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1. Bodenständiger Unterricht - S. 114

1913 - Leipzig : Dürr
— 114 — Das bedeutet zunächst und wesentlich ein Abwehren aller äußeren schädlichen Gewalten, ein Bewahren vor störenden und zer- störenden Einflüssen, ein Keimen- und Wachsenlassen! Persönliche, gute, herzliche Bekanntschaft, innige Vertrautheit als Folge stetigen Verkehrs und liebevoll gepflegten Umganges — das sind die Quellen von Freundschaft und Liebe. Durch Spiel und Arbeit, durch die Annehmlichkeiten und durch die Liebe, die Eltern und Freunde bereiten und spenden, dadurch, daß die Heimat jedem Menschen die ersten, die nachhaltigsten und die bedeutsamsten Eindrücke gibt, nicht durch unsere jetzige Schule, wächst der Mensch mit seiner Umgebung, mit seiner Heimat zusammen. Diese große Heimatliebe, die jedes Kind täglich, auch schon auf seinem ersten Schulgange, mitbringt, hat die Schule zu sehen und als eine kostbare Mitgist zu schätzen, zu erhalten und zu mehren! Dann aber darf sie den Schüler nicht herausreißen aus dieser seiner innigen Liebe, nicht herausreißen aus seinen Gedanken, die mit allen Fasern in der nächsten Umgebung haften, sondern dann muß sie diese Wurzeln tiefer schlagen lassen, die Gedanken weiter spinnen, dann muß sie mit aller Sorgfalt und Liebe zu unbefangener und freudiger Hingabe an die Dinge der Heimat und zu eingehender Beschäftigung mit ihnen führen. Schon diejenigen, die da glauben, durch den Unterricht zur Heimatliebe „erziehen" zu können, müßten folgerichtig doch längst gegen eine kurze und oberflächliche „Behandlung" der Heimat, wie sie in unferm Unterricht üblich ist, Einspruch erhoben und Nachdruck auf eine längere und eingehende Beschäftigung mit der Heimat gelegt haben. Denn eine Jugenderziehung, noch dazu zu einer so wichtigen Sache, wie es eine starke und unauslöschliche Liebe zur Heimat ist, kann doch nicht die flüchtige Arbeit weniger Wochen sein! Ja, noch mehr! Da man zu nichts wirklich erziehen kann, was man nicht selbst hat oder ist, müßten jene zuerst sich selbst lange mit der Heimat abgegeben und auf dieser Grundlage die innigste Liebe zur Heimat erworben haben. Wenn man von dem Grade der Bekanntschaft mit der Heimat die Größe der Heimatliebe abhängig macht, dann sollten wir Lehrer aus Rücksicht auf unsere Schüler, die sicher sehr schlecht wegkämen, und auch aus Schonung unser selbst von Erziehung zur Heimatliebe nicht allzuviel reden.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 64

1913 - Leipzig : Dürr
— 64 — Freilich wäre nichts verkehrter, als wenn man bei diesen unter- richtlichen Spaziergängen die ganze Schulstrenge mitnehmen und ob- walten lassen wollte, als wenn dabei die Unterdrückung jedes eigenen Gedankens, jeder eigenen Neigung und Regung des Schülers ge- fordert würde. Auf diesen wichtigen Unterschied in der Art des Unterrichts bei Spaziergängen und in der Klasse soll der Ausdruck „Spaziergänge" hinweisen. Nicht der in achtunggebietender Entfernung und Würde da- stehende Schulherr, der strenge auf Ordnung und Gehorsam hält, sondern der Mensch in dem Lehrer, der Freund der Heimat und des Schülers, tritt mehr und mehr dem jugendlichen Wandergenossen zur Seite. Das Verhältnis zwischen ihm und dem Schüler wird von selbst ungezwungener, freundlicher. Der Lehrer ist dann nicht oder doch lange nicht fo sehr der Vorgesetzte als vielmehr der Auskunft- erteiler, Antwortgebende, Anreger, Berater, Helfer, Führer. Das erschließt die Herzen, das führt zu guter Bekanntschaft, zu Freundschaft und Liebe, und zwar zueinander sowohl als auch zu den Dingen, deren Erforschung man sich gemeinsam widmet. Es kommt darauf an, ob man die so verbrachte Zeit als Zeit- Verschwendung ansehen will. ^eringezahl Daß die Spaziergänge nicht mit großen Klassen, sondern am Tiehmer. erfolgreichsten mit höchstens 30—40, besser aber mit wenigeren Schülern gemacht werden können, dient freilich ebensowenig zu ihrer Empfehlung wie die sonstigen Schwierigkeiten, die sie bereiten. Kleine Klassen aber muß man doch nicht allein wegen der heimatkundlichen Spaziergänge, sondern ebensosehr auch in jedem andern Unterricht fordern, wenn man will, daß gründliche Erarbeitung des Verständnisses, genügende Durchbildung und ausreichendes Können erzielt werden sollen. Tüchtiges Heranholen des einzelnen Schülers, Berücksichtigung seiner Eigenart und gute Ausbildung läßt sich in jedem Unterrichts- fach nur bei kleinen Klassen durchführen. Auch hier kann niemand zwei Herren dienen. Je größer die Schülerzahl, desto schlechter die Durchbildung — daran läßt sich nun einmal nichts ändern. Wer also aus Rücksicht auf Geldersparnis die Schülerzahl nicht herabmindern will, beeinträchtigt stets den Wert der Schularbeit. Geringe Auch der Einwurf, daß der Erfolg bei den Spaziergängen Erfolge. immer nixit hinter den Erwartungen zurückbleibe, ist berechtigt.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 60

1911 - Breslau : Hirt
60 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Die vom Könige eigenhndig entworfene Instruktion fr die Erzieher seines Sohnes forderte Unterricht in der Religion und Moral, der Ge-schichte der letzten 150 Jahre und der Erdkunde, im Deutschen und Frau-zsischen so viel, da der Prinz beide Sprachen schreiben und sprechen knne. Durch krperliche bungen, Unterricht in Zeichnen, Mathematik und Befestiguugsw esen sollte er zum Offizier vorgebildet werden. Endlich sollte er frh mit seinem Gelde gut haushalten lernen. (Er sollte ein guter Christ, guter Wirt, guter Soldat werden.) Mehrere Stunden des Tages mute der Kronprinz in der Umgebung seines Vaters zubringen, ihn frh auf seinen Reisen begleiten, ohne da dabei auf seine zarte Gesundheit Rcksicht genommen wurde. Nach seiner Einsegnung wurde er nur noch im Kriegswesen unterrichtet. Bald danach begann die Entfremdung zwischen Vater und Sohn. Sie hatte ihren letzten Grund in der starken Verschiedenheit der geistigen Veranlagung beider und mute, da beide im Grunde herrische Naturen von ungewhnlicher Willenskrast waren, rasch zu tiefgehendem Zerwrfnis führen. Dem einfachen, geraden, nur aufs Praktische gerichteten Geiste des Vaters war der phantasiereiche, glnzend begabte Sohn mit seinem tiefen Wissensbedrfnis, seinen sthetischen Neigungen, seiner nnzweifel-haften musikalischen Begabung, der bei knstlerisch veranlagten Naturen hufig sich findenden Neigung zu Weichlichkeit und luxurisem Leben, der er sich hinter dem Rcken des Vaters berlie, mit dem berlegenen kansti-schen Witze unverstndlich; ersah hier nur die Schattenseiten. Das harte preuische Staatsbewutsein bumte sich in ihm auf bei dem Gedanken, da dieser effemimerte Weichling die ppige Hofhaltung, die sich an anderen Residenzen fand, auch hier wieder einfhren und den mhsam geschaffenen Wohlstand des Staates vergeuden knne. Der Schmerz der einen Sohn, den er leidenschaftlich geliebt hatte, aber fast verloren gab, verzehrte den König. uere Umstnde verschrften den Konflikt. Die Mutter, Sophie Dorothea, aus dem hannoverschen Hause, stand auf feiten des Sohnes, sie begnstigte eine englische Heirat, die der König verwarf. Es fehlte nicht an Zwischentrgern. Friedrich Wilhelm wollte seinen Sohn unter seine knigliche und vterliche Autoritt beugen und lie sich von seinem jhzornigen Temperament zu krperlichen Mihandlungen hinreien, dabei traf er auf einen zwar passiven, aber unberwindlichen Widerstand. End-lich beschlo der Kronprinz, dem unertrglichen Verhltnis ein Ende zu machen. Auf einer Reise seines Vaters nach Sddeutschland (1730) machte er den Versuch, ins Ausland zu fliehen. Vor der Ausfhrung seines Planes wurde er gefangengenommen, unter militrischer Bedeckung nach Kstrin gebracht und spter vor ein Kriegsgericht gestellt. Der Leutnant von Katte, der mit ihm im Einvernehmen gestanden hatte, wurde vor seinen Augen zum Schafott gefhrt. In Kstrin lenkte der Kronprinz ein, nherte sich dem Könige wieder und suchte seine Verzeihung zu erlangen. Er arbeitete sich fast ein Jahr auf der Kriegs- und Domnenkammer zu Kstrin in die verschiedenen

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 130

1911 - Breslau : Hirt
13o Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Der Volksschulunterricht sollte mehr die natrlichen Anlagen des Zgngs im Sinne des Schweizer Pdagogen Pestalozzi bercksichtigen, der Gyrn-nasialnnterricht wurde neubelebt, die Universitt Berlm wurde (1810) gegrndet und im folgenden Jahre die Frankfurter mit der Breslauer vereinigt. , . Q( In dieser Zeit der Erniedrigung sammelte sich in Berlin eme An-zahl hervorragender, fr die Befreiung Deutschlands begeisterter Manner die durch Vorbild und Lehre die heranwachsende engend zu sittlicher Tchtigkeit und mnnlichem Mnte zu erziehen trachtete, Ficht.zeichnete in seinen Reden an die deutsche Nation" das Idealbild des Deutschen, den. ein jeder sogleich und aus aller Kraft achtrachten olle, Schleier-machers Predigten waren von demselben groen Geiste erfllt. Der unglckliche Dichter Heinrich von Kleist wnschte leidenschaftlich den Tag des Weltgerichts zu fehen. Ludwig Jahn fhrte die Berliner Jugend in die Hasenheide und bte ihre Leiber in der Turnkunst fr den knftigen Kampf, Ernst M. Arndts Buch Geist der Zeit" ermunterte der tapfere und offene Sinn der Deutschen werde die Herrschaft der Fremden auskehren helfen. Der Berein des Tugendbundes fordertl wenn auch 1809 von Napoleon verboten, weiter im geheimen Sittlichkeit und Vaterlandsliebe. c) Die Jahre 1810-1813. Da sich Altenstein den Anforderungen feines Amtes in so schwieriger Lage nicht gewachsen zeigte, wurde aus Empfehlung der Knigin Luise und mit Napoleons Zustimmung Graf Hardenberg berufen, Horden-bera qehrte dem alten hannoverschen Uradel an, war, wie Stein,^sruh>m vreuische Dienste getreten und hatte sich durch vorzgliche Verwaltnug von Ansbach und Baireuth groe Verdienste worbeu, Er hatte tm Namen seiner Regierung den Sonderfrieden von Bafel abgeschlosien, - der Katastrophe hatte er dem Kabinett angehrt und einer Frankrnch feindlichen Politik das Wort geredet. Diese Uberemmmung der: ^ sinnnng hatte ihn mit Stein znsarnmengesnhrt, jn Tilsit hatte Jtapoieon feine Entlassung gefordert, 9?un wurde er 1810 zurckberufen und In der Eigenschaft eines Staatsfaiulets (bis 1822) mit der obersten Leitung der Geschfte Gekaut Er war wie Stein ein Freuud der Reformen aber ohne dess n Seit in weit hhere. Mae befhigt, sich der tonnengm Lage in der sich der Staat befand, anzupassen und seine letzten Plane zu bergen Er hat den Staat in dem nchsten Jahrzehnt durch die grten Gefahren glcklich hindurchgesteuert. In der Finanzverwaltung erregte "to nicht er bahnte aber eine Finauzresvrm an die dringeud ntig war. da bei seinem Autritt kaum die Hlfte derungehmren Kvntrib ^ aezablt war. Er verfgte auer indirekten Steuern d sy , Steuerfreiheit des Adels, des Mehl- und c"27sr regete die und Zunftzwanges, die Einziehung der geistlichen Guter, regelte

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Zugleich liefen sehr ungnstige Nachrichten aus Spanien ein. Hier hielten zwar die Kastilianer an Philipp fest, aber die Katalonier wandten sich Karl zu. Er war schon einmal bis Madrid vorgedrungen und zog jetzt nach mehreren Siegen des kaiserlichen Feldherrn, der ihn begleitete, zum zweitenmal in der Hauptstadt ein. Ludwig Xiv. knpfte die abgebrochenen Unterhandlungen wieder an und erbot sich sogar, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen, weigerte sich aber beharrlich, seine Heere gegen ihn auszusenden. Wenn die Allianz zusammenhielt, so stand der franzsischen Monarchie eine groe Katastrophe bevor." Doch der Sieg des Herzogs von Vendme bei Villa Viciosa ver-nichtete die Hoffnung Karls in Spanien. Wichtiger war, da in London das Whigministerium gestrzt, Marlborough vom Kriegsschauplatze abberufen wurde und die Tori es Frieden zu schlieen wnschten. Als im Jahre 1711 Kaiser Joseph I. starb und die Nachfolge in sterreich auf seinen Bruder Karl Vi. berging, lste sich die groe Allianz auf, weil die Seemchte eine Vereinigung der spanischen Lnder mit den sterreichischen ebensowenig wnschten wie mit Frankreich. Sie schlssen mit Ludwig Xiv. den Frieden zu Utrecht (1713), während Kaiser und Reich den Krieg fortsetzten, aber so unglcklich fhrten, da sie in Rastatt und Baden (in der Schweiz) den Utrechter Beschlssen beitreten muten (1714). 36. Der Friede zu Utrecht. Der Friede wurde auf der Grund-lge abgeschlossen, da die Trennung der Knigreiche Frankreich und Spanien fr alle Zeiten ausgesprochen wurde. Philipp V. erhielt Spanien und seine Kolonien, verzichtete aber auf sein Erbfolgerecht in Frankreich, die franzsischen Prinzen verzichteten auf die Nachfolge in Spanien. Der Herzog von Savoyen erhielt Sizilien als Knigreich, das er einige Jahre spter gegen Sardinien vertauschte, England von Spanien Minorka und Gibraltar, von Frankreich die Hudsonbailnder, Neuschottland und Neufundland, den Niederlanden wurde das Besatzungsrecht in einigen festen Pltzen Belgiens eingerumt; beide Seemchte schlssen gnstige Handelsvertrge mit Spanien ab. Der preuische Knigstitel wurde anerkannt, Preußen erhielt das spanische Oberquartier" von Geldern (d. h. den berrest des frheren Herzogtums, soweit er nicht abgefallen war) und die Besttigung der oranifchen Erbschaft. Der Kaiser erhielt die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und (fr Sizilien) Sardinien. Der Kurfürst von Bayern trat wieder in den Besitz seiner Lnder ein. Der lange Krieg hatte die Hilfskrfte Frankreichs fast erschpft, die Bevlkerung litt unter einem schweren Steuerdruck, der frhere Wohl-stand war zurckgegangen. Die Monarchie hatte ihre glnzende Stellung eingebt. Die Staatsschuld betrug bei Ludwigs Xiv. Tode 3000 Mill. Franks. Steinwrfe verfolgten feinen Leichenzug.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 13

1911 - Breslau : Hirt
Das Römische Kaiserreich und die Germanen. 13 Verschwendungssucht und Prachtliebe; er erhöhte den Truppen den Sold, aber der infolgedessen verstärkte Steuerdruck verursachte Unruhen, me wieder die mißtrauische Natur des Kaisers weckten. Das Delatorenuuwesen ariss um sich, des Kaisers eigene Verwandte wurden in Majestätsprozesse verwickelt, das Verhältnis zum Senat verschlechterte sich. Dazu kam Unglück in auswärtigen Kriegen. Zwar ließ er durch C. Julius Agnkola Britannien bis an die schottischen Berge erobern, rief thu aber aus.eifersucht vorzeitig ab. Durch die Dazier erlitt der Kaiser eme so schmähliche Niederlage, daß er ihnen einen jährlichen Tribut bewilligen mußte. Schließlich fiel Domitian einer weitverzweigten Verschwörung zum Opfer. Obwohl der Senat den Herrscher gestürzt hatte, unterließ er doch den Versuch, seine eigene Herrschaft zu erneuern, sondern stellte eilten Kaiser ans seiner Mitte, M. Coccejus Nervet-, auf und sicherte sich seine Rechte. Nerva und seine Adoptivfamilie (96—180). In den glücklichen Reiten die mit Nerva (96-98) begannen und fast ein Jahrhundert hindurch währten, gelang es, ein gutes Verhältnis zwischen Kaiser und Senat dauernd aufrechtzuerhalten. . /rtq . Auf Nerva folgte M. Ulpins Trajanns (98 117), ans der latinischen Kolonie Jtalika in Spanien gebürtig, der beste Mann und tüchtiafte Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Er ist der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reiches erweitert hat. Nach längerem Kriege aeaett die Dazier verwandelte er das von ihnen bewohnte Land in die Provinz Daeia (Siebenbürgen). Er starb auf einem Zuge gegen bte Parther, betten er die Provinzen Armenien, Mesopotamien und Assyrien entrissen hatte. (Trajansfänle.) P. Älius Hadrianns (117—138), sein Adoptivsohn, schloß mit den Parthern Frieden unter Verzicht aus die Erwerbungen fernes Vorgängers und wandte feine ganze Tatkraft der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufsmäßig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Hadrian entfernte die Freigelassenen aus dem Staatsdienste und ersetzte sie durch Ritter, beseitigte das ausgeartete Herkommen, die Prokonsuln zu beschenken, führte feste Gehälter ein und gliederte tue Ämter nach bestimmten Rangstufen. Auf mehrjährigen Reifen überzeugte er sich durch Augenschein von dem Zustande der Provinzen, deren Wohl er vielleicht am meisten unter allen Kaisern gefördert hat. Er unterdrückte einen letzten Aufstand der Juden und befestigte die Reichsgrenze gegen die Schotten. (Mausoleum Hadriani oder Engelsburg; Villa Hadriani bet Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiferzeit erkennt man, wenn man diebeidenantonine, Antoninns Pius (138—161) und feinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161—180), mit den Kaisern des Julifch-Klaudifchen Hanfes vergleicht. Die glänzende, jedes Maß überschreitende Hofhaltung ist verschwunden, Antoninns Pius lebt wie ein einfacher, vornehmer Landedelmann auf feinem Gute in Latium, und Markus eifert diesem Vorbilde nach.

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 197

1914 - München : Oldenbourg
- *9? — ein paar Würste, Brot und Bier. Hier am Feuer ging es mitunter lustig her, die Treiber bildeten einen Kreis und schmetterten aus rauhen Kehlen das meidfröhliche Spessartlied in den hallenden Wald. Nach der Rückkehr in das Zagdschlößchen, wenn die Abendschatten sanken, hörte der Regent den Portrag seines Generaladjutanten und erledigte die laufenden Regierungsgeschäfte, worauf um 7 Uhr abends die Hauptmahlzeit mit Münchener Bier eingenommen wurde. Die anschließende Unterhaltung, durch Leibjäger Skell mit köstlichen Zithervorträgen gewürzt, denen der Regent oft bis zu einer Stunde zuhörte, hatte echt jägermäßiges Gepräge. An den Sonntagen fuhr der Regent mit kleiner Begleitung zum Gottesdienst nach weibersbrunn. während er im Hochgebirge, umklungen vom Glockenton aus tiefem Tal, vor dem Feldaltar der Messe beiwohnte, beugte er hier im schlichten Spessartkirchlein das Knie vor dem Allerhöchsten. Für die Bevölkerung war solch eine Sonntagmorgenfahrt ein festliches (Ereignis, sie bildete Spalier das Dorf entlang und namentlich die Kinder kannten keine Schranken in ihrem )ubel. Da lächelte gütig der Regent und sonnige Freude über die Anhänglichkeit der )ugend, die die Zukunft des Vaterlandes in Händen hält, erhellte seine milden Züge. Und manche Gabe an Arme und Gemeinden zeugte von seinem väterlich sorgenden Sinn. Bekannt ist die Luitpoldstiftung, aus deren Zinsen alljährlich den Kindern von Waldarbeitern in Altenbuch, Bischbrunn, Schoiibrunn und weibersbrunn 50 Mark in Gestalt eines Sparkassenbuches überreicht werden.
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