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1. Unsere Heimat - S. 86

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 86 — Rissen, an denen sich oft Partien ablösen. Das ist Löß oder gewöhnlich Lehm genannt. Der Löß besteht hauptsächlich ans Quarz und kohlen- saurem Kalk in feinster Zerteilung, er ist leicht zerreiblich und fühlt sich wie außerordentlich feinkörniger Sand an. Er ist ferner von zahllosen feinen Röhrchen durchsetzt, die ihn sehr porös machen. Die Röhrchen rühren von Gräsern her, die durch den Löß hindurchgewachsen und schließlich vermodert sind. Denn der Löß ist nicht im Wasser abgelagert, sondern hat sich auf dem Lande gebildet, indem der Wind zu einer Zeit, als unsere Heimat sehr trocken war und einer weiten Steppe glich, ungeheure Wolken von Staub und Sand über sie dahinjagte und den Lehm an geschützten Stellen, namentlich in Tälern und Hängen, auf- häufte. In dem Löß finden sich ganz kleine weiße Schnecken, noch kleiner als ein Stecknadelkopf. In dein ganzen Tale bis hinter Rüdigs- dorf ist in den Tälern und an den Berghängen zu beiden Seiten des Weges Löß abgelagert, ebenso findet er sich im Borntale und zwischen Nordhausen und Himmelgarten am Leimbacher Wege. Der Löß- oder Lehmboden zeichnet sich durch außerordentliche Fruchtbarkeit aus. C. Geschichtsbilder. 1. Die Besievelung unserer Heimat. 1. Angehörige verschiedener deutscher Stämme ließen sich nach und nach in unserer Heimat nieder. Südlich und nördlich vom Harze und westlich bis an die Weser wohnten die Cherusker; diese gingen später in dem Sachsenbunde auf. Vou Süden her drangen die Hermunduren vor, die ganz Thüringen einnahmen und später nach Vermischung mit anderen Stämmen, z. B. mit den Angeln, den Hauptbestandteil der Thüringer bildeten. Auf dem fruchtbaren Boden der Flußtäler ent- standen die ältesten Wohnorte, wie Lohr-a, Nohr-a, Trebr-a. Der End- buchstabe „a" ist eine Abkürzung von „aha" und bedeutet Wasser. Im Helme- und Zorgetal endigen die alten Ortsnamen durchweg auf „ingen" oder „nngen, wie Schiedungen, Bliedungen, Gratzungen, Pützlingen, Groß- und Klein-Wechsungen, Hörningen, Cleisingen. Vielfach sind diese Silben mit Personennamen verbunden und bedeuten alsdann, daß den Nach- kommen der betreffenden Person die Ansiedlung eigen war. Häufig er- scheinen sie auch in Verbindung mit Flußnamen, wie: Bodungen = die Ansiedlung oder das Eigentum an der Bode, oder: Haserungen = das Eigentum oder der Besitz an der Hafer. Im Wippertale endigen die alten Dorfnamen auf „leben": Pustleben, Wollersleben, Rüxleben; auch die

2. Unsere Heimat - S. 54

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 54 — 3. Auch Handwerker für die notwendigsten Lebensbedürfnisse wohnen in dem Dorfe, wie Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher, Schmiede. Weil Salza so nahe bei Nordhausen liegt, arbeiten viele Leute in Nordhausen in den Fabriken; sie wohnen in Salza, weil sie hier billigere Wohnungen bekommen können als in der Stadt, und weil sie meist etwas Land haben, aus dem sie Kartoffeln und andere Früchte anbauen. 4. Salza hat auch eine Schule und eine Kirche; es ist deshalb ein Kirchdorf. 5. Salza gehört zu den ältesten Dörfern unserer Gegend. Der Ort wird schon unter Kaiser Karl d. Gr. im Jahre 802 genannt. Es bestand damals hier ein Königshof, das ist die jetzige Domäne, zu dem auch schon zwei Mühlen gehörten, die ebenfalls noch vorhanden sind. Die Besitzer dieses Gutes nannten sich Herren von Salza; doch gehörte nicht ihnen das Gut, sondern dem Reiche. 36. Die Steinberge und der Roszmannsbach. 1. Die Steinberge liegen nordöstlich von Nordhauseu. Sie bilden die östliche Fortsetzung des Höhenzuges, der beim Kuhberg beginnt und nach dem Harzrigi zu verläuft; hier erreicht er zunächst seine höchste Erhebung, 316 in, fällt dann im Eichenberge (303 m) etwas, wird darauf von dem Tale des Roßmannsbaches durchschnitten, steigt aber aus der linken Seite des Baches steil wieder bis zu einer Höhe von 317 m auf. Auf dem höchsten Punkte nach Steigertal zu steht ein hoher Eichbaum, seines Aussehens wegen „Regenschirm" genannt; er ist von allen Seiten her schon aus weiter Ferne zu sehen. Auch auf dem Eichenberge nach Petersdorf zu steht eine einsame Eiche, die aber nicht so schön gewachsen ist als der „Regenschirm". Beide Bäume bilden weithin sichtbare Merkzeichen unserer Heimat. Der Eichenberg war früher mit Eichen bewachsen, daher der Name; um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden sie abgehauen; seitdem ist hier Ackerland. Das Tal zwischen den Bergen nennt man auch wohl die Windlücke. Eine Wanderung dahin bietet mancherlei Sehenswertes. Die Berge östlich und westlich des Tales haben zuerst abgerundete Höhen. Auf der westlichen Seite ist Ackerland, teilweise auch auf der östlichen. Das Ackerland zeigt eine rötliche Farbe. Diese rührt von dem Gestein her, aus dem die Berge bestehen. An einigen Stellen der Berge, wo z. B. herabfließendes Wasser tiefe Spalten hineingerissen hat, können wir den Stein uns genau ansehen. Er sieht rötlich, grünlich oder grau aus und fühlt sich sandig an; man nennt ihn daher Bunt- sandstein. Wenn wir weiter ins Tal hineingehen, bekommen die öst- lichen Höhen ein anderes Aussehen. Ackerland ist auf der Ostseite fast

3. Unsere Heimat - S. 56

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 56 — Frühling grünt auf ihm ein neuer Strauch frischer Zweige, in dem manches Vöglein wohnt. Besonders wachsen die Weiden gern an Bach- ufern und nassen Gräben. — Der Roßmannsbach fließt in südlicher Richtung weiter; zu beiden Seiten treten Ackerfelder dicht an ihn heran. Vor Bielen fließt er zuerst in den Mühlgraben und mit diesem in die Zorge. Unterschiede zwischen Buntsandstein- und Gipsbergen! Suche nach Gründen für das Verschwinden der Teiche! (Veränderter Wasserreichtum durch Abholzung der Wälder; nach Auflösung des Klosters Himmelgarten, dem die Teiche gehörten, legte man keinen Wert mehr auf die Fischzucht.) Im Tale Wiesen und an den Abhängen Felder, warum? (Das Gras braucht zu seinem Wachstum mehr Wasser als das Getreide; in der Nähe des Baches enthält der Boden das meiste Wasser. Wo das Ackerland dicht an den Fluß heran reicht, ist der Boden für das Getreide vielfach noch zu feucht; daher werden Tonröhren in das Land gelegt, durch die das Wasser abzieht. Drainierung.) Welche Bäume lieben feuchten Boden? 37. Auf der Stolberger Straße bis Harzrigi. 1. Die Stolberger Straße geht von Nordhausen nach Norden hin. Sie steigt zuerst bergan. Auf der Höhe (250 m hoch) liegt östlich von der Straße die Zichorienfabrik. Hier wird der Zichorienkaffeezusatz her- gestellt. Die weißen Wurzeln der Zichorie werden gereinigt, getrocknet und im Ofen solange gedörrt, bis sie braun und hart sind. Dann werden sie zu Mehl gemahlen. Das Mehl wird in Pakete gepackt und auf Horden in Kammern aufbewahrt, in die Wasserdampf geleitet wird. Hier zieht das trockne Pulver sehr viel Feuchtigkeit an und bildet dann eine feste bröckelige, bisweilen etwas schmierige Masse, wie sie in den Handel kommt. 2. Bis zum Gasthaus „Zur schönen Aussicht" steigt die Straße noch etwas (7 in). Vor dem Gasthause geht nach Osten zu ein tiefes Tal ab, das Borntal. Seinen Namen hat es von der Quelle, die hier aus dem Boden kommt. Die Quelle ist eingefaßt und zugedeckt, so daß sie einen Brunnen oder einen Born bildet (beides ist dasselbe Wort). Früher floß sie stärker, so daß ihr Wasser weiter nach Osten in den Roßmannsbach rann; jetzt fließt sie nur noch ganz schwach. Wenn noch etwas Wasser aus dem Behälter rinnt, versickert es bald im Sande. Das Borntal ist mit Obstbäumen bepflanzt und wird namentlich zur Zeit der Obstblüte gern besucht. Im Winter, wenn Schnee liegt, ist hier im Borntale hinunter eine schöne Rodelbahn. 3. Vom Gasthause „Zur schönen Aussicht" fällt die Straße ziemlich steil ab. Unten liegen zwei Ziegeleien, die eine auf der Ostseite, die

4. Geschichte von Göttingen und Umgegend - S. 78

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 78 — Vereinigt ist. Die Mannschaften sind in mehreren Kasernen an der Geismar-Chaufiee untergebracht. Der große Exerzierplatz befindet sich auf dem Kleinen Hagen; vor demselben, auf der Hufe, sind die Schietz-faü ievx r Militärlazarett zur Aufnahme erkrankter Soldaten befindet sich neben der alten Kaserne. £ 3- Zur Garnison Göttingen gehört auch das königliche Bezirks- kommaiido Göttingen. Es umsaßt die Kreise Göttingen, Stadt und Northerm, Einbeck, Münden. Uslar, Osterode und Duderstadt. «Pe.^J ^Dn?I!tan^0 die Namen aller militärpflichtigen Personen des Bezirks in seinen Listen oder Stammrollen. Es ist daher bei allen militärischen Aushebungen und Musterungen vertreten, kontrolliert alle Personen des Beurlaubtenstandes jährlich ein- oder zweimal in besondern Kontrollversammlungen, erteilt Auskunft und nimmt Meldungen an in allen militärischen Angelegenheiten. Den letzten Zwecken dient besonders das Hauptmeldeamt. Das Gebäude des Bezirkskommaudos befindet sich an der Kurzen Geismarstraße. 61. Ablösung mtfr Verkoppelung in der Göttinger Gegend. 1874. 1. Das Sondereigentum der Göttinger Feldmark befand sich wie vor alters in der Gemenglage, war von Jahr zu Jahr mehr zersplittert worden und bestand schließlich aus mehr als 5000 kleinen Landstreifen ober Parzellen; manche Ackerbürger hatten ihre Grundstücke wohl an Zwanzig verschiedenen Stellen. Die Wege liefen ungeordnet durch die Feldmark, waren hohl und krumm und führten nicht zu jedem einzelnen Grundstücke. Nirgends waren geordnete Wasserabflüsse; Regen- und Schneewaffer stürzte in Schluchten und tiefen Rinnen von den kahlen Hohen meber, fruchtbaren Boben mit zu Thale sührenb; au andern Stellen hatte es nur ungenügenben Abfluß und machte die Feldmark feucht und sumpfig. Von einer geordneten Fruchtfolge konnte daher keine Rede sein. Dazu kam, daß die Bürger nach altem Recht ihre Biegen, Schweine und Schafe durch die Feldmark an den Hainberg hinaustreiben durften, so daß kaum ein Grashalm an seinem Abhange auskam. Der Hainberg war daher öde und kahl und glich in heißen Sommertagen fast einer Wüste. Die Allmende auf der Masch und Hufe im Nordwesten der Stadt diente den Besitzern der Brau- und Kothäuser zur Kuhweide; bei gutem Wetter wurden die Kühe täglich zweimal durch die Straßen nach der Weide getrieben. Durch diese Zustände wurde nicht allein die Landwirtschaft geschädigt, sondern auch unsere Stadt; denn sie war auf allen Seiten ourch eine große Zahl kleiner Grundbesitzer, sowie durch die erwähnten Gerechtsame eines Teiles der Bürgerschaft in ihrer freien Entwickelung gehemmt.
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