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1. Das Deutsche Reich - S. 20

1913 - München : Oldenbourg
, 20 Das Deutsche Reich. und zun: Lebensunterhalte der Menschen verbraucht. Tank dem riesigen Umsatz dieser Massengüter ist Tuisburg-Ruhrvrt nicht bloß der wichtigste Hafenplatz des Ruhrgebiets sondern überhaupt der größte Binnenland- und Flußhafen des ganzen Kon- tinents geworden^). Auch Düsseldorf nimmt teilweise noch an dieser Art des Verkehrs teil; sein Hinter- land bilden die betriebsamen Landschaften des Wuppertales. Köln zeichnet sich vor allem durch die Vielseitigkeit seiues Verkehrs und des Umsatzes eigener Erzeugnisse wie fremder Produkte aus und sein Hafen ist der Endpunkt der Rhein-Seeschiffahrt; denn von hier aus gehen Tampfer bereits direkt nach London, Bremen, Hamburg, Lübeck, Tanzig und Königs- berg. Mainz und Frankfurt a. M. weisen verwandte Züge mit Köln hinsichtlich ihres Hafenlebens und dessen Besonderheiten auf, iu Mannheim-Ludwigshafen endlich erreicht die regelmäßige Großschiffahrt des Rheins ihr Ende und hier geschieht das Um- laden aus den Schiffen in die Eisenbahnen, die von hier aus uach ganz Süddeutschland und der Nordschweiz auseinanderstrahlen. Um sich eine Vorstellung von der Flotte, die auf dem Rhein verkehrt, zu machen, sei erwähnt, daß das neueste Rheinschiffregister allein 1272 Personen-, Schlepp- und Fracht- dampfer und 9262 Schleppkähne und Segelschiffe aufweist, ungezählt die zahlreichen Motor- boote, Nachen, Flöße und holländischen und belgischen Kanalboote, die den Fluß im Unter- lause beleben. Tie prächtigen, mit aller Bequemlichkeit der Neuzeit ausgestatteten Salon- dampfer der Köln-Tüsseldorfer Gesellschaft erregen billig das Erstaunen und die Freude aller Reisenden und sie geben neben den großen Schleppzügen dem ganzen Flußbilde einen eigen- artigen Zug. Welche Bewegung dieser Verkehr hat, erhellt aus den Aufschreibungen z. B. ans der Kölner Schiffbrücke. Es passierten diese schon im Jahre 1906 fast 4000 Personendampfer, über 17 000 Schleppdampfer und über 33 000 Schleppkähne, 3600 Güterdampfer, 950 zu Tal treibende Schiffe und 290 Flöße. Nicht mitgerechnet sind dabei jene Fahrzeuge, meist kleine Tampsfchiffe und Benzinboote, die den örtlichen Bedürfnissen dienen und die Be- förderung von Menschen und Gütern von den großen Rheinuferstädten zu den Vororten übernehmen. Alle die vorausgegangenen Ausführungen behandeln nur die Wasserstraße des Rheins. Bedeutsamer noch erscheint die Stellung des Stroms im Handels- und Verkehrs- leben Teutschlands und Westeuropas, wenn sein Talgebiet auch als Wegweiser des Landverkehrs ins Auge gefaßt wird; iu diesem Sinne erscheint sein Talweg als eine Weltstraße ohnegleichen. Er weist den Weg von England, Belgien und Holland nach Genua und Brindisi und weiterhin nach Afrika, Asien und Australien und die Hauptver- kehrsorte am Rhein sind zugleich Eisenbahnmittelpunkte ersten Ranges in Deutschland. Was dies sagen will, erhellt aus der Tatsache, daß an den beiden Rheinufern täglich während des Sommers an 400 Züge auf- und abwärts vor dem erstaunten Auge des Beschauers vorüberrollen. Tie Pläne zur Nutzbarmachung des Stromes für Handel und Verkehr sind indes noch lange nicht an einem festen Zielpunkte angelangt, sondern sie schweifen weiter und ziehen neue große Schöpfungen in den Kreis der Erwägungen und Vorarbeit. i) Die wichtigsten Binnenhäfen des Reiches sind folgende: Beförderte Güter 1910 Duisburg—ruhrort....... 2072 Mill. t .Hamburg.........123/5 „ „ Berlin mit Charlottenburg .... 872 „ „ Mannheim..........44/5 „ „ Ludwigshafen a. Rh.......2v2 „ „

2. Das Deutsche Reich - S. 45

1913 - München : Oldenbourg
Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. 45 Deutschlands Postwesen wurde unter Generalpostmeister Stephan, dem Begründer des Weltpostvereins, vorbildlich sür die ganze Welt. In der modernen Ausgestaltung seines Binnenschiffahrtswesens schreitet Deutschland rüstig fort. Die Länge der deutschen Flußschiffahrtswege beträgt bereits 15 000 km — J/4 der Schienenwege. Die Kanalisierung der Flüsse zur Gewinnung von Großschiffahrtswegen schreitet gleichfalls rasch voran. Das vielverzweigte oft- deutsche Wasserstraßennetz lehnt sich an die Elbe, das neue westdeutsche an den Rhein; an diesen suchen auch Bayern und Württemberg durch neue Kanalprojekte immer engeren Anschluß zu gewinnen (siehe oben S. 21). Den stärksten Aufschwung hat die deutsche Seeschiffahrt genommen. Deutschland besitzt heute die bestausgerüsteten Häfen, die besten Schiffstypen, die leistungsfähigsten Linien, die sorgfältigste Bordorganisation und die größten Schiffahrtsgesellschaften. Die deutsche Handelsflotte ist heute die zweitgrößte der Welt, nur die des britischen Weltreiches überragt sie ums vierfache. Der Schwerpunkt der deutschen Seeschiffahrt liegt in der Nordsee; an ihrer Küste sind auch zwei der größten Seeschiffahrtsgesellschaften der Welt entstanden: die Hamburg-Amerika-Linie, die größte unter allen, mit dem Sitz in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd mit dem Sitz in Bremen1). Hanpthandelsflotten in Tausend Netto-Registertons (1911). 12 Z «I «| s? Millionen Tonnen 12 11 10 9 8 7 6 4 3 2 1 Reg.-*) Tonnen (1912) Per- sonal -o s s Cq|:^ 05 S3 Hamburg-Am erika-Linie . . Norddeutscher Lloyd . . . 1 306 819 889 183 192 131 23 500 22 000 66 40 17 26 238 194 *) 1 Register-Tonne = 2,83 cbm.

3. Das Deutsche Reich - S. 46

1913 - München : Oldenbourg
46 Das Deutsche Reich. Durchschnitt durch die „Amerika" der Hamburg-Amerika-Linie. Unser Bild gibt eine Anschauung von der gewaltigen Grüße eines modernen Dampfers, die aber noch lange nicht an die des „Imperator" heranreicht. Wir sehen, wie über dem Maschinenraum noch 9 Stockwerke den verichie- denslen Zwecken dienen.

4. Das Deutsche Reich - S. 47

1913 - München : Oldenbourg
Der Riesendampfer „Imperator" der Hamburg-Amerika-Linie (s. S. 45), der im Jahre 1913 seine erste Fahrt angetreten hat, überragt bei weitem alle bisher das Weltmeer durchfurchen- den Schiffe an Größe und Eleganz; unser Bild stellt ihn neben der „Deutschland", einem der größten bisherigen Dampfer der Gesellschaft, dar. Er hat einen Tonnengehalt von 50000 t, eine Länge von fast 280 in, eine Breite von nahezu 30 m und einen Tiefgang von fast 15 in. In seinem Innern befinden sich neben den vornehmsten Unterkunftsräumen auch ein Schwimmbad, eine Reitbahn usw. Linienschiff „Deutschland". Mehr und mehr erwirbt sich auch die deutsche Kriegsflotte eine achtunggebietende Stellung unter den übrigen Marinen durch den Bau von Großkampfschiffen.

5. Das Deutsche Reich - S. 51

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 51 B. Einzelgebiete. I. Die deutschen Meere und ihre Küsten. Ztte Mordsee und ihre Küste. Natur. Die Nordsee hat den Charakter einer Flach fee; dazu ist sie gefähr- lich durch Sandbänke, starke Fluten und heftige Stürme. Sturmfluten haben an der durchweg flachen und daher den Wogen des Meeres leicht zugänglichen Küste schon große Verheerungen angerichtet. So ist die ganze vorliegende Reihe der Ost- und Nordfriesischen Inseln der Rest des ehemaligen Dünensaums des Festlandes. Der Zugang zur Küste wird infolge der Untiefen und Sandbänke nur durch zahlreiche Seezeichen (Tonnen, Baken, Leuchttürme, Leuchtschiffe usw.) er- möglicht. Die Gefahren der Nordsee wurden aber zu einer ausgezeichneten Schule der deutschen Seevölker, der Sachsen und Friesen, die das ganze Mittelalter hindurch das „Deutsche Meer", wie die Nordsee allgemein hieß, beherrschten. Ihre zähe Ausdauer wußte selbst in den Zeiten völligen Zerfalls der Reichsmacht die fast ungestörte Blüte der beiden Hansestädte Bremen und Hamburg zu erhalten. Verkehrsbedeutung. Ihre Hauptbedeutung für Deutschland hat die Nordsee trotz aller Gefahren, die auf ihr drohen, und trotz ihres ungünstigen Küstencharakters als Verkehrsstraße. Durch seine Lage an der Nordsee gehört das Reich zu den atlantischen Mächten wie England, Frankreich, Holland und andere Staaten und in eben diesem Umstände liegt eine der Hauptursachen seiner wirtschaftlichen Machtentwicklung in der Gegenwart. Durch die Nordsee hat es den Zugang zum völkerverbindenden Ozean, wo der wirtschaftliche und oft auch der politische Wett- kämpf der Nationen ausgefochten wird. Deutschland ist aber in der Hauptsache Nordseeland. Seine Hauptflüsse Rhein und Elbe, dann die Weser greifen tief ins Binnenland ein, verknüpfen den größten Teil des Reiches aufs innigste mit der Nordsee und tragen so ozeanische Natur bis in das Herz des Reiches. Der „Zug zum Meere" ist durch die Abdachung der deutschen Flüsse nach Norden schon in der Natur des Landes begründet. Noch andere Vorzüge hat Deutschlands Lage an der Nordsee. Zu den Gest adeländern der Nordsee zählen die ersten Handels- und Industriegebiete des Erdteils: Holland, Belgien, Frankreich, England. Weite Meeresbuchten (wie Dollart- und Jadebusen) und die breiten Mün- düngen der Ströme ersetzen den Mangel einer guten Küste; die Fluß- Mündungen, diese natürlichen Tore des Verkehrs, öffnen sich starken Gezeiten und werden dadurch bis tief ins Binnenland hinein für die größten Handelsschiffe zugänglich. Endlich ist die Nordsee dank den Einwirkungen des Golfstroms den Winter hindurch eisfrei und gestattet so die ununterbrochene Verbindung mit den übrigen Gestadeländern und dem Weltmeere. Die Nordsee ist unser Weg zu den überseeischen Ländern, hieher gehen neben unseren wichtigsten schiffbaren Strömen auch bedeutsame Schienenwege und hier sind darum unsere größten Seehandels- Plätze erwachsen. Immer mehr richtet sich daher der Blick des deutschen Volkes auf seine Küsten, deren Wert kaum zu überschätzen ist. Die Nordsee, ein Rand- meer, ist Deutschlands wichtigster Wasserweg. Der Nordsee gehört der wich- tigste Teil der deutschen .Mste an: die Elbemündung samt der Pforte des

6. Das Deutsche Reich - S. 52

1913 - München : Oldenbourg
52 Das Deutsche Reich. Nordostseekanals. Tie freie Seeschiffahrt auf der Nordsee ist ein Lebens- element der deutschen Volkswirtschaft. Aber Deutschland liegt nicht unmittelbar am Ozean wie England und Frank- reich, sondern nur an einem Randmeere, der Nordsee, und an einem Binnenmeer, der Ostsee. Auch Belgien und Holland sind dem Atlantischen Ozean nähergerückt. Die deutschen Schisse haben daher von Hamburg und Bremen aus einen längeren Weg zum Ozean zurückzulegen. Das aber hat Zeitverlust und erhöhte Ausgaben zur Folge. Überdies kann im Kriegsfalle Deutschlands Ausgang zum Ozean durch die gewaltige englische Kanalslotte gesperrt werden. Diese Nachteile und Schranken hat deutsche Tatkraft in erheblichem Maße zu überwinden verstanden. Die deutsche Handelsflotte ist heute bereits 2% mal so groß wie die französische und ihr Wachs- tum vollzieht sich fogar viel rascher als das der englischen Flotte (s. S. 45). Gesamtverkehr der wichtigsten deutschen Teehäfen im Jahre 1910 in Millionen Tonnen. Hamburg .... - 25,1 Bremerhaven. . . —- 3,6 Bremen .... -—■— 3,3 Stettin...... 3,1 Zmn Vergleich: London......... 39,5 Liverpool .... -- 28,5 Antwerpen . . .--24,2 Küstenstädte. An den Eingangstoren der Nordsee haben sich auch die Haupt- stapelplätze des überseeischen Handels entwickelt: an der Wesermündung Bremen und an der trichterförmigen Elbemündung Hamburg. Die Freie und Hansestadt Hamburg erfreut sich eiuer äußerst günstigen Lage. Die vordringende Flut macht es noch für Seehandelsschiffe erreichbar und die seeartige Erweiterung der Alster, eines Nebenflusses der Elbe, ermöglichte an- sehnliche Hafenanlagen, die seither eine großartige Erweiterung erfuhren, vor allem durch den fog. Freihafen. Die Elbe und ihre Nebenflüsse verbinden Hamburg mit ausgedehnten und produkteureichen Gegenden Deutschlands und Österreichs. Ham- bürg ist also Fluß- und Seehafen zugleich. Infolgedessen wurde Hamburg einer- seits der Hauptausfuhrhafen für die Erzeugnisse Deutschlands und Österreichs und anderseits der Haupteinfuhrhafen für Kolonialwaren. Als Seehafen nimmt es unter allen Seestädten des Kontinents den ersten Rang ein^). Ja sein Auslandsverkehr (mit 23 Mill. Reg.-Tonnen) kommt nahezu dem von London (mit 24 Mill. Reg.-Tonnen) gleich. Es ist auch der Sitz der großen Schiffsbauwerft Blohm und Voß und mehrerer kleinerer Werften wie einer Zweigniederlassung des „Vulkan" in Stettin. Die Stadt bildet auch die Hauptstütze der kolonialen Tätig- keit des Reiches und hat ein groß angelegtes Kolonialinstitut. Am Hochufer der Elbe liegt die deutsche Seewarte, wichtig durch ihre Sturmwarnungen und die Wettervorhersage. — Seiner Einwohnerzahl nach (bereits über 1 Mill. Einw.) ist Hamburg die zweitgrößte Stadt des Reiches. i) Von dem gesamten Tonnengehalt der deutschen Handelsflotte entfallen heute volle 54% auf Hamburg; es folgen Bremen mit 27% und sämtliche übrige deutsche Häfen mit 19 %•

7. Das Deutsche Reich - S. 4

1913 - München : Oldenbourg
4 Das Deutsche Reich. Zur Vorbildung junger Deutscher für amtliche oder nichtamtliche Tätigkeit in überseeischen Gebieten sind in neuester Zeit auch besondere Schulen ins Leben gerufen worden, so das Hamburger Kolonialinstitut, das Orientalische Seminar in Berlin und die Kolonialfchule in Witzenhausen an der Werra. Der Bewahrung des Zusammenhangs der Auslanddeutschen mit der nationalen Kultur und Geistesbildung dienen ferner zahlreiche Vereinigungen Deutscher im Auslande selbst, so der Deutsch-Amerikanische Nationalbund, dann die zahllosen deutschen Turn-, Schützen-, Gesang- und andere Vereine, deutsche Bibliotheken, wie sie an vielen Orten des Auslandes bestehen, und deutsche Zeitungen, die in großer Zahl in Nord- und Südamerika, auch in Ostasien verbreitet sind. Eine kräftige Stütze des Deutschtums im Auslande bilden endlich die amtlichen Vertreter des Deutschen Reiches: die Botschafter und Gesandten in den Haupt- städten und die vielen Konsuln und Konsularagenten an allen für Handel und Ver- kehr wichtigen Plätzen. Den nachdrücklichsten Schutz aller deutschen Interessen im Auslande vermag aber nur eine achtunggebietende Seemacht zu gewähren. Teutschland als Großmacht. Nach Flächenraum und Bevölkerungsziffer zählt das Deutsche Reich zu den Großmächten. Als solche erweist es sich auch in Wirt- , schaftlicher, militärischer und politischer Hinsicht. Im Welthandel nimmt Deutschland unter allen Ländern der Erde den 2. Rang ein. Nur England geht ihm voraus. (Näheres hierüber S. 36.) Deutschlands Wehrmacht zu Lande beträgt im Frieden 641000 Mann = 1% der Gesamtbevölkerung, in voller Kriegsstärke an 2y2 Millionen. Sie wird an Zahl nur von jener Rußlands übertroffen. Die Friedensstärke des fran- zösischen Heeres kommt der des deutschen annähernd gleich. In der Ausbildung seiner Seestreitkräfte hat Deutschland gleichfalls große Fortschritte gemacht. Es bleibt hierin nur gegen England erheblich zurück, dessen Kriegsflotte noch reichlich zweimal so stark ist als die deutsches) Seine wirtschaftliche und militärische Machtstellung sichert dem Reiche auch einen politischen Einfluß und macht es im Verein mit seinen Verbündeten seit mehr denn 40 Jahren zu einem „Schirmer des Friedens" in Europa. A. Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. I. Die geographische Lage des Deutschen Reiches. Begriff und Bedeutung der geographischen Lage. Unter der geographi- schen Lage eines Landes versteht man zunächst dessen geographische Länge und Breite; J) Reihenfolge der Seemächte (1912) nach dem Deplacement der Schiffe. ^Das Deplacement (Wasserverdrängung) gibt das Gewicht des von einem schwimmenden Körper (Schiff) verdrängten Wassers und damit des Schiffes selbst an.] England...... 2 651 000 t Japan ... 657 000 t Deutsches Reich .... 1 175 000 „ Italien ... 513 000 „ Ver. Staaten von Amerika 914 000 „ Rußland . . . 491 000 „ Frankreich...... 851000 „ Osterreich ... 275 000 „

8. Das Deutsche Reich - S. 36

1913 - München : Oldenbourg
36 Das Deutsche Reich. im Elsaß, in Baden und der Pfalz am vorteilhaftesten, die größten Tabakfabriken aber besitzen die Seestädte Bremen und Hamburg. Tie berühmtesten Lebkuchen erzeugt Nürnberg, Schokoladen Köln, Stuttgart, Pößneck (Thüringen) und Ham- bürg, Fleischwaren Braunschweig, Gotha, Frankfurt a. M., Westfalen, Pom- mern, Straßburg. Unübertroffen ist die deutsche Elektrotechnik, deren Erzeugnisse den Welt- markt beherrschen. Berlin und Nürnberg sind ihre Hauptmittelpunkte^). Lange vernachlässigt wurde die Fischerei. Man schenkt ihr aber in neuester Zeit erhöhte Aufmerksamkeit, namentlich auch der Seefischerei. Über 20000 Meuscheu finden in der deutschen Hochseefischerei ihren Unterhalt. (Erträgnis der deutschen Nordseesischerei 1911: 28 Mill. Mark.) Immerhin ist Teutschlands Anteil an der Hochseefischerei der Welt noch recht gering (2%, England 22%, Norwegen 13%). Es werden daher noch für viele Millionen Mark Fische eingeführt2). Tie Hochsee- fischerei liefert namentlich Heringe und Kabeljaus (getrocknet: Stockfisch).— Bewundernswerten Aufschwung hat der so jugendliche deutsche Schiffbau ge- itomnxen; die größten und schönsten Pafsagierdampser werben oorwiegenb auf beutfchen Werften hergestellt^). — Teutschland bildet mit England die größte Werkstätte der Erde. Teutschlands Wohlstand knüpft sich in steigendem Maße an seine Industrie und seinen Handels) Begünstigt wird die industrielle Entwicklung Deutschlands, abgesehen von seinem Reichtum au Kohlen und Eisen, durch feine vielen Wasserkräfte in den Gebirgen Mittel- und Süddeutschlands, die durch elektrische Kraftübertragung auf weite Ge- biete hin wirksam verteilt werden können, dann durch den Zusammenschluß zu großen geschäftlichen Vereinigungen nach amerikanischem Vorbilde unter den Namen Ring, Kartell, Trust, Konzern, endlich durch seine zahlreichen allgemeinen und Fach- bildnngsanstalten. Der Industrie verdankt das Reich seinen gewaltig angewachsenen Wohlstand, die rasche Zunahme der Bevölkerung, die nicht mehr auszuwandern braucht, sondern in der Heimat lohnende Beschäftigung findet, feinen Aufschwung des Auslaudhaudels und die Mittel zur Unterhaltung und Vermehrung seiner Wehrmacht. Vii. Der deutsche Handel. Teutschland und England als Handelsmächte. Unter den Ländern Europas besitzt Deutschland nächst England die günstigsten Bedingungen zur Entfaltung eines reichen Handelslebens, ja in mancher Hinficht erscheint es seinem gefährlichsten 1) Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin beschäftigt in ihren Fabriken über 40 000 Arbeiter. Berlin und Nürnberg sind auch der Sitz der Siemens-Schuckertwerke. 2) Wert der Fischeinsnhr 1911: 113 Mill. M. — Tie deutsche Hochseefischerei liefert erst 3/i0 des deutschen Bedarfs. ^ 3) Die bedeutendsten deutschen Werften sind: Ter Vulkan in Hamburg und Stettin (über 12 000 Arbeiter), Blohm n. Boß in Hamburg (über 8000 Arbeiter), die Schichau- Werft in Elbing (6000 Arbeiter), die Germania-Werft in Danzig und Elbing, die Howaldts -Werft und die Kaiserliche Werft in Kiel. Die gewerbliche Gütererzeugung Deutschlands mit 36 Milliarden M. brutto kommt (nach Steimnann-Bucher) bereits derjenigen von England gleich; die landwirtschaftliche Produk- tion Deutschlands mit 15 Milliarden M. brutto übertrifft die englische um volle 11 Milliarden M. Demnach hat die deutsche Gütererzeuguug die englische nicht nur erreicht sondern be- reits weit überholt.

9. Das Deutsche Reich - S. 38

1913 - München : Oldenbourg
I Oberhafenkanal Elbbrücken Binnenhafen Sandtorkai u. Hafen Hansa- u. Jndiahast> Baakenhafen Hamburgs Im Süden der Nordfee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgebenden Ländern, die Elbemündung und die bürg, an letzterer London. Von beiden hat Hamburg den größeren Vorzug der Lage, London die vorteilhaftere Welthandelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlandes. Hamburgs Schiffahrtsanlagen sind alt und teilweise veraltet. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee, Getreide, Häute, sind seine Haupt- Hellings auf denen die Schiffe gebaut werden. Stettiner Schiffs- Die Vulkan-Werft ist die größte auf dem Kontinente. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute Bau der großen Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des Norddeutschen Lloyd war die Vulkan-Werft typen werden dort auch Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fort-

10. Das Deutsche Reich - S. 39

1913 - München : Oldenbourg
^ Norderelbe Petroleumhafen Beddelkanal Reiherstieg ^afen. Themsemündung; erstere führt in das Innere des Erdteils, letztere in das Innere Englands; an ersterer liegt Ham« Geschichte. Mit der Ablösung der Vereingten Staaten von England 1776 beginnt Hamburgs Entwicklung zum wurden nach der Gründung des Reiches mit einem Aufwände von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons Kohlen und Petroleum). 1910 liefen in Hamburg 17 353 Schiffe ein. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika Verkehrsländer. Photographie vom Kunstverlag Weser-Krell. werft „Vulkan". einfchließlich ihrer Niederlassung in Hamburg 12 000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im bahnbrechend und neben den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern größten Stils, Leichtern und anderen Schiffs« schritt der deutschen Schiffbautechnik begünstigte in hohem Maße die schnelle Entfaltung des deutschen Seeverkehrs.
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