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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
Nodin, Hildebrand, Lederer. Meunier, klinger, Stuck. 55 102. Max Klinger, Athlet. (Phot. (E. A. Seemann.) 103. Fr. Stuck, Athlet. Statuette. (Phot Hanfstaengl.) 3n der Plastik des modernen Frankreich und des verwandten Belgien stellen Rodin und Meunier gewissermaen zwei Pole dar. Constantin Meunier entdeckte, nachdem Millet den Landarbeiter in die Malerei eingefhrt hatte, seinerseits im belgischen Kohlengebiet zuerst den Bergarbeiter fr die Plastik und gab dann auch andere Menschen der schweren krperlichen Arbeit samt all den Spuren, die sie ihnen leiblich und geistig auf-prgt, mit packendem Realismus wieder. Seine Statuette Der Mher" (101) ist in der Er-fassung des fruchtbaren Moments" und in der Fhrung der Umrisse nur mit Myrons Diskobol (Iv 57) vergleichbar. Auguste Rodin verbindet mit der Kraft psychologischer Auffassung die Kunst, den ganzen Leib des Menschen bis in die Finger- und Fuspitzen, ja bis in die Oberflche der Haut hinein seine Seele aussprechen zu lassen (98). (Es ist, als ob dieser komme des premiers temps", bisher im Traumleben befangen, eben er-wachte und sich auf die ungeheure Lebensaufgabe besnne, die der ersten Menschheit aus-erlegt ist. So wird er zum Sinnbild dieses Zeitalters selbst. Unter den Deutschen nimmt Adolf Hildebrand das Problem wieder auf, an dem einst die griechische Kunst groß wurde (99). (Er verzichtet bewut auf jedes Motiv, um zunchst nur die einfache, ruhige Erscheinungsform des Typus Mensch zu geben, und zwar die, welche die besondere stoffliche und statische Natur des Marmors erfordert. Er stellt ihn einmal in seiner ganzen Schwere auf den Erdboden, zweitens holt er ihn wieder, mit eigner Hand den Meiel fhrend, aus dem Block heraus: nur so, im Marmor selbst empfunden, erhlt die Oberflche die weiche, durchsichtige Modellierung. Realistischer wirkt Hugo Lederers Fechter (100), der vor der Mensur seine Klinge prft, meisterhaft auch durch die kraftvolle Silhouette. Den mnnlichen Krper in hchster Kraftanspannung zeigt Franz Stucks, des Rieberbayern, Athlet (103), der eine schwere Kugel stemmt. (Ein Universalgenie ersten Ranges, Radierer, Maler und Bildhauer zugleich, ist der Leipziger Max Klinger (102). Fr den athletischen Krper in der Ruhe fanb er ein ebenso natrliches wie knstlerisch wirksames Motiv: sein Athlet legt die Hnde inemandergefaltet auf den Hinterkopf und entlastet so die noch heftig arbeitenben inneren Organe.

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 20

1911 - Breslau : Hirt
20 Vi. Hollndische Schule. 33. Rembrandt, Selbstbildnis. 34. Rembrandt, Bildnis d. Saskia. (Phot. Hanfstaengl.) 35. Rembrandt, Seine Mutter. (Phot. Hanfstaengl.) 36. Rembrandt, Mann im Goldhelm. (Phot Hanfstaengl.) Das lt uns schon der bittere Ausdruck seines Altersbildes (33) ahnen. Aber ein grub-lerischer Zug stand schon auf seinem Antlitz, als er, noch auf der Hhe des Glckes, in seinem Hause im Amsterdamer Iudenoiertel die anmutige Saskia van Uilenburg die Seine nannte; das zeigt die Radierung vom Jahre 1639 (39). Frh hatte er die Welt mit diesen forschenden Augen angesehen, hatte an sich selbst, an seinen Familienangehrigen das die Krper um-gebende, modellierende Spiel von Licht und Schatten, die Lichtreflexe auf Stoffen und Metallen, den Ausdruck des innersten Seelenlebens auf der Oberflche des Menschenantlitzes mit dem Pinsel oder der Radiernadel festzuhalten gesucht. Von besonderer Meisterschaft zeugt beim Bildnis der lchelnden Saskia (34) die durchsichtige Aufhellung der vom Hut beschatteten Stirn.

3. Kurze Geschichte von Hessen - S. 41

1881 - Gießen : Roth
— 41 — „weißen Berg" Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig für Friedrich, den „Winterkönig" eintraten und den Krieg auf eigene Faust fortsetzten. Ernst von Mansfeld überfiel auf seinen Zügen auch Hessen, berannte die festen Schlösser, plünderte die Dörfer und brannte sie nieder. Er zerstörte die Ernten und schonte selbst nicht der evangelischen Gotteshäuser. Auch Darmstadt wurde von Mansfeld eingenommen und geplündert, der Landgraf jedoch, mit seinem Sohne Johaunes auf der Flucht vom Herrngarten nach Büttelborn gefangen genommen. Erst der Sieg Tilly's bei Höchst (1622) verschaffte denselben die Freiheit. Was die Schaaren Mansfelds übrig gelassen, das zerstörten nun die nachfolgenden kaiserlichen Heere, deren geworbene Söldner einen Unterschied zwischen Freund und Feind nicht machten. e) Bezüglich der Flucht des Landgrafen hat sich eine Sage gebildet, die Folgendes erzählt: Auf der Flucht kamen dem Landgrafen und seinem Sohne die Verfolger immer näher. Ihre Kräfte waren erschöpft. In höchster Noth suchten sie in einer Köhlerhütte Schutz, der ihnen auch, als man den Landgrafen erkannte, bereitwilligst gewährt wurde. Rasch wurden beide in unscheinbare Kleider gehüllt und die fürstlichen verborgen. Kaum war dies geschehen, als schon die Verfolger die Hütte betraten. Obgleich man dein Landgrasen und seinem Sohn Gesicht und Hände geschwärzt hatte, so erregte doch ihre Haltung Verdacht. Man fragte den Köhler und seine Frau, wer die Beiden wären, doch sie gaben ausweichende Antworten. Als man aber begann dieselben durch Mißhandlungen zum Geständnis zu bringen, da trat der Landgraf vor und sprach: „Laßt diese, ich bin der Landgraf, den ihr suchet!" Der Mansselder führte hierauf den Landgrafen und sein Kind auf seinen Streifzügen als Gefangene mit herum und ließ sie scharf bewachen. Einst, indem der Landgraf mit betrübtem Herzeu seiner fernen Lieben gedachte, hörte er ein leises Klopfen an dem Fenster seines Gefängnisses. Als er öffnete, bemerkte er den Köhler, welcher ihm mittheilte, daß seine Wächter schliefen und alles zur Flucht bereit sei. Das schlafende Kind wurde rasch geweckt und ohne Anstand gelangten sie in den nahen Wald, wo 2 Pferde ihrer harrten. Aber kaum hatten sie dieselben bestiegen, als die Flucht bemerkt wurde. Schon hörten sie den Hufschlag der sie verfolgenden Rosse. Das Pferd des Landgrafen, der sein Kind vor sich genommen hatte, fing an von der doppelten Last zu ermatten, der Zwischenraum zwischen ihm und seinen Verfolgern wurde immer kleiner, da, in einer Schlucht, sprang der wackere Köhler vom Pferde und erwartete die heran-stürmenden Feinte. Es gelang ihm dieselben einige Zeit aufzuhalten, doch mußte er schließlich der liebermacht erliegen und wurde ein Opfer seiner Treue. Der Landgraf aber, der dadurch einen Vorsprung gewann, kam glücklich in Sicherheit. f) Landgraf Ludwig Iv. war 1604 in Marburg ohne Erben gestorben. In feinem Testament hatte er seine beiden Vettern, Moritz, den Gelehrten, von Kassel und Ludwig V. von Darmstadt, zu seinen Erben eingesetzt, dabei jedoch bestimmt: „wer in seinen

4. Kurze Geschichte von Hessen - S. 7

1881 - Gießen : Roth
Erster Abschnitt. Die frühesten Bewohner des Landes. a) Die Vorfahren der Hessen, die Chatten, waren ein hochdeutscher Völkerstamm, welcher zu den Sueven gerechnet wird. Wie die übrigen deutschen Stämme, sind auch sie vor undenklichen Zeiten aus Asien eingewandert. Während aber fast alle Stämme zur Zeit der Völkerwanderung ihre Wohnsitze wechselten, blieben die Chatten fast unverrückt an der Stelle, welche sie sich einmal als Wohnsitz erkoren hatten. Die erste sichere Kunde über dieselben verdanken wir dem römischen Schriftsteller Tacitus, der am Ende des ersten und zu Anfang des zweiten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung lebte. Nach seiner Angabe bewohnten sie den „hercynischen Wald" innerhalb der Stromgebiete der Fulda und der Schwalm, der Eder und Lahn, bis zum Rhein und Main. Der Mittelpunkt und Kern ihres Landes lag da, wo die Eder in die Fulda mündet. Das Volk hatte ausdauernde Leiber, neroigten Gliederbau, trotzige Gesichter, große Lebhaftigkeit des Geistes, natürlichen Verstand und Gewandtheit. Man rühmt ihre Treue und Tapferkeit, ihren Gehorsam gegen Obere und daß sie als kriegerisches Volk die Feldherrn höher geachtet hätten, als das Kriegsheer. Dieses bestand größtenteils aus Fußvolk. Es war allgemein Sitte, daß heranwachsende Jünglinge Haupthaar und Bart so lange wild wachsen ließen, bis sie den ersten Feind erlegt hatten; erst daun schoren sie das Haar, um es ihren Göttern darzubringen. Die Tapfersten legten zuweilen einen eisernen Armring an, gleichsam als schmachvolle Fessel, von der sie sich nur durch Erlegung eines Feindes befreien konnten. b) Die Chatten waren stammverwandt mit ihren Nachbarn, den Cheruskern und kämpften als deren Verbündete in der großen Befreiungsschlacht am Teutoburger Walde gegen die Römer. (9 n. Chr.) Dafür mußten sie 7 Jahre später deren Rache empfinden. Während ein Unterfeldherr die Cherusker hinderte, ihren

5. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 31

1904 - Marburg : Elwert
Die Einführung der Reformation in Hessen. 31 Wigand Lauze, der Sekretär an dem für die Männer bestimmten Hospital in Haina mar - Merxhausen ist Frauenspital gewesen - , beschreibt uns die musterhaften Einrichtungen seiner Anstalt, die Unterbringung der verschiedenen Hrten von Kranken, ihre Verpflegung, die Tisch- und Hausordnung 2c. Huch berichtet er, daß man nach der fürstlichen Verordnung nicht Leute aufnahm, „die zuvor ein ruchlos und gottlos Leben geführt, ihrer Nahrung übel vorgestanden als Spieler, Schlemmer, (Ehebrecher, oder die durch dergleichen mutwillige Händel und Müßiggang alles vertan und zugebracht hätten, sondern allein hausarme, notdürftige und gebrechliche Leute, so auf den Dörfern und auf dem Lande im Fürstentum Hessen wohnhaftig gewesen, • sich ehrbarlich und frommlich gehalten, denen ihr Brot) zu erwerben sauer geworden, aber nunmehr Alters und anderer Hot und Gebrechen halber ihre Nahrung durch Handarbeit nicht suchen noch sich zu erhalten vermochten ; item Witwen, Waisen und kleine unerzogene Kinder, so von jedermann verlassen oder sonst Erbschäden hätten, blind geboren oder durch Unfall also schwach worden, auch mit der fallenden Sucht beladen, halb Den&mal Philipps des Großmütigen in Haina, oder aller Dinge sinnlos von prof. max wiese, wären, die sollte man hineinlassen". 500 bis 1000 Personen wurden oft zu gleicher Seit in diesen Anstalten verpflegt, und noch heute bestehen Haina, Merxhausen und hofheim als Irrenanstalten. Erwägt man noch, daß auch die Klostergebäude in Alsfeld, Hofgeismar und Lippoldsberg zu Stadtspitälern eingerichtet wurden, so erkennt man mit Bewunderung, welchen Segen und welche Hilfe die Reformation in Hessen den Kranken und Elenden gebracht hat.

6. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 67

1904 - Marburg : Elwert
Der Zchmalkaldische Krieg und die fünfjährige Gefangenschaft. 67 zog, ward der Landgraf zwischen den spanischen Vorhütern mit ihren langen Rohren, vorn, hinten und auf beiden Seiten wohlgerüstet, er aber auf einem Klepper nicht gar groß, bloße und ledige Büchsenhalftern am Sattel, das Kreuz vom Rappiere an der Scheide, daß er die Wehre daraus nicht ziehen konnte, festgemacht, unter einer großen Menge Volkes, nicht allein von Fremden, sondern auch von Speyerschen (Einwohnern, ihren Weibern, Gesinde, Jungen und Riten, so nahe an ihm, als sie kommen konnten, ließ sich ansehen, daß sie dazu abgerichtet wären, die da riefen: Rllhier reitet der aufrührerische treulose Schelm und Lösewicht, und noch wohl andere härtere, sehr beschwerliche Worte, die ich genauer mitzuteilen Bedenken habe, nicht anders als ein verurteilter Missetäter zur Exekution erkannter Leibes- und Lebensstrafe zum Tore hinausgeführt." Und in Augsburg dichtete man ein bekanntes Kindergebet ihm zum Hohne so um: „Des Abends, wenn ich zu Bette gehe, Sechzehn Hispanier um mich stehen: Zwei zu Häupten, zwei zu Füßen, Zwei zur Rechten, zwei zur Linken, Zwei, die mich decken, zwei, die mich wecken, Zwei, die mich kleiden mit dem spanischen Herzeleibe, Zwei, die mich weisen nach dem spanischen paradeise. Hilda will ich mich hinkehren, gut spanisch will ich lehren, Und will nicht wiederkommen, denn es bringt Deutschland keinen Frommen. Heben solchen Kränkungen quälten den (Befangenen noch die Sorgen um sein Volk, sein Land, seine Kirche und seine Familie. Auf Grund der Kapitulation mußte die Landgrafschaft entwaffnet, mußten die Festungen geschleift werden. Unter spanischer Aufsicht wurde das so gründlich besorgt, daß z. B. die Festung Gießen, wie Philipp einmal klagt, „für ewige Zeiten ruiniert" wurde. Rlles Geschütz, auch das kleinere der hessischen Städte, wurde fortgeschafft und so das ganze Land wehrlos gemacht. Sein Wohlstand ging zudem durch die fast unerschwinglichen Geldleistungen zusehends zurück. Der Krieg hatte über 600000 Gulden gekostet, 150 000 hatte man dem Kaiser zahlen müssen und 250 000 an den Komtur des Deutschherrenordens in Marburg, der ebenso wie die Bischöfe von Mainz und Paderborn und andere geistliche und weltliche Gegner des Landgrafen dessen hilflose Lage benutzte, um sich entschädigen zu lassen. Philipp suchte von seinem Gefängnis aus zu retten, was zu retten war, mußte sich aber in den meisten Fällen zur Nachgiebigkeit bequemen, um dem Kaiser keinen vorwand zur Verlängerung der Haft zu bieten. 3n den zahlreichen Briefen, die er an seine Regierung schrieb, erörtert er nicht nur diese großen Sorgen, sondern bekümmert sich auch um kleinere Dinge: um die Pflege des Waldes, des Wildstandes, der Jagdhunde, um die Versorgung der Rrmert und (Befangenen, um die (Erziehung feiner Kinder, um die Prediger und ihre Waisen, um die Rufficht über die Salinen u. s. w.

7. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 13

1904 - Marburg : Elwert
Die ersten evangelischen Regungen in Hessen und ihre Verfolgung. 13 römischen Baal und als eine scheußliche Bestie zu bezeichnen. Da ihm Philipp das predigen untersagte, legte er seine Mönchskutte ab und wanderte nach Wittenberg zu Luther, der ihn auf die Pfarrstelle nach Leismg an der Mulde empfahl. Gleichfalls auf Empfehlung des Reformators erhielt er im Jahre 1525 einen Ruf nach Danzig, den er aber nach anfänglicher Zusage ablehnte, wohl weil er auf seine baldige Rückkehr nach Hessen hoffte. Ähnlich wie Schnabel, ja noch schlimmer erging es Bartholomaus Riseberg. Er stammte aus einem Dorfe bei Gardelegen in der Kltmark, hatte in Wittenberg zu Luthers Füßen gesessen und war 1522 Prediger am Hgnesenkloster in Magdeburg geworden, wo man ihn aber bald wegen seiner' evangelischen Gesinnung verklagte. Lr verließ darum die Stadt Immenhausen. (Nach Dilichs hessischer Thronik, 1605.) und traf, wie er selber erzählt, in einem Kruge zu Wansleben im Magdeburgischen einen Hessen an, der ihn mitnahm und ihm ein Unterkommen in seiner Heimat in Aussicht stellte, stls er nach Immenhausen gekommen war und dort öfter gepredigt hatte, bestellte ihn der Rat der Stadt zum Prädikanten. Rber ein Dominikanermönch ärgerte sich über Risebergs evangelische predigt und verklagte ihn beim Landgrafen. Der ließ ihn im Juni 1523 nach Grebenstein in den Turm abführen. Fünf Wochen saß er dort in strenger Haft; dann entfloh er eines Ttachts, da man ihm gesagt hatte, daß der Tod durch Hunger oder Feuer oder aber Auslieferung an die geistliche Obrigkeit ihm bevorstehe. (Eine treue stnhängerin hatte ihm ein Messer und einen Bohrer, in Brot gebacken, zugesteckt, mit denen er die Tür öffnete; seine Handschellen konnte er ohne Mühe abstreifen, da er gänzlich abgemagert war. Als er die Treppe hinunterging, segnete er sich und sprach: „Das

8. Himmels- und Erdkunde - S. 12

1902 - Cassel : Baier
— 12 — 2. Das südliche Eismeer liegt am Südpol. Unter dem süd- lichen Polarkreis geht es in den großen oder stillen, den atlantischen und den indischen Ozean über. In demselben liegt das noch wenig erforschte Südpolarland. Das südliche Eismeer hat noch größere Eismassen als das nördliche. Walfische sind dort noch zahlreicher vorhanden als im nördlichen Eismeer. 3.^ Der große oder stille Ozean bespült die Westküste von Amerika und die Ostküste von Asien und Australien und steht mit den beiden Eismeeren und mit dem indischen Ozean in Ver- bindnng. Die zahlreichen Inseln in demselben sind zum Teil durch Korallen entstanden. Diese kleinen, gallertartigen Tiere setzen eine kalkartige Masse ab und wachsen eins aus dem andern hervor, wie die Zweige an einem Baume. Sie bauen von dem Grunde des Meeres bis zur Oberfläche desselben auf. Sand, Schlamm und Erde setzen sich dann an, Wind und Wasserfluten führen den entstandenen Inseln Samenkörner zu, und so entsteht auch bald Pflanzenwuchs. 4. Der indische Ozean bespült die Ostküste von Afrika, die Südküste von Asien und die West- und Südküste von Australien, ist vom großen Ozean dnrch Inseln geschieden und häugt im Süden mit dem südlichen Eismeer und im Westen (südlich von Afrika) mit dem atlantischen Ozean zusammen. 5. Der atlantische Ozean bespült die Ostküste Amerikas, die W e st - und S ü d k ü st e Europas, einen Teil Asiens, die Nord- und Westküste Afrikas und hängt im Norden und Süden mit den Eismeeren und im Osten (südlich von Afrika) mit dem indischen Ozean zusammen. Eine Haupt - Meeresströmung in demselben ist der Golfstrom an der Ostküste von Amerika. Er hat seinen Ursprung im Golf von Mexiko und bringt den Bewohnern von Grönland das Treibholz, das die Ströme aus deu Urwäldern in das Meer führen. Heringe, Sardellen und andere Seesische werden an den nördlich gelegenen Küsten zu bestimmten Zeiten in Menge gefangen. Ix. Tie Bewohner der Erde. Vorbemerkung: Über die Pflanzen- und Tierwelt ist bereits oben bei der Betrachtung der Zonen das Nötige erwähnt worden. Die Mineralien sind weder von den Zonen, noch von dem Älima abhängig. Zum Beherrscher der Erde hat der Schöpfer den Menschen ein- gesetzt. Der Mensch hat seinen Wohnsitz unter allen Himmelsstrichen der Erde aufgeschlagen. Die Zahl der ans der Erde lebenden Menschen wird auf 1 550 Millionen geschätzt. Nach ihrer Hautfarbe und Schädelbildung unterscheidet man 5 Hanpt-Rassen. 1. Die kaukasische oder weiße Rasse, wohnhaft in Europa, Westasien und Nordafrika, hat eine fleischfarbige, auch bräunliche Haut, langes, dichtes, weiches, zuweilen gelocktes Haar von verschiedener Farbe, starken Bart, ovales Gesicht, ovalen Schädel und einen eben- mäßigen, oft hohen Wuchs (700 Millionen).

9. Himmels- und Erdkunde - S. 13

1902 - Cassel : Baier
— 13 — / 2. Die mongolische ober gelbe Rasse in Mittel- und Ostasien hat eine weizengelbe oder schmutzigbraune Hautfarbe, dünnes, struppiges, schwarzes Haar und Bart, schräg stehende, eng geschlitzte, kleine Augen, plattes Gesicht mit breiter Nase und hervorragenden Backenknochen, würfelartigen Schädel, niedrige, platte Stirn und einen gedrungenen, knochigen Körperbau von niedrigem Wuchs (605 Millionen). 3. Die malaiische Rasse in Australien, aus den Inseln Süd- asiens und auf Madagaskar hat braune, dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelocktes, oder schlichtes Haar von schwarzer Farbe, breite Nase, großen Mund, einen hohen gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel und einen wohlgeformten, meist kleinen Körperbau (88 Mill.). 4. Die amerikanische Rasse ist kupferfarbig, hat schlichtes, straffes, glänzend schwarzes Haar, schwachen Bart, breites, an den Schläfen eingedrücktes Gesicht mit hervorragenden Backenknochen und scharf gezeichneter Nase und einen schönen Wuchs (15 Millionen). 5. Die äthiopische oder Neger-Rasse in Mittel- und Süd- asrika hat schwarze Hautfarbe, meist wolliges, schwarzes, hartes, kurzes Haar und Bart, aufgestülpte Nase, dicke Lippen und Augenlider, flachen Hinterkopf und vorliegende Kiefer. Der Körperbau ist verschieden (160 Millionen). Die Mischlinge von Kaukasiern und Negern heißen Mulatten und von Kaukasiern und Amerikanern Mestizen. Etwa 800 Millionen Menschen sind Heiden, 530 Millionen Christen, 210 Mill. Muhamedaner und 10 Mill. Israeliten. X. Die Erdteile. Europa. 1. Lage und Gestalt. Europa liegt auf der nördlichen Hälfte der östlichen Halb- kug el und erscheint als eine große, westliche Halbinsel Asiens. Von Südwest nach Nordost ist der Erdteil am weitesten ausgedehnt und nimmt auch in dieser Richtung an Breite zu. Der nördlichste Punkt ist das N ordkap, der südlichste das Kap Tarifs an der Straße von Gibraltar und der westlichste Punkk"mz"kap oa Roca. Europa dehnt sich durch 35 Breiten- und 70 Längengrade auv. 2. Grenzen. Unser Erdteil grenzt im Norden an das nördliche Eismeer. im Westen an den offenen atlantischen 'ü'ztan, iw'~S'it(5tri an das mittelländische, schwarze und asowsche Meer und wird im Ostentmrch den Kaukasus, das k a s p i fch e Meer, den Uralfluß und das Uralgebirge von Asien geschieden. Die Landgrenze ist 360 Meilen lang. 3

10. Hessische Geschichte - S. 52

1897 - Gießen : Ricker
- 52 — Das allgemeine Aufgebot des Heerbannes erfolgte auch noch unter Philipp. Beim Einfalle Sickingens (1516) wurde das Landvolk in einer stärke von 6000 Mann aufgeboten. Gegen die aufrührerischen Bauern wurde auf dem Landtage zu Alsfeld die Hilfe der Städte angerufen. Später erschien eine mehr organisierte Miliz, auch schon in Friedenszeiten in Fähnlein eingeteilt und auf Landeskosten mit Schießgewehren ausgerüstet. Im Kriege erhielten sie halben Sold, da sie Unterthanen und keine Ausrüstung zu bestreiten hatten. Sie hatten ihre ständigen Obersten, je einen für Nieder- und Oberhessen. Diese machten den Anschlag zu den Aufgeboten und führten die Fähnlein an. Im Jahre 1544 stellten Nieder- und Oberhessen 32 Fähnlein mit ungefähr 7000 Mann. Eine große Last für Stadt und Land brachten die großen Feldzüge durch den Train. Im Württembergischen Feldzuge wurden 2000 Wagen, mit 4 und 6 Pferden bespannt, mitgeführt, welche allein 6000 Bauern begleiteten. Wagen, Pferde und Begleitung mußten von den einzelnen Städten und Ämtern gestellt werden, während früher die Lehnpferde ausreichten, welche die Stifter und Lehnsleute zu stellen hatten. Zurzeit Philipps stand das Landsknechtswesen in Deutschland in seiner Blüte. Sogar in der Reiterei wird das Verhältnis der Söldner zu den Landsassen immer größer. Bei jeder Werbung wurden die Höhe des Soldes und die Dauer des Dienstes genau festgesetzt. Die Werbung der Fähnlein besorgten Unternehmer, die Hauptleute, welche dieselben auch anführten. Die Werbeplätze für die Reiterei befanden sich außer in Hessen, auch in Westfalen, für das Fußvolk hauptsächlich in den freien Städten in Oberdeutschland. Die Rittmeister waren oft besoldete hessische Edelleute. Auch dienten bei den Landsknechten neben Edelleuten bürgerliche Hauptleute aus den Reichsstädten. Der rückständige Sold wurde oft mit Waffengewalt erzwungen. Er betrug während des Soldmonats (4 Wochen) für den Reiter 10 fl., nach heutigem Geldwerte etwa 80 Mark, für den Fußknecht 4 fl. (30 Mark). So blieb es während des ganzen 16. Jahrhunderts. Bei der Entlassung wurde der begonnene Monat voll bezahlt, und nach jeder Schlacht oder Eroberung ein neuer Monat angefangen; dies war der „Sturmsold"; Unteroffiziere erhielten höheren Sold, „Übersold" bei den Reitern, bei den Fußgängern „Doppelsold" genannt. Der Monatssold für eine Armee von 4000 Reitern, 12000 Fußgängern nnt 34 Geschützen belief sich auf 152 000 fl., nach heutigem Geldwerte ungefähr 1 Million Mark. Davon erhielten das Gefolge des Feldherrn 2497 fl., der Reiter-stab und hohe Ämter 1400 fl., 13 Geschwader Reiter 65 000 fl., 3 Regimenter Knechte 74 000 fl., die „Artalarey" 9000 fl., „ohne was auf des Kriegsherren Tafel, Verschickung der Gesandten, Kundschaft, Botenlohn und dergleichen geht". Die Verpflegung mußte jeder Soldat selbst von seinem Solde bestreiten. Der Feldherr mußte für den Bedarf an Proviant Sorge tragen. Derselbe wurde auf den Markt des Lagers gebracht, durch den Proviantmeister abgeschätzt und unter Aufsicht des Profofsen verkauft. Die Brotlieferung war reichlich; ein Mann erhielt
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