TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
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Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10.
Bewohner bildet. In diesem Betriebe hat sich im Laufe der Zeit ein bedeu-
tender Umschwung vollzogen. Die weitausgedehnten Hutweiden, auf welchen
sich das Vieh einen großen Teil des Jahres kümmerlich nährte, sind
größtenteils in ertragfähiges Wiesen- und Ackerland umgewandelt wor-
den. An die Stelle der früheren Dreifelderwirtschaft mit ihrem Brachfelde
ist in den meisten Gemeinden nach der Durchführung der Feldbereinigung
eine freie Wirtschaftsweise getreten. Aber auch da, wo das Feld noch nicht
,,bereinigt" werden konnte, ist die reine Brache verschwunden, und überall
werden Futterkräuter und Hackfrüchte neben Getreide in ausgedehntem
Maße angebaut. Der Landwirt ist heute ja nicht mehr durch die Abgabe
des Zehnten und durch die Leistung von ,,ungemessenen Frondiensten" in
seinem Wirtschaftsbetrieb behindert. Fast allenthalben ist die Stallfütterung
durchgeführt, und diese ermöglicht wieder eine Bereicherung des Bodens
mit natürlichem Dünger. Daneben werden künstliche Düngemittel*) in
großen Mengen eingeführt und auf Kckern und Wiesen zur Anwendung ge-
bracht. Überall gebraucht der Landwirt verbesserte Geräte, welche eine
gründlichere Bodenbearbeitung zulassen, und die Anwendung von Maschi-
nen aller Art hilft ihm die Arbeit erleichtern.
Wo nun das harte Basaltgestein lange Zeit den Witterungseinflüssen**)
ausgesetzt ist, da zerbröckelt oder ,,verwittert" es und bildet eine frucht-
bare Ackerkrume. Bei schweren Regengüssen kommt es freilich vor, daß
diese teilweise mit zu Tal geführt und anderwärts als sogenanntes
Schwemmland angesetzt wird. Nicht selten starren deshalb auch in den höher
gelegenen Gemarkungen des Kreises nackte Felsen aus dem Boden hervor,
und viele kleine Basaltbrocken bedecken ihn. Darum haben Raine und
Decken an den Berghängen solcher Gemarkungen auch den Zweck, das
Abschwemmen des fruchtbaren Bodens zu verhindern, von den 49406 ha
Gesamtfläche ist nahezu die Hälfte Acker- und Gartenland, und mehr als
V? wird als Wiesen benützt. Aber obgleich der Kreis durchweg einen frucht-
baren Boden aufweist, sind die Erträgnisse in den einzelnen Gemarkungen
doch oft recht verschieden, hier spielen neben der größeren oder geringeren
Durchlässigkeit des Bodens die Niederschlagsmenge des Jahres sowie, im
Zusammenhang mit der Höhenlage, das ttlima eine bedeutende Rolle. Der
schwere Boden des Vogelsberges ist undurchlässiger als der mit Sand unter-
mischte der Wetterau.***) Zur Verdunstung der ansehnlichen Wassermenge
ist viel Wärme erforderlich, was bei der höheren und teilweise weniger ge-
*) Welche künstlichen Dünger kennst du?
**) Nenne solche!
***) Fülle drei gleichartige Glasröhren je mit Sand-, Lehm- und Tonboden bis
zu einer bestimmten höhe. Gieße Wasser zu bis zum Rand und beobachte die 5luf-
nahmefähigkeit des Bodens!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn.
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schützten Lage der Grte und ihrer Gemarkungen ein rauheres Klima zur
Folge hat. Daher tritt auch nordöstlich der 200 Metergrenze der Winter
früher ein und hält länger an als nach der Wetterau hin. Aber auch süd-
westlich der 200 Metergrenze sind klimatische Unterschiede zu beobachten.
Die am günstigsten gelegenen Gemarkungen des Kreises sind die von Bü-
dingen, Lorbach, Vonhausen, Diebach a. h., Effolderbach und Xonradsdorf-
hier treten gewisse pflanzen im Frühling eher in die Blüte ein als in den
übrigen Teilen des Kreises. Je weiter eine Gemarkung nach dem Vogels-
berge hin liegt, desto später kommt die gleiche Pflanzengattung zur Ent-
wickelung, so daß sich zwischen den am günstigsten und ungünstigsten ge-
legenen Teilen des Kreises ein Zeitunterschied von 17—20 Tagen ergibt.
Darnach hat die Gemarkung Illnhausen das rauheste Klima im Kreis auf-
zuweisen.
Das Ackerland wird vorwiegend mit Getreide bestellt,' Weizen kommt
am meisten zum Anbau, dann folgen Hafer, Roggen und Gerste. In bezug
auf Weizenbau wird der Kreis in ganz Hessen nur von dem Kreis Fried-
berg übertroffen. Aber auch der Anbau von Hutterkräutern und Hackfrüch-
ten ist nicht unbedeutend, namentlich nach der Wetterau hin, wo der Land-
wirt weniger Wiesen hat als im Vogelsberg. Der tiefgründige und nähr-
stoffreiche Boden eignet sich sehr zum Anbau von Dickwurzeln und Zucker-
rüben, welch letztere in den Zuckerfabriken zu Friedberg, Groß-Umstadt
und Groß-Gerau verarbeitet werden. Die reichen Futtermittel des Kreises*)
ermöglichen eine ausgedehnte Viehzucht. Nach der Zählung im Jahre 1912
waren im Kreise 3525 Pferde, 6 Esel, 20051 Stück Rindvieh, 4618 Schafe,
28316 Schweine, 6199 Ziegen, 103922 Stück Federvieh und 1919 Bienen-
stöcke vorhanden. Durch die Umwandlung der hutweiden in Wiesen- und
Ackerland und das Wegfallen der Brachfelder hat die Schafzucht gegen
früher an Bedeutung verloren,' im übrigen ist aber eine wesentliche Ver-
mehrung der Viehbestände zu verzeichnen, was namentlich von der Ziege,
der ,,Kuh des kleinen Mannes", gilt. War in früherer Zeit die Zucht des
vogelsberger Rindes wegen seiner Anspruchslosigkeit und seiner Leistungs-
fähigkeit als Zugtier vorherrschend, so ist in den letzten Jahrzehnten das
schwere Simmentaler Vieh an dessen Stelle getreten, und die einheimische
deutsche Ziege ist durch die weiße Saanenziege verdrängt worden. Eine Folge
der vermehrten und verbesserten Viehhaltung ist eine vermehrte Znilchgewin-
Nung und Verarbeitung. An vielen (Orten des Kreises sind deshalb Molke-
reien entstanden (Dauernheim, Ranstadt, Eckartshausen, Altenstadt, Echzell,
Fauerbach b. U., Wenings, Hitzkirchen), welche die Milch zu Butter und
*) In bezug auf den Hutterreichtum nimmt der Kreis in dessen die vierte
Stelle ein.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. Ig.
Käse verarbeiten oder als Vollmilch in die Städte Frankfurt, Offenbach und
Hanau versenden. Diese Städte kommen auch als Absatzgebiete für die übri-
gen Erzeugnisse der Viehzucht (Fleisch, Eier, Honig) in Betracht, ebenso sind
sie für den Gbstmarkt von großer Bedeutung. Zwar war die Zahl der
ertragsfähigen Obstbäume vor Jahrzehnten gewaltiger als heute. Venn
durch die Wirkungen des strengen Winters 1879/80 waren von 424937 nur
150585 Stück übrig geblieben, doch sind es im Jahre 1906 schon wieder
212533 Stück, welche Zahl seitdem durch Nachpflanzungen noch erheblich
gewachsen ist. Und gerade der Obstbau ist für unseren Kreis recht lohnend,
da die Mehrzahl der (Drte eine vorteilhafte Lage und im Zusammenhang
damit ein günstiges Klima hat. Welche Erträgnisse aus dem Obstbau erzielt
werden, lehren uns folgende Zahlen. Im Jahre 1910 wurden geerntet:
Tafeläpfel
10 007,5 6? im Werte von 139 880,5 Ji>
43 188 ............260 419
Tafelbirnen...... 589 „ 7 826 „
Wirtschaftsbirnen . . . . 2 109,5 „ ii ii 17 685 „
Zwetschen und Pflaumen 955 „ ii Ii 11 898 ,,
Kirschen ...... 360 „ Ii Ii 6 991 „
Aprikosen...... 9 „ Ii Ii 485 ,,
Pfirsiche....... 8 „ Ii Ii 625 „
Walnüsse..... 26,5 ,, Ii n 890 „
Zusammen 57 252,5 dz im Werte von 446 699,5
Die bedeutenden Obsternten des Kreises haben einen riesigen verbrauch
im Volke selbst und die Entstehung von Obstkeltereien und Obstprodukten-
fabriken zur Folge. Kuffallend ist, daß der Weinbau fast ganz geschwunden
ist. vor Jahrhunderten war er in fast sämtlichen Gemarkungen unseres
Kreises bis zur 200 Metergrenze verbreitet*), wie uns auch der Flurname
,,Wingert" oder ,,Weinberg", der noch vielfach erhalten ist, lehrt. Rlle
Südhänge waren mit Reben bepflanzt, und in einzelnen Gemarkungen (Bü-
dingen, Ortenberg) nahm der Weinbau eine bevorzugte Stellung ein. Nach
dem 30jährigen Kriege lagen die meisten Wingerts wüste, aber im 18. Jahr-
hundert gewann der Weinbau in manchen Gemarkungen noch einmalerhöhte
Bedeutung. Das Auftreten der Rebenkrankheiten veranlaßte, daß die Win-
gerte nach und nach in Obst- und Getreidefelder umgewandelt wurden. 5lm
längsten hat sich der Weinbau bei Büdingen, Ortenberg, Diebach a. h. und
an der Konneburg erhalten. Gegenwärtig sind nur noch einige Wingerts
bei Büdingen im Betrieb, und bei Ober-Inockstadt hat man ,,an der Lauen-
*) Noch 1616 hatten beispielsweise (Orleshausen 21, Talbach 63/ir Büches 1274»
Aulendiebach 2474, Wolf 9, Pferdsbach 2, Lorbach V2, viebach a. h. 18%, Mittel-
gründau (Buchen) 247s Morgen Weinberge.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]