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Fast auf jedem Spaziergange haben wir Gelegenheit, zu be- Jungen,
obachten, wie das fließende Wasser sich Rinnsale und nach und nach ^Krüche.
Flußbetten ausgewaschen hat, die es bei starkem Gefälle ziemlich
schnell auch in harten Untergrund scharfkantig einschneidet, bei frisch
ausgeschütteter Erde an Dämmen aber in großer Zahl ausspült.
Die Schüler müssen darauf achtgeben, daß manchmal in einer
einzigen Nacht %—1 m tiefe, ziemlich breite Furchen entstehen, die,
wenn man sie nicht ausbessert, schnell tiefer und breiter werden,
immer weiter rückwärts greifen und so schließlich den ganzen Weg
oder Damm durchqueren und durchbrechen können.
Wenn die Schüler das mehrfach selbst gesehen und darauf ge-
merkt haben, wie das Wasser, besonders auf weichem Untergrunde
und bei starkem Gefälle, an unfern Höhenzügen tiefe Täler erzeugt
hat, dann ist ihnen die Entstehung des Durchbruchs der Weser in
der Porta durch das Wesergebirge, der Elbe durch das Elbsandstein-
gebirge und der Donau beim Eisernen Tor, des Rheins durch das
Rheinische Schiefergebirge und ähnlicher Fluß-Durchbrüche und -Durch-
fägungen bald klar zu machen, zumal dann, wenn sich die Schüler
kleine Nachbildungen von Teichen oder Wasseraufstauungen anlegen,
an der Umrandung eine kleine Vertiefung machen, fo eine Abfluß-
stelle schaffen und dann beobachten, wie sich diese Abflußstelle ver-
hältnismäßig fchnell vertieft und vergrößert; dann finden sie die groß-
artigen Klammen in den Alpen und die Canons in Amerika, die bis
zu 1800 m tiefen, engen und senkrechten Schluchten, als das Ergebnis
einer vieltaufendjährigen ungestörten Arbeit des Wassers begreiflich.
Die Schüler beachten an den heimatlichen Bächen, Werre und Aa, Schlangen-
daß sich die Sand- und Schlammhaufen regelmäßig an der Innen- der Müsse!
feite der Flußbiegungen ablagern;
daß gegenüber die stärkste Strömung und damit die größte Kraft
des fließenden Wassers angreist und die Ufer unterwäscht und
fortreißt;
daß also der Fluß da, wo der Boden hier weich, da härter
ist, ziemlich schnell seinen Lauf ändert, indem er an
den weichen die Erde schneller sortspült, die Biegungen
nach außen hin vergrößert und so seine Windungen und
Schlingen immer länger macht, wenn ihm nicht durch
harte, felsige User oder durch künstliche Uferbefestigung
Einhalt geboten wird;
2*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Rheinische_Schiefergebirge Amerika
der Schiffahrt, Gewinnung fruchtbaren Kulturlandes, Schaffung ge-
sunder Wohnstätten, Bau und Befestigung von Straßen, Förderung
von Handel und Verkehr und ähnliche Kulturzwecke nicht weggeworfenes
Geld sind, sondern sich reichlich bezahlt machen und daher mit zu den
notwendigsten und wichtigsten Ausgaben eines Landes gehören, dann
lernen die Schüler doch auch zugleich an einem Beispiel, das ihnen
ganz bestimmte bedeutungsvolle Aufgaben und Pflichten eines Kultur-
staates zeigt, ein gut Stück Bürger- und Staatskunde.
Sie haben dann doch mehr, als wenn man nur auf Karte und
Atlas Namen, Lauf, Richtung der Flüsse mit den daranliegenden
Orten aufsuchen und einprägen läßt und dann noch das, was nach
dem Lehrbuche ungefähr durchgenommen werden soll, mitteilt, erklärt
und zum Lernen aufgibt.
Wenn dann später einmal, etwa bei der Besprechung des Volks-
lebens in Spanien, im Anschluß an das Anschauungsbild „Stier-
gefecht" darauf hingewiesen wird,*) daß an jedem Sonn- und Fest-
tage etwa von Ostern bis in den Spätherbst hinein —■ wegen der
dort herrschenden katholischen Religion sind diese Tage zahlreich —
über 2000000 Spanier aller Stände, vom Könige und Minister bis
zum Arbeiter und zur Zigarettenmacherin, im Stierzirkus sitzen, wo die
Eintrittspreise wegen der teuren Stiere und sonstigen großen Kosten
sehr hoch sind, nur um sich an den blutigen Stierkämpfen zu weiden,
daß Spanien so in jedem Jahre ganz ungeheure Summen,
ungezählte Millionen für bloße Schaustücke, die noch dazu
das menschliche Gefühl abstumpfen und verrohen müssen, ver-
geudet, also für das Volksvermögen verliert und für das all-
gemeine Wohl nicht aufwenden kann,
daß es für den Bau von Straßen, Post- und Eisenbahn-
Verbindungen, Schulen und andere Kulturaufgaben aber nicht
die allernötigsten Mittel aufbringen kann,**)
dann hat die Besprechung der Stiergefechte doch eine ganz andere
Unterlage und infolgedessen doch auch für die Schüler einen
viel tieferen Sinn als nur den, daß sie wissen, daß in Spanien
Stierkämpfe stattfinden,
*) Vgl. die Erläuterung zu dem Anfchauungsbild von Wünsche, Land
und Leute, Verlag von Leutert und Schneidewind, Dresden.
**) Für die Schiffbarmachung des Ebros, d. h. des Flusses, der für eine
bedeutende Schiffahrt hauptsächlich in Betracht kommt, da die meisten übrigen
Flüsse ein zu niedriges Wasser, zu tief eingeschnittene Flußbetten, für die An-
läge von Häfen zu hohe Ufer und an den Mündungen Wasserfälle und Strom-
schnellen aufweisen, hat es allerdings viel getan und Mustergültiges geschaffen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
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Heimatliche Anschauungen als Grundlagen des
weiteren erdkundlichen Unterrichts.
rattserunb Ober-, Mittel- und Unterlauf eines Flusses werden wohl durch-
Unterlauf, weg aus der Karte und dem Atlas gezeigt und besprochen.
Man betrachtet etwa den Rhein oder einen andern sich gut
dazu eignenden Fluß und läßt ablesen, daß am Oberlauf Gebirge
sind, die im Mittellaus meist weiter zurückgehen und im Unterlauf
ganz aufhören, wo sich an ihrer Stelle flache Gegenden ausbreiten.
Diese auf klare Erkenntnis abzielende unterrichtliche Behandlung
eines Flußlaufes gilt als gut und ist immerhin etwas, was einen
begabten, mit Einbildungskraft ausgestatteten Schüler zu einigem
Nachdenken anregen kann.
Aber was bedeuten dem Durchschnittsschüler die Zeichen auf
der Karte, wenn er nie draußen in der Wirklichkeit mit Bewußtsein,
d. h. unter sachkundiger Anleitung die Dinge gesehen hat, die ihm
die Zeichen ins Gedächtnis rufen und veranschaulichen sollen?
Lebensvoller und erfolgreicher ist es doch jedenfalls, wenn man
den Lauf eines heimatlichen Baches von der Quelle bis zur Mündung
nach und nach abschreitet.
Bei den dabei stattfindenden Belehrungen über die Bedeutung
der Flußläuse im großen kommt man zwar auch nicht ohne Jnanspruch-
nähme der Einbildungskraft aus. Aber ihre Tätigkeit hat dabei eine
Unterlage. Sie gründet sich auf Dinge, die die Schüler vor sich
haben und genauer betrachten können, und ist deshalb richtiger und
ergebnisreicher.
Wenn die Schüler im Oberlauf eines Baches die engen, steilen,
bewaldeten Ufer, das von Steinen und Erdrutschen vielfach abge-
sperrte, von zahlreichen kleinen Wasserfällen durchsetzte, seichte Wasser
sehen, das sich seinen Weg zwischen dem Geröll hin und her sucht,
wenn sie das starke Gefälle, die Stoßkraft des Wassers und die Be-
sörderung des Gerölls nach unten selbst beobachten, dann verstehen
alle, auch die schwächeren, daß und warum man dort keine Schiffahrt
treiben oder Häfen anlegen kann, weshalb man da keine Dörfer oder
Städte findet.
Und wenn dann weiter die Schüler selbst das Wasser aufstauen
und so kleine Talsperren bilden müssen, so ist allen der Begriff
„Talsperre" leicht klar gemacht.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 15 —
Unterläufe haben, belehrt sie, daß die Flüsse dort für die Schiffahrt
wenig brauchbar sind.
Sie bekommen ein Auge dafür, welche Länder ein mehr oder
weniger ausgebildetes Kanalnetz haben, welche nicht und warum.
Da sie wissen, daß man auch die Ober- und Mittelläufe zu
gewerblichen Anlagen ausnutzen kann, finden sie die Verwertung der
Wasserkraft z. B. im südlichen Westfalen bei den Poch- und Hammer-
werken oder in Schweden für die Holzbearbeitung erklärlich und
vernehmen mit Aufmerksamkeit und Verständnis, daß sich das an
Kohlen und Eisen arme Italien den vollen Ertrag seiner Seiden-
erzeugung erst jetzt allmählich sichern kann, nachdem man immer mehr
gelernt hat und lernt, die Wasserkraft durch Talsperren und geeignete
Anlagen für die Verarbeitung der Rohseide zu gebrauchen, während
es diese früher an das an Kohlen und Eisen und daher auch an
Fabriken reichere Frankreich verkaufte.
Sie können sich doch am ersten etwas dabei denken, wenn sie z. B.
erfahren, daß die Lombardische Tiefebene, die früher ein Meer war,
ein Erzeugnis, d. h. ein Auffchüttungs- oder Schwemmland des Pos
und der vielen Alpen- und Apenninflüfse ist, daß man heute noch
im großen und ganzen aus der Beschaffenheit des Bodens den Ober-,
Mittel- und Unterlauf der zahlreichen Flüsse nachweisen kann, indem
der westliche, nördliche und südliche Teil der Po-Ebene hauptsächlich
grobes Geröll, der mittlere mehr kleinere Steine und Kies aufweist,
während sich die Mitte und der ganze östliche Teil aus Sand und
Schlamm zusammensetzt.
Sie verstehen, wie man aus der Art des Bodens, aus den
Lagerungsverhältnissen und der Reihenfolge der Erdschichten (z. B. in
Sand- und Steingruben) wichtige Schlüsse über deren Entstehung
und damit sür die Erdgeschichte ziehen kann.
Sie begreifen eher, daß und wie sich in dem sumpfigen, sandigen
und schlammigen Mündungsgebiete des Pos, wo Flüsse und Küsten-
strömung zusammentreffen, Strandseen bilden,
warum Venedig auf Pfählen erbaut ist und Wasserstraßen hat,
daß sich das Po-Delta (alljährlich um 70—80 m oder rund
lqkm!) vorbaut und ins Adriatische Meer hinausschiebt, so
daß die Po-Ebene dauernd wächst, das Meer aber kleiner wird.
Sie betrachten dann mit Aufmerksamkeit die Form dieses Deltas
und die anderer Flußmündungen auf ihrem Atlas, wo sie das Hinaus-
wachsen angedeutet finden.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Poch- Schweden Italien Frankreich
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Sie hören verwundert und sehen vielleicht auch genau auf ihrem
Atlas zu — obgleich dieser es wegen des kleinen Maßstabes nicht so
scharf zeichnen kann! —, daß z. B. Ravenna zur Zeit des Römerreiches
am Meere lag, während es heute als Binnenstadt etwa 6 km von
der Küste entfernt ist.
Sie schließen bald selbst, daß auch Venedig dieses Schicksal teilen
wird, wenn der Mensch es nicht verhindert. . . .: eine ganze Kette
von bedeutungsvollen erdkundlichen Erkenntnissen und eigenen Schluß-
folgerungen wird durch die heimatliche Anschauung ermöglicht.
Ein solch vielseitiges und gründliches Verständnis und Wissen
kann auch der sorgfältigste Unterricht im Schulzimmer, dem nicht
heimatkundliche Spaziergänge vorangegangen sind, unmöglich erreichen.
Das ist vielmehr nur durch lebendige Anschauung in der Wirk-
lichkeit herbeizuführen.
Und dann wird den erdkundlichen Belehrungen auch eine größere
Aufmerksamkeit entgegengebracht, und zwar deshalb, weil sie durch
wirkliche Anschauungen möglichst gut vorbereitet worden sind.
lnschwem^ An der Werre, z. B. am Berger- und Lübbertor, an der Hansa-
mungen. brücke usw.
und an der Aa, z. B. bei der Huthschen Mühle und bei derjenigen
von Schachtsiek in Diebrok, sehen die Schüler die angeschwemmten
Sand-, Schlamm- und Steinhaufen und werden jedesmal
darauf aufmerksam gemacht, welche Mengen das sind.
Wir stellen an Ort und Stelle Vermutungen darüber an, woher
sie wohl kommen, und wie sie entstanden sein mögen.
Wir suchen undbetrachtengrößereundkleinere, eckigeundabgerundete
Steine aus dem Flußsande und schließen aus dem Grade der Abstoßung
der Kanten und aus der mehr oder weniger vorgeschrittenen Abrun-
dung auf den kürzeren oder längeren Weg der Steine im Wasser.
Wir achten darauf, wie von Zeit zu Zeit die Kolke am Bergertor
und bei der Huthschen Mühle gereinigt werden müssen, wie groß die
ausgeworfenen Haufen Sand und Kies, wie zahlreich die fort-
gebrachten Fuder sind, wie Sand und Kies durchgesiebt und zu
Bauzwecken oder, wie vor kurzem, zur Herstellung von Rohren für
die Entwässerungsanlagen der Stadt verwertet wird. *)
*) Nach Mitteilungen des Herrn Dipl. Jng. Ulrici, des Leiters des
hiesigen Kanalbauamtes, sind dabei über 500 cbm Werresand für Rohre, Ufer-
mauern und Kläranlage verarbeitet. Auch bei den Dükerbauten sind größere
Mengen gewonnen und nutzbar gemacht.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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— 36 —
dann 1 : 20000, nur die Orte, Berge und Flüsse nach ungefährer
Größe und Lage bzw. Richtung; Bahnen angedeutet. Hinweis auf
die in unserm fertigen Hochbild enthaltenen Ungenauigkeiten, die
infolge unserer rohen Abschätzung — statt des unmöglichen genauen
Abmessens — entstehen mußten. In die Flußbetten der Werre und
Aa wurde Wasser gegossen, 1. um das Gefälle, 2. um die Aus-
waschung zu zeigen: bei dem weichen Sande sehr schnelles und
starkes Vertiefen und Verbreitern des Flußbetts. Außerdem: Ver-
stopfung der Mündung, Aufsuchen eines neuen Abflusses: Delta»
bildung. Stand der Sonne.
Hausaufgaben (freiwillige): 1. Aufsuchen von andern Stellen an
unsern Flüssen, wo Sand, Schlamm, Steine usw. abgelagert sind,
2. wo die Ufer natürlich oder absichtlich durch Bäume und Busch-
werk, wo sie künstlich durch Pfähle oder Mauern geschützt sind, 3. wo
die Wasserkraft für Maschinen oder sonst ausgenutzt wird, 4. Anfertigung
eines Hochbildes von der Umgegend von Herford in Sand oder Lehm.
8. Spaziergang: Zeichen an der Münsterkirche für die Höhen-
läge über N. N. Markthallen. Rathaus Ii und I. Alte Landwirt-
schaftsschule, Töchterschule, Kreissparkasse. Radewigerbrücke: Blick
nach beiden Seiten hin auf die Aa: Ufer, Wasser; Bau der Waren-
speicher an Wasserstraßen in See- und Handelsstädten. Mühlenkolk:
angeschwemmter Sand und Schlamm. Pelzwarensabrik von Pracht.
Herberge zur Heimat. Fabrik von Angenete und Scholle: Herforder
Kleiderfabriken. Mühlenkolk, jetzt von Westen aus gesehen: Übungen
im Bestimmen der Himmelsrichtungen. Angeschwemmter Schlamm
und Sand; ausgewaschene Flußrinnen, Aufsuchen neuer Flußbetten,
jetzt bei dem tiefen Wasserstande schön zu erkennen. Turbinenteile
am Ufer, die in der Huthschen Mühle Verwendung finden sollen.
Ausnutzung der Wasserkraft für den Mühlenbetrieb durch Mühlen-
räder und Turbinen. Aufstauung des Wassers. Im Mittelalter
„Wasserprobe" bei den der Hexerei angeklagten Personen. Hertha-
brücke, Name. Uferschutz; angeschwemmter Schlamm und Sand
westlich der Brücke. Aa, Stadtgraben. Natürlicher und künstlicher
Uferschutz. Brücke auf der Bielefelder Straße, Blick nach der Aa.
Natürliche und künstliche Wasserfälle. Bedeutung. Wall und Graben
um Herford im Mittelalter. Überall verschiedener Uferschutz. Aus-
wafchungen. Überschwemmungen der Ufer. Steintor. Name. Brücke:
Blick nach Westen und Osten in den Stadtgraben: tiefes, schönes Tal.
Wieder Uferschutz; Spuren der Kraft des Wassers; Abschwemmungen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
— 43 —
Morsche, umgefallene Weiden: Hinweis auf die alten morschen Baum-
riefen im Urwald. Bei Deppermanns Hofe: altes, nicht mehr ge-
brauchtes Wasserrad zum Treiben eines Göpels, entsprechende Aus-
Nutzung in Herford, wo? wozu? Elstern- und Taubennester im nahen
Buchenwald. Hase, der am User aufspringt, Lager nicht zu finden.
Dämme an der Aa gegenüber von Deppermanns Hofe. Hinweis
auf die Deiche an der deutschen Nordseeküste und in Holland, Belgien
und Frankreich. Hohes Ufer gegenüber der Mühle von Schachtsiek.
Eschen. Bei der Mühle: angeschwemmter und von dem Müller aus-
geworfener Sand: auf einer Strecke von 30 m Länge etwa 50 cbm
jedes Jahr. Abgestürztes Flußufer. Wasserlinien am Ufer. Hinweis
aus „Strandlinien" in Norwegen und die dort und in Süditalien
vor sich gehende Steigung der Küste aus dem Meere. Gang
durch die Mühle. Turbine. Muschelabdrücke auf Steinen. Lehm-
und Steinufer, verschiedene Härte. Schichtung der Steine am Berg-
user. Ein alter unbrauchbarer Mühlstein. Alte Anlage zum Be-
wässern der Wiese: altes Häuschen mit großem Rad. Weißbuchen.
Rotbuchen. Erzählung einer Spatzengeschichte. Bäume an der Land-
straße. Baumschwamm. Abgebrochene, alte Äste: Sturm im Urwald.
Schwemmholz. Kiesgrube: Feldbahn. Kilometersteine. 1 km = Meier
zu Hartum bis Stein 32. 1 qkm; in Gedanken dies qkm mit einem
Bindfaden umspannt oder von einer Mauer umschlossen: Felder,
Wiesen, Wälder, Fluß, Gärten, Bäume, Wege, Häuser, Einwohner
darin. Kindsbach. Aa bei Spilker. Unterlauf der Aa: ruhiges, tiefes
Wasser, flache Ufer: beste Ausnutzungsmöglichkeit des Wassers. Wasser-
huhn, fliegend. Blick unter dem Bogen der Brücke der lippifchen Bahn
her. Hinweis auf den Stand der bald untergehenden Sonne fast
im Westpunkte, da heute der 21. März.
15. Spaziergang (2. September) : Sundern. Tierpark der
Brauerei: Hirsche und Rehe mit Kitzchen: Farbe, Beine, Bauart usw.
Fliegende Enten. Brauerei. Von der Höhe dahinter: Richtungs-
bestimmungen. Schöne Aussicht. Schilderung der Schlacht bei Sedan;
Vergleich der Lage Sedans mit der Herfords. — Kunstbutterfabrik in
Lippinghausen. Flußbett des Mühlenbaches. Hiddenhausen. Gut
Bustedt. Doberg: Versteinerungen, Seeigel, Haifischzähne. Kaninchen-
baue. Spiele. Bünde. Zurück vom Doberge zu Fuß über Hidden-
hausen, Bustedt, Oetinghauser Heide—oetinghausen.
16. Spaziergang: Staatsbahnhos in Herford. Diebrocker Straße.
Sie verläuft von der Schlosser- bis zur Hochstraße ziemlich genau
nach Westen. Marsch nach Enger. Richtung. Beachtung der Fabriken.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Schachtsiek Schwemmholz Meier Spilker März Doberg
Extrahierte Ortsnamen: Urwald Herford Buchenwald Holland Belgien Frankreich Norwegen Urwald Sundern Sedan Lippinghausen Hiddenhausen Oetinghauser_Heide—oetinghausen Herford Westen
— 51 —
Grund: Trockenheit des letzten Sommers. — Uferbefestigung durch
hohe, starke, zementierte Mauern: warum so fest und sorgfältig? Klein-
bahn. — Die vom Fluß angeschwemmten, auch bei den Wasserfällen
losgerissenen Steine; Geröll, Sand, Schlamm. — Blick von der Lübber-
torbrücke 1. flußaufwärts, 2. flußabwärts. Betrachtung des Tals.
Richtung. — Die unter und in der Nähe der Brücke angeschwemmten,
teilweise auf den Ufern liegenden Sand-, Stein- und Schlammhaufen:
viel oder wenig? Im vorigen Jahre nach dem andauernden Regen
war es noch viel, viel mehr. — Erweiterung des Werretals: Schräge,
grasbewachsene Ufer mit Bäumen. — An der Brücke die Gas- und
außerdem die Kabelrohre für den an der Mindener Straße unterirdisch
liegenden Draht für die Fernschreibleitung. — Marsch nach der Uhr.
Richtung. Beachtung des Wegweisers: 29 km von Minden. Beachtung
von 1 km nach den Zahlen auf den km-Steinen 29,0 bis 28,0. — Auf
dem Marsche Beachtung des Schutzes der Baumreihen an der Straße:
wo, wo nicht, warum? Sägewerk von Althoff und Lakemeier: Säure-
geruch. Lager des Althändlers Rose: altes Eisen, Blech, Draht, Töpfe,
Röhren, Kessel, Fensterrahmen usw. Möbelfabrik links: ^-Träger.
— Bestimmung der Windrichtung nach dem Rauch der Fabrikschorn-
steine und nach einer Wetterfahne. — Ernstmeiers Fabrik. Was sind
die Appreturen, die dort gemacht werden? — Putgemühlenbach.
Name. An einer Stelle künstlich überdeckt, Gartenland darüber. Aus-
gewaschenes Flußbett; Beweise: Spuren der Ab- und Unterwaschung
und Abbröckelung der Ufer, Höhe der an die Ufer sich anschließenden
Felder und Gärten. — Angeschwemmt: Steine, Schlamm, Sand, Blätter,
Zweige, Sack, Kaffeekessel, Unterhose: der Fluß als Sammler, der alles
mitnimmt, was er erreichen kann. — Baumwurzeln als Uferschutz. —
Verlauf des Baches ober- und unterhalb der Brücke. Gesichtskreis.
Putgemühle: Aufstauung des Wassers, um größere Kraft zu
sammeln: Wasser als billige Triebkraft: viel Wasser — große Er-
sparnis an Kohlen für den Müller. Jetzt niedriger Wasserstand wegen
der Trockenheit des letzten Sommers. — Bei km-Stem 28,0 an-
gelangt, sind wir 25 Minuten gegangen, solange, weil wir zu den
Beobachtungen verweilen mußten; sonst 1 km in 10 bis 12 Minuten
zu gehen, wovon wir uns nachher überzeugen. Auf den beachteten
Steinen stand: 29,0, 28,9, 28,8, 28,7 usw. Entfernung von
einem Stein zum andern = 100 m. km-Steine als Anhaltspunkte
zum Entfernungsschätzen. — Beachtung des besonders tief ein-
geschnittenen Flußbettes des Putgemühlenbaches rechts an der Straße;
Beweise dafür, daß dies die Arbeit des Wassers selbst ist: das hohe
4*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 56 —
die Mitte des Weges reicht und mit großen und kleinen Steinen zu-
gestopft ist, um die Vergrößerung zu verhindern. Nach dem Hinweis
auf die erstaunliche Größe dieser Auswaschung und weiter auf die
Wirkung des Wassers, wenn man es hier ein ganzes Jahr lang,
mehrere Jahre, Hunderte und Tausende von Jahren hindurch un-
gestört fortfpülen ließe, fanden die Schüler leicht, daß dann längst
der ganze Weg durch ein tieses Quertal durchschnitten sein würde.
Da führte ich sie etwa 50 in weiter auf eine erhöhte Stelle, wandte
einen neben mir stehenden Knaben nach Norden und zeigte ihm die
Porta mit der Frage: Warum zeige ich dir wohl die Stelle? Was
möchte ich jetzt wohl wissen? Sofort antwortete er: Die Porta ist
auch durch das Wasser ausgewaschen. Hinweis auf andere Fluß-
durchbrüche wie den der Elbe beim Elbsandsteingebirge und den der
Donau beim Eisernen Tor. — Hinweis auf die Zerstörungen, die starker
Regen an steilen Böschungen von Verkehrswegen, besonders Eisen-
bahndämmen, anrichtet. Gefahren und Schaden dabei. Erinnerung
an die Entstehung des zu Anfang des Spazierganges gesehenen be-
sonders tiefen Tales des Putgemühlenbaches. — Art mehreren Stellen
stark verwitterte Steine, die zerfallen, wenn man mit dem Fuß daran
stößt. — Lehm. Lehmufer, die ziemlich weit überstehen und über-
hängen. Wurzeln der Bäume und sonstigen Pflanzen, besonders die
lang herniederhängenden, dünnen Saugwurzeln. Gesichtskreis.
Abgeborstene und abgebröckelte Uferteile, vom Wasser sortgespülter
Lehm. Hinweis auf die durch Verwitterung und Meeresbrandung
hervorgerufene Abbröckelung von Helgoland und ferner an der Ost-
küste Englands; Erzählung von Einzelheiten, die ich dort gesehen habe;
Verringerung der englischen Küste, Anwachsen der gegenüberliegenden
festländischen Küsten. — Unter einem abgebrochenen Stück Lehm
findet ein Schüler eine Gruppe von sechs Marienkäferchen, die schlafen
und nur ganz langsam wach werden. Beim Nachsuchen finden wir
noch mehrere solche schlafende Gruppen von Marienkäferchen an ge-
schützten Stellen, in Verstecken. — Lehm, grober und feiner Sand in
den Rinnfalen der beiden Gräben. — Gegenüber der Falkendieker
Schule sind an der steilen Böschung des neuen Straßendammes, der
dort überwiegend aus Steinen und Mergel besteht, zahlreiche und
tiefe Auswaschungen; Grund = starkes Gefälle. — Mitten auf dem
harten Wege, der nach Kreinmeyer hinaufführt, ist eine in der Längs-
richtung verlaufende, scharskantige, ziemlich tiese Rinne, die von dem
Wasser eingeschnitten wurde: auch bei hartem Untergrunde sägt sich
das Wasser allmählich eine tiese Furche ein. Hinweis auf die Durch-
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So läßt man draußen in der Wirklichkeit wiederholt die Be-
deutung des Oberlaufes erkennen, d. h. aus der Natur selbst ablesen.
Wenn man dann den Schülern später, natürlich auch unter Zuhilfe-
nähme ihres Vorstellungsvermögens, erzählt von den Oberläufen der
Ströme mit den hohen, vielfach nackten Felswänden und den tiefen,
engen Schluchten, dem brausenden, abstürzenden Wasser, wenn ihnen
ferner auseinandergesetzt wird, daß man in der Gegenwart überall
an geeigneten Stellen gewaltige Talsperren baut, so verstehen sie
doch wohl am besten, daß und wie man durch Aufstauung des
Wassers auch den Oberlauf ausnutzen kann: zum Betriebe von
Mühlen, Sägewerken und andern gewerblichen Anlagen, durch Tal-
sperren zur Gewinnung eines starken elektrischen Stromes für zahl-
reiche und große Fabriken und zur Beleuchtung in Stadt und Dorf.
Das begreifen die Schüler dann um so besser, wenn ihnen — was
ganz selbstverständlich ist — im Heimatort eine Mühle, ein Elek-
trizitätswerk und andere Betriebe am Flußufer und Anfchauungs-
bilder von Talsperren gezeigt und erklärt worden sind.
Das doch erst heißt die Bedeutung des Oberlaufs möglichst gut
klar machen.
Daß im Mittellauf die Ufer niedriger werden und den Fluß
mehr frei geben, daß man dort größere Aufstauungen vornehmen
und das Wasser vielseitiger und stärker anwenden und ausbeuten
kann, daß die angeschwemmten Steine schon kleiner und teilweise
zu Sand zerrieben sind, das alles müssen die Schüler mit eigenen
Augen sehen.
Ebenso lesen sie aus der Wirklichkeit selbst ab, daß im Unter-
lauf das Wasser tief ist, ruhig und breit dahinfließt,
zur Schiffahrt nicht nur die Möglichkeit bietet, sondern geradezu
herausfordert,
daß man dort wegen der weiten und flachen Ufer Hafenanlagen
schaffen, Schuppen, Häuser, Eisenbahnen, Städte bauen kann,
daß ferner kaum noch Steine, dafür aber Sand und Schlamm
angeschwemmt und abgelagert werden,
daß und warum bei Hochwasser leicht Überschwemmungen statt-
finden,
daß für guten Abzug durch Befestigung und Geradelegung der
Ufer und fortwährende Beseitigung der aus dem Ober- und
Mittellauf angeschwemmten Sand- und Schlammmassen
(Ausbaggerung) und durch Deiche für die Verhütung von
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