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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 36

1913 - Breslau : Hirt
36 Iv. Pflanzen- und Tierleben. monat Juli, und auf den Sommer kommen 30-34% aller Niederschläge. An den Küsten ist auch der Herbst sehr regenreich, denn es fallen hier in ihm 28-30°/» aller Niederschläge, im Frühling nur 18%. Die größte Regenhöhe an einem Tage ist mit 72 mm bei Clausthal beobachtet worden. An Schneetagen zählt Lingen 18, Braunschweig 41, Clausthal 72, der Brocken 244 im Mittel. Die Gewitter treten am häufigsten im Juli auf, aus der „Gewitterecke", dem Sw, kommend. Iv. Pflanzen- und Tierleben. Die Bodenbedeckung, die einem großen Teile unseres Gebietes sein eigenartiges Gepräge gibt, ist das Heidekraut, überwiegend bestehend aus der gemeinen Heide (Calluna vulgaris), daneben aus der fröhlicher aussehenden Doppheide (Erica tetralix). Beide bedecken im Reg.-Bez. Lüneburg gegen 22, in Stade 28, Osnabrück 32% des Bodens und geben nach der Auffassung hannoverscher Forstleute eine höhere Grund- rente, als wenn sie „zur Hebung der Landeskultur" in Kiefernwälder verwandelt würden. Entstanden sind die Heiden zum Teil aus sich selbst heraus durch die Ungunst des Bodens, dessen feiner, kalkloser Sand nicht feucht genug ist, um Grasrasen zu erhalten. Wird der Boden hinreichend durchfeuchtet, so schwindet die Calluna und macht anderen Gewächsen Platz. Sie kommt demnach nur auf Sandboden und im Hoch-, nicht im Tiefmoore vor. Die Lalluna schwindet aber auch, wenn der Heide- boden sich selbst überlassen ist und durch menschliches Eingreifen in keiner Weise gestört wird, denn alsdann wird sie in verhältnismäßig kurzer Zeit vom Waldwuchse über- zogen, der noch im Mittelalter unsere jetzigen Heideflächen bedeckt hat, aber durch unverständige Forstwirtschaft, im Lüneburgischen durch den Holzbedarf des uralten Salzwerkes, zerstört wurde. Der Kreislauf muß danach im allgemeinen folgender gewesen sein: Der Wald geht durch menschliches Eingreifen ein, sein Boden versumpft und vermoort, auf den völlig ausgewachsenen und damit absterbenden Mooren (Hoch- mooren) siedelt sich die Heide an, und diese würde wieder dem Buschwalde weichen, wenn der Mensch nicht ihren Bestand künstlich unterhielte und wenn nicht der zu- nehmende Ortstein das Einwurzeln der Waldbäume verhinderte. Cs gibt bei uns keine sogenannten „Urheiden", denn die Lalluna wird nur etwa 15 Jahre alt, wird aber immer wieder durch Plaggenhieb und Weide gezwungen, sich zu erneuern, wobei der Viehbiß, der den Wacholder verschont, den Waldwuchs unterdrückt K — Eine Charakterpflanze unseres Gebietes ist die mit glänzenden Blättern ausgestattete Stech- palme (Ilex aquifolium) insofern, als sie einen Klimamesser abgibt und anzeigt, daß an den Stätten ihres Vorkommens eine mittlere Iahreswärme von mindestens C und eine mittlere Ianuartemperatur von 0° herrscht. Rur der äußerste So unseres Gebietes und damit der Harz ist ihr verschlossen, und ihr fossiles Vorkommen zwischen zwei Schichten, die genügend die Annahme längerer Kältezeiten rechtfertigen, ergibt allein schon mit Sicherheit einen zeitweiligen starken Rückgang des Eises (s. S. 21). — Über Wald- bedeckung und landwirtschaftliche Pflanzen siehe S.47f.,über die Moore S.22f. Die Tierwelt unseres Gebietes ist geradezu klassisch für die Lebeformen des Moores und der Heide, mehr als in irgendeinem anderen Deutschlands. Von den in diesem vorhandenen 77 Säugerarten kommen 64 bei uns vor, und ungemein reich ist die Vogelfauna, denn sie umfaßt 260 Arten, nämlich fast 160 Arten von Singvögeln, 8 Spechts-, 11 Eulenarten. Mandelkrähe und Wiedehopf find sehr selten geworden, verschwunden ist der Uhu. Ausgerottet find Nerz und Biber, an den noch Ortsnamen * Ernst L. L. Krause, Die Existenzbedingungen der nordwestdeutschen Heidefelder (Globus 1895, Bd. 70).

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 33

1908 - Breslau : Hirt
Pflanzen- und Tierleben. 33 Die größte Regenhöhe an einem Tage ist mit 72 mm bei Clausthal beob- achtet wordeu. An Schnectagen zählt Lingen 18, Braunschweig 41, Clausthal 72, der Brocken 244 im Mittel. Die Gewitter treten am häufigsten im Juli auf, aus der „Gewitterecke", dem Südwesten, kommend. Iv. Pflanzen- und Tierleben. Die Bodenbedeckung, die einem großen Teile unseres Gebietes sein eigenartiges Gepräge gibt, ist das Heidekraut, überwiegend bestehend aus der gemeinen Heide (Calluna vulgaris), daneben aus der fröhlicher aussehenden Doppheide (Erica te- tralix). Beide bedecken im R.b. Lüneburg gegen 22, in Stade 28, Osnabrück 32o/o des Bodens und geben nach der Auffassung hannoverscher Forstleute eine höhere Grundrente, als wenn sie „zur Hebung der Landeskultur" in Kiefernwälder verwandelt würden. Entstanden sind die Heiden zum Teil aus sich selbst heraus durch die Nuguust des Bodens, dessen feiner, kalkloser Sand nicht feucht genug ist, um Grasraseu zu erhalten. Wird der Boden hinreichend durchfeuchtet, so schwindet die Calluna und macht anderen Gewächsen Platz. Sie kommt demnach nur auf Sandboden und im Hoch-, nicht im Tiefmoore vor. Die Calluna schwindet aber auch, wenn der Heideboden sich selbst überlassen ist und durch meuschliches Eingreifen in keiner Weise gestört wird, denn alsdann wird sie in verhältnismäßig kurzer Zeit vom Waldwuchse überzogen, der noch im Mittelalter unsere jetzigen Heidflächen be- deckt hat, aber durch unverständige Forstwirtschaft, im Lüueburgifchen durch den Holz- bedarf des uralten Salzwerkes, zerstört wurde. Der Kreislauf muß dauach im all- gemeinen folgender gewesen sein: Der Wald geht durch menschliches Eingreifen ein, sein Boden versumpft und vermoort, auf den völlig ausgewachsenen und damit ab- sterbenden Mooren (Hochmooren) siedelt sich die Heide an, und diese würde wieder dem Buschwalde weichen, wenn der Mensch nicht ihren Bestand künstlich unterhielte und wenn nicht der zunehmende Ortstein das Einwurzeln der Waldbäume verhinderte. Es gibt bei uns keine sogenannten „Urheiden", denn die Calluna wird nur etwa 15 Jahre alt, wird aber immer wieder durch Plaggeuhieb und Weide gezwuugen sich zu erneuern, wobei der Viehbiß, der den Wacholder verschont, den Waldwuchs unterdrückt *). — Eine Charakterpflanze unseres Gebietes ist die mit glänzenden Mät- tern ausgestattete Stechpalme (Ilex aquifolium) insofern, als sie einen Klimamesser abgibt und anzeigt, daß an den Stätten ihres Vorkommens eine mittlere Jahres- wärme von mindestens +11/2" C und eine mittlere Januartemperatur von 0° herrscht. Nur der Südosten unseres Gebietes und damit der Harz ist ihr verschlossen, und ihr fossiles Vorkommen zwischen zwei Schichten, die genügend die Annahme längerer Kältezeiten rechtfertigen, ergibt allein fchon mit Sicherheit einen zeitweiligen starken Rückgang des Eises (f. S. 20). — Über Waldbedecknng und landwirt- schaftliche Pflanzen f. S. 43 f., über die Moore S. 20 f. Die Tierwelt unseres Gebietes bietet recht wenig von der Fauna der benach- barten Länder Abweichendes. Recht häufig ist noch in den Gewässern der Fisch- otter) der Edelhirsch wird noch in einigen eingehegten Jagdbezirken, wie in der Göhrde und im Saupark, gefunden, hier und int Solling ebenso das Wildschwein. Dem Seehund, der ein so gefährlicher Feind der Fische ist, wird an den Nordsee- Inseln eifrig nachgestellt, die Seemöwe hingegen, die mindestens ebenso schädlich ist, auf einigen von jenen Inseln wegen ihrer Eier geschützt. Der Granat- oder Garneelen-Fang liefert an den Küsten lohnende Ausbeute. „Entenfänge" be- stehen noch an verschiedenen Orten, so bei Celle. — Die genügsame Heidschnucke das Charaktertier der Heide, der „Negerstamm unter den Schafen", schwindet mit derjpäde, auf der sie allein gedeihen kann. — Über Viehzucht und Fischerei s. S. 44 f. i) Ernst L. L. Krause, Die Existenzbedingungen der nordwestdeutschen Heide- felder (Globus 1895, Bd. 70). Oehlmann, Landeskunde von Hannover u. Braunschweig. 3. Aufl. Z

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 219

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
219 grämt. Groß ist die Wachsamkeit des Hundes. Nicht das leiseste Geräusch ent- geht seinem Ohre. Bemerkt er etwas Verdächtiges, so weckt er durch lautes Gebell den Hausherrn. Diebe oder Bettler bekommen nicht selten sein scharfes Gebiß zu fühlen. 3. Die Gelehrigkeit des Hundes, besonders des Pudels, ist weltbekannt. Er lernt tanzen und durch den Reif springen. Er sucht das Verlorene und trägt seinem Herrn den Stock im Maule nach. Auch geht er mit dem Korbe zum Fleischer und holt seiner Herrin Fleisch und Wurst. Einst hatte ein Hundefänger alle Hunde der Stadt, die ohne Maulkorb umherliefen, aufgefangen und in eine Scheune gesperrt. Kaum war er fort, als ein Mitgefangener Pudel sich auf die Hinterbeine stellte, die Klinke aufdrückte und die gefangene Schar in Freiheit setzte. Einem Müller zeigte einst sein Hund an, daß seine Tochter in den Bach gefallen sei, und in Warschau sprang ein Hund in den Strom, um ein kleines Mädchen den Wellen zu entreißen. 4. Die Bernhardiner. Ein schönes Beispiel von Aufopferung und Treue liefern uns die Bernhardiner Hunde, die in dem Hospiz des St. Bernhard in der Schweiz gehalten wer- den. Die Mönche dieses Klosters machen sich bei schlimmem Wetter auf, um erstarrte oder von Lawinen verschüttete Wandrer auszusuchen. Dabei leisten ihnen dann ihre Hunde die nützlichsten Dienste. Die Hunde tragen am Halse ein Körbchen mit Nahrungsmitteln und einer Flasche Wein. Haben sie einen Verunglückten ausgewittert, so scharren sie ihn aus dem Schnee hervor und melden ihn eiligst bei den Mönchen an. Der berühmteste unter ihnen hieß Barry. Er rettete mehr als 40 Menschen das Leben. Einst wußte er einen aufgefundenen Knaben zu bewegen, sich auf seinen Rücken zu setzen. Erfreut trug er ihn zum Kloster, zog an der Klingel, übergab den Mönchen den Findling und eilte sogleich aufs neue zum Suchen fort. — Die echten Bernhardiner sind jetzt ausgestorben. An ihre Stelle ist eine verwandte Rasse getreten. 5. Die Tollwut des Hundes erscheint in 2 Formen, entweder als rasende oder als stille Wut. Wodurch sie eigentlich entsteht, weiß man nicht genau. Über- tragen wird sie auf Menschen und Hunde durch den Biß und Speichel wutkranker Hunde. Daß die tollen Hunde auch immer wasserscheu seien, ist ein Irrtum. Sie saufen anfangs sogar gern, können aber nicht schlucken. Erst später tritt Wasser- scheu ein. Das Schäumen des Maules kommt nur bei den Hunden vor, die an der stillen Wut leiden; bei diesen hängt der Unterkiefer schlaff herab, weshalb sie das Hunde vom St. Bernhard.

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 222

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
222 gewünschte Form. Sodann legt man ihn auf kleine Hürden und läßt ihn all- mählich an der Sonne oder am Ofen trocknen. Schließlich bewahrt man ihn zwischen Lappen in einem Steintopfe auf. 84. Das Hausschaf. 1. Körperbau und Charakter. Das Schaf ist ein geduldiges, friedliches Tier. Es hat auch alle Ursache, den Frieden zu lieben; denn es fehlt ihm nicht nur an Kraft und Stärke, sondern ihm versagte die Natur auch fast jegliche Waffe. Nur der Widder ist zum Kampfe bereit. Zwar sind seine hohlen, schneckenförmig gewundenen Hörner zum Angriffe nicht geeignet, wohl aber vermag er mit der harten Stirn manch kräftigen Stoß auszuteilen. — Aus dieser Kraft- und Wehr- losigkeit des Schafes erklären sich leicht viele seiner Eigenschaften, vor allem seine Gutmütigkeit und Furchtsamkeit. Es gehorcht willig dem Pfiff des Schäfers und folgt zuversichtlich dem vorangehenden Leithammel. Springt dieser über einen vor- gehaltenen Stock, so springt die ganze Herde nach, auch wenn kein Stock mehr da ist. Man hat sogar Beispiele, daß die Herde dem Leithammel ins Wasser oder in den Abgrund gefolgt ist. Gegen seinen Hüter zeigt das Schaf eine große An- hänglichkeit, und wenn es sich verirrt hat, blökt es klagend um Hilfe. Jedes Ge- räusch erschreckt es. Der Knall der Büchse, besonders aber die zuckenden Blitze und der rollende Donner bringen es völlig außer Fassung. Mit der Furcht ver- einigt sich die Einfalt. Bricht des Nachts Feuer aus, so ist meistens die Herde nicht ans dem brennenden Stalle zu bringen; oft auch läuft sie blindlings in die Flammen hinein, dem sichern Feuertode entgegen. 2. Nutzen. Da das wehrlose Schaf leicht zu zähmen war, so ist es schon in den ältesten Zeiten zum Haustiere geworden. Dazu war es um so mehr geeignet, als es sehr genügsam ist und großen Gewinn bringt. Am meisten nützt es uns durch seine Wolle. (Wozu wird sie verwertet?) Die Schur findet in der Regel im Juni statt. Vor der Schur werden die Schafe an einem warmen Tage in einem Teiche oder Flusse gebadet, damit die Wolle rein werde. Das Fleisch des Schafes ist saftig und wohlschmeckend und wird besonders gern in England ge- gessen. Aus den Gedärmen des Schafes werden Violinsaiten gedreht, aus der Haut gerbt man Leder, und aus den Klauen und Fußknochen kocht man Leim. — (Über Drehkrankheit s. „Bandwurm" S. 268!) 3. Arten. Unter den vielen Arten des Hausschafes zeichnet sich vor allem das Merinoschaf durch seine Wolle aus. Ursprünglich war dieses nur in Spanien zu Hause; jetzt findet es sich aber auch in vielen deutschen Schäfereien. Außer den Merinoschafen wird gegenwärtig noch vielfach das englische Schaf gezüchtet, das sich durch seine Fleisch- und Fettmenge auszeichnet. In der Lüneburger Heide findet sich die kleine Heidschnucke; sie hat ziemlich lange, aber recht grobe Wolle. In Südrußland, der Türkei, Kleinasien, Persien u. s. w. lebt das Fettschwanz- schaf. Es hat einen ungemein breiten und unförmlichen Fettschwanz, der an 20 kg schwer wird. Bei einer Art wird dieser Schwanz so lang, daß er nicht selten auf untergelegtem Rollwägelchen von dem Schafe fortgezogen werden muß, damit die Wolle am Schwänze rein erhalten und nicht abgeschabt werde. Die Vließe der Fettschwanzschafe sind sehr weich und hübsch gekräuselt und werden als Pelzwerk in den Handel gebracht. Die der ausgewachsenen Schafe heißen „Krimmer", die der Lämmer „Astrachan". 85. Der Iltis. 1. Wohnung. Der Iltis ist ein rechter Räuber. Darum schlägt er auch seine Wohnung da auf, wo es am meisten für ihn zu rauben giebt. Da er junge Häschen,

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 229

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
229 zu behandeln. Vor allen Dingen hat er dafür zu sorgen, daß die Tiere gut und regelmäßig gefüttert werden. Der Stall, worin die Tiere sich aufhalten, muß dicht sein und gegen Sturm und Regen, Frost und Hitze hinreichenden Schutz ge- währen. Steht das Vieh im Winter in einem sehr kalten Stalle, so braucht es mehr Futter und gedeiht doch nicht so gut, als wenn es in einem mäßig erwärmten Stalle (12—18° C.) untergebracht ist. Aber auch Licht und reine Luft sind jedem Tiere zum Gedeihen notwendig. Daher ist es nötig, daß der Stall mit Fenstern versehen sei und öfters gelüftet werde. Ganz besonders aber sorge man für Reinlichkeit der Tiere. Der Stall werde recht oft, womöglich jeden Tag ausgemistet. Jedes Tier sei hinreichend mit trockner Streu versehen und werde durch Putzen, Waschen und Baden u. s. w. stets rein erhalten. „Wer sein Pferd gut putzt, spart die Hälfte am Futter." — So sollten die Tiere nach allen Seiten hin gut gewartet und gepflegt werden. Leider geschieht es aber in vielen Fällen nicht; ja, sie werden sogar zuweilen schändlich mißhandelt. Und gerade die treuesten Diener des Menschen, das Pferd und der Hund, haben am meisten Ursache zur Klage. 2. Unter den Insekten sind es der Seidenspinner und die Biene (S. 178), die der Mensch ihres Nutzens wegen in seine Pflege und Obhut genommen hat. Man bezeichnet aber diese Tiere nicht als Haustiere; denn sie lassen sich nicht zähmen wie Hund und Pferd, gehorchen auch nicht dem Winke des Menschen, sondern leben in seiner Umgebung nicht viel anders als im wilden Zustande. 3. Von den ungebetenen Gästen, die Haus und Hof des Menschen bevölkern, haben sich zwar einige zur Freude des Menschen, die meisten aber zu seinem Ver- drusse hier eingefunden. Daß Storch und Schwalbe in seinem Gehöfte nisten, sieht er nicht ungern. Dagegen sucht er Ratten und Mäuse auf jede nur mögliche Weise zu vertilgen, und die Katze und Eule leisten ihm darin treuen Beistand. Xiv. Garten und Feld im Winter. 1. Die Blumen sind verschwunden, die Obstbäume entlaubt. Nur wenige Pflanzen giebt es, die mit ihren Blättern dem Winter trotzen. Dahin gehört vor allem der Winterkohl (Braun- und Grünkohl), den die Hausfrau noch im Garten stehen hat. Sie entblättert ihn erst nach eingetretenem Froste, weil dann seine Blätter süßer schmecken. (Durch den Frost wird nämlich das Stärkemehl der Blätter in Zucker verwandelt. Warum schmecken auch gefrorene Kartoffeln süßlich?) Den Kohl weiß auch das Häslein im Winter zu schätzen. Wenn alles zugeschneit ist, dann stattet es den Kohlgärten seine Besuche ab und labt sich hier an den süßen Blättern. — Die Felder sind meist leer. Nur stellenweise wird unser Auge durch das saftige Grün des Wintergetreides und Winterrübsens erquickt. 2. Die Tierwelt in Garten und Feld ist im Winter ebenfalls nicht so zahlreich wie im Sommer. Die Zugvögel sind sämtlich nach dem warmen Süden gezogen, die Strichvögel dagegen haben uns nur teilweise verlassen. So sieht man z. B. häufig Schwarzdrosselmännchen zur Winterzeit im Garten, während die Weibchen mit den zahlreichen Jungen den Süden aufgesucht haben. Hin und wieder huscht auch wohl ein zurückgebliebenes Rotkehlchen durchs schneebedeckte Gebüsch. Ebenso sind von den Finken einige zurückgeblieben, während die meisten im November abgezogen sind. Die Kohlmeisen aber und die Raben (ausgenommen die Saatkrähen), Sperlinge, Goldammern, Rebhühner u. s. w. bleiben den ganzen Winter bei uns. — Die Säugetiere verlassen uns nicht. Manche von ihnen aber sieht man nicht, da sie einen Winterschlaf halten, wie z. B. Igel. 92. Der Maulwurf. 1. Körperbau, dem Leben in der Erde angepaßt. Der Maulwurf lebt hauptsächlich von Regenwürmern und Engerlingen. Er muß also seine Nahrung

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 233

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
233 dem Hunde oder Fuchse zu entwischen. Geht es aber dabei im schnellen Lause bergab, dann kommt es (infolge der langen Hinterbeine) nicht selten vor, daß sich der Hase überschlägt und einen Purzelbaum macht. Will der Hase sich langsam fortbewegen, so „hüpft" er gewöhnlich, doch „geht" er auch zuweilen. Das sieht aber nicht schön aus, weil dabei der Körper hinten viel höher als vorn ist. Von großem Nutzen für den Hasen ist auch die graugelbe Farbe seines Pelzes. Sie ähnelt der Umgebung seines Lagers so sehr, daß er oft von seinen Feinden gar nicht bemerkt wird. Man nennt eine solche Farbe Schutzsarbe. Aus seine Augen kann sich der Hase nicht allzusehr verlassen. Sie stehen so weit zur Seite, daß er nach vorn nicht gut sehen kann. Daher kommt es wohl vor, daß der Hase einen gerade vor ihm stehenden Menschen lange Zeit gar nicht bemerkt und zuweilen spornstreichs auf den Jäger loseilt. Dazu kommt noch, daß die Augen durch die kurzen Lider nicht voll- ständig geschlossen werden können, so daß der Hase „mit halboffenen Augen" schlafen muß, wodurch ihre Sehkraft leicht geschwächt wird. Was aber dem Gesicht des Hasen an Schärfe fehlt, das ersetzt ihm sein ungemein feines Gehör. Denn die langen „Löffel" fangen jedes Geräusch auf und warnen so den Hasen selbst im Schlafe vor der nahenden Gefahr. 2. Schlauheit. Den Tag bringt Lampe gewöhnlich schlummernd in seinem Lager zu. Das ist eine 5—8 cm tiefe Mulde in der Erde. Kommt jemand in die Nähe des Lagers, so springt er nicht sogleich auf, sondern thut, als würde er nicht gesehen, was auch oft genug seiner erdgrauen Farbe wegen wirklich der Fall ist. Wird er jedoch plötzlich aufgeschreckt, so sucht er in allerlei Winkeln und Haken wieder in die Nähe seines Lagers zu kommen. Ist die Gefahr nicht allzugroß, so setzt er sich auf seiner Flucht wiederholt auf die Hinterbeine (macht „Männchen") und lauscht mit den langen „Löffeln". Den schnellfüßigen Hunden und Füchsen weiß er oft dadurch ein „Schnippchen" zu schlagen, daß er plötzlich im rechten oder spitzen Winkel abbiegt („Haken schlägt"), den Verfolger vorbeischießen läßt und so einen bedeutenden Vorsprung gewinnt. 3. Nahrung. Erst in der Dämmerstunde verläßt der vorsichtige Hase sein Lager, um seiner Nahrung nachzugehen. Diese besteht im Frühlinge und Sommer namentlich aus aufkeimendem Grase und Getreide sowie aus Kohl und Rübenarten, im Herbste und Winter aber aus Winterkorn, Raps u. s. w. Wenn der Schnee die Felder bedeckt, kommt Lampe gern in die Kohlgärten einsam stehender Häuser und thut sich hier gütlich. In der Not aber stillt er seinen Hunger auch mit der Rinde junger Waldbäume, wodurch er oft nicht unbedeutenden Schaden anrichtet. Zum Abnagen der Rinde u. s. w. hat er sehr scharfe, meißelförmige Nagezähne, 4 im Oberkiefer (2 große und dahinter 2 kleine Stützzähne) und 2 im Unterkiefer. Diese Zähne nutzen sich an der Schneide durch das Nagen bedeutend ab, wachsen aber von der Wurzel aus beständig nach. Fällt ein Nagezahn aus, so wird der gegenüberstehende nicht mehr abgenutzt und daher oft in dem Maße verlängert, daß das Maul nicht mehr geschlossen werden kann. In der Regel muß dann der Hase sterben. Die gespaltene Oberlippe (Hasenscharte) erleichtert ihm das Nagen. 4. In der Kinderstube. Hinterm Busche oder Dornstrauche ist die Wiege der jungen Häslein. Dort hüpfen sie auch bald gar drollig umher. Jede Häsin bekommt jährlich (März bis August) regelmäßig viermal Junge, im ganzen 8—10. Sie verweilt höchstens eine Woche bei den Kleinen; dann bleiben diese sich mehr selbst überlassen. Nur von Zeit zu Zeit kommt sie zu den Jungen zurück, lockt sie durch ein eigen- tümliches Geklapper mit den Löffeln, die sie dabei zusammenschlägt, und säugt sie. In der Gefahr läßt sie die Jungen bald im Stiche. Doch hat man auch gesehen, daß sie sie gegen Raubvögel und Raben verteidigte. Der Hasenvater ist sehr streng; er giebt den Jungen öfter Maulschellen.

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 156

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
156 Eskimos. fast unerschöpflichen Reichtum an Renntieren, Hirschen, Büffeln und Pelztieren aller Art. Die Bewohner (Eskimos und Indianer) nähren sich daher hauptsächlich als Fischer und Jäger. Im Südosten hat der fruchtbare Boden viele Europäer angelockt. Hier liegt auch Kanada, die wichtigste Provinz des Landes. Die bedeutendsten Städte sind hier Quebec skwibecks und Montreal smontriöls, beide am mächtigen Lorenzstrome gelegen. — Zum britischen Nordamerika gehört auch die Insel Neu- fundland, die durch ausgedehnte Steinkohlenlager und durch den ergiebigen Stockfischfang (an den Küsten) bekannt ist. 6. Die vereinigten Staaten von Nordamerika sind fast so groß wie Europa, haben aber nur 70 M. E. Ursprünglich standen sie unter englischer Herrschaft, machten sich aber 1776—1783 unter Führung des edlen Washington suoschingt'ns von dem sie bedrückenden Mutterlande frei. Sie setzen sich aus 46 Staaten und mehreren Gebieten zusammen. Den Namen Gebiet führt ein Landstrich so lange, bis er 60000 Männer über 25 Jahre zählt; erst dann wird er unter die Zahl der eigentlichen Staaten aufgenommen und ein neuer Stern in das gemeinschaft- liche Staatsbanner, das gegenwärtig 46 Sterne zählt, hinzugefügt. Die gemein- schaftliche Hauptstadt ist Washington suoschingt'ns (230 T.). Hierher kommen die Abgeordneten der einzelnen Staaten, um in dem „Kongreß" die gemeinschaft- lichen Angelegenheiten zu ordnen. Im „weißen Hause" wohnt der Präsident der Republik; er wird immer aus 4 Jahre gewählt. 7. Erzeugnisse und Städte. Unter allen Ländern der Erde liefern die ver- einigten Staaten das meiste Getreide. Die Mississippi-Ebene besonders ist ungemein fruchtbar. Man erntet hier ungeheure Mengen von Mais (auch zur Schweine- zucht) und Weizen. Von Jahr zu Jahr verschwinden daher auch die Urwälder immer mehr, und an ihrer Stelle entstehen weite, eingehegte Felder, in denen vereinzelt die Blockhäuser der Farmer liegen. Auch die Rindvieh- und Schweine- zucht wird hier im großen Umfange betrieben. Der Mittelpunkt des riesigen

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 242

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
242 werden, erst mit Anbruch der Dunkelheit auf Nahrung aus. Sie besteht aus Eicheln, Bucheckern, Rüben, Kartoffeln, Gras, Larven, Würmern, — kurz aus allem möglichen. Beim Aufsuchen dieser Nahrung kommt ihnen ganz besonders ihre Wühlschnauze zu statten. Auch ist es für sie von großem Vorteil, daß vorn in der Rüsselscheibe die beiden Nasenlöcher liegen, mit denen sie die in der Erde verborgenen Würmer und Samen leicht auswittern. Zur Ausnahme der Nahrung eignen sich besonders die nach vorn gerichteten und so gleichsam eine passende Schaufel bildenden Schneidezähne des Unterkiefers. Aus Äckern richten die Wild- schweine oft Schaden an. Sie werden deshalb meist im Wildgatter gehalten. 3. Verteidigungswaffen. Als Verteidigungswaffe dienen dem Schwarz- wilde besonders die Eckzähne. Sie sind bei dem männlichen Schweine („Keiler") auffallend verlängert, ragen aus dem Ober- und Unterkiefer nach oben und werden „Hauer" oder „Gewehr" genannt. Mit diesen Hauern greift der Keiler, wenn er ge- reizt wird, seinen Feind wütend an und verwundet ihn nicht selten lebensgefährlich. Namentlich ist er gefährlich, wenn er angeschossen ist. Dann sucht sich der Weid- mann vor ihm entweder durch einen Sprung aus den Baum zu retten, oder er fängt ihn — mit dem linken Fuße auf dem Boden kniend — mit dem Hirsch- fänger auf. Die Mutter („Bache") ist am gefährlichsten, wenn ihren Jungen („Frischlingen") Gefahr droht, wie das öfter vom Fuchse oder Wolfe geschieht. Sie sucht diese dann wütend niederzustoßen und tot zu beißen. 4. Hausschwein. Vom Wildschweine stammt unser Hausschwein ab. Es hat infolge der reichlichern Nahrung einen fleischigern Körper erhalten. Da es sich die Nahrung nicht mehr allein durch Wühlen zu verschaffen gezwungen ist, so ist die Schnauze weniger lang. Auch ist das Hausschwein, da es der rauhen Witte- rung nicht so sehr ausgesetzt ist, nicht so dicht mit Borsten bekleidet wie sein wilder Vetter. Ebenso hat sich die Farbe vielfach verändert. 105. Äcr Fuchs. 1. Körperbau, zum Rauben eingerichtet. Der Fuchs in seinem roten Kleide ist ein ganz durchtriebener Räuber, Mörder und Spitzbube. Zu seinem Räuberhandwerke ist er vorzüglich ausgerüstet. Sein Leib ist schlank und ge- schmeidig,^ nur seines dichten Haarpelzes wegen erscheint er dick. Die Beine sind zwar dünn, aber kräftig. Er kann daher sehr gut laufen, springen und kriechen. Leise, ganz leise schleicht er sich aus dem Bauche an den Hasen heran. Läuft dieser fort, so saust der Fuchs hinterdrein und packt ihn oft genug noch am Schenkel. Und seine Zähne sind so spitz und scharf, daß er ihn so leicht nicht wieder losläßt. Zuweilen besucht er auch den Dohnensteig. Sieht er einen Kramtsvogel in der Schlinge, so springt er hoch und reißt ihn herunter. Sein Auge liegt schief, aber er kann sehr gut damit sehen. Auch hört er sehr scharf. 2. Schlauheit. Was den Fuchs aber besonders zum Diebe und Mörder befähigt, das ist seine Schlauheit. Zwar wird sie in der Fabel sehr übertrieben, aber dennoch bleibt sie oft bewundernswert. Er beschleicht leise, damit die Alte nichts merke, das Rehkälbchen oder legt sich ans die Lauer und überlistet die V ögel. Erstaunlich groß ist seine Vorsicht. Den Jäger meidet er. Nur wenn Hunger ihn plagt, wird er frech. Dann kommt er am hellen Tage aus den Hos und holt dem Bauern ein Huhn vor der Nase weg. Gewöhnlich aber wählt er zur Ausführung seiner schlimmsten Streiche die Nacht. Wenn der Bauer im tiefsten Schlafe ruht, dann macht sich Reineke, der Gänse- und Hühnerdieb, vom Dickichte aus auf den Weg. Am Waldrande „wittert" er. Gefahr ist nicht vorhanden. Im vollen Laufe, wobei er den langen, buschigen Schwanz stets wagerecht trägt, geht's über die Felder. Dann schleicht er ganz heimlich heran und späht am einsam gelegenen Bauerngehöfte

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 273

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
273 Heringsfang. geweide heraus. Dann werden die Heringe ausgewaschen und mit Seesalz in Tonnen verpackt. Dabei werden gleich die Vollheringe von den Hohlheringen geschieden. Die Vollheringe haben noch nicht gelaicht und sind daher größer und schwerer als die Hohlheringe, die bereits gelaicht haben. Junge Heringe heißen Matjesheringe. Hängt man die Heringe, nachdem sie 24 Stunden in Salzsole gelegen haben, in Rauch, so erhält man Bücklinge. xxii. An fremden Ländern- 140. Der Löwe. 1. Gestalt und Kraft. Der Löwe ist der König der Tiere. Diesen Titel verdankt er sowohl seiner Gestalt als auch seiner Kraft. Besonders schön ist die Gestalt des Löwen von Nordafrika (Berberei). Das Männchen erhält vom vierten Jahre an eine aus fahlgelben und schwarzbraunen Haaren bestehende Mähne. Diese bedeckt Kopf, Hals und Schultern wie ein Herrschermantel und giebt dem Tiere daher ein majestätisches Ansehen. Bei der Löwin findet sich statt der Mähne nur ein Büschel verlängerter Haare auf der Brust. Das ernste Gesicht ist fast vier- eckig. Die Augen sind feurig und verleihen dem Herrscher, wenn er in Zorn gerät, einen furchtbaren Ausdruck. Wirklich riesenhaft ist die Stärke des Löwen. Mit seiner gewaltigen Tatze schlägt er den stärksten Mann zu Boden, und getötete Rinder und Pferde schleppt er weite Strecken fort. 2. Raubtier. Was aber dem Löwen vor allem seine Herrschaft über die Tierwelt sichert, das ist seine gewaltige Ausrüstung zum Raubtiere. In Wirklich- keit ist er nämlich nicht der schützende König, sondern der schrecklichste Tyrann der Tierwelt. Sein Körperbau stimmt ziemlich genau mit dem einer Hauskatze überein. (S. 217.) Die furchtbaren Zähne schneiden wie eine Schere. Mit ihnen reißt er Kamelen, Pferden und selbst Elefanten mit einem Ruck die Halsader ab. Die rauhe Zunge ist so stachelicht, daß sie durch bloßes Lecken Haut und Fleisch von den Knochen schält. Das scharfe, funkelnde Auge macht durch sein schreckliches Leuchten kleinere Tiere förmlich erstarren. Die halbkreisförmigen Krallen können, Realienbuch. B. 18

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 276

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
276 Kamel würden die weiten Wüsten unsers Erdballes gar nicht zu durchreisen sein. Nicht mit Unrecht nennt man es das „Schiff der Wüste". Körperbau und Nahrung machen es zu solchen Reisen durch die Wüste besonders geeignet. a. Körperbau. Wunderbar, daß gerade diejenigen Körperteile, die das Kamel am meisten verunstalten, ihm beim „Durchschiffen des sandigen Wüsten- meers" von großem Nutzen sind. So ist z. B. der häßliche Höcker eine Vor- ratskammer, worin sich Fett ansammelt, das in Hnngerzeiten durch seine Adern dem Blute als Nährstoff zugeführt wird. Daher schwindet auch der Höcker bei dürftiger Nahrung allmählich dahin, schwillt aber auf grüner Weide erstaunlich schnell wieder an. Auch die breiten Füße sind wie geschaffen für die Wüste. Die beiden Zehen an jedem Fuße sind nämlich auf der untern Seite mit einer dicken, lederartigen Sohle bekleidet, die diese Zehen fast bis ans Ende verbindet und so das zu tiefe Einfchneiden in den glühend heißen Wüstensand verhindert. Ebenso kommen dem Kamele die Schwielen an der Brust und an den Gelenken der Beine vorzüglich zu statten. Soll es nämlich beladen werden, so kniet es nieder; es vermag dann mit Leichtigkeit wieder aufzustehen, da es sich mit den Schwielen bequem aufstemmen kann. Am meisten aber wird das Kamel zu seinen Wüstenwandernngen durch die gewaltige Kraft befähigt, die es beim Tragen der Lasten zeigt. Ein Lastkamel legt mit 140—150 kg täglich 50—70 km zurück, ein Reitkamel sogar 150 km. Der Gang des Kamels ist der schaukelnde Paß- gang, indem es mit beiden Füßen einer Seite ziemlich zu gleicher Zeit auftritt. b. Nahrung. Es giebt kein Tier, das dem Kamel an Genügsamkeit gleich- kommt. Zwar frißt es mit Vorliebe grünes Laub und frisches Gras. Auf der Reise durch die Wüste aber begnügt es sich mit Disteln und stachelichten Dorn- gewächsen, wie sie ihm der dürre Sand bietet. Sein Gaumen ist auch so hart, daß es selbst die schärfsten Dornen ohne Beschwerden hinunterwürgen kann. Hat es sich einmal ordentlich satt gefressen, dann kann es 24 Stunden lang fasten. Dazu kommt ferner, daß das Kamel 2—3 (das Reitkamel Ostsudans 4—5) Tage ohne Wasser aushalten kann. Länger jedoch nicht. Zwar kann es bei Ruhe und saftiger Nahrung auch wohl einmal wochenlang das Wasser entbehren, beim Lasttragen aber niemals. Früher sah man die großen Zellen des Pansens als Behälter an, die das Wasser lange frisch erhielten. Das ist jedoch eine irrige Meinung. Ebenso ist es eine Fabel, daß man zuweilen ein Kamel in der Wüste schlachte, um mit seinem Wasservorrate den Durst zu löschen. 144. Der asiatische Elefant. 1. Gestalt und Kraft. Wie ein Riese überragt der Elefant alle andern Landtiere. Seine Höhe beträgt mehr als die doppelte eines Menschen, sein Gewicht aber sogar mehr als das von 50 erwachsenen Personen. Die Kraft des Elefanten ist so gewaltig, daß er 24 Menschen auf seinem Rücken zu tragen vermag. Die fast nackte Haut des Elefanten wird so dick wie ein Daumen, so daß aus ihr sogar Schilde und Spazierstöcke gemacht werden können. (Dickhäuter.) Der riesige Leib wird von 4 Beinen getragen, die das Aussehen von Säulen haben. Dennoch vermag der Elefant mit ihnen so schnell zu laufen, daß ihn das schnellste Pferd nicht einholt. Der Kopf ist ungemein groß, der Hals kurz, aber kräftig. (Tiere mit langem Halse haben meistens einen kleinen Kopf: Giraffe, Strauß.) 2. Rüffel. Die Oberlippe hat sich in einen Rüssel verlängert, der über 2 m lang wird. Von der Wurzel nach der Spitze zu verdünnt er sich, und am Ende trägt er die beiden Nasenlöcher. Zwischen diesen befindet sich ein fingerförmiger Fortsatz. Der Rüssel ist Geruchswerkzeng und Hand zugleich und ist dem Elefanten bei dem kurzen Halse unentbehrlich. Er ist ungemein beweglich. Mit ihm pflückt
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