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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 31

1911 - München : Oldenbourg
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 31 Nordbayern gliedert sich ebenfalls in 2 Naturgebiete: 1. in das Stufenland der Naab, die Oberpfalz, und dessen Randgebirge und 2. in das Stufenland des Mains, Franken, und dessen Ge- birgsumwallung. ! önigreich Bayern 76000 qkm . Oberbayern 17 000 qkm . Niederbayern 10 800 . Oberpfalz 9700 . Schwaben 9500 . Unterfranken 8400 . Mittelfranken 7600 . Oberfranken 7000 . Pfalz 6000 Größeiiverhältnisse der Kreise Bayerns unter sich und zum ganzen Lande. Kreiseinteilung. Das Königreich Bayern zerfällt in folgende Regierungs- bezirke oder Kreise: 1. Oberbayern. 5. Oberfranken. 2. Niederbayern. 6. Mittelfranken. 3. Pfalz. 7. Unterfranken und Aschaffenburg. 4. Oberpfalz und Regensburg. 8. Schwaben und Neuburg. Der größte Kreis ist Oberbayern, der kleinste die Pfalz. Die Bayerischen Kalkalpen.^) Natur. Die Bayerischen Alpen ragen mit ihren zackigen Gipfeln vielfach über 2000 m empor; ihre höchste Erhebung, die Zugspitze, erreicht fast 3000 m. Sie sind daher ein Hochgebirge. x) Hierzu Dr. A. Geistbeck u. Fr. Engleder, Geographische Typenbilder. Das Wetter- steingebirge als Typus der nördlichen Kalkalpen. Dresden. Fröbelhaus. Ferner: vr. A.geist- beck u. Fr. Engleder, Bilderatlas zur Geographie von Bayern. München. Piloty u. Sohle. A. Geistbeck, Bodenkarten in natürlichen Gesteinen. Bonn, Mineralienkontor von Dr. Krantz.

2. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 121

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
108. Napoleons Erhebung zum Kaiser der Franzosen k. 121 Italien an und trat folgende Lnder ab: den venetianischen Staat nebst Ariaul, Jstrien und Dalmatien an das Knigreich Italien, Tirol mit Brixen und Trient, Vorarlberg und Lindau au Bayern, seine schwbischen Besitzungen an Baden, Wrttemberg und Bayern. Letztere drei Staaten _ wurden als souvern erklrt, Baden zu einem Groherzogtum, Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen sterreich Salzburg' mit Berchtes-dinand von Salzburg feilt Bruder fr' das ^ ^cr^g ^ ^ ^ ^ ^ ge^t aus Bayerns Besik einstweilen Fig. 22. Kaiser Napoleon (narf) Delaroche). an Napoleon der. 6. Siegesdenkmter, Napoleonische Kronen und Lochzeiten um 1s06. In Nachahmung rmischer Imperatoren lie Napoleon zur Verherrlichung der Grothaten des Jahres 1805 in Paris eine eherne Denksule (die nach ihrem Standplatz so benannte Vendmesule, eine Nachbildung der Trajanssnle) und zwei Triumphbgen errichten. Gro-mutig hob er die Mitglieder seiner Familie zu sich empor : seinen ltesten Bruder Joseph setzte er zum König von Neapel ein (in Ergnzung seines Befehls: Das Haus Neapel hat aufgehrt zu regieren"), seinen jngeren Bruder Ludwig ernannte er zum König von Holland, seinen Schwager

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 58

1864 - Essen : Bädeker
58 staufischen Geschlechts die einzigen noch lebenden Überreste seien. Wenn diese Sage auch nicht wahr ist, so thut es doch dem Gesühl wohl, sich in die Zeiten zu versetzen, da diese Bäume jung waren, sich jene längst entschwundenen Menschengestalten wieder vorzustellen, wie sie in diesem Forste dem Eber auflauerten und den schnellen Hirsch mit ihren Speeren fällten; es thut dem Gefühle wohl, nach einem so oft wieder- holten Wechsel von,Geschlechtern, Zeiten und Reichen, eine Creatur, einen Eichbaum anzuschauen, der alle diese Wechsel überlebt hat, der dem stolzen Menschen die Kürze der ihm zugemessenen Zeit vorrückt und ihm zu sagen scheint: Dein Leben währet siebcnzig Jahre, wenn es hoch kommt achtzig, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen; — ich hingegen trotze der Zeit und grüne für und für. "Wie liegt das Königreich "Würtemberg vom Königreich Baiem? — Von Österreich? — Von Preussen? — Von Hannover? — Woran grenzt es in Osten? — Nenne die Flüsse in Würtemberg! — Wie Liesst die Donau in Würtemberg? — Der Neckar? — Was wisst ihr von der Bevölkerung Würtembergs? — Nenne deutsche Dichter, welche in Würtemberg ge- boren sind! — Wer kann die Geschichte von den Frauen zu Weinsberg erzählen? — Wer die vom Grafen Eberhard? — Wie heisst das Gebirge, welches sich durch Würtemberg hinzieht? — Was habt ihr euch vom hohen Staufen gemerkt? — Gieb sonst noch Bemerkenswerthes an! — Wie viel Staaten kennt ihr nun ? — Zählet sie auf und gebet bei jedem folgenden an, wie er von dem vorhergenannten liegt! — Zeichnet und beschreibet jetzt das Königreich Würtemberg! — 34, Hoherrzollerrr. Fast ganz von Würtemberg eingeschlossen liegen die beiden Fürsten- thümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen. Beide zusammen enthalten 25 Quadratmeilen mit einer Bevölkerung von 67,000 meist katholischen Einwohnern. Sigmaringen wird von der Donau, und Hechingen vom Neckar durchstossen. Die Hauptstädte sind Sigmaringen und Hechingen. Ackerbau und Vieh- zucht sind — besonders in der Gegend der rauhen Alp — nicht be- deutend ; dagegen bilden Baumwollenspinnerei, Leinwand-, Holz- und Metallwaaren-Fabrikation die Haupterwerbsquellen der Be- wohner. — Wenn man von Norden her nach dem Städtchen Hechingen kommt, so sieht man jenseit der Stadt in einer Entfernung von einer halben Meile auf einem, aus der schwäbischen Alp hervortretenden, 800 Fuß hohen Bergkegel die Burgfeste Hohenzollern. Das ist der uralte Gtainmsitz der Fürsten von Hohenzollern, aus welchem auch die Könige von Preußen abstammen. Zu der Spitze des Berges führt nur ein einziger Zugang, den in früheren Zeiten an neun verschiedenen Absätzen eben so viel eiserne Thore verwahrten. Seit dem Jahre 1823, wo der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iv., damals noch Kronprinz, die alte, fast verfallene Burg seiner Ahnen besuchte, hat man die Gebäude wieder in wohnlichen Zustand gesetzt, und seit jener Zeit erhebt sich aus dem verfallenen Gemäuer ein hoher Thurm, der eine weite Aussicht über Berges Thäler und Ebenen er-

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 59

1864 - Essen : Bädeker
59 öffnet. Gegen Westen, Norden und Nord-Osten liegt das Land offen vor dem Auge des Beschauers, gegen Süden erblickt man die Bergkette der schwäbischen Alp, die fast in der Form eines Halbkreises die ganze Landschaft einschließt. Das Geschlecht der Hohenzollern gehört zu den ältesten in Deutschland. Als den Ahnherrn desselben nennt man Th as silo, Grafen von Hohenzollern, der um das Jahr 800 gelebt haben soll. In der zweiten Halste des 12. Jahrhunderts lebte ein Nachkomme desselben, Graf Robert Ii., von dessen Söhnen,Friedrich und Konrad, die beiden Hauptlinien des Hauses Hohenzollern abstammen. Friedrich behielt die väterlichen Erbgüter in Schwaben, und von diesem stammen die jetzigen Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen ab; Konrad wurde der erste Burg- graf zu Nürnberg und ist der Ahnherr der Könige von Preußen. Einer seiner Nachkommen, Friedrich Vi., hatte dem deutschen Kaiser Sigismund 150,000 Dukaten und nachher noch so viel Geld dazu geliehen, daß dieser ihm 400,000 Goldgulden (ungefähr 1,200,000 Thaler) verschuldete. Dafür überließ ihm der Kaiser im Jahre 1415 die Mark Brandenburg erb- und eigenthümlich, wodurch er als Friedrich I. der erste Markgraf und Kurfürst von Branden- burg aus dem Hause der Hohenzollern wurde. — Die jetzigen Fürsten der beiden Hohenzollern-Hechingen und -Sig- maringen haben ihre Hoheitsrechte im Jahre 1850 an den König von Preußen, als an das Haupt des hohenzoller'fchen Geschlechts, abgetreten, und seit dieser Zeit gehören nun diese Ländchen zum preu- ßischen Staate. Sie bilden unter dem Namen „hohenzollernsche Lande" einen besonderen Verwaltungsbezirk. An der Befestigung und stattlichen Wiederherstellung der königlichen Stammburg wird seit 1850 fort und fort rüstig gearbeitet, so daß sie bald dastehen wird «ls ein herrlicher Schmuck des Reiches der königlichen Hohen- zollern, welches sich ausdehnt „vom Fels zum Meer". — Wie viel Provinzen des preussischen Staates habt ihr früher kennen gelernt? — Wie heissen sie? — Welche von diesen gehören zum Osttheile des Staates? — Welche zum Westtheile? — Wie liegen die hohensollernschen Lande vom Westtheile? — Wie vom Osttheile? — Wie liegen sie vom ganzen Staate? — Seit wann ist das Geschlecht der Hohenzollern in der Geschichte bekannt? — Wann wurde ein Nachkomme dieses Geschlechts Markgraf von Brandenburg? — Wie hiess dieser? — Aus welchem Geschlechte stammen die Könige von Preussen ab? — Seit wann sind die hohenzollern- schen Lande mit dem preussischen Staate vereinigt? — 33. Das Königreich Sachsen. ^ . . <6.) Das Königreich Sachsen, südlich an Böhmen und nördlich an die preußischen Provinzen Schlesien und Sachsen grenzend, ist das kleinste Königreich in Deutschland; denn es umfaßt nur 272 Quadrat- meilen. Es ist aber, wie Würtemberg, sehr bevölkert, indem auf diesem kleinen Flächenraume 1,900,000, also auf einer Quadratmeile über

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 65

1864 - Essen : Bädeker
65 heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein- bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken 7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10 Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 1000 Fuß gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schifffahrt auf demselben für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Rei- sende sich nicht mehr zu fürchten; jene Schiffe widerstehen dem heftigsten Sturme. Die Fischer aber, welche in leichten Kähnen das Gewässer befahren, erkennen meistens an vorausgehenden Zeichen die Gefahr und flüchten in einen Hafen. Fische halten sich zahlreich und gern in dem klaren Gewässer auf, welches noch den Vortheil gewährt, daß es nur selten zufriert. Außer vielen andern Arten, zum Theil von beträcht- licher Größe, fängt man jährlich eine ungeheure Menge sogenannter Blaufellchen, welche für eine Leckerei gelten. Natürlich ziehen sich nach einer solchen Nahrungsquelle auch viele stschfressende Vögel, Reiher, Strandläufer, sogar Möven und Taucher. Die Ufer des Sees sind sanft aufsteigend und herrlich mit Früchten, Obst und Wein an- gebaut. Die höheren Berge der Schweiz erblickt man nur in der Ferne. Besonders lieblich nehmen sich aber die zwei kleinen Inseln aus, welche in den Erweiterungen des Sees gegen den Ausfluß des Rheines hin liegen, dort wo die alte Stadt Konstanz hervorragt. Wie schön es an dem See sein muß, sieht man auch daraus, daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines Ufers angeeignet haben: im Süden die Schweiz, westlich Baden, nördlich Würtemberg und Bavern, östlich Oesterreich, welches mit seinem Tyroler Lande daran stößt. ■Wiederholangsfrageii I — Zeichnen und Beschreiben t — 39. Das Kurfürstenthum, das Grostherzogthurn und die Landgrafschaft Hessen. (8—10.) Fast mitten in Deutschland, an der Fulda, Eder und Lahn wohnten die alten Chatten, welche durch den Engländer Winfried oder Bonifacius (d. h. Wohlthäter), zum Christenthume bekehrt wurden. Die Nachkommen dieser Chatten sind die Hessen. Aber das jetzige Heffenland dehnt sich weiter nach Süden aus und reicht bis an Baden und Rheinbayern, nach Westen hin bis an Frank- reichs Grenze. Es umfaßt gegen 360 Quadratmeilen, mit andert- halb Millionen größtenteils evangelischer Bewohner, und besteht Haesters' Lesebuch für Oberkl. evaugel. Volkssch. 5

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 71

1864 - Essen : Bädeker
71 am schwächsten bevölkert; denn auf seinen fast 280 Quadratmellen leben nur 606,000 meist evangelische Bewohner, also nur wenig mehr als 2000 auf einer Quadratmeile. Die Beschäftigung der Mecklenburger erfordert indessen auch mehr Raum, als anderswo; denn sie treiben neben dem Ackerbau schr bedeutende Vieh- und insbesondere Pferde- zucht, und zwar nicht bloß für ihren eigenen Bedarf, sondern sie ver- kaufen jährlich eine Menge Pferde ins Ausland, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau vor andern auszeichnen. Mecklenburg besteht aus zwei besondern Staaten, von denen der westliche, bei weitem größere, das Großherzogthum Mecklenburg. Schwerin, der östliche das Großherzoglhum Mecklenburg-Strelitz heißt. Die Hauptstadt des ersteren, Schwerin, ist an einem an- sehnlichen und klaren See herrlich gelegen, zumal das großherzogliche Schloß, welches auf einer Insel im See selbst erbaut ist. Gewöhnlich jedoch residirt der Großherzog in der kleinen, aber schönen und regel- mäßig gebauten Stadt Ludwigölust. Aber größer und wichtiger als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee, durch deren Eindringen der sonst unbedeutende Fluß Marnow schiffbar wird. Die Stadt Rostock (Sitz einer Universität) ist mit einem Denkmale Blüchers geziert, des berühmten preußischen Marschalls Vorwärts, welcher hier gebürtig war. Ihre 23,000 Einwohner nähren sich größten- teils von Seehandel. Auch hat man an der Mündung der Warnow ein Seebad angelegt, welches von vielen Fremden besucht wird und der Stadt guten Verdienst gewährt. Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz keine bemerkenswerte Städte. — Die großherzoglichen Familien bekennen sich mit fast sämmtlichen Bewohnern zur evangelischen Kirche. Wiederholungsfragen! — Zeichnen und Beschreiben! — 44. Das Herzogthum Holstein. (14) Holstein — in Osten von Mecklenburg und der Ostsee, in Süden von der Elbe, in Westen von der Nordsee und in Norden von der Eider begrenzt — ist dem mecklenburgischen Lande an Eben- heit und Fruchtbarkeit des Bodens, an reicher Bewässerung durch Seen und kleine Flüsse, so wie -an Feuchtigkeit der Luft und anderm sehr ähnlich. Es umfaßt zwar nur 156 Quadratmeilen (470,000 fast nur cvangel. Einw.), aber sein Besitz ist für das nördlich gelegene Dänemark doch sehr wichtig, da es die Nordsee von der Ostsee trennt. Denn obgleich der Eiderstuß und ein Kanal beide Meere verbindet, so kann doch Dänemark diesen Weg ebenso schließen, wie die Meerengen, welche zur Durchfahrt der größeren Schiffe dienen. Es müssen alle fremden Schiffe, welche aus einem dieser Meere in das andere fahren wollen, eine Abgabe an Dänemark bezahlen, den sogenannten Sund-

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 166

1864 - Essen : Bädeker
166 der Lei Hamburg fast eine Stunde breit ist und zu einem Hafen für kleine Seeschiffe dient. — Auch die Oder hat ihre Quelle in Österreich, an der preußischen Grenze. Sie durchfließt die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern. In der Provinz Brandenburg nimmt sie einen schiffbaren Nebenfluß auf, die Warthe, welche durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden ist und so eine Schifffahrts- Verbindung der Elbe, Oder und Weichsel herstellt. In der Provinz Pommern mündet die Oder rn einen See, der mit der Ostsee in Verbindung steht und das stettiner Haff genannt wird. — (Die Weichsel hat ihre Quelle auf den Karpathen zwischen Mähren und Ungarn, durchfließt den zu Rußland gehörigen Theil des ehemaligen Königreichs Polen und tritt dann in die Provinz Preußen, wo sie . sich in drei Arme theilt, von denen einer in die Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden.) — Ganz anders, als mit diesen fünf Hauptflüssen, verhält es sich mit dem größten aller deut- schen Flüsse: der Donau. Diese entspringt auf dem Schwarz- walde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Österreich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das schwarze Meer. Trotz ihres längern Laufes ist die Schifffahrt auf derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs bedeu- tenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über 500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen und von denen über 60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen der- selben, um die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands nach anderen Ländern zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen. 3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken baden, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhäti- schen, die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor. Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe von 12,000 Fuß und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den interessantesten Gebirgen gehört ferner der Schwarzwald (4300 Fuß hoch), dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht. Er verbreitet sich längs des Rheines durch Baden und zieht unter dem Namen rauhe Alp in östlicher Rich- tung zwischen der Donau und dem Neckar durch Wärtemberg. Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz-Wäldern, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem Bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Jenseit des Neckars setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Berg-

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 205

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Ii. (1798) Und Iii. Koalition (1805). Auflsung des deutschen Reichs. 205 Truppen durch das Ansbachische zugefhrt hatte, mit seinem ganzen Heere durch die Kapitulation von Ulm gefangen genommen (am 15. Okt. 1805) und am 13. Nov. nahmen Napoleon's Marschlle Murat, Samtes, Bertrand ohne alle Gegenwehr Wien ein. Doch schien fr Napoleon die Lage gefahrvoll zu werden, als er die Kunde erhielt von der Vernichtung der franzsischen Flotte durch den Englnder Nelson bei Trafalgar in Spanien (21. Oft. 1805) und die Erzherzoge Karl und Johann ihn von Italien her mit 90,000 Mann bedrohten. Allein er wute die verbndeten Russen und Oesterreicher, die sich uach Mhreu zurckgezogen, zu der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (unweit Brnn) den 2. Dez. 1805 ^1805 zu bewegen, wo Napoleon der die Kaiser Alexander I. von Ru- &" land und Franz Ii. den glnzendsten Sieg errang. Dem Siege folgte ^T|5eer nach einer persnlichen Unterredung des Kaisers Franz mit Napoleon ein Waffenstillstand und am 26. Dezember 1 805 der Preslmrger Friede, in welchem Oesterreich sein venetianisches Gebiet an das Knigreich Italien, Tirol mit Vorarlberg gegen Salzburg an Bayern, seine schw-bischen Besitzungen au Baden und Wrttemberg abtreten und in die Ertheilung der Knigswrde au Bayern und Wrttemberg einwilli-gen mute. Preußen, welches seinen leichtfertigen, alles vaterlndischen Sinnes ermangelnden Minister Haugwitz zu einer Kriegserklrung nach Wien abgesendet hatte, mute Ansbach an Bayern, Cleve und Neuchatel au Frankreichs berlassen und dafr Hannover annehmen, kam aber da-durch mit England in Conflikt. Hierauf bekam Murat, ein Schwa-ger Napoleon's, das neu errichtete Groherzogthum Cleve-Berg, der Marschall Berthier das Frsteuthum Neuchatel in der Schweiz, Joseph, Napoleon's Bruder, erhielt das Knigreich Neapel, dessen Dynastie laut Napoleon's Machtspruch aufhrte zu regieren, sein Bru-der Ludwig Holland als Knigreich. 6. Nachdem bereits durch die Errichtung der souvernen Knig-reiche Bayern und Wrttemberg die Verfassung des deutschen Reiches aufgelst war, fiel es dem schlauen franzsischen Minister Talleyrand und dem Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, der von seinem Mainzer Kurfrstenthum nur das ehemalige kurmainzer Vicedomat Aschaffenburg als Frstenthum behalten hatte, nicht schwer, durch die Aussicht aus Machtvergrerung eine grere Anzahl Fürsten und Reichsstude des sdlichen nnb westlichen Deutschlands zur Trennung vom deutschen Reich und zum Anschlu an Frankreich zu bewegeu. Am 12. Juli 1806 schlssen die Regenten von Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessendarmstadt, Berg (die drei letzteren als Groherzoge) Nassau (als Herzog) nebst noch zehn kleineren Fürsten zu Paris den Rheinbund, zu dessen Proteetor sich Napoleon erklrte. Dalberg 1806 sollte als Frstprimas aus dem Bundestag zu Frankfurt a. M. anb^Vl Napoleon's Stelle den Vorsitz führen, alle verpflichteten sich, zu jedem

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 44

1872 - Essen : Bädeker
44 verschiedenen Absätzen eben so viel eiserne Thore verwahrten. Seit dem Jahre 1823, wo der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iv., damals noch Kronprinz, die alte fast verfallene Burg seiner Ahnen besuchte, hat man die Gebäude wieder in wohnlichen Zustand gesetzt, und seit jener Zeit erhebt sich aus dem verfallenen Gemäuer ein hoher Thurm, der eine weite Aussicht über Berge, Thäler und Ebenen er- öffnet. Gegen Westen, Norden und Nord-Osten liegt das Land offen vor dem Auge des Beschauers, gegen Süden erblickt man die Bergkette der schwäbischen Alp, die fast in der Form eines Halbkreises die ganze Landschaft einschließt. Das Geschlecht der Hohenzollern gehört zu den ältesten in Deutschland. Als den Ahnherrn desselben nennt man Thassilo, Grafen von Hohenzollern, der um das Jahr 800 gelebt haben soll. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts lebte ein Nachkomme desselben, Graf Robert Ii., von dessen Söhnen, Friedrich und Konrad, die Leiden Hauptlinien des Hauses Hohenzollern ab- stammen. Friedrich behielt die väterlichen Erbgüter in Schwaben und von diesem stammen die Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen ab; Konrad wurde der erste Burggraf zu Nürnberg und ist der Ahnherr der Könige von Preußen. Einer seiner Nachkommen, Friedrich Vi., hatte dem deutschen Kaiser Sigismund 15,000 Dukaten und nachher noch so viel Geld dazu geliehen, daß dieser ihm 400,000 Goldgulden, ungefähr 1,200,000 Thaler verschuldete. Dafür überließ ihm der Kaiser im Jahre 1415 die Mark Brandenburg erb- und eigenthümlich, wo- durch er als Friedrich I. der erste Markgraf von Branden- burg aus dem Hause der Hohenzollern wurde. — Die Fürsten der beiden Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen haben ihre Hoheitsrechte im Jahre 1850 an den König von Preußen, als an das Haupt des hohenzollern'schen Geschlechts abgetreten und seit dieser Zeit gehören nun diese Ländchen zum preu- ßischen Staate. Sie bilden unter dem Namen „hohenzollern'sche Lande" einen besonderen Verwaltungsbezirk. An der Befestigung und stattlichen Wiederherstellung der königlichen Stammburg ist seit 1850 fort und fort rüstig gearbeitet worden, so daß sie jetzt dasteht als ein herrlicher Schmuck des Reiches der königlichen Hohenzol- lern, welches sich ausdehnt „vom Fels zum Meer". — 32. Das Großherzogthrrru Baden. (3) Der lange, schmale Strich Landes am rechten Ufer des Rheins, vom Bodensee bis zum Einfluß des Neckars, und dem Spessart gegenüber, sogar den Main berührend, bildet das Großherzogthum Baden. Es umfaßt 280 Quadratmeilen und hat 1,400,000 Ein- wohner (darunter 500,000 Evangelische), welche schöne fruchtbare Ge- genden, theils am Schwarzwalde, theils in den Thälern des Rheins, des Neckars und des Mains bewohnen. Wer von euch einmal eine Reife

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 63

1872 - Essen : Bädeker
- 63 - läßt sich statt des mit Unrecht Verurtheilten hängen, zappelt Stunden lang am Galgen, und wenn man endlich nachsieht, findet man nur einen Strohwisch. Im höchsten Gebirge duldet er keine Jagd; nicht einmal Jagdhunde darf man dahin mitnehmen. — Von den hundert verschiedenen Ableitungen seines Namens ist die bekannteste: er habe sich von einer schönen Prinzessin foppen lassen, die ihm, während er auf ihren Befehl die Rüben seines Gartens zählte, entflohen sei. "Wie liegt das Königreich Preussen -von Bayern? — Wie von Würtemberg? — Von Baden? — Von Hessen? — Wie liegt es von unserer Schule? — Zeiget dahin 1 — Nennet die Provinzen des Königreichs Preussen! — Wie heissen die bedeutendsten Gebirge in Preussen und in welchen Provinzen liegen sie? — Wie heissen die Hauptflüsse Preussens? — Welche Provinzen durch- fliessen und worein münden sie? — Wie heisst die Hauptstadt Preussens? — Andere bedeutende Städte? — Jeder soll jetzt angeben, was er sich sonst noch gemerkt hat! — Wie viel Staaten kennt ihr jetzt? — Wie heissen sie? Zeichnet jetzt das Königreich Preussen auf die Schiefertafel l — Beschreibet et! — 48. Das Königreich Sachsen. (6.) Südlich von den preußischen Provinzen Schlesien und Sachsen, auf Leiden Ufern der Elbe, liegt das Königreich Sachsen. Es um- faßt zwar nur 272 Quadratmeilen, ist aber sehr bevölkert, indem aus diesem kleinen Flächenraume 2,300,000, also auf einer Quadratmeile über 8000 Menschen wohnen. Diese starke 'Bevölkerung rührt von deni Gewerbfleiße der Gebirgsbewohner in Sachsen her. Denn das im süd- lichen Theile Sachsens liegende Erzgebirge, welches, wenn es von Viehzucht und Ackerbau treibenden Menschen bewohnt wäre, nur sehr dünn bevölkert sein könnte, ernährt wirklich eine sehr zahlreiche Ein- wohnerschaft von Bergleuten, Leinwebern, Spitzenklöpplern, Sirumpfwebern und Verfertigern von wollenen Zeugen. Fehlt es nun an Absatz der dort gefertigten Waaren und.somit an lohnender Beschäftigung, und tritt dazu noch Theurung ein: so entsteht große Noth, oft noch größere, als unter den Webern in den schlesischen Gebirgsgegenden. — Das* ebenere Land an der Elbe und in der Gegend von Leipzig ist dagegen fruchtbar und versorgt größtenteils jene bergigen Gegoüden mit feigen Erzeugnissen. Reiche Schätze sirckr - in den Gebirgen Sachsens verborgen, weshalb zahllose Bergwerke nach allen Richtungen dieselben durchlöchern. Die reichen Silber gruben bei Freiberg, Schneeberg und Annaberg waren schon üp früherer Zeit bekannt. Die Hauptstadt des Landes ist Dresden, an beiden Seiten der Elbe, über welche hier zwei herrliche steinerne Brücken.führen. Dresden, mit mehr als 150,000 Einwohnern, ist eine seht sehenswerthe Stadt, nicht allein wegen ihrer berühmten Bildergalerie und anderer rei- chen Sammlungen von Kunstsachen (das grüne Gewölbe"), sondern
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