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Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
3. Bodeubeschaffeuheit, Erzeugnisse und Erwerbsquellen (Verkehrsstraßen).
Die Provinz Brandenburg enthält alle Bodenarten von dein gänzlich
unfruchtbaren Saude bis zu dem ertragreichsten Acker- und Wiesenlande.
Ein Drittel des Bodens ist mit Wald bestanden, in dem die Nadelbäume
viel zahlreicher vertreten sind als die Laubbäume. Beinahe die Hälfte ist
Ackerboden, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln,
Futterkräuter (besonders Klee und Luzerne) und Zuckerrüben angebaut werden.
Der Rest wird von Wiesen eingenommen, die sich vorzugsweise iu den Niede-
rungen befinden.
Ein großer Teil der Bevölkerung erwirbt daher sein Brot durch Forst-
Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die gezüchteten Tiere sind Pferde,
Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Der größte Teil der Bewohner
ist aber im Groß- und Kleingewerbe, im Handel und Berkehr tätig.
Neune die wichtigsten Jndustriegegenden und die daselbst gepflegten In-
dustriezweige! Nenne die Arten der Verkehrsstraßen! Nenne Eisenbahn-
knotenpnnkte! Nenne die wichtigsten Wasserstraßen! Die aar meisten
auf diesen Verkehrsstraßen beförderten Güter sind Kohle, Mauersteine, Dach-
ziegel, Getreide, Holz.
4. Bewohner und Verwaltung.
Die Bewohner der Provinz sind iu der Hauptsache Deutsche; doch gibt
es im südlichen Teile, besonders im Spreewalde, noch Wenäen. Der größte
Teil der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Lehre; der Rest sind
Katholiken und Juden.
An der Spitze nnsrer Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz
in Potsdam hat. Er sorgt dafür, daß die Gesetze ausgeführt werden und die
öffentlichen Einrichtungen (Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser)
erhalten bleiben.
Da die Provinz aber zu groß ist, als daß der Oberpräsident die Verwaltung
allein ausüben könnte, so hat man sie in zwei Regierungsbezirke und die
Stadt Berlin geteilt. Die beiden Regierungsbezirke werden nach den Städten
Potsdam und Frankfurt benannt. Verfolge ihre Grenze auf der Karte! Jeder
Regierungsbezirk wird durch eine Regierung verwaltet. Sie besteht aus dem
Regierungspräsidenten und einer Anzahl von Regierungsräten. Der Bezirk
Berlin wird von den städtischen Behörden verwaltet.
Jeder Regierungsbezirk gliedert sich in Kreise. Diese sind entweder Land-
kreise, die ein größeres Gebiet mit kleinen Städten und Dörfern umfassen, oder
Stadtkreise, die von den Städten mit mindestens 25000 Einwohnern gebildet
werden. Die Verwaltung des Landkreises leitet der Landrat, die des Stadt-
kreises der Bürgermeister. Neune die Land- und Stadtkreise deiner Heimat-
lichen Landschaft! Wiederhole, was du von der Verwaltung der Kreise,
Städte und Dörfer gelernt hast!
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Breitkopf_&_Härtel
Extrahierte Ortsnamen: Niede- Groß- Potsdam Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Leipzig
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
Ergänzung für die Mittelstufe von Ferdinand Hirts Neuem Realienbuch.
Von Seminarlehrer H. Heinze in Fürstenwalde (Spree).
Inhaltsübersicht.
Seite
A. Betrachtung der einzelnen Landschaften.
I. Der südliche Höhenzug.
1. Der Lausitzer Grenzwall.........1
2. Der Fläming.............2
Ii. Die Niederungsmulde.
1. Der Baruther Talzug..........3
2. Die südliche Reihe der Höhenländer. . . . 4
3. Der Berliner Talzug..........7
4. Die nördliche Reibe der Höhenländer ... 11
5. Der Eberswalder Talzug.........13
Seite
Iii. Der nördliche Höhenzug.
1. Das Höhenland der Neumark......14
2. Das Höhenland der Uckermark...... 14
3. Das Ruppiner Höhenland und die Prignitz 15
B. Betrachtung des Gesamtgebietes.
1. Ausdehnung und Einwohnerzahl.......15
2. Bodengestalt und Gewässer..........15
3. Bodsnbeschaffenheit, Erzeugnisse und Erwerbs-
quellen (Verkehrsstrahen)..........16
4. Bewohner und Verwaltung.........16
A. Betrachtung der einzelnen Landschaften.
I. Der südliche Höhenzug.
1. Ter Lausitzer Grenzwall.
Im Süden uusrer Provinz zieht in der Nähe der Grenze eine wellenförmige
Hochfläche vom Bober bis zur Dahme. Es ist der Lausitzer Grenzwall. An
einigen Stellen sind ihm niedrige Hügelreihen und einzelne Gipfel aufgesetzt.
Dazu gehört der Rückeuberg bei Sorau, der mit seinen 229 in Höhe der höchste
Punkt der Provinz ist.
Die einförmige und sandige Gegend erhält nur dort einigen Reiz, wo
Bober, Neiße und Spree sie in tief eingeschnittenen Tälern durchfließen.
Während in diesen sich auch Wiesen finden, bringen die Hochflächen nur
kümmerlichen Kiefernwald, Roggen, Kartoffeln, Buchweizen und
Heidekraut hervor.
Um so reicher sind die Schätze im Boden. An vielen Stellen, besonders bei
Senstenberg, enthält er große Lager von Braunkohle. Um sie zu ge-
Winnen, gräbt man einen brunnenartigen Schacht senkrecht in die Erde, bis
man zu ihr gelangt, und treibt dann wagerechte Gänge, die Stollen, in sie
hinein. Schacht und Stollen werden mit Kiefernstämmen ausgekleidet, damit
sie nicht zusammenstürzen. Die gewonnene Kohle wird in kleinen Wagen nach
dem Schachte gefahren und von oben her an langen Drahtseilen zutage ge-
fördert. Man verbraucht sie entweder in ihrem natürlichen Zustande oder stellt
aus ihr Preßkohle her.
. Den häufig vorkommenden Quarzsand verarbeitet man in zahlreichen Glas-
Hütten. Er wird dort in einem aus Ziegelsteinen erbauten Ofen durch
ungeheure Hitze geschmolzen. Die entstaudene Masse holt man in kleinen
Mengen mittels langer Rohre heraus und bläst sie auf. Darauf hält man die
Glasblase in eine Holzform und gibt ihr dadurch die gewünschte Gestalt. Soll
i
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Hirts Ferdinand Seminarlehrer_H._Heinze
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Ortsnamen: Spremberg Finsterwalde Golm Hagelberg Burg Jüterbog
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Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
Kiefernwälder aufweist, ist der höhere östliche infolge seines Lehmbodens
mit herrlichen Buchenwäldern geschmückt. Die Bewohner ernähren sich vor-
zugsweise von Ackerbau und Viehzucht; aber au den Abhängen der Höhen
bei Schwiebus, Züllichau und Krosseu kann auch Obst- und Weinbau betriebe::
werden. Da der Boden reich an Braunkohlen ist, hat man in Schwiebns
und Zilllich au zahlreiche Tuchfabriken errichtet.
b) Das Lebuser Höhenland und der Barnim.
Die beideu Höhenländer ziehen in nordwestlicher Richtung von der Oder
zur Havel. Der höchste Teil liegt zwischen Strausberg und Freienwalde, wo
er im Semmelberg eine Höhe von 158m erreicht. Sein Nordostrand besitzt
ebenso wie die Gegeud bei Buckow große Schönheit. Schluchten durchfurchen
hier den Boden; Buchen-, Eichen- und Kiefernbestände bedecken ihn; dunkle
Seen blitzen aus manchem Tale auf. Die Umgebungen von Freienwalde
und Buckow werden wegen ihrer Ähnlichkeit mit Gebirgslandschaften die
Märkische Schweiz genannt und im Sommer von vielen Fremden besucht.
Etwa in der Mitte der Höhenländer dehnt sich ein Waldgebiet von seltener
Größe aus; es ist „der Blumental". Sonst wechseln kleine Waldgebiete mit
großen Ackerflächen und Wiesen ab. Im Boden siudet mau an manchen
Stellen Braunkohlen. Die wichtigste Gabe aber, die er speudet, ist der Kalk-
stein, aus dem die Rüdersdorfer Berge am Südraude des Gebietes be-
steheu. Die abgesprengten Felsstücke werden zum Teil behauen und als Bau-
steine bei Errichtung vornehmer Häuser benutzt; die Hauptmasse aber wird iu
großen kegelförmigen Öfen gebrannt, darauf mit Wasser „gelöscht" und beim
Häuserbau zur Herstellung von Mörtel verwendet.
Industrie und Handel beschränkeil sich auf einige Städte des Ostrandes.
Von ihnen ist Frankfurt a. O. (64 390 E.) die wichtigste. Schou früh über-
schritten die Handelsleute aus dem Westen, „die Franken", den Strom hier
in einer Furt. Sie war daher vou je ein Ort mit reichem Handel, der am
lebhaftesten auf den jährlich dreimal stattfindenden großen Märkten oder Messen
betrieben wurde. Große Mengen von Tuch, Leder, Pelzen und andern Waren
wurden verkauft. Noch heute ist Frankfurt eiue lebhafte Handelsstadt und ein
wichtiger Eisenbahnknotenpunkt; das rege Leben in ihm wird noch vermehrt
durch zahlreiche Soldaten. — Durch Industrie und Handel finb auch Wriezeu und
Eberswalde wichtig. Nach Wriezen bringen die Bewohner des nahen Oder-
bruches ihre Erzeugnisse zum Verkaufe. Eberswalde hat große Ziegeleien und
Sägemühlen und treibt lebhaften Holzhandel; es besitzt auch eine Hochschule zur
Ausbildung von Oberförstern. — Industrie findet sich endlich in den Vororten
Berlins, so in der Stadt Lichtenberg (55400 E.) und in den Riefendörfern
Weißensee (37600e.), Pankow (29100 E.) und Reinickendorf (22400e.).
c) Die Höhenländer Glin und Bellin.
Sie werden durch die wiesenreiche Havelniederung (mit der Stadt Oranien-
bürg) vom Barnim getrennt. Das Dorf Velten ist der Hanptort für die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Ergänzung für die Mittelstufe.
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Herstellung von Kachelöfen in ganz Deutschland; bei Fehrbellin besiegte 1675
der Große Kurfürst die Schweden.
5. Der Eberswalder Talzug.
a) Die drei großen Brüche.
Im Norden der nördlichen Reihe der Höhenländer zieht der Eberswalder
Talzug von Osten nach Westen. Seine östliche Hälfte nehmen das Netze-,
das Warthe- und das Oderbruch ein.
Alle drei waren ehemals Sumpflandschaften, von zahlreichen Armen der
Flüsse durchzogen, die ihnen den Namen gegeben haben. Erlengebüsche, Weiden-
und Rohrdickichte boten dem zahlreichen Wild, auch Wölseu, Ottern und selbst
Bären, besonders aber Scharen von Wasservögeln Zuflucht. Der Fischreichtum
war gewaltig. Nur das Oderbruch wurde bewohnt; die kleinen Dörfer standen
auf den sandigen Erhebungen.
Alle drei Brüche verdanken ihren jetzigen Zustand Friedrich dem Großen,
der sie entwässern ließ. Im Oderbruch grub man dem Strome, der hier
einen großen Bogen nach Westen machte (die heutige Alte Oder), ein ge-
rades Bett am Ostraude. Dadurch konnte das Wasser schneller abziehen.
Das neue Bett erhielt dazu tüchtige Dämme an beiden Seiten, und das über-
flüssige Wasser des Bruches wurde durch zahlreiche Gräben hineingeleitet.
Nachdem man noch die Dickichte ausgerodet hatte, wurde das gewonnene
Acker- und Wiesenland unter Landleute verteilt, die aus allen Teilen Deutsch-
lands, aber auch aus den benachbarten Ländern herbeigekommen waren. Man
nannte sie Kolonisten. Ähnlich wie im Oderbruch verfuhr man später im Netze-
und Warthebruch.
Alle drei gehören heute zu den fruchtbarsten Gebieten unsers Vaterlandes.
Während aber Netze- und Warthebruch besonders reich an Gras und Heu sind
und deshalb neben dem Heuhandel eine ausgedehnte Pferde-, Rinder-
und Gänsezucht betreiben, erfreuen den Wanderer im Oderbruch noch wogende
Gersten- und Weizenfelder, prächtige Kartoffel-, Tabak- und Zucker-
rübenfchläge, zahlreiche Spiritus-, Stärke-uud Zuckerfabriken. Wichtige
Orte sind die Stadt Driesen im Netzebruch, die Festung, Handels- und
Industriestadt Küstrin (17 409 E.) und das volkreiche Dorf Letschin im
Oderbruch.
b) Die Senke des Finowkanals, das Rhinluch und die
Elbniederung.
In der Senke zwischen Oder- und Haveltal hat Friedrich der Große einen
ähnlichen Kanal angelegt wie einst der Große Kurfürst zwischen Oder- und Spree-
tal. Man nennt ihn den Finowkanal (58 Ion). Er ist eine der lebhaftesten
Wasserstraßen der Mark; jährlich befahren ihn 20000 Schiffe und 10 000 Flöße,
die meist uach Berlin gehen. In Oderberg sind daher viele Schneidemühlen
errichtet worden, und auch die Industrie Eberswaldes hat Borteil von ihm.
Zahlreiche Ziegeleien begleiten ihn.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Fehrbellin Schweden Westen Oderbruch Ostraude Oderbruch Netze- Oderbruch Oder- Haveltal Oder- Berlin Oderberg
14
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
Das Rhinluch, nach dem hindurchgehenden Flusse benannt, ist reich an
Torfboden. Er hat hier eine Dicke von 5 m. Die größten „Torfstiche" befinden
sich bei Linüm.
In der Elbniederung treffen die drei großen Talzüge der Provinz znfam-
nien. Die hiudurchfließeude Elbe ist breiter als die Oder; auch die Schiffahrt
ist reger auf ihr. Sie nimmt hier die Havel auf. Die Elbe hat in dieser Gegend
seit Jahrtausenden fruchtbaren Bode» angeschwemmt. Die Erträge an Roggen,
Weizen und Heu siud daher gewaltig, besonders in der Lenzener Wische;
auch Rinder- und Pferdezucht blühen. Die wichtigsten Orte sind das alte
Havelberg (Dom) und der Eisenbahnknotenpunkt Wittenberge (18500 E.),
bei dem eine 1v2 km lange Brücke die Elbe überschreitet.
Iii. Der nördliche Höhenzug.
1. Das Höhenland der Neumark.
Deu Norden der Provinz erfüllt wieder ein Höhenzug. Sein östlichster Teil,
der bis zum Odertal reicht, gehört der Neumark au. Er ist eiue weite, wellige
Hochfläche ohue merkenswerte Erhebungen. Seine zahlreichen Seen ziehen
meist in langen Reihen dahin und sind oft mit dem schönsten Buchenwald
umgeben. Die größten sind der Lippehner und der Soldiner See. In
ihnen haben kleine, waldumrandete Flüsse ihren Ursprung; zu ihnen gehören
Drage und Mietzel. Das Höhenland ist ein Gebiet des Ackerbaues, der in
den zahlreichen Gegenden mit Lehmboden gute Erträge liefert. Ausgedehnte
Nadelwälder gibt es nur in der Mitte.
Die meist kleinen und altertümlichen Städte haben viel im Dreißigjährigen
Kriege, int Siebenjährigen Kriege und am Anfange des vorigen Jahrhunderts
durch die Scharen Napoleons gelitten. Die wichtigste ist Lands berg (36900 E.),
der Handelsmittelpunkt des Warthebruches. Bei Zorndorf schlug Friedrich
der Große 1758 die Russen. Das altertümliche Gepräge hat am meisten
Königsberg bewahrt; die Stadtmauer, die alte Marienkirche und das knnst-
voll gebaute Rathaus sind noch wohl erhalten.
2. Das Höhenland der Uckermark.
Überschreitet man das wiesenreiche Odertal, in dem bei Schwedt auch Tabak
augebaut werden kann, so gelangt man auf das Höhenland der Uckermark, das
bis zur Havel reicht. Es hat in seiner Bodenform größere Mannigfaltigkeit
als das der Neumark. Hügelreihen mit prächtigen Laubwäldern durch-
ziehen es an mehreren Stellen. Dazu werden die steilen Ränder im Osten
und Südosten von Schluchten zerschnitten. Auch die nach Norden fließende
Ucker, die ihren Ursprung in den Uckerseen hat, schneidet in das Höhenland
ein. Große Seen schmücken im südöstlichen Teile die Landschaft. Der schönste
ist der sagenumwobene Werbellin. In seinen kristallklaren Fluten spiegelt sich
die hirschreiche Schorfheide, die ebenso wie das Jagdschloß Hubertusstock
uuserm Kaiser gehört und von ihm häufig zur Jagdzeit besucht wird.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Friedrich
der_Große Friedrich
Ergänzung für die Mittelstufe.
15
\t\ Der Boden ist zum größten Teil guter Lehmboden, so daß man ihn fast durch-
weg bebaut. Walder sind daher selten; dagegen begegnet man häufig schönen
Weizen-, Gersten- und Zuckerrübenfeldern. Auch die Pferde- und
Schafzucht stehen in Blüte. An manchen Stellen bestehen die niedrigen Berg-
züge fast uur aus Feldsteinen.
Auch hier besitzen viele Städte Erinnerungen an alte Zeiten. So hat
Prenzlan, die größte Stadt des Gebietes (20 900 E.), noch eine Stadtmauer
und eine alte, kunstvolle Kirche. Es ist heute der Mittelpunkt des ucker-
märkischen Vieh- und Getreidehandels. In Angermünde sind die Bewohner
zum Teil Nachkommen von Franzosen, die zur Zeit des Großen Kurfürsten um
ihres Glaubens willen ihr Vaterland verlassen mußten. Östlich vom Werb ellin
liegen die waldumrahmten Ruinen des Klosters Chorin.
3. Das Ruppiuer Höhenland und die Prignitz.
Sie liegen westlich von der Havel und werden durch die Dosse getrennt.
In die ebene Landschaft bringen nur wenige Hügelreihen einige Abwechselung.
Eine anmutige Seenkette wird durch den Rhin, der wie die Dosse zur Havel
geht, verbunden; ihr wichtigstes Glied ist der Ruppiner See. Sandboden
mit dürftigen Kiefernwäldern und mageren Äckern, im östlichen Teil
auch Wiesenflächen geben der Gegend das Gepräge. Die geringe Frucht-
barkeit des Bodens im Westen hatte die Schafzucht und in einigen Orten
die Tuch mach er ei zur Folge. Die wichtigste Stadt ist Neu-Ruppin
(18 600 E.), die mannigfache Fabriktätigkeit betreibt. In dem Schlosse des lieb-
lichen Rheiusberg hat Friedrich der Große als Kronprinz mehrere glückliche
Jahre verlebt.
B. Betrachtung des Gesamtgebietes.
1. Ausdehnung und Einwohnerzahl.
Die Provinz Brandenburg ist 40 000 qkm groß und wird von beinahe 6 Mill.
Menschen bewohnt, von denen über 2 Mill. ans Berlin entfallen. Auf 1 qkm
kommen demnach über 140 Menschen, wenn man Berlin abrechnet, aber
nur 90.
2. Bodengestalt und Gewässer.
Gib die Höhenzüge, die Talzüge und die dazwischen liegenden Reihen
der Höhenländer an! Nenne ihre einzelnen Teile! Nenne die bedeutendsten
Erhebungen!
Nenne die großen Ströme, welche die Provinz durchfließen oder berühren,
und gib ihre Richtung an! Welche landschaftlichen Teile berühren sie? Nenne
ihre wichtigsten Nebenflüsse, deren Richtung und den Ort ihrer Mündung!
Nenne die größten Seen und ordne sie nach den Flüssen, in deren Gebiet sie
liegen! Nenne die Kanäle Brandenburgs und gib an, welche Flüsse sie ver-
binden!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Höhenland Ruppiner_See Rheiusberg Berlin Berlin Brandenburgs
6
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
bildungeu, die die losen Bodenmassen durchragen, sind als „Horste" der Ge-
steinskrnste anzusehen.
Die geringeren Erhebungen und Vertiefungen der Höhenzüge und Höhen-
länder wurdeu durch die verschieden starke Aufschüttung der eiszeitlichen Gletscher-
massen hervorgerufen. Einzelne Seen und Pfuhle entstanden durch das in den
Spalten des Eises herabstürzende Schmelzwasser. Die Rinnen der kleinen Flüsse
und Seenreihen haben ihren Ursprung in Gletscherströmen, die das Schmelz-
Wasser unter dem Eise tieferen Stellen und dem Meere zuführten, oder in dem
Niederschlagswasser der späteren Zeit.
6. Klimatische Verhältnisse.
Uusre Provinz hat ein Klima, das den Übergang vom Seeklima Westeuropas
zum Festlandsklima Osteuropas bildet. Die jährliche Durchschuittswärme
nimmt daher von Westen nach Osten ab, und zwar etwa von 9—7° C. (Vergleiche
damit nach der Karte die der andern Provinzen Preußens!) In Berlin be-
trägt sie etwa 1° mehr als in der Umgebung; der Frühling tritt hier daher
10—20 Tage früher ein als im Osten der Provinz. (Der Eintritt des Frühlings
wird bei einer täglichen Durchschnittswärme von 5° angenommen.) Die Gründe
dafür sind die geschützte Lage Berlins im mittleren Talzuge und die Aufspeiche-
ruug der künstlichen und der Sonnenwärme durch das Häusermeer. Die höchste
mittlere Luftwärme hat in der ganzen Provinz unter allen Monaten der Juli
mit 17,8°, die niedrigste der Januar mit — 0,8° C. Die Regenmenge beträgt im
Jahre durchschnittlich 55 ein, im Osten etwas weniger als im Westen (in Berlin
56 cm). Der regenreichste Monat ist der Juli mit etwa 14 cm, der niederschlags-
ärmste der Februar mit etwa 5,7 cm. Die Niederschlagshäufigkeit ist trotzdem
im Winter am größten. Die Winde wehen meist aus Westen und Südwesten.
7. Wichtigste Erzeugnisse.
Der heutige Zustand der Mark zeigt alle Bodenarten vom unfruchtbaren
Flugsande bis zum ertragreichsten Wiesen- und Ackerlande. Der Sandboden
ist am häufigsten; er bedeckt 40 % des Gebietes. Im allgemeinen herrscht im
östlichen und südlichen Teile der sandige, im westlichen und nördlichen der lehmige
Boden vor. Den ertragreichsten Lehmboden hat das Höhenland der Uckermark,
den unfruchtbarsten Sandboden das Guben-Lieberofer Höhenland.
Die Benutzung des Bodens zeigt folgende Tabelle:
Ackerland ........................ 17 843 qkm
Wiesen ........................4117 qkm
Weinberge........................ 4,6 qkm
Forsten (nach Hessen-Nassau am meisten in Preußen; Laubwald:
Nadelwald = 1 :13).................13 317 qkm
Hutuugen, Od- und Unland................ 1 822 qkm
Haus- und Hofräume, Gartenland, Wege, Gewässer usw. ... 2 798 qkm
Die darauf angebauten Pflanzen, die mit ihnen bebauten Flächen und
ihre Verbreitungsgebiete sind folgende:
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: 9—7°_C._(
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropas Osteuropas Berlin Berlins Berlin Hessen-Nassau
Ergänzung für die Oberstufe.
7
Gewächse bebaute Flächen in ha wo hauptsächlich?
Roggen..... Weizen..... Gerste...... Hafer...... Klee und Luzerne . Kartoffeln .... Wiesenheu .... Buchweizen. . . . Zuckerrüben . . . Tabak....... Wein...... Gemüse..... Obst...... 631364 58 072 75 093 229 233 90558 318545 413928 12 000 16 426 2164 450 fast überall j Oderbruch, Höhenland der Uckermark j fast überall Niederungen Prignitz, Höhenland von Beeskow Oderbruch, Rieselfelder bei Berlin Odertal bei Schwedt Krossen, Züllichau Umgegend von Berlin, Spreewald Werder, Guben
Die zahlreichen Wälder, die über ein Drittel des Bodens der Provinz be-
decken, sind in den fruchtbaren Gebieten selten (Höhenland der Uckermark), in
den unfruchtbaren häufig (südlicher Höhenzug). Große Wälder sind die Massiner
und die Karziger Heide auf dem Höhenlande der Neumark, „der Blumental" auf
dem Barnim, der Grunewald auf dem Teltower Höhenlande, die Brandtsheide auf
dem Fläming. Die meisten von ihnen sind Nadelwälder, die besonders auf dem
Sandboden vorkommen, und in denen die dunkle Kiefer der vorherrschende Baum
ist. Oft aber mischt sich mit ihr die weißschimmernde Birke in ihrem hellgrünen
Blütterschmnck. Den Boden der Nadelwälder bedecken die Zwergsträucher
der Preiset- und Blaubeere, Farnkräuter, Brombeer- und Himbeersträucher,
Haselnuß und Pfaffenhütchen, Wacholder, Ginster, Besenpfriem, Heidekraut,
Bärlapp und Moose. Seltener sind die Laubwälder, die nur auf besserem
Boden und besonders als Buchenwälder vorkommen (Höhenland der Neumark
und der Uckermark, Barnim, Sternberger Höhenland). Die graugrünen Stämme,
deren frischgrüne Laubkronen ineinandergreifen, gleichen den Säulen eines
weiten Domes. Flechten und Moose bedecken sie oder hängen von ihnen
herab, während die Blätterschichten der vergangenen Jahre weiche Polster auf
dem Boden bilden. Aus ihm fprießeu Anemone, Sauerklee, Leberblümchen,
Waldveilchen, Goldnessel, Waldmeister, Walderdbeere, Schatten- und Maiblume
hervor. Häufig spiegelt sich der Buchenwald in fisch- und krebsreichen Seen mit
malerischen Ufern. Die Ränder der Seen schmücken Schilfrohr, Rohrkolben,
Binsen, Bitterklee, Schwertlilie und Froschlöffel; auf ihrer Oberfläche schaukeln
sich die gelbe Teichrose und die weiße Seerose.
Die Mark ist reich an Zuchttieren, wie folgende Zusammenstellung erweist:
Pferde 288000 (Königl. Gestüt in Neustadt a. d. Dosse), Rinder 789 000, Schweine
1 147 400, Schafe 712 800, Ziegen 234 400, Geflügel (sehr viele Gänse) 3 868 000,
Bienen in 122 000 Stöcken. Pferde bringen besonders die Uckermark und das
Netzebruch, Rinder die Bruch- und Luchlandschaften, Schafe die dürren Heide-
gegenden, Gänse das Oderbruch hervor.
Die Jagdtiere sind in der Mark zahlreicher als sonst in einem Teil nnsers
Baterlandes. Es kommen vor Rot- und Schwarzwild, Rehe, Hasen, Füchse,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Ergänzung für die Oberstufe.
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Verstorbenen verbrannten oder bestatteten sie. Zur Zeit der Völkerwanderung
verließen sie ihre Heimat und zogen nach Westen und Süden.
An ihrer Stelle ließen sich die Wenden nieder, die aus dem Osteu
Europas kamen und mit den Polen und Russen verwandt sind (Slawen). Von
ihnen leben in nnsrer Provinz noch etwa 35 500, die im Spreewald und
in den Dörfern seiner Umgebung wohnen und noch zum großen Teil an der
ererbten Sprache, Sitte und Tracht festhalten. Von ihrer früheren Ausbrei-
tung zeugen die wendischen Ortsnamen, die man überall in der Mark findet.
So weisen auf wendischen Ursprung die Ortsnamen mit den Endungen a, en,
in, ow, ig, og, ug, atz, itz, otz, itzsch, gard, grad. Die Wenden lebten vorzugsweise
von Jagd, Viehzucht und Fischerei. Ihre Ansiedlungen legten sie meist an den
Flüssen an; der am Wasser gelegene Teil mancher Städte heißt daher noch
heute der Kiez (kieza: Fischerhütte). Zum Schutze gegen ihre Feinde bauten sie
auf Anhöhen, an Seen und in Sümpfen Burgen und umgaben sie mit Erd-
wällen und Palisaden. Man nennt die Reste heute Burgwälle (Schloßberg
bei Burg im Spreewalde). Die Verstorbenen wurden verbrannt, die Asche
in Urnen gesammelt und in kleinen Steingewölben, die man häufig iu der
Mark findet, beigesetzt. Ihre Götter verehrten sie in heiligen Hainen auf
Bergeshöhe.
Wenige Jahrhunderte später drangen wieder Deutsche aus dem Westen
nnfers Vaterlandes über die Elbe vor und verdrängten oder unterjochten die
Wenden. Schon Otto I. stiftete die Bistümer Havelberg und Brandenburg,
nach welch letzterem später die Mark ihren Namen erhielt. Aber erst Albrecht
dem Bären gelang ihre völlige Unterwerfung 1157. (Sage vom Schildhorn.)
In dem eroberten Lande ließen sich Ritter, die bei dem Kampfe geholfen hatten,
deutsche Kolonisten aus den Niederlanden (Flamänder, Fläming), vom Rhein
(am heutigen Rhin), aus Niedersachsen und Mitteldeutschland und zahlreiche
Mönche nieder, die das Land urbar machten, mit schönen Kloster- und Kirchen-
bauten versahen und christliche Sitte und Bildung um sich verbreiteten.
Nach dem Dreißigjährigen Kriege rief der Große Kurfürst, um das verödete
Land wieder zu bevölkern, Einwanderer ans Holland, der Pfalz, der Schweiz
und aus Frankreich herbei. (Französische Kolonien in Berlin und Angermünde.)
Dasselbe taten Friedrich Wilhelm I. (aus Böhmen) und Friedrich der Große
(von überall nach den drei großen Brüchen).
So sind die heutigen Brandenburger ein Mischvolk. Durch die müh-
same Bearbeitung ihres kargen Bodens wurden sie zu ausdauernden Leuten,
die in der härtesten Prüfung nicht verzagen. Die Liebe zu der mit ihrem Schweiß
gedüngten Scholle und die Treue zum angestammten Fürstenhause haben sich auf
den Schlachtfeldern bewährt, auf denen Preußens und Deutschlands Größe be-
gründet wurde. Auch mancher Mann der Wissenschaft und Kunst ist aus ihnen
hervorgegangen.
Der weitaus größte Teil der Einwohner gehört dem evangelischen Bekennt-
nis zu, das durch den feierlichen Übertritt Joachims Ii. in Spandau am 1. No-
vember 1539 staatlich anerkannt wurde. Katholiken gibt es etwa 400 000. Von
K
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TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Albrecht Schildhorn Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Osteu
Europas Schloßberg Niederlanden Rhein Niedersachsen Mitteldeutschland Holland Frankreich Berlin Deutschlands Joachims Spandau