Worms: Stadtwappen.
I. Die Lage des Krcifcs.
Der Kreis Worms umfaßt den südlichen Teil der Provinz Rheinhessen
und breitet sich am linken Rheinufer aus. Er setzt sich zusammen aus 40 Ge-
markungen, auf denen 93275 Menschen wohnen, von welchen 2/s der evan-
gelischen, Vs der katholischen und etwa 1800 der jüdischen Religion an-
gehören. 3m Süden wird der Kreis von der bayerischen Pfalz, im Osten vom
Rhein, im Westen vom Kreis Klzey und im Norden vom Kreis Oppenheim
begrenzt. Eisenbahnen und Landstraßen durchziehen ihn nach allen Rich-
tungen. von Worms allein gehen strahlenförmig 7 Straßen aus: Die Rhein-
straße längs des Rheines nach Mainz, die Gaustraße über Herrnsheim und
Abenheim nach Westhofen, Straßen ins pfrimm- und Leiningertal, die
Rheinstraße nach Frankenthal und eine Straße über den Rhein in die Pro-
vinz Starkenburg, von Osten nach Westen kann man den Kreis in etwa
5 Stunden durchwandern, von Süden nach Norden braucht man ungefähr
4 Stunden. Die Hauptstadt des Kreises ist Worms. Sie wird deshalb Kreis-
stadt genannt und ist der Sitz des Kreisamts.
Ii. vie Landschaften und ihre Orte.
a) Die Ebene mit ihren Orten.
„Da lieget ausgebreitet in stets verjüngter Pracht
ein weiter Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht."
Wenn wir von dem Kloppberg oder von dem Dalsheimer Berg den
weitaus größten Teil unseres Kreises überschauen, so liegt das Hügel-
land fast flach vor uns. Nur einzelne Täler durchschneiden es. Diese
ganze Gegend war vor vielen tausend Jahren ein großer See, an dessen
Ufern gewaltige Tiere lebten, deren Knochen jetzt noch im Boden gefun-
den werden. Im Sande bei Eppelsheim lag der Schädel eines Tieres,
das unserm Elefanten ähnlich sah, aber noch viel größer war. Im Rheine
bei Worms fand man das Geweih und den Schädel eines Riesenhirsches.*)
Als sich das Wasser dann im Norden bei Bingen einen Weg durch die
Berge gesucht hatte, wurde der Boden des Sees zum Teil trocken, es blieb
die Ebene übrig und von dem ganzen Lee nur der Rhein, der jetzt die
Ebene in nördlicher Richtung durchfließt.
*) Betrachte das Geweih im Paulusmuseum!
1*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 18.
Dampfschiffe, die talauf- und abwärts fahren, beleben ihn. Früher
war der Verkehr bergauf viel schwieriger. Da mutzten die Schiffe an
langen Seilen oder Leinen von Menschen oder Pferden gezogen werden.
Noch heute führt deshalb auf dem linken Rheinufer der Leinpfad hin.
Huf zwei Brücken, zwei Wagenfähren und zwei Kahnsähren kann
man in unserm Kreise über den Rhein gelangen. Die Brücken sind bei
Worms. Über die Ernst-Ludwig-Brücke gehen die Bewohner und fahren
die Fuhrwerke. Sie wurde im Jahre 1900 gebaut und hat eine Länge von
700 Metern. Über die andere Brücke laufen die Eisenbahnzüge. Wagen-
fähren sind bei Rheindürkheim und Gernsheim. Die Kahnfähren sind bei
Hamm und Gimbsheim.
Lei Rheindürkheim wendet sich der Rhein nordöstlich und macht bei
Gernsheim ein scharfes Knie, um dann wieder in nördlicher Richtung weiter
zu fließen. Infolge seines geringen Gefälles hat er früher die Ebene in
vielen Windungen durchflössen, die aber durch Hochwasser oder durch einen
Durchstich meistens abgeschnitten wurden. In der Südostecke unseres Kreises
ritz sich der Rhein 1801 selbst das gerade Bett, wodurch der Biedensand
zur Insel wurde. In der Nordostecke hat man um 1828 in der Gimbs-
heimer Gemarkung einen neuen Lauf gegraben, so entstand die Insel
Kühkopf. Die alten Flutzläufe nennt man Kltrheinarme. Solche sind auch
noch bei Ibersheim, Hamm, Eich und Gimbsheim. Nach und nach sind sie
zum Teil versandet und zu sumpfigen Wiesen geworden, auf denen besonders
Rohr wächst.
Infolge der flachen Ufer sind hier grotze Dämme gebaut worden, die
das dahinter liegende Land gegen Überschwemmungen schützen sollen. Be-
sonders stark sind diese Dämme von Rhein-Dürkheim bis zur Gernsheimer
Fähre - denn hier können die Überschwemmungen, die entstehen, wenn der
Rhein Eis mitführt, oder wenn der Schnee der Berge schmilzt, sehr gefährlich
werden. Bei Gernsheim staut sich gewöhnlich das Eis, dann wird das
Wasser rückwärts gedrängt bis Ibersheim und überschwemmt die ganze
Gegend. Schon Hochwasser allein kann aber der Gemarkung empfindlich
schaden. Das Wasser, das sich im Boden der Ebene befindet und das man
Grundwasser nennt, steht mit dem Rheinwasser in Verbindung. Führt der
Rhein längere Zeit Hochwasser, so steigt auch das Grundwasser, so datz es
oft die Äcker überschwemmt und eine ganze Ernte vernichten kann, wie dies
im Jahre 1910 der Fall war.
Der Rhein führt auch viel steinigen Sand mit. Der setzt sich auf dem
Flußbette fest und wird dann den Schiffen hinderlich. Tttit Bagger-
Maschinen*) schöpft man ihn heraus und sucht so den Flutzlauf für die
Schiffe freizuhalten. Nlan sieht auch lange, feste Steinreihen, die viele
*) Betrachte ein solches Schiff in seiner Tätigkeit!
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Kreis Worms, bearbeitet von Adolf Trieb.
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auswerfen, nach und nach an das Ufer ziehen und die zappelnden Fische,
die oft eine bedeutende Größe besitzen, herausnehmen. Da hören wir auch
von vielen Jünglingen und Männern, die als Schiffer den Rhein bis zum
Meere herunterfahren.
b) Das Hügelland mit seinen Orten.
„Gold'ne Saaten in den Tälern,
auf den Bergen edlen Wein."
Idenn wir aus dem oberen Kltbachtale nach Vlödesheim wandern, so
kommen wir auf den am höchsten gelegenen Teil unsres Kreises. Die Um-
gebung von Blödesheim sieht aber fast eben aus, nur in nördlicher Uich-
tung von diesem Drte steigt das Gelände zum Kloppberg (292 m) auf.
Man nennt eine solche Ebene auf einem Berge eine platte.*)
Südlich von dieser platte erhebt sich, bei Gundersheim ansteigend, ein
zweites, fast ebenso hoch gelegenes Gebiet, das die Kloppbergplatte an
Ausdehnung noch übertrifft. Kuf ihr treten einzelne Erhebungen schwach
hervor, welche nach den in der Nähe liegenden Ortschaften benannt sind.
So spricht man von dem Gber-Flörsheimer (270m), Gundersheimer (274m),
Dalsheimer (274 m) und Zeller Berg (284 m).
Jedes dieser beiden Gebiete, welche zusammen das Hinterland un-
seres Kreises oder die hohe Platte bilden, ist mit einem Kranze von Orten
geziert. Huf der Kloppbergplatte liegt Vlödesheim, ein Bauerndorf, das
durch seine Viehzucht bekannt ist. Kuf der einen Seite des Berges
finden wir Eppelsheim, das von einer schönen Ulmenallee (,,Effen")
umgeben und mit einem gut erhaltenen Festungsturm geschmückt ist,
nicht weit davon an einem Kbhange, der sehr viele Kirschbäume trägt,
Hangen-Weisheim. Huf der anderen Seite bemerken wir Monzernheim,
hetzloch und Dittelsheim. Dieses ist mit einem schönen, ganz aus Steinen
erbauten Kirchturm geschmückt.
In einer muldenförmigen Vertiefung am westlichen 5lbhange des Ober-
Flörsheimer Berges liegt neben einem Walde von Obstbäumen Gber-
Flörsheim. Bemerkenswert ist hier das große Schulhaus, das mit den be-
nachbarten Gebäuden dem deutschen Ritterorden gehörte, der hier ein Gut
von 1482 Morgen bebaute, welches während der Franzosenherrschaft zu
5lnfang des vorigen Jahrhunderts in kleineren Teilen veräußert wurde.
5lm Fuße des Gundersheimer Berges gegen das Hltbachtal breitet
sich das ebenfalls obstreiche Gundersheim mit seinen großen Kalk-
steinbrüchen und vorzüglichen Weinbergen aus. Ihm eingemeindet sind Lns-
heim und der in der Nähe gelegene Münchbischheimer hos. Km östlichen
Fuße ladet uns Dalsheim, das mit alten Festungsmauern umgeben ist, zu
*) Ist in der Gemarkung deiner Heimatgemeinde vielleicht eine Gewanne, die
auch so heiht? Vergleiche sie in ihrer Lage mit den andern Gewannen!
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Kreis Worms, bearbeitet von Adolf Trieb.
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weiter wandern, sie werden von den Nachziehenden verdrängt. Nur den
Burgunden gelingt es, sich längere Zeit hier niederzulassen. Worms wird
eine bedeutende Stadt, hier wohnen nun die Burgundenkönige, um-
geben von tapferen Helden.*) Doch auch sie bleiben nicht' denn die wilden
Hunnen durchstürmen sengend und brennend unsere Landschaft, Ruhe
kehrt erst ein, als die Franken unter ihrem mächtigen König Chlodwig
das Land erobern. Ein Königspalast (Pfalz) wird in Worms erbaut, hier
weilen oft Chlodwig und seine Nachfolger. 5lm häufigsten ist Karl der Große
anwesend.
Die Nachkommen dieser Franken sind die jetzigen Bewohner des
Kreises. Wir wollen sie deshalb auch näher in ihrer Kampfes- und Lebens-
weise kennen lernen.
Der fränkische Krieger trägt ein eng anliegendes Kleid, das bis zum
Knie reicht. Die Ärmel bedecken nur den Oberarm, und ein farbiger Man-
tel umhüllt die ganze Gestalt. Ein breiter, schön verzierter Gürtel hält
das Kleid fest. Die Beine sind oft mit Binden umschnürt. Die Hauptwaffe
ist die lange Lanze, die zum Werfen oder Stechen dient. Die gefährlichste
Wurfwaffe aber ist das Beil. Kuf der rechten Seite trägt der Krieger noch
das Kurzschwert, auf der linken das Lang- oder Schlachtschwert.
Die Kleidung der Frau besteht aus einem wollenen oder leinenen
Hemd, das durch einen Gürtel zusammengehalten wird. Dazu kommt bei
reichen Frauen noch ein Mantel, der an der Schulter durch fein verzierte
Spangen (ähnlich unsern Sicherheitsnadeln) befestigt ist. Während die
Mädchen die blonden Zöpfe mit schönen Bändern zu umwickeln pflegen
und frei über den Rücken und die Brust herabfallen lassen, ist das haar
der Frau stets von einer Haube bedeckt. Der hals ist geschmückt mit pracht-
vollen perlenkränzen aus Glas, Bernstein oder Muscheln, und zwischen
den perlen sind manchmal auch noch gehenkelte Goldmünzen.**)
Seitdem aber die Franken bleibende Wohnsitze haben, wird aus dem
Krieger nach und nach ein Bauer, der mit Pflug und Egge, Sense
und Sichel arbeitet und in seinen Ställen Pferde und Rindvieh, Schafe
und Schweine hält. 5ln das Dorf schließt sich das Ackerland an, das
in gleiche Gewannen geteilt ist. Ein Teil der Äcker wird immer als Weide
für das Vieh benützt. Die Gärten dienen zum Rnftau von Gemüsen, Hülsen-
früchten, Flachs und Hanf, von Obstsorten gibt es Apfel, Birnen und
Nüsse.
*) Lies „Worms, die Nibelungenstadt".
**) Viele solcher Schmuckgegenstände werden im Paulusmuseum aufbewahrt.
Sie wurden in zahlreichen fränkischen Gräbern gefunden, die namentlich bei Worms,
Westhofen, Hochheim, Pfeddersheim, Weinsheim, Bermersheim und Eppelsheim auf-
gedeckt wurden.
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TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Chlodwig Chlodwig Karl_der_Große Karl
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Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 18.
Ittit den Franken kommt auch das Christentum in unsere Heimat, und
über die Christen gebietet ein Bischof, der in Worms seinen Sitz hat.
Fast in jedem (D ,.......... , ____:este von Burgen, große,
alte Bauernhöfe oder ,,Zehntenscheuern" zu finden. Sie erinnern uns an
eine Zeit, während welcher es den Bauersleuten recht schlecht erging, so
schlecht, daß sie einmal zu den Waffen griffen und Grausamkeiten ver-
übten, wofür sie aber sehr hart gestraft wurden. Das war vor etwa 400
Iahren. höre, was die Geschichte erzählt:
In jenen schönen, großen Häusern wohnen vornehme, stolze Herren,
denen fast die ganze Gemarkung gehört. Viesen müssen die Bauern schwere
Dienste leisten. Drei Tage in der Woche arbeiten sie den Herren umsonst,
von ihren Ernten liefern sie den zehnten Teil in die Zehntenscheuern ab,
und gar oft noch werden ihre Acker bei den Streitigkeiten dieser Herren
verwüstet. Schließlich werden die Bauern unzufrieden. Kber ihr Zorn führt
sie zu weit. Sie gehen zusammen, plündern und zerstören Schlösser und
Klöster. Im Leiningertal geht's zuerst los. ßuch die pfeddersheimer schließen
sich den Bauern an. Sie berauben die Klöster Hochheim und Liebenau bei
Worms und ziehen über Neuhausen, Herrnsheim, Gst- und Westhofen.
Um die weitere Gegend zu schützen, sendet der Pfälzer Kurfürst 500 Fuß-
gänger und 300 Reiter gegen sie. Bei Westhofen geraten sie zum ersten Male
aneinander, und die Bauern werden verjagt. Doch sie bleiben nicht ruhig,
sondern sammeln sich wieder bei Dalsheim und Gundheim und marschieren
nach Pfeddersheim, wo sie aber von pfälzischen Soldaten eingeschlossen und
vollständig besiegt werden. Ihre Strafe ist nun hart' beinahe 3000 Bauern
werden erstochen und erschlagen, 30 Anführer sofort hingerichtet und 24
andere am nächsten Morgen an pfählen auf dem Kirchhofe vor der Kirche
aufgehängt. Nun werden sie noch härter bedrückt als vor diesem Kriege,
den man den Bauernkrieg nennt.
Ts gab einmal eine Zeit in unserm deutschen vaterlande, da waren
die Katholiken und Protestanten so feindselig gegeneinander, daß sie einen
Krieg miteinander führten, der 30 Jahre lang dauerte (1618—1648).
Da kämpften nicht nur deutsche Soldaten, sondern auch aus fernen Län-
dern kamen Krieger herbei und brachten sehr viel Unglück über unsere
Heimat. Lasse dir davon erzählen:
' Für die Bewohner der Rheingegend sind die Leiden kaum zu ertragen.
Bald kommen schwedische, bald spanische, bald deutsche Soldaten, und alle
wollen Geld, gutes Tssen und Trinken. Wie werden da die armen Leute
gequält, wie werden die Häuser niedergebrannt und die Felder verwüstet!
e) Die Zei^der schweren kriege.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Kreis Worms, bearbeitet von Adolf Trieb.
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Hm schlimmsten ergeht es der Stadt Worms. Sie mutz viel, viel Geld be-
zahlen. Besonders hart sind die Jahre von 1635—1648. vor allen sind
die Schweden verwildert' denn von ihnen sagen die Leute:
„Die Schweden sind kommen, haben alles mitgenommen,
haben die Fenster eingeschlagen und 's Blei davongetragen,
haben Klügeln draus gegossen und den Bauern erschossen."
In Worms stillen die Bewohner ihren Hunger mit dem Fleische von
toten Tieren, mit wurzeln, Gras und Baumblättern. Noch schlimmer ist
es aber aus dem Lande, wo die verlaufenen Soldaten das Morden ge-
schästsmätzig betreiben und die verwilderten Bauern hinter ihnen nicht zu-
rückbleiben. herdenweise lausen die Wolfe durch das verödete Land,
und manche Menschen fristen ihr Leben mit Menschenfleisch, das sie am
Galgen stehlen. Durch Morden, Flüchten, Pest und Hungersnot ist das
lockende Paradies des pfälzischen Landes in einen verödeten Kirchhof ver-
wandelt.*) Die Zahl der wormser Bürger ist bis auf wenige hunderte
herabgesunken. 1
Bis 1652 wird unsere Gegend mit Geldforderungen durch spanische
Soldaten bedrückt, und erst mit diesem Jahre kehrt für kurze Zeit Ruhe ein.
Größer noch ist das Ungemach in den Jahren von 1688—1695, als
der französische König Ludwig Xiv. durch seine Truppen das linke Rhein-
ufer verwüsten lätzt. 1688 rücken die Franzosen unter dem General Melac
gegen Worms, 1689 wird die Stadt niedergebrannt, und nicht besser ergeht
es manchen (Drten der Umgebung. In der Mrheingegend findet zwischen
deutschen und französischen Truppen ein Gefecht statt. In Eich wird nun
alles Vieh von den Franzosen weggenommen, die Einwohner werden
ihrer Kleider beraubt und nach Mainz geführt. Das ganze Dorf
wird verbrannt. Das gleiche Schicksal teilen auch Uhein-Dürkheim, Dittels-
heim, hetzloch und Bechtheim. Den Bauern ist es bei Todesstrafe ver-
boten, die Sensen an ihre Saaten zu legen. Diese werden vollständig ver-
wüstet. Nur langsam können sich die Bewohner in den folgenden Jahren
wieder erholen.
f) Die Kriege von Z792-M4.
1792 'beginnt ein neuer Krieg, wieder sind es französische Sol-
daten, welche sich über die Gegend verbreiten und Mainz einnehmen.
Deutsche Truppen ziehen ihnen nach und erobern 1793 Mainz wieder
zurück. Im Frühling 1794 geht das Kriegsspiel wieder los und dauert
bis 1798. Drei Millionen Mark soll Worms damals zahlen und hat doch
keinen Pfennig. Die Wohnung des Bischofs, Bischofshof genannt, wird
abgebrannt und alles tragbare Eigentum fortgeschafft. Die Glocken werden
*) Nach Häuser, Geschichte der Kurpfalz.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Kirchhof Ludwig_Xiv Ludwig
Verlag von Emil §$§§»Roth in Gießen
Rheinhessen *?%£££ "1
Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler
und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung.
Von Uarl Johann yrilmaqer, weil. Schulrat in Mainz.
Mit Über 200 Illustrationen. Viii, 520 Seiten Lexikon 8°.
Preis broschiert Mk. 8.—» Leinenband Mk. 10.—
Für Bücher-Liebhaber Pracht-Ausgabe in 50 numerierten Exemplaren,
feinstes Velin-Papier, Halbfranzband mit Goldschnitt, Preis Mark J5.—
Nur noch in wenigen Exemplaren vorhanden.
Dem Werk ist eine große Karte von Rheinhessen (Matzstab 1: 80000) beigefügt
Das Buch liefert nach einer kurzen Einleitung, die den Leser bekannt macht mit Land
und Leuten und der gesamten Verwaltung der genannten Provinz in staatlicher und Kirch-
licher Beziehung, eine Geschichte sämtlicher daselbst zur Zeit bestehender oder im Laufe der
Zeiten eingegangener Städte, Flecken, Dörfer, Weiler, Höfe, Klöster und Burgen. Je nach
der Bedeutung der einzelnen Wohnplätze und der Ergiebigkeit der vorhandenen Quellen ist
die Beschreibung von größerem oder geringerem Umfang. Wir werden bekannt gemacht
mit der jetzigen Seelenzahl - unter Berücksichtigung der verschiedenen Konfessionen - im
Vergleich mit den Bevölkerungsziffern des Jahres 1815 und den verschiedenen Wand-
lungen, welche die Namen der Orte im Laufe der Jahrhunderte erfahren haben. Wir
erhalten einen Einblick in die Verwaltung der Gemeinden in politischer Hinsicht wie in
Kirche und Schule, die vorhandenen Wohlfahrtseinrichtungen, die Gesundheitspflege, die
Denkmäler und andere Einrichtungen von allgemeinem Interesse. Weiter finden wir zu-
oerlässige Angaben über die Größe der Gemarkungen und den Umfang des Ackerfeldes,
der Wiesen, Weinberge u. dergl. Wir werden belehrt über die Geschichte der Orte von
ihrem ersten Vorkommen bis zur Gegenwart. Besondere Rücksicht ist genommen auf die
in den Gemarkungen gemachten Funde aus der Römer- und Frankenzeit und Angabe, wo
dieselben sich dermalen befinden. Eine besonders wertvolle Zugabe sind die Wappenbilder
von 132 rheinischen Orten. Bei der großen Zahl der benutzten und gewissenhaft angegebenen
Quellen, die dem Verfasser für seine Arbeit zu Gebote standen, und dem großen Interesse,
das er auf anderen Gebieten der lokalen Forschung betätigt hat, dürfen seine Angaben
Anspruch auf Zuverlässigkeit machen. Bei der nur in allgemeinen Umrissen angedeuteten
Vielseitigkeit des Buches dürfte es nicht allein für die Bewohner Rheinhessens von Wert
sein, sondern auch das Interesse aller Freunde lokaler Geschichte erwecken, wie es auch
als Nachschlagebuch für Verwaltungsbeamte, Geistliche und Lehrer - ja selbst für Ge-
schichtsforscher kaum zu entbehren ist. Mainzer Journal.
In lexikalischer Form bringt das Werk nach kurzer übersichtlicher Einleitung über
Land und Leute und die Verwaltung der Provinz in staatlicher und kirchlicher Hinsicht
eine Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und
Höfe, Klöster und Burgen der kleinsten, aber gesegnetsten und bevölkertsten Provinz unseres
Hessenlandes. Neben der eigentlichen Geschichte des Ortes werden die Verwaltung?-und Kirch-
lichen Verhältnisse, Merkwürdigkeiten usw. geschildert und das in so geeigneter Zusammen-
stellung, daß eine Uebeisicht in erwünschtem Maße geboten und die Benutzung des Buches
sehr erleichtert wird. Städteansichten, Abbildungen von Wappen, alten Urkunden, Gerichts-
siegeln usw. bilden eine willkommene Beigabe des Werkes, das einen recht beachtens-
werten Beitrag zur Heimatskunde der Provinz darstellt und manchem, der sich über
Rheinhessen genauer orientieren will, zweifellos wertvolle Dienste leisten wird. Den
Schluß des über 500 Seiten starken und dabei verhältnismäßig wohlfeilen Werkes bildet
ein eingehendes Ortsregister. Rheinischer Beobachter Nr. 49, 5./Xi.
«
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Emil_§$§§»Roth Uarl_Johann Johann
Verlag von Emil Roth in Gießen.
schulwandkattm
profefsc>rmamsers8ckulwanclkarten
4. 3n Höhenschichten - Darstellung und Reliefmanier. 1:750
/'*♦ vu i I %Aj lillivl* 190x210 cm Aufgezogen auf Leinwand mit Stäben Mk. 2v.—
»z- Ii Maßstab 1: 2 500 000. Format 22k X204 cm. In Höhenschichten-Dar
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Ni*.3: Grossberzoatum Reffen.
__J Leinwand m. Stäben Mk.20.—
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Maßstab 1:5 000000. 30 x 33 cm. Preis 20 Pfg.
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Wamsers Handkarte von Dessen für Schüler.
Maßstab 1: 500000. 20. verbesserte Huflar«.
Preis 20 Pfg. Auf Pappe (einmal gebrochen) Z5 Pfg. Auf Leinwand in Karton (Buchformat) 45 Pfg
Vom Ministerium des Innern, Abteilung für Schulangelegenheiten, empfohlen.
lv Möhrs
(Relief vom Aoßheimtmn Allen
Maßstab l: 100000.
Gearbeitet in genauem Anschluß an wamsers Schulwandkarte.
2. Reliefs in gediegenem Schutz- und Aufbewahrungskasten. - Größe der einzelnen
Kasten: Höhe 13 cm, Breite 103 cm, Länge 122 cm.
A. Relief Provinz Gberhessen mit angrenzenden Gebieten M. 50.—
B. Relief Provinzen Rheinhessen und Starkenburg M. So.—
Das Großherzogliche Ministerium des Innern,
Abteilung für Schulangelegenheiten
erließ an die sämtlichen unterstellten Direktionen, die Großh. Kreisschulkommissionen und
die Kuratorien der Höheren Bürgerschulen nachstehende Empfehlung:
Der Rothsche Verlag in Gießen hat im Anschluß an die Wamsersche Wandkarte des Broßhe
tums Hessen zwei Reliefs, modelliert von Mohr, erscheinen lasten, von denen das eine die Provinzen Sta
bürg und Rheinhessen, das andere die Provinz Oberhessen darstellt. — Preis je 30 Mk.
In Verbindung mit der genannten Wandkarte können diese Reliefs beim erdkundlichen Unterricht
Dienste tun. Wir machen Sie deshalb zum Zwecke gelegentlicher Anschaffung, falls die Mittel vorh
find, empfehlend darauf aufmerksam. gez. Eisenhuth. Dr. Stan
Epochemachendes Unterrichtsmittel:
lllelief tief fljauptformen Der Mobefflsche
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3. Auflage, in Papiermache, künstlerisch in 16 Farben übermalt, in lackiertem Holz-
rahmen zum Aufhängen Mk. 26.-. Begleitschrift dazu v. Schulrat Alb. Kleinschmidt.
81 Seiten Text mit 3farbiger verkleinerter Abbildung des Reliefs. Preis geheftet Mk. 1.8v
Brühl'sche Universität»-Buch- und Steindruckerei. R. Lange, Gießen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 2.
und zwei chemische Fabriken. Die Ebene bei Mainz bot der Industrie
günstige Bedingungen, einen ebenen Boden, billige Wasserwege und
günstige Bohlenzufuhr, so daß sie sich in weitem Kranze zu beiden
Zeiten des Bheines um die Ztadt Mainz herum ansiedelte. Dieser Indu-
striebezirk wird geschlossen durch die Fabrikanlagen in Gustavsburg und
die schon genannten Industrien in Weisenau?)
Das Hügelland.
Die Ebene am Bhein bildet nur schmale Streifen, die nicht nur
landschaftlich, sondern auch durch die Beschäftigung der Bewohner große
Verschiedenheit gegenüber dem hauptteil der Landschaft aufweisen. Der
größte Teil des Breises ist von einer terrassenförmig ansteigenden hügel-
platte angefüllt. Bus der Bheinebene bei Mainz (85 m) erhebt sich die
-rste Terrasse zu einer höhe von 100 — 180 m. hinter Gonsenheim,
Finthen, Drais, Marienborn, Blein-Winternheim und Hechtsheim steigt
der Boden zu der zweiten Terrasse mit 200 250 m höhe an. Dieser
zweite Bufstieg wird bei Wanderungen auf den Landstraßen, die über
das Hügelland führen, leicht erkennbar, da der Bufstieg ziemlich unver-
0 Fertige aus Stäbchen ein Floß an! Zeichne einen Fabrikschornstein! Zeichne
die Umrisse vor? Äpfeln, Birnen rc.!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Kreis Mainz, bearbeitet von Fr. Ritter.
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heute noch der Totenweg, auch in Ingelheim gibt es einen Totenweg in
der Richtung nach Stadecken und noch näher dorthin eine obere und
untere Kirchwegsgewann.
Zur Karolingerzeit gab es Königsgüter zu Mainz, Ingelheim und
Nierstein. Karl der Große soll in dem alten Palast in Ingelheim ge-
boren sein, an dessen Stelle er später einen neuen erbauen ließ. Tr hielt
oft in Ingelheim, Mainz und Worms große Versammlungen ab und
ging als leidenschaftlicher Jäger fleißig jagen. Zu der Krondomäne
in Ingelheim gehörte auch ein Königswald in der Nähe von Ingelheim.
Nus dem Jahre 1545 wird uns von Ingelheim noch berichtet: ,,Ts
ligt ein klein wenig an einer höhe unndt hat ein frep gesicht in das
Rheingäw biß gen Ringen hinab, gen Menz zu hat es eine höhe, auf
der ist eine große weite (Ebene) unndt da ist vorzeiten ein Wald ge-
standen, wie man es noch auf dem Wald nennt, darin die Kaiser ihren
lust mit jagen haben gehabt. Rep Tschenheim (Tssenheim) ist noch ein stuck
verblieben von demselbigen Wald." Noch andere Urkunden, sowie heute
noch bestehende Gewannamen deuten an, daß früher die ganze hohe
Hügelterrasse von Ingelheim bis Tbersheim und bis zum Königsborn
von einem einzigen Wald, dem Königsforst Karls des Großen, bedeckt
war. Später ging dieser Wald durch Schenkungen der Herrscher in die
Hände der hohen Geistlichkeit (Bischofswald, Kurfürstenwald) über, und von
dieser wurden wieder kleinere Teile an die Klöster und Stifter ver-
schenkt (Heiliggeistwald). Durch weitgehende Nodung ist der Wald auf
den heutigen Gber-Glmer Wald zusammengeschrumpft.
Ini Mittelalter zersplitterte der hohe und niedere Udel seinen Besitz
durch Teilung, Schenkung, Vererbung und Verkauf, so daß viele Dörfer
mehrere Besitzer hatten. Der Besitz wechselte oft, und die einzelnen
Dörfer gingen wie eine Ware von Hand zu Hand. Die Besitzer waren
entartet und dachten nur daran, die Bauern durch Ubgaben zu be-
drücken, und viele lebten von Raub und Fehde. Sie überfielen den
Kaufmann auf offener Straße und beraubten ihn, und um die Dörfer und
Felder berauben und verwüsten zu können, sagten sie einander Fehde
an. Diese wurden weniger durch Gefechte entschieden, sondern durch
Rauben und plündern, indem jeder Ritter die Dörfer und Felder des
andern Ritters überfiel. Um in diesen Zeiten der Bedrängnis wenigstens
einigermaßen Schutz zu haben, umgab man die Dörfer mit tiefen Gräben
und bepflanzte diese mit Ulmen (Rüstern oder Tffen). Diese schlank
aufstrebenden Bäume gestatten ein sehr enges Pflanzen. Zwischen ihnen
wurden die Gräben mit Strauchwerk (Schwarzdorn) angepflanzt, dessen
Zweige niedergebogen und miteinander verflochten wurden. Dem Ritter
und seinen Reisigen zu Pferd boten der Graben, die eng gepflanzten Tffen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Menz Karls