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1. Deutsche Geschichte - S. 123

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Drr niedersächsisch - dänische Krieg. 123 Holstein auch dem deutschen Reiche angehörte und von dem niedersächsischen Reichskreise zum Obersten gewählt worden war, rüstete ein Heer; die Niederlande und England, dessen König jetzt endlich sich zur Hilfeleistung verstand, stellten Geldmittel zur Verfügung. Auch Ernstvonmansfeld erschien von neuem im Felde. Unter diesen Umständen war es dem Kaiser, der schon längst gewünscht hatte eigene Truppen zu besitzen, besonders willkommen, daß ihm ein bereits bewährter und bekannter Truppensührer, Albrecht von Waldsteingallenstein, oder W a l l e n st e i n, anbot, aus eigenen Mitteln ein kaiserliches Heer auszustellen. Wallenstein war von Geburt ein tschechischer Edelmann und ursprünglich protestantisch erzogen worden, hatte aber dann auf einem Jesuiten-kolleg eine katholische Erziehung erhalten. Er hatte studiert, sich darauf im Kriegsdienst ausgezeichnet und im böhmischen Kriege aus eigene Kosten ein Kürassierregiment aufgestellt und befehligt. Die Gelegenheit der böhmischen Gütereinziehungen hatte er zu umfangreichen Güterankäufen benutzt. Jetzt erhielt er als Besitzer der Herrschaft Fried land vom Kaiser den Herzogstitel und wurde als General mit außerordentlicher Vollmacht bekleidet. In kurzer Zeit hatte er ein Heer von 50 000 Mann aufgestellt, das zeitweise auf 100 000 anwuchs und das er nach dem Grundsätze „der Krieg ernährt den Krieg" durch Brandschatzung der besetzten Gebiete unterhielt. Eine wunderbare Macht übte der „Friedländer" über seine aus den verschiedensten Ländern Europas stammenden Soldaten aus. Etwas Geheimnisvolles schien ihn zu umschweben, wenn er im Scharlachmantel, eine wallende rote Feder am Hut, durch die Lagergassen schritt, oder wenn er mit seinem Astrologen aus den Sternen das Schicksal zu erforschen suchte. Er war nicht allein Feldherr, wie Tilly, sondern auch Staatsmann; durch seine ganze Persönlichkeit und das Eigentümliche seiner politischen Pläne ist er eine der merkwürdigsten Gestalten der deutschen Geschichte geworden. Im Jahre 1626 traf Wallen st ein mit Ern st von Mansfeld ©w[^a“”r an der Dessauer Elbbrücke zusammen, schlug ihn und folgte ihm nach ®t66rüde-Schlesien. Bald darauf wurde Ernst von Mansfeld, auf der Reise nach Venedig begriffen, das er für den Kampf gegen Habsburg gewinnen wollte, in einem bosnischen Dorfe vom Tode überrascht; er starb stehend, mit dem Harnisch bekleidet, auf die Gefährten gestützt. In demselben Jahre trug auch Tilly über Christian Iv. bei Lutter am Barenberge einen glänzenden Sieg davon. Als nun Tilly und Wallenstein zugleich mit ihren Heeren die Elb- und Weserlande über-schwemmten, da wichen die Truppen des Dänenkönigs allenthalben zurück. Auch Holstein, Schleswig und Jütland wurden erobert und ebenso gebrand-

2. Deutsche Geschichte - S. 127

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der schwedisch - französisch« Krieg. 127 Verhältnisse zu sichern, Pläne, deren Verwirklichung für Deutschlands nationale Entwickelung nicht förderlich gewesen wäre. Auch dachte er wohl an die Verheiratung seiner einzigen, damals noch unmündigen Tochter Christine mit dem Kurprinzen von Brandenburg, dem späteren Großen Kurfürsten, d. H. an die Personalunion Schwedens und Brandenburgs. Indessen war ihm ein gewaltiger Gegner gegenübergetreten, W a l l e n st e i n, der auf die Bitten des Kaisers wieder ein Heer ausgestellt hatte; allerdings hatte ihm Ferdinand den alleinigen und unbeschränkten Oberbefehl zugestehen und zugleich zum Ersatz für das verlorene Mecklenburg ein anderes Fürstentum versprechen müssen. Nachdem er die in Böhmen eingefallenen Sachsen vertrieben hatte, traten sich die beiden Feldherren bei Nürnberg gegenüber. Gustav^A^nf Wallensteins Lager befand sich auf einem Höhenzuge und war stark ver-schanzt. Trotzdem versuchte Gustav Adolf, nachdem sich die Heere einige Wochen lang gegenüber gelegen hatten und Krankheiten in seinem Lager ausgebrochen waren, die feindliche Stellung zu erstürmen, wurde aber unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Da zog er in der Richtung auf Bayern ab; als er aber vernahm, daß sich Wallenstein nach Sachsen gewandt habe und das Land seines Bundesgenossen furchtbar verheerte, kehrte er um und folgte ihm, unterwegs vielfach von den Evangelischen mit so jubelnder Verehrung begrüßt, daß er wohl aussprach, er fürchte, daß ihn Gott wegen der Torheit der Leute strafen werde; „sieht es nicht aus", sagte er, „als ob sie mich zu ihrem Gotte machten?" Am 16. November 1632 kam es bei Lützen zur Schlacht. Am Morgen herrschte dichter Nebel; erst gegen Mittag griffen die Schweden an. lg-Gleich beim Beginn der Schlacht fiel Pap.penheim, 'der mit seiner Reiterei kurz vorher eingetroffen war. Während der König immer neue Regimenter vorführte, um die Stellung des Feindes zu erschüttern, wurde er mehrmals verwundet und stürzte vom Roß, das, reiterlos zurücksprengend, den Schweden die Kunde vom Tode ihres Königs brachte. Desto erbitterter griffen diese jetzt unter der Führung des Prinzen Bernhard von Weimar an; der Kampf entbrannte mit verdoppelter Wut, bis der Feind endlich zum Rückzug gezwungen wurde. Wallenstein war geschlagen und ging nach Böhmen zurück; aber der Führer der protestantischen Sache war gefallen. Der schwedisch-französische Krieg. § 136. Charakter des Krieges. Der Teil des Krieges, der mit dem Charakter Tode Gustav Adolfs beginnt, wird zunächst dadurch gekennzeichnet, daß sich Kriege«, jetzt die Franzosen mehr und mehr an der Kriegführung beteiligten und

3. Deutsche Geschichte - S. 290

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
290 Geschichtliche Tabellen. 1632 1632 16. Nov. 1634 1637 — 1657 1648 1648 1648-1786 1134—1320 1134 1324—1373 1373 — 1411 1411 1415 — 1701 1417 18. April Gustav Adolfs Sieg bei Breitenfeld über Tilly; sein Siegeszug bis Mainz. Sieg am Lech; Tod Tillys; Eroberung von München. Gustav Adolf und Wallenstein bei Nürnberg. Tod Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen; Rückzug Wallensteins, d) Der schwedisch-französische Krieg. Ermordung Wallensteins zu Eger. Sieg der Kaiserlichen bei Nördlingen. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und den Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg. Ferdinand Iii. Bernhard von Weimar im Oberelsaß. Sein Tod. Bansr (Sieg bei Wittstock); Torstenson; Wränget; Königsmark. Eroberung der Kleinseite von Prag durch Königsmark. Der westfälische Krieg. V. Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. Vorgeschichte der Mark Brandenburg. Die A s k a n-i e r in der Mark. Albrecht der Bär. Waldemar; sein Krieg mit den Nachbarfürsten. Die Wittelsbacher. Ludwig. Der falsche Waldemar. Die Luxemburger. Karl Iv. Fürsorge für die Mark. Sigmund. Verpfändung der Mark an Jobst v. Mähren. Sendung des Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg nach der Mark. Die Kurfür st en aus dem Hause Hohen-z o l l e r n. Friedrich I. Friedrichs feierliche Belehnung zu Konstanz. Demütigung des märkischen Adels. Hussitenkriege. Friedrich Ii. der Eiserne. Demütigung bet: märkischen Städte.

4. Deutsche Geschichte - S. 122

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Da» Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mut, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor allem in Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag; dann brach im Sommer 1620 das kaiser-lich-ligisüsche Heer unter dem Grafen Tilly, einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstreuen Katholiken, in Böhmen ein, em'toetfienun^ November wurde Friedrichs Heer in der einstündigen Schlacht am 1020 reißen Berge bei Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling das Land; vom Kaiser geächtet, fand er eine Zuflucht in den Niederlanden. In B ö h m e n aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestätsbrief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Güter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die ständischen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört; viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eine neue Heimat. brfait § 131. Der pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfalz getragen, wohin einerseits Tilly, andrerseits von den Niederlanden her die Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die Sache Friedrichs V. unter die Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen. Er war ein Vetter der Böhmenkönigin, deren Handschuh er an seinem Helm befestigt trug, ein wilder, abenteuerlicher Kriegsmann, der zunächst die westfälischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ mit der Aufschrift: Gattes Freund, der Pfaffen Feind. Aber mehrere Schlachten entschieden für die Liga; auch Heidelberg fiel in ihre Hand. Ku?°V. Der Kaiser nahm nunmehr Friedrich V. die Pfalz und die Kur und Marim^».übertrug die letztere nebst dem Besitz der Oberpfalz an Maximilian von Bayern. Die katholische Partei hatte einen glänzenden Sieg erfochten und eine Machtstellung gewonnen, die für den Protestantismus höchst bedrohlich war. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Vx™' § 132. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Diesen gewaltigen Er- mqif- folgen der katholischen Waffen gegenüber traten auswärtige Mächte in den Krieg ein. König Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von

5. Deutsche Geschichte - S. 126

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 /6*Lf E Dar Zeitaller der religiöse» Kümpfe 1519 — 1648. auf Berlin richtete, verstand sich Georg Wilhelm dazu, sich an ihn anzuschließen und ihm Spandau einzuräumen. Indessen verwandte Tilly seine ganze Kraft darauf, Magdeburg einzunehmen. Jetzt wie zur Zeit des Interims ein Hort des Protestantismus, hatte sich die Stadt dem Restitutionsedikt widersetzt, war daher geächtet und zunächst von dem General Pappen heim belagert worden, bis Tilly sich selbst vor ihre Mauern legte. Gustav Adolf, durch die Verhandlungen L-rstörung mit Brandenburg und Sachsen hingehalten, konnte die Stadt nicht retten. Magdeburg. 20. Mai 1631 (nach dem verbesserten, gregorianischen Kalender) wurde sie erstürmt und durch eine Feuersbrunst, die während des Straßenkampfes ausbrach, fast völlig in Asche gelegt; außer dem Dom und einer anderen Kirche blieben nur einige Fischerhütten erhalten. Die Vernichtung Magdeburgs war ein schwerer Schlag für die Sache des Protestantismus. Tilly brach nun in Sachsen ein, um den Kurfürsten Johann Georg zum unbedingten Anschluß an die Sache des Kaisers zu nötigen. Aber dies hatte den entgegengesetzten Erfolg, nämlich, daß Johann Georg Gustav Adolf zu Hilfe rief. Die Schweden und Sachsen vereinigten sich, e«uenfelb un^ bei Breitenfeld nördlich von Leipzig wurde 1631 Tilly vollständig 1631. geschlagen. Die Schlacht war von entscheidender Bedeutung. Die Übermacht der katholischen Partei war gebrochen; es begann die Siegeslaufbahn Gustav Adolfs. § 135. Gustav Adolf in Süddeutschland. Die Schlacht bei Lützen. Der siegreiche Schwedenkönig zog nunmehr durch Thüringen und die Mainlande nach dem Rhein, ohne Widerstand zu finden. In M a i n z hielt er im nächsten Winter Hof, an der Seite seiner Gemahlin, umgeben von protestantischen Abgesandten und Fürsten, unter denen sich auch der vertriebene 1632. Böhmenkönig Friedrich V. von der Pfalz befand. Im nächsten Frühjahr zog der König zunächst den Main aufwärts nach dem gut evangelischen Nürn -b e r g, wo er mit stürmischer Begeisterung empfangen wurde; dann erzwang er durch eine Schlacht, in der Tilly tödlich verwundet wurde, den Über-Eroberung gang über den Lech, brach in Bayern ein und nahm München, die München. Hauptstadt Maximilians, der nach Norden abgezogen war. Gustav Adolf stand auf der Höhe seines Glücks. Er hatte den evangelischen Glauben gerettet und hatte Schweden zur Großmacht des Nordens gemacht. Welche P l ä n e er für die Zukunft hegte, ist uns nicht genau bekannt; doch dachte er jedenfalls daran, deutsche Lande, vor allem Pommern zu erwerben und Schweden einen starken Einfluß auf die deutschen

6. Deutsche Geschichte - S. 128

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
128 Das Zeitalter der religiöstn Kämpfe 1610 — 1648. endlich ein selbständiges Heer aufstellten. Die religiösen Interessen traten nunmehr in den Hintergrund; es handelte sich jetzt fast nur noch um politische Machtfragen; ausländische Mächte benutzten die Zerrissenheit Deutschlands, um das Haus Habsburg auf deutschem Boden, durch deutsche Fürsten und deutsche Landsknechte zu bekämpfen. Daneben gewannen die selbstsüchtigen Bestrebungen einzelner Heerführer, die sich bei dem allgemeinen Zusammensturz einen Fürstenthron erwerben wollten, einen bestimmenden Einfluß. Die Zuchtlosigkeit der Heere endlich überstieg alles Maß; und die Schweden, deren gefallener König immer auf gute Mannszucht gehalten und tägliche Betstunden im Lager angeordnet hatte, machten sich jetzt durch die greulichen Martern, die sie erfanden, um die Einwohner zur Auslieferung ihrer versteckten Habe zu nötigen, einen besonders furchtbaren Namen. § 137. Waüensteins Untergang. Wallenstein hatte sich nach Schlesien gewandt. Daß er dort zögernd Krieg führte, daß er mit den Feinden in Verbindung trat, endlich daß er gegen den Wunsch des Kaisers in Böhmen Winterquartiere nahm und diesem Lande die Lasten der Heeresunterhaltung auferlegte, erregte am Wiener Hofe wachsendes Befremden und Mißtrauen. Es war besonders die jesuitische Partei am Hofe, die ihm übelwollte; denn auch jetzt widersetzte er sich standhaft seinen Wünschen. ”ejse.in9 der Tat hing der Friedländer Plänen nach, die der Politik des Kaisers zuwider liefen. Er wünschte den Frieden in Deutschland herzustellen, und zwar gemeinsam mit den protestantischen Ständen, mit denen er eine Verbindung plante, um die Schweden aus dem Lande zu treiben; für sich selbst hoffte er ein deutsches Land zu gewinnen; falls der Kaiser diesen Gedanken feine Zustimmung versagte, gedachte er ihn mit Gewalt dazu zu zwingen. Indessen trat er nicht nur mit den Sachsen, sondern auch mit den Schweden und Franzosen in Verhandlung. Als er dann merkte, daß die Umgebung des Kaisers damit umging, ihn abzusetzen, tat er einen bedeutsamen Schritt; er versammelte seine Obersten zu P i ls en um sich und ließ sich von ihnen das schriftliche Versprechen geben, sich in feinem Falle von ihm zu trennen. Jetzt handelten feine Gegner. Sie gewannen die meisten der Obersten durch Versprechungen und Vergünstigungen im geheimen für die kaiserliche Partei; dann erließ Ferdinand eine Verordnung, durch die er Wallenstein seines Oberbefehls enthob. Es folgte ein allgemeiner Abfall; Ermordung nur wenige Regimenter blieben dem General treu, der mit ihnen nach Eger 8ai634.tn8 marschierte, um von dort aus den Schweden die Hand zu reichen. Da wurden

7. Deutsche Geschichte - S. 129

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der westfälische Friede. 129 ouf Veranstaltung des Obersten Butler, eines Iren, und des Kommandanten von Eger, des schottischen Obersten Gordon, zuerst seine zu einem Mahl vereinigten Anhänger Terzka, Jlow und Kinsky ermordet; dann fiel der Herzog selbst in seinem Schlafgemach durch die Hellebarde eines seiner Hauptleute. § 138. Von der Schlacht bei Nördlingen bis zum westfälischen Frieden. Der schwedischen Truppen wurden damals von Herzog Bernhard von Weimar und dem General Horn geführt, während die politische Leitung in den Händen des klugen Staatskanzlers Oxenstjerna lag. In der nächsten Zeit aber fielen dem Kaiser ebenso auf dem Gebiete der Heerführung wie auf dem der diplomatischen Verhandlungen bedeutende Erfolge zu. Zunächst trug das kaiserliche Heer 1634 in der Schlacht bei Nun, Nördlingen einen glänzenden Sieg über die Schweden davon. Diese mußten nunmehr fast das ganze rechtsrheinische Süddeutschland räumen. Ferner schlossen die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg im nächsten Jahre mit dem Kaiser denfriedenvonprag; sie entsagten dem Bund- 5lt^tea^on nis mit Schweden und unterstellten ihre Truppen der kaiserlichen Hoheit. 1635. Bald allerdings gelang es den Schweden unter dem wilden, ausschweifenden General B a n i x wieder Fortschritte zu machen. Bernhard von Weimar eroberte inzwischen das obere Elsaß und die angrenzenden Gebiete, wo er sich ein Herzogtum zu gründen gedachte. Da raffte ihn 1639 ein plötzlicher Tod dahin; und nachdem schon er selbst, obschon ein Mann von aa3etmar' Mt deutscher Gesinnung, sich von Frankreich Subsidien hatte zahlen lassen, trat nun sein Heer in französischen Sold und wurde von französischen Heerführern geführt. Als Befehlshaber des schwedischen Heeres folgte auf Bansr der tatkräftige Torstenson, der, obwohl gichtkrank, mit unerhörter Schnelligkeit Deutschland durchzog und zweimal tief in die österreichischen Erblande ^sjshr«. eindrang; auf diesen Wrangel und Königsmark. Zu einer endgültigen Entscheidung aber kam es nicht; indessen litt Deutschland unter den Verheerungen der Armeen auf das furchtbarste. Die letzte Waffentat in diesem Kriege war der Überfall der Kleinseite von Prag, d.h. des 1648. aus dem linken Moldauufer liegenden Stadtteils, durch Königsmark; da erscholl die Kunde vom Friedensschluß. Der westfälische § 139. Seit dem Jahre 1645 fanden in Münster und Osnabrück Verhandlungen über den Frieden statt, die sich aber außerordentlich langsam hinschleppten; im Oktober 1648 kam es endlich, nachdem auch der Kaiser, Okt. 1648. Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch für Mädchensch. Ii 5 Aufl. 9 Friede.

8. Deutsche Geschichte - S. 289

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dreißigjährige Krieg. 289 1589 1558 — 1564 1564—1576 1576 — 1612 1609 1612 —1619 1618 — 1648 1618 1619—1637 1619 1620 1626 1629 1629 1630 1631 Ermordung Heinrichs Iii., des letzten Königs aus dem Hause Valois; Thronbesteigung Heinrichs Iv. (Bourbon). Das Edikt von Nantes. Ferdinand I. Maximilian Ii. Rudolf Ii. Die protestantische Union und die katholische Liga. Der k l e v i s ch e E r b st r e i t zwischen Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Rudolf wird durch seinen Bruder Matthias auf den Besitz Böhmens beschränkt. Der Majestätsbrief. Matthias. 3. Der dreißigjährige Krieg. a) Der böhmisch-pfälzische Krieg. Der Fenstersturz von Prag und der böhmische Aufstand. Ferdinand Ii. Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König v. Böhmen. Schlacht am weißen Berge. Gewaltsame Bekehrung Böhmens zum Katholizismus. Eroberung der Pfalz durch Tilly und die Spanier. Übertragung der Kur auf Maximilian. b) Der niedersächsisch-dänische Krieg. Sieg Wallensteins über Ernst von Mansfeld bei dev Dessauer Elbbrücke, Tillys über Christian Iv. von Dänemark bei Lutter am Barenberge. Flottenpläne Wallensteins; vergebliche Belagerung von Stralsund. Friede von Lübeck mit Christian Iv. Das Restitutionsedikt. Wallensteins Absetzung. «) Der Siegeszug Gustav Adolfs von Schweden. Landung auf Usedom. Eroberung von Magdeburg durch Tilly und Zerstörung der Stadt. «-ubauer. Geschichtl. Lehrb. für Mädchensch. H. ü.aufl, 19

9. Deutsche Geschichte - S. 123

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der niederschsisch - dnische Krieg. 123 Holstein auch dem deutschen Reiche angehrte und von dem niederschsischen Reichskreise zum Obersten gewhlt worden war, rstete ein Heer; die Nieder-lande und England, dessen König jetzt, endlich sich zur Hilfeleistung verstand, stellten Geldmittel zur Verfgung. Auch Ernstvonmansfeld erschien von neuem im Felde. Unter diesen Umstnden war es dem Kaiser, der schon lngst gewnscht hatte eigene Truppen zu besitzen, besonders willkommen, da ihm ein bereits bewhrter und bekannter Truppenshrer, Albrecht von Waldsteinwallenstew. oder Wallenstein, anbot, aus eigenen Mitteln ein kaiserliches Heer aus-zustellen. Wallenstein war von Geburt ein tschechischer Edelmann und ur-sprnglich protestantisch erzogen worden, hatte aber dann aus einem Jesuiten-kolleg eine katholische Erziehung erhalten. Er hatte studiert, sich daraus im Kriegsdienst ausgezeichnet und im bhmischen Kriege auf eigene Kosten ein Krassierregiment aufgestellt und befehligt. Die Gelegenheit der bhmischen Gtereinziehungen hatte er zu umfangreichen Gterankufen benutzt. Jetzt erhielt er als Besitzer der Herrschaft Friedland vom Kaiser den Herzogs-titel und wurde als General mit auerordentlicher Vollmacht bekleidet. In kurzer Zeit hatte er ein Heer von 50 000 Mann aufgestellt, das zeitweise auf 100 000 anwuchs und das er nach dem Grundsatze der Krieg ernhrt den Krieg" durch Brandschatzung der besetzten Gebiete unterhielt. Eine wunder-bare Macht bte der Friedlnder" der seine aus den verschiedensten Lndern Europas stammenden Soldaten aus. Etwas Geheimnisvolles schien ihn zu umschweben, wenn er im Scharlachmantel, eine wallende rote Feder am Hut, durch die Lagergassen schritt, oder wenn er mit seinem Astrologen aus den Sternen das Schicksal zu erforschen suchte. Er war nicht allein Feldherr, wie Tilly, sondern auch Staatsmann; durch seine ganze Persnlichkeit und das Eigentmliche seiner politischen Plne ist er eine der merkwrdigsten Gestalten der deutschen Geschichte geworden. Im Jahre 1626 traf Wallen st ein mit Ernst von Mansfeld wt an an der Dessauer Elb brcke zusammen, schlug ihn und folgte ihm nach Elbbrcke. Schlesien. Bald darauf wurde Ernst von Mansfeld, auf der Reise nach Venedig begriffen, das er fr den Kampf gegen Habsburg gewinnen wollte, in einem bosnischen Dorfe vom Tode berrascht; er starb stehend, mit dem Harnisch bekleidet, auf die Gefhrten gesttzt. In demselben Jahre trug auch Tilly der Christian Iv. bei Lutter am Barenberge einen glnzenden Sieg davon. Als nun Tillyfstam< und W<Menstein zugleich mit ihren Heeren die Elb- und Weserlande der- * schwemmten, da wichen die Truppen des Dnenknigs allenthalben zurck. Auch Holstein, Schleswig und Jtland wurden erobert und ebenso gebrand-

10. Deutsche Geschichte - S. 127

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der schwedisch-franzsische Krieg. 127 Verhltnisse zu sichern, Plne, deren Verwirklichung fr Deutschlands nationale Entwicklung nicht frderlich gewesen wre. Auch dachte er wohl an die Verheiratung seiner einzigen, damals noch unmndigen Tochter Christine mit dem Kurprinzen von Brandenburg, dem spteren Groen Kur-surften, d. h. an die Personalunion Schwedens und Brandenburgs. Indessen war ihm ein gewaltiger Gegner gegenbergetreten. Wallenstein, der auf die Bitten des Kaifers wieder ein Heer aufgestellt hatte; allerdings hatte ihm Ferdinand den alleinigen und unbeschrnkten Oberbefehl zugestehen und zu-gleich zum Ersatz fr das verlorene Mecklenburg ein anderes Frstentum versprechen mssen. Nachdem er die in Bhmen eingefallenen Sachsen vertrieben hatte, traten sich die beiden Feldherren bei Nrnberg gegenber. ^usta^Zldoif Wallensteins Lager befand sich auf einem Hhenzuge und war stark ver- 6et schanzt. Trotzdem versuchte Gustav Adolf, nachdem sich die Heere einige 8 Wochen lang gegenber gelegen hatten und Krankheiten in seinem Lager aus-gebrochen waren, die feindliche Stellung zu erstrmen, wurde aber unter groen Verlusten zurckgeschlagen. Da zog er in der Richtung auf Bayern ab; als er aber vernahm, da sich Wallenstein nach Sachsen gewandt habe und das Land seines Bundesgenossen furchtbar verheerte, kehrte er um und folgte ihm, unterwegs vielfach von den Evangelischen mit so jubelnder Ver-ehrung begrt, da er wohl aussprach, er frchte, da ihn Gott wegen der Torheit der Leute strafen werde; sieht es nicht aus", sagte er, als ob sie mich zu ihrem (Stte machten?" Am 16. November 1632 kam es bei Ltzen zur Schlacht. Am Morgen herrschte dichter Nebel; erst gegen Mittag griffen die Schweden an. Gleich beim Beginn der Schlacht fiel Pappen heim, der mit seiner 1632' Reiterei kurz vorher eingetroffen war. Whrend der König immer neue Regimenter vorfhrte, um die Stellung des Feindes zu erschttern, wurde er mehrmals verwundet und strzte vom Ro, das, reiterlos zurcksprengend, den Schweden die Kunde vom Tode ihres Knigs brachte. Desto erbitterter griffen diese jetzt unter der Fhrung des Prinzen Bernhard von W e i m a r an; der Kampf entbrannte mit verdoppelter Wut, bis der Feind endlich zum Rckzug gezwungen wurde. Wallenstein war geschlagen und ging nach Bhmen zurck; aber der Fhrer der protestantischen Sache war gefallen. Ter schwedisch-franzsische Krieg. ^ (njftrqfter des Krieges. Der Teil des Krieges, der mit dem Charakter Tode Gustav Adolfs beginnt, wird zunchst dadurch gekennzeichnet, da sich svuu jetzt die Franzosen mehr und mehr an der Kriegfhrung beteiligten und
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