Erster Teil.
Anfangsgründe.
I. Erste Grundbegriffe.
Der Mensch lebt auf der Erde. Uns von dieser Erde Kenntnis zu §
oerschaffen, ist die Aufgabe der Erdkunde oder Geographie (griechisch =
Erdbeschreibung).
Zuerst müssen wir lernen, uns zurechtzufinden. Sich zurechtfinden heißt §
mit dem geographischen Ausdrucke sich orientieren. Von alters her haben
sich die Menschen nach der Sonne orientiert. Die Gegend, roo die Sonne
aufgeht, nennt man Morgen oder Osten; die, too sie untergeht, Abend
oder Westen; die, wo sie um die Mitte des Tages steht, Mittag oder
Süden. Dem Süden gegenüber liegt Norden (Mitternacht). Norden,
Osten, Süden, Westen sind die vier Haupthimmelsgegenden.
Nach ihnen benennt man die Zwischen- oder Nebenhimmels-
gegenden Nordosten, Südosten, Südwesten, Nordwesten.
Für alle diese Himmelsgegenden gebraucht man Abkürzungen (X, 0, 8, W;
No, So, Sw, Nw).
Die Himmelsgegenden werden auch mit dem Kompaß gefunden. Dieser
ist so eingerichtet, daß auf einem Stifte über einer Windrose (Fig. 1) frei-
beweglich eine Magnetnadel schwebt, deren
Spitze nach Norden zeigt. Man orientiert
sich nun mit der Nase nach Norden: dann
ist rechts Osten, links Westen, hinter uns ^
Süden.
Nicht einmal in unserer engeren Heimat
können wir jeden Fleck aufsuchen, wieviel weniger ^
auf der ganzen Erde! Trotzdem vermögen wir ^
Kenntnis und Vorstellung von den übrigen
Teilen der Erde zu gewinnen, z. B. durch Schilde-
rungen, Bilder oder künstliche Nachbildungen L Windrose,
von otücfen der Erdoberfläche aus Sand, Ton u. dgl., sogenannte Reliefs
[reliefs]. Das wichtigste Mittel aber ist die Herstellung von Plänen und
Karten.
Gezeichnet wird dabei die Fläche, auf der wir stehen, bei der Erde also
ihre Oberfläche. Die Zeichnung ist immer so hergestellt zu denken, als
ob der Zeichner in einem Ballon senkrecht über den Gegenständen schwebte.
E. v. Seydlitz-Tronnier, Geographie. Ausg. A. 26. Bearbtg. 2. Neudruck. l
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
14
Ii. Reise um die Erde.
Wenige Bewohner der See tauchen jetzt noch neben unserem Schiff auf. Es
zeigt sich wohl in der Ferne der Wasserstrahl wandernder Wale, oder zwei pfahlartige
Flossen folgen beständig dem Schiffe. Das ist der Hai, der gierig nach den reichlich
hinausgeworfenen Speiseabfällen schnappt. Aber ein großer Dampfer hat keine Zeit,
sich um diese Tiere zu bekümmern. Rastlos arbeiten die Doppelschrauben mit einer
Maschinenkraft von 17 500 Pferdestärken und bringen uns stündlich im Durchschnitt
um 33|- km vorwärts, d. h. so sagen die „Landratten". Der Seemann spricht von
Seemeilen, von denen eine die Strecke von 1852 m bedeutet. Unser Schiff
läuft 18 Seemeilen, wofür man auch 18 Knoten sagt.
Von Southampton bis New 5)ork sind es etwa 3200 Seemeilen. Also
dürfen wir hoffen, unser Ziel in 7|- Tagen zu erreichen1.
15. Telegraphenkabel auf dem Meeresgrunde.
§ 18. Eine längere Seefahrt wird immer etwas eintönig. Nichts als Luft
und Wasser entdeckt der Blick am Horizont, der hier völlig seinen Namen
„Gesichtskreis" verdient^. Da ist es ein Ereignis, daß sich in der Ferne
. ein langer Rauchstreifen zeigt, der einen Dampfer verrät. Das Schiff selbst
sehen wir nicht, weil es uns durch die Krümmung der Erde noch verborgen
wird (§ 40, Fig. 33).
Der Rumpf des Dampfers taucht auf, und die Flagge mit gekreuztem
blauen Schlüssel und Anker im Topp erweist, daß es ein Schiff des „Nord-
deutschen Lloyd" [leut>] aus Bremen ist, der zweitgrößten deutschen Schiff-
fahrtsgesellschaft. Flaggengruß und Flaggensignale, Tücherwinken, Hurra-
rufen, Musik! Bald verschwindet der Rumpf des Dampfers wieder. Da wird
auf unserem Schiffe der Apparat für drahtlose Telegraphie in Tätigkeit ge-
setzt. Durch ihn erfahren wir, daß wir bald in Nebel kommen werden.
1 Die „Deutschland" macht 234 Knoten und gebraucht nur 5£ Tage.
2 „Horizont" bedeutet: der begrenzende (Kreis).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
34
Iii. Weitere Grundbegriffe.
Iii. Weitere Grundbegriffe.
§ 40. Wenn wir einen Berg besteigen, so wird der Raum, den wir überblicken,
desto größer, je höher wir kommen. Der Blick erreicht in der Ferne eine
Linie, wo das Himmelsgewölbe die Erde zu berühren scheint. Diese Linie
begrenzt unser Gesichtsfeld. Sie heißt Horizont oder Gesichtskreis,
denn sie läuft wie ein Kreis um unseren Aussichtspunkt herum, und dieser
bildet den Mittelpunkt des Greises. Das Gesichtsfeld ändert sich, wenn wir
unseren Standpunkt ändern. Wird die Aussicht durch nichts gehemmt, so
erscheint das Gesichtsfeld überall kreisähnlich begrenzt. Diese Erscheinung
läßt vermuten, daß die Erde ein nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmter
Körper ist.
Nähern wir uns einem weitentfernten hohen Gegenstande, z. B. einem Berge
oder Turme, so erblicken wir zuerst seine Spitze. Je näher wir kommen, desto größer
wird der sichtbare Teil, und zuletzt sehen wir ihn ganz. Das Umgekehrte tritt ein,
wenn wir uns entfernen. Am deutlichsten können wir diese Erscheinung am Meeres-
strande wahrnehmen (Fig. 33).
33. Zur Kugelgestalt der Erde.
Auch dieses allmähliche Auftauchen und Verschwinden herankommender
und sich entfernender Gegenstände ist überall auf der Erde in gleicher Weise
beobachtet und hängt nicht etwa damit zusammen, daß alle Dinge um
so kleiner erscheinen, je weiter sie entfernt sind. Wäre dies der Grund, so
würden bei einem Schiffe die Masten und der Rumpf zu gleicher Zeit
sichtbar, bzw. unsichtbar werden. Vielmehr weist ein solches Erscheinen
und Verschwinden der Gegenstände darauf hin, daß sie sich auf einer Ober-
fläche bewegen, die nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmt ist. Tatsäch-
lich hat die Erde die Gestalt einer Kugel.
Freilich erscheint uns die Oberfläche der Erde, wenn wir auf einer Ebene uns
umsehen, nicht gekrümmt, sondern wagerecht. Dies ist aber eine Augentäuschung,
weil die Erde im Verhältnis zu uns Menschen ungeheuer groß ist. Durch Messung
und Rechnung wissen wir, daß die Erdkugel einen Umfang von 40 999 km und
einen Durchmesser von 12 799 km hat.
§ 41. Die genaueste Nachbildung unserer Erde ist der Globus (d. i. Kugel).
Ein Globus ist natürlich nur eine sehr verkleinerte Nachbildung der Erde. Wenn
z. B. der Umfang eines Globus 1 m beträgt, so entspricht dieses 1 m einer Kreis-
linie von 49 999 km oder 49 999 999 m auf der Erdkugel. Der Globus hat einen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
36
Iii. Weitere Grundbegriffe.
kreise. Entsprechend den 180 Paralleltreisen gibt es auch 180 Längenkreise.
Da man aber gewöhnlich nur die Bogen von Pol zu Pol rechnet, so zählt
man 360 Halbkreise. Diese Halbkreise heißen Meridiane oder Mittags-
linien, da alle Orte, die auf einem solchen liegen, infolge der Drehung
der Erde zu derselben Zeit Mittag haben.
Die Längenkreise (und Meridiane) sind alle gleichlang. Da also keiner
von ihnen (wie bei den Breitenkreisen der Äquator) besonders ausgezeichnet
ist, kann die Zählung bei jedem beliebigen beginnen. Als Nullmeridiau
(0°) gilt jetzt meist der Meridian der Sternwarte von Greenwich [grirtmöfch]
bei London. Ein Schnitt durch die Erde längs des Nullmeridians zerlegt
sie in eine westliche und eine östliche Halbkugel. Man zählt dann die
Meridiane und ebenso die zwischen ihnen liegenden Längengrade ent-
weder nach O hin um die ganze Erde, also 360°, oder nach O und W hin
um die halbe Erde, also 180° östlicher (0) und 180° westlicher (W) Länge.
Die Breiten- und Längenkreise bilden das Gradnetz der Erde.
44. Die schwierigste Aufgabe bei der Kartenzeichnung besteht darin, die
Krümmung der Erdoberfläche auf dem flachliegenden Papier zum Ausdruck
zu bringen. Größere Stücke der Erdoberfläche können gar nicht ohne Ver-
zerrung als Karte gezeichnet werden. Darum gibt keine Karte die Gestalt
größerer Erdräume so richtig wieder wie der Globus.
Wie dieser gewöhnlich nicht alle Meridiane und Parallelkreise zeigt, so
werden bei starker Verkleinerung auch auf Karten nicht alle Linien des Grad-
netzes gezogen, sondern nur einige. Die Lage der weggelassenen Linien
wird aber an den Kartenrändern, wo die Zahlen der Grade stehen, genau
angegeben durch die abwechselnd schwarzen und weißen Stückchen zwischen
je zwei dieser Zahlen, so daß man mit Hilfe eines Lineals, des Zirkels oder
nach dem bloßen Augenmaße die fehlenden Linien leicht ergänzen kann.
Es läßt sich nun die Lage jedes beliebigen Ortes der Erde bestimmen,
indem seine Entfernung von den nächsten sichtbaren Gradnetzlinien ange-
. geben wird.
Beispiel: Ein Ort liegt in der Mitte zwischen dem 5. und 10. Meridian
0, dem 45. und 50. Breitenkreis N. Der Ort liegt also O, 47£° N.
Welcher Ort ist das? Gib Berlins Lage im Gradnetz an!
Zahlen in km:
rdie Erdachse •«•••• - =
1 Breitengrad =
1 Längengrad am Äquator =
1 Längengrad unter 50° 23r.» • * • =
1 Längengrad am Pol =
Der Äquator = ganzer Erdumfang = 40 000
Jeder Meridian = halber Erdumfang = 20 000
12 70$
111
111
• • 72)
0
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
38
Iii. Weitere Grundbegriffe.
Der wahre Grund dieser Erscheinungen ist bei vielen Globen durch eine
schräge Stellung der Erdachse angedeutet. Schief geneigt ist nämlich die
Erdachse zur senkrecht gedachten Achse der Sonne. Diese Schiefe der Erd-
achse behält die Erde unverändert bei ihrer Bewegung um die Sonne,
und hierdurch wird der Wechsel der Jahreszeiten und der Wechsel der
Tageslängen bewirkt.
Wir veranschaulichen uns das folgendermaßen: Drehen wir in einem dunklen
Räume einen Globus vor einem Lichte um seine Achse, so bleibt immer eine Hälfte
der Kugel dunkel, und die Erdteile und Meere rücken nacheinander ins Licht und ver-
schwinden wieder daraus. Genau so verhält es sich mit der Beleuchtung der Erde
durch die Sonne. Die der Sonne zugewendete Erdhälfte hat Tag, die andere Nacht.
Wir gehen nun mit dem immer in derselben Richtung geneigten Globus um das
Licht herum und drehen ihn dabei fortwährend um seine eigne Achse. Die wichtigsten
Stellungen sind dann folgende (Fig. 35):
35. Beleuchtung der Erde zur Zeit der Sommer- und Wintersonnenwende
und der Tagundnachtgleichen.
A. Am 22. Juni ist die Erde wie in Fig. 35b beleuchtet. Der Nordpol ist der
Sonne am meisten zugewendet. Seine Umgebung ist während einer ganzen Um-
drehung der Erde um sich selbst beleuchtet. Mithin dauert der Tag dort 24 Stunden.
Mitteleuropa ist dann gleichfalls der Sonne am meisten zugewendet: wir haben am
22. Juni den längsten Tag, die kürzeste Nacht und Sommersanfang.
B. Hat die Erde ein Viertel ihrer Bahn um die Sonne durchlaufen, so trifft
die Schattengrenze beide Pole und fällt mit den Meridianen zusammen. Dies
geschieht um den 23. September (Fig. 35c). Alle Parallelkreise sind halb be-
leuchtet, halb beschattet. Tag und Nacht sind also für die ganze Erde gl eich lang:
wir haben Herbstnachtgleiche und Herbstanfang.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
A. Das Deutsche Reich.
43
von Mittelgebirgen und Hochflächen. Nur ein, freilich sehr fruchtbares
Tiefland liegt in Süddeutschland. Wie heißt es? Den Südrand, gewisser-
maßen die Rückwand des deutschen Hauses bilden die nördlichen Letten des
mächtigen Hoch-
gebirges deral-
pen. Hier ist die
Zugspitzemitfast
3000 m der höchste
Punkt auf reichs-
deutschem Boden
(Bild 49).
Verfolge auf der
Karte die großen
Flüsse mit ihren
hauptsächlichsten
Nebenflüssenvon
der Quelle bis zur
Mündung! — Die
schönste und wich-
tigste Wasserader
Deutschlands, ja
ganz Europas ist der
weithinauf schiffbare
Rhein. Ihm folgt
an Bedeutung die
Elbe.— Auch ste-
hende Gewässer
fehlen nicht. Die
meisten liegen am
Fuße der Alpen und 33^ Handbetrieb in einem Kohlenbergwerk,
auf der Seenplatte Wenn vom Schacht aus Stollen an die Kohlenflöze getrieben sind, beginnt die
entlang der 5)stsee- Arbeit „vor Ort". Der Häuer schlägt nach den Weisungen des Steigers die Kohle
fr',?. Str C Io5° Der Fördermann lädt sie auf den „Hund". Die beladenen Hunde werden von
rusie. -^>elcyer ^>ee Pferden oder einer elektrischen Lokomotive an den Schacht gefahren. In diesem
ist der größte? hebt sie der Förderkorb zutage.
Nach Größe der Fläche von Europa) und Einwohnerzahl (65 Milli- § 53.
orten = f der Europas) ist das Deutsche Reich eine der sechs Großmächte des
Erdteils (§ 57). Die meisten Bewohner sind germanischen Stammes. Nur
an den Grenzen leben auch solche anderer Stämme, namentlich Polen. In
vielen Tausenden von kleinen und großen Siedlungen wohnen die deut-
scheu Heimatgenossen. Nirgends in Europa gibt es so viele Großstädte,
d. h. Städte mit mehr als 100000 Einwohnern.
Eine ungeheuer vielseitige Tätigkeit, vor allem in Gewerbe und Berg-
bau, Ackerbau und Viehzucht, Handel und Verkehr, muß entfaltet werden,
um die sehr schnell wachsende, dichte Bevölkerung zu ernähren. Dem oft
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Deutschlands Europas Rhein Europa Europas Deutsche_Reich Polen Europa
2. Rußland.
127
88. Jaspis che Steppe östlich vom Kaspischen Meer bei Kasandschik.
Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im
Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von
harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die
einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken.
Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern.
89. Eisenerzlager im Südural.
Der Magneteisenstein findet sich im Südural in großen Mengen und tritt häufig in ganzen Bergen zutage.
Er wird mit der Spitzhacke auf einzelnen Terrassen losgebrochen und in Karren den benachbarten Hütten
zugeführt. Das hier gewonnene Roheisen wird dann durch die Eisenbahn weiterbefördert.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
74. Hallesches Tor in Berlin.
Für den gewaltigen Personenverkehr, der zu früher Morgenstunde schon erwacht, sorgen in der Reichshauptstadt Stadtbahn, Straßenbahn, Omnibuswagen um
die Wette mit Droschken und Automobilen. Der Bahnhof der Hoch- und Untergrundbahn ist unmittelbar am Halleschen Ufer, einem Spreearm, der Lastkähne
trägt, erbaut. Der Beschauer sieht vom Blücherplatz auf den Belle-Alliance-Platz. Zu späteren Tagesstunden fluten dichtgedrängte Menschenscharen und
Wagenreihen zwischen beiden Plätzen hin und her.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
8
Bevölkerung. — Geistige Kultur.
§ 5, 6.
Unter der im bremischen Gebiete lebenden Bevölkerung steht begreiflicherweise der
Teil obenan, der auch dort seine Heimat besitzt: im Jahre 1905 betrug dieser 51°/0,
im Jahre 1871 dagegen 62%. Die überwiegende Mehrzahl der eingewanderten Personen
stammt aus der Provinz Hannover und dem Großherzogtum Oldenburg. 2000 Personen
waren Ausländer. — Dem Alter nach gehörten 31,3% den Altersklassen 1-15 Jahren,
63,2% den Altersklassen 15 — 60, 5,5% denen über 60 Jahre an.
§ 6. Geistige Kultur.
Kirche. Für die kirchlichen Bedürfnisse der evangelischen Bevölkerung
sind im bremischen Staatsgebiete insgesamt 87 gottesdienstliche Räume, darunter
29 Kirchen (16 Kirchen mit 27 Predigern in der Stadt B.), vorhanden. Die
Gemeindeverfassung der evangelischen Kirchen ist vorherrschend presbyterial;
die Vermögensverwaltung und die übrigen äußeren Angelegenheiten jeder
Gemeinde liegen unter Mitwirkung des Kirchenvorstandes den Bauherren ob;
die kirchenobrigkeitlichen und bischöflichen Rechte ruhen beim Senat. Die
kirchliche Lehrfreiheit ist die freieste in den deutschen Staaten,- Kirche und
Schule sind vollständig getrennt. Für die Stadt Bremen besteht der Grund-
satz der kirchlichen Freizügigkeit, wodurch die alte Kirchspieleinteilung ihre
Bedeutung verloren hat. — Die Katholiken besitzen die Johannis- und
Marienkirche und die St. Raphaelskapelle in Bremen und die Marienkirche
in Bremerhaven; sie gehören zum Sprengel des Bischofs von Osnabrück. —
Die Israeliten haben seit 1876 in Bremen eine Synagoge.
Bremen hat zahlreiche kirchliche Vereine: Norddeutsche Missions-Eesellschast, Gustav-
Adolf-Verein, Protestantenverein, Evangelischer Verein, Verein für innere Mission u. a.
Bremen ist der einzige Staat des Deutschen Reiches, der sür kirchliche Zwecke
keine Ausgaben hat.
Schulwesen. An Volksschulen besaß der bremische Staat im Jahre 1911
76 mit 876 Schulklassen und mit einer Schülerzahl von 39 048; davon waren
47 in der Stadt Bremen, 1 in Vegesack, 6 in Bremerhaven und 22 im Land-
gebiet. Von allen Schulen waren nur 6 einklassig, 3 zweiklassig, alle anderen
vier- und mehrklassig; die Volksschulen der Stadt Bremen sind fast sämtlich
achtstufig, für jedes Schuljahr ist eine besondere Klasse bestimmt. — Den
Unterricht erteilten (1911) 677 Lehrer und 335 Lehrerinnen.
Im Anschluß an die Volksschulen seien auch noch erwähnt die drei Waisenhäuser,
die Hilfsschule für schwachbegabte Kinder, die Taubstummenanstalt, die Idiotenanstalt
sin Horn) für schwachsinnige und zwei Erziehungsanstalten für verwahrloste Kinder
sin Ellen), ferner drei Haushaltungsschulen und eine Knaben-Handfertigkeitsschule.
An höheren Schulen waren 1911 28 mit 5433 Schülern und 4144
Schülerinnen vorhanden; davon waren 13 öffentliche und 15 Privatschulen.
Die hohe Zahl der letzteren erklärt sich dadurch, daß, abweichend von den
meisten übrigen deutschen Staaten, in Bremen die höheren Mädchenschulen
und die Vorbereitungsschulen für die höheren Knabenschulen sämtlich Privat-
anstalten sind. — Die Stadt Bremen besitzt 2 Gymnasien („Altes" und
„Neues Gymnasium"), 1 Reform-Realgymnasium, 1 Oberrealschule, 3 (1914:4)
Realschulen, 5 Privatvorschulen und 9 Privat-Mädchenschulen, darunter 5 Ly-
zeen. Vegesack hat an höheren Schulen ein Realgymnasium und eine Privat-
Mädchenschule (Lyzeum), Bremerhaven ein Gymnasium, eine Realschule, ein
Lyzeum, eine Oberrealschule für Mädchen und eine Privat-Mädchenschule. —
Der Unterricht an diesen Anstalten wurde (1911) von 397 Lehrern und
196 Lehrerinnen erteilt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
101. Die Straße
von Gibraltar, von
den spanischen
Höhenl2kmnörd-
lich von Gibraltar
aus gesehen.
<Nach Wünsche, Land
und Leben. Verlag von
Leutert Lschneidewind
in Dresden.)
Auf dem steinigen
Boden des Vorder-
grundes gedeihen Kak-
teen, Agaven und
immergrüne Kork-
eichen, die alle 8 bis 10
Jahre ihrer Borke be-
raubt werden. Hinler
dem Ochsenfuhrwerk
des spanischen Wein-
dauern reitet ein spa-
nischer Zollbeamter.
In der Mitte erhebt
sich der jäh nach Osten
abstürzende Kalkfelsen
von Gibraltar, der
feste Flottenstützpunkt,
von dem aus die
britischen Schiffe die
Einfahrt in das Mittel-
meer sperren können.
Jenseit der 14 Km
breiten Meeresstraße
zeigen sich die Küsten-
gebirge von Marokko.
-ö
Mittelmeer.
Bucht von Algeciras.
Algeciras.
o\
Co
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]