: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Vorwort.
Bodenständiger Unterricht muß in möglichst erschöpfender Weise
mit der Heimat bekannt machen.
Mit der üblichen Heimatkunde, die diese bedeutsame Aufgabe
kaum anrührt, aufzuräumen, das Wefen eines wirklich heimatkund-
lichen Unterrichts zu beleuchten und Wege zu ihm vorzuschlagen, ist
der Zweck dieser Schrift.
Sie ist als Ergebnis einer längeren Erfahrung entstanden aus
Beobachtungen und Versuchen, die ich im Unterricht, vor allem im
erdkundlichen, während einer mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit
gemacht habe.
Die zahlreichen Beispiele sind nicht ausgedacht, sondern erprobt.
Sie sind der wirklichen Schularbeit entnommen, tragen daher
ein örtliches Gepräge, das durch die Eigenart der Verhältnisse in und
bei Herfo^d^ bedingt ist, zeigen aber, wie überall verfahren werden
muß oder kann, falls unser Unterricht bodenständig werden soll.
Wenn die Ansichten, die hier vorgetragen werden, auch nur in
der Hauptsache richtig sind und Zustimmung finden, und wenn, was
das Wichtigste ist, die Anregungen und Forderungen so oder anders
befolgt werden, so wird sich daraus eine nicht geringe Umwälzung
auf dem Schulgebiete ergeben.
Bücher, die sich Heimatkunde nennen, obgleich sie große Gebiete,
z. B. einen ganzen Kreis, wohl auch einen Regierungsbezirk oder
sogar eine Provinz behandeln, können dann nicht mehr erscheinen.
Man muß vielmehr für jeden einzelnen Ort — so außer für
Bielefeld, Minden usw. auch schon für jede Stadt und Ortschaft im
Landkreise Hersord: Bünde, Vlotho, Enger, Löhne, Spenge, Hidden-
hausen, Rödinghausen,Exter, Quernheim, Valdorf,Mennighüffen usw.—
durch gründliche Erforschung der nächsten Umgebung alle bodenständig-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bielefeld Minden Hersord Vlotho Rödinghausen Quernheim
— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 81 —
Wir kämen so vielleicht zu einem heimatkundlichen Lesebuche,
das neben andern Seiten auch über unsere heimische Fabrikarbeit, Lesestücke,
die volkswirtschaftlichen und ähnlichen Verhältnisse unserer engsten
Heimat lehrreiche Aufschlüsse gäbe.
Wenigstens aber könnte in unfern Lesebüchern eine große Heimat-
kundliche Abteilung geschaffen werden, die u. a. Lesestücke enthielte wie:
In einer Herforder Zuckerwaren-, Zigarren-, Möbel-, Maschinen-
sabrik usw.;
Ein Besuch in einem Herforder Leinen-, Kolonialwaren-. Etz-
waren-, Eisenwaren-, Bettfederngeschäft usw.;
Das Schuhmacher-, Schneiderhandwerk in Herford usw.;
Unser heimisches Müller- und Bäckergewerbe;
Herforder Kleiderfabriken;
Innungen in Herford;
Unsere Gasanstalt;
Unser Wasserwerk;
Elektrizität in Herford;
Straßen im Stadt- und Landkreis Herford;
Entwässerungsanlagen in Herford;
Gesundheitspflege in Herford;
Unsere Krankenhäuser;
Unsere Gewerbeinspektion;
Kohlenverbrauch in Herford;
Zollwesen in Herford;
Unser Steuerwesen;
Sparkassen in Herford;
Geld- und Bankwesen in Herford usw. usw.
Wie diese Lesestücke beschaffen sein könnten, ist wohl am klarsten
an Beispielen zu erkennen. Ich hoffe, bald davon einige Proben
vorlegen zu können.
Ein heimatkundliches Lesebuch kann nur das Ergebnis längerer
sorgfältiger Untersuchungen der zahlreichen heimischen Verhältnisse
unter Mithilfe vieler Fachleute, der Handwerks- und Handels-
kammer, der Gewerbeinspektion usw. sein.
Zu seinen besten Vorarbeiten und Quellen wären natürlich die
oben gewünschten Einzelhefte über die verschiedenen heimatkundlichen
Stoffe (Heimatbücher) zu rechnen.
Daß die Lesestücke auch die dazu gehörigen geschichtlichen Nach-
richten und andere ergänzende Mitteilungen (Anschlußstoffe) ent-
halten müßten, versteht sich von selbst.
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 6
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
— 91 —
Vergleich des bodenständigen und des jetzigen
Unterrichts.
Bisher hat man wohl die Bodenständigkeit der Kunst, nicht aber
mit demselben Nachdruck auch die Bodenständigkeit alles Unterrichts
gefordert. Jedenfalls kann von einer allgemeinen Anerkennung dieses
Gedankens noch nicht gesprochen werden. Nicht einmal von einer
heimatkundlichen Färbung unsers jetzigen Unterrichts kann die Rede
sein. Er ist durchweg allgemein gehalten und deshalb auch im
großen und ganzen in allen Schulen gleich.
Ob man in Herford oder Bielefeld, in Königsberg oder Aachen,
in Essen oder Leer, in München oder Köslin, in Saarbrücken oder
Stettin, in Stuttgart oder Zoppot, in Andreasberg oder Hamburg,
in Metz oder Buxtehude, in Nürnberg oder Husum, in Eupen oder
Kiel, in Königshütte, Magdeburg oder Bünde die Schule besucht,
macht keinen Unterschied. Gewiß sind einige Abweichungen vorhanden;
aber groß, wesentlich, auffällig, durch die eigenartigen heimatkundlichen
Verhältnisse hervorgerufen sind diese Verschiedenheiten nicht. Das
wird auf das schlagendste durch die Lehrbücher bewiesen, die überall
gebraucht werden können und gebraucht werden.
Ob ein Lehrer in Herford oder in einem entfernten Orte, viel-
leicht sogar in einer überseeischen Besitzung Deutschlands angestellt
wird — für seine Vorbereitung auf den Unterricht macht das nichts
aus, denn überall wird ja der gleiche Stoff verarbeitet.
Mancher Lehrer muß sofort beim Antritt seines Amtes Heimat-
künde übernehmen. Wie er damit fertig wird, bleibt ihm überlassen.
Daß er als Fremder darin fo gut wie nichts wissen und leisten kann,
ist ja wohl bedenklich, aber schließlich doch Nebensache, wenigstens
nicht entscheidend.
Ein bodenständiger Unterricht würde das ganz unmöglich machen.
Wo wirkliche Heimatkunde getrieben wird, kann und wird darin nur
von solchen Lehrern unterrichtet werden, die sich durch eine eingehende
Beschäftigung mit den heimatlichen Verhältnissen vertraut gemacht und
ein gründliches heimatkundliches Wissen und Können erworben haben.
Die Forderung: „Der Lehrer der Heimatkunde muß der
beste Kenner der Heimat sein!" kann bei bodenständigem
Unterricht nur den Sinn haben: „Jeder Lehrer muß sich
in den heimatkundlichen Stoff einarbeiten und zum min-
desten für sein Fach ein gründlicher Kenner des Schulortes
und seiner Umgebung sein!"
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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— 49 —
Hausen: Auswaschungen auf dem steilen Wege. Steine zu einer neuen
Straßendecke: aus den nahen Steinbrüchen, 2,50 M für 1 cbm im
Bruch, Anfahren durch die Landwirte als „Bauerwerken", Kosten für
das Schlagen 1,60 M für 1 cbm. Abschätzen des edm-Jnhalts und
des Preises verschiedener Steinhaufen. Aufstieg zum Nonnenstein.
Nun wieder Blick (Vogelschau) auf Börninghausen, jetzt von Süden
gesehen, und auf den Limberg im Osten. Schönheit der Gegend.
Vergleich der Bergketten und Täler mit den Alpen. Warum im Tale
warm, oben kälter? Eine Tannenschonung am Südabhang des Lim-
bergs sieht aus der Entfernung fast aus wie ein Weinberg. Pflücken
reifer Wald- (Bick-)beeren. Nonnenstein, Sage. Abstieg nach Röding-
Hausen. Blick auf das Hügelland nach Westen und Süden. Schönheit
der Gegend. In der Kirche: Altarbild (Holzschnitzerei), eine alte platt-
deutsche (niederdeutsche) Bibel, eine Altarbibel mit eigenhändiger Wid-
mung unserer Kaiserin, die Kriegergedenktafel mit vielen Orden.
Bahnhof Bieren-Rödinghausen. Stand der Sonne. Rückfahrt mit
der Bahn. Bahnhöfe bis Herford. Ankunft in Herford 6".
Es ist wohl zweckmäßig, eine Reihe weiterer Spaziergänge
wenigstens noch anzudeuten und einen ausführlich darzustellen.
1. Spaziergang: Ortsiekerstr. — Dudel — Quest in Schwarzen-
moor, Egge, Windmühle, Stein- und Mergelgrube auf der
Egge, alte Mindener Straße, Westerhold, Hilgenböker (Sage).
2. Spaziergang: Diebrocker Straße, Fabriken, Ziegelei, in Diebrock
rechts ab den Landweg nach Laar und Oldinghausen, Be-
sichtigung eines Bauernhauses.
3. Spaziergang: Neuer Krug in Ahmsen — Werler Mühle —
Salzuflen: Gradierwerke, Salzgewinnung. Kinderheilanstalten.
4. Spaziergang: Salzufler Straße — Sand- und Tongruben links
und rechts.
5. Spaziergang: Sundern — Eilshausen — Hiddenhausen, Oeting-
hausen und durch die Wiesen zurück.
6. Schweichler Berg—bermbeck—überlandzentrale in Kirchlengern.
7. Spaziergang: Gang durch den Wald zur Loose — Bahnfahrt
bis Exter oder Vlotho — Gang nach Oeynhausen.
8. Spaziergang: Oetinghausen, Steinbeck, Enger, Hücker Moor,
Spenge.
9. Spaziergang: Gang durch den Wald zur Loose (anderer Weg!)
— Wüsten — Bismarckturm bei Schötmar — Hollenhagen —
Walhalla — Salzuflen.
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 4
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 70 —
Jede Einzelfrage müßte gründlich, aber gemeinverständlich in
einem besondern Hefte behandelt werden.
So erhielten wir vielleicht, um die wichtigsten Teile einer wirk-
lichen Heimatkunde zu nennen, etwa folgende Heimatbücher:*)
1. Erdkundliche Stoffe für Herford.
2. Sage und Geschichte von Herford.
(Naturgemäß sind wir in dieser Beziehung schon durch manche
gute Arbeit**) versorgt, aber das, was wir hier wünschen
müssen, fehlt uns noch.)
3. Naturkundliche Stoffe für Herford: Pflanzen- und Tierwelt,
Gesteinskunde.
4. Bürgerkundliche Stoffe für Herford: Gefellfchafts- und Ver-
waltungskunde.
5. Volkswirtschaftliche Stoffe für Herford: Landwirtschaft, Fabrik-
wefen, Handel, Gewerbe, Verkehr (Bahn, Post, Straßen, Geld-
und Bankwesen,Zölle, Anpreisungsanzeigen, Reisende,Fremden-
verkehr in Herford), Steuern.
6. Gerichts-, Polizei- und Gefängniswesen in Herford.
7. Bildungswesen in Herford: Schulen, Kirchen, Vereine.
8. Gesundheits- und Wohlfahrtspflege in Herford: Krankenhäuser
und -kassen, staatliche und sonstige Versicherungen, Armen-,
Waisen- und Jugendpflege, Fürsorgeerziehung, Erholungs-
Heime, Heilstätten usw.
9. Volkskundliche Stoffe: Namen (Vor-, Familien-, Platz-,
Straßen-, Orts- und andere Namen in und bei Herford),
bemerkenswerte Häufer und Kirchen, Inschriften, Museum,
Kleidung, Beschäftigung, Sitten, Gebräuche, Volksfeste, Aber-
glaube, Sprache, Redensarten, Kinderreime, Lied, Gesang,
Religion u. a. der Bewohner.
Es muß natürlich den einzelnen Verfassern überlassen bleiben,
welche Fragen sie behandeln wollen und in welchem Umfange.
Wahrscheinlich würde manche Einzelarbeit so eingehend und groß
werden, daß sie allein ein Hest füllte, z. B. über die Vogelwelt, die
Pilze, die Tiere und Pflanzen in unfern Teichen, Gräben und Flüssen,
*) Derartige Heimatbücher sind natürlich für jeden Ort notwendig,
wo man bodenständigen Unterricht geben will.
**) Vgl. I. Normann, Herforder Chronik (siehe dort die Literatur,
S. Ix—xii).
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
— 71 —
über einzelne Zweige unsers heimischen Gewerbfleißes, wie Wäsche-,
Zuckerwaren-, Möbel-, Zigarrenfabriken usw.,
oder über das Gerichts-, Schul-, Kirchenwesen usw.
So kann heute gar nicht angegeben werden, wie viele und welche
heimatkundlichen Einzelhefte erscheinen müßten.
Eine gewisse Einheitlichkeit ließe sich vielleicht dadurch herstellen,
daß sie alle von einem Herausgeber, in demselben Verlage, in mög-
lichst gleicher Ausstattung und zu ungefähr demselben Preise er-
schienen, etwa wie die Hefte „Aus Natur und Geisteswelt" oder
ähnliche Buchreihen.
Freilich werden sich diese Heimatbücher nur langsam einfinden.
Es wäre sehr zu wünschen, daß sich geeignete Fachleute in
Herford selbst zu solcher Arbeit entschließen möchten, und daß uns
Studierende, insbesondere der Volkswirtschaft, Naturgeschichte, Volks-
künde usw., Beiträge*) lieferten.
Jede Hilfe, von welcher Seite sie auch kommen mag, bringt
uns einen wichtigen Schritt weiter, und was wir nicht im nächsten
Jahre erreichen, erhoffen wir vom folgenden usw.
So aber würden wir wohl zu einer gründlichen und erschöpfenden
Heimatkunde für Herford kommen können.
Man sieht, daß hier unter Heimatkunde etwas andres ver-
standen wird als bisher. künde.
Als Stoffe der Heimatkunde behandelte und behandelt man wohl
noch immer nicht nur den Heimatort mit seiner nächsten Umgebung,
sondern mindestens auch noch den Heimatkreis, vielleicht auch den
Regierungsbezirk und wohl sogar noch die Heimatprovinz.
Das ist der Ausdehnung nach viel zu viel.
Anderseits aber ist der Begriffsinhalt viel zu beschränkt. Denn
man bespricht im großen und ganzen nur die Berge. Flüsse, Orte.
Bewohner und ihre Beschäftigung, Sage und Geschichte dieser sog.
Heimat.
*) Vgl. 1. Festschrift zur Erinnerung an die dreihundertjährige Zugehörig-
keit der Grafschaft Ravensberg zum brandenburgisch-preußischen
Staate. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig.
2. Eduard Schoneweg: Flachsbau und Garnspinnerei in Sitte,
Sprache und Anschauung des Ravensbergers. 25. Jahresbericht
des Historischen Vereins zu Bielefeld.
3. Dr. Frd. Schwagmeier: Der Lautstand der Ravensbergischen
Mundart von Hiddenhausen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Eduard_Schoneweg Eduard Schwagmeier
— 5 —
die Flüsse und Flußarme in Herford: Name, Trennung, Ver-
einigung, Flußbrücken;
Quelle, Lauf, Richtung und Mündung der heimatlichen Flüsse,
Orte daran;
die Gliederung in Ober-, Mittel- und Unterlauf;
Namen, Lage und Richtung der Berge und Gebirge in Herfords
Umgebung und in Minden-Ravensberg mit ihren wichtigsten
Punkten: Denkmälern, Türmen, Burgen und Pässen;
was unter Gesichtskreis zu verstehen, wann er weit oder eng sei;
wir erzählen an den betreffenden Stellen aus Sage und Geschichte
der Heimat;
nennen und unterscheiden Städte, Dörfer und Landgemeinden
in der Nachbarschaft;
merken, daß eine Landgemeinde von einem Vorsteher verwaltet
wird, an der Spitze eines Amtes der Amtmann, eines Land-
kreises der Landrat, einer Stadt der Bürgermeister steht, und
fügen gleich die Reihe: Regierungsbezirk — Regierungs-
präsident, Provinz — Oberprästdent, Staat — Herrscher (König)
und Reich — Kaiser hinzu;
lassen die Landgemeinden des Amtes Hersord-Hiddenhausen, die
Ämter des Kreises Herford und als Fortsetzung die Kreise
von Minden, die Regierungsbezirke von Westfalen,
die Provinzen des Staates und die Staaten des Deutschen Reiches
mit den wichtigsten Hauptstädten nach Lage und Größe — un-
gefähr im Vergleich zu Herford — angeben;
man behandelt das Bahnnetz — die bedeutendsten Linien und Orte
daran —und die wichtigsten sonstigen Verkehrswege der Heimat:
endlich wird auch von den Bewohnern unserer Gegend, von
ihrer Beschäftigung mit Landwirtschaft und Viehzucht, im
Fabrikwesen, mit Handel und Gewerbe, und von ihrer Religion
gesprochen.
In dieser oder ähnlicher Weise bemüht man sich, die Schüler
möglichst gut mit der Heimat bekannt zu machen und in Anlehnung
an die nächste Umgebung zugleich auch Grundbegriffe der allgemeinen
Erdkunde zu vermitteln.
Die Merkmale dieser Behandlung der Heimatkunde sind folgende: ^^kmale
1. Der Unterricht findet in der Hauptsache, wenn nicht fast aus- rtchtsart.
schließlich, im Klassenzimmer statt. Vereinzelt wird wohl
auch ein heimatkundlicher Spaziergang gemacht.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]