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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 7

1912 - München : Oldenbourg
l. Die Bayerischen Alpen. 7 duftende B i a u n e 11 e , den goldfarbigen Steinbrech u. a. Schließlich tritt der blanke Kalkfels immer häufiger zutage und kahl und nackt starren die Felsen zum Himmel auf, die F e l s r e g i o u ist erreicht. Nur dann und wann bringt eine flüchtige Gemse, ein kreisender Adler oder ein kletterlustiger Bergsteiger Leben in diese öden Felswüsten. Gegen Norden weisen unsere Alpenberge steile Gehänge, ja ost kahle Wände auf/von Sturm und Wetter zerfchründet; auf der Südfeite dagegen, die sich der Sonne zukehrt, herrschen sanftere, grasbewachsene Halden vor. Ter felsige Boden und das rauhe Klima erschweren den Bodenbau in den Alpen. W e i n gedeiht nicht wegen des kurzen Sommers, Getreide und O b st werden nur im tiefgelegenen Jnntal in größerer Menge gebaut. Dagegen begün- fügen die grasreichen Matten die lohnende Rinderzucht, der W a l d Holzarbeit und Holzhandel. Tie Allgäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech im Kreise Schwaben und Neuburg sind das Hauptgebiet der Rinderzucht und M i l ch w i r t s ch a f t *) in Bayern. Sonthofen hat die größten Viehmärkte in Südbayern, Kempten den Hauptumsatz von Butter und Käse. Zugleich blüht im Allgäu dank der Ausuützung der reichen Wasserkräfte die Industrie, namentlich Spinnerei und Weberei. Haupt- sitz der letzteren ist K e m p t e n , eine alte Reichsstadt. I nt m enstadt und F ü s s e n haben große Seilerwaren fabriken, Lindenbe r g treibt Strohhut- fabrikation, Lindau int Bodensee, eine frühere Reichsstadt, hat ansehnlichen Fremden^ und Güterverkehr nach der Schweiz. Der Boden der Bayerischen Alpen trägt hauptsächlich Wald. Im Walde sindet der Älpler auch Beschäftigung als ^äger und Holzarbeiter, außerdem noch beim Triften und Flößen. Auch die übrige gelverbliche Tätigkeit der Bevölkerung gründet sich auf den Holzreichtum des Lan- des, fo die Holzschnitzerei in Oberammergau und Partenkirchen, die Geigenfabri- kation in Mittenwald, die Papierindustrie bei Gmund am Tegernsee u. a. Die Seen der Bayerischen Alpen (Eibsee, Kochel-, Walchen-, Tegernsee und Schliersee) wie die Hochgipfel int Wetterstein - und K a r w e n d e l g e b i r g e locken alljährlich eine Menge Touristen an. Hauptsitze des Fremdenverkehrs sind Parten- k i r ch e n, G a r m i s ch , Mittenwald und Tegernsee, dann B a d Tölz und das W i l d b a d Kreut h. An Bodenschätzen finden sich Braun- kohlen bei Miesbach, Peißenberg und Penzberg, S a n d st e i n b r ü ch e ün Ammer - und Loisachtale und Marmorbriiche bei Tegernsee. — Wichtig sind die großen Salzlager in den Talzburger Alpen bei Berchtesgaden; bekannt durch seine Saline lvie auch als Kurort ist B a d R e i ch e n h a l l. Berchtesgaden treibt Kunstschnitzerei. — Welche Täler sühren von Bayern nach Süden und zu welchen Ländern? Welches Tal trägt den Hauptverkehr? Die Bayerischen und die Salzburger Alpen gehören dem Kreise Ober- b a y e x n an. Die Besiedlung des Gebietes ist schwach (bis 59 Einw. aus 1 qkm), größere Städte fehlen gänzlich. *) Milchwirtschaft nennt man die Viehhaltung zur Gewinnung von Milch. Die Milch wird entweder für den Bedarf in der Familie verkauft oder zu Butter und Käse verarbeitet. Letzteres geschieht in den sog. S ch w e iz er e i en.

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 34

1912 - München : Oldenbourg
Klecken Dann 800 Ii. Die Eifel mit dem Gemundener Maar bei Daun. Tiefe 38 m. Höhenlage des Seespiegels 378 m. Im Hintergrunde ragen die bewaldeten Bergkuppen der Eifel bis zu 560 m Höhe auf. Der Ringwall, in dem das Seebecken ruht, ist durch vulkanische Answurfstofse^(Asche, Lavabomben) gebildet. Die Basaltkuppe der Milseburg in der Rhön (830 in). Tie Milseburg erhebt sich schroff aus dem hessischen Buntsandsteinplateau. Sie trägt noch Wald, der in den übrigen Teilen der Rhön vielfach gefällt worden ist. Die Gehänge der Rhön decken jetzt zumeist magere Bergwiesen und Acker; auf diesen werden Hafer, Gerste und Kartoffeln gebaut.

3. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 17

1912 - München : Oldenbourg
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge. 17 3. Die obere Tafelfläche (Mittelfranken und der Bamberger Kessel) wird von Regnitz und Mittelmain, die untere von Neckar und Untermain entwässert. 4. Das ganze Schwäbisch-Fränkische Stufenland dacht sich gegen Westen ab und dorthin gehen auch seine beiden Hauptflüsse, Main und Neckar. Darstellung auf der Karte. Die Stufenränder sind in Schraffen, die Tafelflächen in farbigen Höhenschichten dargestellt. Welche Höhenschichten kommen in diesem Gebiete vor? Landschaftsbild. Aus den Tafelebenen Frankens und Schwabens steigen die waldreichen Gebirge mauerartig auf, oft gekrönt von fagenreichen alten Burgen und Burgruinen, von denen das Auge einen weiten Umblick auf das gesegnete, fruchtreiche Land genießt. In die Tafelebenen selber haben die Flüsse Main und Neckar 100—150 in tiefe Täler eingeschnitten (s. Abb. S. 16), die gegen die rauhen Nord- und Ostwinde geschützt sind und daher eines sehr milden Klimas sich erfreuen, namentlich eines langen Herbstes und eines gelinden Winters. Da der lößreiche Boden sehr fruchtbar ist, so gewährt das Maintal von Bamberg, das Neckartal von Eßlingen ab den Anblick eines gesegneten Gartens. Obst, Ge - müse, Getreide und vor allem Wein gedeihen da in vorzüglicher Weise. In Franken werden besonders der Stein- und Leistenwein, der bei Würzburg wächst, in Württemberg der Neckarwein hochgeschätzt. („Mainland, Weinland." „Das Neckartal hat Wein und Korn.") Die Höhen krönt Wald. Im Rezat- und Pegnitztal (um Spalt und Hersbruck) liegen die größten Hopfenbaugebiete Deutschlands. In den Wellen der Flüsse spiegeln sich altertümliche, mauerumgürtete Städte, malerische Burgen und Burgruinen, Kapellen und anmutige Dörfer. Schwaben und Franken zählen zu den lieblichsten Landschaften in Deutschland. Die Täler und Ebenen liegen tiefer als die Südbayerische Hochfläche (München 520 w). Das Klima ist milder, der Boden fruchtbarer und die Bevölkerung wohnt daher auch dichter als südlich der Donau. Die Hauptflüsse des Gebietes sind der Main und der Neckar. Verfolge ihren Lauf und gib ihre Nebenflüsse an! Welche Nebenflüsse, Haupt- flüsse und Meere verbindet der Ludwigs-Donau-Mainkanal? Welche Orte be- rührt er? — Der Main wird bis Schweinfurt, der Neckar bis Heilbronn mit Dampf- booten befahren. Die Randgebirge des Fränkisch-Schwäbischen Stufenlandes. Das Fichtel- gebirge. Welche Flüsse gehen vom Fichtelgebirge aus und welche Stromgebiete berühren sich hier? In ähnlicher Weise wie die Flüsse ziehen vom Fichtelgebirge auch vier Gebirgszüge nach den vier Zwischenhimmelsgegenden. Welche sind dies? Die Höhen bedecken weite Wälder; der Ackerbau beschränkt sich bei dem steinigen Boden auf Hafer, Flachs und Kartoffeln. Er vermag die Bevölkerung nicht aus- reichend zu ernähren, weshalb sich diese hauptsächlich mit Industrie befaßt. Nament- lich in den Randstädten des Fichtelgebirges werden Weberei, Porzellanerzeugung und Bergbau auf Granit betrieben. Der Frankenwald, ein Tonschieferplateau, 800 in, gehört nur teilweise zu Bayern, ist aber durch seinen Holzreichtum und seine Schieferbrüche von Wichtigkeit.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 46

1912 - München : Oldenbourg
Kleiner Kamerunberg 1770 m Kamerunberg 4100 m (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder ^Verlag von Leutert u. Schneidewind, Dresden > Viktoria am Großen Kamerunberg (4100 in). Durch den Golf von Biafra zieht in westöstlicher Richtung eine Bruchlinie, längs welcher mächtige Vulkanberge aufgeschüttet worden sind, so die Jnfel Fernando Po (3050 m), der Kleine und der Große Kamerunberg und das Manengnbagebirge (2500 m). Am Fuße des Küstengebirges zieht tropischer Urwald hin, höher hinauf folgen Grasmatten, in der Regenzeit trägt der Gipfel des Kamerunberges vorübergehend eine Schneehaube. Im Vordergründe des Bildes iss eine englische Faktorei sichtbar. Dualaboote mit Dualaleuten, eine Dampfpinasse und Segelboote haben angelegt. Im Hintergründe das Dualadorf Viktoria mit seinen nach europäischer Art erbauten Negerhausern. (Aus Deutscher Kolouialatlas 1909, D. Reimer, Berlin.) Küstenurwald, in Kamerun. An der niederschlagsreichen Kamerunküste dehnt sich ein 100-200 km breitet Unoaldgürtel öe»en tiafter Bestandteil diellpalme ist. Der Kautschukbaum wurde durch jahrelangen iüaub&au teilweise ausgerottet. Zßerbm fhtden sich hier der Ebenholzbaum, der 80 m hohe Wollbaum, einer der höchsten Baume der Erde, die Gummiliane u. a.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 19

1898 - Schwabach : Schreyer
— 19 — An welchen Fluß kommen wir zuerst? Frank. Rezat. — Dann? Altmühl (Günzenhausen). — Welche Orte berührt die Altmühl, ehe sie nach Günzenhausen kommt? Leutershausen, Herrieden und Ornbau. — Günzenhausen ist größer, als jedes dieser drei Städtchen, aber kleiner als Schwabach. Wie sind die User der Altmühl bis Günzenhausen ge- zeichnet? Hell. — Wie wird also hier das Land zu beiden Seiten der Altmühl sein? Eben. — Ja, der Altmühlgrund ist ziemlich eben, die User der Altmühl sind ganz niedrig und stach. Der Altmühlgrund ist hier über eiue Stunde breit und wie der Wörnitz- und Rezatgruud sehr fruchtbar. Was trägt wohl zur Fruchtbarkeit des Altmühl- grundes bei? Die Altmühl bewässert ihn stark. — Inwiefern kann das die Altmühl thun? Flache User. — Wann wird sie den Boden sehr stark bewässern? Wenn sie aus ihreu Ufern tritt. — Das geschieht bei der Altmühl alljährlich einigemale. Dann dauert es lange, bis sie ihr Wasser wieder in ihre User zurückbringt.; denn die Altmühl fließt sehr langsam und träge, noch langsamer, als unsere Schwabach. Wie können wir das auch anders ausdrücken? Die A. hat ein sehr schwaches Ge- fälle. — Jetzt könnt Ihr auch weiter schließen, womit sich die Be- wohner des Altmühlgrundes beschästigen werden? Ackerbau und Viehzucht. — Hier bauen viele Bauern mehr Getreide, als sie selbst brauchen. Also? Sie köunen Getreide verkaufen. — Die Bauern aus der Umgegend von Günzenhausen fahren ihr Getreide nach Gunzen- hausen. Dort steht ein großes Haus mit hohen Fenstern, in dem die Bauern ihr Getreide ausschütten. Nun kommen Käufer (wer wohl? — Müller, Bäcker, Bierbrauer, Getreidehändler —) und kaufen ein. Wie man diese Getreidehalle heißt, ist Euch schon bekannt? Schranne. — Wo habt Ihr eine Schranne kennen gelernt? Nördlingen. — Warum besitzt Schwabach keine Schranne? — Zusammenfassung: Günzenhausen. Günzenhausen liegt an der Altmühl. Hier ist der Altmühlgrund sehr breit und frncht- bar. Die Altmühlbauern treiben daher Ackerbau und Viehzucht. Die Bauern verkaufen ihr Getreide in der Schranne zu Gun- zenhaufen. d. Durchwandern wir Günzenhausen, so sallen uns sofort die schönen Straßen auf, die immer sauber und reinlich gehalten sind. Mit Recht singt ein Dichter: „In dem Thale mild und friedlich. An der Altmühl grünem Strand, Blüht ein Städtchen, rein und niedlich, Günzenhausen wird's genannt." In einer dieser Straßen bemerken wir ein einfaches Denkmal. Wir lesen auf demselben, daß einst durch die Gegend, in welcher jetzt Günzenhausen liegt, die Teufelsmauer gegaugen ist. — Wir wissen schon, wer Weisseuburg a/S. gegründet hat? Römische Soldaten. — •2*

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 10

1898 - Schwabach : Schreyer
— 10 — c. Das Ries, eine fruchtbare Ebene. Was kündete uns der Riesboden schon am Eingange an? Frucht- barkeit. Von der großen Fruchtbarkeit des Rieses überzeugen wir uns immer mehr, je weiter wir in dasselbe eindringen. Bei Öttingen liegt das Ries wie ein großer, sast kreisrunder Kessel vor uns. Wohl über 1s Stunden braucht man, um den Umfang der Ebene abzugehen. Einmal haben wir schon eine kesselsörmige Ebene betrachtet? Bamberger Kessel. — Was haben wir uns von demselben besonders gemerkt? Er ist sehr sruchtbar; man nennt ihn den Gemüsegarten unseres Vaterlandes; er besitzt ein mildes Klima*). — Warum besitzt der Bam- berger Kessel ein mildes Klima? Die Berge halten die rauhen Winde ab. — Ebenso ist es bei der Riesebene. Rings um dieselbe ziehen lange Ketteu von Bergen und Hügeln, (welche?), geschmückt mit Laub- und Fichtenwaldungen. Rauhe Winde, bedeutende Winterkälte und starker Schneesall sind daher im Ries eine Seltenheit. Es besitzt ein mäßig warmes Klima. — Wie der Ochsensurter Gau und der Bamberger Kessel ist das Ries weit und breit berühmt wegen seiner Fruchtbarkeit. Die mann ig- fach ft e n Feldsrüchte, wie Kraut und Rüben, Erbsen und Acker- bohnen, Roggen und Haber gedeihen in vorzüglicher Güte. Auch der genügsame Flachs mit seinen zarten, himmelblauen Blüten bedeckt manches Stücklein des fruchtbaren Riesbodens; denn die Riesbäuerin hält gar viel darauf, aus selbstgebautem Flachs Garn zu spinnen und Tuch weben zu lassen. — Am bedeutendsten jedoch ist der Gersten- und Dinkelbau. Vorzügliches Gemüse baut man bei Öttingen. Die stattlichen Obstbäume an den Landstraßen und in den Gärten der Ort- schasten hängen in manchen Jahrgängen so voll Obst, daß ihre Äste durch Stangen gestützt werden müssen. Zusammenfassung: Von der Fruchtbarkeit des Rieses. Das Ries ist eine kesselsörmige Ebene. Rings um dieselbe ziehen waldreiche Bergketten, welche die rauhen Winde abhalten. Das Ries besitzt große Fruchtbarkeit. Es gedeihen alle Feldsrüchte, Obst und Gemüse. Am bedeutendsten ist der Anbau von Gerste und Dinkel. In zahlreichen Thälchen eilen die Wasser von den Bergen, welche das Ries umschließen, dem Hauptfluß der Ebene zu. Wie heißt derselbe? Wörnitz. — An die Wörnitz und ihre Znstußbäche haben die Riesbauern ihre Dörser mit Vorliebe gebaut. Bei einer Wanderung durch dieselben bemerkt man auffallend große Scharen von Tauben, Hüh- nern und Enten. Und draußen auf den Wiesen der Dörfer weiden stattliche Viehherden und erstaunlich große Gänse Herden. Ja, manche Gänseherde zählt wohl an die 500 Stück. An den Abhängen *) Siehe I. Teil, Seite 74.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 131

1898 - Schwabach : Schreyer
— 131 — d. Wunderschön ist die Aussicht vom Hafen aus. Nach Westen zu breitet sich die grüne Fläche des Sees aus, die das Auge nicht zu überseheu vermag;' ist doch der See ungefähr 17 Stunden lang, und mit Recht kann man ihn das „schwäbische Meer" heißen. Im Südosten und Süden türmen sich gewaltige Alpenberge auf, von denen im Sonnen- schein Schneeselder glänzen. Sie liegen nicht mehr in unserem Vater- land, zu dem auch vom Bodensee nur ein kleiner Teil gehört; vier an- dere Länder teilen sich noch in sein User. Die Seegegend bei Lindau hat guteu Boden, mildes Klima und reiche Bewässerung; sie ist daher sehr fruchtbar. Das Lindauer Obst wird weithin verkauft; auch Wein wird gebaut, der fogen. Seewein. Die Getreide- felder liefern reichen Ertrag; das Gras wächst so üppig, daß man es drei-, sogar viermal mähen kann. Die Leute beschäftigen sich neben der Landwirtschast auch mit Fischerei; der Bodensee ist ja reich an verschiedenen Arten wohlschmeckender Fische; namentlich werden die See- forellen und Blanfelchen gerühmt. Auch lebhafter Handel wird am See getrieben. Die Schiffe bringen allerlei Waren (Getreide, Obst, Wein, Holz), ja ganze Eisenbahnzüge von einem User zum andern. In die Ferne werden diese Waren durch die Eisenbahn geführt. König Ludwig I. und Max Ii. verbanden Lindau durch eine Bahn mit der Stadt Hof, also den Süden des Landes mit dem Norden, weshalb diese Bahn sonst auch die Süd-Nordbahn hieß. (Aufsuchen der Haupt- stationen: Lindau, Buchlohe, Augsburg, Ingolstadt, Regensbnrg, Weiden, Hof.) König Max Ii. hat auch den zuerst kleinen Hafen erweitern lasfen. Die Stadt Lindan hat ihm deswegen am Hafenplatz ein Denk- mal errichtet; es trägt die Inschrift! „Dem Förderer des Verkehrs, Er- baner dieses Hafens und Vollender der durch Ludwig I. begonnenen Süd-Nordbahn." Zufammenfaffnng: Umgebung von Lindau; Befchäftig- ung der Leute am See. Westlich von Lindau dehnt sich der See aus. Im Süden und Südosten türmen sich gewaltige Alpenberge aus. Die Gegend von Lindau ist sehr fruchtbar. Wir fehen Weinberge, Obstgärten, Ge- treidefelder und Wiesen. Viele Leute sind Fischer. Am Bodensee wird auch lebhafter Handel getrieben. Schiff und Eisenbahn schaffen die Erzeugnisse des Landes sort. Die Süd-Nordbahn verbindet Lindau mit dem Norden Bayerns. • 2. Juggerstadt und Lechfetd. Wir fahren von Lindau mit der Eisenbahn in eine alte Handelsstadt am Lech.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 164

1898 - Schwabach : Schreyer
— 164 — einzelnen Höhen genießt man eine weite Rundschau nach allen Seiten. Gegen Westeu hin überblickt man den mittleren Teil des Westrich. Derselbe stellt sich als ein weites Hügelland dar, das mit zahlreichen Ackerfeldern bedeckt und von grünen Wies- gründen durchzogen ist. Diesen Teil des Westrich bezeichnen wir als den „sruchtbaren Westrich". In zahlreichen Gerinnen und Bächen eilt das Wasser der Westricher Berge dem Hauptsluß der Hinter- p s a l z, der Blies, zu. Im S ü d e n erheben sich vielfach zerklüftete und zerrissene Gebirgszüge. Zusammenfassung: Vom waldreichen und fruchtbaren W e strich. Der östliche Teil des Westrich ist ein ziemlich hohes Gebirgs- land, dessen Rücken von großen Waldungen bedeckt ist. Das ist der waldreiche Westrich. Er ist wenig bewohnt. Westlich davon, in der Mitte der Psalz, dehnt sich ein fruchtbares Hügelland aus, der fruchtbare Westrich. e. Der felsenreicije Hsekrich. Der füdliche Teil des Westrich ist ebenfalls gebirgig. Die Bergzüge zeigen malerische, oft ganz wunderlich geformte Felfen, die aus grünen Eichen- und Buchen Waldungen hervor- lugen. Altersgraue, riesige Burgruinen schmücken nicht selten die selsigen Höhen. Diesen Teil des Westrich nennt man wegen seiner selsigen Beschaffenheit den „felsenreichen Westrich". Ganz im Südosten ziehen sich die Berge des Was gen Wal des herein in die Pfalz. Wenig vermögen im felfen reichen Westrich Fleiß und Aus- dauer dem steinigen Boden abzugewinnen. Bei dem rauhen Klima liefert der Anbau von besseren Bodensrüchten nur geringen Ertrag. Reichlicher ist die Ernte an Hans, Flachs und Kartoffeln. Die Kartoffel nennt der Westricher seine „Grumbere" (Grund- birne), deren er nie überdrüssig wird; denn der Westrich er ist gar genügsam und gibt sich mit wenigem zufrieden. Viele Bewohner des Westrich fuchen sich fern von ihrem Heimatort Arbeit und Ver- dienst. Wie der arme Rhöner ins fruchtbare Mainthal zur Erntearbeit hinabzieht, so wandern Westricher Burschen und Mädchen mit ihrem Bündel übers Gebirg zur Weinlese und bringen manch blinken- des Markstücklein mit heim. Andere kausen sich in Läden und Fabriken allerhand nützliche Dinge und tragen sie hausieren bis zu uns herüber, sie treiben Hausierhandel. Die meisten aber suchen in den nächsten bedeutenden Städten des unwirtlichen Westrich Beschäftigung und Lohn. Welche Städte werden das fein? Pirmasens und Zweibrücken. — Diesen Städten gilt unsere nächste Besprechung.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 158

1898 - Schwabach : Schreyer
— 158 — a. Wo ist nun das Weinland der Hardt? Suchen wir es! Wir verlassen den rauschenden Rhein und wan- dern quer durch die Rheinebene, dnrch den „weiten Gottesgarten". Was werden wir aus unserem Wege alles sehen? Getreidefelder, Tabak- Pflanzungen, Gemüse- und Obstgärten, stattliche Dörfer u. s. w. Im Westen sehen wir das Hardtgebirge, das „gleich einem riesigen Bergwall" von Süden nach Norden zieht. Wir mögen wohl über vier Stunden gewandert sein, da bemerken wir, daß die Ebene allmählich zur Höhe ansteigt. Ein Hügel nach dem andern er- scheint, und bald liegt vor unseren Augeu eine unabsehbare Reihe von mäßig hohen Hügeln, die von Süden nach Norden laufen. Hinter diesem Hügelland steigt steil das Hardtgebirge empor. Dieses Hügelland vor dem Hardtgebirge ist das Wein- land der Hardt. Zeigen! — Zusammenfassung: Wo liegt das Weiuland der Hardt? Zwischen dem steilen Hardtgebirge und der srnchtbaren Rhein- ebene liegt eine lange Reihe von Hügeln. Dieses Hügelland ist das Weinland der Hardt. b. Welchen merkwürdigen Namen führt das Hügelland vor- dem Hardtgebirge? Wein land der Hardt. — Was. läßt Euch diese Bezeichnung erraten? Aus diesen Hügeln wird viel Wein gebaut.— So ist es. Auf den Hügeln vor der Hardt, von der Lauter im Süden bis gegen Frankenthal im Norden, steht Wein stock an Wein stock, Weingarten an Weingarten. Das ganze Hügel- land gleicht einem grünen Rebenmeer, das nur „von Obst Hainen, M andelbänmen und Kast auicubüsch eu unterbrochen ist." Das W e i n l a n d der Hardt ist wohl „der größte Weingarten Deutsch- lands, ja der Welt." Hier kocht die Sonne in zahllosen gelben und blanen Trauben vorzüglichen Wein. Der beste Pfälzer Wein gedeiht bei den Orten: Neustadt a. d. Hardt, Deidesheim, Forst, Wachenheim, Dürkheim und Ungstein. Suchet diese Weinorte aus der Karte! — Hier ist der Wohnsitz wohlhabender, ge- mütlicher, heiterer Menschen. Die „fröhliche Pfalz" heißt diese Gegend bei den Pfälzern selbst. Mit vollem Rechte! — Wie schöne Eilande liegen in diesem grünen Rebenmeere die zahlreichen, stattlichen Ortschaften, in Obst- und Kastanienwäldchen versteckt. Nir- gends in unserem Erdteile trifft man eine so stattliche Reihe der schönsten Orte, deren jeder eine Stadt zu sein scheint, als am Saume der Hardt- höhen. Die ganze Landschaft ist von solcher Freundlichkeit, Anmut und Schönheit, von solchem Reichtum und solcher Segensfülle, wie nirgends sonst auf deutscher Erde. Da möchte man säst versucht werden, die launige Sage zu glauben, die man sich bei Neustadt an der Hardt erzählt. Bei Neustadt erhebt sich nämlich aus einer Höhe ein altes Schloß mit prächtiger Aussicht. (Hambacher Schloß.) Dort soll nach

10. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 79

1913 - Nürnberg : Koch
B. Das linksrheinische Bauern oder die Rheinpfalz. Die Rheinpfalz ist ein eigener Regierungsbezirk, und zwar der kleinste. (Sic hat ungefähr 6000 qkm, der größte, Oberbeuern, etwa 17 000.> Die Rheinpfalz zerfällt in zwei natürliche Gebiete, in ein ebenes und in ein bergiges. 1. Der ebene Teil. Der ebene (kleinere) Teil gehört zur Oberrheinischen Tiesebene. Diese bildet einen sogenannten geologischen Graben. Er ist einst dadurch- entstanden, daß ein fast 300 km langer und 30—40 km breiter Streifen Landes um hun-^ derte von Metern in die Tiefe sank. Noch jetzt ist diese Abwärtsbewegung nicht ganz zur Ruhe- gekommen; das beweisen ziemlich häufige Erdbeben. Die Senke war eine Zeitlang vom Meere überflutet und wurde mit Sinkstoffen bedeckt. Später schwemmten auch der Rhein, der seinen lveg durch die Tiefebene nahm, und ebenso seine Nebenflüsse Massen von Gerölls Sand und Schlamm auf die Ebene. Dadurch entstand allmählich auf weite Strecken eine dicke Schicht fruchtbaren Erdreichs. Zu der günstigen Bodenbeschaffenheit kommt noch die tiefe, geschützte Lage der Ebene. So entstand hier das wärm st e und fruchtbarste Gebiet ganz Deutschlands. Der bayrisch-pfälzische Anteil an der Rheinebene ist etwa 70 km lang und 20—25 km breit. Die Meereshöhe beträgt nur ungefähr 100 m. Gegen Westen steigt die Ebene ganz sanft an. Zuletzt erhebt sich da^ Gelände rasch und steil zu den hängen des Haardtgebirges (= Wald- gebtrge; vgl. Spessart!). Dort der Ebene aus erscheint dies wie ein mehrere hundert Meter hoher Wall, der in der Mitte am höchsten ist. Rur die Täler der aus dem Vergland kommenden Flürchen unterbrechen ihn. von diesen sind im Süden die Lauter (die in der Ebene der Grenzfluß ist) bemerkenswert, in der Mitte der Sperjerbach und im Norden die Isenach. Was von Mima und Fruchtbarkeit der ganzen Rheinebene gesagt wurde, gilt insbesondere auch von der pfälzischen- es ist ein gesegnetes Stück Land. Zwar sind auch einzelne Striche nur mit Wald bedeckt. Der größte Teil aber lohnt die menschliche Mühe mit ergiebig st en Ernten. Getreide aller Art, feines Gbst (Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln, Nüsse, Edelkastanien), Zuckerrüben, Tabak, guten Wein spendet der fruchtbare Loden in Sülle. Eng zusammen- gedrängt stehen deshalb meist Jue Häuser der Dörfer, um den Loden landwirt- schaftlich möglichst ausnützen zu können. Auch für den Verkehr hat die Ebene eine hervorragende Be- deutung.' Der Rhein trägt dienstfertig auf seinem breiten Rücken ganze Züge von Schiffen und durch die Ebene eilen die Eisenbahnzüge in rascher Zolge. Zwei Linien führen von Süden nach Norden, eine am Rhein, eine am Gebirge entlang. Denn die Rheinebene ist schon seit alten Zeiten einer der wichtigsten Südnordwege Europas. Andere Schienenstränge führen von Vsten nach Westen und helfen somit das links- und das rechtsrheinische Deutschland verbinden. Kein Wunder, daß in diesem fruchtbaren, verkehrsreichen Land auch die Industrie sich entwickelte und die Menschen dichter beisammen wohnen als in den meisten übrigen bayrischen Gebieten. Ja, der n ö r d l i ch e Teil der pfäl- zischen Rheinebene ist der dichtbevölkertste Teil Bayerns überhaupt.
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