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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. III

1913 - Leipzig : Dürr
Vorwort. Bodenständiger Unterricht muß in möglichst erschöpfender Weise mit der Heimat bekannt machen. Mit der üblichen Heimatkunde, die diese bedeutsame Aufgabe kaum anrührt, aufzuräumen, das Wefen eines wirklich heimatkund- lichen Unterrichts zu beleuchten und Wege zu ihm vorzuschlagen, ist der Zweck dieser Schrift. Sie ist als Ergebnis einer längeren Erfahrung entstanden aus Beobachtungen und Versuchen, die ich im Unterricht, vor allem im erdkundlichen, während einer mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit gemacht habe. Die zahlreichen Beispiele sind nicht ausgedacht, sondern erprobt. Sie sind der wirklichen Schularbeit entnommen, tragen daher ein örtliches Gepräge, das durch die Eigenart der Verhältnisse in und bei Herfo^d^ bedingt ist, zeigen aber, wie überall verfahren werden muß oder kann, falls unser Unterricht bodenständig werden soll. Wenn die Ansichten, die hier vorgetragen werden, auch nur in der Hauptsache richtig sind und Zustimmung finden, und wenn, was das Wichtigste ist, die Anregungen und Forderungen so oder anders befolgt werden, so wird sich daraus eine nicht geringe Umwälzung auf dem Schulgebiete ergeben. Bücher, die sich Heimatkunde nennen, obgleich sie große Gebiete, z. B. einen ganzen Kreis, wohl auch einen Regierungsbezirk oder sogar eine Provinz behandeln, können dann nicht mehr erscheinen. Man muß vielmehr für jeden einzelnen Ort — so außer für Bielefeld, Minden usw. auch schon für jede Stadt und Ortschaft im Landkreise Hersord: Bünde, Vlotho, Enger, Löhne, Spenge, Hidden- hausen, Rödinghausen,Exter, Quernheim, Valdorf,Mennighüffen usw.— durch gründliche Erforschung der nächsten Umgebung alle bodenständig-

3. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

4. Bodenständiger Unterricht - S. 81

1913 - Leipzig : Dürr
— 81 — Wir kämen so vielleicht zu einem heimatkundlichen Lesebuche, das neben andern Seiten auch über unsere heimische Fabrikarbeit, Lesestücke, die volkswirtschaftlichen und ähnlichen Verhältnisse unserer engsten Heimat lehrreiche Aufschlüsse gäbe. Wenigstens aber könnte in unfern Lesebüchern eine große Heimat- kundliche Abteilung geschaffen werden, die u. a. Lesestücke enthielte wie: In einer Herforder Zuckerwaren-, Zigarren-, Möbel-, Maschinen- sabrik usw.; Ein Besuch in einem Herforder Leinen-, Kolonialwaren-. Etz- waren-, Eisenwaren-, Bettfederngeschäft usw.; Das Schuhmacher-, Schneiderhandwerk in Herford usw.; Unser heimisches Müller- und Bäckergewerbe; Herforder Kleiderfabriken; Innungen in Herford; Unsere Gasanstalt; Unser Wasserwerk; Elektrizität in Herford; Straßen im Stadt- und Landkreis Herford; Entwässerungsanlagen in Herford; Gesundheitspflege in Herford; Unsere Krankenhäuser; Unsere Gewerbeinspektion; Kohlenverbrauch in Herford; Zollwesen in Herford; Unser Steuerwesen; Sparkassen in Herford; Geld- und Bankwesen in Herford usw. usw. Wie diese Lesestücke beschaffen sein könnten, ist wohl am klarsten an Beispielen zu erkennen. Ich hoffe, bald davon einige Proben vorlegen zu können. Ein heimatkundliches Lesebuch kann nur das Ergebnis längerer sorgfältiger Untersuchungen der zahlreichen heimischen Verhältnisse unter Mithilfe vieler Fachleute, der Handwerks- und Handels- kammer, der Gewerbeinspektion usw. sein. Zu seinen besten Vorarbeiten und Quellen wären natürlich die oben gewünschten Einzelhefte über die verschiedenen heimatkundlichen Stoffe (Heimatbücher) zu rechnen. Daß die Lesestücke auch die dazu gehörigen geschichtlichen Nach- richten und andere ergänzende Mitteilungen (Anschlußstoffe) ent- halten müßten, versteht sich von selbst. Nolte, Bodenständiger Unterricht. 6

5. Bodenständiger Unterricht - S. 91

1913 - Leipzig : Dürr
— 91 — Vergleich des bodenständigen und des jetzigen Unterrichts. Bisher hat man wohl die Bodenständigkeit der Kunst, nicht aber mit demselben Nachdruck auch die Bodenständigkeit alles Unterrichts gefordert. Jedenfalls kann von einer allgemeinen Anerkennung dieses Gedankens noch nicht gesprochen werden. Nicht einmal von einer heimatkundlichen Färbung unsers jetzigen Unterrichts kann die Rede sein. Er ist durchweg allgemein gehalten und deshalb auch im großen und ganzen in allen Schulen gleich. Ob man in Herford oder Bielefeld, in Königsberg oder Aachen, in Essen oder Leer, in München oder Köslin, in Saarbrücken oder Stettin, in Stuttgart oder Zoppot, in Andreasberg oder Hamburg, in Metz oder Buxtehude, in Nürnberg oder Husum, in Eupen oder Kiel, in Königshütte, Magdeburg oder Bünde die Schule besucht, macht keinen Unterschied. Gewiß sind einige Abweichungen vorhanden; aber groß, wesentlich, auffällig, durch die eigenartigen heimatkundlichen Verhältnisse hervorgerufen sind diese Verschiedenheiten nicht. Das wird auf das schlagendste durch die Lehrbücher bewiesen, die überall gebraucht werden können und gebraucht werden. Ob ein Lehrer in Herford oder in einem entfernten Orte, viel- leicht sogar in einer überseeischen Besitzung Deutschlands angestellt wird — für seine Vorbereitung auf den Unterricht macht das nichts aus, denn überall wird ja der gleiche Stoff verarbeitet. Mancher Lehrer muß sofort beim Antritt seines Amtes Heimat- künde übernehmen. Wie er damit fertig wird, bleibt ihm überlassen. Daß er als Fremder darin fo gut wie nichts wissen und leisten kann, ist ja wohl bedenklich, aber schließlich doch Nebensache, wenigstens nicht entscheidend. Ein bodenständiger Unterricht würde das ganz unmöglich machen. Wo wirkliche Heimatkunde getrieben wird, kann und wird darin nur von solchen Lehrern unterrichtet werden, die sich durch eine eingehende Beschäftigung mit den heimatlichen Verhältnissen vertraut gemacht und ein gründliches heimatkundliches Wissen und Können erworben haben. Die Forderung: „Der Lehrer der Heimatkunde muß der beste Kenner der Heimat sein!" kann bei bodenständigem Unterricht nur den Sinn haben: „Jeder Lehrer muß sich in den heimatkundlichen Stoff einarbeiten und zum min- desten für sein Fach ein gründlicher Kenner des Schulortes und seiner Umgebung sein!"

6. Bodenständiger Unterricht - S. 49

1913 - Leipzig : Dürr
— 49 — Hausen: Auswaschungen auf dem steilen Wege. Steine zu einer neuen Straßendecke: aus den nahen Steinbrüchen, 2,50 M für 1 cbm im Bruch, Anfahren durch die Landwirte als „Bauerwerken", Kosten für das Schlagen 1,60 M für 1 cbm. Abschätzen des edm-Jnhalts und des Preises verschiedener Steinhaufen. Aufstieg zum Nonnenstein. Nun wieder Blick (Vogelschau) auf Börninghausen, jetzt von Süden gesehen, und auf den Limberg im Osten. Schönheit der Gegend. Vergleich der Bergketten und Täler mit den Alpen. Warum im Tale warm, oben kälter? Eine Tannenschonung am Südabhang des Lim- bergs sieht aus der Entfernung fast aus wie ein Weinberg. Pflücken reifer Wald- (Bick-)beeren. Nonnenstein, Sage. Abstieg nach Röding- Hausen. Blick auf das Hügelland nach Westen und Süden. Schönheit der Gegend. In der Kirche: Altarbild (Holzschnitzerei), eine alte platt- deutsche (niederdeutsche) Bibel, eine Altarbibel mit eigenhändiger Wid- mung unserer Kaiserin, die Kriegergedenktafel mit vielen Orden. Bahnhof Bieren-Rödinghausen. Stand der Sonne. Rückfahrt mit der Bahn. Bahnhöfe bis Herford. Ankunft in Herford 6". Es ist wohl zweckmäßig, eine Reihe weiterer Spaziergänge wenigstens noch anzudeuten und einen ausführlich darzustellen. 1. Spaziergang: Ortsiekerstr. — Dudel — Quest in Schwarzen- moor, Egge, Windmühle, Stein- und Mergelgrube auf der Egge, alte Mindener Straße, Westerhold, Hilgenböker (Sage). 2. Spaziergang: Diebrocker Straße, Fabriken, Ziegelei, in Diebrock rechts ab den Landweg nach Laar und Oldinghausen, Be- sichtigung eines Bauernhauses. 3. Spaziergang: Neuer Krug in Ahmsen — Werler Mühle — Salzuflen: Gradierwerke, Salzgewinnung. Kinderheilanstalten. 4. Spaziergang: Salzufler Straße — Sand- und Tongruben links und rechts. 5. Spaziergang: Sundern — Eilshausen — Hiddenhausen, Oeting- hausen und durch die Wiesen zurück. 6. Schweichler Berg—bermbeck—überlandzentrale in Kirchlengern. 7. Spaziergang: Gang durch den Wald zur Loose — Bahnfahrt bis Exter oder Vlotho — Gang nach Oeynhausen. 8. Spaziergang: Oetinghausen, Steinbeck, Enger, Hücker Moor, Spenge. 9. Spaziergang: Gang durch den Wald zur Loose (anderer Weg!) — Wüsten — Bismarckturm bei Schötmar — Hollenhagen — Walhalla — Salzuflen. Nolte, Bodenständiger Unterricht. 4

7. Bodenständiger Unterricht - S. 70

1913 - Leipzig : Dürr
— 70 — Jede Einzelfrage müßte gründlich, aber gemeinverständlich in einem besondern Hefte behandelt werden. So erhielten wir vielleicht, um die wichtigsten Teile einer wirk- lichen Heimatkunde zu nennen, etwa folgende Heimatbücher:*) 1. Erdkundliche Stoffe für Herford. 2. Sage und Geschichte von Herford. (Naturgemäß sind wir in dieser Beziehung schon durch manche gute Arbeit**) versorgt, aber das, was wir hier wünschen müssen, fehlt uns noch.) 3. Naturkundliche Stoffe für Herford: Pflanzen- und Tierwelt, Gesteinskunde. 4. Bürgerkundliche Stoffe für Herford: Gefellfchafts- und Ver- waltungskunde. 5. Volkswirtschaftliche Stoffe für Herford: Landwirtschaft, Fabrik- wefen, Handel, Gewerbe, Verkehr (Bahn, Post, Straßen, Geld- und Bankwesen,Zölle, Anpreisungsanzeigen, Reisende,Fremden- verkehr in Herford), Steuern. 6. Gerichts-, Polizei- und Gefängniswesen in Herford. 7. Bildungswesen in Herford: Schulen, Kirchen, Vereine. 8. Gesundheits- und Wohlfahrtspflege in Herford: Krankenhäuser und -kassen, staatliche und sonstige Versicherungen, Armen-, Waisen- und Jugendpflege, Fürsorgeerziehung, Erholungs- Heime, Heilstätten usw. 9. Volkskundliche Stoffe: Namen (Vor-, Familien-, Platz-, Straßen-, Orts- und andere Namen in und bei Herford), bemerkenswerte Häufer und Kirchen, Inschriften, Museum, Kleidung, Beschäftigung, Sitten, Gebräuche, Volksfeste, Aber- glaube, Sprache, Redensarten, Kinderreime, Lied, Gesang, Religion u. a. der Bewohner. Es muß natürlich den einzelnen Verfassern überlassen bleiben, welche Fragen sie behandeln wollen und in welchem Umfange. Wahrscheinlich würde manche Einzelarbeit so eingehend und groß werden, daß sie allein ein Hest füllte, z. B. über die Vogelwelt, die Pilze, die Tiere und Pflanzen in unfern Teichen, Gräben und Flüssen, *) Derartige Heimatbücher sind natürlich für jeden Ort notwendig, wo man bodenständigen Unterricht geben will. **) Vgl. I. Normann, Herforder Chronik (siehe dort die Literatur, S. Ix—xii).

8. Bodenständiger Unterricht - S. 71

1913 - Leipzig : Dürr
— 71 — über einzelne Zweige unsers heimischen Gewerbfleißes, wie Wäsche-, Zuckerwaren-, Möbel-, Zigarrenfabriken usw., oder über das Gerichts-, Schul-, Kirchenwesen usw. So kann heute gar nicht angegeben werden, wie viele und welche heimatkundlichen Einzelhefte erscheinen müßten. Eine gewisse Einheitlichkeit ließe sich vielleicht dadurch herstellen, daß sie alle von einem Herausgeber, in demselben Verlage, in mög- lichst gleicher Ausstattung und zu ungefähr demselben Preise er- schienen, etwa wie die Hefte „Aus Natur und Geisteswelt" oder ähnliche Buchreihen. Freilich werden sich diese Heimatbücher nur langsam einfinden. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich geeignete Fachleute in Herford selbst zu solcher Arbeit entschließen möchten, und daß uns Studierende, insbesondere der Volkswirtschaft, Naturgeschichte, Volks- künde usw., Beiträge*) lieferten. Jede Hilfe, von welcher Seite sie auch kommen mag, bringt uns einen wichtigen Schritt weiter, und was wir nicht im nächsten Jahre erreichen, erhoffen wir vom folgenden usw. So aber würden wir wohl zu einer gründlichen und erschöpfenden Heimatkunde für Herford kommen können. Man sieht, daß hier unter Heimatkunde etwas andres ver- standen wird als bisher. künde. Als Stoffe der Heimatkunde behandelte und behandelt man wohl noch immer nicht nur den Heimatort mit seiner nächsten Umgebung, sondern mindestens auch noch den Heimatkreis, vielleicht auch den Regierungsbezirk und wohl sogar noch die Heimatprovinz. Das ist der Ausdehnung nach viel zu viel. Anderseits aber ist der Begriffsinhalt viel zu beschränkt. Denn man bespricht im großen und ganzen nur die Berge. Flüsse, Orte. Bewohner und ihre Beschäftigung, Sage und Geschichte dieser sog. Heimat. *) Vgl. 1. Festschrift zur Erinnerung an die dreihundertjährige Zugehörig- keit der Grafschaft Ravensberg zum brandenburgisch-preußischen Staate. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig. 2. Eduard Schoneweg: Flachsbau und Garnspinnerei in Sitte, Sprache und Anschauung des Ravensbergers. 25. Jahresbericht des Historischen Vereins zu Bielefeld. 3. Dr. Frd. Schwagmeier: Der Lautstand der Ravensbergischen Mundart von Hiddenhausen.

9. Bodenständiger Unterricht - S. 5

1913 - Leipzig : Dürr
— 5 — die Flüsse und Flußarme in Herford: Name, Trennung, Ver- einigung, Flußbrücken; Quelle, Lauf, Richtung und Mündung der heimatlichen Flüsse, Orte daran; die Gliederung in Ober-, Mittel- und Unterlauf; Namen, Lage und Richtung der Berge und Gebirge in Herfords Umgebung und in Minden-Ravensberg mit ihren wichtigsten Punkten: Denkmälern, Türmen, Burgen und Pässen; was unter Gesichtskreis zu verstehen, wann er weit oder eng sei; wir erzählen an den betreffenden Stellen aus Sage und Geschichte der Heimat; nennen und unterscheiden Städte, Dörfer und Landgemeinden in der Nachbarschaft; merken, daß eine Landgemeinde von einem Vorsteher verwaltet wird, an der Spitze eines Amtes der Amtmann, eines Land- kreises der Landrat, einer Stadt der Bürgermeister steht, und fügen gleich die Reihe: Regierungsbezirk — Regierungs- präsident, Provinz — Oberprästdent, Staat — Herrscher (König) und Reich — Kaiser hinzu; lassen die Landgemeinden des Amtes Hersord-Hiddenhausen, die Ämter des Kreises Herford und als Fortsetzung die Kreise von Minden, die Regierungsbezirke von Westfalen, die Provinzen des Staates und die Staaten des Deutschen Reiches mit den wichtigsten Hauptstädten nach Lage und Größe — un- gefähr im Vergleich zu Herford — angeben; man behandelt das Bahnnetz — die bedeutendsten Linien und Orte daran —und die wichtigsten sonstigen Verkehrswege der Heimat: endlich wird auch von den Bewohnern unserer Gegend, von ihrer Beschäftigung mit Landwirtschaft und Viehzucht, im Fabrikwesen, mit Handel und Gewerbe, und von ihrer Religion gesprochen. In dieser oder ähnlicher Weise bemüht man sich, die Schüler möglichst gut mit der Heimat bekannt zu machen und in Anlehnung an die nächste Umgebung zugleich auch Grundbegriffe der allgemeinen Erdkunde zu vermitteln. Die Merkmale dieser Behandlung der Heimatkunde sind folgende: ^^kmale 1. Der Unterricht findet in der Hauptsache, wenn nicht fast aus- rtchtsart. schließlich, im Klassenzimmer statt. Vereinzelt wird wohl auch ein heimatkundlicher Spaziergang gemacht.

10. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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