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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 512

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
512 Wohnhaus und enthält gleichfalls einen sogenannten Pesel; gegen Osten und Norden liegen Ställe und gegen Westen die Tenne. — Das ganze Gebäude hat ein 40 Fuß und darüber hohes Dach, welches in Form einer vierseitigen Pyramide oben spitz ausläuft und stets mit Stroh bedeckt ist. Nur die stärksten Hommerschen Balken vermögen die Spannung der ungewöhnlichen Raumverhältnisse zu tragen. Wegen der Kostbarkeit solcher Bauten ist man in neuerer Zeit mehrfach von dieser Bauart abgewichen, sodaß die Zahl der alten ehrwürdigen Hauberge von Jahr zu Jahr immer mehr abnimmt. 27. Die Vogelkojen auf Föhr und Silt (Seeland). Die Jagd auf Enten und andere Wasservögel ist besonders merkwürdig und ergiebig auf der Insel Föhr. Der Vogelfang ist für manche Familien auf dieser Insel ein nicht unwichtiger Erwerbszweig und hat manches Eigene, das auf dem festen Lande wenig bekannt ist. Er geschieht auf zweierlei Art, theils mit Schlag- netzen, theils in Vogelkojen. Die Beschaffenheit der Vogelkojen läßt sich nur unvollkommen und schwer deutlich genug beschreiben. Zu einer Vogelkoje ist ein Stück Land von 15 bis 1600 Quadratruthen erforderlich. In der Mitte derselben ist ein großer Teich gegraben von solcher Tiefe, daß er immer Wasser halten kann. An allen vier Seiten ist ein ziemlich hoher Erdwall aufgeworfen, der aber an den Ecken des Teiches nicht zu- sammenhängt; denn von jeder derselben geht ein langer, etwas gekrümmter Graben aus, der die Pfeife genannt wird. Da wo derselbe mit dem Teiche zusammenhängt, ist er 9 bis 10 Ellen breit und ziemlich tief, wird aber allmählich schmäler. An der äußeren Seite dieses Grabens ist gleichfalls ein Erdwall aufgeworfen, der gegen das Ende allmählich niedriger wird und auf dem ganz kurze Pfähle stehen. Gegen-, über auf der andern Seite ver Pfeife, wo kein Wall ist, stehen lange Pfähle, deren Ende mit jenen auf dem Walle horizontal ist. Auf diesen Pfählen wird über die Pfeife ein Netz gespannt und vor das Ende derselben ein Hamen oder eine Reuse befestigt. Dicht außen vor den langen Pfählen stehen Schirme oder Zäune von Schilfrohr, schräge gegen den Graben gestellt, ungefähr wie Coulissen auf dem Theater. Dann folgt ein langer Zaun in gerader Linie längs der Pfeife, welcher alle Aussicht von dem Graben begrenzt, sodaß außerhalb dieses Zaunes ein Mensch gehen kann, ohne von den Vögeln in der Pfeife gesehen zu werden. Solcher Pfeifen sind vier, auch wohl sechs bei einer Koje, damit der Fänger allemal in einer solchen, die abwärts vom Winde gelegen ist, fangen kann, weil sonst die Vögel von ihm Witterung bekommen und davon fliegen würden. Die Wälle und der übrige Platz an der Koje sind mit Schilfrohr, Bäumen und Sträuchern aller Art bewachsen, so daß sie einem kleinen Walde oder einer Wildniß ähnlich sieht. In der Koje ist immer eine Anzahl Vögel, welche das ganze Jahr hindurch täglich zweimal in der Mündung der Pfeife gefüttert werden. In der einen Koje auf Föhr sind manchmal jährlich über 50 Tonnen Gerste aufgefüttert worden. Es werden auch einige hundert Vögel halb zahm gemacht. Man beschneidet ihnen die Flügel, füttert sie an einem eingeschlossenen Ort in der Koje, bis ihnen die Federn wieder wachsen und läßt sie dann in die weite Welt fliegen. Diese suchen das folgende Jahr mit ihrer Brut und vielen andern die Koje wieder heim und ver- größern den Fang. Der Fang nimmt mit den ersten Tagen des August seinen Anfang und dauert so lange, bis es so stark friert, daß das Wasser in der Koje mit Eis bedeckt ist. So- bald dieses geschieht, verlieren sich die Vögel auf einmal. Im September und Ok- tober ist die beste Fangzeit. Beim Fange selbst verfährt man auf folgende Weise. Wenn sich wilde Vögel in dem Teiche einfinden, so folgen diese den zahmen, wenn sie gefüttert werden, bis in die Pfeife. Sobald der Fänger, den der Zaun vor den Vögeln verbirgt, merkt, daß Vögel da sind, tritt er hinter dem Zaun hervor und zeigt sich denselben. Diese wagen nicht mehr in den Teich zurück zu fliehen, weil er demselben näher

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 91

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
91 Quecken hatten den Acker ausgesogen ; und denselbigen Menschen reuete es, so viel er Haare auf seinem Haupte hatte, dasz er an ihnen Barmherzigkeit gethan. Wer Ohren hat zu hören, der höre ! 150. Drei Räthsel. i 1. Von Perlen baut sich eine Brücke hoch über einen grauen See; sie baut sich auf im Augenblicke, und schwindelnd steigt sie in die Höh'. 2. Der höchsten Schiffe höchste Masten ziehn unter ihrem Bogen hin, sie selber trug noch keine Lasten und scheint, wie du ihr nabst, zu fliehn. 3. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, so wie des Wassers Flut versiegt. So sprich, wo sich die Brücke findet, und wer sie künstlich hat gefügt? t. Unter allen Schlangen ist eine, auf Erden nicht gezeugt, mit der an Schnelle keine, an Wuth sich keine vergleicht. 2. Sie stürzt mit furchtbarer Stimme auf ihren Raub sich los, vertilgt in einem Grimme den Reiter und sein Roß. Ii. 3. Sie liebt die höchsten Spitzen; nicht Schloß, nicht Riegel kann vor ihrem Anfall schützen; der Harnisch — lockt sie an. 4. Sie bricht, wie dünne Halmen, den stärksten Baum entzwei; sie kann das Erz zermalmen, wie dicht und fest es sei. 5. Und dieses Ungeheuer hat zweimal nie gedroht — es stirbt im eignen Feuer; wie's tobtet, ist es todt! Iii. Ich wohn' in einem steinernen Haus, da lieg' ich verborgen und schlafe; doch ich trete hervor, ich eile heraus, gefordert mit eiserner Waffe. Erst bin ich unscheinbar und schwach und klein, mich kann dein Athem bezwingen, ein Regentropfen schon saugt mich ein; doch mir wachsen im Siege die Schwingen; wenn die mächtige Schwester sich zu mir gesellt, erwachs' ich zum furchtbar'n Gebieter der Welt.

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 136

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
136 202. 1. Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott dir gar nichts nähme, und gab’ dir keine Last: wie wär’s da um dein Sterben, du Menschenkind, bestellt? Du müsztest fast verderben, so lieb wär' dir die Welt. Trost 2. Nun fällt, eins nach dem andern, manch siiszes Band dir ab, und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab. Dein Zagen ist gebrochen und deine Seele hofft; — dies ward schon oft gesprochen, doch spricht man’s nie zu oft. 203. Der Hauptmann von Wismar. Gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts, als die nord- deutsche Hansa in ihrer Blüte stand, kam nach Wismar mitten im Winter die Nachricht, dasz Stockholm in Schweden hart von den Dänen belagert würde und die Bürger grossen Hunger litten, und wenn sie nicht nächstens entsetzt würden, so müssten sie aus Noth die Stadt übergeben. Um das zu verhindern, wurden in dem Tief von Wismar acht grosse Schiffe ausgerüstet; diese wurden mit Korn, Mehl und anderen Lebensmitteln beladen und mit kühnen Männern besetzt, den Holm zu befreien. Es war aber mitten im Winter, da diese Schiffe ausliefen; sie hatten einen Hauptmann, Namens Meister Hugo. Die Dänen hatten aber auch einen Haufen Schiffe in See, um auf ihre Feinde Acht zu geben. Da begab sich, dasz plötzlich ein so starker Frost eintrat, dasz die Schiffe in der See einfroren und konnten nirgend hinkommen. Als nun der Hauptmann von Wismar sah, dasz der Frost so heftig überhand nahm, da sprach er zu den Schiffern und anderen Kriegs- leuten also: „Liebe Gesellen, ihr sehet, dasz wir hier eingefroren liegen, und dürfen uns nicht vermuthen, dasz so bald ein anderes Wetter eintreten wird, und ihr wisst, dasz der Dänen Schiffe auch in See sind. Darum weiss ich gewiss, wenn dieser Frost bleibt, so werden sie uns anfallen, und sie haben den groszen Vortheil, dasz sie aus ihrem Lande sich verstärken können, soviel sie wollen: deshalb ist besser, wir sehen vor ihrer Ankunft zu. Wollt ihr nun meinen Rath hören, so wollen wir unsere Schiffe so verwahren, dasz wir sie vor den Dänen wohl behalten, wiewohl es Arbeit kosten wird ; dennoch, weil es so kalt ist, ist es besser, dasz wir etwas zu thun haben, als dasz wir zu Tode frieren. Sehet da", sprach er, „an der dänischen Küste steht viel Holz, da wollen wir Leute hin- senden, die sollen lange und grosse Bäume hauen und auf dem Eise mit geringer Arbeit an die Schiffe schaffen; die wollen wir auf beiden Seiten der Schiffe hinlegen und mit Wasser begieszen, wel- ches bald zufrieren wird, und unseren Schiffen einen Wall und ein

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 137

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
137 Bollwerk geben. Laszt dann die Dänen kommen, so wollen wir sie erwarten." Dieser Rath gefiel allen wohl. Sie holten die Bäume und zogen sie zu den Schiffen und begossen sie mit Wasser, und es ward so ein gläserner Wall. Diese Arbeit war kaum vollbracht, so ka- men die Dänen in Haufen über’s Eis und vermeinten, die Schiffe zu erobern; aber wiewohl der Dänen wohl vier waren auf einen Wis- marschen, so muszten sie doch mit groszem Schaden davon ziehen und die Schiffe bleiben lassen. Das verdrosz die Dänen über die Maszen, und weil sie gesehen hatten, dasz sie vor dem Bollwerk nicht an die Schiffe heran kommen könnten, wollten sie eine Kriegs- maschine zurichten, die man eine Katze nennt, und liefen in das Holz, wo die Wismarschen die Bäume gehauen hatten. Der Haupt- mann von Wismar, Meister Hugo, erkannte bald ihre Anschläge und liesz in der Nacht um die Schiffe einen breiten Streif auseisen und die Eisschollen liesz er niederdrücken. Nicht lange darauf kamen die Dänen mit ihrem Volke und bedachten nicht, dasz die Wismar- schen geeist hätten, denn es war oben wieder zugefroren, und kamen mit groszem Ungestüm und meinten jetzt die Schiffe zu ge- winnen, denn es verdrosz sie, dasz sie vormals mit Schande zurück- weichen muszten. Aber es ist ein altes Sprichwort: „Grosze Eile giebt selten gute Weile." So’ ging es den Dänen diesmal auch, denn sie fielen zu Haufen in das Wasser, und der eine drängte dem anderen nach, so dasz mehrere den Tag ertranken. Zu diesem Schaden muszten sie noch Spott dazu haben ; denn die auf den Schiffen riefen: „Kiz ! Kiz!" So pflegt man zurufen, wenn man die Katzen jagt. So erhielten die Wismarschen ihre acht Schiffe durch List und harte Arbeit, bis Gott ein andres Wetter gab, dasz das Eis verging; da liefen sie nach Stockholm und entsetzten die Stadt. 204. Die Pfeife. Benjamin Franklin erzählt: Als ich ein Knabe von sieben Jahren war, füllten mir einst an einem Feiertage meine Verwandten die Taschen mit Kupfermünzen. Ich wußte nun nichts eiliger zu thun, als damit nach einem Kaufladen zu gehen, wo man Kindcrfpielzeug verkaufte. Schon auf dem Wege dahin begegnete ich aber einem andern Knaben mit einer Pfeife, deren Ton mir jo wohl gefiel, daß ich ihm freiwillig all' mein Geld dafür bot. Vergnügt über meinen Handel eilte ich wieder nach Haufe und durch- zog pfeifend das ganze Haus; denn mcim: Pfeife machte mir eben so viel Freude, als ich damit die ganze Familie belästigte. Als meine Brüder, Schwestern, Vettern und Basen von meinem Handel hörten, sagten sie mir, daß ich viermal mehr für die Pfeife gegeben hätte, als sie werth sei. Dies machte mich nun erst aufmerksam darauf, wie viele schöne Sachen ich für

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 156

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
156 in Eimern und anderen Behältern Wasser herauf und benetzten unaufhörlich das Verdeck von einem Ende bis zum anderen. Zwei unerschrockene Kadetten wurden zur Pulverkammer beordert, um genau nachzusehen, ob jede Vorsichtsmaßregel getroffen sei, diese zu schützen. Zwei andere begleiteten den Proviantmeister hinab zu den Vorräthcn, mit dem Aufträge, sobald cs nöthig sei, alle feuerfangende Gegenstände zu entfernen und, wenn es sein müsse, sie über Bord zu werfen. Sie drangen in die finsteren Räume ein; um sehen zu können, mußten sie die Thür auf- lassen, und nun gewährte ihnen der Feuerschein hinlängliches Licht. Aber an dem entgegengesetzten Ende der Kammer waren die Luftklappen geöffnet; der Wind gewann einen freien Durchzug und flog zu dem Feuer herüber; wild prasselte die Flamme auf und leckte die Balken des Verdecks. „Ueber Bord mit dem Rum und Branntwein!" schrie der Proviant- meister außer sich und rollte ein Faß vor sich her, um es vom Verdeck aus über Bord zu rollen. Kräftige Hülfe war zur Hand; es wurde ein Tan herabgelassen und das Faß gehißt; das Tau war aber zu schwach, konnte die angehängte Last nicht tragen und riß. Das Faß stürzte herab und platzte auseinander; glühende Brände fielen in das nach allen Seiten hin- strömende Feuerwasser, und brennende Wellen brachen sich an den Seiteu- borden des Zwischendecks. Die Kunde des neuen Unglücks gelangte auf das Verdeck. Die Offiziere wandten die erbleichenden Gesichter ab, der Kapitän aber schien allgegenwärtig zu sein und munterte mit kräftigen, entschlossenen Worten die Leute zu neuen Anstrengungen auf. Längst waren die Segel festgemacht und das Schiff den Wellen über- lassen; überdies hatte auch der schwächste Windhauch aufgehört, und die Atmosphäre war unbeweglich. Der Mond schien klar und hell, und einzelne Sterne blitzten freundlich auf die Unglücksstelle herab. Aber fern im Westen änderte sich die Scene, und eine Wolkenmasse stieg aus der Tiefe des Meeres heraus. Hätten die Leute noch auf irgend etwas Anderes achten können, als auf die Flammen, die in dem Innern des Schiffes wütheten, so würden sie gesehen haben, daß sich ein zweites Element zu ihrem Untergänge rüstete. Zum Tode erschöpft, ließen die Matrosen die Arme hängen; die Offiziere gingen von einem zum anderen, feuerten sie durch ermuthigende Worte an und erquickten sie mit stärkendem Wein. Auf's neue begann die Arbeit, die Verzweiflung verlieh ihnen übermenschliche Kräfte, und 'jeden Augenblick dämmerte ihnen eine trügerische Hoffnung auf. Plötzlich aber sprangen mit lautem Geprassel die Luken auseinander, die Flamme stieg riesengroß empor, umarmte den Fockmast und ergriff die Takelage desselben, von der untersten Webeleine bis zum Wimpel mit rasender Schnelle em- porsteigend. „Die Böte! Die Böte! Rettet die Böte!" lautete der allgemeine Ruf, und alle ließen ab von den unnützen Löscharbeiten. Kaum berührte das erste Boot den Wasserspiegel, und das zweite sollte folgen, als die finsteren Wolken, die aus dem Abgrunde aufstiegen, den

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 157

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
157 höchsten Gipfel erreicht hatten. Ein lauter Donner hallte vorüber, ein zischender Blitz riß das Gewölk auseinander, und der Sturm stürzte sich heulend auf das unglückliche Schiff. An den Stangen, die von dem Fock- mast zum großen Mast führen, züngelte das Feuer wie eine Schlange hinauf, und in einem Nu stand auch dieser in Flammen; ein dichter Funkenregen fiel auf die Raacn und Stengen des Besanmastes nieder. Im Innern wüthete die Glut fort, und das Feuer näherte sich mehr und mehr dem vcrhängnißvotten Orte der Pulverkammer. Der Kapitän hatte eine kurze Berathung mit seinen Offizieren ge- halten ; diese traten aus einander, und der Befehlshaber sprach mit lauter Stimme: „Dänische Männer! Wir weichen dem Geschick ! Das Schiff ist nicht mehr zu retten, also will ich euch retten ! Wir besteigen die Böte! Haltet fest zu einander und seid ruhig und besonnen!" Die Pfeifen der Bootsmänncr erklangen; aber das Pfeifen des Sturmes übertönte sie, und laut erhob sich von allen Seiten das Geschrei: „In die Böte! In die Böte! Rette sich, wer kann!" Alles stürzte nach der Seite hin, wo die bereits ausgesetzten Böte von den aufgeregten Wellen auf und nieder geschleudert wurden. Umsonst ver- suchten die Offiziere, ihre Anordnungen zu treffen; vergebens waren alle ihre Befehle! Kopfüber stürzten sich die Matrosen in die zunächst liegende Barkasse, und als diese überhäuft war, stieß sie von dem Schiffe ab. . Ein Knall! Neues Eutsetzen! Die furchtbare Glut hat die Steuer- bords-Kanonen des Vorderkastells erglühen gemacht; sie entladen sich selbst; der erste Schuß hallt weit hinaus in die Sturmesnacht; ihm folgt ein zweiter, dritter. Die Barkasse, von dem Winde hoch emporgeschleudert, fliegt weit ab vom Schiffe, diekugeln sausen zischend durch das aufspritzende Wasser, sie schlagen in die Scitenborde des Fahrzeuges, es sinkt in die Tiefe, und herzzerschneidend mischt sich mit dem übrigen verworrenen Lärmen das Angstgeschrei der Versinkenden. Der Kapitän benutzte dieses Ereigniß, das auf die rohen Gemüther der'matrosen einen tiefen Eindruck zu machen schien; er schwingt sich auf eine Kanone, und umsprüht von herabströmendcn Funken, ruft er: „Das ist die Strafe des Ungehorsams! Der Arm Gottes züchtigt die Verräther, wenn es der Arm der Menschen nicht mehr vermag! Gehorcht, oder ihr endet, wie sie! Das Langboot vor Aber starr standen die Männer vor dem neuen Unheil, das jetzt über sie Hereinbrack. Die Glut des Feuers strahlte über die Mecresflache» hin und vergoldete die weißschaumenden Häupter der Wellen. Der in der Tiefe schlummernde Hai schreckte aus dem Schlummer auf; es schien ihm, als ob cs Tag geworden sei und die Morgensonne ihr rosiges Licht aus die Meer- flut- werfe. Spritzend und schnaubend kamen die Ungeheuer des Meeres mit weitgeöffneten Rachen an die Oberfläche und umkreisten das brennende Schiff, hohe Wasserstrahlen gegen den Nachthimmcl aufspritzend, während die Kanonen des Backbords sich lösten und wie ferner Donner verhallten.

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 232

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
232 Da Heinrich nunmehr alles verloren sah, ließ er durch den freige- lassenen Landgrafen Ludwig von Thüringen um Frieden bitten und fügte sich in die Gewalt des Kaisers, um von dessen Großmuth wenigstens seine Erblande zurückzuerhalten. Zu Erfurt bat er ihn 'fußfällig um Gnade. Da regte sich die alte Milde wieder in des Kaisers Herzen, und er hob den gedemüthigten Löwen gütig auf und schloß ihn weinend in seine Arme, alter Zeit der Freundschaft und Waffenbrüderschaft eingedenk. Doch bestand er unerbittlich auf der Zertrümmerung der Welfenmacht, und weil er die Gefahr großer Herzogthümer eingesehen, beschloß er, Baiern und Sachsen zu zerstückeln, wie schon früher Franken und Lothringen zerstückelt worden. Heinrich behielt nur Braunschweig und Lüneburg. Um die Be- festigung dieses neuen Zustandes zu sichern, mußte Heinrich der Löwe drei Jahre das Land meiden. Im hohen Alter unternahm der Kaiser, da Jerusalem durch Sal«din wieder erobert worden war, noch einen Kreuzzug. Siegreich durchzog er auch Kleinasien, aber er erreichte nicht das heilige Land. Als er am Kaly- kadnos oder Saleph, einem Flusse im südöstlichen Kleinasien, angekommen war, führte sein Sohn den Vortrab, das Gepäck folgte, er selbst befand sich beim Hintertreffen. Weil aber die Brücke über den Strom nur schmal war, so ging der Zug sehr langsam vorwärts. Deshalb beschloß der Kaiser, der schnell zu seinem Sohne zu kommen wünschte, den Fluß zu durchschwimmen. Zwar warnten ihn die Seinen, er möge sich nicht dem ihm unbekannten Wasser anvertrauen ; allein furchtlos, wie immer, sprengte er mit dem Pferde in den Strom. Der Greis hatte aber nicht mehr soviel jugendliche Kraft, als jugendlichen Muth; die Wellen ergriffen ihn gewaltig und rissen ihn fort, und als man endlich zu Hülfe kam und ihn auf's Land brachte, war er bereits entseelt. Das war am 10. Juni 1190. Die Bestürzung, der Jammer, die Verzweiflung überstieg jedes Maß: der Kaiser, der Feldherr, der Vater sei verloren, nun könne ihnen kein Glück mehr aufblühen. 10. Das Ritterthum. Das von Heinrich I. begründete Ritterwesen fand seine höchste Aus- bildung während der Kreuzzüge. Jene Jahrhunderte hatten eine über- wiegende Neigung für genossenschaftlichen Verband: wie bei den Hand- werkern, ja bei.den Gelehrten, so fand sich auch bei den Rittern eine Ver- einigung zu geschlossener Gesellschaft und eine Stufenfolge von Würden. Von der ersten Stufe des Edelknaben ging man, nicht ohne religiöse Feierlichkeiten, zu der des Knappen über, welcher durch Darreichung eines Schwertes wehrhaft gemacht und zu mannigfachen Geschäften ge- braucht ward, z. B. zum Aufwarten bei Tische, zur Ueberreichung des Wasch- wassers an hohe Gäste u. s. w. Der Knappe ward in der Regel im cinund- zwanzigsten Lebensjahre durch den Ritterschlag zum Ritter erhoben, doch finden sich auch frühere und spätere Verleihungen der Würde. Gewöhnlich wählte man zu dieser Feierlichkeit Krönungstage und andere Feste, und ließ

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 289

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
289 und Fahrzeuge aller Art durch einander. Die einen wollen vom Ufer, lösen die mächtigen Ketten und suchen sich Bahn zu machen nachdem vollen Strome; andere drängen heran nach dem Ufer oder nach den Kanälen, welche in die Stadt hinein- führen; wieder andere suchen eine bequemere Haltestelle oder steuern nach dem Zollamte. Zwischen den gewaltigen Seeschiffen schießen buntfarbige Gondeln oder leichte Fiscberboote flüchtig hin und wieder. Tage lang könnte man am Ufer stehen und dem geschäftigen Treiben zusehen. Dort kommt ein schwerfälliger Dreimaster mit den Schätzen Brasiliens, hier segelt ein schlanker Dampfer nach dem Kapland ab; neben dem heimgekehrten Walfischfänger liegt der stattliche Ostindienfahrer, und neben dem amerikanischen Kauffahrteischiff rauscht der englische Postdampfer vorüber. Welch Knarren der Halteseile, welch Klappern der Taue, welch Flattern der Segel, welch Gemisch der verschiedenen Trachten und Sprachen! Und dazwischen der Kommandoruf der Kapitäne und das lang gezogene Taktlied der an den Winden beschäftigten Matrosen. Jährlich kehren über 3000 Schiffe in Hamburg ein; 508 Kaufleute besorgen den Welthandel, in welchem sie jährlich viele Millionen um- setzen in Kaffee, Taback, Rohzucker, Reis, Indigo, Pfeffer, Baumwolle, Wein, Thierhäuten, Schreibfedern, Korkstöpselu, Lichtern, Pökelfleisch, Eisen- und Kupfer- waaren, Silber und Seide, Leinwand und Seife, Nadeln, Zwirn und Kattun. Jährlich wird für anderthalb hundert Millionen Thaler Waare ein- und ungefähr sür ebenso viele Millionen Waare ausgeführt; es ist ja Hamburg nach London und Liverpool der bedeutendste Handelsplatz Europa's. Hamburg wird von der Alster durchströmt und durch sie in 2 Theile getheilt. Außerdem durchschneiden zahlreiche Kanäle oder Fleete die Stadt. Auf denselben fahren die Frachtschiffe bis an die großen Speicher der Kaufleute, während über die 84 Brücken dieser Kanäle Frachtwagen, Rollwagen und Karren hinüber und herüber rasseln. An der Stelle der im großen Brande des Jahres 1842 zerstörten Stadttheile sind eine Menge ganz neuer Straßen mit den prachtvollsten Häusern entstanden. In diesen wohnen die reichen Kaufherren und Senatoren; auch enthalten sie eine Menge der schönsten Läden. Dagegen erblickt man hier fast gar nicht den Klein- handel auf offener Straße. Ganz anders ist es in dem alten Stadttheile; die Straßen sind von Häusern mit hohen Giebeln eingefaßt, die von der Dachkammer bis in den Keller bewohnt sind. Lange buntgefärbte Schilder bedecken die Vorder- seite der Häuser; hier sind Seefische und Austern abgemalt, dort Röcke, Mützen, Stiefel, Stühle u. s. w. Da stehen hinter hohen Spiegelscheiben Südfrüchte, Kleider, Gemälde. Uhren, Goldwaaren; die Erzeugnisse aller Länder sind hier zur Schau ausgestellt. Noch größer ist der Lärm in denjenigen Straßen, in welchen die Kleinhändler auf zweicäderigen Karren ihre Waaren feil bieten und dieselben vom Morgen bis zum Abend ausrufen. Hinter den Karren sieht man dunkle Ge- wölbe in den Gängen und Häusern, in welchen die Trödler ihre Waaren ein- und verkaufen. Achtzehn Meilen von Hamburg entfernt, an der äußersten Mündung der Elbe, liegt Kuxhafen. Mitten in der Brandung des Meeres steht hier ein mächtiger Leuchtthurm. 38. Die Helgoländer Bucht. Helgoland, ein kleines unbedeutendes Felseneiland, hat dem ganzen südöst- lichen Winkel der Nordsee den Namen Helgoländer Bucht gegeben. Diese große Bucht erstreckt sich vom Helder in Holland bis Blaawandshuck in Jütland. Wenn wir die Helgoländer Bucht auf einer größern Karte aufsuchen und sie genauer betrachten, so erblicken wir längs der Küste eine Menge grauer Flächen, die weder Land noch Meer zu sein scheinen. Auf den grauen. Flächen liegen zahlreiche Ländchen, die auf der Karte verschiedene Farben haben. Das sind die Inseln der Helgoländer Bucht, die theils zu Holland, theils zu Oldenburg, theils zu Preußen Vaterländisches Lesebuch. in

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 296

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
296 stützen ; auch Glocken klingen beständig um ibn ; es sind die Glocken seiner Pferde, die das Holz auf Schlitten über Moos und Gras aus dem Walde herbeischaffen- Eine einfache Hütte aus jungen Tannenstämmen ist die Wohnung der Köhler. In der Mitte ist die Feuerstelle, über welcher an einem eisernen Haken ein Kessel hängt. Einige Kisten mit Brot, Mehl, Kartoffeln :c. und breite Bänke als Lager- stätte, auf denen Moossäcke statt der Betten liegen, vollenden den Haußrath. Mittwochs und Sonnabends kommen gewöhnlich die Frauen der Köhler, um die nöthigen Nahrungsmittel zu bringen. Scheibensuppe, aus Brot, Wasser, Salz, But- ter und Kümmel bestehend, ist die gewöhnliche Abendspeise. Ein glattes Buchen- brett, das zwischen zwei Stricken in der Schwebe hängt, und woran mit einem hölzernen Hammer geschlagen wird, dient als Tischglocke.— Die Vogelsteller ver- folgen die armen Vögel mit Leimruthen, Vogelherden und Schlingen. Der Vogel- herd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. 41. Der Rhein. Der Deutsche mag wohl auf seinen Rheinstrom stolz sein; nicht auf seine Größe, viele andere Ströme, selbst europäische, übertreffen ihn weit an Länge, Breite, Wasserfälle, an Ausdehnung ihres Gebietes; nicht einem aber ist ein so edles Ebenmaß beschieden, so richtige Verhältnisse, so vollständige Entwicklung; nicht einer sieht an seinen Ufern auf gleiche Weise Kunst und Natur, geschicht- liche Erinnerung und lebendige Gegenwart vereint. In dem erhabensten und herrlichsten Gebiete des mächtigen Alpengürtels hängen an himmelhohen Fels- gipfeln mehr als 300 Gletscher, welche dem Rheine ihre vollen tobenden Gewässer zusenden. Wo sie aus dem Gebirge hervortreten, da beruhigen sich die ungestümen Alpensöhne in etwa 15 der größten und schönsten Seen, unergründlichen, smaragd- neu Becken, hier von unerklimmbaren Felsen eingeengt, dort von Rebenhügeln und grünen Matten umkränzt, einer fast unabsehbar wie das Meer. Krystallhelle Fluten entströmen diesen Seen in raschem, doch schon ruhigerem Laufe. Bald in einem Bette vermischt, wogen sie mächtig und friedlich dahin durch lachende Fluren, an stattlichen Schlöffern, hohen Domen, kunstreichen, belebten Städten vorbei, denen sie reiche Lasten zuführen. Hohe Waldgebirge winken lang hin aus blauer Ferne, spiegeln sich dann in dem herrlichen Strome, bis er die weite, schrankenlose Ebene betritt und nun dem Schoße des Meeres zueilt, ihm mächtige Wasserspenden zu bringen und sich dafür in seinem Gebiete ein neues Land zu erbauen. An den Wiegen des Rheins erklingen die Gesänge armer, aber freier und froher Hirten, an seinen Mündungen zimmert ein ebenso freies, dabei reiches, kunstsinniges, gewerbfleißiges, unternehmendes Volk seine schwimmenden Häuser, welche die fernsten Länder und Meere beschissen und einst beherrscht haben. Wo ist der Strom, der eine Schweiz an seinen Quellen, ein Holland an seinen Mün- dungen hätte, den seine Bahn so durch lauter fruchtbare, freie, gebildete Land- schaften führte? Haben andere größere Wasserfülle und Breite, so hat der Rhein klare, immer volle, sich fast gleich bleibende Fluten, so ist seine Breite gerade die rechte, hinreichend für Floß und Schiff, für allen Verkehr der Völker, und doch nicht so groß, daß sie die beiden Ufer von einander schiede, daß nicht der erkennende Blick, der laute Ruf ungehindert hinüber reichte. Mächtig und Ehrfurcht gebietend erscheint er als ein bewegter Wasserspiegel in den heitersten Rahmen gefaßt, nicht als eine wässerige Oede mit nebeligen Ufern. Der Rheinstrom ist recht eigentlich der Strom des mittleren Europa; au seinen Quellen begegnen sich Italien, Burgund, das südliche Deutschland. Seine Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs und die Ebenen des alten

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 513

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
513 steht, als sie, sondern fliegen immer tiefer in die Pfeife hinein, bis sie in die Reuse hinein gerathen, wo sie sich wie Häringe auf einander packen und einzeln heraus geholt werden können. So wie der Fänger die Reuse wieder vorgesetzt hat, geht er hinter dem Zaun ungesehen wieder an die Mündung der Pfeife zurück, wo er bei rechter Fangzeit schon wieder eine Anzahl antrifft, die er auf ähnliche Weise in sein Netz treiben kann. Der Fang geschieht nur während der Flut; denn bei der Ebbe, wenn der Grund des Meeres von Wasser entblößt ist, sind die Vögel außerhalb des Teiches, um ihre Nahrung zu suchen. Täglich werden in der besten Kose während der rechten Fangzeit ein- bis zweitausend gefangen, jährlich etwa 30,000 Stück. Diese wohl- schmeckenden Vögel werden meistens auf Föhr und Silt und in den schleswigschen Flecken und Städten unter dem Namen Krickenten verkauft und finden reichen Absatz. 28. Die Austern. Nicht bloß für die Seevögel, sondern auch für die Menschen enthalten die Watten (d. h. Tiefen, die zu durchwaten sind) und Wattenströme zwischen den friesischen Inseln und dem Festlande große Vorrathskammern, in welchen eßbare Seethiere aller Art in reicher Menge gefunden werden. Auf den Watten finden sich weit ausgedehnte Muschelhaufen, die den schlüpfrigen Boden bedecken und zur Zeit der Ebbe vom Wasser entblößt da liegen. Das sind die Muschelbänke, die theils aus großen blauen Miesmuscheln, theils aus kleinen weißen Herzmuscheln bestehen. Die erstern dienen nicht bloß den Seevogel-Schwärmen zur Nahrung, sondern bieten auch den Bewohnern der Küsten und Inseln eine gesunde und wohl- schmeckende Speise; Iletztere werden nur der Schalen wegen gesammelt, die in Schiffen verladen nach Husum gebracht und in den Kalköfen zu Muschelkalk ge- brannt werden. Die wichtigsten unter allen Muschelarten der schleswigschen Westküste sind die A ustern, die auf dem Grunde der Wattenströme oder in andern Tiefen an der Küste des Landes ganze Felder oder Bänke bilden, wo sie auf und neben einander liegen. Es giebt im ganzen 51 Austernbänke zwischen Fanö und Eidersted: 26 bei Fanö, Röm und Gilt, und 25 bei Föhr, Amrum und den Halligen. Da die Austernbänke auf dem Grunde der Tiefe ruhen, können die Austern nicht ge- sammelt werden wie die kleinern Muscheln auf den Watten, sondern müssen aus dem Wasser herausgefischt werden. Dies ist das Geschäft der Austernfischer, nicht sowohl der rothbeinigen und rothschnäbeligen Vögel, die so genannt werden, son- dern vielmehr der Männer, die nach ihrem Geschäft Austernfischer heißen. Elf Boote von Silt und zwölf von Amrum, jedes mit zwei oder drei Fischern bemannt, sind in den R-Monaten (September bis April) mit dem Austernfang beschäftigt, weil die Austern dann eine fettere und wohlschmeckendere Speise bieten als in den Sommermonaten. Das Geräth des Austernfischers ist einfach. Es besteht aus einem Schrapsack oder Strikkerpös, der nichts weiter ist als ein aus eisernen Ring- lein bestehendes Netz, dessen Mündung von drei zu einem gleichseitigen Dreieck mit einander verbundenen eisernen Stangen eingefaßt ist, deren eine mit ihrer scharfen Kante die Austern losstreicht, während das Ganze an einem Tau befestigt hinter dem über die Austernbank hinfahrenden Boote mit fortgeschleppt und, wenn es voll ist, heraufgezogen, geleert und wieder auf die Austernbank hinabgelassen wird, um sich abermals zu füllen. Die Austernbänke sind von der Regierung an eine Gesellschaft verpachtet, die durch ihre Commisstonäre auf Silt und Amrum jedesmal so viele Austern streichen läßt, als versandt werden sollen. Die gestrichenen Austern werden in Tonnen (ü 800 bis 1000 Stück) verpackt und über Husum, Flensburg und Hamburg weithin versandt. Die Pachlsumme beträgt gegenwärtig 22,500 Thaler im Jahre, und die Pächter sind außerdem verpflichtet, jährlich 80 Tonnen an den königlichen Hof zu liefern. Nicht alle Austernbänke sind gleich ergiebig. Einzelne geben jahraus jahrein Ge,
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