Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 14 —
Sizzo Iv. nannte sich nach dem Schlosse Schwarzburg Graf von Schw.
1169 entstanden die Linien Schwarzbnrg und Käfernburg Arnstadt. Graf
Günthers Iii. Sohn, Heinrich Iv., gründete die Schwarzburgische Lmie
und sein Bruder Günther V. die von Käfernburg Graf Günther Xxi.
von Sckwarzburg-Blankenburg wurde 1349 Gegenkaiser Karls Iv., starb
aber bald. Die verwitwete Gräfin Katharina die Heldenmütige zu Schwarz-
bürg, Gemahlin Heinrichs Xxxiv., bewies dem Herzog Alba gegenüber,
der 1547 von Wittenberg nach Rndolstadt kam, männliche Entschlossenheit.
(„Fürstenblut für Ochsenblut.") 1552 fand eine Teilung in mehrere
Linien statt, aus denen die heutigen 2 Hauptlinien: Schwarzburg-(Arnstadt-)
Sondershausen, gegründet von Johann Günther, und Schwarzburg-Rudol-
stadt, gegründet von Albrecht Vii., hervorgegangen sind. Jenes wurde
1697 Neichsfürstentum, dieses 1710.
§ 22.
V. Das Fürstentum Schwarzhnrg-Rndolstadt.
1. Größe: Es besitzt 17 Quadratmeilen (940 qkm) und 88700
Einwohner.
2. Regierender Fürst: Seine Durchlaucht Fürst Günther seit 1890.
3. a) Verfassung Seit 1854 eine konstitutionelle erbliche Monarchie.
— Das Ministerium hat 4 Abteilungen (Inneres; Justiz; Finanzen;
Kirche und Schule). — Der Landtag besteht aus 16 Abgeordneten. —
Rudolstadt. Königsee und Frankenhausen bilden die 3 Landratsämter. —
Im Bundesrat hat es ] Stimme, und in den Reichstag wählt es 1 Ab-
geordneten. — Die Truppen sind mit denen von Altenburg vereinigt. —
Die Landesfarbe ist blau-weiß. — b) Das Fürstentum hat 1 Gymnasium
(Rudolstadt), 2 Realschulen (Rndolstadt, Frankenhausen), 1 Lehrerseminar
(Rudolstadt).
4. Das Fürstentum zerfällt in die Oberherrschaft auf dem Thüringer-
walde, an der Saale und Ilm und in "die kleinere Unterherrschaft an der
Unstrut und Wipper am Kyffhäusergebirge.
a. Die Oberherrschaft mit: Rudolstadt, 12000 Einwohner;
Schwarzburg, Blankenburg, Köuigsee, Stadt-Jlrn, Keilhau,
Volkstedt (Schiller), Paulinenzella, Katzhütte, Scheibe;
d. die Unterherrfchaft mit Frankenhausen, 5000 Einwohner;
Kysfhausen. Rotenburg.
§ 23.
Vs. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.
1. Größe: Es besitzt fast 16 Quadratmeilen (662 qkm) und
81000 Einwohner.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
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Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 15 —
2. Regierender Fürst: Seine Durchlaucht Fürst Karl seit 1880.
3. a)Versassung:Seit 1857 eine konstitutionelle erbliche Monarchie.
— Die Staatsregierung hat 5 Abteilungen (Hof, Mllitär und Äußeres;
Inneres; Finanzen; Kirche und Schule; Justiz). — Der Landtag hat 15
Abgeordnete, von denen der Fürst 5 auf Lebenszeit wählt. — Im Bun-
desrate hat es 1 Stimme, und in den Reichstag sendet es 1 Abgeordneten.
— Die Truppen gehören Zum 3. Thür. Jnfanterie-Regiment Nr. 71. —
Die Landesfarbe ist blau-weiß — b) Das Fürstentum hat 2 Gymnasien^und
2 Realschulen (Sondershausen und Arnstadt) und 1 Lehrerseminar (Son-
dershausen).
4 Schwarzburg-Sondershausen zerfällt in:
a. die Unterh errsch ast mit Sondershausen 7000 E., Greußen;
b. die Oberherrschast mit Arnstadt, 13200 E., Plaue, Amt
Gehren.
C. Die mißlichen Fürstentümer.
§ 24.
Geschichtliches.
In früherer Zeit wohnten Sorben in den jetzigen reußischeu Ländern.
Nach Unterwerfung dieses Volkes kamen die Lande zur Mark Zeitz. Kaiser
Otto Iii. gab sie dem Kloster Quedlinburg, das sie später den Herren
von Weida überließ. Als erster dieses Geschlechtes wird Erkenbert (um
1122) genannt. Sein Sohn Heinrich der Reiche wurde 1193 Reichsvogt
von Weida, Gera, Greiz, Hof, Plauen. Durch Teilung entstanden die 3
Vogteien: Weida, Gera, Plauen. Die Vogtei Weida erlosch 1532, die
Vogtei Gera 1551, die an Plauen kam. Ein Enkel Heinrichs des Neichen,
Heinrich von Plauen, hatte längere Zeit unter vielen Abenteuern in Nuß-
land gelebt, weshalb er der „Russe" oder „Reuße" genannt wurde. Dieser
Name wurde zuerst von der jüngeren Linie des Plaueuschen Hauses (Greiz),
später von allen Gliedern dieses Geschleches angenommen und auch auf
die Lande übertragen. Die heut regierenden reußischen Fürsten stammen
von den Herren und Vögten von Plauen ab. Von den verschiedenen
Linien blieben zwei übrig: die ältere, die schon 1572 ausstarb, und die
jüngere, in 3 Zweige sich teilende Linie. Die heutige ältere Linie hat
Heinrich den Älteren, der 1572 starb, zum Gründer; die heutige jüngere
Linie stiftete Heinrich Ii. der Jüngere 1647. Jene Linie nennt sich
Reuß-Greiz, diese nach Vereinigung aller ihr zugehörenden Gebietsteile
(seit 1848): Reuß-Schleiz-Gera.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Plaue Otto Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich_von_Plauen Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sondershausen Arnstadt Sondershausen Arnstadt Zeitz Weida Weida Gera Greiz Plauen Weida Gera Plauen Weida Plauen Greiz Plauen
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Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 23 —
Die Götter verehrte man in heiligen Hainen, wo man Feldfrüchte,
Tiere und gefangene Feinde opferte. Die Toten verbrannte man und
begrub die Asche in Urnen unter großen Grabhügeln, die Hünengräber
genannt werden.
§ 3.
Das Königreich Thüringen findet um 530 seinen Untergang.
Thüringen bildete in früherer Zeit einmal ein Königreich. Der
vorletzte thüringische König hieß Basinns. Derselbe hatte 3 Söhne:
Hermannfried, B ad erich und Berthar, unter die er sein Reich teilte.
Hermannfried heiratete Amalaberga, die Nichte Theodorichs des Großen.
Sie veranlaßte Hermannfried zum Kampfe gegen seine Brüder. Den
Berthar tötete er und eignete sich dessen Land an. Den Baderich aber
konnte er nur durch den Beistand des Frankenkönigs Theuderich (Dietrichi.)
besiegen. Gegen diefen aber ward Hermannfried wortbrüchig, indem er
ihm das für den geleisteten Beistand versprochene Land nicht gab. Theu-
derich überzog ihn deshalb mit Krieg, besiegte ihn an der Unstrut und
schloß ihn in Verbindung mit dem Sachsenherzog Hathegast in der
Burg Scheidungen ein. (Der Falke.) Die Sachsen eroberten die
Bürg, und Hermannfried mußte fliehen. Die Franken und Sachsen teilten
sich nun in das eroberte Land, und Thüringen hörte um 530 auf, ein
Königreich zu fein. Der treulose Hermannfried wurde fpäter nach schein-
barer Aussöhnung mit Theuderich von diesem meuchlmgs getötet. Die
ehrgeizige und herrschsüchtige Amalaberga war mit ihren Kindern nach Italien
gegangen. (Damals sollen die Sachsenburg und Frankenhausen erbaut
worden sein.)
§ 4.
Kilian und Bonifatius.
a. Über einzelne Striche Thüringens setzten die fränkischen Könige
um das Jahr 600 Herzöge, die Thüringen gegen die Einfälle der Sorben
und Wenden schützten. Ein solcher Herzog war Gotzbert, der von dem
helligen Kilian zum Christentums bekehrt wurde, sich als erster thüringischer
Fürst öffentlich zum Christentum bekannte und sich dann Theobald
(Gottesfreund) nannte. Gotzberts heidnische Gemahlin aber ließ Kilian
und alle seine Gefährten töten. Kilian, der Würzburgs Schutzheiliger
ward, soll auch den Grafen Günther von Schwarzburg bekehrt haben.
b. Der englische Mönch Winfried verbreitete in Thüringen und
Hessen das Christentum. Er erhielt vom Papste den Namen Bonifaeius,
d. i. Wohlthäter, und wurde Erzbischos von Mainz. Der fränkische
Hausmeier Karl Martell beschützte ihn, und dessen Sohn, Pipin der
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
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— 25 —
§ 7.
Graf Ludwig mit dem Barte. 1039—1056.
Ludwig der Bärtige, ein fränkischer Graf, kam ums Jahr 1030
nach Thüringen und kaufte sich Güter in der Nähe des Jnselsberges; auch
erhielt er vom Kaiser Konrad Ii. noch Land dazu geschenkt. Mit kaiser-
licher Erlaubnis erbaute er sich bei Friedrichroda die Schauenburg und
vergrößerte und verschönerte die Kirche zu Altenberga.
§ 8.
Graf Ludwig der Springer. 1056—1123.
Er war der Sohn Ludwigs des Bärtigen und hatte sich mit den
Sachsen gegen den fränkischen Kaiser Heinrich Iv. verbunden. Deshalb
wurde er von diesem gefangen genommen und auf den Giebichenstein
bei Halle in Gewahrsam gebracht. Durch einen kühnen Sprung von der
Burg in die Saale soll er sich gerettet haben. 1067 erbaute Ludwig
der Springer die Wartburg auf dem den Herren von Frankenstein
gehörenden Wartberge und baute auch Eisen ach neu auf. Desgleichen
gründete er an der Unstrut die Stadt Freiburg mit der Neuenburg.
Er heiratete Adelheid, die Gemahlin des von ihm getöteten Psalzgrafen
Friedrich Iii. von Sachsen, und baute, um sein Gewissen zu beruhigen,
das Kloster zu Reinhardsbrunn und seine Gemahlin das Kloster
Adelheidsleben (Oldisleben). In Reinhardsbrunn liegen beide begraben.
Ii. Thüringen unter den Landgrasen aus dem Hanse Ludwigs
des Bärtigen. 1130 bis 1247.
§ 9-
Landgraf Ludwig I. 1123—1140.
Der Kaiser Lothar von Sachsen machte den Grafen Ludwig Iii.
zum Landgrafen von Thüringen 1130, d.i. zum Oberfeldherrn im
Kriege und zum erblichen Vorsitzenden der öffentlichen Landgerichte, die
alljährlich dreimal in Mittelhausen gehalten wurden. Im Kriege führte
er mit dem landgräflichen Banner (darin war im blauen Felde ein ge-
krönter, rot- und weißgebünderter Löwe) dem Kaiser die thüringischen
Krieger zu. Durch seine Vermählung mit der hessischen Gräfin Hedwig,
der Tochter des Grafen Giso von Gudensberg, kam die Grafschaft Hesfen
an Thüringen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_Ii Konrad Altenberga Ludwig_der_Springer Ludwig Ludwigs Heinrich_Iv Heinrich Ludwig
der_Springer Ludwig Adelheid Friedrich_Iii Friedrich Ludwigs Ludwig_I. Lothar_von_Sachsen Ludwig_Iii Ludwig Gräfin_Hedwig
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Inhalt: Zeit: Geographie
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— 27 —
(Reise durch die Luft) Zurück. Der Wettstreit begann von neuem; endlich
versöhnten sich die Sänger. (Nasions Besuch bei Wolfram von Eschenbach).
Hermanns erste Gemahlin war die Gräfin Sophie von Wettin,- ihre
Tochter war Jutta; von seiner zweiten Gemahlin stammen Ludwig Iv. und Heinrich
Raspe.
§ 12.
Landgraf Ludwig Iv., der Heilige (1217—1227), und
die heilige Elisabeth.
Landgraf Ludwig Iv. war sehr gottessürchtig, gerecht, ein Beschützer
seiner Unterthanen (der Krämer zu Eisenach), unerschrocken (der Löwe ans
der Wartburg) und tapfer. Seine Gemahlin Elisabeth, die Tochter
des ungarischen Königs Andreas Ii., war 1207 geboren. Sie war
sehr fromm und wohlthätig. Wegen ihrer Freigebigkeit wurde sie von
Höflingen bei ihrem Gemahl verdächtigt. (Elisabeths Rosen). Er aber
sagte: „Lasset meine Gattin Gutes thun, so viel sie will; wenn sie
mir nur die Wartburg und die Neuenburg nicht verschenkt!" Er nahm an
dem vom hohenstaufischen Kaiser Friedrich Ii. 1227 unternommenen
Kreuzzuge teil. In Schmalkalden trennte er sich von seiner Gemahlin,
ward auf der See krank und starb nach seiner Lalldung in Italien. Seine
Gebeine wurden ül Reinhardsbrunn beigesetzt. Sein Bruder Heinrich Raspe,
der während Ludwigs Abwesenheit dessen Land regierte, verstieß Elisabeth
von der Wartburg. Sie fand nach manchem Trübsal auf Verwenden der
Schwester ihrer Mutter bei dem Erzbischof von Bamberg auf dem Schlosse
Bodenstein Unterkommen. Der Ritter Rudolf von Vargula tadelte
Heinrich Raspe wegen seines Verhaltens gegen Elisabeth so ergreifend,
daß er Elisabeth wieder auf die Wartburg kommen ließ. Da sie aber
hier nicht in der ihr gewohnten Weise leben konnte, so ging sie nach
Marburg. Hier wurde sie von ihrem Beichtvater, dem Priester Konrad
von Marburg, hart bedrückt. Nach zweijährigem Aufenthalte bafelbft
starb sie, erst 24 Jahre alt, 1231 und wurde in dem über ihrem Grabe
erbauten schönen Dome, der Elisabethkirche, beigesetzt.
§ 13.
Landgraf Hermann lt., 1227—1242,
war Elisabeths Sohn. Während seiner Unmündigkeit regierte für ihn
Heinrich Raspe. Mündig geworden, kämpfte er gegen räuberische Grafen
Hessens und starb an Gift in Krenzburg, 19 Jahre alt.
§ 14.
Landgraf Heinrich Raspe. 1242-1247.
Er hielt Ordnung in Thüringen aufrecht und zerstörte deshalb
mehrere Raubburgen. Als Sühne für sein Verhalten gegen Elisabeth baute
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Wolfram_von_Eschenbach Sophie_von_Wettin,- Jutta Ludwig_Iv Ludwig Heinrich
Raspe Heinrich Ludwig_Iv. Ludwig_Iv. Ludwig_Iv Ludwig Elisabeth Andreas_Ii Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Raspe Heinrich Ludwigs Ludwigs Bodenstein Rudolf_von_Vargula Rudolf Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth Konrad
von_Marburg Konrad Hermann Heinrich_Raspe Heinrich Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth
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Inhalt: Zeit: Geographie
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— 10 —
aus Franken Graf Ludwig der Bärtige nach Thüringen, dessen Enkel
Ludwig 1130 Landgraf wurde. Das Landgrafengeschlecht aus der Familie
Ludwigs des Bärtigen starb mit Heinrich Raspe 1247 aus. Infolge des
thüringischen Erbfolgekrit-ges zwischen dem Wettiner Heinrich den» Erlauchten
von Meißen und der hessischen Gräfin Sophie von Brabant kam Thüringen
an Meißen. Im Jahre 1423 kam das Wettinische Haus auf den Kurfürsten-
thron Sachsens. 1485 fand zwischen Einit und Albert eine Talling
der Lande statt. Ernst, der Gründer der ernestinischen Linie, bekam Thü-
ringen und die Kurwürde; Albert, der Giünder der albertinnchen Linie,
erhielt Meißen. 1547 verlor im schmalkaldischen Kriege der Kurfürst
Joh. Friedr. der Großmütige Freiheit und Land. Tie ernestinischen Besiz-
zungen und die Kurwürde kamen an die albertinische Linie. Nur wenige
Ämter erhielten die Söhne Johann Friedrichs Mehrfache Teilungen der
thür. Lande fanden im Laufe der Zeit statt Zur Zeit des unheilbringenden
30jähr. Krieges teilien i 640 die Lande der Herzog Wilhelm, der Stifter
des Weimarischen Hauses, und sein Bruder Einst der Fromme, der Stifter
der gothasäen (gothaiscben, meininmschen und alienburgischen) Linie Die
letztere zeifiel 1680 in 7, von denen nach dem Aussterben mehrerer Linien
1825 noch die drei Herzogtümer S.-Altenburg, S.-Meiningen und S.-Coburg-
Gotha übrigblieben Das Herzogtum S.-Wennar erhielt 1815 einen
Zuwachs an Land und wurde unter Karl August ein Großherzogtum.
§ 17.
l. Das Grichherzogtum Slchscn-Weimar-Eisenach.
1. Größe: Das Großherzogtum Eachsen-Weimar-Eisenach hat fast
66 Quadratmeilen (3585 qkm) und 339220 Einwohner.
2 Negierender Fürst: Se. König!. Hoheit der Großherzog
Karl Alexander seit 1853.
3. a) Verfassung: Das Großherzoatum ist eine 1816 durch eine
Verfassung eingeschränkte (oder konstitutionelle) ei bliche Moimrct,ie. — Das
Staatsministerium besteht aus den 4 Abteilungen (der der Angelegenheiten
des großberzogl. Hauses und des Kultus; der Justiz; des Innern und
Äußern; der Finanzen). — Die Landesvertretung liegt in den bänden
des aus 31 Abgeordneten bestehenden, auf 3 Juhre gewählten Landtages.
Im Bundesrat hat das Großherzoatum 1 Stimme; in den Reichstag
sendet es 3 Abgeordnete. — Das Militär bildet das 94. deutsche oder
5. thüringische Jnlanterieregimeni Großherzog von Sachsen und gehört
zur 22. Division des Xi. Armeekorps. — Die Landesfarbe ist schwarz-
grün-gold, — Ii) Im Großherzogtnine giebt es eine Universität (Jena),
3 Gymnasien (Weimar, Jena, Eisenach), 2 Realgymnasien (Weimar, Eise-
nach), 2 Lehrerstminare (ebenda), '1 Lehranstalt für Landwirte, 1 Forst-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Bärtige Ludwig Ludwig_1130 Ludwig Ludwigs Heinrich_Raspe Heinrich Heinrich_den» Heinrich Gräfin_Sophie_von_Brabant Albert Ernst Albert Johann Friedrichs Wilhelm Karl_August Karl August Größe Karl_Alexander Karl Alexander
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— 26 —
§ io.
Landgraf Ludwig Ii. oder der Eiserne. 1140—1172.
Er kümmerte sich anfangs wenig um die Regierung. Die Edelleute
und Amtleute konnten deshalb unbehindert die armen Bauern bedrücken.
Das erfuhr Ludwig von einem Nuhlaer Waffenschmiede und ward nun
streng gegen die Adeligen. Diese empörten sich, wurden aber von dem
Landgrafen bei Fr ei bürg besiegt und von ihm bestraft. (Der Edelacker).
Seinem Schwager, dem Kaiser Friedrich Barbarossa, war er treu ergeben.
Als ihn dieser einstmals auf der Neuenburg besuchte, stellte er eine „leben-
dige Mauer" um dieselbe auf. Er starb 1172, und seine Leiche ward
seinem Befehle gemäß von den ihn fürchtenden Edelleuten 12 Meilen weit
bis nach Reinhardsbrunn getragen. Seine Zeitgenossen nannten ihn Prohns
(d. i. der Rechtschaffene); später hieß er der Eiserne.
§ 11.
Landgraf Hermann I. 1190—1217.
Der dritte Landgras Thüringens war Lndwig Iii. oder Fromme
1172—1190. Er hatte manche Kriege zu führen, erbaute die Georgen-
kirche zu Eisenach und nahm am 3. Kreuzzuge teil. Krankheit nötigte
ihn zur Umkehr; während der Seefahrt starb er. Da er kinderlos war,
erhielt das Land sein Bruder
Hermann I.
Hermann war klug, tapser und hatte manchen Krieg zu führen. In
dem Kampfe gegen Heinrich den Löwen ward er bei Weißenfee 1180
gefangen und 1 Jahr in Haft behalten. Dadurch, daß er drei Kaifern
(Philipp von Schwaben, Otto Iv. und Friedrich Ii.) die gelobte Treue
brach, brachte er große Kriegsnot über sein Land. Er liebte Gesang und
Dichtkunst. Unter seinem Schutze stellten die größten Sänger seiner Zeit
auf der Wartburg Wettgesänge an. Ein solcher Wettgesang war
der Wartburger Sängerkrieg 1206 und 1207.
Sechs große Minnesänger nahmen daran teil, nämlich Wolfram
von Eschenbach, Walter von der Vogelweide, Heinrich von
Ofterdingen, Herr Heinrich, der tugendhaste Schreiber, Herr Rein-
mar der Alte, Johannes Bitterolf. Sie sangen das Lob des freigebigen
Hermann; nur Heinrich von Ofterdingen stellte seinen Herrn, den Herzog
Leopold von Österreich, über den thüringischen Landgrafen. Ofterdingen
unterlag im Sängerstreite und sollte deshalb getötet werden, wurde aber
von der Landgräfin Sophie, Hermanns zweiter Gemahlin, beschützt.
Ihm ward gestattet, sich als Beistand den ungarischen Sänger und Zan-
berer Klingsor herbei zu holen. Mit diesem kehrte er nach einem Jahre
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ii Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Hermann Heinrich Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Wolfram
von_Eschenbach Walter_von_der_Vogelweide Heinrich_von
Ofterdingen Heinrich Heinrich Heinrich Johannes_Bitterolf Hermann Heinrich_von_Ofterdingen Heinrich Leopold_von_Österreich Leopold Sophie
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— 28 —
er in Eisenach das Pr edigerkloster. Raspe, der treulos gegen seine
Verwandten war und gegen Konrad, den Sohn Friedrichs Ii., kämpfte, ward
auf Drängen des Papstes von einigen Fürsten und Bischöfen ein Jahr
vor seinem Tode zum Gegenkaiser Friedrichs Ii. erwählt, fand aber
wenig Anhang.
Mit Heinrich Raspe starb 1247 das Haus der thüringischen
Landgrafen aus Ludwigs des Bärtigen Geschlechte aus.
Iii. Thüringen unter den Markgrasen von Meißen, den
Landgrasen ans dem Hanse Wettin. 1247—1440.
§ 15.
Der Margraf Heinrich der Erlauchte. 1247—1262 (f 1288).
Hermann I.
Sophie v. Wettin (seine erste Gemahlin). Sophie v. Wittelsbach (seine zweite Gemahlin).
Jutta, verm. mit Dietrich v. Meißen. Ludwig Iv., Venn, mit Elisabeth d. H.
Markgraf Heinrich d. Erlauchte v. Meißen. Sophie von Brabant.
Heinrich der Erlauchte hatte schon 1242 vom deutschen Kaiser
Friedrich Ii. Thüringen zugesprochen erhalten. Ansprüche auf Thüringen
erhob aber auch die Herzogin Sophie von Brabant für ihren Sohn
„Heinrich das Kind". Zwischen beiden brach
der thüringische Erbfolgekrieg (1247-126?)
aus. 1250 verglichen sich zwar beide Parteien; aber Sophie von Brabant
bereuete bald ihr Nachgeben. Sie erschien wieder vor Eisenach und er-
hielt den geforderten Einlaß. (Der Axthieb, der Bürgermeister Heinrich
von Velseck, Schwur Heinrichs des Erlauckten mit 20 Rittern). Der
Krieg begann von neuem und dauerte noch 7 Jahre. Heinrich eroberte
Eisenach (Strafe des Bürgermeisters). Nach der Schlacht bei Wettin
1263 gab endlich Sophie nach, und es ward Frieden geschlossen.
Heinrich der Erlauchte erhielt 1264 Thüringen und die Pfalzgrafschaft
Sachsen; Heinrich von Brabant empfing Hessen. Seit 1264 sind Hessen
und Thüringen getrennt.
Heinrich der Erlauchte glänzte durch seine Macht und seinen Reichtum.
Am Ende des Krieges hielt er in Nordhausen ein großes Turnier.
(Ein silberner Baum mit goldenen und silbernen Zweigen und Früchten.)
Er behielt Meißen für sich und überließ seinem Sohne Albrecht dem
Unartigen 1262 das Land Thüringen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Friedrichs Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Ludwigs Heinrich_der_Erlauchte Heinrich Jutta Ludwig_Iv. Ludwig_Iv. Elisabeth Heinrich_d Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Sophie_von_Brabant Sophie_von_Brabant Heinrich
von_Velseck Heinrich Schwur_Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_von_Brabant Heinrich Heinrich Albrecht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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§ 16.
Landgraf Albrecht der Entartete oder Unartige.
1262-1307.
Albrecht der Unartige verstieß seine tugendhafte Gemahlin Mar-
garete, Kaiser Friedrichs Ii. Tochter, um das Hoffräulein Kunigunde
von Eisenberg zu heiraten. (Der Eselstreiber). Margarete nahm
Abschied von ihren Söhnen: Heinrich, Friedrich (der Biß in die Wange)
und Diezmann, und floh nach Frankfurt am Main,' wo Gram ihr das
Herz brach. Albrecht heiratete Kunigunde und erhielt von ihr einen Sohn,
den er Apitz nannte. Die 3 ersten Söhne Albrechts wurden von ihrem
Oheim, dem Markgrafen Dietrich von Landsberg, erzogen. Heinrich starb
bald. Als Friedrich mit der gebissenen Wange und Diezmann herange-
wachsen waren, kämpften sie gegen ihren Vater. In der Schlacht bei
Weimar 1281 wird Friedrich von dem Grafen von Käfernburg gefangen,
und seinem Vater ausgeliefert- Nach einem Jahre entflieht er von der
Wartburg. Es gelingt ihm, seinen Vater auf der Straße zwischen Gotha,
und Eisenach aus einem Hinterhalt zu überfallen und zum Gefangenen
zu machen. Er läßt ihn aber bald wieder frei, da ihm sein Vater Land
abtritt. Wegen Albrechts fortgesetzter großer Verschwendung wäre es aber
bald wieder zum Krieg gekommen. Da erschien Kaiser Rudolf von Habs-
bürg in Thüringen. Durch diesen Kaiser war „die kaiserlose, die schreck-
liche Zeit geendet, und ein Nichter war wieder auf Erden." (Das Jnter-
regnum oder Zwischenreich; das Faustrecht). Rudolf zerstörte viele Raub-
bürgen und ließ eine Menge Raubritter töten.
Nach Rudolfs Tode hatten die beiden Brüder Friedrich und Diez-
mann (Apitz war 1300 gestorben) zu kämpfen anfangs mit dem Kaiser
Adolf von Nassau, on den Albrecht der Unartige Thüringen verkauft
hatte, und später mit dem folgenden Kaiser Albrecht I., der Thüringen
für sich beanspruchte. In der Schlacht bei Lucka* wurden die Kaiser-
lichen gänzlich geschlagen.^' Albrecht der Unartige heiratete nach Kuni-
gundens Tode die verwitwete Gräfin Elisabeth von Arnshaugk und
Friedrich der Gebissene deren Tochter Elisabeth, wodurch eine Versöhnung
zwischen Vater und Sohn zustande kam. Diezmann war in der Thomas-
kirche zu Leipzig ermordet worden. Kaiser Albrechts Truppen schlössen
die Wartburg ein. Friedrich erstieg nächtlich die Burg, brachte sein neu-
geborenes Töchterlein nach Tenneberg zur Taufe und kehrte mit zahlreichen
* „Heut bind' ich auf Meißen
Thüringen und Pleißen
Und was meiner Eltern je ward:
Gott helfe mir auf diefer Fahrt,
Dieweil wir jetzt eine gerechte Sache haben,
So reit' ich nun spornstreichs wider die Schwaben/'
** „Es wird dir gliicka wie den Schwaben bei Sucf'a."
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Friedrichs Friedrichs Kunigunde
von_Eisenberg Margarete Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Albrecht Kunigunde Apitz Albrechts Albrechts Dietrich_von_Landsberg Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich_von_dem_Grafen_von_Käfernburg Friedrich Albrechts Albrechts Rudolf_von_Habs- Rudolf Rudolf Rudolf Rudolfs Friedrich Friedrich Apitz Adolf_von_Nassau Adolf Albrecht Albrecht_I. Albrecht_I. Albrecht Gräfin_Elisabeth_von_Arnshaugk Friedrich_der_Gebissene Friedrich Elisabeth Diezmann Albrechts Albrechts Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Rittern und mit Nahrung auf die Wartburg zurück. 1306 trat Albrecht
die Landgrafschaft Thüringen an seinen Sohn Friedrich den Gebissenen
ab. 1308 ward Kaiser Albrecht ermordet, und 6 Jahre später starb
Albrecht der Unartige in Erfurt, wo er int Dome beigesetzt wurde.
§ 17.
Landgraf Friedrich I. oder der Gebissene. 1307—1322.
Friedrich der Gebissene hatte nach der Übernahme von Thüringen
noch manchen Kampf Zu bestehen, z. B. mit den: Markgrafen Waldemar
von Brandenburg. Er geriet in Gefangenschaft desselben, wurde aber
durch seine getreuen Vasallen befreit. Mit dem Grafen von Weimar
kämpfte er und nahm diesem mehrere Schlösser; auch das bundbrüchige
Erfurt ward von ihm gezüchtigt. Danach erst kam Frieden ins Land,
und Friedrich suchte sein Volk, das ihn den Freidigen (b. i. der Glänzende
oder der Tapfere) nannte, zu beglücken. Zu seiner Zeit wurde in Eisenach
von Mönchen ein Stück: „Die 10 Jungfrauen" aufgeführt. Friedrich soll
dadurch so aufgeregt worden fein, daß ihn der Schlag rührte. Nach langen
Leiden starb er 1324.
§ 18.
Der Landgras Friedrich Ii. oder der Ernsthaste,
1322-1349,
Friedrichs des Gebissenen Sohn, führte eine sehr kriegerische Regierung.
Das ungehorsame Erfurt mußte ihn um Frieden bitten; viele Raub-
ritter ließ er hinrichten; Langensalza züchtigte er; die Prediger-
möuche in Eisenach strafte er, weil sie nicht singen wollten, als Kaiser-
Ludwig der Bayer in Eisenach seinen Einzug hielt. Die ihm ange-
botene deutsche Kaiserkrone schlug Landgraf Friedrich Ii. aus. (Graf Güuther
von Schwarzburg nahm sie an). 1342—1345 führte er mit den Grafen
Friedrich und Hermann von. Weimar den Grafenkrieg. Diese
mußten Orlamünda abtreren, und nach ihrem Ableben 1372 kam Weimar
an die Landgrafen von Thüringen.
Während dieser Zeit herrschte in fast ganz Deutschland großes Elend. — 1348:
Erdbeben, der schwarze Tod, Judenverfolgungen, die Geißler.
§ 19.
Landgras Friedrich Ii?, oder der Strenge. 1349—1381.
Er regierte mit seinen Brüdern Balthasar und Wilhelm I. erst
gemeinschaftlich; dann teilten sie die Lande, die durch Erbschaft und Er-
oberuugen an Größe gewannen. Thüringen kam 1382 an den Landgrasen
Balthasar, unter dem 1392 die Universität Erfurt gegründet wurde.
Meist hielt er sich in Gotha und Weimar auf. Er starb 1406 auf der
Wartburg, die von nun an aufhörte, Residenz der Landgrafen zu sein.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Albrecht Friedrich_I. Friedrich Waldemar
von_Brandenburg Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Ludwig_der_Bayer Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Graf_Güuther
von_Schwarzburg Friedrich Friedrich Hermann Friedrich_Ii Friedrich Balthasar Wilhelm_I. Balthasar