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die Gesammtheit der ewigen Gesetze, die er dem Ganzen als Bedin-
gung des Daseins gegeben hat, wonach eben das Lebendige immer von
neuem gleichartig sich verjüngt, das Unlcbendige in stets wechselnden wan-
delbaren Formen des Stoffes erscheint. Unseren Sinnen sind die Erschei-
nungen und Gestalten der Natur, unserem Geiste, wenn wir ihn ausgebildet
haben, die ewigen Gesetze der Natur verständlich— unbegreiflich aber
bleiben uns beide. Je besser wir das Verständniß der Natur uns schaffen,
desto inniger beten wir an vor den Wundern der Allmacht, welche diese
ewigen Gesetze gab, und deren Willen sie vor unseren Augen darstellen.
Aus diesem Grunde nennt der Mensch endlich nicht bloß die Dinge
dieser Welt, nicht bloß die einem jeden derselben innewohnenden Gesetze des
Daseins Natur, sondern Mutter Natur nennt er auch wohl den ewigen
Urgrund aller Dinge, den allmächtigen Gott, der alle Dinge geschaffen, alle
diese Gesetze gegeben hat, die zusammen eine Seite seines heiligen Willens
darstellen. Dabei vergesse man aber nie, daß der Forscher, wenn er von
der Natur als einer lebendigen und gleichsam persönlichen Kraft spricht,
nichts anderes meint, als Gottes allmächtigen und ewigen
Willen, nichts anderes, als den Schöpfer selber, der noch immer
in allem, was uns umgiebt, fortwirkt; denn in ihm leben,
weben und sind wir.
Oft. Der Löwe.
Ein einziger Blick auf den Leib des Löwen, aus den Ausdruck seines
Gesichtes genügt, um der uralten Auffassung aller Völker, welche das könig-
liche Thier kennen lernten, von Grund des Herzens zuzustimmen. Der
Löwe ist der König der Naubthiere, ist der Herrscher im ganzen Reiche der
Säugethiere. Der Löwe ist auch deshalb leicht von sämmtlichen übrigen
Katzen zu unterscheiden. Seine Hauptkennzeichen liegen in dein stark ge-
bauten, kräftigen Leibe mit der kurzen, glatt anliegenden, einfarbigen Be-
haarung, in dem breiten kleinäugigcn Gesicht, in dem Herrschcrmantel der
wallenden Mähne, welcher sich um seine Schultern schlägt, und in der Quaste,
welche seine Schwauzspitze ziert. Im Vergleich mit den anderen Katzen ist
der Rumpf des Löwen kurz, der Bauch eingezogen, und der ganze Körper
erscheint deshalb wohl kräftig, nicht aber plump. Die Augen sind klein
und haben runde Sterne, nicht lange wie bei der Katze; die Schnurren sind
in sechs bis acht Reihen geordnet. Vor allem ist es die Mähne, welche den
männlichen Löwen auszeichnet und ihm das stolze königliche Ansehen giebt.
Ein Königsmantel, dicht und schön,
umwallt de« Löwen Brust als Mähn';
eine Königskrone wunderbar,
sträubt sich der Stirne straffes Haar.
Diese Mähne bekleidet in vollster Ausbildung den Hals und die Vor-
derbrust, hat aber so verschiedene Gestaltungen, daß man aus ihr allein das
Vaterland des Löwen, von dem cs doch nur eine einzige wirkliche Art giebt,
mit Leichtigkeit erkennen kann.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 348 —
• , • ■ • *
an die Dörfer, ja selbst an die Städte heran. Die schilfbewachsenen Ufer der
Flüsse, die ungeheuren schilsartigen Bambusgebüsche und andere Dickungen
sind seine Lieblingsplatze. Er hat alle Sitten und Gewohnheiten der
Katzen, aber sie stehen bei ihm im gleichen Verhältniß zu seiner Größe.
Seine Bewegungen sind jedoch ebenso anmuthig wie die kleinerer Katzen,
und dabei ungemein rasch, gewandt und zugleich ausdauernd. Er schleicht
unhörbar dahin, versteht gewaltige Sätze zu machen, klettert trotz seiner
Größe rasch und geschickt an Bäumen empor, schwimmt meisterhaft schnur-
gerade über breite Ströme und zeigt dabei immer die bewunderungswürdigste
Sicherheit in der Ausführung jeder einzelnen Bewegung.
Er ist kein eigentliches Nachtthier wie der Löwe, sondern streift, wie
die meisten Katzen, zu jeder Tageszeit umher, wenn er auch den Stunden
vor und nach Sonnenuntergang den Vorzug giebt. An Tränkplätzcn,
Landstraßen, Dorfwegen, Waldpfaden und dergleichen legt er sich auf die
Lauer; am allerliebsten in dem Gebüsch an den Flußusern, weil hier ent-
weder die Thiere zur Tränke kommen oder die Indier herabsteigen, um ihre
frommen Uebungen und Waschungen zu verrichten. Eigentlich ist kein
Thier vor dem entsetzlichen Räuber sicher; er greift selbst den jungen Ele-
phanten und das junge Nashorn an, wenn er sich auch an die alten
Thiere nicht wagt und einem ausgewachsenen Elephanten unterliegen muß.
Sämmtliche Säugethiere, vielleicht mit Ausnahme der anderen Raubthiere
und der übrigen Katzenarten, fallen ihm zur Beute, und er stürzt sich eben-
sowohl auf die stärksten, als auf die schwächsten. Außerdem holt er sich
auch aus der Klasse der Vögel, ja selbst aus der Klasse der Lurche hier und
da eine Beute. In denselben Dickungen, in welchen er sich aufhält, woh-
nen auch viele Hühnerarten, namentlich die Pfauen. Gerade sie haben
es sehr häufig mit den Tigern zu thun und kennen ihn deshalb genau. Sie
werden auch gewöhnlich zum Verräther des still dahinschleichcnden Raub-
thieres, indem sie entweder geräuschvoll auffliegen und Schutz vor ihm
suchen oder, wenn sie bereits gebäumt haben, ihre weittönende Stimme aus-
stoßen, den übrigen Geschöpfen gleichsam zur Warnung. Auch die Affen
verleiden ihm oft seine Jagd.
Der Tiger belauert und beschleicht schlangenartig seine Beute, stürzt
dann pfeilschnell mit wenigen Sätzen auf dieselbe los und schlägt die Kral-
len mit solcher Kraft in den Nacken ein, daß auch das stärkste Thier sofort
zu Boden stürzt. Die Wunden, welche er schlägt, sind immer außerordent-
lich gefährlich; denn nicht bloß die Nägel, sondern auch die Zehen dringen
bei dem fürchterlichen Schlage ein.
Ein Tiger, welcher bei dem Marsche eines Regiments ein Kameel
angriff, brach diesem mit einem Schlage den Schenkel. Ein anderer soll
sogar einen Elephanten umgeworfen haben. Pferde, Rinder und
Hirsche wagen gar keinen Widerstand, sondern ergeben sich, wie der Mensch,
schreckerfüllt in das Unvermeidliche. Bloß die muthigen männlichen Büf-
fel gehen zuweilen auf den Tiger los und wissen ihm mit ihren tüchtigen
Hörnern auch erfolgreich zu begegnen. Deshalb betrachten sich die in-
397
Baume suchen, hört mau zugleiäs ein eigenthümlich langsames Dahinstreifen
zwischen dem halbgedörrten Laube, und wenn man den wellenförmigen Be-
wegungen die Blicke zuwendet, sieht mau die Boa, wie sie sich an einem
starken Baumstamm hinaufschlängelt, wie sie sich zuerst langsam, dann rascher
dehnt und schließlich schnell wie ein Wurfspieß mit dem Kopf in die Ferne
schießt. So wie die Schlange erwacht und ihre Bewegungen beginnt,
suchen alle kleinen Reptilien und Jnsecten zu entfliehen, aber durch eine
unbezwingliche Furcht festgebannt, vermögen sie nur einige krampfhafte Be-
wegungen zu machen und stürzen fast sich selbst in den göffneten Rachen des
Thieres. Aber nur dann füllt sich das träge Thier den Bauch mit Tausenden
von Jnsecten, wenn es ihm nicht gelang, einen Büffel oder ein anderes großes
Thier zu erhaschen. Der Büffel ist die gewohnte Nahrung dieser Schlange.
So wie sie ihn von der Seite her gepackt hat, schleift sie das starke Thier nach
einer dichten Stelle des Waldes und erstickt es durch ihre Umwindungen
trotz seines starken Knochenbaues, unter stöhnendem Gebrüll des Opfers.
Wenn sie die Knochen -des Thieres zerbrochen, überzieht sie es mit ihrem
Geifer, knetet und dehnt es in die Länge. Nun läßt sie los, legt sich aus-
gestreckt dem Kopfe des todten Büffels gegenüber, öffnet ihren Rachen,
dessen Dehnbarkeit jede Vorstellung übersteigt, preßt alle Ringe fest an
einander und zieht so gewissermaßen das Thier in sich hinein. Ist der
Büffel etwa zur Hälfte verschlungen, so beruhigt sich die gefräßige Boa,
wird träge, schläft ein wie ermattet vom Kampfe und mit dem halbver-
schlungenen Thiere im Rachen. In diesem Zustande ist sie leicht zu tödten.
Die Jäger knien nieder zu beiden Seiten des Thieres vom Kopf an in
langer Reihe, legen ihre vergifteten Pfeile auf den Bogen und schießen auf
ein gegebenes Zeichen alle zugleich. So tödten die Malaien auf Timor
die Boa, so oft ihnen das ängstliche Gebrüll der Büffelherde verkündet, daß
einer von ihnen durch die Boa geraubt sei. Jede andere Jagd ist zu gefähr-
lich , denn die Kugel vermag das stets sich windende Thier gewöhnlich nicht
zu treffen und besonders nicht tödtlich zu treffen, und die nach allen Seiten
sich hinschleudernde Schlange ergreift ihren Gegner aus weiter Ferne. Nur
indem man sie mit Feuer umzingelt und in der Mitte zusammenbrennt, ist
der kampffähigen Schlange der Tod zu bringen.
Zuweilen wagt sich die Schlanze aus den Wäldern über die Ebene
nach den Wohnungen der Menschen hin, dann schleicht sie, unter Gebüsch
und Erdvorsprüngen sich verbergend, ebenso vorsichtig näher, als der Tiger
oder der Schakal, dem Orte zu, wo sie angreifen will. Im Augenblicke
des Angriffs aber packt sie in raschem Wurf ihr Opfer, indem sie vorwärts,
rückwärts, hin und her gleichsam taumelnd den Vorderkörper schleudert,
einer lebhaft züngelnden Flamme vergleichbar. Um sich selbst gegen diese
Gefahr zu sichern, binden die Menschen in der Nähe ihrer Wohnung einen
Büffel mit Stricken, die durch die Nase gezogen sind, fest an einen Baum
und werden so zugleich Herren der Schlange. Ist die Boa aber vom hef-
tigen Hunger geplagt, dann geht sie schneller zu Werke. Dann läßt sie
alle Vorsicht bei Seite, rasch und entschieden ist dann ihr Lauf, stolz schwingt
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
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Gefährlichkeit auch den größten Tigern verhältnismäßig gleich zu achten,
und ihr wildes Ebenbild, die noch in allen deutschen Wäldern hausende
Wildkatze, ist ein von Mensch und Thier gefürchtetes Wesen.
Die Lebensart der Hauskatze ist zu bekannt, als daß sie hier aus-
führlich anzugeben wäre. Sie zeigt nicht sowohl Anhänglichkeit an den
Menschen, als an die Wohnung, in welcher sie auferzogen wurde, und man
hat nur wenig Beispiele, daß sie dem Menschen sehr zugethan und treu
ergeben war.
Die Katze ist ein äußerst reinliches Thier und macht hierin keine
Ausnahme von ihrem ganzen Geschlechte; sie liebt und erträgt keine Nässe,
und die Katzen, welche Fische fangen, sind äußerst selten. Der größte
Nutzen, den sic den Menschen leisten, ist das Wegfangen der Mäuse, weniger
der Ratten, an welche nicht alle Katzen gehen. Obgleich sie zu diesem Zweck
besser, als alle Gifte und Fallen wirken, sollte man sie doch weder in
Wohnstuben noch in Schlafstuben dulden, denn man hat höchst traurige,
wiewohl seltene Beispiele, daß sie kleine Kinder jämmerlich zerfleischten,
oder, indem sie Wärme suchten, sich quer über das Gesicht schlafender Kin-
der legten und diese erstickten.
73. Der Wolf.
Die Raubthiere, welche wie der Fuchs und der Wolf im Bau ihres
Körpers und in den natürlichen Anlagen dem Hunde, dem treuen Gefährten
des Menschen auf Erden, ähnlich sind, finden sich über den ganzen Erdball
verbreitet, selbst in Australien, wo das Katzcngeschlecht vollständig fehlt.
Die Arten der Hundethiere sind oft schwer von einander zu unterscheiden;
nur eins von ihnen, der Steppenhund, durch seine wunderbar bunte Far-
benzeichnung charakterisiert und durch seine Gewohnheiten den Hyänen
verwandt, bildet eine Art Uebergang zu diesen und unterscheidet sich merk-
lich von anderen Hunden. Der bekannteste von allen wilden Hunden ist
• der Fuchs, den seine Schlauheit zum Liebling des Volkes gemacht hat.
Wichtiger aber in seiner Eigenschaft als ein dem Menschen und seinen
Hausthieren gefährlicher Räuber ist vor allen Dingen der Wolf, der auch
die bewohntesten Gegenden Deutschlands noch immer in Schrecken setzt.
Er hat die Größe eines großen Fleischerhundes und ist von blaß
grangelblicher Farbe, welche mit vielem Schwarz gemischt ist. Hinter den
Ohren ist er rostfarbig und auf den Wangen schwarz gestreift; auf den
Vorder-, öfters auch aus den Hinterfüßen hat er einen schwarzen Streifen.
Der Schwanz ist buschig und geradeaus stehend.
Man findet ihn in ganz Europa, ausgenommen in England und
Irland, wo er seit Jahrhunderten gänzlich ausgerottet ist; auch zeigt er
sich in Afrika bis nach Aegypten; in Amerika scheint er durch verwandte
Arten ersetzt zu sein.
Er ist das schädlichste, gefräßigste und, wenn hungrig, ein wahrhaft
fürchterliches Raubthier, das in Europa allen Thieren, den Menschen nicht
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Deutschlands Europa England Irland Afrika Amerika Europa
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Kindern die Körbe mit Erdbeeren ausgeleert, ohne ihnen Schaden zuzu-
fügen. Honig ist ihm der größte Leckerbissen, und auf diese kleine Lieb-
haberei gestützt, hat man mehrere sehr sinnreiche Fangarten erdacht. Man
macht nämlich in Rußland eine Honigspur bis zu dem Baume, der einen
Bienenstock enthält, und befestigt an ein Seil einen tüchtigen Klotz, welcher
dann vor dem Eingang wie ein Pendel hängt. Der Bär, sehr vergnügt, den
Baum mit seinen Leckerbissen gefunden zu haben, besteigt solchen, findet aber
jene zu seinem Leidwesen versperrt. Da er nun bemerkt, daß der Klotz
beweglich ist, giebt er demselben einen tüchtigen Stoß, daß er davon fliegt.
Der aber kommt wieder und versetzt ihm einen derben Schlag auf das
Gesicht; darüber brummig, schleudert er ihn noch weiter, allein die Schläge
werden immer heftiger, bis sie ihn besinnungslos in die unter dem Baum
eingebohrten spitzigen Pfähle stürzen.
Fehlt ihm Pflanzennahrung, so wird er in Folge seiner Stärke zu
einem schädlichen Raubthier; denn er greift dann die größten Thiere an
und verursacht z. B. aus den Alpen großen Schaden. Er geht oft auf
ganze Herden von Kühen los, die er so lange herumhetzt, bis ihm eine zur
Beute wird, indem er sie erhascht oder in einen Abgrund stürzt. Auch
schleicht er bei nebeliger Witterung unter die Herde und springt, weil er
die Hörner fürchtet, einer Kuh auf den Rücken, die er am Halse so lange
würgt, bis sie ermattet zusammenstürzt. Seine Lieblingsstücke sind dann
die Euter und die Nieren, die er zuerst frißt. Den Rest vergräbt er, um
ihn, wenn er keinen frischen Raub auftrciben kann, die nächste Nacht wieder
aufzusuchen. Die Pferde treiben ihn öfters durch Ausschlagen und Beißen
zurück, weshalb er sie nur, wenn ihn der heftigste Hunger plagt, anfallen soll.
78. Der Winterschlaf.
Bei der allmählichen Ausbreitung der Thiere und Gewächse näherten
sie sich nach und nach den Polen und kamen in Gegenden, wo die Kälte
sie einen Theil des Jahres, vielleicht mehrere Monate hindurch, ver-
362 —
wandte derselben in den siiszen Gewässern der anderen Welttheile. Sie
schwimmen mit groszer Gewandtheit und Biegsamkeit, haben für diese
Bewegung einen platten Kopf und Schwanz, sehr schlichtes Baar, das
köstliche Pinsel liefert, und Schwimmhäute zwischen den Fiiszen. Nach
kurzem Aufenthalt in der Tiefe müssen sie immer wieder Luft schöpfen.
Im flachen Wasser jagen sie die Fische gesellig, treiben sie in Buchten
und Löcher zusammen und morden dann hach Herzenslust, weit mehr, als
sie fressen können. Die kleineren Fische-fressen sie sofort, die gröszeren
verzehren sie am Lande und kneifen dabei wie eine Katze die Augen zu.
Im tiefen Wasser tauchen sie bis unter den Fisch und fassen ihn am
Bauche. Der Mensch, der auch im Wasser seine dienstbaren Geister
haben will und den Thieren so gern überträgt, was er selbst nicht ver-
richten kann, hat selbst dieses mordsüchtige Thier abgerichtet, ihm die
Fische zu fangen und an's Land zu bringen.
Durch seine Lebensweise den Ottern, durch seinen Körperbau mehr
den Iltissen verwandt, ist der Nörz, welcher, mit kleinen Schwimm-
häuten versehen, die Jagd auf Fische, Frösche und Krebse vorzüglich ver-
steht und früher in den norddeutschen Seen völlig zu Hause war, jetzt
aber sehr selten geworden ist, da man seinen feinen Pelz dem des Zobels
an Werthe gleich achtet.
81. Jnsectenräuber.
Ein unterirdisches Raubthier, wie der Maulwurf, kaun auch nur
unterirdische Thiere jagen, daher nicht Fisch noch Vogel, noch das freilau-
fende Säugethier, sondern nur Würmer, Jnsecten und deren Larven. In
dieser seiner Jagd, welche für ihn schon durch seinen Aufenthalt geboten ist,
steht er aber mit anderen Maulwurfarten anderer Gegenden nicht allein,
sondern auch die Igel und die Spitzmäuse, unter welchen letzteren cs
selbst schwimmende Arten giebt, sind hauptsächlich aufjnsectennahrung an-
gewiesen. Die Spitzmäuse sind nicht bloß unter den Jnsectenfressern die
kleinsten, sondern auch die allerkleinsten Säugethiere, kaum 2 Zoll lang.
In dieser Familie ist aber der Maulwurf hauptsächlich merkwürdig
durch seine Lebensart. Für seine unterirdische Arbeit ist er vortrefflich
ausgestattet, besonders was seine.vordere Körperhälfte betrifft, die auf
Kosten der hintern ausgebildet scheint. Der Rüssel ist spitz, mit einem
Knöchelchen versehen, die Augen so klein, daß man sie nur mit Mühe unter
seinen Haaren hervorsuchcn kann, das äußere Ohr fehlt ganz, aber auch
ohne dieses vernimmt er in seinem Hörgang jedes Geräusch. Der sehr
kurze Vorderarm ist mit einer breiten Wühlhand versehen, deren innere
Fläche fleischfarbig und nach außen gerichtet ist; die Finger, welche breite
starke Nägel tragen, sind in dieser Hand fest verwachsen.
Der Oberarmknochen, kurz und kräftig, weicht in seiner Gestalt weit
ab von den Knochen aller anderen Säugethiere, und doch ist diese kleine
kurze Schaufel aus denselben Grundstücken zusammengesetzt, wie die
herrliche Pranke des Löwen.
So ausgerüstet, wühlt der Maulwurf mit größter Leichtigkeit im
lockeren Acker, in Wiesen- und Gartenboden, immer den spitzen Rüffel
voran. Selten kommt er auf die Oberfläche.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
388
Dieses nur schwach mit Fleisch und Haut überzogene Glied trägt die
langen Schwingfedern, welche, mit dem Gliede wie ein Fächer zusammen
geklappt, hart am Körper liegen, ausgebreitet aber den Vogel in die Lüfte
tragen.
Um ihn mit großer Kraft bewegen zu können, ist der Flügel durch das
Schlüsselbein und die Vförmigc Gabel bei b an Brust und Schulter be-
festigt, und wo diese fehlen, wie bei dem Strauß, der sich den Säugethieren,
dem Pinguin, der sich den Fischen in seinen Gewohnheiten nähert, da ist
auch die Flugfähigkeit dem Vogel genommen.
98. Der Condor.
Unter den Geiern ja unter allen Raubvögeln der größte ist der
Condor, welcher das Hochgebirge von Südamerika bewohnt. In der
wärmeren Zone lebt er auf 10 bis 15,000 Fuß Höhe an dieser Gebirgs-
kette, an der Südspitze des Festlandes steigt er bis zum Meeresrand hinab
und horstet in den Klippen des Ufers. Er hat vier bis fünf Fuß Länge
und spannt eine Flügelweite bis zu 13 Fuß. Schwarz von Gefieder,
trägt er eine weiße Halskrause, einen nackten Hals und einen hornigen
Kamm. Von den höchsten Gipfeln der Berge aus erblickt man ihn immer
noch über sich zusammenschwindend zu einem Punkt. Von allen Thieren
der Erde erhebt er sich am höchsten über dieselbe. Aber wie hoch er sich
*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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70. Der Königstiger.
Der Königstiger ist eine herrliche, wunderschön gezeichnete und
gefärbte Katze. Seine Gestalt ist höher, schlanker und leichter, als die des
Löwen; in der Größe aber steht der Tiger keineswegs hinter jenem zurück.
Ein erwachsener männlicher Tiger erreicht regelmäßig sieben bis achtfußgc-
sammtlängevon dcrschnauze bis zur Schwanzspitze; cs sind aber nicht selten
einzelne sehr alte erlegt worden, bei welchen die in derselben Weise gemessene
Länge neun Fuß crgiebt. Die gewöhnliche Körperlänge beträgt etwas über
fünf Fuß.' Der Leib ist etwas mehr verlängert und gestreckter, der Kops
runder, als der des Löwen, der Schwanz ist lang und quastenlos, die Be-
haarung kurz und glatt und nur an den Wangen bartmäßig verlängert.
Das Weibchen ist kleiner und hat auch einen kürzern Backenbart. Alle
Tiger aber, welche in nördlicher gelegenen Ländern wohnen, tragen ein viel
dichteres und längeres Haarkleid, als diejenigen, deren Heimat die heißen
Tiefländer Indiens sind. Die Zeichnung des Thieres zeigt die schönste
Anordnung von Farben und einen lebhaften Gegensatz zwischen der hellen,
rostgclben Grundfarbe und den dunklen Streifen, welche über sie Hinweg-
laufen. Die Schnurren sind weiß, die Nase ist ungefleckt und der Augen-
stern gelblichbrauu.
Ebensowohl alö in den Dschungeln oder Rohr- und Graswäldcrn
mit wenigen Bäumen, aber viel Gesträuch begegnet man dem Tiger in
großen, hochstämmigen Wäldern, wenn auch immer nur bis zu einer gewissen
Höhe über dem Meeresspiegel. Nach den herdenreichen Alpenweiden in den
Hochgebirgen Asiens geht er niemals empor; umso öfter kommt er dicht
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
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dischen Vieh Hirten, welche auf Büffeln reiten, für ganz gesichert, während
alle übrigen Reiter dies nicht sind. Denn selbst auf den Elephanten springt
der Tiger zuweilen und holt sich von dort einen Menschen herab.
Die Stärke des Tigers ist unglaublich groß. Er schleppt mit Leich-
tigkeit nicht bloß einen Menschen oder einen Hirsch, sondern selbst ein Pferd
' oder einen Büffel meilenweit mit sich fort; dabei zeigt er zugleich viel Klug-
heit. Niemals oder nur höchst ungern schleift er ein solches Thier über
eine breite Straße weg, wahrscheinlich, um sich nicht selbst zu verrathen.
Dennoch kann er aber die Spuren, die ein solcher Streifzug hinterläßt,
nicht verdecken. Wenn er ein großes Thier schlägt oder tobtet, z. B. einen
Ochsen, springt er auf den Rücken, schlägt seine fürchterlichen Klauen ein
und leckt das Blut, welches aus der Wunde strömt. Dann erst trägt er
das Thier weiter in das Dickicht, bewacht es dort bis zum Abend und frißt
dann während der Nacht ungestört und ruhig, so viel er fressen kann. Er
beginnt bei den Schenkeln, von dort aus frißt er weiter gegen das Haupt
hin. Er ist unmäßiger, als der Wolf, und frißt so viel, als er kann;
dabei geht er ab.und zu mach den benachbarten Quellen oder Flüssen, um
zu trinken. Man versichert, daß er keineswegs ein Leckermaul sei, sondern
alles fresse, was ihm vorkomme, das Fell und die Knochen ebenfalls mit.
Nur diejenigen Tiger, welche einmal Menschenfleisch gekostet haben, sollen
dies dem aller Thiere vorziehen und werden deshalb, wie die Löwen in
Afrika, geradezu Menschenfresser genannt. Auch an seiner königlichen
Tafel speist das hungrige Bettelgesindel, wie an der Tafel des Löwen. Die
Schakale, Füchse und wilden Hunde, welche bei Nacht den Wald
durchstreifen, verfolgen die blutige Fährte des geschleiften Thieres und
fressen sich an den Neberbleibseln des Leichnams toll und voll. Bei Tage
aber entdecken die Aasgeier bald die Leiche und kommen scharenweise
Herbeigeslogen. Nicht selten entsteht sogar noch Kampf und Streit auf
ihr zwischen diesen Thieren. Die vierfüßigen Schmarotzer sind so regel-
mäßige Gäste an der Tafel des Tigers, daß sie, zumal die Schakale,
geradezu als seine Boten und Kundschafter angesehen werden und wie die
Pfauen oder Affen, welche aus Furcht vor dem Tiger ihn verrathen,
dazu dienen, seine Aufsuchung zu erleichtern.
11. Leben des Luchses in den Alpen.
Wenn in den Alpen ein Luchs gespürt wird, so wird alles aufgeboten,
dieses reißenden und gefährlichen Räubers habhaft zu werden; doch weiß
der sich gar gut zu verstecken. So lange er in seinen Hochwäldern und
Gebirgsklüften seine,Nahrung findet, jagt er nicht weiter. Hier lebt er in
den einsamsten und finstersten Schluchten mit seinem Weibchen und verräth
seinen Aufenthalt nur selten durch sein durchdringendes, widerliches Heulen.
So lange es geht, liegt er in der tiefsten Verborgenheit und jagt, auf dem
Anstand lauernd, der Länge nach auf einem bequemen untern Baumast im
Dickicht hingestreckt, wo ihn das Laubwerk halb verhüllt, ohne ihn beim
350
Absprunge zu hindern. Auge und Ohr in schärfster Spannung, liegt er
Tagelang auf dem gleichen Fleck und scheint mit halb gesenkten Lidern zu
schlafen, wenn seine verräterische Wachsamkeit am größten ist. Erlebt
von der List, da sein (wie aller Katzen) stumpfer Geruchsinn, seine verhält-
nismäßig geringe Schnelligkeit ihn zum offnen Angriff nicht befähigen.
Geduldiges Lauern, außerordentlich leises, katzenartiges Schleichen bringt
ihn zu Beute. Er ist nicht so schlau, als der Fuchs, aber geduldiger;
nicht so frech, als der Wolf, aber ausdauernder, vongewandtermsprung;
nicht so kräftig, als der Bär, aber scharfsinniger, aufmerksamer. Seine
größte Kraft liegt in den Füßen, der Kinnlade und dem Nacken. Er weiß
sich die Jagd bequem zu machen und ist nur wählerisch in der Beute, wenn
er Fülle hat- Was er mit feinem langen, sichern Sprung erreicht, wird
niedergerissen; erreicht er sein Thier nicht, so läßt er es gleichgültig fliehen
und kehrt ohne ein Zeichen von Gemüthsbewegung auf seinen Baumast zu-
rück. Er ist nicht gefräßig, aber er liebt das frische, warme Blut und wird
durch diese Liebhaberei unvorsichtig. Erlauert er am Tage nichts und wird
er hungrig, so streift er des Nachts umher, oft ungeheuer weit, aus drei
bis vier Alpen; der Hunger macht ihn muthig und schärft seine Klugheit
und seine Sinne. Trifft er eine weidende Schaf- oder Ziegenherde, so-
schleicht er, schlangenartig auf dem Bauche sich windend, heran, schnellt sich
im günstigen Augenblicke vom Boden auf, dem aufspringenden Thiere auf
den Rücken) zerbeißt ihm die Pulsader oder das Genick und tödtet es so
augenblicklich. Dann leckt er zuerst das Blut, reißt dann den Bauch auf,
frißt die Eingeweide und etwas von Kopf, Hals und Schultern und läßt
das Uebrige liegen. Seine eigenthümliche Art der Zerfleischung läßt die
Hirten über den Thäter nie in Zweifel. Nicht selten aber reißt er drei
bis vier Ziegen oder Schafe auf einmal nieder, ja er fällt im Hunger selbst
Kälber und Kühe an. Ein im Februar 1813 im Kanton Schwyz am
Axenberge geschossener hatte in wenigen Wochen an vierzig Schafe und Zie-
gen zerfleischt. Im Sommer 1814 zerrissen drei oder vier Luchse in den
Gebirgen des Simmenthales 160 Schafe und Ziegen.
Hat der Luchs aber Wildpret genug, so hält er sich an dieses und
scheint eine gewisse Scheu zu haben, sich durch Zerreißung der Hausthiere
zu verrathen. Die in den Alpen lebenden Gemsen fällt er mit Vorliebe
an; doch übertreffen ihn diese an Feinheit der Witterung und entgehen
ihm häufig, selbst wenn er sich an ihre Wechsel und Sulzen in Hinterhalt
legt. Häufiger erbeutet er Dachse, Murmelthiere, Alpcnhasen,
Hasel-, Schnee-, Birk- und Urhühner und greift im Nothfalk
selbst zu Eichhörnchen und Mäusen. Selten fällt ihm bei uns im
Winter, wo er sich so oft in die unteren Berge und selbst in die Thäler
wagen muß, ein Reh zu; dagegen versucht er es wohl, sich unter der Erde
nach den Ziegen- oder Schafställen durchzugraben, wobei einst ein Ziegen-
bock, der den unterirdischen Feind bemerkte, als er eben den Kopf aus der
Erde hob, diesem so derbe Stöße zutheilte, daß der Räuber todt in seiner
Mine liegen blieb. Die Luchse vermehren sich nicht stark. Regelmäßige
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