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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 246

1906 - München : Oldenbourg
246 45. Der Bucintoro auf dem Starnberger See. Auf alles dies sei hier nicht näher eingegangen, sondern nur kurz hingewiesen, dagegen soll etwas mehr von dem Bucintoro erzählt werden. Wer Hütte, wenn von der einzigartigen Lagunenstadt, dem unvergleichlich schönen Veuedig die Rede war, nicht auch von dem goldstrotzenden Bucintoro gehört? Jenem glänzenden Prachtschiffe, das bei den meisten Festlichkeiten der Republik Venedig verwendet wurde: beim Empfang fremder Fürstlichkeiten, z. B. König Heinrichs Iii. von Frankreich, ebenso wie bei der Rückkehr der Königin Katharina Kornaro nach ihrem erzwungenen Verzicht auf die Insel Cypern. Auf dem Bucintoro fuhr alljährlich am Himmelfahrtstage der Doge, umgeben von den höchsten Würdenträgern und Beamten und Ratsherren der Republik, unter dem Donner der Kanonen, dem Geläute der Glockeu und dem Schmettern der Trompeten, umringt von einer ganzen Flotille festlich geschmückter Fahrzeuge, hinaus in das Adriatische Meer, um die symbolische Vermählung der Republik mit dem Meere, der Adria, zu feiern. Die Pracht und der Lnxus, womit dies pruukvolle Staatsschiff ausgestattet war, hat nicht verfehlen können auf alle Fremden, welche die stolze Königin der Adria besuchten, einen tiefen Eindruck zu machen. So wird es als eine der Sehenswürdigkeiten Venedigs in den meisten Reisebeschreibungen erwähnt, welche die nach dem Heiligen Land reisenden, m Venedig sich einschiffenden Pilger uns hinterlassen haben. Die Kunde davon war natürlich auch nach Bayern, nach München gedrungen. Es ist irrig, wenn man gesagt hat, erst nach dem Besuche des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin in Venedig im Jahre 1667 sei der bayerische Bucintoro entstanden — derselbe war vielmehr bereits im Jahre 1663 vollendet?) Übrigens hatten die bayerischen Herzoge schon immer zu ihren Lnstsahrten auf dem Starnberger See ihre eigenen Schiffe. Herzog Albrecht V. „belebte den See mit einer Luftflotte, darunter eine königliche Fregatte, drei Schiffe von Lärchenholz mit eichenen Säulen darauf, Gondeln nach Vene bischer Art, alles zierlich geschnitzt, bemalt und vergoldet." Wann freilich Ferdinand Maria oder sehte Gemahlin zuerst den Gedanken gefaßt den Bncintoro selbst nachzubilden ist unbekannt; unsicher auch, wen er zuerst aus Venedig zur Leitung des Banes berufen hat. Es werden die italienischen Zimmermeister Anastasio Margiolo und Francesco Zanti als diejenigen genannt, welche den Bau im Jahre 1661 oder 1662 begonnen haben, Francesco Santnrini und Francesco Manro als die Vollender des Baues bezeichnet. Im Jahre 1664 ist noch ein venezianischer Arsenalarbeiter, namens Nicolo, aus Venedig gekommen um das neue Schiff „aufzutaakeln und in Trimm zu bringen". *) Was die Etymologie des Wortes Bucintoro anlangt, so scheint es am richtigsten von dem lateinischen buceus, bussius, bucia, buccia, bussa, buza abzuleiten zu sein, welches ein größeres Fahrzeug bedeutet und italienisch „buzo“ lautet; Bucintoro wäre dann ein buzo d’oro oder buzin d’oro.

2. Europa - S. 74

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
74 Europa. Politische Einteiluug. Die Pyrenäenhalbinsel gliedert sich in staatlicher Hinsicht in das Königreich Spanien und die Republik Portugal. Weitaus den größten Teil der Halbinsel (5/6) nimmt das Königreich Spanien ein. Das Königreich Spanien. 5u0000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39 (etwas kleiner als das Deutsche Reich, aber nichk 1/3 seiner Bevölkerung). I. Tie Pyrenäen. Tie Pyrenäen, ein Faltengebirge wie die Alpen, weisen im mittleren Teile Höhen mit Schneeseldern, Gletschern, großen Felszirken und Hochseeu aus (s. Abb. S. 72); hier erreicht die Maladetta-Grnppe 3400 m^). Da auch die Zahl der Pässe gering ist, so folgt daraus, daß die Pyrenäen im Gegen- satze zu den Alpen wenig zugänglich sind und die Hauptstraßen zwischen Frankreich und Spanien das Gebirge an seinem niedrigeren östlichen und westlichen Ende umgehen. Bei der Enge der Täler findet auch wenig Anbau statt; namentlich sehlt das die Alpen so sehr kennzeichnende Sennenleben. Durch seine Unwegsamkeit wird endlich das Gebirge auch zu einer Länder- und Völker scheide. In einem Tale des Gebirges hat sich die Bauernrepublik Andorra erhalten. Weiter westwärts reiht sich an die Pyrenäen das Äantabrisch-Astnrische Ge- birge und datz Pergland von Galieien, beide in malerischen Formen und steil zum Aleere absallend und mit guteu Häsen ausgestattet (San Sebastian, Santan- der, Ferrol, la Eoruna lkornnja^). Das nahe Meer hat besonders die Bewohner von Galicien zu seetüchtigen Leuten erzogen. Zahlreiche Eisengrubeu liesern uusern deutschen Hochösen vortreffliche Eisenerze: Mittelpunkt des Eisen- bergbaus ist Bilbao. An die Pyrenäen schließt sich das trockene und deshalb wenig fruchtbare Tief- land von Aragonien, das vom reißenden Ebro'') durchströmt wird. Es hat nur geringe Bevölkerung; seine einzige größere Stadt ist Saragossa (saragößa). Es folgt nun Vi. die Äastilische Hochebene oder das spanische Tafelland, der ttern der Iberischen Halbinsel. Durch eine Reihe von Gebirgsketten, das sog. Kastilische Scheidegebirge, wird das Gebiet in eine nördliche Hochebene, Altkastilien, und eine südliche, Neukastilien, geschieden. Den Nordrand bildet das Kantabrisch- !) Maladetta, die Verfluchte, weil kahl und unzugänglich. Vergl. die Watzmannsage! 2) ebro baskisch = Strom; tat. Iberus, woher die Bezeichnung „Iberische Halbinsel". Profil von der Sierra Nevada zum Kantabrischen Gebirge. M. d. L. 1:3 000 000. — M. d. H. 1: 400 000.

3. Europa - S. uncounted

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
4.ietciiiäriiim iorre Sei Istecö <Nach einem Aquarell von R. Rcjchrcltrr, München. Tuffhügel des Vomero mit Pinien Agaven Castel dell'ovo Der Golf von 'Neapel mit Vesuv. Der Golf von Neapel gleicht einem abgeschlossenen See, dessen User von einer ununterbrochenen Kette malerischer Orte eingefaßt sind. Neapel mit seinen aussteigenden Straßen, seinen entzückenden Gärten, 'st die schönste Perle dieier Kette. Im Innern ist die Stadt echt südländisch: enge, schattenspendende Straßen, auf denen die Handwerker ihre Werkstatt ausschlagen, lärmende Menschen, unglaublich zerfetzt gekleidete Bettler und daneben überladen aufgeputzte Reiche — ein oft betäubendes Durcheinander. Die Häuser haben flache Dächer, oft mit Gärten und kühle, fliesenbedeckte Hofe. Die Hänge des Vesuvs tragen Weingärten, Lrangenhaine und Feigenbäume. Die sichelförmige

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 172

1911 - Breslau : Hirt
172 Übergang zur Neuzeit. § 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Fülle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, halten sich folgende zu größeren Mächten entwickelt. In Oberitalien war die ehemalige Lombardei im Westen im Besitze der Herzöge von Savoyen und Piemont, im Osten der Herzöge von Mailand, die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien haben die Päpste der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana gehört in seiner nördlichen Hälfte der Stadt Florenz, im Süden Siena. Die lignrische Küste beherrscht Genua; den Süden bilden die beiden Königreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden. In Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Diskonti, glückliche Truppenführer, die Herrschaft an sich gebracht und sind von Wenzel als Herzöge bestätigt worden; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine ähnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehört nur, wer in das „Goldene Buch" eingetragen ist; aus ihnen wird der Große Rat gebildet, die Regierungsgewalt liegt in den Händen des Kleinen Rates; der ans Lebenszeit gewählte Doge hat nur Pflichten der Repräsentation. Diese Aristokratie hat das große Reich Venedig im Adriatischen und Mittelmeer (am Ende des 15. Jahrhunderts fällt Cypern an Venedig) begründet und das Festland erobert, sie hat die Stadt zum Mittelpunkt des Welthandels gemacht, die als Vorkämpfern: der Christenheit gegen die Türken zur See auf eine glorreiche Geschichte zurücksieht. Genua hat lange mit Venedig gewetteisert, Pisa überwunden, Korsika und Sardinien erobert und nach der Wiederherstellung des Griechischen Reiches in Konstantinopel und am Schwarzen Meere die größten Handelsprivilegien genossen. Aber seit der unglücklichen Seeschlacht bei Chioggia gegen die Venezianer ist es in zweite Linie getreten. Der Fall von Konstantinopel hat neue Verluste gebracht; die andauernden inneren Kämpfe zwischen Aristokratie und Demokratie sind der Festigung nach außen ungünstig, vorübergehend tritt es unter französische Herrschaft. Am eigentümlichsten waren die Verhältnisse in Florenz gestaltet. Florenz liegt in der blühendsten und fruchtbarsten Landschaft Italiens, da, wo das Tal des Arno sich zu einer kleinen Ebene öffnet; bis zur Höhe der Berge ist das Land übersät mit kleinen Ortschaften und Landhäusern. Florenz war im Altertum ein Landstädtchen und im Mittelalter bis ins 12. Jahrhundert hinein nicht viel mehr; Fiesole (Fäsnlä) auf der Höhe über Florenz, das den Ausgang des wichtigen Passes über den Apennin beherrscht, war bedeutender, wird aber von Florenz überwältigt, das eine Entwicklung ohnegleichen erlebt und im 14. Jahrhundert eine der größten und reichsten Städte Italiens ist; das Geldgeschäft ist hier recht eigentlich zu Hause; aber es wird zugleich der geistige und künstlerische

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 615

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1090 bis 1517. ö 15 riien zu verschaffen, war die Vertreibung der Juden. Hundert und siebzig tausend Familien 'mußten unter den catholischen Königen aus Spanien auswandern. Gold und Silber und Edelgesteine durften die Äuswanderndcn zwar mitnehmen; ihre übrigen Giirer aber wurden einge- zog'n, und den Christen beim Banne verboten, einem Juden Brot und Wasser zu geben. Auch die Mauren in Granada zwang man, dem gegebenen Worte zuwider, das Christenthum anzunehmen, oder ausznwandern. —> Zur Be ohnnng des Eifers, womit Ferdinand und Isabella das Ctzristenthum in ihren Staaten auszubreiten suchten, ertheilte der Papst diesem Fürstenpaar und deffeu Nach- kommen l1495) den Titel der catholischen Könige. Auch die Macht der Großen ward mit Klughei und Festigkeit gebrochen. Man zog einen großen Theil der veräußerten Krongüter und Gefälle wieder ein. Man errichtete, um den Adel in den Schranken der Ordnung zu halten, die heilige Hermandad oder Brüderschaft, eine Art stehenden Heeres. Auch durch strenge Rechtspflege, von weicher die Großen keineswegs ausgenommen waren, suchte man den allgeme.nen Landfrieden aufrecht zu hal- ten. Mit Feinheit und zu großem Gewinne für seinen Schatz sowohl, als für seine Macht wußte Ferdinand die Großmeisterthümer von St. Iago, von Calatrava und Aicantara an sich zu ziehen. Endlich die Inquisition, welche freilich die Stille eines Gottesackers herbeiführte, war ein wohlberechnetes Mittel zur Befestigung und Er- weiterung der königlichen Macht. Bei auswärtigen Staaten erhob Ferdinand Spanien zu großem Ansehen. Fast bei allen Verwickelungen, wel- che in den westeuropäischen Staaten in dieser Zeit statt fanden, wußte er sich geltend zu niachen. Oft war er selbst Urheber dieser Verwickelungen. Das Königreich Neapel, Navarra jenseits der Pyrenäey und andere Be- sitzungen erwarb er sich durch seine Staatöknnst, welche überdieß durch ein gutes Heer und durch treffliche Ans führer ((sonzalo Fernandez von Cordova, el gratz Capitano) unterstützt wurde.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 610

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
610 Mittlere Geschichte. desto entschiedener handelte nun Maximilian I, wider die- selben. Da verlor Ludwig Xii. in vielfachem, hartem Kampfe (Treffen bei Navenna, 1512 Schlacht bei N 0 vara 1513, la journée des éperons 1513) Mai- land und Genua, Tournay mußte an England verpfän- det werden, Ferdinand der Catholifche gewann mehrere Platze in Italien, und eroberte die Theile des Königreichs Navarra jenseits der Pyrenäen. — Diese fortdauernden italienischen Kriege ließ sich die französische Nation um so williger gefallen, da sie den König Ludwig Xii. wegen seiner edeln Denkart und wegen seines großen Elfers für das Beßte seines Staates liebte und ehrte. v Spanien. 1. Ca st ilien. Die seit Alfons X. in Castilien so sehr gestörte Ruhe stellte endlich Also ns Xi. (1312 - 1550) durch Klugheit und Standhaftigkeit wieder her. Auch geschah es unter ihm, daß eine größere Anzahl von städtischen Abgeordneten auf den Reichstag gerufen wurde, als bisher. Überdieß verherr- lichte er ( 1340) seine Negierung durch einen glorreichen Sieg bei Tariffa über den Meriniden Abu Hals, Fürsten von Marocco, welcher die ganze maurische Macht für die Rettung Algezira's, damals einer der größten Städte Spaniens, vereinigt hatte. Algezira ward zerstört, so, daß nun der Pflug durch die Gaffen der einst so herrli- chen Stadt geht. Allein nach Alfons Xi. Tode verflossen abermal mehr als hundert Jahre, in welchen Castilien durch fortwäh- rende innere Unruhen zerrüttet wurde. Die Negierungen Peters des Grausamen ( 1550- 1369), Hein- richs H. (1369-1379), Johanns I. (1379 - 1390), Heinrichs Ul. (Iz90 - 1406), Johanns Ii. (1406 - 1454) und Heinrichs Iv. ( 1454 - 1474) sind nur theils durch heftigen Kampf der Könige mit den Großen,

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 724

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
724 Neuere Geschichte. sonders durch Galilei, zu hohem wissenschaftlichen Ruh- me. Aber unter Ferdinand Ii. (1621-1670) übte die Geistlichkeit den verderblichsten Einfluß auf die öffent- lichen Angelegenheiten aus. Statt daß die frühern Äroß- herzoge mit vieler Klugheit ihre Selbstständigkeit gegen das Haus Bourbon sowohl, alö gegen das Haus Habsburg aufrecht erhalten hatten, erklärte sich Ferdinand Ii. ganz entschieden für Spanien. 5. Parma und Piacenza. Parma und Piacenza waren, nachdem sie, wie andere Städte der Lombardei, sich die Freiheit errungen und nach und nach verschiedene Oberherren anerkannt hat- ten, endlich (1514) an den römischen Stuhl gekommen. Im Jahre 1545 erhob aber Paul Ili. diese Städte nebst ihren Zubehörden zu Herzogthümcrn, und übergab sie, nicht ohne Widerspruch des Kaisers, seinem Sohne Peter Alops Farnese und dessen männlichen Erben nach der Folge der Erstgeburt. Nachdem aber der neue Herzog we- gen seiner Ausschweifungen schon 1547 ermordet worden, nahm Ferdinand Gonzaga, Statthalter von Mai- land, Besitz von Piacenza, und erst im Jahre 1557 gab Philipp Ii., König von Spanien, die Stadt nebst ihren Zubehörden dem Ottavio Farnese, dem Sohne des ermordeten Herzogs, zurück. A le xa n der > Fa rn e se (1586- 1592), Ottavio's Sohn und Nachfolger, erwarb sich hohen Kriegsruhm. Das Haus Farnese behielt das Herzogthum Parma, als ein Lehen des Kirchenstaates, bis die männliche Linie desselben im Jahre 1751 ausstarb. 6. Modena. Modena, nachdem es bald diesem, bald seuem Herrn gehorcht hatte, blieb endlich (1266) in der Gewalt des uralten Hauses Este. Der Markgraf Bor so von Mo- dena ward (1452) vom Kaiser Friedrich Iii. zum Herzoge von Modena und Reggio, und vom Papste Paul Ii.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 819

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 178y. 61y den toscanischen Häfen, wurde dem spanischen Infanten Don Carlos und dessen Nachkommen zugestchert. Dagegen trat Don Carlos Parma und Piacenza an den Kaiser ab, und entsagte auch seinen Ansprüchen auf Toscana. Auch wurden dem Kaiser alte Eroberungen in der Lombardei zu- rückgegeben, ausgenommen einige Landschaften, welche er, als kaiserliche Mannslehen, an den König von Sardinien abtretcn mußte. Endlich gewährleistete Frankreich die präg- rnatische Sanction Carls Vi."—- Spanien und Sardinien tra- ten diesem Friedens-Schlüsse erst im Jahre 173q bei. — Was Elisabeth von Parma an der Erfüllung ihrer Wünsche «och vermißte, wurde ihr in der Folge zu Theil. vm. Portugal. In Portugal ward unteriohann V.(l70ö- 1750), dem Dohne und Nachfolger Peters Ii., vieles Gute unter- nommen, aber wenig zur Reife gebracht. Stiftung der portugiesisch enacade wieder Geschichte (1720). Der König, unstet und wollüstig, lag zu sehr in den Fesseln der Mönche und Geistlichen, so, daß er, trotz den immer reicheren Goldwäschen in Brasilien, über dem Bau des einzigen Klosters Mafra seinen Staatshaushalt für lange Zeiten zerrüttete. Das Inquisitions-Gericht wurde zwar eingeschränkt, aber die Autodafe's dauerten hier immer noch fort, wie in Spanien, und Johann V. glaubte jedes der- selben durch seine Gegenwart verherrlichen zu müssen. End- lich gegen das Ende seines Lebens verfiel dieser König in einen solchen Zustand der Schwäche, daß er die Zügel des Staates seinem Beichtvater, Don Gaspar, einem Fran- eiscancr, ganz überließ, unter dessen Ministerium sich eine Menge Mißbräuche einschlichen. — Non dem Papste Benedict Xiv. hatte Johann V. (1746) für sich und seine Nachkommen den Titel „der allerglaubigste König" (Rex fidelissimus) erhalten« . r}r> *

9. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 273

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
1 273 Reiche der Mauren und Westgothen in Spanien und Portugal. H. 222. In Spanien hatten sich die Araber seit dem ersten Jahrzehend des 8. Jahrhunderts fest gesetzt und fast das ganze Land, sammt den galli- schen Provinzen des Gothenreiches erobert. Doch fanden die Westgothen, unter ihrem Könige Pelayo, in den Gebirgen von Oviedo einen festen Bergungs- ort, und ihr kleines Reich hatte sich schon unter Al- fons Ii., der 842 ft., erweitert; König Ordogno Ii. machte Leon zu seiner Hauptstadt. An vielen Punkten des Landes erhub sich jetzt von neuem, den unter sich uneinigen und hierdurch geschwächten Ara- bern gegenüber, die Macht der Christen; das Ge- schlecht der Grafen von Burgos gründete den Kö- nigsthron von Kastilien, mit welchem unter Fer- dinand 1. auch Leon vereint ward. Auch in Navarra, das unter den ersten Karolingern von Frankreich beherrscht war, erhub sich ein eignes Kö- nigshaus, welches zugleich unter Sancho Major (im I. 1000) Kastilien ererbte, während ein Sohn jenes Sancho: Ramiro, das anfangs kleine Reich von Aragonien (1035) erwarb und im I. 1109 Heinrich von Burgund, der Schwiegersohn Al- fons Iv. von Kastilien, zuerst die Statthalterschaft, sein Sohn Alfons aber durch viele Eroberungen maurischer Besitzungen das Königreich Portugal (1128) begründete. Andere europäische Reiche zur Zeit der Kreuzzüge. H. 223. In Frankreich regierte beym Beginn der Kreuzzüge Philipp I., aus dem Hause der Lehr-u. Lesebuch Iii. Abth. 18

10. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 106

1878 - Leipzig : Spamer
106 Das Alpengebirge. Um das Geschütz über die Berge zu schaffen, wurden die Röhre in ausgehöhlte Baumstämme gelegt und so fortgeschleift, die Laffetteu den Manlthieren auf- geladen. Das den Ausgang des Passes sperrende Fort Bard bei Aosta wurde mittels eines in die Felsen gehaueneu Stufenweges umgangen. Napoleon I. faud inmitten des Kriegsgetümmels uoch Zeit, um acht größere Fahr- und Heerstraßen über die Alpen theils neu zu bauen, theils zu verbessern und zu erweitern. Sein Neffe, Napoleon Iii., fand bei seinem Kriege gegeu Oesterreich 1859 die von jenem kunstvoll ausgebauten, breiten Straßen über den Mont Cenis und Mont Genevre vor, aus welchen ein Theil seiner Armee, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen, nach Italien hinabzog, wäh- rend der Hanpttheil zu Schiffe von Toulon uach Genua befördert wurde. Die Hauptstraßen über die Alpen. Der menschliche Geist fand mit der Zeit immer mehr Mittel, um die gigantischen Hindernisse der Natur zu über- wiudeu. Die Kriegspläne der Eroberer und der friedliche Verkehr der Völker untereinander halfen dasselbe Ziel fördern. An Stelle der gefahrvollen Saum- pfade, die neben stürzenden Waldbächen an schroffen Felshängen hinführten und auf denen kaum ein Rad sich bewegte, — denn die Wagen wurden vielfach am Fuße der eigentlichen Paßhöhe auseinander genommen und auf Maulthiereu hinübergeschafft, — entstanden breitgebahnte und geebnete Kunststraßen uiid Eisenbahnen zur Förderung des Völker- und Weltverkehrs und als Verbin- duugswege zwischen den großen Kulturplätzen diesseit und jenseit der Alpen, so daß diese jetzt als das wegsamste Hochgebirge gelten können. Wenn anch die Thore der Alpenpässe nicht auf dem Boden des deutschen Reichsgebietes liegen, so sind doch die letzteren von solcher Wichtigkeit für den Verkehr Deutschlands mit seinen südlichen Nachbarländern, daß wir uns der Ausgabe uicht entziehen können, die wichtigsten derselben in den Kreis unserer Betrachtung aufzunehmen. Wir erwähnen zunächst die Eisenbahn (Cornichebahn), welche aus der Provence am Meeresuser entlang über Nizza nach Genua und bis Pisa führt, das ganze Alpensystem südlich umgeht und die französischen Küstenstädte (Marseille, Toulon, Nizza) mit den italienischen (Oneglia, Savona, Genua) verbindet. Dieselbe ist unter Ueberwiuduug großer Schwierigkeiten binnen sieben Jahren erbaut worden, zum Theil tief in Vorgebirge und Felsen ein- geschnitten und über wilde Thäler und Abgründe hinweggeführt. Ganz auf italienischem Gebiete liegt die Straße, welche von Oneglia an der Meeresküste über Pieve in den Lignrischen Alpen nach Camaragua ins Thal des Tanaro hinabsteigt, weiterhin über Ormea und Mondovi führt und sich in Coni an die Eisenbahn nach Turin anschließt. Von Frankreich nach Italien führen über die Alpen verschiedene Straßen, deren Münduugspuukte durch Eiseubahueu mit Turin verbunden find. Von Nizza am Meere geht eine Straße über den Colle di Tenda nach Simone und weiter nach Coni; hier Eisenbahnverbindung mit Turin. Aus dem Thale der Durauce führt eine Straße von Gap über den Col del'argentiere nach Coni, eine andere von Mont Dauphin über den Monte Biso nach Faluzzo im Pothale (daselbst Eiseubahnverbiuduug nach Tnrin und nach Coni), eine dritte von Mont Dauphin über den Col de la Croix nach
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