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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 39

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 39 — *Das Freigericht (Sage). Kaiser Friedrich Barbarossa zog einstmals von Gelnhausen aus mit seinen Mannen gegen den Erzbischof von Mainz. In einem Walde gelangten die kühnen Recken an ein Bächlein. Von dem weiten Ritte ermüdet, stiegen sie von ihren Rossen und lagerten sich ins Gras, während um sie herum die Pferde weideten. Plötz- lich ertönte Trompetenschall, und aus dem dunkeln Walde stürzte eine reisige Schar auf Friedrich und seine Mannen los. Es war der Ritter von Ronneburg, der zu den Mainzern hielt und im Sinne hatte, den Kaiser mit seinen Mannen zu Vernich- ten. Diese rafften sich bestürzt auf, und es erhob sich ein furchtbarer Kampf. Viele wurden hingestreckt, und auch Friedrich wurde verwundet. Es schien, als würden die Feinde siegen. Da betete der Kaiser: „Herr, hilf, hilf! Komm eilend!" Und in demselben Augenblicke hörte man Geschrei aus dem Walde. Eine Schar Bauern, mit Dreschflegeln, Sensen und Heugabeln bewaffnet, eilte ihrem Kaiser zu Hilfe. Wütend fielen sie die feindlichen Reiter an und ruhten nicht eher, bis alle erschlagen da lagen. Als der Kampf beendet, war das Bächlein rot gefärbt vom Blute der Erschlagenen. Dieses Bächlein, welches aus der Gegend des Freigerichts der Kinzig zufließt, führt seitdem den Namen Rotenbach ^Rodenbach). An ihm liegen die Orte Nieder- und Oberrodenbach. Zum Danke erteilte Friedrich den Bauern große Freiheiten. Er sprach huldvoll zu ihnen: „Damit man eurer Treue in späteren Zeiten nicht vergessen werde, und weil eure Sensen so gut gemäht, so sollt ihr mir jedes Jahr blos ein Fuder Heu auf meine Burg Gelnhausen bringen. Oben drauf aber muß allemal ein lebendiger Hahn sitzen als das Bild der Wachsamkeit; denn dieser und eurer Tapferkeit verdanke ich mein Leben." Die Bauern waren frei von Steuern. Sie hatten nur den Kaiser zum Herrn und besaßen ihr eigenes Gericht. Die Gerichtsstätte war Suneburne, das jetzige Dorf Somborn. Die Gegend, welcher Kaiser Rotbart so große Freiheiten erteilte, heißt noch heute das Freigericht und der Platz, wo das Gericht unter freiem Himmel abgehalten wurde, noch jetzt der Urteilsstuhl. Das Freigericht erstreckt sich auch ins Bayrische bis zum Berg Hahnenkamm. Unweit der Mündung der Bracht in die Kinzig liegt die Stadt Wächtersbach. Hier und in dem Flecken ^Bilstein im Vogelsberg befinden sich Schlösser der Fürsten von Isenburg. Der Flecken Bieber im Spessart hat ein Eisensteinbergwerk. Zum Kreise Gelnhausen gehört auch der vor 1866 bayrische Amtsbezirk Orb. Die Stadt Orb (kath.) hat eine Salme und ist Bad. Orb ist die einzige Stadt im ganzen Spessart. 21. Stadtkreis Hanau. Er ist der kleinste Kreis unseres Bezirks und begreift nur die Stadt Hanau. Hanau, in der milden Mainebene, an der Mündung der Kinzig in den Main gelegen, ist eine freundliche Stadt von 31000 Einwohnern. Es ist die zweitgrößte Stadt des Regierungsbezirks und die bedeutendste Fabrikstadt des Landes. Im Jahre 1303 zur Stadt erhoben, verdankt Hanau sein Aufblühen den im 16. und 17. Jahrhundert hier eingewan- derten Niederländern (Wallonen) und Franzosen. Diese hatte man wegen ihres protestantischen Glaubens aus ihrem Vaterlande verdrängt. Ihre Gewerbe blühen heute noch. Die Hanauer Bijouteriefabriken, welche die verschiedensten goldnen und silbernen Schmucksachen liefern, gehören zu den

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 3

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 3 — bildet. Sie ist der Hohen Rhön nördlich und westlich vorgelagert und breitet sich größtenteils in unserm Bezirke aus. Der höchste Punkt der Vorderrhön und wohl der schönste Berg der ganzen Rhön ist die Milse- bürg. Sie besteht aus Klingstein, der viele schöne Felsen bildet. Die Milseburg gleicht einem hochbeladenen Heuwagen und heißt daher das Heu- suder. Das Volk im Fuldaischen nennt sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Sarge die Totenlade. Auf dem Gipsel des Berges steht eine Wall- sahrtskapelle. Die Aussicht von hier ist herrlich. In der Nähe liegt die Stein- wand, das größte Naturwunder der Rhön. Ihre Klingsteinfelsen steigen 25 m hoch wie eine Mauer auf. Das Nordende des Rhöngebirges weist noch hohe Berggipfel auf, darunter den Soisberg und den breiten Landeckerberg. Der Boden der Rhön besteht aus Sand- und Kalkstein; die höchsten Rücken und die Kuppen sind aus Basalt und ähnlichen Gesteinen gebildet. Das Schloß Bieberstein Milseburg Stellderg Wc.sserkuppe Dorf Langenbieber Das Rhöngebirge. Innere ist an Metallen arm. Dagegen ist die Oberfläche reich an Wiesen und Weiden. Viehzucht, Ackerbau und Leinweberei sind die Hanptbeschäf- tigungen der Rhönbewohner. Viele der letzteren sind gezwungen, zur Erntezeit in bessere Gegenden zu gehen und dort als Feldarbeiter ihr Brot zu verdienen. Die Täler der Rhön sind hoch gelegen und oft eng. Das Rhöngebirge ist durch einen westlich ziehenden Damm, den Landrücken, mit dem Vogelsberg verbunden. Die Nordseite des Landrückens ist sehr rauh, die Südseite warm. 2. Westlich von der Rhön liegt der Vogelsberg. Derselbe stellt sich als ein einziger riesiger Bergkegel dar. Daher sagt man auch Vogelsberg und nicht Vogelsgebirge. Der höchste Teil des Vogelsberges bildet eine mehrere Stunden lange und breite Hochebene, die schön bewaldet ist und der Oberwald heißt. Über diese Hochebene erhebt sich der höchste Punkt des Vogelsberges, der 770 in hohe Taufstein nur sehr wenig. Auf dem Taufstein liegt ein großer, ausgehöhlter Stein; diesen soll der hl. Boni- facius, der in Hessen das Christentum predigte, als Taufbecken benutzt l*

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 4

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 4 — haben. Vom Oberwald aus senkt sich das Gebirge nach allen Seiten hin; Bergzüge breiten sich strahlenförmig nach allen Himmelsrichtungen aus. Nur die östlichen und südlichen Abhänge des Vogelsberges reichen in unsern Regierungsbezirk herein. Dagegen liegt die Hauptmasse des Gebirges in der Hessen-darmstädtischen Provinz Oberhessen. Der südlichste Ausläufer ist die Berger Höhe; sie endet als niedriger Rücken (Hügel) bei der Stadt Frankfurt a. M. Die vielen Flüßchen und Bäche, welche meist auf dem Oberwald entspringen, fließen von dieser Hochebene strahlenförmig nach allen Richtungen. Ihre Täler sind anfangs schmal und tief eingeschnitten. Der Vogelsberg bildet wohl die größte Bafaltmafse Europas. Den Fuß desselben umgibt ringsum Sandstein. Erze sind wenig vorhanden. Das Gebirge hat in den Tälern fette Wiesen und auf den Höhen große Weide- Plätze. Darum ist die Rindviehzucht bedeutend. Man hat hier die kleine, aber gute Vogelsberger Rasse. Der hohe Vogelsberg ist rauh und kalt, milder sind die Abhänge. 3. Südlich vom Vogelsberg und der Rhön, durch den Landrücken mit beiden Gebirgen verbunden, breitet sich der Spessart aus. Sein Name bedeutet Spechtshart oder Spechtswald. Der Spessart ist ein rauhes Waldgebirge mit vielen abgerundeten Bergen, über die selten hohe Kuppen hervorragen. Ein Hauptrücken, die Eselshöhe, zieht sich von Norden nach Süden durch das Gebirge. Auf demselben sührt ein alter Weg hin. £>st= lieh des Rückens liegt der höhere und rauhere Hochspessart, westlich der sanftere Vorspessart. Ersterer mit dem höchsten Punkte des Gebirges, dem Geiersberg (585 m), liegt größtenteils in Bayern. Hessen hat fast nur Anteil am Vorspessart. Die bedeutendste Höhe bildet hier das Orber Reisig (540 m) unweit Orb. (Orb ist die einzige Stadt im ganzen Spessartgebiet.) Diese Höhe ist kein einzelner Gipfel, sondern eine hohe Masse von rauhen Bergen, die mit Eichenreisig bewachsen sind. Der Hoch- spessart trägt prachtvolle Eichen- und Bnchensorsten. Wald ist der Haupt- reichtum des Gebirges. Nur der Oberfläche ist Feld und Wiese. Der Wald muß die arme Bevölkerung ernähren. So beschäftigen sich viele mit dem Fällen und Fortschaffen des Holzes. Der Spessart birgt viel Wild. Hirsche und Wildschweine finden sich sehr häufig, Wildkatzen und Auerhähne sind nicht selten. Der Boden des Gebirges besteht größten- teils aus Sandstein. Er enthält auch Erze. Die Täler sind meist tief und eng. 4. Fast den ganzen nördlichen Teil des hessischen Hanptlandes nimmt das Hessische Berg- und Hügelland ein. Dasselbe ist kein zusammen- hängendes Gebirge. Es besteht vielmehr aus vielen einzelnen Berggruppen oder kleinen Gebirgen und aus einzelnen Bergen. Durch den nach Norden fließenden Fuldafluß wird es in einen östlichen und einen westlichen Teil geschieden.

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 17

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 17 — Fulda liegt Sandershansen, wo 1758 hessische Truppen mit einer doppelten Anzahl Franzosen in einem blutigen Gefechte rangen. Zwar siegten letztere, aber ihr Anführer mußte selbst gestehen, daß die Niederlage der Hessen rühmlicher gewesen sei als der französische Sieg. Die bei Kassel mündende Söffe treibt viele Mühlen, Fabriken und Hammerwerke. An ihr liegen die Dörfer ^Oberkaufuugeu mit einem Braunkohlenbergwerk am Kausunger- wald, ^Niederkaufungen und nahe bei Kassel ^Bettenhauseu. Unweit der Edermündung merken wir uns Guntershausen, wo sich zwei Eisen- bahnen vereinigen. Die Bahn überschreitet hier die Fulda auf schöner steinerner Brücke. 3. Rreis Hofgeismar. Seine Hauptmasse breitet sich zwischen Weser und Diemel aus. Der östliche Teil ist arm an Ortschaften und bildet fast einen zusammenhängenden Wald, den Reinhardswald. Die Kreisstadt Hofgeismar an der Esse hat eine große Gemarkung und ist Garnison und Bad. Hier befindet sich ein evangelisches Predigerseminar. "Der Würfelturm in Hofgeismar. (Sage). Vor alten Zeiten, als die Stadt Hofgeismar noch viel größer war als jetzt, da hatte sie einmal Krieg mit einem fremden Herrn, der belagerte sie von allen Seiten und ließ niemand aus noch ein. Da hatten die in der Stadt große Not, und Schmalhans war Küchenmeister. Am Ende hatten sie gar nichts mehr zu beißen, und der Hunger sah den armen Bürgern aus den Augen. Die da draußen lebten anfangs herrlich und in Freuden. Als aber die Saaten auf dem Felde abgemäht und die Viehherden geschlachtet waren, hatten auch die vielen Leute vor der Stadt nichts mehr zu essen. Da wurden beide Parteien einig, sie wollten zwei Männer, einen aus dem Lager, den andern aus der Stadt, mit einander würfeln lassen. Wer den besten Wurf täte, sollte Sieger sein. Der Würfler aus dem Lager warf 17. Darauf erhoben die Feinde ein großes Jubelgeschrei und meinten, nun schon gewonnen zu haben; denn es gab ja nur noch einen bessern Wurf. Aber der wackere Bürger aus der Stadt dachte: Bange machen gilt nicht; er rüttelte und schüttelte die Würfel in der Hand und warf — 18. Nun lachten die Geismaraner die Prahler aus, weil diese so mager abziehen und die Stadt in Ruhe lassen mußten. Zum Andenken an den mutigen Würfler bauten die Bürger einen Turm in der Stadtmauer, da wo man draußen gewürfelt hatte. Oben darauf legte man drei große würfelförmige Steine, auf denen 13 Augen zu sehen waren. Den Turm hieß man den „Würfelturm" zum ewigen Gedächtnis Geismar'fchen Mutes und Geismar'schen Glückes. Der Turm ist zwar vor etwa 100 Jahren abgebrochen worden, aber der Straßenteil bei seinen Resten führt noch heute dessen Namen. Im Tale der Esse liegt ferner das Städtchen ^Jmmenhansen, in dessen Kirche 1522 zuerst in Hessen evangelisch gepredigt wurde, außerdem das altertümliche Städtchen ^Grebenstein und das Dorf Hümme, wo die Abzweigung einer Eisenbahn stattfindet. Im Diemelthate sind mehrere Städtchen zu erwähnen ^Liebenau, das an einem Bergabhange schön ge- legene ^Trendelburg und ^Helmarshausen. Die Bewohner der Diemel- W oll web er, Regierungsbezirk Bassel. 2

5. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 20

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
- 20 — In einer fruchtbaren Ebene gelegen ist das Dorf Wabern, wo die Bahn über Fritzlar abzweigt. Hier ist eine Bessernngs- und Erziehnngs- anstalt. Am Fuße des Kellerwaldes erwähnen wir den Amtsort ^Jesberg. Nordöstlich von Fritzlar inmitten fruchtbarer Gefilde liegt die Stadt Gudensberg. Über derselben erhebt sich der Gudensberg, eine kegelförmige Basaltkuppe mit Burgtrümmern. Die Gegend von Gudensberg bildet das Herz des alten Hessenlandes. Bei Gudensberg war der Hauptsitz der alten Hessen oder Chatten, der Sammel- platz ihrer Macht. Die Römer nannten ihn Mattium. Dieses war keine geschlossene Stadt, sondern eine dichtbevölkerte Gegend, die damals vielmehr Wohnorte auswies als heute. An Mattium erinnern die Namen zweier Dörfer der dortigen Gegend: Metze (nördlich von Gudensberg) und Maden (südlich von Gudensberg). Bei Maden ist die Maderheide mit dem steilen Felsen Maderstein. Hier war der Versammlungs- ort des chattischen Volkes, wo die wichtigsten Angelegenheiten beraten und Gericht ab- gehalten wurde. Die umliegenden Berge trugen feste Wohnsitze der Fürsten und Herren oder waren den Göttern geweiht. Als höchsten Gott verehrte man den Wodan oder Odin. Ihm war der Wodansberg geweiht; dieser war der Gudensberg oder der nördlich von ihm gelegene Odenberg. Auch später, zu christlichen Zeiten, war Maden noch lange die oberste Gerichts- oder Malstätte des Hessengaues. Daß hier der Herzpunkt des alten Hessen war, daran erinnert der alte Spruch; „Dissen, Deute, Haldorf, Ritte, Banne, Besse, das sind der Hessendörfer alle sesse (sechse)." Die Fruchtbarkeit der Gegend rühmt das Sprüchwort: „Dorla, Werkel, Lohne, Hessenlandes Krone." *Der treue Burgmann Eckbrecht von Grifte. Es war im Jahre 1370, als der Erzbischof von Mainz ins Hessische einfiel, um zuerst Gudensberg zu erobern. Schon war ihm das untere Schloß, die Wenigenburg, übergeben, und sicherlich wäre die ganze Stadt in seine Hände gefallen, hätte ihm nicht der tapfere Verteidiger der Oberburg, Eckbrecht von Grifte, entgegen gestanden. Mit heldenmütiger Tapferkeit schlug dieser alle Angriffe der Mainzer ab, bot allen Ausforderungen zur Übergabe der Burg Trotz und erhielt diese so seinem Herrn, dem Landgrafen Hermann. Um weiteres Blutvergießen zu verhüten, erschien die Gemahlin des Landgrafen selbst vor der Burg und forderte Eckbrecht auf, sich zu ergeben. Aber der wackere Hauptmann gab ihr zur Antwort: „Gnädige Frau, hebt euch hinweg also- bald, oder ich werde auf euch einwerfen als auf den Feind! Und käme mein gnädiger Herr selbst, er sollte in dieser Not nicht herauf. Ich getraue zu Gott, dieses Schloß meinem Herrn wohl zu erhalten, bis es Friede wird. Alsdann will ich es wie ein Biedermann und nicht eher verlassen." Da zog der Feind, durch solchen Mut er- schreckt, wieder ab. Mit gleichem Mute verteidigte der tapfere Eckrecht von Grifte die- selbe Stadt 1387 gegen eine große Heeresmacht. Der einem Riesengrabe ähnliche ^Odenberg nördlich von Gudensberg ist reich an Sagen von Karl dem Großen. "Kaiser Karl und sein Heer im Odenberg. Kaiser Karl hatte einst in der Nähe des Odenberges einen langen und schweren Kampf mit den heidnischen Sachsen. Am Ende mußte er vor der Übermacht weichen, und als ihm nun die Feinde auf den Fersen folgten, da rief er in seiner Not Gott

6. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 25

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 25 — der Festung, Heinz von Lüder, die Übergabe. Mit Drohungen wies er den kaiserlichen General zurück und sprach: „Der freie Landgraf hat mir die Festung anvertraut, der gefangene hat nicht die Macht, diesen Befehl zurückzunehmen." Dies rettete Ziegen» Hain vor dem Schicksal ihrer Schwestern. Als nun der Landgraf endlich nach Hessen zurückkehrte, befahl ihm der Kaiser, den Heinz von Lüder als einen Ungehorsamen in Ketten aufhängen zu lassen. Der Landgraf gehorchte. Aber es waren nicht eiserne Ketten, womit man den tapferen Heinz umschlang, sondern goldene, und man hängte ihn nicht an einen Galgen, sondern hob ihn nur kurze Zeit an jenen Ketten empor. Die goldenen Ketten bekam Heinz von Lüder zum Dank für seine Treue und zur Erinnerung an seine mutige That geschenkt. So ehrte der großmütige Philipp seinen Volkstracht der Schwälmer. treuen Diener, und der Kaiser ließ es sich endlich auch gefallen, daß man seinen Befehl so ausgelegt hatte. Nach der Aufhebung des Klosters Haina wurde Heinz von Lüder durch Philipp d. Gr. zum Obervorsteher des daselbst eröffneten Hospitals ernannt. Dort liegt er auch begraben. Das Ziegenhainer Schloß, ehemals Residenz der Grafen von Ziegen- Hain, ist jetzt Straf- und Besserungsanstalt. Der Schwalmgrund und die Schwälmer. Eine der fruchtbarsten und anziehendsten Gegenden Hessens ist der Schwalmgrund oder „die Schwalm". Er umfaßt im strengsten Sinne nur das Tal der Schwalm oberhalb und seitwärts von Ziegenhain mit etwa 30 Ortschaften. Die Bewohner dieser Gegend, die

7. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 28

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 28 — 12. Kreis Notzenhausen. Sein nördlicher Teil wird von dem schönen, gesegneten Werratale durchschnitten, welches aus der rechten Seite die Höhen des Eichsfeldes begleiten. Südlich der Werra finden sich Teile des Hessischen Berglandes: der Kausungerwald, Hirschberg, Riedforst und der Westabhang des Meißner. In fruchtbarer Gegend an der Werra hat die Kreisstadt Witzenhausen ihre Lage. Dort zieht man im Tale viele Bohnen, an den Bergabhängen Wein und Obst, namentlich Kirschen. Im Werratale sollen wie in vielen andern Gegenden Hessens Zwerge, die Wichtelmännchen gehaust haben. Ihr Name kommt von Wicht, welches soviel als Knirps heißt. Die Wichtel- Männchen, Wichtel oder Erdmännchen waren in ihrer Gestalt den Menschen ähnlich, jedoch nicht höher als eine Hand. Sie trugen Bergmannskleider. Ihre Wohnungen lagen in der Erde, in Steinklippen und Höhlen. Man spricht in Hessen von Wichtel- Häusern (Felsklippen) und von einer Wichtelkirche, d. i. ein wie eine Kirche geformter Fels- Den Bösewichtern suchten die Wichtelmännchen stets zu schaden, den guten und fleißigen Leuten halfen sie bei der Arbeit, und die Armen und Notleidenden versahen sie mit Gold und Silber. Sie waren aber sehr empfindlich; wurden sie verletzt, so verließen sie den Ort für immer. »Auszug der Wichtel aus dem Burgberge bei Ermschwerdt. Im Burgberge bei Ermschwerdt, eine Stunde unterhalb Witzenhausen, wohnte vor alten Zeiten ein Wichtelvölklein, das lange daselbst sein Wesen trieb. Endlich beschloß es, in das Gebirge der Werra überzusiedeln. Ein Abgesandter der Wichtel- Männchen bestellte den Fährmann von Ermschwerdt, damit er in der Nacht das Völkchen über die Werra setze. Um Mitternacht bewegte es sich unter Rauschen und Flüstern vom Burgberge her der Fähre zu, voran das Männlein, das den Schiffer bestellt hatte. Der Fährmann sah niemanden als das Männlein. Er bemerkte aber ein Trappeln und Drängen im Nachen und ein unruhiges Bewegen, so daß der Kahn tief in den Fluß hineinging. Da sprang das Männlein zu ihm hin, machte mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis und ließ den Schiffer hindurch sehen. Staunend sah dieser jetzt sein Schiff ganz gedrängt voll kleiner Leute, schwer beladen mit Ge- päck und zum Teil reitend auf kleinen Ziegen. Am andern Ufer angelangt, drängte sich die Masse unruhig zum Schiff hinaus. Dem Fährmann aber, der seinen Hut hinhielt, warf jeder etwas hinein. Er fuhr zurück und freute sich, daß sein Hut so schwer geworden war. Als er aber hineinblickte, um zu sehen, was er bekommen, da waren es lauter Kieselsteinchen. Unwillig schüttete er sie ins Wasser. Daheim erzählte er seiner Frau, was ihm begegnet sei und griff zugleich in den Hut. Er fand aber nur noch zwei Steinchen darin. Wie er diese bei Licht besah, da waren es Goldstücke. Er eilte zwar schnell an die Stelle, wo er die andern ins Wasser geworfen, doch fand sich von ihnen keine Spur mehr. Von Witzenhausen auswärts liegt am rechten User der Werra in freundlichem Talgrunde die Stadt Allendorf. In der Umgebung Pflanzt man Tabak und Bohnen. Allendorf ist Gebnrtsstadt des Fabeldichters Burkhard Waldis. Der gegenüberliegende Flecken Sooden hat ein altes Salzwerk (Saline) und ist Solbad. Die Wichtelmännchen.

8. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 31

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 31 — ein mit zwei wilden Rossen bespannter Wagen, und der alte Graf mit Weib und Tochter nahm in demselben Platz. Der Bilsteiner trieb mit lautem Zuruf und Peuschen- knall die Pferde an. Wenige Augenblicke darauf stürzte der Wagen in den schauer- lichen Abgrund hinab. Menschen, Rosse und Wagen lagen zerschmettert am Boden. 14. Rreis Rotenburg. Derselbe wird von dem meist engen und malerischen Fuldatale durchschnitten, umfaßt das Richelsdorfer Gebirge und reicht bis zum Ring- gau, Knüll und Seulingswald. Rotenburg, die Kreisstadt, hat eine schöne Lage an der Fulda. Nördlich der Stadt erhebt sich der schöne Pyramiden- förmige Alheimer. Weiter aufwärts an der Fulda liegt in geräumigem Tale das Dorf Bebra, wo sich zwei wichtige Eisenbahnen kreuzen. In dem großen Bahnhof herrscht viel Verkehr. Die im Richelsdorfer Gebirge liegenden Dörfer Richelsdorf und ^Nentershausen zählten früher unter ihren Bewohnern viele Bergleute. Bei ersterem betrieb man Bergbau auf Kupfer und Kobalt. Unweit Nentershausen, bei dem Dorfe Dens befindet sich ein kleiner, merkwürdiger See. Der Denser See ist durch einen Erdfall entstanden und gilt als unergründ- lich. Derselbe färbt sich zu gewissen Zeiten des Jahres blutrot. Diese Farbe des Wassers entsteht durch mikroskopisch kleine Pflanzengebilde aus der Familie der Algen. Man kann mit dem geröteten Waffer schreiben. So beschrieb im achtzehnten Jahr- hundert ein Geistlicher in Dens auf einem Blatt des Kirchenbuches den See mit seinem eigenen Waffer. Von dem See erzählt man nachstehende Sage. *Die Jungfrauen aus dem Deuser See. Einmal war im Dorfe Dens Kirmes. Zu derselben kamen auch zwei fremde, unbekannte, aber schöne Jungfrauen. Diese tanzten mit den Bauernburschen und machten sich lustig, verschwanden aber nachts um 12 Uhr. Indes waren sie am andern Tage wieder da, und ein Bursche, dem es lieb gewesen, wenn sie immer ge- blieben wären, nahm einer von ihnen während des Tanzes die Handschuhe weg. Sie tanzten nun wieder mit, bis Mitternacht herannahte. Da wollten sie fort, und die eine ging und suchte nach ihren Handschuhen in allen Ecken. Da sie dieselben nirgends finden konnte, ward sie ängstlich. Als es aber während des Suchens zwölf schlug, liefen sie beide in größter Angst fort, gerade nach dem See und stürzten sich hinein. Am andern Tag war der See blutrot und wird es an demselben Tag noch jedesmal im Jahre. An den zurückgebliebenen Handschuhen waren aber kleine Kronen zu sehen. Das Städtchen Sontra, welches in dem nach Norden ziehenden schönen Sontertale gelegen ist, pflanzt viel Flachs und liefert gute Seilerwaren. 15. Kreis Uersfeld. Mit diesem Kreise betreten wir das Gebiet der ehemaligen Provinz Fulda, nachdem wir Niederhessen, den nördlichen Teil Hessens, verlassen haben. Der Kreis Hersfeld wird vom Fuldatal, dem unteren Haunetal

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 12

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 12 — 5. Fruchtbarkeit. Bodenanbau (Bodenkultur)/) Der Boden unseres Regierungsbezirks ist meist fruchtbar und dabei gut angebaut. Unbebaute und wüste Stellen kommen namentlich auf der Hohen Rhön vor. Sie werden als Viehweiden benutzt. Das angebaute Land (Kulturland) zerfällt in Gartenland, Ackerland, Weinberge, Wiesen und Wald. Ackerland und Wiesen finden sich besonders in den Niede- rungen. Durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet sind folgende Gegenden: die Mainebene mit dem unteren Kinzigtal, das Lahntal, der Ebsdorfer Grund unweit Marburg, der Ohmgrund, der Schwalmgrund („die Hessische Korn- kammer"), der Vernagau bei Homberg („die Hessische Schmalzgrube"), die Ebene von Wabern, die Gegend bei Gudensberg, das Fuldatal bei Kassel, das Werratal und die Niederuugen des Kreises Rinteln. Die Mainebene und das untere Kinzigtal sind durch milde Luft, ebene Lage und frucht- bares Erdreich die gesegnetste Gegend Hessens. Der unfruchtbarste Teil Hessens dagegen ist nebst der Hohen Rhön der Kreis Schmalkalden. Wein- berge finden sich im Main- und unteren Kinzigtal, auch an der Werra. Die Höhen unseres Bezirks sind größtenteils mit Laubwald bewachsen. Die größten und schöusten Waldungen besitzt der Spessart, der Reinhards- wald, der Süllingswald und der Kellerwald. Wenig Wald trägt die Hohe Rhön. Beinahe die Hälfte der Oberfläche unseres Regierungsbezirks ist mit Wald bedeckt. Hessen ist eines der waldreichsten Länder Deutschlands. 6. Bewohner. Verwaltung. Einteilung. Der Regierungsbezirk Kassel hat 890000 Einwohner. Er ist im ganzen mittelmäßig bevölkert. Auf 1 qkm kommen im Durchschnitt 88 Be- wohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung in den Talgegenden, besonders bei Hanau und Kassel. Hier liegen die meisten großen Ortschaften. Weniger bevölkert sind die Gebirgsgegenden. Die Bewohner des Regierungs- bezirks heißen Hessen (Kurhessen). Sie gehören meist dem fränkischen Stamme an und bilden einen kleinen Teil des deutschen Volkes. Nördlich von Kassel und im Kreise Rinteln sind die Bewohner sächsischer, an der Werra und im Schmalkaldischen thüringischer Abstammung. Haupterwerbs- zweige der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht. Das hessische Volk hat viel Fleiß und große Ausdauer. Daher sagt das Sprichwort: „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand Nahrung erwerben." Anch rühmt man den Mut und die Unerschrockenst des Hessen im Kriege. Dieser geht so fest auf den Feind los, als ob er eine Todesgefahr gar nicht sähe. Das hat ihm die Bezeichnung „blinder Hesse" eingebracht. In manchen Gegenden halten die Bewohner treu an alter Sitte und Tracht sest. Echt hessisches Wesen zeigen noch heute die „Schwälmer" im ') Abschnitt 5 kann auch nach den Kreisen, vor dem Abschnitte 8 durchgenommen werden.

10. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 2

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
dem sind noch vier kleinere Teile von Nachbarländern umschlossen. Zeige den nördlichsten Punkt des Hauptlandesi Suche den südlichsten Punkt auf 1 In der Richtung von Norden nach Süden hat unser Bezirk seine größte Ausdehnung. Sie mißt 180 Kilometer oder 36 Stunden^). Zeige den östlichsten und den westlichsten Punkt! Der Flächeninhalt beträgt über 10000 Quadratkilometer oder 180 Quadratmeileu. 3. Oberfläche. Die Oberfläche Hessens zeigt Berg- und Hügelland, Ebenen und Täler. Letztere sind nach den sie durchfließenden Gewässern benannt. A. Gebirge. Unser Regierungsbezirk ist größtenteils Berg- und Hügelland. 1. Das höchste hessische Gebirge ist die Rhön. Dieselbe erscheint im ganzen als eine weite Hochebene, aus welcher viele Kuppen und Rücken in Gestalt von Kegeln, Glocken, Grabhügeln u. s. w. hervorragen. Die herrlichste Ansicht des schönen Gebirges genießt man bei der Stadt Fulda. Mau unterscheidet die Hohe oder Lange Rhön, die Borderrhön und den Landrücken. Die Hohe Rhön, der Hauptrücken des Gebirges, zieht sich von Süden nach Norden an der Südostgrenze unseres Bezirks hin. Sie bildet breite und stundenlange Hochflächen, die öde und felsig, kahl und rauh und oft noch bis Pfingsten mit Schnee bedeckt sind. Fast nur Wiesen und Weideflächen liegen hier ausgebreitet; hier und da finden sich Moore. Die Moore bilden vom Wasser erweichten, schwammigen Boden. Dieser ist mit Moos, Gras und anderen Pflanzen überzogen. Beim Betreten sinkt er ein. Fast überall sieht man Wasserpfützen. Ihr Wasser ist braun und übelschmeckend. Durch allmähliches Versinken und Verwesen der Pflanzen bildet sich unter der Oberfläche eine oft mehrere Meter dicke braune Masse, der Torf. Dieser wird ausgegraben oder gestochen, getrocknet und als Brennstoff benutzt. Das größte Rhönmoor ist das Rote Moor. Es ist Vs Stunde lang und V4 Stunde breit. Die Hohe Rhön liegt größtenteils in unserm Nachbarlande Bayern. Dort erhebt sich der Kreuzberg 930 m hoch. Auf seinem kahlen Gipfel steht ein Kloster und ein hölzernes Kreuz von 20 m Höhe. Hier errichtete schon im Jahre 689 der hl. Kilian, der im umliegenden Franken das Christentum predigte, ein Kreuz. Fast ebenso hoch als der Kreuzberg ist das Dammersfeld, ein langer, kahler Rücken. Der höchste Berg der Rhön und des ganzen Regierungsbezirkes ist die Große Wasserkuppe, 950 m hoch. Ihr breiter, mit Wiesen bedeckter Gipfel trägt ein eisernes Schutz- und Wirtshaus. Die geuaunten Berge gewähren weite, schöne Aussichten. Milder und fruchtbarer ist die Vorderrhön. Dieselbe wird auch die Kuppenreiche Rhön genannt, da sie eine Menge von Kuppen und Küppeln *) 5 km — 1 Wegstunde.
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