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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 236

1911 - Breslau : Hirt
236 Aus der Geschichte der Neuzeit. sagten dem Kaiser den Gehorsam auf und vertrieben seine Truppen. Dem Nachfolger des Kaisers Matthias, Ferdinand von Steiermark, ver-weigerten sie die Anerkennung. Auer Bhmen waren Mhren und Schlesien im Aufstand; die sterreichische Herrschaft in Ungarn bedrohten die Trken, noch mehr Bethlen Gabor, der unternehmungslustige Fürst von Siebenbrgen. Matthias Thurn bedrohte vorbergehend sogar Wien, und die Gegner im Reiche frchteten von Ferdinand ein gleiches Vorgehn wie in Steiermark, wo er den Protestantismus auszurotten versucht hatte. Nur ein ernstlicher Gegenbewerber um die Kaiserkrone fehlte noch. Whrend Ferdinand in Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde, bertrugen die Bhmen dem Haupt der protestantischen Union, dem jungen reformierten Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, der mit Elisabeth, der Tochter Jakobs I., vermhlt war, die Krone, in der Hoffnung, da England und die Union ihn untersttzen wrden. Hierin tuschten sie sich. Aber Fried-rieh entfremdete sich auch unbesonnenerweise die Katholiken und Lutheraner in Bhmen durch Eingreifen in ihren Gottesdienst, wie er auch den Grafen Matthias Thurn durch Zurcksetzung verletzte. Daher zogen sich die meisten bhmischen Groen, als es zur Entscheidung auf dem Kriegsfelde kam, von ihm zurck. Bereits am 8. November 1620 wurde Friedrichs Heer innerhalb einer einzigen Stunde, schneller als er es selber von Prag aus erreichen konnte, in der Schlacht am Weien Berge bei Prag vllig geschlagen, und damit fand das Knigtum des Winterknigs", wie man ihn im Spott nannte, ein Ende. Ferdinand zerri mit eigner Hand den Majesttsbrief, lie 27 Hupter des Aufstandes hinrichten, zog ihre Gter ein und stellte, wie in seinen brigen Landen, den katho-tischen Gottesdienst als den allein geltenden wieder her. Ferdinand Il hat darauf den Krieg ins Reich hinbergespielt. Er hatte seine Erfolge in Bhmen mit Hilfe der Liga erfochten und Maxi-milian von Bayern als Lohn dafr alle pflzischen Lnder, die er erobern wrde, zugesagt, deshalb verhngte er 1621 die Acht der Friedrich V. und sprach ihm die Kurwrde ab. In den Pflzer Krieg griffen die Spanier ein, sie halfen Tilly*), dem Feldherrn des ligistischen Heeres, die Pfalz besetzen. *) Johann Tserklaes von Tilly (geb. 1559 auf Schlo Tilly bei Gemblours in Belgien, gest. 1632 zu Ingolstadt) bernahm nach lngeren Diensten im lothringischen und sterreichischen Heer 1610 die Fhrung des bayrischen. Sein ueres war ab-schreckend: hagere Gestalt, graues borstiges Haar der der gerunzelten Stirn, hohle Wangen, lange Nase der dem starken Knebelbart, spitz vorstehendes Kinn. Immer ernst und pflichtbewut, war er einer der ehrenwertesten Feldherrn; streng katholisch mit asketischen Lebensgewohnheiten; ein Mnch im Gewnde des Feldherrn", war er stets nchtern und enthaltsam. Dem eigenen Krper war er strenge, den Soldaten lie er vieles passieren." Als .alter Korporal", wie ihn Gustav Adolf nannte, war er nichts als der General, der den ihm vorgeschriebenen Anweisungen gegenber keinen eigenen Willen hatte. Politischen Ehrgeiz, wie Wallenstein, kannte er nicht. Titel und Wrden verschmhte er; uneigenntzig hat er nur ein kleines Vermgen hinterlassen, das er seinen Offizieren vermachte.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Aus der Geschichte des Altertums. Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei. Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet. Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben. Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen. *) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 150

1911 - Breslau : Hirt
150 Deutsche Geschichte im Mittelalter. 3. Um den Landfrieden hat sich Rudolf redlich bemht. Die Grafen von Wrttemberg und der Markgraf von Baden waren mit Ottokar ver-bndet. Daher kam es, da er 1274 vom Elsa aus Mhlburg, Grtziu-gen und Durlach eroberte. (Die Burg auf dem Turmberg daselbst nahm er zwar ein, zerstrte sie aber nicht, was 1279 der Bischof von Straburg tat.) 1289 schuf er in Thringen Ordnung: hier wurden mehr als 60 Raubburgen gebrochen und 29 Ritter als Ruber hingerichtet. Doch sprte man im Norden des Reiches sonst wenig von seiner Macht. Vergeblich suchte er noch bei Lebzeiten einen seiner Shne zum Nachfolger im Reiche whlen zu lassen. Dreiundsiebzig Jahre alt, starb er in Speyer und wurde im Dome daselbst beigesetzt. Er war", so beschreibt ihn ein Zeit-gensse, ein groer Mann, sieben Fu lang, schlank, mit kleinem Kopf, bleichem Gesicht und langer Nase. Er hatte wenig Haare, lange, schmale Hnde und Fe. In Speise und Trank war er mig; ein weiser und umsichtiger Mann." Einfach und anspruchslos, ernst und milde, frommen Sinnes und gerecht, streng gegen alle Willkr und Roheit des Faust-rechts und der Fehdelust, war er ein König ganz nach dem Sinne des Volkes. Eine durchaus praktische Natur, hat er uie an Rmerzge und Kreuzzge gedacht. Die hochfliegenden Gedanken der Hohenstaufen au des alteu Kaisertums weltumfassende Stellung, an ein Ringen mit dem Papste um die Herrschaft der Welt gab es fr ihn nicht. Er beschrnkte sich auf das Nherliegende, auf das Stiften geordneter Zustnde im Reich. Da seine Machtmittel dazu nicht ausreichten, legte ihm von An-sang an, wie schon in seiner Heimat, die Bildung einer Hausmacht nahe. Die sterreichische Hansmacht der Habsburger ist feilte Errungenschaft. 76. Adolf (12921298). Albrechl I. (1298-1308). 1. Nach Rudolfs Tode whlten die Kurfrsten den Grafen Adolf von Nassau zum König. Er war ein ritterlicher Mann und wegen seiner Tapferkeit im Rheinlande hochberhmt, aber von geringer Macht. Sie wollten keinen mchtigen Herrn der sich haben. Zu Hagenau empfing er von Albrecht von sterreich mit der Auslieferung der Reichskleinodien dessen Huldigung, bei der ihm dieser durch Entfaltung groer Pracht die eigne Armut ab-sichtlich fhlbar machte. Daher suchte er sich alsbald, wie Rudolf, eine Hausmacht zu verschaffen, und eroberte Thringen und Meien. Da aber die Kurfrsten hiermit nicht einverstanden waren, setzten sie ihn wider-rechtlich ab und bertrugen die Krone an Albrecht von Habsburg. Bei Gllheim am Donnersberg fiel Adolf in der Schlacht gegen Albrecht. 2. Albrecht I. geriet bald in Konflikt mit den Kurfrsten; aber er brachte sie mit Hilfe der Städte zur Unterwerfung und nahm ihnen die Rheinzlle, durch die sie den Handel der Städte schwer bedrckten. Adolfs Ansprche auf Thringen und Meien nahm er auf, konnte sie aber nicht durchsetzen. 1308 wurde er von seinem Neffen Johann (Parricida) von Schwaben, dem er sein vterliches Erbe vorenthielt, an der Reit angesichts seiner Stammburg, der Habsburg, ermordet.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 113

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich I. Heinrich Vi. 113 Wiederherzustellen. Mailand schlo ihm die Tore, Friedrich begngte sich, einige kleinere Städte, die sich ihm zu widersetzen wagten, zu zerstren. Er fhrte den Papst zurck, den die Rmer, auf Anstiften des Arnold von Brescia, des Eiferers gegen die weltliche Gewalt der Kirche und den Reichtum ihrer Diener, vertrieben hatten, und wurde von ihm ge-krnt. Unter Gefahren verlief die Rckreise, die Rmer emprten sich, bei Verona sperrten die Lombarden die Klause; hatte in Rom Heinrich der Lwe dem Kaiser das Leben gerettet, so brach hier der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach durch Umgehung des Engpasses freie Bahn. Friedrich hatte Heinrich dankbar zugerufen: Heinrich, ich gedenk' dir's." 1156 erhielt derselbe zu Sachsen auch das Herzogtum Bayern, in dem er Mnchen 1158 zur Stadt erhob; doch wurde die Mark sterreich davon abgetrennt und zu einem selbstndigen Herzogtum erhoben. In das Jahr 1156 fllt auch die Erhebung Konrads, des Bruders des Kaisers, zum Pfalzgrafen bei Rhein. Die rheinfrnkischen Lande und die rheinische Pfalzgrafenwrde fallen von jetzt an zusammen. Konrad residierte in Heidelberg; er ist wahrscheinlich Erbauer der ersten Heidelberger Schlo-anlage auf dem Jettenbhl bei der Molkenkur. Friedrich vermhlte sich mit Beatrix von Burgund und fgte ihren reichen burgundischen Besitz seinen salisch-stansischen Hausgtern in Franken, Schwaben, Pfalz und Elsa hinzu, den er zusammen mit den Reichsgtern zu einem den ganzen Sdwesten umfassenden Komplex ab-rundete, der sich vom Fichtelgebirge bis zur Saue erstreckte. Auf diese groe Hausmacht gesttzt, unternahm er seine Zge nach Italien. Noch bevor er sie antrat, war es zu einem Konflikt mit der Kurie gekommen. Auf dem Reichstage zu Besancon hatte der Karbinallegat Rolanb ein ppstliches Schreiben berreicht. Der boppelfinnige Ausbruck beneficium ^Wohltat und Sehen i, der sich barin fanb, hatte durch ihn die Auslegung erhalten, ba die Krnung mit der Kaiferkrone als eine Belehnung des Kaifers durch den Papst aufzufassen sei. Aber die scharfe Zurckweisung, die ihm zuteil wrbe, bewies, ba Friedrich nicht der Mann war, der biefe Auffassung von dem Verhltnisse der geistlichen zur weltlichen Gewalt gedulbet htte. tz 55. Friedrichs italienische Politik. Friedrich betrachtete es als seine Aufgabe, die lombardifcheu Städte, die sich, an Macht und Reichtum stark gewachsen, ihren Pflichten gegen das Reich zu entziehen gedachten, wieder zu unterwerfen. Aber er hat biefe Politik nicht burchfhreit knnen, nach einem Jahrzehnt groer Erfolge trat pltzlich ein Rckschlag ein; dessen Wirkungen nicht wieder ausgeglichen werden konnten. Nach zwanzig Jahren sah sich der Kaiser gentigt, auf einen Teil feiner Forderungen zu verzichten. Die groe Feindin des Kaifers ist Mailand, das Haupt eines Bundes lombardischer Städte, die der Fruchtbarkeit der wohl-angebauten Ebene und dem Aufschwung, den der Handel mit dem Orient seit Beginn der Kreuzzge genommen hatte, ihren Reichtum und ihre Pfeifer. Geschichte. V. (S.-W.-D.) 8

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1911 - Breslau : Hirt
132 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Von den apnlischen Rittern verrterisch im Stich gelassen, strzte er sich in die dichtesten Reihen der Feinde und suchte den Tod, den er ritterlich kmpfend fand. Sein Leichnam wurde auf ppstlichen Befehl als Ketzerleiche verscharrt. Mnnlich schn, milde und gerecht, war Manfred hochgebildet. Der Hof zu Palermo entfaltete unter ihm von neuem den durch Poesie und Wissenschaft geadelten Glanz der Zeit Friedrichs Ii. Er las griechische und rmische Schriftsteller in der Ursprache und lie den Aristoteles ins Latei-nische bersetzen. Die Universitten von Neapel und Palermo blhten unter ihm auf. Selber von hoher dichterischer Begabung, zog er Dichter und Knstler an seinen Hof. Neue Straen und Hfen, vor allem die Hafenstadt Mansredonia, entstanden durch ihn. Unteritalien und Sizilien gingen an Karl von Anjou der. Der Versuch Konradius, sein Erbe an sich zu bringen, wurde nur ihm selbst verderblich. Konradin war 16 Jahre alt, als er die Heerfahrt nach Italien der den Brenner antrat. Als echter Sohn seines Hauses hatte er bis dahin sein Leben den Wissenschaften und Knsten gewidmet; auch zwei Minnelieder von ihm sind erhalten. Jetzt rief ihn eine hhere Pflicht, sich der Ahnen wrdig zu erweisen. Seine Mutter suchte ihn zurckzuhalten; in Hohenschwangau nahm er von ihr Abschied. Sein Stiefvater Mainhart von Tirol und fein Oheim, Herzog Ludwig von Oberbayern, redeten ihm zu und begleiteten ihn, waren aber die ersten, die ihn im Stich lieen, als sich schon in Verona Schwierigkeiten zeigten. 3000 Deutsche hielten bei ihm aus; treu zu ihm hielt Friedrich von Baden, der Sohn des Markgrafen Hermann Iv., der mit ihm am bay-rischen Hofe erzogen worden war und ein hnliches Geschick zu tragen hatte, denn Ottokar von Bhmen hatte ihm sein mtterliches Erbgut sterreich entrissen. Allmhlich sanden die italienischen Ghibellinen sich ein. Einem Triumph gleich war der Einzug des jugendlichen Staufen in Rom. Er hrte, da die pisanisch-staufische Flotte einen Sieg erfochten hatte. Da brach er kampfesmutig auf. Am 23. August 1268 stand sein Heer zwischen Tagliacozzo und der Felsenstadt Alba dem Heere Karls von Anjou gegenber. Die ungestme Tapferkeit des ersten ghibellinischen Treffens schien den Sieg zu entscheiden. Karls Marschall trug des Knigs Rstung. Er fiel, und es ging das Gercht, Karl sei gefallen. In Sieges-Zuversicht lsten sich die Reihen der Deutschen; sie verfolgten die Flcht-linge und plnderten das Lager. Da brach Karl mit 800 Geharnischten aus dem Hinterhalt, und die Schlacht war verloren. Der Sieger lie die vielen Gefangenen peinigen, verstmmeln und verbrennen. Konradin wurde auf der Flucht verraten und ausgeliefert! Ein gefangener König durfte nicht mit dem Tode bestraft werden, was auch die Sarazenen bei der Gefangennahme Ludwigs Ix. von Frankreich anerkannt hatten. Aber wider alles Kriegsrecht vollzog Karl einen Justizmord. Er klagte Konradin an als Frevler gegen die Kirche, als Emprer und Hochverrter an dem rechtmigen König". Smtliche Richter fprachen ihn frei, auer einem, der dem König gefllig sein wollte. Da sprach Karl aus eigner Macht-

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 21

1911 - Breslau : Hirt
Die Germanen. 21 Fr den Krieg wird einer der Fürsten zum Herzog erwhlt; nur bei den Ostgermanen hren wir von Knigen; man entnimmt sie der stirps regia, erhebt den Gewhlten auf den Schild und berreicht ihm den Speer als Wahrzeichen seiner Gewalt; aber er hat nicht zu befehlen, er wirkt durch Vorbild, nicht durch Amtsgewalt; man ehrt ihn durch eine freiwillig dargebrachte Gabe. Die Fürsten umgeben sich mit einem Gefolge, das im Krieg eine Leibwache, im Frieden ein Ehrengeleit bildet. Die persnliche Freiheit des Kriegers wird durch die Gefolgschaft nicht geschmlert, denn sie be-ruht ans freiwilligem Vertrag zwischen Herrn und Mann; dieser ist Ge-horsam und Treue bis zum Tode schuldig, jener hat fr den Unterhalt seines Mannes zu sorgen. Das Gefolge dient nicht dem Vorteil des Landes oder Stammes, sondern nur dem Ruhme des Gesolgsherru. Wer ein groes Gefolge unterhielt, war deshalb oft zu Beutezgen gentigt. c) Kriegswesen. Alle Freien sind wehrpflichtig. Im Kriege treten sie nach Sippen und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpfen zu Fu nur die Fürsten und ihr Gefolge streiten bis-weilen zu Pferd und stellen sich vor dem Kampf zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen teberkopf") auf, der trotz oft mangel-haftet Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwingt. Fhren sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit, so schieben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in deren Ringe sie die Ihrigen und den Besitz bergen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckziehen. Wenn die Männer zum Sturm schreiten, erheben die Frauen den Zaubergesang, durch den sie ihre Männer gegen Gefahr feien und den Sieg herbeiziehen wollen. d) Wirtschaftliche Verhltnisse. Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen vorzustellen; es ist aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel ist hufig ein Pferdekopf befestigt. Gehft und Garten werden von einem Pfahlzaun umschlossen; auch das ganze Dors ist bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlausen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriff zu begegnen. Von dem Gehft des Freien unterscheidet sich die gerumige Halle des Fürsten oder Gesolgs-Herrn. rmere bauen bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf. Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven ver-fertigen, was man braucht; zuweilen bietet der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke sind der Reichtum des Freien, Jagd und Krieg feine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachen das Vieh und bestellen den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergibt ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages empfngt. Gebaut wurden Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemfe und Flachs. Feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unansehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 17

1911 - Breslau : Hirt
34. Notre Dame in Paris. Erbaut 11631257. Dem vollendetsten Dorn der Hochgotik steht hier einer der ersten und erhabensten Zeugen der Frhgotik gegenber. Welches sind, von dem unfertigen oberen Abschlu der Pariser Trme abgesehen, die am meisten in die Augen fallenden Unterschiede der Gesamtanlage? Wie ist das Verhltnis der horizontalen Gliederung der Fassade zur vertikalen hier und dort? Pfeifer, Lehrbuch. V. 2

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 32

1911 - Breslau : Hirt
|]A*Vnnu> Maria*' B wvcvwtvnf K^yslhklhnwaxivht 58. Sansovino, Grabmal des Kardinals Ascanio Sforza. S. M. bei Popolo. Rom. Das Florentiner Nischengrabmal bestand aus einer von zwei Pilastern und einem Rund-bogen gebildeten Nische, worin der Sarkophag mit dem auf ihm ausgestreckten Marmorbild des Toten stand. In 58 hat Sansovino, der Meister der Florentiner Hochrenaissance, von Julius Il nach Rom berufen, diesen Typus durch Zufguug der Seitennischen reicher gegliedert. Der architektonische Aufbau ist von vollendetem Ebenma, doch ist der Knstler, um die Hauptfigur nicht gegen die umgebenden, Fides, Spes, Veritas, Jnstitia, zu klein erscheinen zu lassen, gezwungen, dem Verstorbenen diese ungewhnliche Lage zu geben; statt des Sarkophags whlt er, um die Figur der die beiden Nischenfiguren zu heben, einen altarartigen Aufbau mit Ruhebett. 32

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
61. Das gleiche gilt von Verrocchios Reiterstandbild des venezianischen Condottiere Colleoni. Zwar hatte schon Donatello diese seit dem Absterben der Antike nicht wieder gestellte Auf-gbe in seinem Reiterbild des Gattamelata zu Padua in Angriff genommen, ganz bewltigt aber hat sie erst der an der Grenze von Frh- und Hochrenaissance stehende Verrocchio, der Lehrer Lionardos da Vinci (S. 39). Aber auch nur, indem er auf Donatellos Werk weiterbaute. Zwar nicht auf dessen Gattamelata, der mutig geradeaus blickend mit der Rechten den Feldherrnstab erhebt, sondern auf seinem h. Georg: man steigere Donatellos h. Georg in Blick und Haltung, setze ihn auf ein feuriges Ro und gebe ihm die Zge des berhmten Condottiere der Republik Venedig, so hat man Verrocchios Colleoni. Damit berflgelte Verrocchio Donatellos Gattamelata: Colleoni braucht nicht wie jener den Feld-Herrnstab zu erheben; mit seinem Blick regiert er das Schlachtfeld. Ro und Reiter sind aus einem Gu". 62. Die starke seelische Spannung, welche aus diesen Werken spricht, sollte sich in der gewaltigsten und leidenschaftlichsten Knstler-persnlichkeit entladen, welche die Geschichte kennt, in Michelangelo Buonaroti (14751564), Sozusagen ohne Lehrmeister folgte er in steigendem Mae seiner eigenen titanischen, tieftragischen Natur, selbst da, wo ihm der geistesgewaltige Papst Julius Ii. seinen Willen auferlegte. Noch durch sanfte Wehmut verklrt erscheint dies Tragische in seinem Jugendwerk, der Piet. Als ob Savonarolas (74) Predigten von dieser gttlichen Mutterliebe in ihm nachklngen: nicht entstellender Schmerz, stumme Ergebung spricht aus den edlen, fast jugendlichen Zgen der Mutter, die aus einer Felsbank sitzend des Sohnes Leichnam auf dem Sche hlt, während die L. zu sprechen scheint: Mit ihm ist meines Lebens Freude dahin! Aber die gewaltige Natur des Meisters verleugnet sich auch hier nicht: die pyramidale Geschlossenheit der Gruppe ist nur dadurch mglich, da die Mutter im Verhltnis zum Sohne zu groß, fast bermenschlich gebildet wird. Welche Kontraste bietet 62 sonst noch? Durch welches Mittel hat es der Knstler geschickt vermieden, da sich die unteren Glieder des Leichnams fr das Auge unschn decken? 61. Andrea bei Verrocchio, Reiterstandbild des Colleoni, Venedig. 63. Ganz prometheisch ist sein Moses, fast der einzig vollendete Rest des geplanten figurenreichen Grabmals Julius' Ii. bermenschlich wie die Mae ist auch die Leidenschaft, welche diese mchtigen Glieder durchbebt. Wie uert sich die innere Erregung? Moses erscheint fast wie der starke und eifrige Gott des Alten Bundes selbst, der zrnend den Tanz des aus-erwhlten Volkes um das goldene Kalb erblickt.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
67. Perugino, Madonna mit dem h. Jakobus und Augustinus. gibt der Knstler seinen Gestalten sein Eigenstes, Innerstes, Bestes mit, sie handeln und empfinden, wie er selbst an ihrer Stelle gehandelt und empfunden htte. Wie trifft dies im ein-zelnen auf 64 zu? Perspektive, Proportionen, das Nackte bleiben, wie auch 64 zeigt, Aufgaben der Zukunft, aber das Wichtigste, die Seele, ist entdeckt, und so nimmt Giottos und seiner Schler Kunst ihren Siegeslauf durch ganz Italien und beherrscht es lnger als ein Jahrhundert. 65. Der zweite Merkstein in der Geschichte der Malerei ist Masaccio (14011428). Was lehrt uns seine Vertreibung aus dem Paradiese? das Nackte ist anatomisch verstanden und plastisch modelliert, die perspektivische Vertiefung der Bildflche ist gewonnen, ber-zeugend ist die Natrlichkeit der Bewegung, vollkommen die Komposition: während Adam und Eva durch den gleichzeitig vorgesetzten innern Fu als ein Paar erscheinen (vgl. die Tyrannen-mrder I 53), find sie durch den verschiedenen Ausdruck der Scham und Reue nach dem Geschlecht kontrastiert. Art Masaccios Fresken in der Brancacci-Kapelle zu Florenz haben sich alle spteren Knstler gebildet, besonders Raffael. 66. Der letzte grte Nachfolger Giottos ist der fromme Dominikanermnch Giovanni da Fiesole, gen. Fraangelico (13871455), ein zartgestimmter Lyriker von feinstem Farben-geshl. Das Kloster S. Marco, wo er lebte, hat er durch seine Fresken frmlich zu feinem Museum umgewandelt. Volkstmlich sind seine die Madonna umgebenden musizierenden, auf Wolken schrei-tenden Engel. Doch war er groß genug, um als fertiger Knstler noch in Masaccios Stil einzulenken. 67. Als Raffaels Lehrer hat Bedeutung Pietro Vanucci, genannt il Perugino. Die Sacra Converfazione" fo nennt man solche beschaulichen Andachtsbilder zeigt Sigkeit der Empfindung und eine mit Gegenstzen rechnende Komposition. Wie soll der Blick des Beschauers von einer Figur zur andern geleitet werden? 37
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