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1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 10

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Zweite Keile: Bon Hannover bis an die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe. Siehe Karte 1. Erster Tag: Die Leine bis an die Mündung in die Aller. Von jetzt an durchwandern wir weitere Strecken über Berge und Thäler, über Flüsse, Wiesen, Moore und Heideflächen bis an die Grenzen unserer Provinz und noch darüber hinaus, sobald unser Weg vorübergehend benachbarte Gebiete berührt. Bei unseren Reisen nehmen wir die Flüsse als Wegweiser und folgen von Hannover aus zuerst dem Laufe der Leine bis an die Mündung in die Aller. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt, Dem will er seine Wunder weisen, In Berg und Strom, in Wald und Feld." Unterwegs halten wir wie bei den vorigen Ausflügen Rundschau im Lande, um zu beobachten, wie die Menschen jedem Boden seine eigentümlichen Erzeugnisse abzugewinnen wissen: Hier legen sie Wiesen an und dort Wälder, Ackerland und Gärten; hier stechen sie Torf und an anderen Orten bohren sie nach Petroleum und Steinsalz, oder sie fördern aus deu dunklen Bergwerken Erze und Steinkohlen an das Tageslicht. Sie scheuen die harte Arbeit uicht; denn Arbeit macht das Leben süß! Unser erstes Interesse an der Leine wecken die Wiesen neben dem Georgengarten und vor der Herrenhäuser Kunst, weil sie uns im Sommer eiu anschauliches Bild von dem Leben und Treiben auf den Marschwiesen geben; denn Pferde und Kühe bleiben hier vom Mai an 5 Monate lang Tag und Nacht im Freien.

2. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 22

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
22 dessen schwarzglänzende Beeren im Herbste das zierliche Rotkehlchen als gern gesehenen Gast herbeilocken. Hinter dem Stubenfenster ist ein kleiner Blumengarten angelegt, mit Nelken, Akeley, Pfingstrosen, Krauseminze und Kamillen bepflanzt, und daran schließt sich ein größerer Gemüsegarten. Holunderstrauch und Kamillenbeet sind die Apotheken der Bewohner; denn bei jeder Erkältung muß der schweißtreibende Flieder- und Kamillenthee ge- trunken werden. Wir bleiben den ganzen Tag auf einem Bauernhofe, um das Leben und Treiben der Menschen kennen zu lernen. Fünfter Tag: Fortsetzung der letzten Reise und dabei Beobachtung der Beschäftigung und des Wesens der Heidebewohner. Wir stehen mit nnsern Gastgebern am srühen Morgen ans und verweilen bei ihnen bis an den Abend. Es ist Frühling. Schon um 4 Uhr weckt der Hauswirt oder der Großknecht das Hausgesinde, und jedermann eilt an die für ihn bestimmte Arbeit. Der Pferdeknecht giebt den Pferden Hafer, und dann putzt und striegelt er sie. Andere Knechte versorgen die Kühe und schassen Heide und Stroh zur Streu in die Viehställe, und die Mägde melken die Kühe, tränken die Kälber und füttern die Schweine. Während der Zeit richtet die Hausfrau das erste Frühstück au, entweder aus Milch mit Buchweizengrütze, oder in neuerer Zeit oft aus Kaffee bestehend, und erst gegen 6 Uhr, nach- dem alles Vieh versorgt ist, setzt das Gesinde sich zu Tische. Daraus verlassen die Männer den Hof, welcher stets von Acker- land umgeben ist, und hier auf dem Ackerland bleiben zunächst die Pferdeknechte mit den Gespannen zum Pflügen, Säen und Eggen. Von deu übrigen Knechten ziehen einige weiter auf die Berieseluugs- wiesen, die Gräben zu reinigen, und die letzten endlich müssen den längsten Weg zurücklegen nach der weiter entfernt liegenden Heide, die Heidebüschel zur Streu für das Vieh abzuhauen. Dort kreuzen auch der Imker und der Schäfer nnsern Weg; denn Bienenzaun und Schafstall liegen, geschützt durch einen Kranz von Birken und Fuhren, mitten in der Heide, wo das Hauptweidefeld ist für die Bienen und Heidfchnncken. Da die Schafe sich bei der Schaswäsche vor der Schur in den kalten Heidebächen leicht erkälten

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 33

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
33 Kugel geladen hatte, und mit dieser Kugel traf er den stechen Räuber mitten ins Herz, als er ihm seine Ware abnehmen wollte. Wo Zahren- Husen gefallen sein soll, steht noch jetzt ein steinernes Kreuz. Auf unserem Rückwege nach Uelzen gehen wir durch die Dörfer Melzingen und Westerweihe, aus deren Mergelgrnben die Mergelerde als Düngmittel in weiter Umgegend auf die Äcker gebracht wird. Zweiter Tag: Bon Uelzen bis an die Göhrde. Nach diesem kleinen Seitenwege statten wir von Uelzen aus den hannoverschen Wendländern, welche drei Stunden östlich der Stadt zwischen der Ilmenau und Elbe wohnen, einen Besuch ab. Sie sind nicht deutschen Ursprungs und hatten früher ihre eigene Sprache. Jetzt sprechen sie aber das lünebnrgsche Plattdeutsch, haben jedoch die Eigentümlichkeit, das „H" am Anfang der Wörter stets auszulassen und es dagegen vor manchen Selbstlauten, vor die es nicht gehört, zu sprechen, z. B. Err Haffessor = Herr Assessor. Hunse Und = Unser Hund. De Aas = Der Hase. Ihre Dörfer siud in Hufeisenform gebaut, und ihr Lieblingsbaum ist die Weide, wie bei den Deutschen die Linde. Im Wendlande gedeiht der Flachs vortrefflich und in: nördlichen Teile auch der Hopfen. Höhenzüge im Wendlande sind der Dravän und Lemgow. Die Weudlcinder waren in früherer Zeit bei ihren Nachbarn ver- achtet, und iu Uelzen und Lüneburg hatten bis vor 200 Jahren die Ehen mit den Wenden keine Gültigkeit. Die Jeetzel, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt das Land, und die daranliegenden Städte Wustrow, Lüchow, Dannenberg, sowie Hitzack er sind wendischen Ursprungs. Hitzacker ist seit einigen Jahren ein Badeort mit stahlhaltigen Quellen. Bei Überschwemmungen, wie im Jahre 1888, leidet besonders Dannenberg mit seiner tief gelegenen Umgebung große Not. Als die Wenden, welche vor 1000 Jahren bis in diese Gegenden und noch weiter südwestlich vorgedrungen waren, von Karl dem Großen und seinen Nachfolgern zurückgedrängt wurden, erbaute man in Dannenberg und Hitzacker mächtige Burgen als Grenzfestungen gegen diese Feinde. Gleichzeitig errichtete man in manchen Dörfern, z. B. Wiermann, Heimatskunde. 3

4. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 43

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
43 sonders durch die frische Milch und gute Butter auch den Badegästen zu gute kommt. Die Kühe werden gemeinschaftlich von einem Hirten geweidet, die Pferde aber treibt man nach vollbrachter Arbeit mit nicht zu eug gefesselten Vorderfüßen auf die Wiesen außerhalb des Deiches, wo sie die Sommernächte unter freiem Himmel zubringen und oft bis zum nächsten Mittage weiden. An dem Weststrande der Insel, da wo das Borkumer Riff liegt, kannst du zur Ebbezeit drei größere Wracks wie Leicheusteiue aus dem Meere hervorragen sehen. Um die Schiffer zur Nachtzeit vor den gefährlichen Riffen zu warnen, hat die Regierung auf Borkum zwei Leuchttürme gebaut, welche zum Unterschiede von dem Leuchtfeuer der beuachbarteu Inseln ihr Licht alle fünf Sekunden seitwärts strahlen lassen. Zur Rettung Schiffbrüchiger liegen außerdem an den gefahr- vollsten Punkten auf kleinen Wagen Rettungsboote in den Dünen nahe dem Strande. Diese Boote haben in den letzten 30 Jahren über 400 Schiffbrüchigen das Leben gerettet; aber trotz aller dieser Vorsichtsmaßregeln verlangt das Meer hier doch alljährlich seine Opfer an Menschenleben, und solchen Namen- und Heimatlosen ist in den Dünen oft ein Massengrab bereitet worden. Der Kirchhof, ohne Um- zäunung und Grabstein, auf welchem diese Toten nach stürmischer Seesahrt ein ruhiges, stilles Plätzchen finden, wird „Drinkeldoden- Kerkhos" genannt. Borkum hat im Sommer einen Besuch von etwa 10000 Bade- gästen. Nur zur Flutzeit, welche mit der Ebbe in 24 Stunden 50 Minuten zweimal wechselt, wird in den von der Badeverwaltung vorgeschriebenen Stunden am Weststrande gebadet. Vor und nach dem Bade machst du in der stärkenden Seeluft am Strande weite Spazierwege oder ruhst gemächlich in den Strandkörben am Meere aus. Deine Brust weitet sich, Essen und Trinken schmeckt dir gut, am Abend schlässt du rasch und sanft ein, und das Meer selber singt dir dein Schlummerlied mit seinem eintönigen Brausen. Da die Insel an der Westseite am meisten vom Meere bedroht ist, so hat die Regierung mit großen Kosten diese Seite besonders geschützt durch eine hohe Kaimauer und durch sieben Buhnen, welche aus großen Steinen etwa 100 Schritt ins Meer hinausgebaut und mit starken Pfählen fest verrammelt sind. An den andern Seiten bilden die mit Strandhafer und Brombeeren bewachsenen Dünen einen genügenden Schutz. Die wilden Kaninchen, welchen die Dünen sichere

5. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 5

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
5 sie einander zurufen: „Seid fleißig, reinlich, ordnungsliebend und sparsam!" Wie der Buchweizen das rechte Korn der Heide ist, so können wir die Fuhren und Birken als die rechten Bäume derselben bezeichnen. Überall auf dem sandigen Boden treffen wir Fuhrenwälder an, oft umrahmt von weißgekleideten Birken, aber auch an feuchten Stellen untermischt mit schlanken Tannen und mit Eichen und Buchen. Nord- lich von Vahrenwald, rechts von der Stader Landstraße, liegt der erste Fuhrenwald in nächster Nähe Hannovers. Wir biegen vom Wege ab und übersehen von der Ostseite des kleinen Nadelwaldes den weiten Exerzierplatz, die frühere „Vahren- walder Heide". Wo aber einst die große Heidefläche den munteren Heidschnncken als Weideplatz diente, wo einst die Schäfer ihre Heidebesen banden, da ist jetzt das Heidekraut durch das Reiten und Fahren ausgerottet, und dichte, gelbe Staubwolken werden gleich dem Dünensande vom Winde emporgewirbelt. Nur die Böschungen der Schanzen sind mit Heide bewachsen, und an den benachbarten Orten, wo weniger geritten wird, findest du ebenfalls hier und dort noch einen Rest derselben. Einen Heidebüfchel und einige Fuhrenzapfen stecken wir in unsere Botanisiertrommel, merken uns die Hauptkennzeichen der Fuhren und Birken und suchen schließlich auf unferem Rückwege in Vahrenwald ein echtes niederfächfifches Bauernhaus auf mit rauchgeschwärztem, moosbewachsenem Strohdache und den hölzernen Pferdeköpfen an der Giebelseite. Dann kehren wir vergnügt in unser trautes Heim zurück und träumen an: Abend von dem schönen, gemeinschaftlichen Ausfluge. Zweiter Tag: Die Nordostseite Hannovers. An: zweiten Tage wenden wir uns nach Nordosten, folgen der Celler Landstraße durch List und „Klein Buchholz" bis Lahe und betreten dann zwischen Lahe und Warmbüchen das große Warm- büchener Moor rechts von der Landstraße. Es ist Spätsommer, und auf deu Dämmen und anderen trockenen Stellen hat man große Haufeu Torf aufgestapelt, welche in den letzten Monaten durch Wind und Sonne vollständig ausgetrocknet worden sind und nun bald nach Hannover zum Verkaufe gebracht werden können.

6. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 71

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Neunte Keile: $cr Allvj. Siehe Karte 4. Wir fahren von Hannover aus mit der Eisenbahn über Hildes- heim und folgen, nachdem wir das Gebirge erreicht haben, in allen Windungen der Innerste in ihrem engen Thale bis Klausthal hin. Hier im Nordwesten, wo der Harz am höchsten ist, wird er Oberharz genannt, und wir zählen zu demselben: 1. die Hochebene von Klaus- thal, 2. das Gebirgsdreieck vou Audreasberg, 3. den Brocken. Der Unterharz liegt südöstlich der Linie, welche wir uns von Andreasberg bis Wernigerode gezogen denken. Der Oberharz, welcher fast ausschließlich zur Proviuz Hannover gehört, ist mit dunklem Nadelholz bewachsen, während der zu Braun- schweig, zur Provinz Sachsen und zu Anhalt gehörende Unterharz mit lichtem Laubholz geschmückt ist. Erster Tag: Die Hochebene von Klausthal. Vou den 7 Bergstädten gehören 6 dieser Hochfläche von Klaus- thal au. 1. Klaus thal hat 8800 Einwohner und ist der Sitz des „Königlichen Oberbergamtes" und der Bergakademie. Die Stadt hat ihren Namen von einer einst hier gelegenen Wegklause. Solche Klausen waren rohe, kleine Steingebäude, welche man zum Schutze für Reisende au den meisten einsamen Gebirgsstraßen Deutschlands gebaut hatte. 2. Zellerfeld mit 4400 Einwohnern ist nur durch den Zell- bach von Klausthal getrennt. 3. Grund mit 1800 Einwohnern hat wegen seiner geschützten Lage jährlich über 2000 Kurgäste. In der Nähe von Grnnd liegt

7. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 7

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
7 Maiglöckchen. „Kommt der Mai gegangen, blüht im düstern Hain Still und ohne Prangen ein hold' Blümelein. Hat schneeweiße Glöckchen, drinnen helles Gold, Hat ein grünes Röckchen, duftet wunderhold. Blümlein, laß dich pflücken, bist so still und rein; Will ans Herz dich drücken, sollst mein Vorbild sein!" W a l d m e i st e r. „Im Walde grünt ein Edelkrant; Ich nenn' es nicht mit Namen. Das mußt du pflücken, frisch betant, Eh's Blüten trägt und Samen. Wie Quirle steh'n in g'rader Zahl Um eck'gen Stiel die Blätter schmal. Das mußt du streu'u und stürzen In's Kännelein, den kühlen Wein Dir wohl damit zu würzen." Als Hauptbewohner dieses Palastes macht sich das lustige Volk der Vögel bemerklich in dem dreifachen Amte als Waldmusikanten, Waldpolizei und Zimmerleute. Ihnen gesellt sich das schmucke Eich- Hörnchen zu, und auch der furchtsame Hase und das schlanke Reh suchen Schutz in dem dichten Unterholze. Gerne weilen sie alle hier im Walde; denn ihre Speisekammer ist reich versorgt mit Beeren aller Art und mit Nüssen, Eicheln, Schlehen, Gras und Kraut, wie es sich für jeden Gast paßt. Das alles sehen wir unterweges und kommen allmählich bei dem „Zoologischen Garten" an, wo wir auf der steinernen Bank neben der Fahrstraße, auf „Hauebuths Block", kurze Rast halten. Gruselige Geschichten verdrängen hier das liebliche Bild von vorhin; denn vor 250 Jahren hat an derselben Stelle der berüchtigte Räuber Kaspar Hanebuth in dem damals noch unwegsamen Walde zwischen Buschwerk und Gestrüpp seinen Hauptschlupfwinkel gehabt. Auf dem Hofe Piukeuburg bei „Gr. Buchholz" war er geboren, diente später als Hütejunge bei einem Bauern in List und nahm im dreißigjährigen Kriege bei den Schweden Dienste als Soldat. Im Kriege ganz ver- wildert, war er hernach lange Zeit der Schrecken der Umgegend Hannovers, bis ihn sein Geschick ereilte, als er einst in verwegener Weise ein Wirtshaus in Hannover aussuchte.- Hier wurde er gefangen genommen, in starke Ketten gelegt, und nachdem er im Verhöre 19 Mordthaten eingestanden halte, im Jahre 1653 neben dem Galgen

8. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 42

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Fünfte Keile: Tie Nordsee mit ihren Inseln und Meerbusen und Ostsriesland. Siehe Karte 2. Erster Tag: Die Inseln. Die Nordsee heißt int Sprichworte auch Mordsee, weil ihr in Sturmeszeiten leider zahlreiche Schiffe zum Opfer sallen. In der Nordsee liegen die Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Waugeroog. Vou diesen gehören die ersten sechs zu unserer Provinz Hannover, aber Wangeroog zu Oldenburg. Die sandigen, weit in das Meer hineinragenden Riffe kann man die Kirchhöfe der Schiffe nennen, und unter ihnen ist das Borkumer Riff das gefährlichste. Um uns ein richtiges Bild von den Inseln machen zu können, wollen wir die Insel Borkum eingehender beschreiben. Sie hat drei Stunden iu der Länge und zwei Stunden in der Breite. Das Ost- land ist durch das Meer vom Westlande nach und nach bis auf einen schmalen, mit einem starken Deich versehenen Landstreifen getrennt worden. Auf den: Ostlaude liegen vier Bauernhöfe, und hier befindet sich auch die merkwürdige Vogelkolonie, in welcher etwa 30000 Möwen und Seeschwalben ihre Nester haben. Im Frühlinge werden die schmackhaften Eier gesammelt und verkauft; hernach aber läßt man in jedem Neste drei Eier zum Ausbrüten liegen. Auf dem Westlande wohnen die Badegäste in dem Dorfe Borkum (1000 Einwohner) und dem Bauernhofe Upholm. Die großen Wiefen und vielen Äcker der Insel gestatten den Bewohnern, sich etwa 100 Pferde und 200 Kühe halten zu können, ein Vorzug vor den übrigen Inseln, welcher be-

9. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 46

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
46 Zweiter Tag: Die Meerbusen. Der größere Teil des Dollarts ist in den Sturmfluten der Jahre 1279—1287 entstanden. Die Stadt Torum und 50 blühende Dörfer wurden später nach und nach durch die Macht der wild heran- stürmenden Wogen von dem Festlande losgerissen, und der Tiam und Echeflnß verschwanden gänzlich. Torum war aber noch 1507 ein Gerichtssitz und hatte eiue eigene Münze. Im Lause der Zeit haben die Menschen durch starke Dämme dem Meere 2/3 des verloren gegangenen Landes wieder abgewonnen, und durch beständig neu anzulegende Eindeichungen wird das Dollartbecken vielleicht einmal ganz verschwinden, um sruchtbaren Poldern Platz zu machen. Gleichzeitig mit dem Dollart entstand der Jadebusen. Auch hier waren fruchtbare Landschaften, durchflössen von dem bis ans einen kleinen Rest verschwundenen Jadeflusse. Im 13. Jahrhundert aber wurden die ersten größeren Länderstrecken in den Fluten begraben, und diesen solgten nach und nach mehrere Dörfer und Klöster, bis der Jadebusen vor etwa 390 Jahren seine jetzige Gestalt bekam. Rings um den Jadebusen ist Oldenburger Gebiet; aber die Stadt Wilhelmshaven mit 16000 Einwohnern gehört zu unserer Provinz, und unmittelbar an der Stadt liegt der, 1869 eröffnete Kriegshasen für die deutsche Flotte. Tie eigentlichen Hasenbauteu, 1860 begonnen und 1869 durch Köuig Wilhelm feierlich eröffnet, sind unter großen Schwierigkeiten angelegt; denn der Untergrund mußte erst durch Ein- rammen von Pfählen fest gemacht werden. Die Hafeneinfahrt ist 220 rn lang und 93 rn breit. Dann solgt nach der Öffnung einer Schleuse der eben so lange und noch breitere Vorhasen, aus welchem die Schiffe durch eine zweite Schleuse in den 1130 rn langen und 84 rn breiten Kanal gelangen, an dessen Nordseite der Ausrüstungshasen liegt. Daraus erst solgt der eigentliche Kriegs- Hasen 360 rn lang und 280 rn breit. Südlich von diesen Hasenbauten liegt der Handelshasen, in welchen man aber von der Jade ans durch eine besondere Einfahrt gelangt. Neben diesen Hafenanlagen ist in kurzer Zeit die Stadt Wilhelms- Häven entstanden. Nach der Landseite wird der Hafen beschützt durch

10. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 83

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
83 ihr Verfolger immer näher und näher kommt. Da drückt das Hünen- kind in ihrer Seelenangst ihrem Tiere die Fersen ties in die Weichen, und dieses wagt den Spruug von jener Stelle, wo die Hexen ihre nächtlichen Feste zu seiern pflegten, bis aus den gegenüberliegenden Felsen. Der Sprung gelingt, und auf dem Felfeu bleibt von dem wuchtigeu Aufschlagen ein großes Hufzeichen zurück. Ihre Krone war aber der Prinzessin im Fluge über den Abgrund vom Haupte gefallen und in den Wellen des Bergstromes begraben; und der Böhmenkönig, welcher iu wilder Raserei ebeusalls den kühnen Sprung wagte, war in die Tiefe gefallen, und zu ewigem Gedächtnis wird nach seinem Rainen der Fluß die Bode genannt. 3. Die Selke entspringt am Unterharze und ist ein Nebenfluß der Bode. Von Alexisbad an beginnen die Felsbildungen, welche bei dem sagenreichen Mägdesprung ihre bedeutendste Höhe erreichen. 4. Tie Wipper durchfließt deu Unterharz, gleichlaufend mit der Selke und mündet in die Saale. In ihrem breiten Wiefenthale treffen wir nur vereinzelt Klippen an. 6*
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