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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 446

1868 - München : Lindauer
446 Beilagen zum vierter: Zeitraum. der poetischen Nationalliteratur der Deutschen I. S. 224 ss. W. Menzel Gesch. d. Deutschen I. S. 239. Dramatisch behandelt ist die Geschichte des Herzogs Ernst Ii von Uhland. 26. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige. 27. Vgl. die zweite von den umstehenden geneal. Tafeln. 28. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige. 29. Pfister erzählt die Sache so: „Es ^ liegt diese Stadt am Fuße eines runden weinreichen Berges, auf seiner Spitze die Burg, in einem kleinen, fruchtbaren Thale, nicht weit vom Neckar, dessen anmuthige Ufer in immer weiteren Flächen sich ausdehnen. Da nahm der Herzog Welf ein großes Kriegövvlk, schlug zuerst den Herzog Leopold von Bayern, dann zog er siegreich herab durch die schwäbischen Gaue. Es war mitten im Winter. Welf siel mit Erbitterung auf das Kriegsvolk der Waiblinger; aber Konrad schlug ihn vor der Stadt Weinöberg in die Flucht mit großem Verluste. Da ergab sich Burg und Stadt Weinsberg. Der König, der nicht Krieg mit den Weibern führte, verhieß jeder, es dürfe jede aus der Stadt mitnehmen, was ste tragen könne. Als nun die Thore geöffnet wurden, da kamen die Frauen heraus, jede auf ihrem Rücken ihren Ehegemahl tragend. Darüber war Herzog Friedrich (Ii von Schwaben) un- gehalten und rief: Das sei nicht die Meinung des Vertrags. Der König aber erfreute sich dieser Weiberlist und sprach: Ich hab's ihnen versprochen, des Königs Wort darf nicht gebrochen werden. Also kamen die Frauen mit ihren Ehemännern davon, die Stadt aber wurde den Soldaten preisgegeben." 21. Dezember 1140. Daß die Deutschen damals zum ersten Mal ihr altes Feldgeschrei: „Kyrie Eleyson" in den Ruf: „Hie Welf, hie Waiblingen" (von einem den Hohenstaufen gehörigen Städtchen im Remsthale unterhalb Kanstadt) um- geändert haben sollen, woraus die Italiener „Guelfen und Ghibellinen" machten, ist nicht wahrscheinlich, da kein Schriftsteller des 12., 13. und wie es scheint, nicht einmal des 14 Jahrhunderts dessen Erwähnung thut. 30. Solche mächtige, reichbegüterte Grafen- (Dynasten-) Geschlechter, welche die Macht der Herzöge von Bayern im vierten, und zum Theil noch im fünften Zeiträume beschränkten, waren: Die Welfen, deren Güter im Ammer- und Angstgau, am Lechrain, im Oberinn- und im Norithale nach dem Tode des alten Welsen an die Hohenstaufen kamen, und von diesen zum Herzogthume Schwaben gezogen wurden. Vieles davon kam später, nach dem Erlöschen der Hohenstaufen mit Konradin, durch Pfand und Erbschaft an Bayern. Die Scheyrer, seit 1116 die Wittelsbacher genannt, von denen durch Arnold, Sohn Ottv's Ii, die Seitenlinie Dachau, dann durch den Sohn Arnolds, Otto, die Seitenlinie Falley ausging. Die Grafen von Schweinfurt, Ammerthal, Hersbruck k-, zugleich Markgrafen im Nordgau. Diese starben aber in männlicher Linie schon mit Otto, dem Sohne jenes Heinrichs, oder Hezilo's, der sich wider König Heinrich Ii, den Heiligen, empört hatte, 1057 aus. Seine Hausgüter, deren er viele in Ostfranken und im Nordgan besaß, erbten vier Tochtermäuner. Einer davon, Heinrich, Markgraf von Naabburg, erbte die Güter inr Nord- gau mit der Markgrafschaft Eham, die später an die Grafen von Vohburg überging. Einen andern Theil im Bambergischen, Bayreuthischen rmd Voigt- ländischen erhielten die Grafen von Andechs und Diessen. Auch die Grafen von Castell und Sulzbach erbten von dem Schweinfurter. Die Andechser, von Andechs und Diessen, mit der Seitenlinie von Wolfratshauscn, die 1158 erlosch. — Die Andechser waren reich begütert im Ober- und Unter-Jnnthale, wo sie bei ihrer Burg Ambras Jnnsbrnck^grüu- deten, im Pusterthale, im östlichen Norithale und um Brixen, dessen Stifts-

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 140

1868 - München : Lindauer
140 Oberbayern unter Ludwig dem Bayern. einen Sprößling dieses Hauses, den neapolitanischen König Ro- bert (1309 —1343), zum Reichsverweser in Italien ein, hosfend, dadurch den Welsen über die Gibellinen die Oberhand zu ver- schaffen. So bald der Mailänder Math äo Viscont i vernahm, daß der Papst keinen der Gegenkönige anerkenne, ließ er sich vom Volke zu Mailand als Hauptmann der Stadt erwählen und sing an, als souveräner Fürst über diese Stadt und die ganze Lombardei zu herrschen. Die meisten und größeren italienischen Städte, wie Pavia, Piacenza, Rovarra, Pergamo, Venedig, Como, auch Verona und Lucca, selbst der Kaiser von Konstanti- nopel, die alle nicht wollten, daß Italien unter die Herrschaft Frankreichs gerathen solle, traten auf Visconti's Seite. In dieser Bedrängniß zog Johann Xxii den Herzog Friedrich den Schönen durch vortheilhafte Versprechungen in sein Bünd- niß und vermochte ihn, ein Heer unter seinem Bruder Heinrich gegen Math äo Visconti nach Italien zu schicken. Friedrich merkte jedoch bald, daß hieraus für ihn und für Deutschland kein Vortheil erwachse, und veranlaßte, daß sein Bruder Heinrich mit seinem Heere wieder nach Deutschland zurückkehrte. Johann Xxii ließ nun seine Truppen unter dem Cardinallegaten Pojet auf Mailand losgehen und den Galeazzo Visconti, der seinem Vater Mathäo gefolgt war, streng einschließen. Galeazzo wandte sich in dieser Roth an Ludwig den Bayern, und dieser schickte alsbald mehrere Heerhaufen nach Italien. Die päpstlichen Truppen wurden besiegt, und damit man nicht sagen konnte, daß Ketzern geholfen worden sei, entsetzte Ludwig den Galeazzo, dessen Vater wegen Verbreitung irriger Lehren mit dem Banne belegt war, seines Amtes und ernannte den Grafen von Reyffen . zum Statthalter von Mailand. Der Papst war darüber, daß durch Ludwigs Einmischung in die italienischen Angelegenheiten der neapolitanische König Robert nicht zur Regentschaft in der Lombardei gekommen war, höchst entrüstet und forderte Lud- wig in einem an die Kirchenthüre zu Avignon angeschlagenen Manifeste (8. Oktober 1323) auf, der deutschen Krone zu ent- sagen. Ludwig, dem die feindliche Haltung des Papstes ernste Be- sorgniß einflößte, schlug den Weg der Unterhandlungen ein'"), konnte aber keine Verständigung erzielen. Auf die bloße Wei- gerung hin, die deutsche Krone niederzulegen, belegte ihn Papst Johann Xxii mit dem Banne und alle Orte, wo ihm Ge- horsam geleistet würde, mit dem Interdikte (21. März und 11. Juli 1324). In Deutschland erregte dieses Vorgehen des

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 150

1868 - München : Lindauer
150 Ober- u. Niederbayern unter Ludwig dem Bayern. Die Stiftung der Klöster Niederwintersbach und Patten- dorf dürfte einer früheren Periode Ludwigs angehören. Während Ludwig Iv sich eisrigst bemühte, die wegen der Erwerbung Niederbaycrns und Tyrols gegen ihn entstandene Mißstimmung zu heben und den Papst Klemens Vi, beit Nachfolger Benedikts Xii (f 25. April 1342), sich geneigt ztt machen, ward er durch die Nachricht überrascht, daß der Graf Wilhelm Iv von Holland, der Bruder seiner Gemahlin, von den Friesen (27. September 1345) erschlagen worden sei. Einer zwischen ihm und dem Erblasser getroffenen Vereinbarung zufolge erklärte er die niederländischen Provinzen Holland, Seeland, Friesland und Hennegau als ein dem Reiche ledig gewordenes Gut und belehnte damit trotz des Widerspruches seiner beiden Schwäger, des Königs Eduard Iii von England und des Grafen Johann Wilhelm von Jülichs), zu Nürn- berg (15. Januar 1346) seine Gemahlin Margaretha und die mit ihr erzeugten Söhne. Dieß und die gleichzeitige Ver- bindung Ludwigs mit dem Könige Ludwig von Ungarn, der den Meuchelinord seines Bruders Andreas von Neapel zu rächen gedachte*), versetzte den Papst Klemens Vi und seine Anhänger in große Bestürzung. Um Ludwig an dem Zuge nach Neapel zu hindern, sprach der Papst über Ludwigs Freund, den Erzbischof Heinrich von Mainz, die Absetzung aus, erhob an dessen Stelle den zwanzigjährigen Grafen Gerlach von Nassau und ließ durch diesen auf den 11. Juli 1346 zu Rhense die Wahl eines neuen Königs ansagen. Am festgesetzten Tage trafen die Kurfürsten, mit Ausnahme Ludwigs von Brandenburg, in Rhense zusammen und wählten getroffener Verabredung gemäß den Markgrafen Karl von Mähren, den Sohn des blinden Böhmenkönigs Johann**), *) Andreas von Neapel war von einem Buhlen seiner Gemahlin Johanna (25. August 1345) erdrosselt worden, und der Papst hinderte als Oberlehensherr von Neapel nicht, daß Johanna den Thron behauptete. **) König Johann war von Jugend auf einäugig. Als er sich 1340 zu Paris den Staar stechen ließ, erblindete er während der Operation vollständig.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 151

1868 - München : Lindauer
Ober- u. Niederbayern unter Ludwig dem Bayern. 151 mit aller: Stimmen zum deutschen Könige *). Statt nun nach altem Herkommen seinen Gegner auf den: Wahlplatze mit be- waffneter Macht zu erwarten, führte Karl seine Truppen dem Könige Philipp Vi von Frankreich zu und erlitt an dessen Seite durch die Streitmacht des Königs Eduard Iii von Eng- land bei Crecy in der Picardie (27. August 1346) eine grauen- volle Niederlage. Sein Vater Johann, der sich an der Seite zweier Ritter in die Schlacht gewagt, fand den Tod, er selbst erhielt drei Wunden und rettete sich nur durch eilige Flucht. Auf den Ruf Ludwigs Iv traten jetzt (11. September 13-16) die Stände des deutschen Reiches, darunter die Deputirten aller Reichsstädte, zu Speyer zusammen und-erklärten die Wahl Karls als eine erschlichene für ungiltig, worauf dieser sich an- fänglich zu seinem Großoheim Balduin nach Trier, und dann, als er sich dort nicht mehr für sicher hielt, nach Böhmen zurückzog. Ludwig ward über den Rüstungen, die er zur voll- ständigen Demüthigung des Gegeilkönigs unternahm, von: Tode ereilt. Am 11. Oktober 1347 überfielen ihn Schmerzen der Eingeweide. Um sie zu lindern, ritt er auf die Bärenjagd. Da traf ihn unweit Fürstenfeld ein Schlagfluß, der seinem Leben nach wenigen Minuten ein Ziel setzte. Der Anger, wo er in den Armen eines Bauern starb, heißt seit dieser Zeit die Kaiser- wiese. Seine Leiche wurde anfänglich in der Klosterkirche zu Fürstenfeld beigesetzt, dann aber durch die Bürger von München nach ihrer Stadt geführt. Als sich die Augustiner- Mönche weigerten, den Leichnam in ihre Gruft aufzunehmen, ward er in der (damaligen) Frauenkirche**) an der Seite *) Bei diesem Feste des Meineids siel die große Reichsfahne in den Rhein und wurde nicht mehr aufgefunden. **) Diese wurde im fünfzehnten Jahrhunderte niedergerissen und der hiedurch gewonnene Platz beim Aufbau der jetzt stehenden Frauenkirche (er- baut von 1468—1488) benutzt. Vermuthlich ließ mau beim Abbruche der alten Frauenkirche die vorhandene Gruft unverändert stehen und behielt sie als solche für die neue Kirche bei, woraus sich erklärt, daß sie nach Stil und Umfang (sie hat beiläufig nur sechs Schritte in der Breite, acht bis zehn in der Länge und zehn Schuh in der Höhe) mit dem sonstigen Bau nicht har- monirt. Vgl. Lipowsky's Urgeschichten von München Ii. Theil S. 147—172.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 237

1868 - München : Lindauer
237 Bayern unter Maximilian l. Beitrittes zum katholischen Bunde, fügten aber die Bestimmung bei, daß der Kurfürst von Mainz als zweiter Bundes- Ob er st er dem Herzog von Bayern an die Seite gesetzt werde; doch solle dieser Letztere der Hauptbundes - Oberste bleiben, und wenn es zur wirklichen Anwendung der Bnndeshilse komme, die Direktion ihm allein zustehen. Aber nicht blos im Innern des Reiches suchte Maxi- milian den Bund zu verstärken, auch die katholischen Monarchen außer Deutschland sollten ihm ihren Beistand leihen. Zwar von Frankreich war in dieser Beziehung nichts zu erwarten; man kannte die Verbindungen, welche Heinrich Iv von Frank- reich mit den deutsche!: Protestanten unterhielt. Anders aber war es mit dem Papste, mit den italienischen Fürsten und besonders mit Spanien, welches der Niederlande wegen sich gerne in die deutschen Händel mischte. Der spanische Botschafter am kaiserlichen Hofe, Don Balthasar de Zuniga, war persönlich in München gewesen und hatte Maximilians große Idee von der Wirksamkeit eines allgemeinen katholischen Bundes mit Eifer ergriffen. Auf sein Anrathen war der berühmte Pater Lorenz von Brindisi*) aus dem Kapuziner-Orden nach Madrid geschickt, um sich der Beihilfe Philipps Iii zu versichern. Dieser Kapuziner, welcher sich bereits in mehreren Sendungen als aus- gezeichneten Geschäftsmann erwiesen, hatte am Madrider Hofe mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Man war allerdings geneigt, die Katholiken Deutschlands zu unterstützen, aber man traute dem Herzoge von Bayern nicht und hätte gerne die Leitung des Ganzen in den Händen eines österreichischen Prinzen gesehen, obwohl Oesterreich für die Gründung des katholischen Bundes so viel wie nichts gethan hatte. Dessen ungeachtet wußte es Lorenz von Brindisi dahin zu bringen, daß König Phi- *) Diesen Kapuzinermönch hatte der spanische Gesandte am kaiserlichen Hof zu Prag, Don Balthasar de Zuniga, nach Spanien abgefcr- tigt, um Philipp Iii über den Zustand der kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland in Kenntniß zu setzen und ihn zu bitten, den Bund der Ka- tholiken werkthätig zu unterstützen. Auf dem Wege nach Spanien kam der Kapuziner nach München, wo ihm der Herzog Maximilian ein Schreiben an den Nönig von Spanien mitgab.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 38

1868 - München : Lindauer
38 Innere Zustande Bajoariens unter d. Karolingern. Mündlichkeit und Oeffentlichkeit bildeten auch jetzt noch die Grund- lagen des gerichtlichen Verfahrens; die Parteien mußten vor den Gerichten erscheinen, konnten sich aber durch Vorsprecher (Pro- locutores, Advocati) unterstützen lassen. Erschien der Beklagte ohne rechtmäßigen Entschuldigungsgrnnd auf drei Vorladungen nicht, so verfiel sein Gut unter Königsbann, und kam er binnen Jahr und Tag nicht aus demselben heraus, so konnte der Kläger selbst sich sein Recht nehmen oder wurde aus dem Gute befriedigt, und das übrige consiscirt. Die Strafgelder (Posna, muleta) erhielten zum Th eil die Verletzten, zum Thcil der König als Sühne für den gebrochenen Landfrieden und Buße für Uebcr- tretung seines Gebotes. Der König selbst hatte in den Gesetzen kein Wergeld, das Verbrechen an seiner Person war daher un- sühnbar. Kaufte sich aber auch der Verbrecher von der Todes- strafe los oder wurde er begnadigt, so konnte er nicht mehr vor Gericht anftreten und hatte als Beweismittel nur die Ordalien. Die vielen Kriege Karls des Großen brachten eine ansehn- liche Erweiterung des Heerbannes mit sich, dem bei Ver- wirkung des Königsbannes, d. h. bei 60 Schillingen Strafe Folge geleistet werden mußte. Besaß ein freier Mann vier oder mehrere Höfe (ein Hof oder inan8u8 hielt 12 — 40 Jaucherte) Grundeigenthnm, so mußte er zu Felde ziehen, wohin immer er gerufen wurde, sich selbst ausrüsten nnb aus drei Monate für Proviant sorgen. Wer drei Höfe besaß, den mußte in der Aus- rüstung ein Solcher unterstützen, der nur einen Hof besaß. Von Zweien, deren Jeder zwei Höfe besaß, zog der Eine aus, der Andere schaffte Rüstung und Proviant. Von vier Männern, deren Jeder nur einen Hof besaß, standen drei zusammen und rüsteten den Vierten znm Krieg. Der Besitzer von zwölf Höfen erschien zu Pferd in vollem Harnisch. Jeder Kirche blieb ein Hof frei, von den übrigen trug sie die Lasten der Wehre oder stellte gleich den Klöstern Wägen für den Transport der Heeres- bedürfnisse. Bei der Strenge, mit welcher Karl der Große auf Einhal- tung des Heerwesens drang, machte das einmal entstandene Lehens- wesen raschen Fortschritt, indem sich mancher freie Mann bewogen fand, sein Erbgut einer Kirche oder einem weltlichen Großen zu

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 117

1868 - München : Lindauer
Niederbayern unter Otto Iii und Stephan I. 117 bayerischen Herzöge auf Seite des Ersteren und fochten für ihn in der unglücklichen Schlacht bei Gölheim (2. Juli 1298), wo Adolf Krone und Leben verlor. Sie baten den Sieger um Frieden und erhielten ihn, setzten aber ihr feindseliges Beilehmen gegen Oesterreich theils offen, theils heimlich fort. Das Hinscheiden des Königs Andreas Iii von Ungarn (14- Januar 1301), des letzten männlichen Sprossen des Ar- padischeu Königshauses, brachte über Niederbayern neues Unglück. Der König Wenzel Iv von Böhmen, Karl Ro- bert von Neapel *) und Otto Iii von Niederbayern (dessen Mutter Elisabeth eine Tochter des ungarischen Königs Belaiv gewesen) konnten als Verwandte des Arpadischen Hauses von weiblicher Seite Allspruch auf die Krone Ungarns erhebeil und jeder derselben hatte einen Theil der ungarischen Magnaten für sich^). Wenzel Iv ließ (26. August 1301) seinen Sohn Wenzel V zu Stuhlweißenburg krönen, rief ihn aber (1304) aus Furcht vor der überlegenen Partei des Neapolitaners Karl Robert aus Ungarn zurück und übergab Otto Iii von Rie- de rbayern die ungarischen Reichsinsignien. Zugleich er- öffnte er diesem den Weg durch Böhmen und Mähren nach Ungarn, der ihm von den Oesterreichern verlegt worden war (September 1305). Otto wurde (6. Dezbr. 1395) zu Stuhl- weiß enburg gekrönt, bekam aber bald eine Anzahl von Mag- naten gegen sich, weil er seine Bayern übertrieben begünstigte. Um sich gleichwohl auf dem Throne zu erhalten, warb er, da seine Gemahlin Katharina schon 1283 gestorben war, bei dem *) Karl Robert von Neapel, ein Enkel des Königs Karl Ii von Neapel, hatte Ansprüche auf den ungarischen Thron, weil seine Großmutter Maria, die Gemahlin dieses Karl Ii von Neapel, die Tochter des Ungarnkönigs S teph an V war. Stephan V, König v. Ungarn, ff 1278. ' ...— ■ " ‘n Maria, ff 1323; ihr Gemahl: König Karl Ii v. Neapel, ff 1309. Carl Martell, ff 1301; Gemahlin: Clementia, des Kaisers Rudolf v. Habsburg Tochter. Carl Robert, ff 1342?

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 125

1868 - München : Lindauer
Oberbayern unter Ludwig Ii, dem Strengen. 125 Sieger zurückgekehrt, war er auf die Verteidigung des eigenen Gebietes bedacht. Zum Schutze wider Augsburg baute er (1258) die Veste Kaltenberg und befestigte das nahe gelegene Friedbcrg, wider Regensburg baute er auf dem Geiers (jetzt D r ei faltigkeits)-Berge eine Veste, denn beide Städte zeigten Lust, dem oberbayerischen Herzog ihre Macht fühlen zu lassen. Schon waren die Regensburger zur Eröffnung eines Krieges in die Schranken getreten, als der Herzog H einrich Xiii von Niederbayern sich in's Mittel legte und von seinem Bru- der erwirkte, daß die Regensburger die Veste gegen eine Summe Geldes uiederreißen durften (3. März 1259); die Augs- burger hielten Ruhe, weil sie der vereinigten Macht der baye- rischen Herzoge zu unterliegen fürchteten. Während dieser Vorgänge war Wilhelm Ii von Holland, der seit dem Tode Konrads Iv (1254) in Deutschland all- gemein als König anerkannt worden war, von den Friesen (1256) erschlagen worden. Ein Theil der deutschen Reichsfürsten hatte für Geld Alfons X von Castilien, der andere Theil den Bruder des englischen Königs Heinrich Iii, den Prinzen Richard von Cornwallis gewählt, der am 17. Mai 1257 zu Aachen gekrönt wurde. Auf die Wahl des Letztern hatte hauptsächlich Ludwig der Strenge mit seinem Bruder Hein- rich Xiii von Niederbayern hingewirkt, die beide der Wahl- handlung zu Frankfurt a/M. (13. Januar 1257) in der Eigenschaft als Kurfürsten angewohnt hatten. Ludwig der Strenge hatte diese Wahl ohne Zweifel deshalb unterstützt, weil er wegen der willkürlichen Landestheilnng vom Jahre 1255 und wegen der Blutthat an seiner Gemahlin Maria von Bra- bant den zukünftigen König von Deutschland sich vorhinein geneigt zu machen Ursache hatte. Auch hatte er schon 1250 Heiraths-Unterhandlungen wegen einer Tochter oder Schwester des englischen Königs Heinrich Iii angeknüpft und bei dieser Gelegenheit für das Versprechen, dem Richard von Corn- wallis zur Erhebung auf den deutschen Thron behilflich zu sein, von diesem in einem geheimen Artikel die Zusage erhalten, dem jungen Konradin von Hohenstaufen, dem Schwestersohn der beiden bayerischen Herzöge, das Herzogthum Schwaben (das

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 126

1868 - München : Lindauer
126 Oberbayern unter Ludwig Ii, dem Strengen. Wilhelm Ii von Holland im Jahre 1252 dem Hohenstaufen Konrad Iv entzogen hatte) zu Lehen zu geben und ihn über- haupt im Besitze aller seiner Erb- und Lehengüter zu erhalten. Diesen Artikel ließ Richard von Cornwallis (1257—1272) durch einen Bevollmächtigten (25. Januar 1257) eidlich bekräf- tigen, aber weder die englische Heirathsverhandlung, noch auch die Belehnung Ko nr ad ins mit dem Herzogthum Schwaben kam zum Vollzüge, weshalb sich Ludwig der Strenge (1260) mit Anna, einer Prinzessin von Polen und Glogarz, ver- mählte und (1262 — 1266) mit allen Kräften dahin strebte, daß sein Neffe Konradin als Gegenkönig ausgestellt würde. Unglücklicherweise ging damals Konradin mit dem Plane um, Apulien und Sizilien, die sein Vater Konrad Iv inne gehabt, an sich zu bringen und kümmerte sich deshalb wenig um seine Erhebung ans den deutschen Thron. Es gelang dem jugendlichen Helden, gegen Karl von Anjou (Ludwigs Ix von Frankreich Bruder), dem der Papst Urban Iv das Kö- nigreich beider Sizilien zu Lehen gegeben hatte, eine an- sehnliche Streitmacht aufzubringen. Das zu diesem Unternehmen erforderliche Geld erhielt er größtentheils von seinen Oheimen, den Herzögen Ludwig dem Strengen und Heinrich Xiii, weshalb er diesen Vieles 44) verpfändete und sie auf einer großen Versammlung der bayerischen und schwäbischen Reichsfürsten zu Augsburg (im Oktober 1266) für den Fall seines kinder- losen Absterbens als Erben seiner meisten Güter in Deutschland einsetzte. Nachdem er noch seine Mutter Elisabeth, die mit Mainhard Iv von Görz-Tyrol eine zweite Ehe eingegangen hatte, durch Ueberweisung mehrerer Güter in Bayern^) für den Entgang hohenstaufischer Güter entschädigt hatte, trat er im Oktober 1267 mit seinem Verwandten und Jugendfreunde, Friedrich von Baden und Oesterreichs), den Zug über die Alpen an. Herzog Ludwig Ii, sein Oheim und bisheriger Vormünder, so wie Graf Mainhard Iv von Görz-Tyrol, sein Stiefvater, begleiteten ihn bis Verona, wo er am 20. Ok- tober 1267 seinen feierlichen Einzug hielt. Sein weiterer Zug über Pavia und Pisa nach Rom glich einem förmlichen Triumphzuge. Am 18. August 1268 brach er mit seinem Heere

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 165

1868 - München : Lindauer
Bayern-Holland unter Margaretha u. Wilhelm I. 165 zu entsagen, und so kam es zwischen Mutter und Sohn im Jahre 1350 zum Krieg, welcher an Heftigkeit zunahm, als Ste- phan Ii mit den ihm bcigegebenen Brüdern, Wilhelm I und Al brecht I, im Jahre 1353 eine neue Theilung der im Jahre 1349 ihnen zugefallenen Erbschaft einging und dabei die vier niederlän- dischen Provinzen an Wilhelm I abließ, ohne die Rechte pünktlich sestznstellcn, welche der Mutter auf diese Provinzen zukamen. Bald war die Partei Margaretha's, die Häcks oder Hallenser genannt, bald die Partei Wilhelms I, die Kabels au er oder Kabel genfer66), im Vortheile, bis durch die Vermittlung von Margaretha's Schwester Philippe, der Gemahlin des englischen Königs Eduard Iii66), am 7. September 1354 ein Vergleich zu Stande kam, nach welchem die Regierung der nördlichen Provinzen dem Sohne, die der südlichen der Mutter zustand. Der vielen Unannehmlichkeiten müde zog sich Margaretha (1355) nach Hennegau zurück und starb am 23. Juni 1356 zu Valenciennes, wo sie auch bestattet wurde. Ihre Besitz- ungen in den Niederlanden erbten ihre Söhne Wilhelm I und Albrecht I, ihre Güter in Bayern fielen Stephan Ii von Niedcrbayern-Landshut zu. Unglücklicherweise verfiel Wilhelm I schon gegen das Ende des Jahres 1356 in Wahnsinn, der sich binnen kurzer Zeit so steigerte, daß Wilhelm einen Herrn von Wateringen, eine allgemein geschätzte Person, ohne irgend eine Veranlassung mit eigener Hand tödtctc. Dicß bewog seine Umgebung, ihn nach Quesno i in Henne- gau in Verwahr zu bringen. Da die Ehe, welche er (1352) mit Mechtilde, der Tochter des Herzogs Heinrich Ii von Lancaster, geschlossen hatte, kinderlos geblieben war, so luden die niederlän- dischen Stände (1358) Albrecht von Niederbayern-Strau- bing ein, die Regentschaft in den Niederlanden zu übernehmen. Für Herzog Albrecht kam diese Einladung zur ungelegen- sten Zeit, denn es stand gerade die Entscheidung bevor, ob ein mit Kaiser Karl Iv abgebrochener Krieg67) neuerdings beginnen sollte. Zum Glücke Albrechts hatte dessen Feldherr Peter Chamerauer über des Kaisers Feldherrn Dietrich Gug elweit (früher Mönch, dann Bischof von Minden, zuletzt Führer eines kaiserlichen Heeres) kurz vorher einige Vortheile errungen und
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