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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde - S. 72

1918 - München : Oldenbourg
72 .gmeiter Seil. íjauptftabt von Totelfranfen mit dem altert 9ftarfgrafen[d)lof3 der ^oijengollern, dann ©palt mit ftarfem §op[enbau; an der 2íi[d) die frühere 9îeid)§ftabt Sb i rtbê* Í) ei m mit alter llmfeftigung und 9?euftabt, der Totetyunït eineê großen §opfen= baugebiete§. Sserïeîjrêlage. 3)a§ Smttelfränfifdje ober ïïîebntpecïen í)at aud) eine groß^e 23ebeutung für den Sberïeïjr. Sbie burd) baê 9?aabtaï in der £)berpfal¿ füíjrt burd) baê frebni^tal eine §auptbaljníiníe bom ©üben nad) dem Horben $8at)ernê und tüeiterí)in nad) 9?orbbeutfd)íanb gur ípauptftabt beê 9îeicíjes, Berlin. $urd) baê 9?ebnit5taí gieí)t enblid) and) der Subtoigëfanal bom Sïlain gur 2íítmüí)í und S)onan. £anb= uttb Sôaiîertoege begünstigen fyicr den $erïeïjr in Ijofjem 9jîûf}e. 3)aí)er lönnen die (Srgeugniffe der [ränfi[d)en £anbtoirt[d)aft und be§ fränfifdjen ©etoerbeê rafdj nad) allen 9îid)tungen berfradjtet toerben. Síud) der teiltoeife unergiebige S3oben toeift die fränii[cf)e Söebölferung auf die Pflege be§ ©etoerbeê í)in. ®arum fielen ©etoerbe uitb §anbel im mittel[ränfi[djen 23ecfen die §auptrolle. Säng§ der 9îebni| reií)t fid) ©tabt an ©tabt balb mit Mein* balb mit (Großbetrieben. ©eí)r guftatten fommen dem ©etoerbe die mannigfachen Sßaffer* fräfte be§ 23eden3 und die Äoi)le au§ dem na^en 23öi)men. ®o ist ba§ 9iebnit;= betfen der gelt>eri>etätigfte Sanbftritf) $ût)ern§. ©iebelungen. Sbei^enburg i. S3., früher Sßeifjenburg am ©anb, 7000 (Sin= tooljner, tjat ©olb= und ©ilberbortenfabrifen. $n [einer üftäije ertjebt [id) au[ der ^ura-platte die gefte Sbülgburg. 9?o tí) am ©anb [teilt [eine léetaíibraéjte l)er, ©d)toabad), 11000 ©into., i[t ein §aupt[i| der beutfdjen 9?abelinbuftrie, ^ürtí), 67 000 ©intooljner, gehört gu den er[ten $nbu[trieftäbten $8ai)ern§. ($ê ist mit dem nafyen Dürnberg burd) die erfte ($i[enbai)u auf batyerifdjem 23oben, die im $ai)re 1835 erö[fnet tourbe, berbunben. f^ürtt) erzeugt borneijmlid) ©Riegel in allen 5lrten und ©röf^en, ©^iegeíraljmen, 2íu§lagefd)eiben, ©olbleiften und drillen, ©eit furgem ist $ürtl) aud) Ssabeftabt. $n einer 2ie[e von 357 m, tourbe í)ier eine íjeií* iräftige ©Ölquelle von 22° Sßärme erbofyrt, die ¿ur ©rbauung beë £räd)tigen fönig- £ubtoig=33abe§ Sseranla[[ung gab. Sin der $egnij3 liegt Üiürnöerg, in der Sfitte ^orbbatyernê. Dürnberg i[t die größte ©tabt $ran!enê, die er[te $nbuftrie[tabt und die gtoeitgrö^te ©tabt be§ iéonigreid)e3 mit 330000 ©into. 2iuf brei ©eiten umgibt Dürnberg bürftiger ©anbboben mit göfjrentbatb, nur auf der -Jìorbfeite breitet fid) fruchtbarer Stonboben au§ und íjier ist der ©emüfegarten Don Dürnberg, baë fog. ,,®nob« laudjëtanb". $n der £eibe tourbe öon jeíjer biet 23ienen§ud)t getrieben und der ¿ponig gur fiebíudjen* bereitung bertbenbet. ®ie großen goíjrentuaíber toieber liefern ¿potj -§ur Verfertigung von allerlei getoerbtidjen (Srjeugniffen, aud) von ©pieltoaren. ©o entftanben au3 einfachen 33erf)ältniffen burd) den g-teifr und ba§ ©efdjic! der Sebôïïerung jtuei ©ro^getuerbe von Sseltruf: die Sebíuc^en- und ©^ieítoareninbuftrie üftürnbergé. ®er naíje ^ura íjat biet ©ifen. ®a^er ist aud) die ©ifeninbuftrie in Dürnberg feí)r ait und bebeutenb. (Sê tnerben 9ïïafd)inen alter 2írt, Sampf^ ntafd)inen, eleïlrifdje 2jiafd)inen, Sdam^ffcffel, ©ifenbaíjntnagen, frafttbagen, ^aíjrraber, S3ogen- tampen, ©tüíjtampen, 5)ra^te, Sron^efarben u. a. ergeugt. ®ie ^afdjinenfabriíslugéburg^ürnberg ^at 5000, die (Bkmenè^à^uâeit'^Sexîç für eíe!trifcí)e (Sinridjtungen ^aben fogar 8000_ Arbeiter. ®aë neue „^ranienmer!" ist die größte eteítrotedinifdie Síntage in Samern, e§ berfiebt biete frän!ifd)e Sdörfer und ©täbte mit eteftrifdjer Shaft §um betriebe der 9jjafd)iuen urtb mit elettri fd)em £id)t. 3u den Sseltinbuftricn Swirnoergs gehören ferner feine zahlreichen 93ieiftiftfabri!en, unter benen die gû&erfdje Sbettruf geniest. 3°^re^ i'nb enbtid) die betriebe gur §erftettung von ©ebraudjê- und ^runtoaren au§ §orn, Perlmutter, Sqzetall und fünfttidjen ©toffen. „Swirnberger

2. Unsere Heimat - S. 87

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 87 — beiden Dörfer Ober- und Mitteldorf hießen früher Ober- und Nieder- roldisleben; weiter nördlich kommt diese Endung nur noch bei zwei Dorfnamen vor, bei Gudersleben und Woffleben. Die Endung „leben" ist dem Thüringer Stamme eigentümlich; sie hat eine ähnliche Bedeutung wie unser Wort „bleiben", bezeichnet also einen Besitz, der einem Manne oder einem Geschlechte bleibt, ihm erblich gehört. Die Namen auf „stedt" und „Hausen" bezeichnen den Ort oder die Stätte, wo jemand sich angesiedelt oder ein Hans gebaut hat. Der Anfang der Orte Groß- und Klein-Werther reicht in die Zeit zurück, wo der kleine Höhenzug zwischen Werther und Sundhausen noch wie eine Insel oder ein Werder aus dem See oder dem Sumpfe hervorragte. 2. Die Zahl der Bewohner war bald so angewachsen, daß nicht genug Land zum Ackerbau vorhanden war. Es mußte neuer aubau- fähiger Boden geschaffen werden. Dies geschah, indem man Wald urbar machte und die Bäume ausrodete. Die Orte, die auf solchem Boden entstanden, sind daran kenntlich, daß sie auf „rode" endigen. Der erste Teil des Ortsnamens enthält sehr häufig den Namen desjenigen, der den Wald für den Anbau urbar gemacht und sich dort eine Wohnung gebaut hat, z. B. Branderode = Rodung des Hadnbrand, Immen- rode — Rodung des Jmmo, Günzerode = Rodung des Gunzelin. Diese Rodedörfer liegen meist auf der Höhe, seitab von den Flüssen und waren bei uns sehr zahlreich; viele von ihnen sind jedoch wieder ein- gegangen, weil der Boden, auf dem sie standen, zu unfruchtbar war. Eins davon, Bleicherode, dessen Ursprung auch in diese Zeit fällt, ist dagegen zu einer Stadt angewachsen; der Name bedeutet „Rodung des Blicho". 2. Die Gaueinteilung unserer Heimat. Die älteste Benennung unserer Heimat war „Helmegau". Er hat seinen Namen von der Helme und umfaßte das ganze Tal dieses Flusses. Im Osten reichte er bis Wallhausen, im Westen bis Tettenborn, im Norden bis über Benneckenstein hinaus, und im Süden bildete der Kyffhäuser und der Höhenzug der Windleite mit Paßberg und Schern die Grenze. Der südliche Teil unserer Heimat, das Wippertal, bildete den Wippergau, und die Südwestecke, westlich von Bleicherode und Werningerode, gehörte zum Ohmfeldgau; der Höhenzug westlich von Kehmstedt bildete hier die Grenze zwischen Helme- und Ohmfeldgau. 3. Der Königshof Heinrichs l. in Nordhausen. König Heinrich I. besaß in der Umgebung Nordhausens, das damals noch ein kleines Dorf am Frauenberge war. große Ackerflächen. Diese wurden von einem Hofe aus bestellt, der auf einer Anhöhe nord-

3. Unsere Heimat - S. 88

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 88 — westlich vom Frauenberge lag und später einfach der Königshof hieß. Wie auf einem heutigen Gutshofe wurden dort Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Federvieh und Bienen gehalten. Außer den Scheunen und Ställen waren hier auch die Wohnungen der Knechte, die den Acker bebauten, und die Werkstätten der Schmiede, Schuster, Netzmacher und anderer Handwerker, die die Ackergeräte verfertigten und ausbesserten und Kleidungsstücke und andere Sachen herstellten, die die vielen Leute auf dem Hofe brauchten. Frauen und Mädchen spannen in besonderen Werkstätten Flachs und Wolle, webten Gewänder, strickten und färbten. So schlössen sich an die eigentlichen Wirtschaftsgebäude viele andere Häuser, die nach und nach einen besondern Ort bildeten. Auch eine Kirche wird bald gebaut worden sein, die heutige Marktkirche. Die jetzige Marktkirchen- gemeinde, die allmählich aus einer Vergrößerung des Kömgshofsbezirkes hervorgegangen ist, können wir als den ältesten Stadtteil Nordhausens ansehen. Wahrscheinlich hat Heinrich I. auch schon um dieses Gebiet herum eine Mauer erbaut. Wenn der König in Nordhausen war, so wohnte er nicht auf dem Königshofe, wo nur Wirtschaftsgebäude standen, sondern in seiner Burg, die etwas seitlich vom Königshofe am Rande des Abhanges lag. Das Haus, das jetzt auf dem Platze steht, heißt noch heute die „Finkenburg", denn Heinrich I. führte auch den Beinamen „der Finkler". Die Straße zwischen der Burg und dem Köngshofe heißt noch jetzt die Ritterstraße. 4. Königin Mathilde gründet in Nordhausen den Dom und das Nonnenkloster zum heiligen Kreuz. 962. 1. Die Königin Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I. Da- mit sie nach des Königs Tode keine Not leiden sollte, hatte er ihr neben andern Gütern die Königshöfe in Nordhausen und Quedlinburg als Witwengut geschenkt. Auf beiden Höfen wohnte sie in ihrer Witwen- zeit abwechselnd, und an beiden Orten gründete sie ein Kloster. In Nordhausen stiftete sie nahe der königlichen Burg (der heutigen Finkenburg) ein Nonnenkloster; später erhielt das Kloster als wertvolle Gabe (Reliquie) einen Holzsplitter vom Kreuze Christi und hieß nun das „Kloster zum heiligen Kreuz". Auch eine Kirche ließ sie für das Kloster bauen; daraus ist später der heutige Dom entstanden. 2. Bald nach der Errichtung des Klosters kam ihr Sohn, König Otto I., nach Nordhausen. Sieben Tage verweilte er bei seiner alten Mutter. Als er wieder abreisen wollte, gingen sie frühmorgens zu- fammen in die Kirche. Dann traten sie aus der Tür, um Abschied zu nehmen. Mathilde bat den König noch einmal inständigst, für das

4. Unsere Heimat - S. 99

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 99 — 2. Die Bauern der Grafschaft Lohra plünderten Dietenborn und Münchenlohra. Als sie die Pfarre in Elende überfielen, soll der Pfarrer seine Bienen aufgerüttelt haben, so daß sich diese auf die Plünderer stürzten, die nun eiligst die Flucht ergriffen. 3. Die klettenbergischen und scharzfeldischen Bauern hatten das Kloster Walkenried zu ihrem Standquartier erwählt. Damit sie das Kloster nicht zerstören sollten, hatte der Abt bei seinem Wegzuge die Schlüssel stecken lassen. Trotzdem blieb das Kloster nicht verschont. Zunächst zerschlugen die Bauern alle Fenster, Ofen, Türen und Bilder; dann richteten sie ihr Augenmerk auf die große Glocke, deren Metall sie verkaufen konnten. Sie hing in einem kleinen Turme mitten über der Kirche; beim Herabstürzen zerschlug sie das Kirchendach. Der Schaden wurde später nicht wieder ausgebessert, und die Kirche verfiel immer mehr; heute sind nur noch Ruinen davon vorhanden. — Auch kriegerische Übungen wurden vorgenommen, an denen selbst der Graf Ernst von Hon- stein teilnehmen mußte. Als die Bauern einst von einer solchen Übung zurückkehrten, sagte ihr Anführer, der Schäfer Hans Arnold von Barthol- felde, zu dem Grafen, indem er sich auf einem Bein umdrehte: „Sieh, Bruder Ernst, den Krieg kann ich führen, was kannst denn du?" Der Graf antwortete: „Ei Hans, sei zufrieden, das Bier ist noch nicht in dem Fasse, darin es gären soll." Diese Antwort verdroß die Bauern sehr, und der Graf mußte sie mit guten Worten beschwichtigen. 4. Nach einiger Zeit zogen die Bauern weiter auf Nordhausen zu und lagerten sich aus der Wiese bei der Flarichsmühle vor Klein- wechsungen. Schnell traf nun der Rat von Nordhausen Vorkehrungen zum Schutze der Stadt. Er verstärkte die Besatzung durch vierhundert Fußknechte, nahm die Kleinodien der Klöster in Verwahrung und ließ die einzelnen Stadtviertel zu einer Beratung zusammenkommen und ihre Beschwerden, die sie etwa gegen den Rat hätten, aufsetzen. Trotzdem konnte der Rat nicht verhindern, daß auch hier Ausschreitungen vor- kamen. In einer Nacht wurde das Predigerkloster erbrochen und aus- geplündert, ebenso das Augustinerkloster in der Neustadt und das Bar- füßerkloster. Ein gleiches Schicksal ereilte die beiden Nonnenklöster auf dem Frauenberge und im Altendorfe und die Häuser der Stiftsgeistlichen im Dome. Ein Haufe zog aus deiu Altentore, um sich mit den kletten- bergischen Bauern auf der Flarichswiese 'zu vereinigen. Als diese am anderen Tage nach Heringen kamen und von der Niederlage Münzers bei Frankenhausen hörten, stoben sie erschreckt auseinander. 5. Die Grafen von Honstein sowohl wie der Rat von Nord- hausen straften die Empörer ziemlich milde, nur einige der Haupträdels- führer wurden hingerichtet. Einer von ihnen, ein Töpfer von Ellrich, der den glücklichen Einfall hatte, den Grasen zu Gevatter zu bitten, wurde unter der Bedingung begnadigt, daß er lebenslänglich die gräf- lichen Ofen zu Lohra und Clettenberg im Stande erhielt. Der übrige Hanfe mußte zur Erntezeit 1525 an einem bestimmten Tage auf dem 7*

5. Unsere Heimat - S. 104

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 104 — war allgemein bekannt, daß er die Bauern seines Bezirkes durch Hand- und Spanndienste so schwer drücke, daß sie ihren eigenen Ackerbau ver- säumen mußten und dabei ganz verarmten. Als nun der König in den Amtshof einfuhr, rief er mit lauter Stimme: „Wo ist der Bauern- schinder, der Amtmann Fahrenholz?" Dieser war aber aus Angst vor dem König schon geflohen. Aus Unwillen darüber betrat der König das Gutshaus nicht, sondern speiste in einer Scheune zu Mittag. — Hier in Woffleben spielte sich noch ein drolliger Vorgang ab. Als der König in der Scheune zu Mittag aß, stand das Volk draußen und wollte den König sehen. Da kam der „alte Dessauer", der in der Begleitung des Königs war, heraus und mischte sich unter die Leute. Ehrerbietig zogen alle den Hut vor dem alten Haudegen bis auf einen Nordhäuser Bürger. Dieser meinte, da er als „freier Reichsstädter" nicht preußischer Untertan war, seinen Hut aus dem Kopfe behalten zu dürfen. Darüber wurde der „alte Dessauer" fuchswild und bearbeitete den Nordhäuser so mit seinem Knotenstock, daß er vorzog, das Weite zu suchen. 2. Von Woffleben begab sich der König nach Bleicherode, der Hauptstadt der Herrschaft Hohenstein. Als er das Städtchen wieder verließ und nach der Domäne Lohra fahren wollte, lief eine Achse seines Wagens in Brand. Während der Schaden ausgebessert wurde, erschien die Frau des Amtmanns Hofmann von Lohra, um den König um eine Ermäßigung der Pachtsumme zu bitten. Unglücklicherweise trug die Frau nun ein Kleid von französischem Kattun. Bei der Abneigung des Königs gegen alle ausländischen, besonders aber gegen französische Stoffe, ist es begreiflich, daß die Frau einen Erfolg ihres Gesuches von vorn- herein vereitelte. Kaum hatte sie sich unter vielen Knixen dem Könige genähert und ihre Bitte vorgebracht, als er unwillig erwiderte, daß er keinen Pfifferling von der Pachtsumme ablassen werde; denn wenn sie noch Geld für französische Kleider übrig habe, dürfte auch die Domänen- kammer in Halberstadt (wozu die Grafschaft Hohenstein gehörte) ihr Geld erhalten können. Durch die Bitte der Frau auf die Wirtschaft ihres Mannes aufmerksam gemacht, beschloß der König, sich in Lohra genau von dem Stande der Dinge zu überzeugen. Auch über den Amt- mann Hofmann wurden von den Untertanen zahlreiche Beschwerden erhoben; der König fand sie gerechtfertigt, er ließ den Amtmann fest- nehmen und nach der Festung Magdeburg abführen. — Am andern Tage hielt sich der König auf dem Rittergut in Pustleben auf. Auch hier belustigte der „alte Dessauer" die zahlreich herbeigeeilten Landleute wieder durch seine Späße, indem er sich ihnen als ihren König vorstellte. Er rief aus dem geöffneten Fenster: „Wollt ihr den König sehen? Ich bin es!" Aber lachend erwiderten diese: „Dich kennen wir wohl, du bist der alte Dessauer, unser König bist du nicht." — Über Nord hausen und Halle fuhr der König nach Berlin zurück.

6. Unsere Heimat - S. 105

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 105 — 18. Nordhausen und die Grafschaft Hohenstein im Siebenjährigen Kriege. 1. Auch im Siebenjährigen Kriege nahm Nordhausen eine eigen- tümliche Stellung ein; als Reichsstadt mußte sie aus Seiten des deutschen Reiches stehen und zu Friedrichs des Großen Feinden gehören; das Reich war aber nicht imstande, sie zu schützen, und so war sie dem siegreichen Preußenkönige wehrlos preisgegeben; außerdem war sie ganz von preußischen Landesteilen eingeschlossen, da die Grafschaft Hohenstein preußisch war. Die Franzosen aber, die ja eigentlich Bundesgenossen der Stadt waren, machten als fremdes Volk keinen großen Unterschied zwischen preußischem und nichtpreußischem Gebiete. Anfangs Oktober 1757 rückten sie mit einigen Tausend Mann in Nordhausen ein. Als Magazin für Heu und Stroh diente die Spendekirche, für Korn der Walkenrieder Hof (jetziges Hauptsteueramt), für Hafer der Jlfelder Hof (Pferdemarkt 11), die Hospitäler St. Martini und St. Cyriaci wurden als Lazarett benutzt. Nachdem die Franzosen bei Roßbach geschlagen waren, lagen sie auf dem Rückzüge hier wieder mehrere Tage. — Am schlimmsten trieb es der preußische Rittmeister Kovats. Den Bürgern forderte er ihre Gewehre ab, den Kaufleuten nahm er rotes und grünes Tuch weg, den Kürschnern Pelze, den Schuhmachern und Gerbern Leder. Als der Bürgermeister Riemann ihm die Schlüssel zu den Kanonen nicht aushändigen wollte, nahm er ihn zwei Stunden in Haft und ließ unterdes die Geschütze auf den Kornmarkt vor sein Quartier bringen. Nachdem man ihm 15000 Taler zugesichert hatte, versprach er, die Kanonen hier zu lassen und keine Geiseln mitzunehmen. Er hielt aber sein Wort nicht, denn die Bürgermeister Rennecke und Lange und drei andere Ratsherren nahm er als Geiseln mit, und außerdem behielt er die schönste Kanone der Stadt, den „Lindwurm", und führte sie nach Magdeburg, wo sie später eingeschmolzen ist. — Im ganzen hat Nordhausen während des Siebenjährigen Krieges an Kriegs- kosten und allerlei Lieferungen an Brot, Getreide, Fleisch usw. etwa 400000 Taler aufbringen müssen. 2. Wie für Nordhausen, so sind zu Anfang des Krieges auch für die Grafschaft die Franzosen eine schwere Last gewesen. Alle Dörfer waren von ihnen voll, in einem Bauernhause lagen oft hundertzwanzig bis hundertdreißig Mann. Um die Häuser brannten Tag und Nacht Feuer, an denen die Soldaten ihr Essen kochten. Das Vieh wurde den Leuten aus dem Stalle geholt und nicht bezahlt; so wurde bei Ellrich eine ganze Herde von vierundachtzig Stück aufgefangen und weggeführt. Ihr Standquartier hatten die Franzosen in der Linie Mühlhauseu-Worbis-Duderstadt-Göttiugen; hierher mußten alle Dörfer im Unikreise von fünf bis sechs Meilen fast unerschwingliche Steuern an an Hafer, Heu, Stroh, Roggen, Weizen usw. bringen. Auch Dienste verlangten sie von den Bauern; jeden Tag, selbst bei der strengsten

7. Unsere Heimat - S. 53

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 53 35. Das Dorf Salza. 1. Salza ist das nächste Dorf bei Nordhausen. Die Straßen des Dorfes sind nicht so breit wie in der Stadt. Die Häuser stehen nicht so dicht nebeneinander, sind auch nicht so groß und so hoch wie in Nordhausen. Um Salza herum liegen Gürten. Felder und Wiesen. Viele Bewohner von Salza beschäftigen sich mit Ackerbau. Die Leute, die selbst eine größere Fläche Land besitzen, heißen Bauern oder Land- wirte. Das Wohnhaus des Bauern mit den Scheunen und Ställen zusammen heißt der Bauernhof. Die Bauernhöfe liegen zerstreut im Dorfe umher. Das Wohnhaus ist meist zweistöckig. Die Gebäude auf dem Bauernhose stehen bei uns gewöhnlich so: Wohnhaus, Scheune und Ställe umschließen in einem Viereck den Hos. In der Regel steht das Wohnhaus mit der schmalen oder der Giebelseite nach der Straße an der einen Längsseite des Hofes. Dem Wohnhaus gegenüber auf der andern Längsseite sind die Stallungen. Nach der Straße zu wird der Hofraum zwischen Stall und Wohnhaus durch eine Mauer mit einer breiten Toreinfahrt abgeschlossen. Dem Hoftore gegenüber auf der andern Seite des Hofes steht die Scheune, so daß die beladenen Wagen von dem Tore quer über den Hof gerade in die Scheune fahren können. Vor dem Hause ist häufig ein erhöhter Steindamm, zu dem einige steinerne Treppenstufen hinaufführen. Vor den Ställen auf dem Hofe ist der Düngerplatz. Der ganze Hofraum ist in der Regel ge- pflastert. Folgende Zeichnung veranschaulicht diese Anlage: Schuppen Scheune Schuppen Kammer Diele Hofraum A or 2. In Salza ist ein großer Hos, der dem Staate gehört; das ist eine königliche Domäne. Sie ist an einen Landwirt verpachtet, der ge- wöhnlich den Titel Amtmann oder Oberamtmann führt. Solche Do- mänen gibt es in vielen Dörfern. In manchen Dörfern ist ein großes Gut, das nicht dem Staate gehört, sondern einem Landwirt; ein solches Gut heißt ein „Rittergut" und sein Besitzer ein „Rittergutsbesitzer".

8. Unsere Heimat - S. 54

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 54 — 3. Auch Handwerker für die notwendigsten Lebensbedürfnisse wohnen in dem Dorfe, wie Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher, Schmiede. Weil Salza so nahe bei Nordhausen liegt, arbeiten viele Leute in Nordhausen in den Fabriken; sie wohnen in Salza, weil sie hier billigere Wohnungen bekommen können als in der Stadt, und weil sie meist etwas Land haben, aus dem sie Kartoffeln und andere Früchte anbauen. 4. Salza hat auch eine Schule und eine Kirche; es ist deshalb ein Kirchdorf. 5. Salza gehört zu den ältesten Dörfern unserer Gegend. Der Ort wird schon unter Kaiser Karl d. Gr. im Jahre 802 genannt. Es bestand damals hier ein Königshof, das ist die jetzige Domäne, zu dem auch schon zwei Mühlen gehörten, die ebenfalls noch vorhanden sind. Die Besitzer dieses Gutes nannten sich Herren von Salza; doch gehörte nicht ihnen das Gut, sondern dem Reiche. 36. Die Steinberge und der Roszmannsbach. 1. Die Steinberge liegen nordöstlich von Nordhauseu. Sie bilden die östliche Fortsetzung des Höhenzuges, der beim Kuhberg beginnt und nach dem Harzrigi zu verläuft; hier erreicht er zunächst seine höchste Erhebung, 316 in, fällt dann im Eichenberge (303 m) etwas, wird darauf von dem Tale des Roßmannsbaches durchschnitten, steigt aber aus der linken Seite des Baches steil wieder bis zu einer Höhe von 317 m auf. Auf dem höchsten Punkte nach Steigertal zu steht ein hoher Eichbaum, seines Aussehens wegen „Regenschirm" genannt; er ist von allen Seiten her schon aus weiter Ferne zu sehen. Auch auf dem Eichenberge nach Petersdorf zu steht eine einsame Eiche, die aber nicht so schön gewachsen ist als der „Regenschirm". Beide Bäume bilden weithin sichtbare Merkzeichen unserer Heimat. Der Eichenberg war früher mit Eichen bewachsen, daher der Name; um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden sie abgehauen; seitdem ist hier Ackerland. Das Tal zwischen den Bergen nennt man auch wohl die Windlücke. Eine Wanderung dahin bietet mancherlei Sehenswertes. Die Berge östlich und westlich des Tales haben zuerst abgerundete Höhen. Auf der westlichen Seite ist Ackerland, teilweise auch auf der östlichen. Das Ackerland zeigt eine rötliche Farbe. Diese rührt von dem Gestein her, aus dem die Berge bestehen. An einigen Stellen der Berge, wo z. B. herabfließendes Wasser tiefe Spalten hineingerissen hat, können wir den Stein uns genau ansehen. Er sieht rötlich, grünlich oder grau aus und fühlt sich sandig an; man nennt ihn daher Bunt- sandstein. Wenn wir weiter ins Tal hineingehen, bekommen die öst- lichen Höhen ein anderes Aussehen. Ackerland ist auf der Ostseite fast

9. Unsere Heimat - S. 56

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 56 — Frühling grünt auf ihm ein neuer Strauch frischer Zweige, in dem manches Vöglein wohnt. Besonders wachsen die Weiden gern an Bach- ufern und nassen Gräben. — Der Roßmannsbach fließt in südlicher Richtung weiter; zu beiden Seiten treten Ackerfelder dicht an ihn heran. Vor Bielen fließt er zuerst in den Mühlgraben und mit diesem in die Zorge. Unterschiede zwischen Buntsandstein- und Gipsbergen! Suche nach Gründen für das Verschwinden der Teiche! (Veränderter Wasserreichtum durch Abholzung der Wälder; nach Auflösung des Klosters Himmelgarten, dem die Teiche gehörten, legte man keinen Wert mehr auf die Fischzucht.) Im Tale Wiesen und an den Abhängen Felder, warum? (Das Gras braucht zu seinem Wachstum mehr Wasser als das Getreide; in der Nähe des Baches enthält der Boden das meiste Wasser. Wo das Ackerland dicht an den Fluß heran reicht, ist der Boden für das Getreide vielfach noch zu feucht; daher werden Tonröhren in das Land gelegt, durch die das Wasser abzieht. Drainierung.) Welche Bäume lieben feuchten Boden? 37. Auf der Stolberger Straße bis Harzrigi. 1. Die Stolberger Straße geht von Nordhausen nach Norden hin. Sie steigt zuerst bergan. Auf der Höhe (250 m hoch) liegt östlich von der Straße die Zichorienfabrik. Hier wird der Zichorienkaffeezusatz her- gestellt. Die weißen Wurzeln der Zichorie werden gereinigt, getrocknet und im Ofen solange gedörrt, bis sie braun und hart sind. Dann werden sie zu Mehl gemahlen. Das Mehl wird in Pakete gepackt und auf Horden in Kammern aufbewahrt, in die Wasserdampf geleitet wird. Hier zieht das trockne Pulver sehr viel Feuchtigkeit an und bildet dann eine feste bröckelige, bisweilen etwas schmierige Masse, wie sie in den Handel kommt. 2. Bis zum Gasthaus „Zur schönen Aussicht" steigt die Straße noch etwas (7 in). Vor dem Gasthause geht nach Osten zu ein tiefes Tal ab, das Borntal. Seinen Namen hat es von der Quelle, die hier aus dem Boden kommt. Die Quelle ist eingefaßt und zugedeckt, so daß sie einen Brunnen oder einen Born bildet (beides ist dasselbe Wort). Früher floß sie stärker, so daß ihr Wasser weiter nach Osten in den Roßmannsbach rann; jetzt fließt sie nur noch ganz schwach. Wenn noch etwas Wasser aus dem Behälter rinnt, versickert es bald im Sande. Das Borntal ist mit Obstbäumen bepflanzt und wird namentlich zur Zeit der Obstblüte gern besucht. Im Winter, wenn Schnee liegt, ist hier im Borntale hinunter eine schöne Rodelbahn. 3. Vom Gasthause „Zur schönen Aussicht" fällt die Straße ziemlich steil ab. Unten liegen zwei Ziegeleien, die eine auf der Ostseite, die

10. Unsere Heimat - S. 63

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 63 — Mann ohne Kopf sehen lassen; auch ein gespenstischer Reiter ohne Kopf auf einem Pferde ohne Kopf soll sich hier zeigen oder ein Krieger, der allnächtlich hier aus seinem Grabe steigt. — Die eigentliche Bedeutung der Kreuze kennt man nicht genau; einige mögen Grenzsteine sein. Jedenfalls haben sie hier nicht immer beisammen gestanden, sondern sind vom Felde her an den Wegrand gebracht worden. — Der Name „Hohlungs- bügel" ist noch nicht völlig erklärt. Die zweite Hälfte des Wortes, bügel, heißt ursprünglich Bühel oder Bühl, das ist Hügel. Die erste Hälfte, Hoülungs, ist schwer zu erklären; das Wort kann aus „hohl" entstanden sein; dann wäre der Name als „Hohlweg über den Hügel" zu deuten; es kann auch mit Holz zusammenhängen; dann wäre Hohluugs- bügel-Holzberg. Von nun an wird das Helmetal breit und eben. Dicht hinter Hesserode teilt sich die Helme auf einer kurzen Strecke in zwei Arme; der eine Arm, das ursprüngliche Flußbett, heißt heute Lache; in diese fließt die Salza. Unmittelbar danach, unterhalb der Brückenmühle, vereinigen sich beide Arme der Helme wieder. 2. Im oberen Helmetale liegen folgende Dörfer: Schiedungen, Pütz- lingen, Günzerode, Haferungen, Klein- und Großwechsungen und Hesserode. 3. Von Nordhausen ab heißt das Helmetal die „Goldene Aue". Den Namen hat sie von ihrer Fruchtbarkeit; goldene Saaten bringt sie in Fülle hervor. Ein Gras von Stolberg, der von einer Reise nach Palästina zurückkehrte, soll ihr den Namen gegeben haben. Als er hier in seiner Heimat wieder angekommen war und von einer Anhöhe auf das schöne Helmetal herabschante, soll er gesagt haben: „Ich lasse jedem das gelobte Land und lobe mir die goldene Aue!" Ehemals war hier ein großer See, in den die Helme und die Zorge ihre Fluten ergossen. Nach und nach verringerte sich der Wasserreichtum dieser Flüsse; dadurch wurde auch das Wasser des Sees weniger, bis schließlich ein großer Sumpf daraus wurde. Mönche aus dem Kloster Walkenried fingen im 12. Jahrhundert an, diesen Sumpf zu entwässern und urbar zu machen. Herbeigerufene Fläminger (aus Holland) setzten ihre Arbeit fort. So wurde der Boden trocken. Das stehende Wasser des Sumpfes hatte einen fruchtbaren Schlamm abgesetzt, der sich als Ackerboden vortrefflich eignete. Die Fläminger erbauten hier auch Dörfer, die aber später zum Teil wieder eingegangen sind, indem die Bewohner nach Görsbach, Berga, Heringen und Äuleben zogen. Die Aumühle ist noch der Rest eines flämischen Dorfes. Wo sich einst Sumpf und Morast befand, zieht jetzt der Pflug seinen Weg, und statt der Schilf- ftengel wiegen sich goldene Ähren im Winde, und Felder mit Zucker- rüben breiten sich aus, die dem Landmann reiche Erträge liefern. 4. In dem untern Helmetal liegen von Nordhausen ab: Sund- hausen, Uthleben, Heringen, Görsbach, Berga, Kelbra, Roßla, Wallhausen. Unterhalb der Stadt Artern fließt die Helme in die Unftrut.
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