TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 26 —
Luise. Er war der zweite Sohn des Königspaares und konnte daher
nicht darauf rechnen, einmal König zu werden. Darum erwählte er
sich den militärischen Beruf und wurde mit Leib und Seele Soldat.
Als aber sein Bruder, König Friedrich Wilhelm Iv. (nach dem unser
Friedrich-Wilhelms-Platz benannt ist) starb und keine Kinder hinterließ,
wurde Wilhelm I. König von Preußen (1861). Kaiser Wilhelm liebte
die blaue Kornblume über alles. Als er einmal gefragt wurde, warum
er das einfache Blümchen so gern habe, erzählte er: „Als ich noch klein
war und meine liebe Mutter noch lebte, mußten wir einmal in dem
Kriege, den Preußen mit dem Kaiser Napoleon führte, fliehen. Die
Mutter war sehr traurig und weinte oft. Da brach plötzlich auf einem
Feldwege, mitten zwischen Kornfeldern, ein Rad des Wagens. Wir
mußten einige Stunden warten, bis der Schmied das Rad geflickt hatte.
Inzwischen suchte ich mit meinen Geschwistern Kornblumen, um uns
die Zeit zu vertreiben. Die Mutter band einen hübschen Strauß
daraus, aber bald liefen ihr die Tränen über die Wangen. Das schnitt
mir tief ins Herz, und den Augenblick kann ich nie vergessen. Wenn
ich nun eine Kornblume sehe, so denke ich an mein gutes Mütterchen.
Darum habe ich die Kornblumen so lieb."
Im Jahre 1871, als König Wilhelm I. schon fast 74 Jahre alt
war, wurde er der erste deutsche Kaiser. Er hat ein sehr hohes Alter
erreicht; noch 17 Jahre hat er die deutsche Kaiserkrone getragen. Seine
letzten Lebensjahre wurden sehr getrübt, da sein einziger und geliebter
Sohn, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, von einer sehr bösen Hals-
krankheit heimgesucht wurde. Am 9. März 1888 ist Kaiser Wilhelm I.
gestorben. Alle Deutschen betrauerten ihn tief. Da auch sein Sohn,
Kaiser Friedrich Iii. noch in demselben Jahre starb, hat das Jahr 1888
drei deutsche Kaiser auf dem Thron gesehen.
16. Der Spendekirchhof.
1. Wir besuchen den Spendekirchhof. Das ist ein freier Platz
zum Spielen und Turnen. Hier steht die Turnhalle für die Knaben-
Mittelschule. Aber weshalb heißt der Platz „Spendekirchhof"? Wir
sehen hier keine Kirche und kein Grabkreuz mehr; aber früher war hier
eine Kirche, sie stand gleich rechts neben dem Haupteingange (durch das
Torhäuschen); links davon haben sich noch Überreste eines Nebengebäudes,
vielleicht einer Kapelle, erhalten. Von der Kirche ist nichts mehr vor-
Händen; sie ist 1805 gänzlich abgebrochen. Der Platz hinter der Kirche
bis an die Stadtmauer hin ist lange Zeit (bis 1855) als Friedhof für
die Kirchengemeinden St. Nikolai und St. Blasii benutzt. Ehe der Platz
zu einem Spiel- und Turnplatz eingerichtet wurde, waren noch die
Gräber zu sehen, und auf vielen standen noch Grabsteine mit Inschriften.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Luise Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Wilhelm Napoleon Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 88 —
westlich vom Frauenberge lag und später einfach der Königshof hieß.
Wie auf einem heutigen Gutshofe wurden dort Pferde, Rindvieh,
Schafe, Schweine, Federvieh und Bienen gehalten. Außer den Scheunen
und Ställen waren hier auch die Wohnungen der Knechte, die den Acker
bebauten, und die Werkstätten der Schmiede, Schuster, Netzmacher und
anderer Handwerker, die die Ackergeräte verfertigten und ausbesserten
und Kleidungsstücke und andere Sachen herstellten, die die vielen Leute
auf dem Hofe brauchten. Frauen und Mädchen spannen in besonderen
Werkstätten Flachs und Wolle, webten Gewänder, strickten und färbten.
So schlössen sich an die eigentlichen Wirtschaftsgebäude viele andere Häuser,
die nach und nach einen besondern Ort bildeten. Auch eine Kirche wird
bald gebaut worden sein, die heutige Marktkirche. Die jetzige Marktkirchen-
gemeinde, die allmählich aus einer Vergrößerung des Kömgshofsbezirkes
hervorgegangen ist, können wir als den ältesten Stadtteil Nordhausens
ansehen. Wahrscheinlich hat Heinrich I. auch schon um dieses Gebiet
herum eine Mauer erbaut.
Wenn der König in Nordhausen war, so wohnte er nicht auf dem
Königshofe, wo nur Wirtschaftsgebäude standen, sondern in seiner Burg,
die etwas seitlich vom Königshofe am Rande des Abhanges lag. Das
Haus, das jetzt auf dem Platze steht, heißt noch heute die „Finkenburg",
denn Heinrich I. führte auch den Beinamen „der Finkler". Die Straße
zwischen der Burg und dem Köngshofe heißt noch jetzt die Ritterstraße.
4. Königin Mathilde gründet in Nordhausen den Dom
und das Nonnenkloster zum heiligen Kreuz.
962.
1. Die Königin Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I. Da-
mit sie nach des Königs Tode keine Not leiden sollte, hatte er ihr
neben andern Gütern die Königshöfe in Nordhausen und Quedlinburg
als Witwengut geschenkt. Auf beiden Höfen wohnte sie in ihrer Witwen-
zeit abwechselnd, und an beiden Orten gründete sie ein Kloster. In
Nordhausen stiftete sie nahe der königlichen Burg (der heutigen
Finkenburg) ein Nonnenkloster; später erhielt das Kloster als wertvolle
Gabe (Reliquie) einen Holzsplitter vom Kreuze Christi und hieß nun
das „Kloster zum heiligen Kreuz". Auch eine Kirche ließ sie für das
Kloster bauen; daraus ist später der heutige Dom entstanden.
2. Bald nach der Errichtung des Klosters kam ihr Sohn, König
Otto I., nach Nordhausen. Sieben Tage verweilte er bei seiner alten
Mutter. Als er wieder abreisen wollte, gingen sie frühmorgens zu-
fammen in die Kirche. Dann traten sie aus der Tür, um Abschied zu
nehmen. Mathilde bat den König noch einmal inständigst, für das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 99 —
2. Die Bauern der Grafschaft Lohra plünderten Dietenborn und
Münchenlohra. Als sie die Pfarre in Elende überfielen, soll der Pfarrer
seine Bienen aufgerüttelt haben, so daß sich diese auf die Plünderer
stürzten, die nun eiligst die Flucht ergriffen.
3. Die klettenbergischen und scharzfeldischen Bauern hatten das
Kloster Walkenried zu ihrem Standquartier erwählt. Damit sie das
Kloster nicht zerstören sollten, hatte der Abt bei seinem Wegzuge die
Schlüssel stecken lassen. Trotzdem blieb das Kloster nicht verschont.
Zunächst zerschlugen die Bauern alle Fenster, Ofen, Türen und Bilder;
dann richteten sie ihr Augenmerk auf die große Glocke, deren Metall
sie verkaufen konnten. Sie hing in einem kleinen Turme mitten über
der Kirche; beim Herabstürzen zerschlug sie das Kirchendach. Der Schaden
wurde später nicht wieder ausgebessert, und die Kirche verfiel immer
mehr; heute sind nur noch Ruinen davon vorhanden. — Auch kriegerische
Übungen wurden vorgenommen, an denen selbst der Graf Ernst von Hon-
stein teilnehmen mußte. Als die Bauern einst von einer solchen Übung
zurückkehrten, sagte ihr Anführer, der Schäfer Hans Arnold von Barthol-
felde, zu dem Grafen, indem er sich auf einem Bein umdrehte: „Sieh,
Bruder Ernst, den Krieg kann ich führen, was kannst denn du?" Der
Graf antwortete: „Ei Hans, sei zufrieden, das Bier ist noch nicht in
dem Fasse, darin es gären soll." Diese Antwort verdroß die Bauern
sehr, und der Graf mußte sie mit guten Worten beschwichtigen.
4. Nach einiger Zeit zogen die Bauern weiter auf Nordhausen zu
und lagerten sich aus der Wiese bei der Flarichsmühle vor Klein-
wechsungen. Schnell traf nun der Rat von Nordhausen Vorkehrungen
zum Schutze der Stadt. Er verstärkte die Besatzung durch vierhundert
Fußknechte, nahm die Kleinodien der Klöster in Verwahrung und ließ
die einzelnen Stadtviertel zu einer Beratung zusammenkommen und ihre
Beschwerden, die sie etwa gegen den Rat hätten, aufsetzen. Trotzdem
konnte der Rat nicht verhindern, daß auch hier Ausschreitungen vor-
kamen. In einer Nacht wurde das Predigerkloster erbrochen und aus-
geplündert, ebenso das Augustinerkloster in der Neustadt und das Bar-
füßerkloster. Ein gleiches Schicksal ereilte die beiden Nonnenklöster auf
dem Frauenberge und im Altendorfe und die Häuser der Stiftsgeistlichen
im Dome. Ein Haufe zog aus deiu Altentore, um sich mit den kletten-
bergischen Bauern auf der Flarichswiese 'zu vereinigen. Als diese am
anderen Tage nach Heringen kamen und von der Niederlage Münzers
bei Frankenhausen hörten, stoben sie erschreckt auseinander.
5. Die Grafen von Honstein sowohl wie der Rat von Nord-
hausen straften die Empörer ziemlich milde, nur einige der Haupträdels-
führer wurden hingerichtet. Einer von ihnen, ein Töpfer von Ellrich,
der den glücklichen Einfall hatte, den Grasen zu Gevatter zu bitten,
wurde unter der Bedingung begnadigt, daß er lebenslänglich die gräf-
lichen Ofen zu Lohra und Clettenberg im Stande erhielt. Der übrige
Hanfe mußte zur Erntezeit 1525 an einem bestimmten Tage auf dem
7*
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Ernst_von_Hon- Ernst Hans_Arnold_von_Barthol- Ernst Hans
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 17 —
Danach hat das Haus also eine recht ehrwürdige Geschichte hinter sich.
Es ist ein stattliches Gebäude. Die Keller liegen übereinander und sind
noch wohl erhalten. Der oberste dehnt sich unter dem Hintze'schen
Hause und zum Teil auch noch unter dem Lutherplatz mit aus. _ In
dem Keller lagerten die Weinfässer, von denen der Rat an die Bürger
Wein verkaufte. Jetzt gehört der Ratskeller mit zum Rathause; hier
ist die Polizei und das städtische Meldeamt.
Beschreibt den Weihnachtsmarkt!
Erzählt die Geschichte des Ratskellers!
11. Der Lutherplaiz und der Lutherbrunnen.
1. Südwestlich vom Markt liegt der Lutherplatz. Er hat seinen
Namen von dem Lutherbrunnen, der hier steht; ursprünglich hieß der
Platz Holzmarkt und später Kohlmarkt. Das Lutherdenkmal ist 1889
eingeweiht. Auf einem Unterbau aus Sandstein, der von einem Brunnen-
becken eingefaßt ist, steht das Standbild Dr. Martin Luthers. Es ist aus
Erz gegossen. Luther steht schlicht und einfach da; doch läßt seine
Haltung auch die Größe und Bedeutung erkennen, die ihm zukommt.
Der Kopf und die Gesichtszüge zeigen uns den Mann, der mit sich im
reinen und sich völlig klar ist über das, was er tut. Luther ging bei
seiner Lehre von der Bibel aus; darum hält er in der linken Hand
eine Bibel, auf die sich die Rechte beteuernd legt. Angetan ist er mit
einem langen Gewand, ähnlich dem, das unsere Prediger bei ihren Amts-
Handlungen tragen. An jeder der vier Seiten des Fußgestells ist in
einer Nische ein Löwenkopf angebracht, aus dem Wasser in ein kleines
Becken fließt, über dessen Rand es dann in den unteren größen Be-
hälter plätschert.
2. Luther war ein berühmter Prediger und Professor in der Stadt
Wittenberg. Er ist der Stifter der evangelisch-lutherischen Kirche. Fast
alle Kirchen in unserer Stadt sind evangelisch-lutherisch; nur der Dom
ist katholisch. Luther hatte in Nordhausen viele Freunde und ist auch
einige Male hier gewesen. Darum wird auch heute noch am Martins-
feste sein Geburtstag gefeiert. Dann versammeln sich alle evangelische
Christen vor dem Lutherbrunnen, die Vereine und Schulen marschieren
in einem Aufzuge dahin, und unter Glockengeläute singen alle das Lied
Luthers: „Ein' feste Burg ist unser Gott". (S. Geschichtsbilder
Nr. 12: Luther und der Nordhäuser Schuhmacher.)
3. Zu Luthers treuesteu Freunden in Nordhausen gehörte der
Besitzer der Ratsapotheke, das ist die heutige Adlerapotheke am Luther-
platz. Hier in der Ratsapotheke versammelten sich häufig die andern
Freunde Luthers und lasen Luthers Bücher, die der Apotheker von
seinen Reisen immer mitbrachte. Darum ist auch das Lutherdenkmal
H einc. Unsere Heimat. o
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 27 —
2. Die Kirche, die hier stand, hieß „Spendekirche". Weshalb sie
diesen Namen trng, will ich euch erzählen. In alter Zeit hatten sich
sechzig Bürger gegen den Rat vergangen und wurden deshalb aus der
Stadt verwiesen/ Die Vertriebenen suchten Schutz und Hilfe bei den
benachbarten Grafen von Stolberg und von Honstein. Diese kündigten
der Stadt Krieg an und zogen am Freitag vor Palmarum 1329 mit
vielen Rittern und den vertriebenen Bürgern gegen die Stadt. Es
gelang ihnen, in dunkler Nacht das Altentor (es lag unmittelbar über
der Bergbrauerei und hieß später Barfüßertor, s. S. 29) zu erbrechen.
Aber schon war man in der Stadt aufmerksam geworden, und das
Sturmgeläut der Glocken rief die Bürger zu den Waffen. Mit dem
tapfern Bürgermeister Helwig von Harzungen an der Spitze, eilten sie
nach der bedrohten Stelle. In der Barfüßerstraße kam es zum heftigen
Kampf. Mannhaft widerstanden die Nordhäuser; der brave Bürger-
meister fiel, aber die Feinde wurden wieder aus der Stadt getrieben.
Zum Andenken an diese glückliche Errettung der Stadt stifteten die
Nordhäuser eine große Spende (Almosen, Gabe, Vermächtnis) von Geld,
Brot und Heringen, die alljährlich am Freitag vor Palmarum unter
die Armen verteilt wurde. Diese Verteilung fand in der Kirche neben
der Barfüßerstraße statt, wo der Kampf am härtesten gewesen war.
Davon hat die Kirche ihren Namen bekommen.
3. An dem Spendekirchhof geht die Barfüßerstraße vorbei. Der
Name hängt auch mit dem Spendekirchhof zusammen. Hier auf dem
Spendekirchhof stand früher ein Kloster, die Spendekirche war die Kloster-
kirche. In dem Kloster wohnten Mönche, die zu den Barfüßermönchen
gehörten; sie hatten ihren Namen davon, daß sie in wärmeren Ländern
barfuß gingen oder höchstens Sandalen unter den Füßen hatten. Es
sollte das ein Zeichen ihrer Armut sein; denn die Barfüßermönche durften
kein Geld und Gut besitzen. Sie nährten sich von den Gaben, die sie
für das Kloster einsammelten. Nach diesen Mönchen hieß das Kloster
„Barfüßerkloster", und die Straße, die daran vorbeiführte, nannte man
deshalb die Barfüßerstraße.
4. Einen hübschen Anblick gewährt das Torhäuschen zum Spende-
kirchhos. Es ist ein Fachwerkban mit einem Giebelaufsatz. Über einer
Tür im Innern steht die Jahreszahl 1667. Da ist das Haus gebaut.
5. Nach Norden zu grenzt der Spendekirchhof an die Stadtmauer.
Wir sehen diese hier von der inneren Seite. Sie hat hier eine ansehn-
liche Höhe. Etwas östlich von der Turnhalle stand in der Mauer ein
viereckiger Turm, von dem nicht viel mehr zu sehen ist; etwas weiter
nach Osten aber steht ein halber runder Turm, der noch hoch aus der
Mauer emporragt; im Innern kann man sehen, daß er aus drei Stock-
werken bestand. Die Mauer lief dann in östlicher Richtung weiter
nach der Promenade zu.
Nennt und erklärt Straßennamen, die von ehemaligen Klöstern,
von Kirchen hergenommen sind!
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 31 —
Herbergen wurden damals gewöhnlich außerhalb der Stadtmauern an-
gelegt. Das Elisabethhospital diente als Herberge für arme Reisende und
zur bleibenden Wohnung für Arme; noch heute ist es ein Armenhaus.
Die Elisabethkirche ist im Jahre 1828 abgerissen; an ihrer Stelle
wurden Wohnhäuser erbaut; das Haus Elisabethstr. 19 steht auf der
Stelle der ehemaligen Kirche. Aus dem Platze nach dem Mühlgraben
und der Gärtnerei nördlich der Straße lag der alte Friedhof; bei den
Arbeiten zur Kanalisation sind noch zahlreiche Krochen zutage gefördert.
2. Dem Elisabethhospital gegenüber ist der Elisabethbrunnen.
Das ist eine starke Quelle, die aus dem Berge hervorkommt und mit
einem Spitzbogengewölbe bedeckt ist. Sie fließt ununterbrochen fort.
Von alters her galt ihr Wasser als heilsam, und man sagte von ihr:
wer das Wasser vom Elisabethbrunnen einmal getrunken hat, den zieht
es immer wieder zu ihm hin. Dieser Glaube an die Wunderkrast
fließender Brunnen geht bis in die früheste Zeit unseres Volkes zurück.
In alten Zeiten schrieb man dem lebendigen Quellwasser besondere Heil-
kräfte zu, ja solche Quellen wurden wohl als die Wohnung Gottes
angesehen. Hier feierte man Feste, hier schlachtete und opferte man
Vieh, hier fanden auch Familienfeiern statt, z. B. Hochzeiten. Als dann
das Christentum in unsere Gegend kam, wurden häufig an solchen
Stellen, wo heidnische Gottesdienste abgehalten waren, christliche Kirchen
gebaut. Da nun auch neben dem Elisabethbrunnen eine Kirche gestanden
hat, so hat man vermutet, daß auch diese Quelle einst für heilig ge-
halten worden ist und daß schon in frühester Zeit Menschen um sie her
gewohnt haben. Einst hatte auch das Wasser des Elisabethbrunnens
als „Kaffeewasser" einen besondern Ruf; jetzt ist es als Trinkwasser für
ungeeignet erklärt.
3. Ein anderes Armenhaus der Stadt ist der Siech Hof. Er
liegt vor dem Siechentor an der Kasseler Straße. Der Name Siech-
hos bedeutet Kraukenhaus (siech = krank, ebenso Siechtum). Ursprüng-
lich war es ein Krankenhaus, und besonders ein Hospital für Aussätzige.
Darum lag es auch vor der Stadt, abgesondert von andern Wohn-
Häusern. Die Kranken durften nicht mit gesunden Menschen in Be-
rührung kommen, damit diese nicht angesteckt wurden. Als ein Hospital
für Aussätzige bestand der Siechhof schon im 13. Jahrhundert. In den
Jahren, als die Pest hier herrschte, kamen Pestkranke in den Siechhos,
und in Kriegszeiten war er ein Lazarett. Die jetzigen Gebäude sind
nicht mehr die alten, sie sind um das Jahr 1825 errichtet. Von diesem
Jahre ab wurde der Siechhof ein allgemeines Armen- und Kranken-
haus; seitdem das städtische Krankenhaus am Taschenberge erbaut ist,
dient der Siechhos nur noch als Armenhaus. Die Gebäude umschließen
einen viereckigen Hof; in der südöstlichen Ecke steht die kleine Kirche
St. Cyriaci (der heilige Cyriacus wurde als Sieger über die bösen
Geister verehrt, denen man die schweren Krankheiten der Siechhofs-
insassen zuschrieb).
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 33 —
berühmte Merwigslinde. Sie ist uralt, sie soll von dem sagen-
haften König Merwig gepflanzt sein. Der König, der auf dem Königs-
Hofe sein Schloß hatte, so wird erzählt, seierte jedes Jahr mit seinen
glücklichen Untertanen auf dem Geiersberge das Maifest. Da der Platz
aber den Sonnenstrahlen sehr ausgesetzt war, pflanzte er selbst diese
Linde. — Von der Merwigslinde nach Süden liegt auf der Anhöhe nach
der Stadt zu das Schöppmännchen. Das ist der Wasserbehälter des
alten Wasserwerks, der sogenannten Oberkunst im Altendorfe. Durch
große Pumpen wurde hier das Wasser aus dem Mühlgraben in das
Schöppmännchen gepumpt und von da durch hölzerne Röhren in die
Stadt geleitet und die Künste damit gefüllt: eine solche Kunst ist noch
in der Barfüßerstraße am Eingange nach dem Spendekirchhof. Dieses
alte Wasserwerk, die Oberkunst mit dem Schöppmännchen, ist schon im
Jahre 1546 gebaut. — Dicht hinter dem Schöppmännchen steht die
Friedenseiche, die an den Krieg mit Frankreich im Jahre 1870/71 er-
innert, und nicht weit davon das Wallrothdenkmal. Wallroth war
Arzt in Nordhausen und ein berühmter Botaniker, d. h. Pflanzenkundiger,
der viele Pflanzen beschrieben und in unserer Gegend entdeckt hat. Er
ist 1857 in Nordhausen gestorben. Nach ihm ist auch die Wallroth-
straße benannt. — Neben dem Wallrothdenkmal ist das herrliche Birken-
Wäldchen. — Dann setzen wir uns auf die Bänke in den schönen An-
lagen neben dem Springbrunnen und ruhen uns ein wenig aus.
5. Das Gehege ist ein beliebter Erholungsplatz sür die Bewohner
Nordhausens. Eine größere Stadt mit ihren engen und staubigen Straßen,
den hohen Häusern, den zahlreichen Fabriken und den vielen Menschen
muß einen solchen Ort haben, wo die Leute ein paar kräftige Atemzüge
voll frischer Luft holen können. In der Stadt ist die Luft unrein und
von Düften aller Art angefüllt; wer diese Luft immer einatmet, tagein
und tagaus in den dumpfen Stuben und Werkstätten sich aufhält und
nicht hinausgeht in die frische Luft, bekommt bleiche Wangen und matt-
blickende Augen, wird krank, ohne daß er es merkt, und wenn schließlich
der Arzt kommt, ist es häufig zu spät. Da ist es gut, daß wir dicht
bei der Stadt so herrliche Plätze haben, nach denen alle leicht hin-
kommen und wenigstens Sonntags und auch noch abends erfahren
können, was für schöne Dinge doch Blütenpracht und Blättergrün sind,
und wie wohltuend der Aufenthalt in frischer Luft ist.
6. Nicht immer war es im Gehege so schön und freundlich wie
jetzt. Früher war die Anhöhe kahl, nur die Merwigslinde stand oben,
und das Schöppmännchen war von einigen Bäumen beschattet. Erst
seit dem Jahre 1740 wurde mit der Anpflanzung von Waldbäumen
hier der Anfang gemacht. Die dickeren Bäume stammen noch aus dieser
Zeit. Die ersten Gastwirtschaften auf dem Gehegeplatz entstanden um
das Jahr 1830; ebenso kam um diese Zeit die Sitte auf, daß auf dem
freien Platze die Musik spielte. Daher erbaute man bald darauf die
Tonhalle unten auf dem Platze (die alte Tonhalle). Großes Verdienst
Heine, Unsere Heimat. g
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: König_Merwig Wallroth
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nordhausen Nordhausen Nordhausens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Nordhausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 53
35. Das Dorf Salza.
1. Salza ist das nächste Dorf bei Nordhausen. Die Straßen
des Dorfes sind nicht so breit wie in der Stadt. Die Häuser stehen
nicht so dicht nebeneinander, sind auch nicht so groß und so hoch wie
in Nordhausen. Um Salza herum liegen Gürten. Felder und Wiesen.
Viele Bewohner von Salza beschäftigen sich mit Ackerbau. Die Leute,
die selbst eine größere Fläche Land besitzen, heißen Bauern oder Land-
wirte. Das Wohnhaus des Bauern mit den Scheunen und Ställen
zusammen heißt der Bauernhof. Die Bauernhöfe liegen zerstreut im
Dorfe umher. Das Wohnhaus ist meist zweistöckig. Die Gebäude auf
dem Bauernhose stehen bei uns gewöhnlich so: Wohnhaus, Scheune
und Ställe umschließen in einem Viereck den Hos. In der Regel steht
das Wohnhaus mit der schmalen oder der Giebelseite nach der Straße
an der einen Längsseite des Hofes. Dem Wohnhaus gegenüber auf
der andern Längsseite sind die Stallungen. Nach der Straße zu wird
der Hofraum zwischen Stall und Wohnhaus durch eine Mauer mit
einer breiten Toreinfahrt abgeschlossen. Dem Hoftore gegenüber auf
der andern Seite des Hofes steht die Scheune, so daß die beladenen
Wagen von dem Tore quer über den Hof gerade in die Scheune fahren
können. Vor dem Hause ist häufig ein erhöhter Steindamm, zu dem
einige steinerne Treppenstufen hinaufführen. Vor den Ställen auf dem
Hofe ist der Düngerplatz. Der ganze Hofraum ist in der Regel ge-
pflastert.
Folgende Zeichnung veranschaulicht diese Anlage:
Schuppen
Scheune
Schuppen
Kammer
Diele
Hofraum
A or
2. In Salza ist ein großer Hos, der dem Staate gehört; das ist
eine königliche Domäne. Sie ist an einen Landwirt verpachtet, der ge-
wöhnlich den Titel Amtmann oder Oberamtmann führt. Solche Do-
mänen gibt es in vielen Dörfern. In manchen Dörfern ist ein großes
Gut, das nicht dem Staate gehört, sondern einem Landwirt; ein solches
Gut heißt ein „Rittergut" und sein Besitzer ein „Rittergutsbesitzer".
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]