Flüsse, Seen und Moose des Hauptlandes. 19
2. Der Lech entspringt in Vorarlberg und tritt
oberhalb Füssen, wo er eine schöne Stromschnelle (die
Ehrenberger Klause bei Reutte) bildet, in Bayern ein.
Er ist auf einer langen Strecke Grenzfluß zwischen
Oberbayern und Schwaben und ergießt sich unterhalb
Rain in die Donan. — Sein größter Nebenfluß ist
die bei Augsburg mündende Wertach, welche oon der
Tiroler Grenze kommt.
Die bedeutendsten Uferorte am Lech sind: Füssen,
Schongau, Landsberg, Augsburg.
3. Die Isar kommt vom Karwendelgebirge (Hin-
terantal) in Tirol und tritt südlich von Mittenwald
nach Bayern über. Rechts begrenzt sie der Gebirgs-
stock des Karwendel, links des Wetterstein. Mit wildem
Ungestüm windet sie sich dann durch die Gebirgsschrofen
der „Riß" hindurch. Bei Tölz tritt sie in das Alpen-
Vorland ein. Sie läuft bis Freising nordwärts, von
da an richtet sie ihren Lauf nach Nordost. Ihre Mün-
dnng findet unterhalb Deggendorf statt. Die Isar
wird stark mit Holzflößen befahren.
Ihre größeren Zuflüsse erhält die Isar von links,
nämlich:
a) Die Loisach, welche aus Tirol kommt, sich
an der Westseite der Zugspitze nach Bayern
wendet, später den Kochelsee durchfließt und
bei Wolfratshausen mündet.
b) Die Amper. Sie geht dnrch den Ammersee,
nimmt bei Dachau die Würm auf, die vom
Starnberger See kommt, und mündet unter-
halb Moosburg in die Isar.
2*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Amerika.
131
tischen Kontinente, von dem es durch die Berings-
straße getrennt wird.
§ 3. Bodenerhebung und Bewässerung.
Längs der Wüstküste erstreckt sich durch den gern-
zen Kontinent ein hohes Kettengebirge mit einge-
schlossenen Hochebenen und hohen Vulkankegeln, die
Cordilleren. Sie steigen in Südamerika, wo
sie auch den Namen Anden haben, zu größter
Höhe auf; hier ist der Aeoncagua, 7000 m, der
höchste Berg Amerikas. In Nordamerika teilen sich
dieselben in zwei Hauptketten, von denen die öst-
liche den Namen Felsengebirge trägt. Unfern
der Atlantischen Küste erhebt sich in Nordamerika
das Alleghany (ällegäni)- Gebirge zu mäßiger
Höhe, in Südamerika etwas höher das Berg-
land von Guayana und das Brasilische Berg-
land. Der übrige Teil von Amerika, etwa die Hülste
des Kontinentes, ist Tiefland, welches von gewaltigen
Strömen durchzogen wird. In Nordamerika ist das
Arktische (nördliche) Tiefland, dessen Gewässer der
Makenzie (mäkensi) in das Nördliche Eismeer sührt.
Die fünf großen Kanadischen Seen entwässert der
St. Lorenzstrom in den St. Lorenzbusen. Zwischen
dem Felsengebirge und den Alleghanys breitet sich das
Tiefland des Mississippi aus, der mit seinem Neben-
fluß Missouri der läugste Strom der Erde ist. In
Südamerika sind die Steppen (Llanos) (fpr. lj) d.s
Orinoko, die Waldgebiete (Selvas) desamazonen-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Südamerika Berg_Amerikas Nordamerika Atlantischen Nordamerika Guayana Amerika Nordamerika Südamerika
22 Beschreibung des Königreiches Bayern.
Uferorte an derselben sind: Dinkelsbühl, Öttiugen,
Donauwörth.
2. Die Altmühl entspringt gleichfalls auf der
Franken höhe, durchbricht den Iura in vielen Win-
düngen und geht nach einem gegen Osten gerichteten
Lauf bei Kelheim in die Donau. Das Altmühl- und
das Wörnitztal zeigen, soweit sie den Iura durchbrechen,
schroffe, malerische Felsbildungen, deren weißgraue
Wände zu dem saftigen Grün der Täler einen wirk-
samen Gegensatz bilden. Zahlreiche Burgen und
Ruinen erhöhen den Reiz der Landschaft.
Als Uferorte sind zu merken: Günzenhausen,
Trenchtlingen, Solnhofen, Eichstätt, Dietfnrt, Kelheim.
3. Die Nab. Sie bildet sich aus drei Quellflüssen:
Fichtel-, Wald- und Heide-Nab. Die erstere entsteht
am Fuße des Ochsenkopfes und gilt als Hauptquelle.
Die Nab durchfließt in südlicher Richtung die Ober-
pfälzische Hochebene und mündet oberhalb Regensburg.
Der beträchtlichste Zufluß ist die Vils.
Die wichtigeren Uferorte sind an der Nab: Wei-
den und Schwandorf, an der Vils: Amberg.
4. Der Regen bildet sich aus dem Schwarzen
und dem Weißen Regen, welche beide aus dem
Böhmerwalde kommen. Er fließt mit der Donau
parallel, aber in entgegengesetzter Richtung. Seine
Mündnng erfolgt bei Regensburg.
Die beträchtlicheren Uferorte sind,
am Weißen Regen: Kötzting, am Schwarzen Regen:
Zwiesel, Regen und Viechtach, am Regen selbst: Cham
und Stadtamhof.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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8 Beschreibung des Königreiches Bayern.
gebirge, zwischen Isar und Inn zieht das Mang-
sallgebirge mit dem Wendelstein (1839 m). Sie
sind von vielen Flußtälern durchschnitten und deshalb
leichter zugänglich als die Algäuer Alpen; auch siud
sie reich an schönen Wäldern und herrlichen Seen.
3. Die Salzbnrger Alpen. Diese ziehen im
Südosten von Bayern zwischen Inn und Salzach.
Die höchsten Berge der Salzburger Alpen, lauter
massige Kalkplateaustöcke, lagern um den Königssee.
Hier sind der Watzmann mit 2714 m, das Stei-
nerne Meer (2560 m), der Hohe Göll (2520 m),
der marmorreiche Untersberg (1975 m). Hier finden
sich (bei Berchtesgaden) große Salzlager, hier sind auch
die landschaftlich schönsten Puukte dieses Gebietes.
Die zahlreichen Täler der Alpen werden von
Flüssen und Bächen durchströmt, welche sich nicht
selten in Wasserfällen herabstürzen oder in Engpässen
(Klammen, Klausen) das entgegentretende Gestein durch-
brechen. Wegen ihres wilden Laufes sind sie zur
Schiffahrt nicht geeignet. Auch viele Seen finden
sich im Gebirge und am Fuße derselben. Von großer
Bedeutung für deu Verkehr sind die Alpen Pässe. Über
die wichtigeren Päffe führen Straßen.
Die größeren Täler sind dichter bewohnt, dort
wird auch etwas Getreide gebaut. Weiter hinauf folgt
meist Laub- und Nadelwald, abwechselnd mit Berg-
wiesen (Viehweiden). Dann folgt die Region der eigens
lichen Almen, auf deueu im Sommer Alpenwirtschaft
getrieben wird (Gewinnung von Milch, Butter und
Käse). Hier wachsen auch duftige Blumen (Alpenrosen,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Gebirge und Ebenen des Hauptlandes. 9
Enzian) und Alpenkräuter. Die höchsten Teile der
Alpen sind beständig mit Schnee und Eis bedeckt. —
Mit der zunehmenden Erhebung wird das Klima rauher
und der Niederschlag bedeutender. Die Bewohner der
Alpen nähren sich vorwiegend oon Viehzucht, zum
Teil auch von den Erträgnissen des Waldes.
b) Z)ie Schwäbisch-Mayerische Kochebene.
Zwischen den Alpen und der Donau erstreckt sich
die Schwäbisch-Bayerische Hochebene. Sie senkt
sich vom Fnße der Alpen allmählich zur Donau, von
600 bis 300 m, herab (München 520 m) und ist die
höchste Ebene in Deutschland. Im Süden finden sich
noch mäßige Erhebungen, wie der Peißenberg (988 in)
und der Auerberg (1060 m). In der Mitte sind aus-
gedehnte Ebenen, wie die Memminger Ebene, das Lech-
seld, die Münchener Ebene, im No. ist die Donauebene.
Die Flüsse sind zahlreich (wegen der Nähe der Alpen)
und haben meist ein ungeregeltes, breites Bett und
raschen Laus. Eigentümlich sind der Hochebene die
vielen Seen und Weiher, welche sich in der Südhälfte
derselben ausbreiten. An den Ufern der Flüsse und
Seen sind oft sumpfige Moos-Strecken (in Schwaben
Riede genannt), wie das Dachauer Moos, das Erdinger
Moos, das Donaumoos, das Donauried; hier wird
vielfach Torf gewonnen. Der Boden ist im ganzen
nicht besonders ergiebig (Schotterboden), doch wird hin-
reichend Getreide gebaut. Das eigentliche Ackerbauland
umfaßt den nördlichen Teil der Hochebene. Die frucht-
barste Strecke (sandiger Lehmboden) ist das Donautal
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Donau Deutschland Peißenberg Auerberg Schwaben Donaumoos
Kreise und Wohnorte. Schwaben und Neuburg. 81
Residenz der Bischöfe von Augsburg. — 5. Donau-
wörth, an der Vereinigung von Wörnitz und Donau
günstig und schön gelegen, eine Zeitlang (von 1348
bis 1607) Freie Reichsstadt. Die ehem. Benedik-
tinerabtei enthält jetzt das Cassianeum (Knabeninstitut,
Bibliothek). — 6. Neuburg a. D., 8100 E. Auf
den felsigen Anslänfern des Jura erhebt sich über dem
Fluß ein stattliches Schloß, die ehemalige Residenz
der Pfalzgrafen von Neuburg (1505—1685).
f) Im Gebiete der Wörnitz: 1. Ottingen
a. d. Wörnitz, ein alter Ort, einst Sitz der Gaugrafen
des Riesgaues, von welchen die Grafen (später Fürsten)
von Ottingen herstammen. Bedeutende Orgelbauan-
stalt. — 2. Nördlingen, 8300 E., eine noch mit
der alten Maner umgebene ehem. Reichsstadt, Mittel-
Punkt des Verkehrs- und Gewerblebens im fruchtbaren
Ries. Der stattliche Turm der St. Georgskirche (go-
tisch) gewährt eine umfassende Aussicht über das Ries.
Fragen zur Übersicht: 1) Inwiefern stimmen
Oberbayern und Schwaben hinsichtlich ihrer Ab-
stufung miteinander überein? — 2) Wie heißen
die höchsten Berge der Algäuer Alpen und wo
liegen sie? — 3) Wo tritt der Jura in Bayern
ein, welche Richtung nimmt er und durch welche
Regierungsbezirke zieht er? — 4) Wie wird die
Schwäbisch-Vayerische Hochebene begrenzt und wie
wird der schwäbische Teil derselben begrenzt? —
5) In welcher Richtung ist Schwaben am läng-
sten? — 6) Welche zwei größeren Flüsse sind
Arendts-Biedermann, Bayern. 15. Aufl. £
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
58 Beschreibung des Königreiches Bayern.
nach Nw. wie eine zackige Felsmauer in einer Länge
von 20 Stunden das Gebirge durchsetzt. — 4. Kötz-
ting, ein freundlicher, gewerbfleißiger Marktflecken.
Holzarbeit. In der Nähe ist ein bedeutendes Eisen-
Hüttenwerk.
5) Im Gebiet der Jlz: 1. Grafenau, altes
Städtchen mit aufblühendem Handel und Gewerbfleiß.
— 2. Freyung, verkehrsreicher Markt; in der Nähe
die Bnchberger Leite, ein wildes, malerisches Felsen-
tal. Von Passau über Freyung führte im Mittelalter
ein wichtiger Handelsweg nach Böhmen, der Böhmische
Weg oder der Goldene Steig, auf welchem das
auf der Salzach und dem Inn kommende Salz nach
dem salzarmen Böhmen geschafft wurde.
Fragen zur Übersicht: 1) Grenzen von
Niederbayern. — 2) Wie zieht der Böhmerwald
und wie heißen seine höchsten Berge? — 3) Welche
Flüsse entspringen in demselben? — 4) Gehört
dieses Gebirge ganz zu Niederbayern oder auch
noch zu einem andern Regierungsbezirk? — 5) Wie
streicht der Bayerische Wald und zwischen welchen
Flüssen liegt er? — 6) Wie weit gehört die
Bayerische Hochebene zu Niederbayern? — 7) Wo
tritt die Isar nach Niederbayern über und welche
Richtung nimmt dieselbe dort? — 8) Wie heißen
die kleineren Nebenflüsse der Donau in diesem
Kreise? — 9) Wo befindet sich der Sitz der Kgl.
Negierung, wo der Sitz des Bischofes?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Böhmische
Weg Niederbayern Böhmerwald Niederbayern Niederbayern Niederbayern Donau
Das Lanv.
.95
3. Landstriche, welche keine oder nur wenige Er-
Hebungen auf sich tragen, nennt man im allgemeinen
Ebenen. Erheben sich dieselben bis höchstens 200 m
absolut, dann heißen sie Tiefebenen, z. B. die Ober-
rheinische Tiefebene; liegen sie höher, dann sind sie-
Hochebenen, z. B. die Schwäbisch-Bayerische Hoch
ebene. Eine ausgedehnte Tiefebene mit nur müßigen Er-
Hebungen heißt man Tiefland (Flachland), z. B. das
norddeutsche, das russische Tieflaud, ausgedehnte Hoch-
ebenen mit Gebirgen heißt man Hochland, z. B. das
Hochland von Hinterasien, von Mexiko.
4. An jeder Einzelerhebnng (Hügel, Berg), wie
auch an zusammenhängenden bedeutenden Erhebungs-
massen (Gebirgen) unterscheidet man: a) den F°uß,
d. h. den untersten Teil, b) deu Gipsel, d. h. den
höchsten Teil der Erhebung, c) die Abdachung oder
den Abfall (Hang), d. h. die Fläche zwischen Fuß
und Gipfel. Nach dem Grade der Neigung heißt die
Abdachung sanft, steil, schroff u. s. w.
5. Nach der Höhe unterscheidet man bei den
Gebirgen: a) Mittelgebirge, wie den Böhmerwald,
das Fichtelgebirge ic., b) Hochgebirge (Alpengebirge).
Letzteres sind Gebirge, welche bei bedeutender Höhe
(mindestens 2000 m) größeren Umfang haben und in
den oberen Regionen meist mit ewigem Schnee bedeckt
sind, z. B. die Alpen, der Kaukasus, der Himalaja.
6. Die oberste Linie eines Gebirges heißt Kamm;
er bildet meist eine auf- und absteigende Wellenlinie.
Eine Einsenkuug im Kamm heißt Joch oder Sattel
und, wenn sie als Übergang benützt wird, Paß.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
22 Niederlassungen der Phönicier.
Seine gabelförmige Verästung gegen Norden reicht bis 3 Stun-
den vor Damaskus, dem Paradiese des Orientes, macht so
die Gränze von Syrien, und umschließt einen Theil desselben,
Köle - oder Hohlsyrien mit ihren langen Armen. Gegen das
mittelländische Meer zu dringt der Libanon bald steil hervor,
bald tritt er mehr zurück, und da er stufenweise bis 8900 F.
emporsteigt, aus 2 von Norden nach Süden laufenden Berg-
ketten besteht, großen Wasserreichthum besitzt, vermag sich in
seinen Thälern und an seinen Hügeln die üppigste Vegetation
zu bilden. Mit Begeisterung sang deshalb ein arabischer Dich-
ter von ihm: er trage den Winter auf seinem Scheitel, den
Frühling auf seinen Schultern, den Herbst in seinem Schooße,
während (im fruchtbaren und lieblichen Galiläa) der Sommer
zu seinen Füßen schlummere. An Cypressen, Pinien, Plata-
nen, Eichen war Ueberfluß; die Cedern des Libanon aber sind
weltberühmt geworden. Der Weinstock gedeiht üppig ohne
große Mühe, der Honig war bei den aromatischen Wiesen und
Weiden nicht minder trefflich als der Balsam. Für Viehzucht,
Jagd, Garten- und Ackerbau, für alle Ueppigkeit und Behag-
lichkeit des Lebens war das Gebirgsland des Libanon auf das
Reichlichste versehen; kein Wunder, daß es stets von Vielen
begehrt und zum gelobten Lande auserlesen wurde.
2. Niederlassungen der Phönicier. ^
An dem westlichen Abfalle des Libanon gegen das Meer
zu, wie an dem östlichen Abhange, in der tiefen Spalte, die
unter dem Spiegel des mittelländischen Meeres liegt, und wo
jetzt das todte Meer mit seinen Naphtaquellen, Schwefeldäm-
pfen und Basaltfelsen sich in unwirthbarer Oede hinzieht, hat-
ten sich früh mehrere Reiche gebildet.
Das Eine umfaßte die Niederlassungen der kanaanitischen
Phönicier, welche die für den Handel besser gelegenen Küsten
des Mittelmeeres ihren früheren Wohnsitzen am persischen Meer-
busen vorzogen. Sie siedelten sich in Städten an, wußten den
Verkehr Jnnerasiens dahin zu lenken; befuhren auch bald ein
Meer nach dem andern, und belebten den Handel durch die
Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie. Dem Zufalle sollen sie
selbst die Erfindung des Glases, einem Hunde, der die Pur-
purschnecke zerbiß, die Benützung dieses Thieres verdankt haben,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
26
Die chamitifchen Reiche. Aegypten.
0.
Aegypten (Mizraim).
1. Geographische Ansicht.
Das Nilthal bis Syene, welches die Alten unter Aegyp-
ten verstanden, etwa 112 geogr. M. lang, wird auf beiden
Seiten des Flußes von zwei Gebirgen eingeschlossen, von denen
das westliche den Damm gegen die libysche Wüste bildet, das
östliche sich in vielfachen Verzweigungen bis zum rothen Meere
erstreckt. Die Querthäler des westlichen Gebirgszuges führen
zu der großen und kleinen Oase der Sahara. Das Thalland
selbst verdankt seine Fruchtbarkeit dem Nile und dessen Ueber-
schwemmungen, welche vom Anfänge Augusts bis Ende Okto-
bers dauern. Dadurch erlangte der Boden, welcher der Be-
fruchtung durch den Nilschlamm ausgesetzt ist, eine außerordent-
liche Ergiebigkeit. Gleicht im Sommer Aegypten einem See,
so entwickelt der Winter nach dem Ablaufe des Wassers eine
entzückende Vegetation. — Der Himmel ist fast ununterbrochen
klar, weniger tiefblau als weißlich, das Sonnenlicht grell, und
vor den versengenden Strahlen fast nirgends ein Obdach. Aller
seiner Fruchtbarkeit ungeachtet hatte aber das Land im Ganzen
einen düstern, traurigen Charakter, der sich nothwendkg auch dem
Volke mittheilen mußte. Es war ohne Berg, ohne Hügel,
ohne Wiese, ohne Feldblume, ohne Gras, ohne Brunnen,
ohne Gebüsch, ja beinahe ohne Baum, ein eintöniges, flaches,
zwischen zwei nackten Felsendämmen sich hinziehendes Garten-
beet. Außer der Sykomore (dem wilden Feigenbaum), der Dattel-
palme (etwa 5 Mill. Stämme zwischen Rosette und Syene —
auf 1300 Q.-M.) und dem wilden Limonienbaume im Unter-
lande hatte Aegypten eigentlich keine Gehölze. Was nicht zum
Nilthale gehört, ist ohnehin unfruchtbar und sandig, und es
kann überhaupt nur großer Fleiß und Anbau dem Vordringen
der Wüste steuern. Das steinige Gebirgsland im Osten ist zur
Viehzucht tauglich und besitzt einen Reichthum an mannigfaltigen
und sehr geschätzten Steinarten, welche die Anlage so ungeheu-
rer Bauwerke, wie der Pyramiden, Tempel, Obelisken, möglich
machten. Während in Babylon alles aus Erdharz und Ziegel
gebaut werden mußte und daher jetzt nur mehr Trümmer und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]