Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 374

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
374 Kugel nicht schwer ist. Sie sind so wenig scheu, dasz sie den Reisenden oftmals dicht .vor den Pferden vorübergehen und selbst stillstehen; ihr Lauf ist nicht besonders schnell, und mit einem guten Pferde holt man sie in der Ebene ein. Geht es bergan, so bleibt selbst der Hund zurück. Sind junge Thiere im Rudel, so laufen diese und die Weibchen voran, und ihnen wird, wenn sie verfolgt werden, von den älteren Männchen durch Stoszen mit dem Kopfe nachgeholfen; aber den- noch werden die jungen Thiere häufig eingefangen und in der Gefangen- schaft aufgezogen. Die Jagd dieser Thiere ist den Eingeborenen, so wie dem Reisenden, der hier fast an allem Mangel leidet, was er nicht von der Küste selbst mitgebracht hat, von groszem Nutzen. Die Eingeborenen verfolgen sie zu Pferde, suchen sie mit Hülfe der Hunde zu umringen und wo möglich in eine Bergschlucht zu treiben, aus der sie nicht entfliehen können, und wo man sie dann todtschlägt oder mit dem Lasso (Schlinge zum Werfen) einfängt. Das Lama, die gezähmte Hauptrasse von dem Guanaco, ist dem Peruaner, was das Rennthier dem Lappen. Es giebt ihm Fleisch, das er in getrocknetem Zustande auf Reisen mitnimmt und auf längere Zeit aufbewahren kann. Auf vielen Märkten ist Lamafleisch das einzige, welches man zu sehen bekommt. Die Milch ist so gut, wie die unserer Schafe, und aus der Wolle fertigt der Peruaner seine Kleidung. Die Häute gebraucht man zur Fuszbekleidung, zu verschiedenem Hausrath in den ärmlichen Wohnungen und zum Verpacken der Erze und sonstigen Handelswaaren, als Chinarinde u. s. w. Der Düriger wird als Brenn- material benutzt, denn der Mangel an Holz ist eine der gröszten Plagen, für die Bewohner der Hochebenen. Ebenso wichtig ist das Lama als Lastthier; es giebt den Menschen die Mittel zum gröszten Verkehr zwischen weit von einander gelegenen Gegenden an die Hand, und gewisz war es das Hauptmittel, wodurch es den alten Peruanern gelang, sich zu einem so bedeutenden Grade von Bildung empor zu heben, in einem Lande, wo die Unebenheit des Bodens den Fortschritten der Entwickelung fast unbezwingliche Hindernisse in den Weg legt. Zum Lasttragen benutzt man nur die männlichen Thiere, die Weib- chen bleiben zu Hause zur Zucht. Ehe die Maulthiere so häufig waren, wurden allein bei dem Bergbau zu Potosi gegen 30,000 Stück jener Thiere gebraucht ; jetzt aber wird mehr durch Maulthiere herunter ge- bracht, weil der Transport durch Lamas viel zu langwierig ist. Das Bepacken dieser Thiere ist sehr spaszhaft anzusehen. Es wird zuerst eine Herde von 15 bis 36 Stück zusammen gefangen, und diese sämmtlich durch sehr lange Stricke mit ihren Hälsen an einander gebunden, so dasz die Köpfe aller nach dem Mittelpunkt eines Kreises gerichtet sind. Vermöge des langen Halses kann man sie so fest an einander schnüren, dasz es dem einzelnen durchaus unmöglich wird, sich in die Höhe zu richten oder sich nieder zu werfen. Nun beginnt das Bepacken, während die Thiere unter beständigem Wiederkäuen, Röcheln und Aus- schlagen jeden Versuch machen, sich niederzuwerfen und die Last abzu- schütteln. Oftmals wird man mit dem Bepacken erst gegen Mittag fertig, und da die Thiere nicht gröszer und stärker sind, als ein Hirsch, beträgt die Last eines jeden nur 60 bis 100 Pfund. Eigenthümlich ist es, eine beladene Lama-Herde ankommen zu sehen; stolz, mit empor gehobenem Kopfe und zugespitzten Ohren, geht das Thier langsamen Schrittes einher, anscheinend die kleine Last verachtend, die man ihm aufgebürdet hat. Nur durch Güte läszt es sich lenken, Schläge vermögen nichts; es wirft sich alsdann nieder und steht nicht wieder auf. Erblicken diese Thiere einen Reisenden, so spitzen sie, oft

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 289

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
289 und Fahrzeuge aller Art durch einander. Die einen wollen vom Ufer, lösen die mächtigen Ketten und suchen sich Bahn zu machen nachdem vollen Strome; andere drängen heran nach dem Ufer oder nach den Kanälen, welche in die Stadt hinein- führen; wieder andere suchen eine bequemere Haltestelle oder steuern nach dem Zollamte. Zwischen den gewaltigen Seeschiffen schießen buntfarbige Gondeln oder leichte Fiscberboote flüchtig hin und wieder. Tage lang könnte man am Ufer stehen und dem geschäftigen Treiben zusehen. Dort kommt ein schwerfälliger Dreimaster mit den Schätzen Brasiliens, hier segelt ein schlanker Dampfer nach dem Kapland ab; neben dem heimgekehrten Walfischfänger liegt der stattliche Ostindienfahrer, und neben dem amerikanischen Kauffahrteischiff rauscht der englische Postdampfer vorüber. Welch Knarren der Halteseile, welch Klappern der Taue, welch Flattern der Segel, welch Gemisch der verschiedenen Trachten und Sprachen! Und dazwischen der Kommandoruf der Kapitäne und das lang gezogene Taktlied der an den Winden beschäftigten Matrosen. Jährlich kehren über 3000 Schiffe in Hamburg ein; 508 Kaufleute besorgen den Welthandel, in welchem sie jährlich viele Millionen um- setzen in Kaffee, Taback, Rohzucker, Reis, Indigo, Pfeffer, Baumwolle, Wein, Thierhäuten, Schreibfedern, Korkstöpselu, Lichtern, Pökelfleisch, Eisen- und Kupfer- waaren, Silber und Seide, Leinwand und Seife, Nadeln, Zwirn und Kattun. Jährlich wird für anderthalb hundert Millionen Thaler Waare ein- und ungefähr sür ebenso viele Millionen Waare ausgeführt; es ist ja Hamburg nach London und Liverpool der bedeutendste Handelsplatz Europa's. Hamburg wird von der Alster durchströmt und durch sie in 2 Theile getheilt. Außerdem durchschneiden zahlreiche Kanäle oder Fleete die Stadt. Auf denselben fahren die Frachtschiffe bis an die großen Speicher der Kaufleute, während über die 84 Brücken dieser Kanäle Frachtwagen, Rollwagen und Karren hinüber und herüber rasseln. An der Stelle der im großen Brande des Jahres 1842 zerstörten Stadttheile sind eine Menge ganz neuer Straßen mit den prachtvollsten Häusern entstanden. In diesen wohnen die reichen Kaufherren und Senatoren; auch enthalten sie eine Menge der schönsten Läden. Dagegen erblickt man hier fast gar nicht den Klein- handel auf offener Straße. Ganz anders ist es in dem alten Stadttheile; die Straßen sind von Häusern mit hohen Giebeln eingefaßt, die von der Dachkammer bis in den Keller bewohnt sind. Lange buntgefärbte Schilder bedecken die Vorder- seite der Häuser; hier sind Seefische und Austern abgemalt, dort Röcke, Mützen, Stiefel, Stühle u. s. w. Da stehen hinter hohen Spiegelscheiben Südfrüchte, Kleider, Gemälde. Uhren, Goldwaaren; die Erzeugnisse aller Länder sind hier zur Schau ausgestellt. Noch größer ist der Lärm in denjenigen Straßen, in welchen die Kleinhändler auf zweicäderigen Karren ihre Waaren feil bieten und dieselben vom Morgen bis zum Abend ausrufen. Hinter den Karren sieht man dunkle Ge- wölbe in den Gängen und Häusern, in welchen die Trödler ihre Waaren ein- und verkaufen. Achtzehn Meilen von Hamburg entfernt, an der äußersten Mündung der Elbe, liegt Kuxhafen. Mitten in der Brandung des Meeres steht hier ein mächtiger Leuchtthurm. 38. Die Helgoländer Bucht. Helgoland, ein kleines unbedeutendes Felseneiland, hat dem ganzen südöst- lichen Winkel der Nordsee den Namen Helgoländer Bucht gegeben. Diese große Bucht erstreckt sich vom Helder in Holland bis Blaawandshuck in Jütland. Wenn wir die Helgoländer Bucht auf einer größern Karte aufsuchen und sie genauer betrachten, so erblicken wir längs der Küste eine Menge grauer Flächen, die weder Land noch Meer zu sein scheinen. Auf den grauen. Flächen liegen zahlreiche Ländchen, die auf der Karte verschiedene Farben haben. Das sind die Inseln der Helgoländer Bucht, die theils zu Holland, theils zu Oldenburg, theils zu Preußen Vaterländisches Lesebuch. in

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 368

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
368 friedigt, hier ist er noch der stolze Krieger voll Wildheit, aber auch voll Kraft und Seelengröße. ohne angelernte Bedürfnisse, ohne „Feuerwasser" und ohne die Laster, die ihm mit diesem von den Weißen zugekommen sind. Hier lebten noch vor wenigen Jahren 300,000 Indianer vom Fleische des Büffels. Jeder Theil des Fleisches wird in der einen oder der anderen Form in Speise verwandelt, und davon nähren sie sich ausschließlich. Das Fell dient ihnen als Mantel, im gegerbten Zustande zur Decke der Hütten und der Schlafstätten, ungegcrbt verwenden sie es zum Bauen der Canoes, zu Satteln, Zügeln, Riemenwerk und zu den Schlcuderschlingen oderlassos, aus den Hörnern machen sie Löffel und Trinkgeschirre, das Gehirn wirb beim Gerben der Häute benutzt, die Knochen dienen zu Sattelbäumen und Kriegskeulen oder werden zerbrochen, um das Mark zu gewinnen. Im Genusse dieses Thieres denken die Indianer nicht des Schicksals, das ihrer wartet. Dies unglückliche Volk mit seinen Jagden, seinen Wild- nissen, seinen merkwürdigen Sitten und der ganzen Zahl seiner Büffel, könnte nur fortdauern, wenn man den Verkehr mit den Weißen ihnen ab- schneiden könnte. Aber dies ist nicht mehr möglich: des Büffels Schicksal ist besiegelt und mit seiner Vertilgung müssen auch die rothen Männer untergehen, deren Väter die angestammten Herren dieser weiten Ebenen waren. Es muß so sein, denn dem wilden Jägeb nimmt Gott das Land und giebt es dem Ackerbauer, der auf dem hundertsten Theile des Landes sein Brot findet. 86. Das Reniitliier. Das Rennthier ist unter den Hirschen, welche durch ihren Wuchs und ' die Geweihkrönung als die schönsten Zweihufer erscheinen, eine der wenigst schönen Arten; der Kopf ist grosz, der Hals kurz, mit einer Wamme an der Kehle, niederhängend und mit einer unschönen Mähne

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 69

1914 - München : Oldenbourg
— 69 — b) Wie Schloß F rauenberg ober Würzburg gegen die Bauern gerüstet ward. Da man nicht wußte, was man sich von den Bauer?: und von den Bürgern der Hauptstadt zu versehen hatte, wurde Schloß Frauenberg nach bestem Können besetzt und mit Nahrung versehen. Vor allem ließ sich Herr Sebastian von Hotenhan, des Bischofs Hofmeister, die Rüstung des Schlosses angelegen sein. (Er ließ die Bäume im Lustgarten vor dem Frauenberg umhauen und die Mauern am äußeren Graben der (Erde gleich ziehen, damit sich fein Mann dahinter verbergen sonnte. Im Schloßgraben wurden starfe Zäune aufgerichtet. Um das ganze Schloß zog man einen hohen, lichten Zaun. Zwinger, Tore, Türme und Wehre wurden ausgebessert und viele Löcher in Türme und Mauern gebrochen, damit man die Büchsen hindurchstecken und gegen den Feind gebrauchen sonnte. Der Hofmeister ließ auch bei rechter Zeit Wasser, Wein, Holz, Kohlen, Mehl, Speck, (Eier, Butter, Dürrfleisch und anderes in großer Menge zuführen. (Er verlangte von der Stadt, von den Stiftern und Klöstern Leute zur Besatzung, Barbiere und Zimmerleute. (Er ließ eine Ziehmühle machen, damit der Besatzung das Mehl nicht ausginge, und eine Pulver-mühle um Pulver aus Kohlen, Schwefel und Salpeter zu mahlen. Die Pferde der Grafen, Herren, Ritter und Knechte wurden an fremden Orten untergebracht. Die Besatzungen zu Rotenfels, Karlburg, Hohem-burg und Werneck besamen den Befehl, sich auf den Frauenberg zu begeben und die dortige Mannschaft zu verstärfen. Als Bischof Konrad das Schloß verlassen hatte, forderte der oberste Hauptmann, Dompropst Mars graf Friedrich von Brandenburg, alle Leute zusammen und gab ihnen zu verstehen, daß man das Schloß zutun und sich schicken und richten wolle, die Bauern aufzuhalten, wenn sie vor das Schloß zögen. Wer nicht Lust hätte, in der Besatzung zu bleiben, der möge abtreten. Aber fein Mann ging hinweg, sondern es erboten sich alle, bei ihrem Hauptmann das Beste zu tun, bei ihm zu sterben und zu genesen. Sodann ward ihnen der (Eid vorgelesen. Den schwuren sie alle. Hernach wurde die Ordnung gemacht, die eingehalten werden mußte, die Wache gut bestellt und von jetzt an alle Vorsicht geübt. c) Die Bauern im Odenwald. Schon am 8. April fing man in Amorbach und Miltenberg an sich zu rüsten, Büchsensteine zu gießen und pulver zu machen. Um Lätare in der Fasten schlossen sich mehrere Bauern in Ballenberg an den Wirt (Seorg Metzler an. Sie bewaffneten sich und machten den Georg Metzler zu ihrem obersten Hauptmann. Drohend, alle jene, die sich an sie anzu-schließen weigern würden, mit bewaffneter Hand heimzusuchen, zogen sie nach Mergentheim, nahmen Lauda ein und verbrannten das Schloß.

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 187

1914 - München : Oldenbourg
— ^87 Tot . . Verwundet 8 Offiziere, 4 Unter off 3., 32 Mann 8 „ 27 „ 279 „ Vermißt........................— Gestorben an Rrankbeiteri — Vergeht der teuren Toten nicht! 18. Weihnachten vor Paris. portt=2lmony, 25. Dezember. Gestern abend haben wir festlich und vergnügt Weihnachten gefeiert, wir kamen um 728 Uhr von Vorposten hierher; ich hatte schon feit einigen Tagen Blumen und Zieraten für den Christbaumschmuck gesammelt und einen Baum besorgen lassen, den wir dann nach der Heimkunft gemeinschaftlich herrichteten. B. hatte viel Zuckerzeug und Figuren geschickt bekommen, Apfel waren von den Marketendern gekauft, die Lichter lieferte mein Wachsstock und so gelang ■es uns, den Baum so reich und ftrahlenb auszustatten, als nur zu Hause einer aussehen mag. Leutnant F., ein Freunb unseres Hauptmanns, hatte Arak und Zucker nebst einem Schinken geliefert und so machten wir nach einem solennen Nachtmahl einen famosen Punsch aus Rotwein, Tee und Arak. Lin aus Bourg la reine mitgenommener roter Vorhang als Tischbecke, golbgeränberte Teller und feine Tassen zum Punsch gaben nebst sehr vielen Lichtern auf dem Tische ein äußerst feierliches Aussehen. Unsere erste Tasse würde im Strahl des Christbaumes auf unsere Familien und Freunbe in der Heimat geleert. Ls war vielleicht die merkwürdigste Weihnachten meines Lebens. Seit brei Tagen haben wir strenge Kälte und auch in unseren Wohnungen bavon zu leiben. Die Kantine erwärmen die Zimmer fast nicht und wir fitzen gegenwärtig alle vier in den Mänteln und die Mützen auf dem Kopf um den an den Kamin gerückten Tisch, so auf der einen Seite bratend, auf der anderen frierend. Gegenwärtig eine Nacht in den Laufgräben — brrr! Die Franzosen fahren fort, ihre unschädlichen Granaten zu werfen, auch nach Bourg la reine, und auch heute hört man von Zeit zu Zeit das dumpfe Dröhnen. Gestern schickten sie auch eine in den Garten des Hauses, in welchem mein Zug und ich lagen, wo sie einige unvorsichtig sich zeigende Soldaten bemerkt hatten, aber ohne (Erfolg. Das )ahr 70 geht zu Lnde und die darin errungenen Lorbeeren der deutschen Heere müssen, wie es scheint, noch durch neue Blutströme befestigt werden. Das neue )ahr aber steigt aus biefen ftrahlenb und groß für das Deutsche Reich empor, wir Soldaten freuen uns mit dem üatertanb über den herrlichen Umschwung der Dinge, würbig der großen Dpfer! 2tntony, \2. Januar. Am 6. nachmittags machten wir, mit dem Tubus bewaffnet, einen Spaziergang; auf jedem Aussicht gewährenden Punkte standen Massen von Soldaten und freuten sich der Beschießung. Am 7. zogen wir in ziemlichem Schmutz auf äußerste Vorposten in unsere so sehr beliebten Gärten; ich kam mit meinem Zug über Nacht hinunter in den Laufgraben an der Bievre. Die Mannschaft ist dabei die ganze Nacht im Freien. )mmer drei bis vier Mann stehen beisammen, von der nächsten Gruppe \o— 5 Schritte entfernt; davor steht eine Mache, 19, Vor Paris (1871).
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 4
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 2
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 1
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 0
3 1
4 2
5 4
6 1
7 0
8 1
9 4
10 0
11 1
12 5
13 2
14 0
15 1
16 30
17 86
18 0
19 25
20 1
21 19
22 1
23 18
24 7
25 1
26 2
27 1
28 17
29 5
30 0
31 0
32 5
33 0
34 2
35 0
36 3
37 2
38 6
39 20
40 3
41 2
42 15
43 0
44 0
45 11
46 1
47 0
48 1
49 1
50 0
51 2
52 1
53 0
54 33
55 0
56 2
57 0
58 2
59 6
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 3
66 0
67 3
68 7
69 1
70 1
71 5
72 3
73 17
74 1
75 18
76 16
77 72
78 0
79 5
80 0
81 3
82 38
83 3
84 27
85 2
86 1
87 28
88 0
89 0
90 3
91 13
92 43
93 1
94 90
95 3
96 2
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 1
8 0
9 0
10 0
11 1
12 3
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 0
33 2
34 4
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 1
50 2
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 6
82 0
83 2
84 4
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 2
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 1
110 1
111 0
112 0
113 3
114 4
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 1
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 3
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 2
138 0
139 0
140 1
141 0
142 1
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 2
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 3
176 0
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 3
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 3
196 1
197 0
198 0
199 0