V. Die Zeit von 1815 bis 1871
1834 i Der Deutsche Zollverein.
1840-1861 Friedrich Wilhelm Iv.
1848 ! Die Februarrevolution in Paris. Mrzrevolution in Deutschland. Frankfurter Parlament."
1850 | Preueu erhlt eine Verfassung.
18521870 Napoleon Iii, Kaiser der Franzosen.
18611888 Wilhelm I. (geb. 22. Mrz 1797). Neugestaltung des Heeres. Seine Mitarbeiter Albrecht von Roon, Hel-mut von Moltke und (seit 1862) Otto von Bismarck.
j
1864 Der Krieg gegen Dnemark. Erstrmung der Dp-peler Schanzen; bergang nach Alsen. Dnemark tritt an Preußen und sterreich Schleswig-Holstein und Lauenburg ab.
1866 Der Deutsche Krieg. Preußen mit Italien verbndet. Preuische Truppen besetzen Sachsen, Hannover und Hessen-Cassel. Waffenstreckung der hannoverschen Ar-mee bei Langensalza. Siegreiche Gefechte der preni-schen Heere in Nordbhmen.
3. Juli Sieg der preuischen Heere unter König Wilhelm der Benedek bei Kniggrtz. Das rechtzeitige Eintreffen der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm ent-scheidet die Schlacht.
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Deutschland Schleswig-Holstein Lauenburg Italien Sachsen Hannover Hessen-Cassel Langensalza Nordbhmen
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die deutsche Frage.
169
auf, die Hegemonie der Deutschland, zu welcher Preußen durch die konstituierenden Versammlungen und die Unionsverfnche nicht hatte gelangen knnen, fr Osterreich durch die Mittel zu gewinnen, welche dem-selben, die Bundesversammlung darbietet. Der Gedanke lag nahe, nachdem sterreichs innere Organisation eine Richtung genommen hatte, in welcher dauernde Erfolge nur durch Anlehnung an Deutschland behufs der Krf-tigung des verhltnismig wenig zahlreichen deutschen Elements im Kaiserstaate erreicht werden konnten. Die Durchfhrung des Planes war mglich, wenn es sterreich gelang, sich der Majoritt am Bunde auf die Dauer zu versichern, demnchst die Kompetenz des Bundes und seiner Majorittsbeschlsse zu erweitern, und wenn Preußen die Macht oder der Wille fehlte, erfolgreichen Widerstand zu leisten. Der Augenblick fr eine solche Konzeption war e.in sehr gnstiger." So schildert Bismarck in seinem Frankfurter Vermchtnis" (1858) die neugeschaffene Lage.
Wenn die Plne Schwarzenbergs nicht verwirklicht wurden, so war dies das Verdienst des preuischen Bevollmchtigten am Bundestage Otto von Bismarck-Schnhausen. In ihm erwuchs den Vertretern sterreichs ein ebenso energischer wie an staatsmnnischer Einsicht weit berlegener, um diplomatische Mittel nie verlegener Gegner. Er war der erste, der mit voller Klarheit erkannte, da die deutsche Frage eine Machtfrage zwischen Preußen und sterreich sei, und berzeugte sich in Frankfurt schnell, da sie auf friedlichem Wege nicht werde gelst werden knnen.
Zunchst freilich erreichte Osterreich seine Absichten; in Kurhessen wurde die Bevlkerung unter den Willen des Kurfrsten gebeugt, die Verfassung gestrzt; Schleswig-Holsteiu trat unter dnische Herrschaft.
103. Die Kriege Schleswig-Holsteins gegen Dnemark. Die
Herzogtmer Schleswig-Holstein waren durch Personalunion mit dem Knigreich Dnemark vereinigt. Zu den Rechten der Herzogtmer ge-hrte, da 1. sie selbstndige Staaten waren, 2. sie eng mitein-ander verbundene Staaten sein sollten, 3. der Mannesstamm in ihnen herrsche.
Nun verffentlichte König Christian Viii. von Dnemark den offenen Brief", worin er erklrte, da in den Herzogtmern wie in Dnemark die weibliche Erbfolge gelten solle, um bei der Kinderlosigkeit seines Sohnes den Nachkommen seiner Schwester die Nachfolge in dem dnischen Gesamtstaat" zu sichern. Durch diesen offenen Brief wurde die Nebenlinie Sonderburg-Augustenburg von der Thronfolge in den Herzogtmern ausgeschlossen.
Im Jahre 1848 erlie König Friedrich Vii., Christians Viii. Nachfolger, eine Gesamtstaats Verfassung aller unter seinem Zepter vereinigten Lnder, wodurch Schleswig dem Knigreiche Dnemark einverleibt wurde.
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Otto_von_Bismarck-Schnhausen Otto Christian_Viii Dnemark Friedrich_Vii Friedrich Christians
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
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Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Tafel 10. .)
Preußen. Deutschland. Schleswig-Holstein.
1840-1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1846 Der offene Brief" Chri- 1 stians Viii.
1848. Febr. Unruhen in Sddeutsch-laud. 1848 Friedrich Vii. verleibt 1 Schleswig ein.
18. Mrz Straenkampf in Berlin. (Mai) Die preu. National-Versammlung. August Waffenstillstand zu Malm mit Dnemark. (10. Nov.) Wrangel zieht in Berlin ein. (5.) Dezbr. Verkndigung einer Verfassung. (20. Mrz) Ludwig I. V.bayern dankt ab. (31. Mrz) Vorparlament in Frankfurt. April Republikau. Erhebung in Baden. 18. Mai Das Frankfurter Parlament. (18. September) Aufstand in Frankfurt. Erhebung d.herzogtmer gegen Dnemark. 1848. Mrzaug. Der erste ( Krieg (unter Teilnahme preuischer und andrer deutscher Bundestruppen.) (23. April) Wrangel siegt bei Schleswig.
1849 1850. (3.) April Friedrich Wilhelm lehnt die Kaiserkrone ab. Mrz Deutsche Reichsverfassg. Aufstnde in Dresden, in Ba- den und der Pfalz. Feldzug des Prinzen von Preußen. 1849 Zweiter Krieg. Eckernfrde, Dppel, Kol- ding. Helgoland. Juli Waffenstillstand.
1850. Febr. Die revidierte Verfassung be-schworen. Juli Friede mit Dnemark. Preuens Unionsplne. Bruch mit sterreich. (29.Nov.) Vertrag zuolmtz. Auflsung des Parlaments. 1850 Dritter Krieg. Juli Jdstedt. --1
1851. 1851 Wiederherstellung des Deutschen Bundes. 1852. (8. Mai) Das Lon-doner Protokoll.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vii Friedrich August Ludwig_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Preuens_Unionsplne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schleswig-Holstein Chri- Berlin Berlin Frankfurt Baden Frankfurt Schleswig Dresden Pfalz Helgoland
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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172 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte-
Gegen diese Vergewaltigung erhoben sich die Bewohner der Herzog-tmer; aus Deutschland strmten ihnen Freiwillige zu, der König Friedrich Wilhelm Iv. sandte ihnen Truppen zu Hilfe. Wraugel siegte bei Schleswig und drang bis nach Jtland vor. Da aber die Blockade der Ostseehfen durch die dnische Flotte den preuischen Handel schwer bedrckte, schlo Preußen mit Dnemark den Waffenstillstand von Malm, den die Nationalversammlung zu Frankfurt genehmigte ( 100).
Im folgenden Jahre setzte die deutsche Zentralgewalt in Frankfurt einen Statthalter in den Herzogtmern ein. In der Bucht von Eckern-forde wurde das dnische Linienschiff Christian Viii." durch die Strandbatterien in Brand geschossen und die Fregatte Gefion" gentigt, die Flagge zu streichen. Die Fortschritte des schleswig-holsteinischen Heeres, in das viele preuische Offiziere eingetreten waren, lhmte die Rcksicht auf englische und russische Drohungen. Die junge, vom Frankfurter Parlament gegrndete Flotte bestand auf der Hhe von Helgoland ein erstes ruhmreiches Gefecht. Nach dem Frieden zwischen Preußen und Dnemark (1850) waren die Herzogtmer auf sich allein angewiesen. Sie fhrten den Krieg unglcklich (Niederlage bei Jdstedt), wurden aber erst durch das Einrcken eines Bundesexekutionsheeres gezwungen, die Feind-seligkeiten einzustellen.
Das Londoner Protokoll (1852), von den europischen Gro-mchten unterzeichnet, erklrte die Unversehrtheit der dnischen Gesamt-Monarchie fr ein europisches Interesse und sprach die Nachfolge in allen ihren Teilen dem Prinzen Christian von Glcksburg zu*). Der Herzog Christian August von Augustenburg gab seine Ansprche gegen eine Geldentschdigung auf.
Diese Lsung der schleswig-holsteinischen Frage mute das deutsche Nationalgefhl aufs tiefste verletzen: sie bewies, da an Stelle des Deutschen Bundes eine andere Verfassung treten mute, stark genug, die Ehre der deutschen Nation zu schtzen.
4. Das bergewicht Frankreichs.
Am 2. Dezember 1852 wurde Napoleon zu St. Cloud zum Kaiser der Franzosen ausgerufen, bald darauf vermhlte er sich mit der spani-schen Grfin Eugenie von Montijo.
Napoleon frderte das Wohl der Landwirtschaft, er traf eine Reihe von Maregeln zugunsten des Arbeiterstandes, suchte ein gutes Einver-nehmen mit der katholischen Kirche zu erhalten und sttzte sich auf ein tchtiges Heer von Berufssoldaten. Er gab Frankreich unter den Mchten Europas eine Stellung, wie es sie seit den Tagen seines Oheims nicht mehr gehabt hatte.
*) Christian Viii. + 1848 _(Charlotte von Hessen)_
Friedrich Vii. f 1863 Luise, verm. mit Christian Ix. 1 1906.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schleswig Jtland Frankfurt Frankfurt Helgoland Dnemark Frankreichs Frankreich Europas
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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König Wilhelm I. von Preußen.
179
gesunde preuische Politik in der nchsten Zeit verfolgen msse. Im Jahre 1859 war er als Gesandter nach St. Petersburg und im Mai 1862 in gleicher Eigenschaft nach Paris gegangen.
Der Verfassungskonflikt wurde unter ihm zunchst nicht zum Austrag gebracht, sondern der Gegensatz zwischen der Regierung und der Volks-Vertretung noch verschrft. Seine Bedeutung trat aber bald hinter den groen Ereignissen der auswrtigen Politik zurck.
Als im Jahre 1863 ein Aufstand in Polen ausbracht, schlo Preußen mit Rußland eine Militrkonvention ab und sicherte sich durch die wertvolle Untersttzung, die es gewhrte, die. Freundschaft des mchtigen Nachbarn.
In demselben Jahre lud der Kaiser Franz Joseph von sterreich die deutscheu Fürsten zu einem Kongresse nach Frankfurt ein, um der eine nderung der Bundesverfassung mit ihnen zu beraten; König Wilhelm blieb ihm aber fern, da das Werk einer zeitgemen Ver-besseruug der Bundesverfassung nicht ohne eingehende Vorarbeiten mit einer Zusammenkunft der Souverne begonnen werden knne", und so verlief der Frstentag ohne Ergebnis.
In den Kriegen, durch welche die Einigkeit Deutschlands erreicht wurde, sollte sich das Werk des Knigs, die reorganisierte Armee, bewhren. Chef des Groen Generalstabes war General Helmut von Moltke. Geboren am 28. Oktober 1800 in Parchim in Mecklenburg, trat er zunchst in dnische, spter in preuische Dienste. Eine lngere Urlaubsreise fhrte ihn in die Trkei, hier nahm er an den Kmpfen des Sultans gegen Mehemed Ali von gypten teil. Nach feiner Rck-kehr gehrte er fast ununterbrochen dem Generalstabe der Armee an.
107. Der Deutsch-dnische Krieg. (1864.) Als die deutschen Gromchte Preußen und sterreich 1852 dem Londoner Protokolle bei-traten und die Nachfolge der Glcksburger Linie auch in den Herzog-tmern Schleswig und Holstein anerkannten, verpflichtete sich Dne-mark ihnen gegenber, die Rechte der Herzogtmer zu schonen, sie niemals den Dnen unterzuordnen, Schleswig insbesondere nicht ein-zuverleiben, die deutsche Nationalitt nicht zu unterdrcken und endlich Holstein nach seiner alten Verfassung zu regieren. Diese Verpflichtungen wurden nicht innegehalten, vielmehr die Rechte der Herzogtmer durch die von Friedrich Vii. erlassene Gesamtverfaffung fr Dnemark und Schleswig-Holstein verletzt. Unmittelbar darauf starb Friedrich Vii., und Christian Ix. aus der Glcksburger Linie folgte ihm.
Als am 1. Januar 1864 die Gesamtverfaffung in Kraft trat, wurden die Gesandten von Preußen und sterreich in Kopenhagen be-auftragt, ihre Aufhebung zu verlangen und Kopenhagen zu verlassen, wenn die Erklrung, da dieselbe erfolgt sei, ihnen nicht bis zu einem bestimmten Tage zugehe. Da das dnische Ministerium ablehnend ant-wortete, war damit der Krieg erklrt.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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König Wilhelm I. von Preußen.
181
einen feindlichen Angriff schtzten, schlo Dnemark mit Preußen und sterreich den Frieden zu Wien und trat den beiden Mchten die Herzogtmer Schleswig, Holstein und Lauenburg ab.
108. Der Deutsche Krieg. (1866.) Die Hoffnung, da aus dem gemeinsamen Feldzuge gegen Dnemark eine zu fester Buudesgemeinschaft fhrende Waffenbrderschaft zwischen den beiden Gromchten erblhen wrde, erfllte sich nicht, vielmehr trug die Frage nach dem knftigen Geschicke der Herzogtmer den Keim neuer Zerwrfnisse in sich. Schon im nchsten Jahre schien es zum offenen Bruche zu kommen, aber der Ri im Bau" wurde noch einmal durch den Gasteiner Vertrag verklebt". Preußen bernahm Schleswigs, sterreich Holsteins Ver-waltung; Lauenburg ging gegen Zahlung von zweieinhalb Millionen Talern an die Krone Preußen der. Seit Ansang des Jahres 1866 wurde in sterreich gerstet, wie es hie, gegen Italien. Auch in Preußen begann man das Heer auf Kriegsfu zu setzen.
Aus die Herzogtmer Holstein und Schleswig erhob der Herzog Friedrich von Augustenburg Ansprche. Diese sah sterreich als berechtigt an, nicht aber Preußen, das ihrer Erfllung jedoch nichts in den Weg gelegt htte, wenn sich der Herzog zu einem engen und festen Bndnis mit Preußen verstanden, den wichtigen Hafen Kiel der preni-schen Marine berlassen und den Bau eines Nord-Ostsee-Kanals gestattet htte. Der Herzog ging darauf nicht ein, und so erklrte Preußen es fr einen Bruch des Gasteiner Vertrages, als sterreich durch seinen Statthalter die holsteinischen Stnde zur uerung ihrer Wnsche zu-sammeuberies (Juni). Um dies zu verhindern, besetzte der preuische General von Mantenssel, der in Schleswig kommandierte, auch Hol-stein, das Gablenz, der sterreichische Oberbefehlshaber, rumte.
Zugleich entbrannte am Bundestage der Kampf um die Vorherr-schast in Deutschland. Als sterreich die schleswig-holsteinische An-gelegenheit den Entschlieungen des Bundes in Frankfurt anheimstellte, gab der preuische Gesandte die Erklrung ab, da seine Regierung dies mit den bestehenden Vertrgen nicht in Einklang bringen knne, da von vornherein verabredet sei, diese Frage nicht anders als in gemeinsamem Einverstndnis zu entscheiden. Tags darauf legte er den Entwurf einer Bnndesresorm vor, wonach die sterreichischen und die niederlndischen Landesteile nicht mehr zum Bunde gehren und die gesetzgebende Gewalt von dem Bundestage gemeinsam mit einer aus direkten Wahlen hervorgehenden Nationalvertretung ausgebt werden sollte.
Darauf beantragte sterreich wegen der gewaltsamen Selbsthilfe" Preuens in Schleswig-Holstein zur Wiederherstellung des Bnndesftiedens die Mobilmachung des ganzen Bundesheeres gegen Preußen. Der Antrag wurde mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen. Sofort gab der preuische Gesandte die Erklrung ab, da dieser Beschlu der Verfassung
Pfeifer, Geschichte. Vi. (K.) jo
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Schleswig Holstein Lauenburg Dnemark Schleswigs Lauenburg Italien Holstein Schleswig Schleswig Deutschland Frankfurt Schleswig-Holstein
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
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Geschlecht (WdK): Jungen
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen.
231
1689 -1725
16971718 17001721
1709
Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht).
862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums.
Seit 1613 das Hans Romanow.
Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow.
Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden.
Karl Xii., König von Schweden.
Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii.
Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.)
Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht.
Peters Krieg gegen die Trkei.
Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab.
sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein.
Die Pragmatische Sanktion.
Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg.
Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet.
16*
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
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Geschlecht (WdK): Jungen
244
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen.
1859
1861
1870
18611888
1862
1864
1865
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Braunschwe't, 8cnujbuchdibiiutr>t^
Alexander Ii. (18551881) mit den Westmchten den Frieden von Paris, worin er seine Ansprche aufgibt. Walachei und Moldau werden selbstndig, (1859) zum Frstentum, spter Knigreich Rumnien vereinigt.
Die Einigung Italiens.
Viktor Emanuel von Sardinien, beraten von dem Grafen Camillo Cavonr, verbndet sich mit Napo-leon Iii.
Das sterreichische Heer wird von dem sranzstsch-sardi-nischen bei Magenta und Solserino geschlagen. Im Frieden von Villafranca gewinnt Sardinien die Lom-bardei, es mu au Frankreich Savoyen und Nizza abtreten. Die Bewohner der Staaten Mittelitaliens, die ihre Fürsten vertrieben haben, schlieen sich an Sardinien an.
Viktor Emanuel I., König von Italien. Das Knigreich Beider Sizilien mit dem Knigreiche Italien vereinigt. Garibaldi.
20 September. Rom wird von den Italienern besetzt und zur Hauptstadt des Knigreichs Italien erhoben.
Die Grndung des Deutschen Reiches unter Wilhelm I.
Wilhelm I., König von Preußen (geb. 22. Mrz 1797, 18581861 Regent fr feinen erkrankten Bruder). Reorganisation der Armee, Kriegsminister Albrecht von Roon, Chef des Groen Generalstabes Helmut von Moltie.
Otto von Bismarck-Schnhausen, Ministerprsident und Minister der Auswrtigen Angelegenheiten (geb. 1. April 1815, 1847 Mitglied des Vereinigten Land-was, 1851 preuischer Bevollmchtigter beim Bundes-taae spter Gesandter in St. Petersburg, zuletzt in Paris, 1864 Graf, 1871 Fürst, entlassen 1890, gest. am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh).
Deutsch-dnischer Krieg. Nach der Einverleibung Schleswigs in die dnische Monarchie erklären Oster-reich und Preußen Krieg an Dnemark.
18. April. Die preuischen Truppen erstrmen die Duppeler Schanzen und besetzen am 29. Juni die >msel Alsert.
Dnemark tritt im Wiener Frieden Schleswig-Holstein und Laueuburq an die beiden Gromachte ab.
| Gasteiner Konvention: sterreich bernimmt die Ver-waltung Holsteins, Preußen die Schleswigs; Lauen-brg geht an die Krone Preußen der.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Ii Alexander Viktor_Emanuel_von_Sardinien Viktor Camillo_Cavonr Viktor_Emanuel_I. Viktor Garibaldi Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Albrecht_von_Roon Albrecht Helmut_von_Moltie Otto Schleswigs Dnemark
Extrahierte Ortsnamen: Paris Italiens Magenta Villafranca Sardinien Frankreich_Savoyen Nizza Sardinien Italien Sizilien Italien Italien Petersburg Paris Friedrichsruh Wiener_Frieden_Schleswig-Holstein
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde.
Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt.
Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf
einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des
Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere.
Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König
vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich
dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf.
Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen.
Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden.
6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden.
Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein.
Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Faltermeier Gustav_Adolf Gustav Adolf Philipp_Adolf Philipp Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf