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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 55

1906 - München : Oldenbourg
14. Die Ahnherrn des Wittelsbacher Fürstengeschlechts. 55 Unter diesem Namen tritt das Geschlecht von nun ab in die deutsche Geschichte ein, die damals — die Weltgeschichte war. Fast zweihundert Jahre waren seitdem vergangen, zwei große Kaiserdynastien, die Sachsen und die Salier, waren ins Grab gesunken und in Friedrich Barbarossa hatte eben eine dritte, die der Staufen, ihren Höhepunkt erreicht. Die Zeit war reich an Streit und Leidenschaft; der Gegensatz zwischen Deutschland und Welschland, zwischen Reich und Rom erfüllte alle Gemüter, es gab in diesen Fragen nur Liebe und-Haß, nur Freund und Feind. Da tritt uns aus dieser sturmbewegten Zeit die Gestalt des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach entgegen — eine Säule im Bau des Reiches; er ist der große Markstein in der Geschichte Bayerns. Feurige Kühnheit und weise Besonnenheit waren in seinem Sinne seltsam gepaart; als Krieger wie als Staatsmann war er gleich stark und mit schrankenloser Treue hing er an dem Kaiser, der ans seinem Herrn sein Freund geworden. Die größte Tat seines Lebens aber, die stets in den Annalen der Geschichte prangen wird, das ist sein Heldenwerk in der Veroneserklause. Es war im Herbst 1155, Barbarossa war aus der Heimkehr von Italien, wohin ihn der Pfalzgraf von Wittelsbach als Bannerträger des Reiches begleitet hatte, als ihm die Tücke der Wetschen noch an der Heimatschwelle Verderben sann. Der Weg geht durch schmale Felsenpässe, senkrecht steigen die steinernen Wände empor, unten drängt sich der flutende Strom, so daß dem Heere kaum eine schmale Straße bleibt. Dort zog das Kriegsvolk des Kaisers, als man mit einemmal auf allen Höhen Gewappnete gewahrte, die den Durchzug versperrten. Unerbittlich, aber auch unerfüllbar waren die Bedingungen, die sie stellten; denn sämtliche Ritter sollten ihnen Pferd und Harnisch überliefern und überdies ein hohes Löfegeld entrichten; dann mochten sie nach Hause ziehen ohne Ehre, ohne Habe, ohne Wehr. Es war unmöglich dies anzunehmen und doch nicht minder unmöglich schien ein Entrinnen — da ward in dieser Stunde höchster Gefahr der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zum Retter. Seinem Mute war auch das Schwerste nicht zu schwer; in seinem Gefolge standen die bergkühnen Söhne des bayerischen Hochlandes und zwischen den Felswänden emporklimmend, einer auf des anderen Schulter gestützt, erkletterten sie die Höhen und fielen mit Jubelruf den Welschen in den Rücken, daß nicht ein einziger derselben entkam. Die Ehre des Kaisers, die Ehre Deutschlands war gerettet und diese Tat vor allem war es, die Barbarossa nie vergaß, die er belohnen wollte, als er nach der Empörung Heinrichs des Löwen die bayerische Herzogswürde an Otto von Wittelsbach verlieh. So steht eine Tat voll kühner Treue an der Wiege des Wittelsbachischen Geschlechtes, die Wiege feiner Macht aber steht in den Felsen der Veroneserklause. Am 16. September 1180 erfolgte in Altenburg die feierliche Belehnung Ottos mit Bayern.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 479

1906 - München : Oldenbourg
100. Burg Hohenschwangau. 479 und so ist die schöne Landschaft gleichsam erfüllt von schönen Gestalten, von jenem Reichtum der Begebenheiten, der sie in vollem Maße zur historischen Lanbschast macht. Den feinen nnb nachhaltigen Reiz, bett dieser Umstand verleiht, wirb kein Gebildeter verkennen; dadurch allein gewinnt die Betrachtung immer wieder neue Seiten; die geistige Beleuchtung, in der wir eine Örtlichkeit erblicken, ist ja nicht minder wirksam als die Beleuchtung, die vom Himmel auf sie füllt. Wer zum erstenmal in jene Gebiete kommt, wirb überrascht bitrch die mächtigsten Gegensätze. Es ist die Grenze, wo bayerisches uttb schwäbisches Volkstum feit uralter Zeit ineinander greifen; alamamtische Art, die bedächtiger, kühler, berechnender ist, hat schon das rauhere, sühne Wesen des bayerischen Gebirgscharakters gedämpft. Und wie die Völkerstämme — grundverschieden — hier ineinandergreifen, so stößt ebenda die breite, volle Ebene an die gewaltige Bergeswildnis. Wer den Blick hinaussendet, sieht weit in niederes, fruchtschweres Land; wer ihn bergwärts wendet, sieht hart vor sich die himmel-ragenden Wände, grüne Tannenwälder und, zu ihren Füßen eingeschlossen, zwei blaue Seen, die den Burgselsen bespülen. Den eigentlichen Schlüssel der Landschaft aber, den mächtigen Angelpunkt derselben bildet der Durchbruch des Lech bei Füssen (Fauces Alpium), der einen der ältesten Wege und Engpässe zwischen Deutschlaub und Welschlanb bezeichnet. Seine Bebeutung war schon dem großen Gotenkönige Theodorich bewußt, der die strengste Bewachung besselben befahl; an bett Namen Füssen knüpfen sich auch die Taten des Mannes, der als geistiger Held dieses Land dem Christentum gewann. Es war der heilige Magnus, dessen Kelch und Stab noch heute daselbst verwahrt werden. Wie eine holde Idylle lag waldversteckt und abseits von dem mächtigen Heerwege die Burg Hohenschwangau. Es war nicht bloß eine, es waren mehrere Burgen, die übereinander standen, und es scheint kaum zweifelhaft, daß ehedem ein römischer und ein gotischer Wartturm daselbst gewesen. Aber mehr und mehr streift bald die Weltgeschichte das waldumsäumte Idyll; seine Schönheit mag der Pinsel des Malers schildern; wir aber wollen erzählen von den Taten, die sich unvergeßlich mit dieser Scholle verbinden. Ans ihrer dämmernden Einsamkeit treten uns bereits im 10. Jahrhundert die ersten Urkunden entgegen. Als Kaiser Otto Iii. im Jahre 997 nach Italien zog, hielt er hier seine Rast; auf Hohenschwangau empfing Anno 1004 Kaiser Heinrich Ii., der Heilige, die Gesandten des Ungarnkönigs Stephan. Als gebietender Name tritt uns in den vergilbten Pergamenten jener Zeit das uralte Welsenhans entgegen, das in diesen Gauen vor allem begütert war, und als Urkundszeugen finden wir die Schwangauer unterzeichnet, die den berühmten Bischof Wicterp von Augsburg (750) unter ihre Ahnherren zählten. Am berühmtesten unter ihnen aber ist wohl Hiltebold von Schwangau geworden, der gefeierte Minnesänger, dessen Siegel mit dem Schwane uns nicht

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 169

1906 - München : Oldenbourg
33. Der Trifels. 169 mehrmals aus der Ferne gesehen, ist doch der Eindruck seiner großartigen Erscheinung au dieser Stelle ein überwältigender, welcher von den historischen Erinnerungen, die sich an die alte Kaiserburg knüpfen, nur noch geheiligt und gehoben wird. Hochberühmt war er von alters her und schon Rudolf von Ems, ein Zeitgenosse der letzten hohenstaufischen Kaiser, singt iu seiner Weltchronik: „Och sollt ir vil wol wissen baz, Da zwischent Strasburg, als ich las, Uft Spire lit brilic berc, Als uns seit der warheit roerc; Davon er brioels ist genant, In allen lanben wol behartt." Der Trifels ist die Perle in der Krone von all den Burgen des Mittelalters, welche Deutschlands und Europas Berge krönen. Die Wartburg nicht ausgenommen hat kein anderes Bergschloß diese große Geschichte; es ist ja die Geschichte des Deutschen Reiches selber, der untergegangenen Größe und Macht unseres Volkes, das wenig mehr von seiner einstigen Herrlichkeit hat wie der Trifels, der in Trümmern liegt. Doch es sind gewaltige Trümmer und Ehrfurcht erweckend noch in ihrem Fall und aus dem Schutt erhebt sich die Poesie und der Geist der alten Zeit und wir lullen uns ein in die Träume von der großen Vergangenheit und von der schönen Zukunft, die kommen wird, wenn der alte Barbarossa im unterirdischen Gewölbe der Bnrg erwacht ans seinem langen Zauberschlaf. Dann wird sein Volk wieder einig und stark werden vor den Völkern der Erde und das Reich wird mächtig sein wie damals, da der Kaiser hier auf seiner Lieblingsburg wohnte und Europa sich vor ihm beugte. Aber wann wird das sein? Wann kommt die rechte Stunde des Erwachens? Lage, Geschichte und Sage vereinigen sich um für den Trisels das Interesse zu erregen, das er vor allen anderen Burgen der Pfalz für sich in Anspruch nimmt. Kühn streben diese Bergkegel aus dem Tale der Queich empor, der schönste Buchenwald umfaßt ihre Hänge und die Spitzen krönen die gewaltigen Türme und festen Mauern auf noch gewaltigeren Felsenlagern. Die uns znnächstliegende der drei Burgen heißt im Volksmuude „die Münz'", in den Chroniken jedoch Scharfenberg. Ein schöner Waldweg führt an dem Abhange des Berges, von welchem der hohe Turm der „Münze" finster herunterblickt, und weiter au dem zweiten Burgberg hin, der die noch mehr zerfallene Mittelburg Anebos trügt; ihre Trümmer bieten noch mehr ein Bild des Zerfalles und wilder Verwüstung. Nur hohe Felsengrate ragen aus dem Walde über den wilden Bergrücken; die Spuren einer Ringmauer sowie die in einen breiten Felsspalt eingehauene Treppe, welche in ein tiefes Gewölbe führte, lohnen nicht der Mühe des Ersteigens.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 345

1906 - München : Oldenbourg
65. Eine geistliche Stadt. 345 hoch, der eine erhebt sich nur 50, der anbere nur 32,5 m über den Jsar-spiegel, allein beibe herrschen, nicht nur weil sie die höchsten Punkte sinb, sonbern weil sie zugleich mit ihren breiten, langgestreckten Rücken für feste, abgeschlossene und ausgebehnte Besiebelung Raum boten. Ein jeber der beiben Berge hat seine Vorzüge und beim abwägenden Vergleichen ihrer Lage tut einem die Wahl wehe. Doch haben die Bischöfe klug gewählt, als sie sich auf dem Berge festsetzten, welcher die natürlichen Straßenlinien zu Wasser und zu Laub und folglich die Stadt beherrscht, und die Mönche, als sie die Höhe behielten, welche für Garten und Felb und also auch für die Herrschaft über das umliegenbe Kulturland beit günstigen Raum bot. Die größten und reichsten Erinnerungen der Sage und Geschichte ruhen nicht auf dem Tale, auf der Stadt Freising, sie haften an den beiden Bergen. Dort hinauf blicken wir zuerst beim Aussuchen von Römerspuren wie von sagenhaften ober historischen Zügen aus der Zeit des Frankenkönigs Pipin ober der alten bayerischen Herzoge. Das Wirken des hl. Korbinian in Freising bewegt sich wesentlich zwischen den beibett Höhen und der Weg, welchen er ztw Grünbung des Bischofssitzes genommen, ist auch örtlich bezeichnet durch den Weg, welcher sich Dom östlichen Rücken des Weihenstephaner Berges hinüber zum Domberge zieht, gleich einer Reihe von Stationen mit Erinne-rungsmalen seines Namens geschmückt?) Seit dem 8. Jahrhundert und dann durchs ganze Mittelalter und herauf bis zur Gegenwart sind die beiden Berge überwiegend die Träger der historischen Bedeutung Freisings und zwar ging auch die Geschichte denselben Weg wie der hl. Korbinian: sie zog von Weihenstephan mehr und mehr zum Domberge als der geschichtlich steigend wichtigeren Höhe. Wie aber Korbinian auf jedem der beidett Berge bereits eine Kirche vorfand, so sollen die zwei Berge sogar in germanischer Urzeit schon eine Art geistlicher Berge gewesen sein. Die Südseite des Dombergs war früher großenteils ein Weingarten, welcher am Fuße des Abhanges in Obst-, Gemüse- und Blumengärten überging. Dieser freisittgische Weinbau ist bereits vom hl. Korbinian begründet worden und folglich die Rebenkultur an unseren Jsarhöhett um volle 100 Jahre früher historisch beglaubigt als bei irgend einer der hochberühmten Lagen des Rheingaues. Obgleich nun der Weinberg, auf Merians Bild von 1642 noch sichtbar, längst verschwunden ist, so breitet sich doch noch immer ein äußerst fruchtbares Gartenlanb über einen Teil des Domberges und an den sonnigen Mauern der obersten Terrasse reift neben der Traube sogar die Feige, trotz der absoluten Höhe von 477 m. Der Domberg überragt aber die zu Füßen liegende Stadt und ihr Gebiet nicht bloß durch seine Fruchtbarkeit sondern auch durch seine Festigkeit. ’ Auch der uralte, ehrwürdige Baum, die Korbinianslinde, an deren Grünen der Volksmund das Gedeihen der Stadt Freising knüpfte, stand auf dem Osthange des Weihenstephaner Berges. Sie brannte im Jahre 1865 vollständig nieder.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1901 - München [u.a.] : Franz
Das Interregnum. 89 und erkrankter christlicher Pilger im Orient, besaßen eigene Ordenshäuser und umfaßten Ritter, welche den Schutz ihrer Glaubensgenossen gegen die Muhammedaner, Priester, welche die Funktionen der Geistlichkeit, und dienende Brüder, welche den Dienst der beiden anderen Klassen zu übernehmen hatten. Die wichtigsten sind: 1. Die von Italienern gestifteten Johanniter, die sich nach Johannes dem Täufer, später nach ihrem Sitze (der Insel Rhodus) Rhodiser und schließlich (seit ihnen Karl V. 1530 Malta eingeräumt) Malteser nannten. Sie trugen ein schwarzes Ordenskleid mit weißem Kreuz. 2. Der von Frankreich aus gegründete Orden der Tempelherren, die sich nach dem salomonischen Tempel nannten, in dessen Gegend ihr Ordenshaus in Jerusalem gestanden. Ihr Ordenskleid war weiß mit rotem Kreuz. 3. Die Denlschhcrren, deren Genossenschaft von Barbarossas Sohne Friedrich im Lager vor Akkon 1190 gestiftet worden. Sie trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz, woher auch die Farben von Preußen stammen, das sie in 53jährigem Kampfe (1230—1283) germanisierten. 3. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte jzso—3517. Das Interregnum izwischenreich) 1256—1273. Nach dem Tode Konrads Iv. (1254) saud sich kein deutscher Fürst, der die Kaiserkrone hätte annehmen wollen, und so blieb Dentschlan d von 1256—1273 ohne gemeinsames Oberhaupt ^). In dieser kaiserlosen Zeit, dem sog. Interregnum oder Zwischenreich, in dem das Königtum völlig daniederlag, befestigte sich vor allem die fürstliche Gewalt in der Stellung, die sie schon unter Friedrich 11. errungen hatte. Das Neichssürftenlnm ist in Deutschland hervorgegangen ans dem Volksherzogtum. Seit Heinrich Iv. ward die fürstliche Gewalt that-fachlich erblich; die Fürsten schwangen sich mit der Zeit zu wirklichen Herren ihrer Gebiete aus, zu Landesherren, d. h. jeder von ihnen übte nun kraft Erbrechtes in seinem beschränkten Gebiete alle diejenigen Rechte aus, die srüher der König oder Kaiser für das ganze Reich besessen hatte, wie das Zoll- oder Münzregal, die Bergwerksgerechtigkeit, das Befestigungsrecht, die Befugnis einer Landesgesetzgebung, die sogar dem Reichsrecht vorging. Da dies auch nach dem Interregnum, d. H. seitdem man wieder Könige wühlte, nicht anders wurde, war die Lockerung des Reichsverbandes und die Königtum. Fürstentum. *) Richard von kornwall und Alfons von Kastilien, die sich trnn zwei Gruppen unter den Fürsten wählen ließen, waren bloß Namenkaiser.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 113 Azin court 1415, worauf er mit der Hand von Karls Vi. Tochter die Zusicherung der Thronfolge in Frankreich erhielt. — Karl Vii. Karl Vii. um herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur südlich 14°0, der Loire, während alles übrige Land den Engländern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmädchen aus Dom Remy in Französisch-Lothringen, Jeanne Jeanne d'arc/) an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und ge- d Arc. leitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrönt wurde. Später von den Engländern gefangen genommen, wurde sie auf dem Marktplatze von Rouen als Here und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Anstreben der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Engländern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis aus Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weißen Rose an jeder Wiedereroberung französischen Gebietes gehindert wurden. — Ludwig Xi. zog nach dem Untergange Karls des Kühnen die Ludwig Xl Bourgogue ein und hob die Macht der Krone den großen Vasallen 11 m 1 j u• gegenüber so, daß bereits gegen Eube des Mittelalters der Grund zur unumschränkten Monarchie in Frankreich gelegt nmr. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be- Britanneu. wohnt, die 44—88 der römischen Herrschaft unterworfen wurden. Römer. Während der Völkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein Ar,gelsachsen. und gründeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Königreich England, d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelsächsischen Königen (827 bis ... 1066) war Alfred der Große (um 888), der vorletzte derselben 'H tömcflcuh Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu 827—1066. dem Herzog der Normandie trat und normannische Günstlinge an seinen Hos rief. Nach seinem Tod wurde Harald zum König erhoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel?) Wilhelm „der Eroberer" ließ sich im Westrninster zu London krönen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelsäch- Norman-sischen Großen ihrer Güter beraubte und ihre Besitzungen an seine normannischen Ritter vergab. Durch diesen sremden Lehensadel io66°—1154. wurden die unterworfenen und hart bedrückten Angelsachsen im ’) Schillers Trauerspiel „Die Jungfrau von Orleans." ") Gedicht: „Tailleser" von Uhlaud. Stöckel-Ullrich, Mittelalter. §

7. Deutschland und seine Kolonien mit besonderer Hervorhebung der natürlichen Erwerbsquellen und der industriellen Betätigung, Deutschlands Anteil am Welthandel und Weltverkehr - S. 27

1911 - München : Oldenbourg
Die deutschen Meere und ihre Küsten. 27 treten mit 3,7mill., und zwar im O. des Reiches. — Die deutsche Sprach g re n z e ist aeaen die Romanen im Westen und Süden scharf angegrenzt, verliert sich aber aeqen die Slaven in zahlreichen Sprachinseln. Politisch bildet d as R e t ch seit dem Vertrage zu Verdun (843), also seit mehr alo tauend fahren, eine Einheit, nahezu ununterbrochen, wenn auch zeiten-weise nur locker zusammengehalten durch die deutsche Kaiseridee. — In reit* aiöser Beziehung gehören die Deutschen zwei großen Krrchengememschasten an: der evangelischen Kirche (mit 63%) und der katholischen Küche (mit 36%). Die Zahl der Juden beträgt 1%. B. Einzettandschaflen. |I. Die deutschen Meere und ihre Küsten. Die Nordsee und ihre Küste. Natur. Die Nordsee oder das Deutsche Meer hat den Charakter einer Flach-see; dazu ist sie gefährlich durch Sandbänke, starke Fluten und heftige Stürme. Sturmfluten haben an der durchweg flachen und daher den Wogen des Meeres leicht zugänglichen Küste schon große Verheerungen angerichtet. So bildet die ganze vorliegende Reihe der O st - und N o r d s r i e s i s ch e n I n s e l n den alten ehemaligen Dünensaum des Festlandes. Auch wird der Zugang zur Küste infolge der Untiefen und Sandbänke nur durch zahlreiche Seezeichen (Tonnen, Baken, Leuchttürme, Leuchtschiffe usw.) ermöglicht. Die zahlreichen Gefahren der Nordsee wurden aber zu einer ausgezeichneten Schule der deutschen Seevölker, der Sachsen und Friesen, die das ganze Mittelalter hindurch das „Deutsche Meer" wie die Nordsee allgemein'hieß, beherrschten. Ihre zähe Ausdauer wußte selbst in den Zeiten völligen Zerfalls der Reichsmacht die fast ungestörte Blüte der beiden Hansestädte Bremen und Hamburg zu erhalten. Berkehrsbedeutung. Zu den G e st a d e 1 ü n d e r n der Nordsee zählen die ersten Handels- und Industriegebiete des Erdteils: Holland, Belgien, Frankreich, England. Weite Meeresbuchten (wie Dollart- und Jadebusen) und die breiten Mündungen der Strome ersetzen den Mangel einer guten Küste ; die Flußmündungen, diese natürlichen Tore des Verkehrs, öffnen sich überdies starken Gezeiten und werden dadurch bis tief ins Binnenland hinein für die größten Handelsschiffe zugänglich. Endlich ist die Nordsee dank den Einwirkungen des Golfstroms den Winter hindurch eisfrei und gestattet so die ununterbrochene Verbindung mit den übrigen Gestadeländern und dem Weltmeere. Die Nordsee, ein Randmeer, ist Deutschlands wichtigster Wasserweg. Der Nordsee gehört der wichtigste Teil der deutschen Küste an: die Elbemündung samt der Pforte des Nordostseekanals. Küstenstädte. An den Eingangstoren der Nordsee haben sich auch die Hauptstapelplätze des überseeischen Handels entwickelt: an der Wesermündung Bremen und an der trichterförmigen Elbemündung Hamburg.

8. Das Deutsche Reich - S. 46

1913 - München : Oldenbourg
46 Das Deutsche Reich. Durchschnitt durch die „Amerika" der Hamburg-Amerika-Linie. Unser Bild gibt eine Anschauung von der gewaltigen Grüße eines modernen Dampfers, die aber noch lange nicht an die des „Imperator" heranreicht. Wir sehen, wie über dem Maschinenraum noch 9 Stockwerke den verichie- denslen Zwecken dienen.

9. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 44

1911 - München : Oldenbourg
Jurahöheu Das Labertal im Jura der Oberpfalz. Das Labertal, das westlich vom Naabtal zur Altmühl geht, zeigt alle landschaftlichen Schönheiten der Juratäler: den klaren, fischreichen Bach, der sich in breiten Windungen durch das Tal schlängelt, leuchtend grüne, blumenreiche Wiesen, waldgekröute Höhen und Gehänge, aus denen kahle, weikgraue Kalkwände malerisch heraustreten und zum Burgenbau einladen. Juraplatte Die Vils bei Ilmberg Der Hochofen bei Amberg an der Vils. An vielen Stellen finden sich im Jura Eiseuerze, die seit Jahrhunderten bergmännisch gewonnen werden. Die meisten dieser Betriebe gingen aber mit dem Aufschwünge der modernen Eisenindustrie ein und erst die Errichtung des staatlichen Hochofens bei Amberg (1883) brachte neues Leben in den Bergbau an der Vils. Zurzeit beschäftigt der Amberger Bergbau 300 Bergleute.

10. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 27

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
13. Rittertum, Burgen, Poesie. 27 Anstrengung und Leidwesen aufgerieben, rief 1250 der Tod den lebensmüden Kaiser von seiner stürmischen Laufbahn ab. Sein Sohn Konrad Iv. (1250—1254) war der letzte staufische Regent auf Deutschlands Thron. Gleich seinem Vater war er mehr um seine italienischen Erblande, als um das deutsche Reich besorgt. Um seinen Bruder zu schützen, ging er 1251 nach Apulien, starb aber hier schon 1254 mit Hinterlassung eines zweijährigen Sohnes Konradin. Dieser zog 1267 zur Eroberung von Neapel über die Alpen, geriet aber nach einer gewonnenen Schlacht in die Gefangenschaft und wurde von Karl von Anjou (afchu), dem der Papst Neapel und Sizilien zu Lehen gegeben hatte, zum Tode verurteilt und 1268, kaum 17 Jahre alt, auf dem Markte zu Neapel hingerichtet. Mit 1268 Konradins Mord erlosch das schwäbische Kaiserhaus, und dessen zahlreiche Güter kamen größtenteils au die nahverwandten Wittelsbacher. 13. Rittertum, Burgen, Poesie. Während der hohenftanfischen Zeit erreichte Deutschland eine hohe Stufe der Kultur und des Glanzes; mittelalterliche Zustünde, Sitten und Anschauungen waren durchweht von ritterlichem Geiste, und das Rittertum hatte seine höchste Blüte entfaltet. a. Rittertum. Die altgermanische Teilung der Stände in Freie und Unfreie hatte sich auch im Mittelalter erhalten, nur daß zwischen den freien Männern die Gliederung in hohen und niederen Adel schärfer hervorgetreten war. In den Zeiten der Kreuzzüge wurden beide durch Ausbildung des Ritterwesens einander näher gebracht; hoher und niederer Adel bildete die Ritterschaft der Christenheit. Der ritterliche Knabe kam im siebenten Jahre an den Hof eines Fürsten oder zu einem berühmten Ritter, wo er als Edelknabe (Bube) Pagendienste verrichtete und in den Rittertugenden unterrichtet wurde. Im vierzehnten Jahre erhielt er ein Schwert und diente jetzt als Knappe seinem Herrn. Hatte er sich während seiner Lehrzeit tadellos und tüchtig gezeigt, so erfolgte nach Ablegung des Gelübdes, stets die Pflichten der Ehre, Wahrheit, Gerechtigkeit und
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