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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mitteleuropa - S. 4

1913 - Nürnberg : Koch
H Das Deutsche Reich. =Jpk, An die hauptketten ^ ^ C im Süden reihen sich /0^Z 5 ~T %nach Norden zu vor- Tiirol ketten (vor berge), e , ' #> Salzburg- ^je me^ zwischen öchema der deutschen Sudqrenze 1500—1800 m hoch 1. Trettcicfiquelle(Hauptkamm der Augäuer Alpen) sind; sie zeichnen sich 2 l Verta eh quelle „t. c rr W 1 3. Eintritt des Lech (bei Füssen) nach Deutschland ebenfalls Z. Cl. noch 4. „ der Loisach nach Deutschland durch steile Abstürze, 6 dhz/rszn(nf'fsfharnrtz ljlrol) schmale Grate, kühne des Inn (Kufstein i Tirol) vtf .... 1 7. Komgsseet Zelsenbildungen aus. 2. Dann aber folgen sanftgeschwungene, wellige Hügel, die einen allmählichen Übergang zur Hochebene vermitteln. Strecke vom Bodensee bis zur Salzach am Nordfuß desgebirges — 1/2 Maßeinheit — 250 km. Gesamtbild. Die Deutschen Ralkalpen bleiben an höhe hinter dem süd- licheren Hauptzug des Gebirges zurück. Ebenso fehlen ihnen die weit unterhalb der Schneegrenze herabreichenden Gletscherströme der Hauptalpen- denn nur die höchsten Gipfel (Zugspitze, Hochvogel, Mädelegabel) besitzen Zirnfelder. (Firnschnee — alter Schnee; vgl. Firnewein = alter Wein. Im Gegensatz zum Neuschnee wird der Firn immer mehr mit Eiskörnern, gefrornen Schmelzwasser- tropfen, durchsetzt,- zugleich bekommt er eine schmutzige Färbung). Sonst aber zeichnen sich gerade die deutschen Alpen durch wilde Schön- heit und abwechslungsreiche Landschaftsbilder aus: schroffe, steile Felswände wechseln mit tiefen, engen, vom Wasser ins Gestein eingesägten und durchbrausten Schluchten („K lamme n"), klare, tiefe L e r g s e en mit freundlichen Tal- kesseln und Talweitungen. Denn sie sind sehr reich bewässert. Durch „verbauen" der „Wildbäche" sucht man zu verhindern, daß das herabschwemmen von Geröll und Schutt durch die nach Unwettern und Wolkenbrüchen plötzlich ungeheuer anschwellenden Lergwasser Schaden anrichte. Oer Wasserreichtum ist eine Folge des S ch n e e - und Waldreichtums sowie der zahlreichen Niederschläge. Gerade der Nordrand der Alpen fängt ja die von Nordwesten, d. h. vom Meere herkommenden Regenwolken auf,- es regnet daher in den bayrischen Alpen mehr als in vielen Tälern Tirols. Auch ist die Bildung von Wolken („Nebeln") in den Alpen selbst sehr lebhaft (siehe Teil I S. 22). von Oktober bis Ende Juni aber sind die höheren Berge meist mit tiefem Schnee bedeckt. Das Klima der Alpen gilt im übrigen als rauh,- die Höhenlage wirkt abkühlend. vor allem aber ist die Luftwärme starken Wechseln unter- warfen. Während es in feucht-kalten Sommern selbst in den Tälern öfters schneit, herrscht auf den Gipfeln oft mitten im Winter bei glänzendem Sonnenschein sommerliche Wärme. Und zwar scheint auf den höhen sehr häufig die Sonne, während die Täler von dicken Nebeln erfüllt sind. Pflanzen- und Tierwelt, Wirtschaftsleben. Weder das feuchte Klima noch die Unebenheiten des Geländes begünstigen den Feldbau. (Die breiteren

2. Mitteleuropa - S. 8

1913 - Nürnberg : Koch
8 Das Deutsche Reich. Fuß der Zugspitze liegt Garmisch-Partenkirchen - östlich dehnt sich das Karwendelgebirge, das größtenteils zu Österreich gehört, d) Die vorketten umschließen die breiten Täler: der ä rn m e r (Ammerwaldgebirge,- beachte den Namen „Waldgebirge")- mitten in Waldeinsamkeit hier Schloß Linderhof- am Ausgang des Gebirges liegt das durch sein Passionsspiel weltberühmte Dorf G b e r - ammergau- nahe dabei Kloster Ettal mit berühmter Kirche,- hart an der Ebene, die hier unvermittelter herantritt als beim Allgäu, ragt das „Ettaler Mandl" auf- der £ o i j a ch , in deren Gebiet Kochel- und Walchensee ge- hören- beide trennt der aussichtsberühmte Herzog st and sowie der (niedere) Hesselberg, über den eine berühmte Kunststraße (die Kessel- bergstraße) in vielen Windungen führt; der Isar, die oberhalb des ansehnlichen Marktfleckens Tölz einen Winkel („Isarwinkel") bildet,- hier zieht sich die langgestreckte Kelsen- mauer der Benediktenwand hin. Zwischen Mangfall und Inn („Mangfallgebirge") liegen Tegern - und Schliersee- nahe dem Inn schon ragt der berühmteste Aussichtspunkt der deutschen Alpen empor, der W e n d e l st e i n , auf den jetzt eine Lahn führt. Die Gegend um Miesbach ist bekannt durch Viehzucht,- über Kohlenbergbau s. o. Die Bayrischen Alpen sind zwar zugänglicher als das Allgäu, aber über- wiegend mit Wald bedeckt. Die Bevölkerung ist daher hier dünner. 3. Die Berchtesgadener Alpen umfassen: a) den langgestreckten Grat der Ehiemgauer Berge (südlich vom Chiemsee), d)die Berchtesgadener Berge im engeren Zinne- sie um- schließen den schönsten deutschen Alpensee, den Königssee. Zu ihnen gehört u. a. Gipfeln über 2000 m der zweithöchste Berg des Deutschen Reiches, der zweigipfelige W a tz m a n n ; über die Mar- morbrüche am sagenberühmten Untersberg sowie das Salz- bergwerk Berchtesgaden s. o. An der 5 a a l a ch , dem Nebenfluß der Salzach, der das Berchtesgadener Land vom übrigen Bauern ab- trennt, liegt Neichenhall- das in Wasser gelöste Salz wird von Berchtesgaden durch die berühmte Solenleitung (die über Traun st ein bis Nosenheim a. Inn führt) nach Neichenhall ge-. leitet und in der Saline versotten, z. T. aber auch zu Heilzwecken benützt (berühmter Badeort). Die Bewohner der Bayrischen und Berchtesgadener Alpen sind Bajuwaren und katholisch. 2. Die Schwäbisch-bayrische Hochebene. (Das Alpenvorland.) Entstehung. In der E i s z e i t (s. Teil I S. 22) hatten die Alpengletscher wiederholt eine ungeheure Ausdehnung erlangt. Damals waren nicht nur auch unsere deutschen Alpen mit Gletschern bedeckt, diese reichten öfters selbst weit über das Gebirge hinaus. Sie kamen bis in die Gegend von Memmingen, Augsburg,

3. Mitteleuropa - S. 90

1913 - Nürnberg : Koch
90 Das Deutsche Reich. Druck sie öffnen können, während die herankommende Zlut, stärker als die trägen Vinnenwasser, sich selbst den Zutritt sperrt. Kanäle durchziehen die Marschen, sie sammeln die Gewässer, dienen selber wieder zu Bewässerungszwecken und vor allem auch dem verkehr. Oft sind die menschlichen Siedelungen auf künstlichen Erhöhungen („Wurten") errichtet. c) Die Watten sind der seichte Ineeresteil unmittelbar an der Rüste. Lei der Ebbe liegen sie zum großen Teil (die „banden") trocken, nur die „Tiefen" bleiben als Zahrrinnen mit Wasser gefüllt, vielfach kann man dann vom Festland die vor- gelagerten Inseln zu §uß erreichen,- von Cuxhaven führt bei Ebbe ein Wagenweg nach Neuwerk. Bei dieser flachen Beschaffenheit der Rüste ist es ein wahres Glück, daß sich an der deutschen Nordseeküste verschiedene tiefe Buchten finden. Sie sind zweierlei Art: a) 0 o Ii a r t (in den die Ems mündet- Dollart — Senkung) und Jade- bucht (das Iadeflüßchen mündet in sie) sind runde Lecken, d) die Flußmündungen (von Weser und Elbe vor allem) haben trichterförmige Gestalt. (Schon wegen des Salzgehaltes des Wassers müssen diese Trichtermündungen als Nieeresteile gelten,- andrerseits bekommt die Nordsee doch erst etwa in der höhe von Helgoland ihren vollen Salzgehalt. Die Wesermündung bei Bremerhaven hat eine Breite von etwa 2 km (1,8), die Elbemündung eine solche von 3 km.) Oer wichtigste Teil der deutschen Nordseeküste ist die helgoländer Bucht, d. h. der rechte Winkel bei der Elbmündung, hier vermittelt h a m - bürg mit Cuxhaven Deutschlands Weltverkehr, die Mündung des Raiser-Wilhelm-Ranals die Verbindung mit der Gstsee, die Insel Helgoland endlich, die zu einer sehr starken Seefestung aus- gebaut wird, einen nachdrücklichen Schutz der wichtigsten Zugangslinie zu Binnen- Deutschland. Staaten und Siedelungen. Anteil an der deutschen Nordseeküste haben: 1. das Königreich Preußen mit den Provinzen Hannover und Schleswig- Holstein- 2. das Großherzogtum ©Idenburg (Jadebucht, Wesermündung)- 3. die Freien Hansa st ädte Bremen und Hamburg. Jeder von den Hafenplätzen hat seine besondere Bedeutung: 1. Emden, der westlichste (am Oollart), als Ausgangspunkt von Deutschlands unterseeischen Telegraphenlinien (Kabeln); 2. Wilhelmshaven (an der Zadebucht, rings von Gldenburgischem Gebiet umschlossen, aber zu Preußen gehörig) als K r i e g s h a f e n; 3. Bremen (— (Drt am Uferrand) vor allem als Auswanderer- Hafen und wegen seiner Einfuhr von Tabak (starke Zigarrenindustrie); Bremer- haven als Landungsplatz der Hochseeschiffe ist der Ausgangspunkt für die See- fahrten des Norddeutschen Llo^d, einer der größten Reedereien der Welt, die ihren Sitz in Bremen hat,- Bremen 250000, Bremerhaven 25 000 Einw.,' (Reederei — Schiffahrtsunternehmen.)

4. Mitteleuropa - S. 47

1913 - Nürnberg : Koch
Rheinisches Schiefergebirg. bis in die Gegend von Gießen finden sich (durchschnittlich 700 in hohe) v u l - k a n t u p p e n. Besonders zahlreich sind die Vulkane im Westerwald. Später haben dann die Gewässer, den Bruchlinien des Gebietes folgend, diese vulkanische platte aus schwärzlichem, rötlichem, bräunlichem Schiefergestein in einzelne Teile zerschnitten. So unterscheiden wir links des Rheins: 1. zwischen Nahe und Mosel Hunsriick? 2. zwischen Mosel und Tief- l a n d Life!; rechts des rheins: 1. zwischen M a i n u. Lahn Taunus; 2. zwischen Lahn und Sieg Wester- wald ; 3. nördlich der Sieg das Sauerland. Einzelbetrachtung. 1. Oer Hunsrück (= Hundsrücken, weil beschwerlich zum Überschreiten, oder hoher Rücken) ist mit prächtigen Laubwaldungen bedeckt und macht wegen der aufragenden Tuarzblöcke, die infolge ihrer Härte dem Wasser größeren Widerstand entgegensetzten als der Schiefer, noch am ehesten „gebirgsähnlichen" Eindruck. Die einst berühmten Achatlager (Achat ist ein Halbedelstein) sind jetzt erschöpft- die Achatschleifereien des Nahetals aber stehen noch in Blüte. 2. Die Lifel mit dem hohen Venn (Venn = Sumpf) ist großenteils baumlos, ungeschützt, allen Stürmen preisgegeben, rauh und wenig fruchtbar (es können Hafer, Buchweizen und Kartoffeln angebaut und Schafzucht betrieben werden). Die männlichen Bewohner der Eifeldörfer suchen in großer Zahl in rheinischen Fabriken Arbeit. Doch eignet sich das Gestein der Eifel vielfach zur Bereitung von Mühl st einen und zum Brennen von B i m s st e i n - ziegeln. Zahlreiche wertvolle Mineralquellen finden sich ebenfalls. Während das (unklugerweise einst abgeholzte) Venn ■— teils Heideland teils Sumpf und Moor — seinem Namen Ehre macht, sind die zahlreichen Rraterseen („Itc aar e") eines Teiles der Eifel nicht ohne landschaftlichen Reiz - der größte und schönste ist der fischreiche Laacher See (bei Andernach), viele dieser einstigen Zeuerschlünde und nachmaligen Seen sind jetzt Wiesen. (Krater — trichterförmige Öffnung eines „feuerspeienden Barges"; griech. Ursprungs, krater — Itcischkessel zum Mischen von Wasser mit Wein.) 3. Oer Taunus oder höhe (im Volksmund) ist infolge seines Reichtums an Mineralquellen sowie durch das Nationaldenkmal der Ger- mania auf dem mit Eichen und Buchen bedeckten Niederwald der besuchteste Teil des Gebietes. Die berühmten Badeorte verteilen sich rings um und über den Taunus: a) am Südabhang Wiesbaden (100 000 Einw.), Soden und h o m b u r g v. d. h., b) am Gstabhang Nauheim, c) am Nordfuß Ems, 6) auf dem Gebirge (Nieder-) Selters. 4. Oer Westerwald hat zwar ziemlich rauhes Klima, aber neben Heide- und Moorstrecken finden sich auch ausgedehnte Waldungen und Weide- flächen, Eisen-, Rupfer- und T o n l a g e r. Oer Ton findet Oer- wendung zur Herstellung von Bier- und Mineralwasserkrügen („Rannebäcker- ländchen"), die Erzvorräte aber sind von umso größerer Bedeutung, als

5. Mitteleuropa - S. 88

1913 - Nürnberg : Koch
88 Das Deutsche Reich. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe Nordsee: Das (im allgemeinen grünliche) Was- ser der Nordsee ist ziemlich s a l z r e i ch. (ömal größerer Salzgehalt als Ostsee.) 2. Ebbeund Flut („die Gezeiten") treten an der Nordseeküste sehr stark auf; bei der Flut steigt das Wasser an der Rüste durchschnittlich um Zimmerhöhe (3 in), in Bremen noch um V2 m. [Oft (namentlich im Frühjahr und gerbst) wüten sog. Sturm- fluten, wenn andauernde Nordwestwinde das Wasser landwärts peitschen; es staut sich dann bis zu 3 m Höhe über den gewöhnlichen Wasserstands 3. Die wegen ihrer Stürme gefürchtete Nordsee („Mordsee") hat einen st a r k e n Wellenschlag; daher sind die Seebäder an der Nordsee besuchter als die an der (Dst- see; schon eine Überfahrt nach Helgoland kann jene Erscheinungen (Übelkeit, Schwindel, Erbrechen) hervorrufen, die als „Seekrank- heit" bekannt sind. 4. Der starke Wellenschlag wühlt den Grund auf, weshalb das Nordseewasser ver- hältnismäßig reich an Beimischungen ist und oft ins Gelbliche oder Graue spielt. 5. Schon infolge des Salzgehaltes und des starken Wellenschlages bleiben die Nord- seehäfen eisfrei. von Unterschieden: Ostsee: J. Das (mehr bläuliche) Wasser der Ost- see hat einen geringen Salzgehalt, da die Verbindung mit dem offenen Meer nur schmal ist und mehrere hundert Flüsse ringsum gewaltige Süßwassermengen dem „Baltischen Meere" zuführen. 2. In der Ostsee machen sich die G e - Zeiten kaum noch bemerkbar. Dort, wo die Flut am höchsten steigt, erreicht sie noch nicht die Höhe wie ganz zurück in den Flußmündungen der Nordsee. ^ Gefähr- liche Sturmfluten können natürlich durch heftige Winde — Oststürme — wie an der Nordseeküste entstehen.] 3. Der Wellenschlag der Ostsee ist verhältnismäßig gering. $.^Das ruhigere Ostseewasser ist f l ar er, aber auch kälter. 5. Alle deutschen Ostseehäfen frieren zeitweise zu; ^23 konnte man von Lübeck nach Danzig zu Fuß über das gefrorene Meer gehen. Auch sonst sind noch einige Unterschiede beachtenswert: 6. Das „Deutsche" M e e r ist größer als das Baltische; es ist etwa ebensogroß wie Deutschland, die Ostsee etwa um das Doppelte des rechtsrheinischen Bayern kleiner; 7. die N 0 r d s e e ist auch durchschnittlich etwas t i e f e r als die Ostsee. Doch sind beide Meere nicht besonders tief; ihre mittlere Tiefe übertrifft die Höhe des Turms einer größeren Stadtkirche nicht (Ostsee 67 m, Nordsee 90 m); im Bereich der deutschen Rüsten können 20 m als durchschnittliche Tiefe gelten. b) Die deutschen Hüften. Länge. Wenn man nur die allgemeinen Umrisse in Rechnung zieht, so findet man für Deutschlands Küste eine Länge = 2y2 Maßeinheiten (1270 km). Wenn man aber die gesamte X ü st e n l i n i e ins Auge faßt, d. h. alle Buchten und den Umfang sämtlicher Inseln mitrechnet, so ergibt sich das Doppelte = 5 Maßeinheiten (= Hälfte der Länge der Landgrenzen). Schon daraus sieht man, daß die deutsche Küste nicht schlecht ge- gliedert sein kann, d. h. nicht arm an Einbuchtungen, Halbinseln und

6. Mitteleuropa - S. 91

1913 - Nürnberg : Koch
Nordseeküste. 91 4. Geestemünde (neben Bremerhaven) ist Deutschlands wichtigster Zischereihafen- von hier aus unternehmen die Hochseefischer zumeist ihre Zährten- 25 000 (Jirttv.; 5. Hamburg (= Waldburg) ist Deutschlands wichtigster Seehandelsplatz überhaupt- Cuxhaven an der Llbmündung ist der Landungsplatz für die Vzeanriesen der h a p a g, d. h. der Hamburg-Amerika- paketfahrt-Aktien-Gesellschaft, der größten Reederei der Welt,- ihr Sitz ist Hamburg. Hamburg ist Deutschlands zweitgrößte Stadt (1 Mll. Einw.)- mit Ant- werpen wetteifert es um den Ehrenplatz als wichtigster, verkehrsreichster See- Handelsplatz des europäischen Festlandes. Die Zahrwassertiefe der Elbe ist hier (Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Zollhafen. Freihafen. <Hier werden die fürs Inland bestimmten Waren, (Waren, vom Ausland kommend und wieder fürs die zollpflichtig sind, ausgeladen.) Ausland bestimmt, sind „frei" von der Verzollung.) Der Hamburger Hafen. durch Kusbaggerung auf 10 m gebracht. Die zahlreichen (14) Häfen dienen den Tausenden von Schiffen, die alljährlich Hamburg anlaufen (über 40 000, davon 2/5 etwa Seeschiffe), als Anlageplatz. Die Uferstrecken der Hamburger Häfen („Kais") sind über 20 km lang. Der verkehr Hamburgs erstreckt sich nach allen Weltteilen, vor allem aber rege ist er mit Amerika. Die wichtigsten Gegenstände, die über Hamburg eingeführt werden, sind: überseeische Rohprodukte, die dann im Unlande weiter verarbeitet werden, z. B. Zelle, Baumwolle, Kautschuk, Kakao, palmkerne und Kokosnüsse zur Glbereitung usw.- Kolonialwaren, z. B. Kaffee- Lebensmittel, namentlich Getreide, überseeisches (Dbst und Südfrüchte (Hamburg Deutschlands größter Lebens- mittelmarkt)- endlich Petroleum, Kohlen, überseeische wertvolle Hölzer u. ä.

7. Mitteleuropa - S. 72

1913 - Nürnberg : Koch
72 Das Deutsche Reich. Die Lausitz. Wie Ausläufer des Erzgebirges im Südwesten so schließt der etwa 200 m aufsteigende Steilrand der Lausitz die Dresdener Bucht im Nordosten ein. (£. = Sumpfland). Das eigentliche Lausitzergebirge erweckt durch zahlreiche bewaldete, bis zu 1000 m hohe Vasaltkuppen, zwischen und um welche sich wohlbebaute, auch industriereiche Täler schmiegen, den Eindruck eines richtigen Gebirges. Es gehört aber großenteils nicht mehr zu Deutschland. Daran schließt sich nordwärts die Lausitzer Granitplatte. Sie dacht sich nach Nordwest und Nordost ab (Südrand 460 m, Nordrand 100 m); zahl- reiche Zelsbuckel überragen sie (um etwa 200 m); denn noch war der Granit kaum erhärtet, als von unten her abermals feuerflüssige Massen in ihn eindrangen. (Das Gebiet des Lausitzer Granits ist bedeutend umfangreicher als der harz, = mehr als 6 x Bodenseefläche). Die Niederlausitz endlich gehört schon ganz dem Tiefland an,- sie ist wichtig durch zwei mächtige (20 m bzw. 15 m starke) Braunkohlenflöze. Die durch Baggermaschinen gewonnene Braunkohle wird zu Briketts gepreßt (Hauptort: Senftenberg). Oer Lausitz entspringt ein Seitenfluß der Elbe, die S p r e e , sowie ein Neben- fluß der Gder, diegörlitzerneiße,so genannt nach der in der gleichnamigen Bucht am Zuße der Landskrone gelegenen Stadt G ö r l i tz (86 000 Einw., Tuch- weberei). Die Sudeten. Sudeten ist der S e s a m t n a m e für das Gebirge vomouellgebiet der Görlitzer Neiße bis zu dem der Gder (Gesamtausdehnung — V2 Maßeinheit- Breite 40—90 km, Zläche — sechsmal harz). Don allen deutschen Mittelgebirgen haben die Sudeten die meiste Ahn- lichkeit mit den Alpen. Sie sind höher als alle anderen (höchste Gipfel 1600 m)- an manchen Stellen bleiben auch im Sommer Schneereste liegen (Zirnflecke),- wie in den Alpen geht der Wald in den höheren Teilen der Sudeten in Krummholz über, dann folgen Zlächenmit kurzem Gras und nackte Selsen. Auch bilden die Sudeten ein abwechslungsreicheres Bild als die meisten anderen deutschen Mittelgebirge: breite und schmale Kämme, Kuppen und Pyramiden, jähe Abstürze, Talkessel, die an die Kare der Alpen erinnern, Bergseen,Wasserfälle finden sich in bunter Sülle. An Stelle der Senn- Hütten der Alpen treten die „Baude n". Die Bevölkerungsdichte ist größer als in den Alpen (Leineweberei stark verbreitet). Oer Haupt- unterschied zwischen Erzgebirge und Sudeten ist die verschiedene Abdachung: die Sudeten fallen im allgemeinen steil nach Norden, nach Süden stufenförmig ab. Auch sind die Sudeten kein einheitlicher Gebirgszug- wir unter- scheiden folgende Teile: a) An das bis oben bewaldete Jsergebirge (bis 1120 rn) schließt sich das sagenberühmte Riesengebirge (Schneekoppe 1600 m). Beide haben aus- gesprochene Kammbildung- über den ganzen Gebirgsrücken (= Vio Maßeinheit) des Riesengebirgs läuft ein Weg, der zumeist auch die Grenze gegengster-

8. Mitteleuropa - S. 96

1913 - Nürnberg : Koch
96 Das Deutsche Reich. Die Rüstenstrecke nördlich von Königsberg (das Samland) ist Hauptfundgebiet für Bernstein- die Bernsteinfischerei bringt in die eintönige Beschäftigung der Mstenbevölkerung (Zischfang, Zischräucherei u. dgl.) Abwechslung. — gm Kusgang aus dem Rurischen Haff liegt Blemel (20 000 (Eitra».), die nördlichste Stadt des Reiches. Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen an der Küste. Bei der Häufigkeit der Stürme und Nebel auf der Nordsee sowie im Einblick auf den regen Verkehr in dem an Untiefen reichen U?asser sind die Sicherheitsvorkehrungen hier besonders zahlreich. a) Don der deutschen Seewarte in Hamburg aus werden die verschiedenen Signal st ellen benachrichtigt, die durch Aufziehen von Flaggen, Bällen oder Laternen auf Masten oder Stangen Sturmwarnungen ergehen lassen. (Nach Eschner, Technol. Wandtafeln. Leipziger Schulbilder-Berlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Rettung Schiffbrüchiger. Leuchtturm. 2. Das Rettungsboot wird ins Wasser gelassen. 3. Raketenapparat. b) Die L e uchtseuer weisen den Schiffen bei Nacht den !Veg durch Untiefen zum sicheren Hafen. Entweder brennen sie am Strand (in Leuchttürmen aus Eisen und Stein oder auf Baken, d. h. Gerüsten) oder in See (auf verankerten Feuerschiffen oder Leuchttonnen). c) Die Lotsen, d. h. Seeleute, welche auf schwierigem Lahrwasser die Führung der Schiffe unternehmen, müssen auch bei unruhiger See an Bord gehen. An besonders gefähr- lichen Punkten finden sich—meist als Gründungen der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" — (<H) Rettungsstationen; von hier aus werden durch verschiedene ^Nittel (f. o.) im Notfälle versuche zur Rettung in Seenot Befindlicher unternommen; J865 bis ^900 wurden an den deutschen Rüsten so nahezu 3000 Personen gerettet. — Die flache Rüste der Nordsee ist für die Landesverteidigung sehr günstig. Aber auch durch künstliche Befestigungsanlagen ^ „Rüstenbatterien", ausgestattet mit besonders mächtigen und besonders weittragenden Geschützen) sucht man feindliche Landungen unmöglich zu machen.

9. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 57

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
22. Deutschlands Zustand nach dem 30jährigen Krieg. 57 nur ein großer, sondern der größte Teil seiner Bewohner umfam, ist begreiflich, wenn man bedenkt, daß sich das verworfenste Gesindel Europas ein Menschenalter lang auf dem blutgetränkten Boden Deutschlands herumtrieb, sengend, plündernd, mordend, allen Lastern frönend und vorher nie gekannte Grausamkeiten ausübend. Städte und ganze Landstriche waren verödet*). In der Gegend von Freising standen ganze Dörfer leer. „Innerhalb ganzer Quadratmeilen befanden sich in manchen Gegenden kein Pferd, feine Kuh, fein eßbares Tier, aber Bären, Wölfe in großer Anzahl; fein Fruchtbaum, fein Haus: Dickicht und Waldbäume standen auf Grund und Boden, welchen noch vor drei Jahrzehnten die Pflugschar durchzog;" ebenso in andern Gegenden Deutschlands. Das Schwert, der Hunger, Krankheit und Seuchen hatten Deutschlands Bevölkerung von etwa 16 Millionen auf ungefähr 4 Millionen gebracht. c. Verwilderung. Zn all' dem kommt noch, daß die den Krieg überlebenden Menschen geistig und sittlich verkommen, verwildert waren. Der Hunger hatte so überhand genommen, daß die Verstorbenen verzehrt, ja daß die Kinder von ihren Eltern geschlachtet und gegessen wurden. Ganze Banden bildeten sich, die auf Menschen Jagd machten, um ihr Leben zu fristen. d. Landwirtschaft. Daraus ergibt sich, welch' großen Rückgang die Landwirtschaft nehmen mußte. Ans blühenden Gärten und wohlangebauten Gegenden waren traurige Wüsteneien, waren Wälder geworden. Mangel an Menschen, Vieh und Getreide ließ erst allmählich eine Besserung zu. Nicht selten mußten Weiber und Kinder den Pflug ziehen. 6. Gewerbe. Ebenso hatte das deutsche Gewerbe gelitten. Die Wollweberei blühte vor dem Kriege jahrhundertelang und brachte *) Augsburg hatte vor dem Kriege gegen 90 000 Einwohner, nach demselben noch 6000; Berlin sank von etlun 25 000 ebenfalls auf 6000. Sachsen verlor von 1631—1632 etwa 1 Million Menschen; die Psalz sank von V2 Million aus 50000; Böhmen verlor etwa 2v2 Million. ß**

10. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 86

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
86 Zweiter Abschnitt. 29. Ludwig I. und Maximilian Ii., deren Schöpfungen. 1. Köni g Ludwig I. a. Ludwig als Privatmann. Ludwig war ein einfacher iirtb sparsamer Fürst. „Nie", sagte er, „habe ich einen Schlafrock gehabt und nie einen Lehnstuhl, und wenn ich des Morgens aufstehe, bin ich gleich ganz angekleidet." Die vielen Kammerdiener seines Vorgängers wurden mit den Worten entlassen: „Anziehen kann ich mich selbst, und ausziehen will ich mich nicht lassen." Gerne beschäftigte er sich mit den Meisterwerken großer Geister. Die Dichter Goethe und Schiller liebteer vor allem und führte Werke von ihnen sogar auf Reisen mit. Der König stand gewöhnlich frühe auf und arbeitete viel. Für alles hatte er Interesse; nicht selten mischte er sich ganz allein unter das Publikum, wobei es, da er häufig nicht erkannt wurde, öfters zu ergötzlichen Vorfällen kam. So wurde er z. B. einmal von einem heftigen Regen überrascht. Er rettete sich in ein Häuschen der Vorstadt Au. Sehend, daß die Armut mit ihrem traurigen Gefolge daselbst Wohnung genommen, fragte er die Hausfrau, ob sie sich denn noch nicht an den König um Unterstützung gewandt habe. Allein diese entgegnete zornig: „Was, von dem Knicker wäre anch was zu holen!" Der König lachte und schickte noch an demselben Tage eine Hundertguldenrolle mit der Aufschrift: „Von Ludwig dem Knicker". b. Lndwig als Regent. Unter der Regierung dieses Fürsten entstand eine große Zahl von Anstalten und Einrichtungen, welche für das Wohl des Staates von großer Bedeutung wurden. Die Landwirtschaft hob sich u. a. durch Bildung von Hagelversicherungsvereinen und durch besondere Pflege die Obstbaumzucht. Das Gewerbe suchte er durch Industrieausstellungen mit Preisverteilung, durch Gewerbe- und polytechnische Schulen zu heben. Ebenso war er für den Handel besorgt. Die Eisenbahnbauten, anfangs nicht wenig angefeindet, erweiterten sich immer mehr und mehr. Auch der Ludwigskaual wurde unter ihm ausgeführt. Eine große Förderung erfuhr aber der Handel durch die Mitwirkung Bayerns zur Gründung eines deutschen Zollvereins, wodurch
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