Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 14

1909 - Breslau : Hirt
14 Ii. Kreis: Der Heimatort. Figuren geschmückt. Am prächtigsten sind die Türme und der dazwischen- liegende Haupteingang, das Hauptportal, verziert. An dem Pfeiler zwischen den beiden Türflügeln des Haupteinganges steht eine Bildsäule Kaiser Ottos I. mit der Krone, dem Zepter und dem Reichsapfel. In einer Hohlkehle am nördlichen Turme bemerkt man das Standbild des Baumeisters des Domes. Oben in der Spitze des Hanpteinganges erblicken wir den Schutzheiligen des Domes, Mauritius, mit Schild und Lanze in den Händen und mit einem Schienenpanzer angetan. Die Nordseite des Domes hat zwei Eingänge, der östliche heißt die Paradiestür. Uber ihr sieht man einen Schäfer mit Hirten- stab und Hund und daneben abermals einen Schäfer mit einem Hörne, das er zum Blasen ansetzt; zwei Hunde führt er an der Leine. Beide Figuren sollen den Schäfer mit seinem Knechte darstellen. Die Sage erzählt, daß mit Hilfe eines von ihnen gefundenen Schatzes der Toni zum Teil erbaut wurde. Den westlichen Eingang ziert links eine Bildsäule des Mauritius und rechts eine solche der heiligen Katharina mit dem zerbrochenen Rade. (Siehe die Sage von der heiligen Katharina S. 22.) Der Schäfer am Dom. Das Land südlich vom Dome bis zum Wilhelmsgarten war vor langer Zeit Weideland. Es gehörte zum Kloster Berge. Eines Tages weidete der Klosterschäfer mit seinem Knechte daselbst die Herde. Als es Mittag war, setzten sich beide auf einen großen Stein, um ihr Brot zu verzehren. Da rannte plötzlich ein Mäuschen an ihnen vorüber, das von den Schäferhunden mit Eifer bis in sein Versteck unter dem großen Steine verfolgt wurde. Die Hunde liefen um den Stein herum, fingen an eifrig zu scharren und zu kratzen und brachten dabei einige glänzende Münzen zum Vorschein. Die beiden Hirten erkannten sie sogleich als Goldmünzen und wälzten nun den schweren Stein fort. Da fanden sie zu ihrem größten Erstaunen einen Kessel, der so voller Goldstücke war, daß es Mühe machte, ihn herauszuheben. Bei ihrer Heimkehr erzählten sie den Mönchen und dem Abte von dem Funde. Dieser gab dem Schäfer den Rat, den Schatz dem Erzbischofe zum Dombau zu schenken. Der fromme Schäfer ging aus den Vorschlag ein, und mit Eifer wurde nun der Dombau fortgesetzt. — Aus Dankbarkeit und zum ewigen Gedächtnis ließ der Erzbischof das steinerne Bild des freigebigen Schäfers und das seines Knechtes über dem nördlichen Eingange der Domkirche, der Paradiestür, anbringen. 1>) Das Innere des Domes. Die Länge der Domkirche gleicht ziemlich der Höhe der Türme. Die Kirche besteht aus zwei Hauptteilen, dem Haupt- und dem Querschiffe. Sie erhält dadurch die Form eines Kreuzes. In dem etwa 36 in hohen Hauptschiffe befindet sich im östlichen Teile das hohe Chor. Es ist mit Bildsäulen der Evangelisten geschmückt, die noch aus dem alten Dome Ottos des Ersten stammen sollen. Zu beiden Seiten des Hauptschiffes laufen die Neben- oder Seitenschiffe, von jenem dnrch hohe Säulen getrennt. Der Dom macht trotz seiner Einfachheit im Innern auf den Besucher einen erhebenden Eindruck. Im hohen Chor befindet sich das Grabdenkmal Ottos I. Es ist mit einer polierten Granitplatte bedeckt. Um das hohe Chor führt im Osten der Chorumgang. In diesem steht das Grabmal Edithas, der ersten Gemahlin Ottos des Großen. Wir sehen eine weibliche Gestalt mit dem

2. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 20

1909 - Breslau : Hirt
20 Ii Kreis: Der Heimatort. der Rückseite steht die Widmung: „Dem ersten Kanzler des neuen Reiches, in Verehrung Magdeburgs Bürger." Das ganze Denkmal ist 8 m hoch, davon entfallen auf das Standbild 4,25 in. Granitpfosten mit Kettengehängen fassen das Denkmal ein. Das goldene jdflugeisen. An der Stelle des „goldenen Pflugeisens" am Breitenwege stand einst eine einfache Herberge. Sie gehörte zu dem nördlichen Vororte Magdeburgs; denn die Stadt reichte damals nur bis in die Gegend des heutigen Ratswageplatzes. In der Herberge suchte eiumal ein armer Handwerksgesell, namens Kaspar, Unterkunft. Er hatte aber keinen Pfennig Geld, um Hunger und Durst zu stillen. Da nahm sich des Wirtes Tochter Brigitte seiner an und versorgte ihn mit Speise und Trank. Er versprach, später seine Zeche zu bezahlen, und ließ als Pfand ein altes Pflugeisen zurück. Es war ein Erbstück der Familie und sollte, so glaubte man, dem Eigentümer Glück bringen. — Jahre vergingen. Brigittens Vater starb, und Brigitte hatte mit Not und Sorgen zu kämpfen. Das Pflugeisen bewahrte sie aber getreulich auf als Erinnerung an bessere Zeiten. Eines Abends trat ein fremder Reitersmann von stattlichem Aussehen in die Wirtsstube. Er begrüßte Brigitte herzlich und gab sich als Kaspar zu erkennen, dem sie einst Gutes erwiesen hatte. Beim Abschied legte er ein großes Geldstück als Bezahlung der alten Zeche auf den Tisch. Das Psiugeisen aber wollte er am andern Tage mit sich nehmen, und Brigitte stellte es hinter den Schenktisch. Dort fiel es dem Nachbar Waffenschmied auf, er nahm es in die Hand und verwunderte sich über die ungewöhnliche Schwere. Ein anderer Gast, ein Goldschmied, prüfte es mit ebenso erstaunten Augen. Jeder suchte nun Brigitte heimlich zu überreden, das alte Gerät ihm zu überlassen. Aber sie wollte es nur dem Reitersmann aus- liefern, der ja versprochen habe, wiederzukommen. Bald darauf kam auch Kaspar, und sogleich berichtete ihm Brigitte, wie sie dem Drängen der beiden widerstanden hätte. Er lachte lustig und fragte scherzend den Waffenschmied und den Goldschmied, wieviel sie ihm für das alte Eisen zahlen wollten. Nun überbot einer den anderen. Plötzlich machte ein Fremder, der inzwischen herangetreten war, ein Gebot von tausend Goldgulden. Er hatte den Wert des alten Pflugeisens erkannt, es bestand aus reinem Golde. Nun wurde ein Sachverständiger gerufen, und dieser schätzte das goldene Gerät auf dreitausend Goldgulden. Kaspar verkaufte die goldene Pflugschar und wurde dadurch ein reicher Mann; er gab den Reitersdienst auf und vermählte sich mit Brigitte. Sie ließen sich ein neues, schöneres Haus bauen und über dem Eingang das Bild eines „goldenen Pflugeisens" anbringen als Gedenkzeichen an ihr Glück. Der Lindwurm und Rothensee. Da, wo jetzt die Große Schulstraße in den Breitenweg einmündet, stand der Sage nach eine Burg, die zum Schutze der Stadt dienen sollte. Der Burgherr Wilderer von Wildburg hatte eine Tochter, namens Berta, die so schön war, daß viele Ritter von nah und fern sich um ihre Hand bewarben, aber immer ver- gebens. i) Nach W. Leinung und R. Stumvoll: „Aus Magdeburgs Sage und Ge- schichte." Verlag von Julius Neumann, Magdeburg, 1894.

3. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 25

1909 - Breslau : Hirt
A. Die Altstadt. 25 sein Sinn. Meister David trachtete schließlich nur noch danach, immer größere Reich- tümer anzuhäufen. Ehe er es ahnte, war der Geiz in sein Herz gedrungen. Von nun an verkaufte der bisher so ehrliche Meister seineu Kunden zu kleine und zu leichte Ware und verschloß auch den Bitten der Armen sein Herz. — Da kam eines Tages des Meisters Base, eine arme Witwe, in die Bäckerei und machte ihm harte Vorwürfe wegen seiner Unehrlichkeit und seiner Hartherzigkeit. „Vetter," sagte sie, „fürchtet Ihr Euch gar nicht vor Gott? Hütet Euch, daß Euch der gerechte Gott uicht plötzlich vor Gericht fordert und Rechenschaft verlangt wegen des Maßes, mit dem Ihr Eueru Kunden meßt! Euer Süudeugeld wird Euch uoch in der Hölle brennen!" Meister David fand keine Antwort auf diese schweren Anklagen. Noch lange blieb er wie gelähmt an seinem Platze. Nun war seine Ruhe dahin. Miß- nmtig verbrachte er die Tage, und in den Nächten quälten ihn beängstigende Träume. Einmal träumte ihm, Gott lege seine Seele und eines der Brote auf eine Wage. Flugs schnellte die Schale mit seiner Seele empor, und mit Donnerstimme hörte er den Herrn rufen: „Zu leicht! Weiche von mir!" Da fuhr Meister David mit einein lauten Aufschrei und in Angstschweiß ge- badet aus dem Schlafe. In einem heißen Gebete bat er Gott seine Sünden ab und gelobte sein Unrecht wieder gutzumachen. Von Stund an war er wie um- gewandelt. Am Morgen besorgte er sogleich eine neue, tadellose Wage und gab fortan wieder aller Ware das richtige Gewicht. Meister David ließ alsbald danach eine goldene Wage über seiner Haustür anbringen. Sie sollte ihn an sein Gelübde erinnern, seinen Nachkommen aber ein Warnungszeichen sein, damit sie nie in Ver- suchung kämen, aus den Wegen des Geizes und des Betruges zu wandeln. Die goldene Wage über der Haustür ist zwar läugst verschwunden; aber der Name für Haus und Straße hat sich bis heute erhalten. 13. 3)ic Hmserstraße. Unter dem Oberbürgermeister Hasselbach erweiterte sich die Altstadt nach W (1871 — 85). Hierdurch entstand die Kaiserstraße als Hauptstraße. Sie hat mit dem Breitenwege beinahe die gleiche Richtung. Die stattliche Breite, ihre fast gerade Richtung und bedeutende Länge, die hohen, vornehmen Häuser und die Baumreihen machen sie zu einer der schönsten Straßen Magdeburgs. Viele Seitenstraßen zweigen sich von ihr ab. Zum Breitenwege führen z. B. die Viktoriastraße und ihre Fortsetzung, die Himmelreichstraße, die Ulrichs- und die Große Münzstraße, zum Bahnhof die Kronprinzenstraße und zur Wilhelmstadt die Wilhelmstraße. Im 8 stößt die Kaiserstraße an den Hasselbachplatz, und im N trifft ihre Fortsetzung, die Beaumontstraße, am Kaiser-Wilhelm-Platze mit dem Breitenwege zusammen. Wandern wir von 8 nach N durch die Kaiserstraße, so fällt uns zunächst der große Heydeck- platz auf. Hier lag früher die starke Befestigung „der Heydeck". Jetzt be- finden sich hier das Kaiser-Friedrich-Museum und das Kaiser-Friedrich- Denkmal. Unter den Gebäuden der Kaiserstraße feffeln unfern Blick besonders noch das Stadttheater, vor dem das Jmmermann-Denkmal steht, die Kaserne Ravensberg und die Krankenanstalt.

4. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 39

1909 - Breslau : Hirt
B. Die Vorstädte. 39 im Jahre 1894 die Pauluskirche erbaut. Die Jmmermanustraße er- hielt zu Ehren des Dichters Jmmermann, der in Magdeburg geboren wurde, ihren Namen. In welcher Himmelsgegend liegt die Schule vom Kirchplatze aus? — Zeichne den Plan des Kirchplatzes! Die Straßen. Die Wilhelmstadt hat zwei Hauptstraßen, die Olvenstedt er und die Große Diesdorfer Straße. Sie verbinden die Vorstadt mit der Altstadt. Durch die Ringstraße (Sachsen-, Adelheid-, Editha- und Kaiser-Otto-Ring) gelangt man von der Wilhelmstadt nach den nördlichen und den südlichen Vorstädten. Die Olvenstedter Straße beginnt am Editharing vor dem Ulrichs- tore und durchschneidet die Wilhelmstadt in der Richtung von 0 nach W. Sie führt nach dem Dorfe Olvenstedt und erhielt daher ihren Namen. Die Große Diesdorfer Straße nimmt ihren Ansang am Adelheidring und verläuft genau von 0 nach W. Sie führt nach dem Dorfe Diesdorf, wo- nach sie benannt wurde. An ihr liegen der neue Militär-Begräbnis- platz und der Westfriedhof. Die fchönste Straße der Wilhelmstadt ist die Goethestraße. Nenne andere wichtige Straßen und erkläre ihre Namen! Das Reichswaisenhaus. In dem Reichswaisenhause werden Waisenkinder aus dem ganzen Reiche aufgenommen. Diese Wohltätigkeitsanstalt ist durch Sammlung milder Gaben: Geld, Zigarrenspitzen, Korke, Stanniol usw. von Kindern und Erwachsenen aller Gegenden entstanden. Der Reichssechtverein (die Reichsfechtschule) hat sie aus dem Erlös der Sammlungen erbaut. Das Magdeburger Waisenhaus war bereits das zweite Reichswaisenhaus. Elternlose Knaben werden hier bis zu ihrem 14. Jahre erzogen (sie erhalten Nahrung, Kleidung und Wohnung) und in der Wilhelmstädter Volksschule unterrichtet. Die Aahlenbergstiftung. Die Kahlenbergstiftung ist eine Krankenanstalt, in der Kranke gepflegt und Krankenpflegerinnen ausgebildet werden. Sie wurde von einem mildtätigen Mit- bürger, dem Kaufmann Kahlenberg, im Jahre 1883 gegründet. Ihm zu Ehren wurde sie benannt. Die Arbeiterkolonie. In der Arbeiterkolonie finden zureifende Arme (Handwerksburfchen) und auch aus dem Gefängnis Entlassene Obdach und Verpflegung. Hierfür haben sie zu arbeiten. So z. B. zerkleinern sie Holz und verrichten Gartenarbeit. Der städtische Schlacht- und Viehhof. Um die Gesundheit der Bewohner zu schützen, erbaute die Stadtbehörde den Schlacht- und Viehhof. In dem einen Teile, dem Viehhof, wird das lebende Vieh

5. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 43

1909 - Breslau : Hirt
D. Verkehrsstraßen, die Magdeburg mit anderen Orten verbinden. 43 Fahrdamme ein ungepflasterter Weg, der von den leichteren Wagen besonders im Sommer benutzt wird (Sommerweg). Zu beiden Seiten der Fahrstraße laufen auch noch Wege für Fußgänger, man nennt sie Fußwege. Rechts und links wird die Chaussee von Gräben eingeschlossen, die das abfließende Wasser aufnehmen. Der Rand der Chanffee ist mit Bäumen bepflanzt. Sie geben im Sommer dem Reisenden kühlen Schatten und schützen ihn im Winter bei Schnee vor dem Verirren. Am Rande der Chaussee bemerken wir in gewissen Entfernungen (100 Meter) Steine mit Ziffern. Sie geben die Entfernung von einem Punkte, bei uns vom Alten Markte, in Kilo- meiern und Metern an. Die wichtigsten Chansseen, die von Magdeburg ausgehen, sind folgende: I. Die Halberstädter Chaussee oder Heerstraße. Sie führt von Sudenburg über Klein- und Groß-Ottersleben und andere Orte nach Halberstadt. Il Die Leipziger Chaussee. Sie bildet die Fortsetzung der Leipziger Straße und führt über Dodendorf uach Leipzig. Hl Die Berliner Chaussee. Sie sührt von der Friedrichstadt über Heyrothsberge (Friedr.-Wilh.-Brücke) und Burg nach Berlin. Iv. Die Steudaler Chaussee. Sie bildet die Fortsetzung der Lübecker Straße der Neuen Neustadt und geht über Barlebeu und Wolmirstedt nach Stendal. Von den Chausseen und Landstraßen führen kleinere Wege in das Feld, die die Leute benutzeu, um zu ihrem Acker zu kommeu. Man nennt sie Feldwege. Sie sind nicht gepflastert. Außer den Landstraßen und Fußwegen gibt es noch andere gerade und möglichst wagerechte Straßen, die nach größeren Dörfern, kleineren und größeren Städten führen. Es find die Eisenbahnen. Auf ihnen fahren die Eisenbahnzüge, die Personen, Vieh und Waren (Güter) aller Art von einem Orte zum andern befördern. Die ersten Eisenbahnen wurden vor etwa 70 Jahren gebaut. Man benutzt bei ihnen die Kraft des Dampfes, um die Wagen fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive). An den Orten, wo der Eisenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier steigen die Leute in den Zug hinein und aus ihm heraus. Auch werden hier die Güter verladen (Güter- bahnhof). Der Bahnhof der Altstadt liegt an der Bahnhofstraße fast in der Mitte der Stadt. Er besteht aus zwei großen Gebäuden, die durch einen unter- irdischen Gang (Tunnel) in Verbindung stehen. Die beiden Gebäude dienen dem Personenverkehr. Außerdem befinden sich in der Nähe größere Gebäude (Schuppen), in denen die ankommenden und abgehenden Güter gelagert werden (Güterschuppen). Vom Bahnhofe ans führen die Bahnstrecken über einige Hauptstraßen, z. B. über den Breitenweg und die Wilhelmstraße. Um den Personen- und Wagenverkehr nicht zu hindern, sind sie überbrückt (eiserne Eisenbahnbrücken). Die Stadtteile Buckau, Sudenburg, Neustadt und Rothensee haben auch je einen Bahnhof.

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 62

1914 - München : Oldenbourg
— 62 — Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen." Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust. 15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658). Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden. Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 35

1914 - München : Oldenbourg
— 35 •— gebäude zwar vorhanden, aber eng und beschränkt. Nur besonders reiche Herren konnten ihre Wohnungen nach der Art der Wertheimer Burg ausbauen. Zudem wurde Burg Wertheim vorn Schicksal sehr begünstigt. Da sich Graf Georg Ii. mit seinen Bauern einigte, ging der Bauernaufstand, der den meisten fränkischen Burgen den Untergang brachte, ohne Schaden für ihn und sein Schloß vorüber. (Erst ü_654 sank die Burg infolge einer Beschießung durch die Kaiserlichen in Schutt und Asche. Line Belagerung. Leinde sind nah! Gellend kündet es des Wächters Horn vorn hohen Bergfried herab. Droben am Waldessaum hat das scharfe Auge des verlässigen Mannes einen Trupp Reiter erspäht. Jetzt traben 50—60 Berittene über die Talwiese; hinterdrein folgen Fußgänger, bewaffnet mit langen Speeren, dann folgen wagen, beladen mit Leitern und langen, mit Eisen beschlagenen Balken. Die Leute auf der Burg eilen an die Ringmauern, schauen durch die Scharten und rufen einander zu: Mordio, Blordio! Die Feinde kommen! Auf, auf zur wehr! Line bange Stunde ist vergangen. Der Feind geht daran die Burg zu umschließen. Drunten im Tale stehen die feindlichen Ritter. Die Knechte beginnen mit Leitern die Felsen zu besteigen. Etliche Fußgänger huschen auf dem Burgwege aufwärts. Überall suchen sie Deckung. Sie wollen heimlich das äußere Burgtor erreichen. Doch ist es zu spät. Rechtzeitig drehte sich die Zugbrücke in ihren Angeln und verschloß den Eingang gleichsam als zweite Türe. Der Burggraben ist jetzt ohne Übergang. Auf den runden Türmen und auf den Mauern hinter den Zinnen stehen die Burgleute, um ihr Heim zu schützen. Große Steine werfen sie hinab auf den Feind. Pfeile fliegen herab und herauf. Jetzt reiten drei Ritter den Burgweg herauf; der mittlere trägt eine Fahne und ruft hinüber in die Burg: „Graf, öffnet Euer Nest! wir schonen Haus und Leute l“ Aber der Burgvogt entgegnet ihnen aus dem äußeren Burgtor: „Kommt nur herein, wenn ihr könnt! wir haben euch ein feines Gericht hergerichtet; eilt euch, das Essen ist noch heiß!" Die drei Reiter ziehen sich zurück, denn schon schwirren Speere und pfeile ihnen entgegen. Nun kommen feindliche Knechte den Burgweg herauf. Sie suchen mit Reisigbündeln und Erde den tiefen Graben zu füllen. Mühselig und gefährlich ist die Arbeit, die die Burginsassen mit allen Mitteln zu hindern versuchen. )n der Nacht aber gelingt das Werk. Der Feind steht an der Mauer. Mit eisernen Haken sucht er die Zugbrücke 3*

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 92

1914 - München : Oldenbourg
— 92 — geplündert und ausgeraubt, Kellergewölbe, Truhen, Risten und alles durchsucht. Die Leute wurden geschlagen, geprügelt, manche sogar ausgehängt um Geld, Silber und Geschmeide von ihnen zu erpressen. Oberst vieedon ließ die Bürgermeister eine Haussuchung bei den Bürgern vornehmen, was jeder noch an Geld und Silbergeschirr hatte, mußte ihm ins Quartier geliefert werden. Beim Abmarsche nahm er alles mit. vor dem Abzug verlangte er noch ein Verehrungsgeld für seine fleißige Aufsicht und gute Ordnung (!). (Er erhielt *oo Taler. Der wein des Pfarrers wurde den Soldaten preisgegeben. Darauf kam der Kavalleriegeneral Wolf ßcinrich von Baudiß in die Stadt. Seine Abteilung lagerte in Karlstadt, Gbersfeld, Hundsbach, Münster, Aschfeld, (Eufsenhcim acht Lage lang, streifte, plünderte und tat großen Schaden. Der Hofmeister des Generals ließ die Kirche aufschließen, die Truhen aufsprengen und raubte alles Gold- und Silbergeschmeide, darunter zwei schöne Monstranzen. wenige Tage nach der Einnahme des Schlosses Marienberg kam Gustav Adolf mit einigen Reitern nach Karlstadt. Der Hat machte ihm irt der Kellerei Aufwartung, tat einen ^ußfall und überreichte eine Bittschrift, der König möge die ganze Bürgerschaft mit Weib und Kind an ihrem Leben und vor Brand und weiterer Plünderung beschützen. Der König hieß sie aufstehen und sagte, wenn die Stadt treu fei und mit dem Feinde keine Verbindung halten wolle, wolle er sie in seinen Schutz nehmen; wäre der Bischof im Lande verblieben und hätte mit ihm ein Abkommen getroffen, so wäre das Unglück des Landes verhütet worden. Des Mittags nahm der König einen Imbiß in der Kellerei, ritt dann nach Gemünden, wo er den Paß und das Städtlein ansah, kehrte wieder nach Karlstadt zurück, verbrachte die Nacht bei General Baudiß in der Kellerei und zog andern u.ags wieder nach Würzburg. Dort unterzeichnete er dann den erbetenen Schutzbrief für Karlstadt. vor dem Abzüge des Königs kam Oberst Georg Wolf von wilden-stein mit 200 Musketieren nach Karlstadt als Stadtkommandant. (Er ließ alles Gemäuer, alle Zäune, Gärten und Bäume, sogar das neuerbaute Siechenhaus niederreißen und dann um die Stadt, besonders vor den beiden Toren, Verschanzungen anlegen. Die weiden an der Wern dienten zum flechten der Schanzkörbe. Sie mußten zur Fron hereingetragen werden, da alle Pferde gestohlen waren. Steinhauer, Maurer und die Bürger der Stadt und der Amtsdörfer mußten zehn Wochen lang an werkund Sonntagen fronen. Alle Feldarbeiten blieben liegen, im Advent wurden die Trauben gelesen. Karlstadt wurde eine namhafte Schweden-festung. Bald entstand Mangel an Getreide, Mehl und Salz, da für vorüberziehendes Kriegsvolk viel Brot geliefert werden mußte. Zehnt- und Amtskorn nahm der Oberst einfach hinweg. Die Gramschatzer Bauern hatten ihr Vieh in den Wald getrieben, wo es ganz verwilderte. Oberst wilden-

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 95

1914 - München : Oldenbourg
95 — 10. Plünderung und Mißhandlung der Bewohner im Dreißigjährigen Kriege. „Die Soldaten. stellten ihre Pferde ein und schlachteten alle Hühner und Schafe nacheinander ab. hernach hatte jeglicher feine sonderbare Arbeit zu verrichten, deren jede lauter Untergang und Derderbert anzeigte. Dann obzwar etliche anfingen zu sieden und zu braten, daß es aussah, als sollte ein Festmahl gehalten werden, so waren hingegen andere, die burchstürtnten das Baus unten und oben; andere machten von Tuch, Kleidungen und allerlei Hausrat große palete zusammen, als ob sie irgend einen Krempelmarft einrichten wollten. Was sie aber nicht mitzunehmen gedachten, ward zerschlagen und zu Grunde gerichtet. (Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen; etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten hingegen Speck, dürres Fleisch und Gerät hinein, als ob alsdann besser darauf zu fchlafen wäre. Andere schlugen Ofen und Fenster ein, gleichsam als hätten sie einen ewigen Sommer zu versündigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die verbogenen und verderbten Stücke ein. Bettboden, Tische und Stühle verbrannten sie. Unsere lllagd war dermaßen mißhandelt, daß sie nicht mehr gehen konnte. Den Knecht legten sie gebunden auf die (Erde, steckten ihm ein Sperrholz in den Mund und schütteten ihm einen Kübel voll garstigen Mistlachenwassers in den Leib. Das nannten sie einen schwedischen Trunk, wodurch sie ihn zwangen, eine partei anderwärts zu führen, wo sie Menschen und Dieh hinwegnahmen und in unsern Hof brachten. Da fing man erst an, die Steine von den Pistolen und an deren Statt des Bauern Daumen auszuschrauben und die armen Schelme so zu foltern, als wenn man hätte Hexen brennen wollen, wie sie denn auch einen von den gefangenen Bauern bereits in den Backofen steckten und mit Feuer hinter ihm her waren, ungeachtet er noch nichts bekannt hatte. (Einem andern machten sie ein Seil um den Kopf und zogen es so zusammen, daß ihm das Blut zu Mund, Nase und Ohren heraussprang. In Summa: es hatte jeder seine eigene (Erfindung, die Bauern zu peinigen, und also auch jeder Bauer seine besondere Marter. Allein mein Vater war meinem damaligen Bedünken nach der glückseligste, weil er mit lachendem Munde bekannte, was andere mit Schmerzen und jämmerlicher Wehklage sagen mußten. Die Soldaten setzten ihn nämlich zu einem Feuer, banden ihn, daß er weder Hände noch Füße regen konnte, und rieben seine Fußsohlen mit angefeuchtetem Salze, welches ihm unsere alte Geiß wieder ab lecken und ihn also kitzeln mußte, daß er vor Lachen hätte zerbersten mögen. Das klang so spaßhaft, daß ich, weil ich es nicht besser verstand, von Herzen mitlachen mußte. In solchem Gelächter bekannte er, was man von ihm verlangte, und öffnete den verborgenen Schatz, welcher an Gold, perlen und Kleinodien viel reicher war, als man hinter Bauern hätte suchen mögen."
   bis 10 von 35 weiter»  »»
35 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 35 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 4
4 0
5 21
6 0
7 3
8 6
9 1
10 1
11 0
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 5
29 0
30 1
31 0
32 0
33 2
34 1
35 0
36 22
37 6
38 1
39 9
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 1
5 2
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 1
13 1
14 0
15 0
16 6
17 8
18 0
19 15
20 0
21 0
22 0
23 11
24 1
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 1
35 0
36 2
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 2
52 0
53 0
54 16
55 0
56 0
57 0
58 1
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 3
69 2
70 0
71 0
72 2
73 12
74 0
75 1
76 12
77 5
78 0
79 2
80 0
81 1
82 4
83 0
84 0
85 1
86 1
87 10
88 0
89 0
90 0
91 2
92 2
93 0
94 17
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 2
2 5
3 5
4 2
5 13
6 0
7 6
8 1
9 1
10 9
11 2
12 16
13 4
14 4
15 0
16 0
17 37
18 1
19 0
20 0
21 4
22 0
23 0
24 4
25 41
26 8
27 0
28 0
29 3
30 13
31 0
32 1
33 8
34 0
35 4
36 2
37 0
38 0
39 17
40 1
41 4
42 1
43 13
44 0
45 0
46 1
47 14
48 1
49 1
50 33
51 11
52 2
53 0
54 2
55 1
56 0
57 0
58 0
59 7
60 26
61 5
62 8
63 0
64 0
65 8
66 0
67 2
68 0
69 0
70 36
71 1
72 32
73 1
74 0
75 6
76 0
77 10
78 0
79 0
80 12
81 46
82 2
83 0
84 3
85 0
86 0
87 1
88 2
89 1
90 0
91 3
92 0
93 38
94 0
95 2
96 5
97 25
98 0
99 17
100 14
101 0
102 24
103 0
104 0
105 5
106 9
107 1
108 0
109 0
110 18
111 3
112 6
113 1
114 15
115 2
116 0
117 1
118 0
119 5
120 0
121 46
122 5
123 7
124 10
125 8
126 0
127 4
128 1
129 2
130 4
131 15
132 1
133 2
134 0
135 0
136 5
137 4
138 0
139 5
140 34
141 3
142 53
143 28
144 4
145 7
146 0
147 3
148 0
149 0
150 1
151 7
152 3
153 0
154 7
155 15
156 13
157 3
158 0
159 0
160 1
161 1
162 0
163 0
164 3
165 1
166 1
167 4
168 4
169 13
170 4
171 3
172 5
173 3
174 0
175 3
176 1
177 14
178 0
179 6
180 4
181 0
182 9
183 20
184 0
185 1
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 1
195 0
196 20
197 0
198 1
199 17