so schändlich auf Kosten seiner eigenen Ehre ernporgeschwungen hatte, wartete die Ankunft dieses Emporkömmlings nicht ab, und reifete nach Rom, um Rechenschaft von seiner Verwaltung abzulegen. Er hatte die vollgültigsten Beweise für sich; und zur Belohnung seiner Ver- dienste wurde ihm nicht nur der Triumphzug, sondern auch der Name, „Numidieus" zuerkannt. Marius eröffnete den Feldzug mit rastloses Thätigkeit. Er entriß dem Jugurtha eine Stadt nach der andern und bemäch- tigte sich durch Überraschung sogar des großen,, in der Wüste gelegenen Waffenplatzes Capsa (Gaffa). Der flüchtige Jugurtha vereinigte sich bei Cirta (Constantien) mit seinem Schwiegervater, und hier kam es zur Entscheidungsschlacht, in welcher die beiden verbündeten Könige völlig geschlagen wurden. Jugurtha floh mit

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 302

1849 - Münster : Coppenrath
302 trieben eilte er, für dessen Größe so viele Tausende von Ta- pfern kämpften, kleinmüthig und verzagt, seiner verräterischen Gebieterin nach. Vier Stunden noch hielt sich die Flotte, und erst bei einbrechender Nacht ergab sie sich. Das Landheer, ge- treu und kampflustig, harrte sieben Tage lang der Ankunft des Triumvirs; aber er kam nicht. Da traten die Häupter, da traten endlich Alle, weil sie sich verlassen sahen, zu dem er- staunten Sieger über. Octavian folgte den Geflohenen nach Ägypten. Hier rü- stete sich Antonius noch einmal zur Gegenwehr und stellte seine Streitmacht vor den Thoren von Alerandria auf; aber mit Schrecken mußte er sehen, wie eine Schar nach der andern, wahrscheinlich auf Geheiß der Cleopatra, zum Sieger über- ging. Auch sie, die Treulose, verließ ihn jetzt. Sie verbarg sich in dem schwer zugänglichen Begräbnißgewölbe, das sie sich nach der Sitte ihrer Nation hatte erbauen lassen, und ließ das Gerücht ausstreuen, daß sie sich den Tod gegeben. Bei dieser Nachricht stürzte sich der Unglückliche, welcher nur für sie lebte, in sein eigenes Schwert. Aber während er in seinem Blute zuckend dalag, kam die neue Nachricht, Cleopatra lebe noch. Nun ließ er sich nach dem Gewölbe zu ihr hintragen und starb nach langen Zuckungen zu ihren Füßen. Als sie seiner entledigt war, hoffte sie, wie schon die beiden andern, so auch den dritten Herrn der Welt sich unterwerfen zu können und bot hiezu ihre letzten Reize auf. Allein Octavian, welcher einzig darnach strebte, die Pracht seines Triumphes durch jene berühmte Schön- heit zu vergrößern, blieb kalt gegen sie und ließ sie heimlich überwachen. Da sah die enttäuschte Königin den Tod für das geringste der Übel an, welche ihr bevorstehen konnten. Sie ließ sich in einein Korbe, heißt es, ein Paar giftige Schlangen bringen, die mit Früchten bedeckt waren, um die Wächter zu täu- tchen. Diese hielt sie sonder Grauen an ihre Brust und starb an ihren giftigen Bissen. Ägypten ward jetzt (30) römische Provinz. Nach dem Tode des Antonius, des letzten Nebenbuhlers, stand Octavian als Alleinherrscher des Ungeheuern römischen Rei- ches. Dasselbe erstreckte sich über die drei damals bekannten Welt- theile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 5

1849 - Münster : Coppenrath
entstandenen Seen; davon die aus verschiedenen Öffnungen und Spalten des Bodens aufsteigenden Schwefeldünste; davon end- lich die häufigen Erdbeben und Ausbrüche der Vulkane. Da die Halbinsel selbst nur schmal begrenzt ist und zudem in ihrer Mitte von dem Apennin durchzogen wird, der seine Zweige fast überall nach dem Meere aussendet; so können die Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Die meisten sind nur Gieß- bäche oder Küstenflüsse und einige versiegen sogar während des Sommers. Nur in Oberitalien, wo die Berge sich öffnen und vom südlichen Abhange derselben die Gewässer in die Ebene zu- sammenströmen, bildet sich ein großer schiffbarer Fluß, der Po (Padus). Dieser ist der König der italischen Ströme. Er kommt majestätisch von der Höhe des monle Viso aus den kot- tischen Alpen hervor, durchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien; und nachdem er sich auf seiner Bahn durch die große Thalebene mit vielen Flüssen und Bächen, die sich an bei- den Seiten mit ihm verbinden, verstärkt hat, stürzt er sich end- lich durch sieben Mündungen in das adriatische Meer. Unter den Ländern Europas ist Italien bei weitem das schönste. Die Natur selbst hat es wie zu einem europäischen Lustgarten ausgeschmückt; denn über kein anderes Land hat sie ihre Reize in solcher Fülle und Mannigfaltigkeit ausgegossen. In den südlicher gelegenen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Ta- gen die Mittagsgluth. Die edelsten Südfrüchte, die bei uns sel- ten und nur unter der zartesten Pflege in Treibhäusern durch den Wechsel der Jahreszeiten gebracht werden können, gedeihen dort fast ohne Wartung und Pflege in üppiger Fülle. Zwei-, ja dreimal im Jahre trägt dort der Acker, und fünfmal verjün- gen sich die Wiesen. Wegen solcher Fülle des Liebreizes und des Segens war die apenninische Halbinsel von je her nicht nur der Stolz ihrer Bewohner, sondern auch das Land der Sehn- sucht für den Fremden. Darum ist sie auch zu jeder Zeit in Sagen und Liedern vielfach gefeiert worden. Nach der Dichtung der Alten hat sie der Gott Saturn selbst zu seiner Herrschaft auserkoren, und hievon soll das gesegnete Land seinen Namen „Saturnia" erhalten haben.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 90

1849 - Münster : Coppenrath
90 zweiflung auf das Höchste. Die Männer liefen mit den Waffen nach den Mauern, während die Weiber sich in den Tempeln vor den Altären der Götter weinend niederwarfen und um Rettung fleheten. Die römischen Matronen wurden endlich die Schutz- engel der Stadt. Sie wandten sich an Coriolan's Mutter, Ve- turia, und vermogten sie, mit seiner Gattin Volumnia und noch einigen vornehmen Frauen, zu ihm in's Lager zu gehen, um den letzten Versuch auf das Herz des Siegers zu machen. Coriolan empfing auch sie mit großer Ehrfurcht, jedoch mit dem Ent- schlüsse, keine ihrer Bitten zu bewilligen. Als aber seine alte Mutter, wie verzweifelnd, sich bittend und flehend zu seinen Fü- ßen warf, als Weib und Kinder weinend sich um seine Kniee schmiegten, da endlich siegte die Stimme der Natur über das Herz des erzürnten Siegers. Gerührt hob er die innig geliebte Mutter auf, und mit Thränen rief er an ihrem Halse: „O Mutter! Mutter! Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn ver- loren!" Er entließ die Frauen, führte das Heer zurück uni> ward dafür von den getäuschten Volskern erschlagen Die Römer aber errichteten, zum Andenken der schönen That der Frauen, dem weiblichen Glücke einen Tempel, und zwar an der Stelle, wo diese den Helden erweicht hatten. §. 21. Spurius Äafstus und fein Ackcrgcfctz. 486. Kaum war jene Gefahr glücklich abgewandt, so erneuerte sich auch wieder der Kampf der Plebejer gegen die Patricier, der jetzt um so heftiger wurde, da jene ihre Macht bereits er- probt hatten. In den nächsten fünfzig Jahren jedoch gingen die Forderungen der Plebejer durchaus nicht auf Theilnahme an der Negierung und den Würden des Staates, sondern nur auf Zu- sicherung dreier gegen Mißbrauch deö Herkommens gerichteten Schutzmittel und zwar erstens: auf Bert Heilung von Acker- land, um gegen Hunger und Noth geschützt zu fein; zweitens: 9 Nach einer anderen Sage lebte er bis in's hohe Greiftnalter unter den Volskern, die ihm die Eroberung mehrer latinischcn Städte und einen ruhmvollen Frieden verdanken. — Übrigens ist wohl die ihrem Wesen nach richtige Geschichte des Coriolan später durch Dichtung und Sage vielfach ausgeschmückt worden. (adticu xai v/nvenut iog ¿voeßrjg xui dixaiog uv/]Q. Dionys Viii. 62.)

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 164

1849 - Münster : Coppenrath
164 wohin sich Hannibal wenden mogte, immer zog er auf seinen Bergen neben ihm her und ließ sich durch Nichts zu einer offe- nen Feldschlacht herunterlocken. Bald aber wurden die römischen Soldaten, gewohnt, den Feind zuerst anzugreifen, dieser langwei- ligen Art der Kriegführung, dieses müßigen Hin- und Herziehens durch die Wolken, wie sie es in ihrem Unwillen nannten, höchst überdrüssig. Sie schalten ihren Feldherren feige und nannten ihn spöttisch Ounetutor d. i. Zauderer. Allein Fabius ließ sich durch Nichts in seinem Entschlüsse wankend machen. Er wollte lieber von einem klugen Feinde gefürchtet, als von einem thö- richten Volke gelobt sein. Er hoffte, sein Zaudern werde den Hannibal in die größte Verlegenheit bringen müssen; auch könnte wohl der feurige Mann, durch sein Zaudern ermü- det und weniger vorsichtig, ihm endlich eine Blöße geben. So geschah es auch. Ehe Hannibal es sich versah, war er in einer Bergschlucht cingeschlossen, alle Ausgänge hatte Fabius sorgfältig besetzt. Jedoch durch eine List rettete er sich glücklich aus der Falle, in welche er gerathen war. Er ließ zweitausend Ochsen zusammenbringen, ihnen zwischen den Hörnern Reisbündcl bin- den, diese bei Anbruch der Nacht anzüuden und dann die Thicre die Höhe hinantreiben. Voll Schrecken und Verwirrung änder- ten die Römer ihre vortheilhafte Stellung, und Hannibal entkam glücklich aus der drohenden Gefahr. Hiedurch ward der Un- wille gegen den Dictator noch gesteigert. Es hieß sogar, er müsse wohl mit Hannibal in einem geheimen Bunde stehen. Denn dieser verwüstete alle Ländereien um Rom mit Feuer und Schwert, nur die des Fabius ließ der Listige sorgfältig erhalten, um ihn in einen solchen Verdacht zu bringen. Eben so unbesonnen wie die gemeinen Soldaten, urtheilte auch der Magister Equi- tum, Minucius Rufus. Dieser rühmte öffentlich von sich, wie er, falls ihm der Oberbefehl übertragen wäre, den Feind sogleich im offenen Felde angreifen und schlagen würde. — Der Dictator mußte selbst nach Rom kommen. Vor seiner Abreise verbot er dem Minucius, sich mit dem Feinde in einen Kampf einzulassen. Allein Minucius brannte vor Begierde, sich mit diesem zu messen. Hannibal gab ihm dazu Gelegenheit. Er schickte eine Abtheilung seines Heeres aus, um Getreide herbei- zuholen. Minucius überfiel dieselbe und hauete einen Haufen

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 221

1849 - Münster : Coppenrath
221 Lebensgefahr in die gätulifchen Wüsten, und unverzagt wie im- mer, unterhielt er von hieraus eine Verbindung mit seinem Schwiegervater; dieser aber knüpfte, treulos und feige, mit den Römern Friedensunterhandlungen an. Es leitete diese vorzüg- lich Sulla, der Quästor des Marius, ein gelehrter, fein gebil- deter Mann von altem Adel, und ein Meister in der Unter- handlungskunst. Auslieferung des Jugurtha war die Bedingung, unter welcher die Römer dem Könige Frieden und Bündniß be- willigen wollten; und Sulla wußte es durch diplomatische Fein- heit dahin zu bringen, daß der Schwiegervater zum Verräther an seinem eigenen Schwiegersöhne wurde. Bocchus ließ diesen zu einer Unteredung einladen, und als er arglos am bestimmten Tage und Orte erschien, denselben ergreifen und gefesselt dem Sulla ausliefern. Die Auslieferung des verrathenen Königs ge- schah fast auf derselben Stelle am maroccanischeu Grenzflüsse Malucha, wo im December 1847 Abdel-Kaber sich den Fran- zosen ergab. Der Ruhm des Sulla, der so den Krieg beendigt hatte, reizte den Marius zum unversöhnlichen Hasse gegen seinen Nebenbuhler, der selbst auf seinem Siegelringe die Auslieferung des Jugurtha hatte darstellen lassen. Jugurtha wurde wie ein wildes Thier in Ketten nach Rom abgeführt und, nachdem er hier mit seinen beiden Söhnen zur Verherrlichung des Triumphzuges des Marius gedient hatte, nackt in einen feuchten Kerker geworfen, in welchem man ihn verhun- gern ließ. Sechs Tage dauerte der Todeskampf 3). So kläglich endete der Abdel-Kader des Alterthums (104). Sein Land fiel an Bocchus und an die Nachkommen des Mafinissa. §. 52. Der Krieg mit den Cimbcrn und Teutonen. 113—101. Eine zweite, noch größere Ehre war dem stolzen Marius aufgespart. Während er noch in Afrika gegen Jugurtha kämpfte, kam die Botschaft nach Rom: es sei ein großes, furchtbares Volk im Anzuge, mit blauen Augen und goldgelben Haaren, von rie- senmäßiger Größe, in nie gesehenem Kriegesschmucke, aus einem Lande, wo es sehr kalt und immer Nacht sei. Es waren die Eimbern und Teutonen, wahrscheinlich deutsche Völker von 3) In carcere necatus. Liv. ep. Lxvii. Der Kerker lag unter der jetzigen Kirche de san Pietro in carcere.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 232

1849 - Münster : Coppenrath
232 hier mit den italischen Bundesgenossen zu verbinden. Unter so verchängnißvollen Umständen söhnte der Senat die Bundesgenos- sen durch Verleihung des römischen Bürgerrechtes mit sich aus und erließ sofort eine Kriegeserklärung gegen Mithridates. Corn. Sulla, ein Mann von der Partei der Adeligen, welcher zum Siege über die Verbündeten mächtig beigetragen hatte, erhielt nun zur Belohnung das Consulat (88) und den Oberbefehl des gegen Mithridates bestimmten Heeres. Nach diesem Oberbefehle trachtete aber auch der noch als siebenzigjähriger Greis rüstige Marius; und nun kam die Eifersucht, die schon lange zwischen den beiden großen Gegnern im Stillen geglommen hatte, zum verheerenden Ausbruche. Voll Haß gegen das parteiische Wal- ten der Aristokraten und begierig nach dem Lorbeer eines solchen Kampfes suchte er den Sulla seines Oberbefehles zu berauben. Zu dem Zwecke verbaud er sich mit dem talentvollen, aber nichts würdigen Tribunen P. Sulpicius, und beide verstärkten ihre Par- tei durch die Masse der ueuen Bürger, welche im Genüsse ihres Rechtes den alten gleich gestellt sein wollten. Sulpicius, welcher mit einer verwegenen Schar von 3000 Gladiatoren und 600 jungen Rittern, die er seinen „Gegensenat" (^ntisengtus) nannte, auf dem Forum gebot, setzte den Antrag durch, daß die neuen Bürger als gleich Berechtigte in die 35 alten Tribus vertheilt würden. Zugleich bewirkte er durch die ihm dienstbare Menge, daß dem Marius statt des Sulla der Oberbefehl im mithridati- schen Kriege übertragen wurde. Sulla stand noch mit seinem Heere im Lager vor Nola und wünschte dem Kampfe mit den Samnitern ein Ende zu machen, bevor er zu dem auswärtigen Kriege abging; als er von den Wahlumtrieben in Rom Nach- richt erhielt. Sofort eilte er an der Spitze von sechs Legionen von Nola nach Nom, zersprengte hier nach kurzem, aber wüthen- dem Kampfe vor den Thoren und innerhalb der Stadt die Ge- walthaufen seiner Gegner und stand als Herr und Gebieter in Rom. Marius und Sulpicius nebst zehn ihrer Hauptanhänger wurden als Feinde des Vaterlandes in die Acht erklärt und Tra- banten ausgeschickt, die Geächteten aufzusuchen. Sulpicius wurde aus einem Versteck hervorgezogen; man hieb ihm den Kopf ab und stellte diesen auf einer Stange vor der Rednerbühne auf dem Forum zur öffentlichen Schau aus. Marius floh nach Ostia,
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