106 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben.
Mächten besetzt und zu Stützpunkten ihrer Interessen erhoben wurden. Anspruch auf die Beherrschung des Stillen Ozeans machen bor allem die Vereinigten St aatenvon Amerika. (Welches sind ihre Besitzungen im Stillen Ozean!) Mit der Union ringt um die Vorherrschaft der kräftigst aufstrebende Staat Ostasiens, Japan. Großes Interesse an allen Ereignissen, die ans diesem Weltmeer sich abspielen, ^)at ferner England, besonders durch seine Kolonien Kanada und Australien. Seit langem ist auch Rußlands Streben darauf gerichtet, sich eine bedeutende Machtstellung am Stillen Ozean zu erringen.
Was endlich das Deutsche Reich betrifft, so verfügt es auf diesem Weltmeer über wertvolle Besitzungen (nenne sie!). Auch die deutschen Schiffahrtsinteressen haben sich im Stillen Ozean sehr erfolgreich entwickelt. Nach Ostasien und Australien verkehren deutsche Reichspostdampfer, auf dem Jangtfekiang weht die deutsche Flagge und die ostasiatische Küstenschiffahrt ist großenteils in deutschen Händen. Hiernach hat auch hier das Deutsche Reich im Wettstreit mit den übrigen Mächten befriedigende Erfolge erzielt.
Das Meer im Völkerleben.
Das Meer mit seiner Ungastlichkeit und seinen vielen Gefahren hat auf den Menschen, als er zum ersten Male seiner ansichtig wurde, wohl nur abschreckend gewirkt; heute ist es für die Völker ein Lebenselement.
Einfluß auf Körper und G e i st. Das Seemannshandwerk stählt Muskel und Nerv, übt Sinnesschärfe, Geistesgegenwart und steigert mit jedem neuen Erfolge menschlicher Klugheit über rohe Naturkraft den Mut des Handelns. Das Leben zur See ist überhaupt ein Leben der Kraft und des Kampfes. Darum zeigen alle wahren Seevölker Rüstigkeit und Mut. Das Meer regt ganz besonders auch die intellektuellen Kräfte an, entwickelt und schärft sie. Schon dadurch hat der Verkehr mit dem Meere das Wissen und Können des Menschen mächtig gefördert, daß er zum Bau der nötigen Fahrzeuge sowie zu deren immer höherer Vervollkommnung Hintrieb, vollends seit das 19. Jahrhundert die Damvser schuf um selbst gegen Wind und Strömungen die Ozeane zu durchkreuzen. Aber auch die fortwährende Bedrohung des Landes durch die Wogen der See macht die Anwohner erfinderisch und berechnend (Holländer, Friesen).
Begünstigung der Schiffahrt. An gut gegliederten und inselreichen Küsten lockte das Meer in die Ferne und die Seefahrt war die Schule der Selbständigkeit und der Erobernngslnst für seine Anwohner. Am halbinselarmen K'üstensanm Südamerikas trafen die europäischen Entdecker nichts als Floßfahrt; wo dagegen unfern der Orinokomündung die westindische Jnselreihe an das Festland ansetzt, hatten die Kariben bereits seetüchtige Schiffe. In Asien wie in Europa liegen die Hauptgebiete nautischer Entfaltung an ihren am reichsten gegliederten Außenseiten. Diese Naturbegabung der Küstenlande hat freilich nicht allenthalben eine entsprechende seemännische Betätigung ihrer Bewohner zur Folge. Es besteht hier ebensowenig wie in anderen ähnlichen Fällen ein naturgesetzlicher Zusammenhang. Die Natur bietet eben nur Möglichkeiten, nicht Notwendigkeiten. An derselben Schärenküste, welche die Norweger zu so kühnen Schiffern erzog, leben die Lappen weiter als armselige Fischer.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ostasiens Japan England Kanada Australien Ostasien Australien Deutsche_Reich Asien Europa
446
n. Epische Dichtungen.
Schon tief. Sie brechen auf. Durch dicke Wälder,
Durch schroife Felsen, offne Felder
Läuft unser Mentor vor und unser Telemach
Hüpft ihm erschöpft und keuchend nach. —
„Kömmt nun die Wiese bald?“ — Man langet,
Als schon der Mond am Himmel hanget
Auf einem Anger an. Und dieser Anger war
Gerade der, von welchem unser Paar
Vor wenig Stunden ausgezogen.
Das Füllen* durch die Nacht betrogen,
Erkennt die Stelle nicht. Das alte Pferd
Beginnt: Nun, hab’ ich dir gelogen ?
Nicht wahr, ein herrlich Gras und wohl der
Reise werth ? —
Ja wohl! versetzt das Füllen wieder,
Wie Rosmarin und Thymian!
Es frisst, so viel sein Magen fassen kann,
99. Der Ochs, das
Von G.
Ein Ochs, ein Esel und ein Pferd
Geriethen einst in Streit, und zwar des
Ranges wegen.
Ein Esel? sagtet ihr, o das ist lachenswerth;
Der sollte seinen Stolz bei Seite legen,
Er ziemt ihm nicht. Ei! Freunde, saget mir,
Wem ziemet wohl der Stolz? Und im ge-
meinen Leben
Sucht gleichwohl manches Adamskind
Dreist über die sich zu erheben,
Die an Verdienst ihm überlegen sind.
In einem derben Bass, doch fern von Prahler-
künsten,
Sprach Junker Stier zuerst von seiner Löwen-
kraft
Und von dem Nutzen, den er schafft;
Der Hengst von seinem Muth, von seinen
Ritterdiensten,
Von seiner Beine Schnelligkeit.
Herr Langohr pries mit viel Bescheidenheit
Sein stoisches Gemüth und seine Brauchbarkeit.
„Lasst uns,“ versetzt das Pferd, „den Fall
durch Menschen schlichten ;
Dort kommen eben drei! man muss von un-
serm Streit
Und unsern Gründen sie summarisch unter-
richten ;
Und legt sich satt zur Ruhe nieder.
Der junge Tag beginnt den Lauf,
Und fröhlich wacht das leck’re Füllen auf,
Sieht um sich her, erkennt die alte Wiese. —
„Wie? kamen wir im Traum zurück? Wo
ist das Gras?
Das ich mit solcher Wohllust frass?“
Kein and’res Gras und keine Wiese,
Erwiedert ihm das Pferd, hast du geseh’n,
als diese.
Durch einen Umweg nur hab’ ich bei blinder
Nacht
Dich auf den alten Fleck gebracht.
Allein, mein Sohn, du trabtest hart und lange :
Dies hat das Gras so süss gemacht.
Dein Ekel kam vom Müssiggange.
Pferd und der Esel.
!. Pfeffel.
Und stimmen ihrer zween im Urtheil überein
So soll der Zwist entschieden sein.“
Die Männer nahten sich; dem Stier ward
vorgeschlagen,
Als Referent die Sache vorzutragen.
Er that’s, indem er sich von dem Triumvirat
Mit Anstand einen Spruch erbat.
Der erste Richter war ein Rosskamm. „Kurz
zu sagen“,
Rief er, „dem Pferd gebührt der erste Rang
im Staat.“ —
Der zweite war ein Müller. „Darf ich fragen,
Warum dem Esel nicht? Der ist kein Bieder-
mann,“
Sprach er, „ der ihm den Preis verweigernkann.“
„Ei! ei! was denket ihr ? seid ihr bei Sinnen?“
Versetzt der dritte, der ein Bauer war;
„Der Stier, das ist doch sonnenklar,
Der Stier muss den Prozess gewinnen.“ —
Hier sott das Blut dem stolzen Gaul;
Mit gelbem Schaume vor dem Maul
Fuhr er die Richter an: „Je, dass euch doch
die Krätze!
Der Eigennutz schrieb die Gesetze,
Wonach ihr euer Urtheil fällt.“
„Ei!“ sprach der Rosskamm, „Freund, das
ist der Lauf der Welt.“
100. Der Affe.
Von Geliert.
1. Ein Affe sah ein paar geschickte Knaben
Im Brett einmal die Dame zieh’n,
Und sah auf jeden Platz, den sie dem Steine
gaben,
Mit einer Achtsamkeit, die stolz zu sagen schien,
Als könnt’ er selbst die Dame zieh’n.
Er legte bald sein Missvergnügen,
Bald seinen Beifall an den Tag;
Er schüttelte den Kopf itzt hei des Einen Zügen,
Und billigte des Andern Schlag.
2. Der Eine, der gern siegen wollte,
Sann einmal lange nach, um recht geschickt
zu zieh’n;
Der Affe stiess darauf an ihn
Und nickte, dass er machen sollte.
Doch welchen Stein soll ich denn zieh’n,
Wenn du’s so gut verstehst? sprach der er-
zürnte Knabe,
Den, jenen, oder diesen da,
Auf welchem ich den Finger habe?
Der Affe lächelte, dass er sich fragen sah,
Und sprach zu jedem Stein mit einem Nicken: Ja!
*
* *
Um deren Weisheit zu ergründen,
Die thu’n, als ob sie das, was du verstehst,
verstünden :
So frage sie um Rath. Sind sie mit ihrem Ja
Bei deinen Fragen hurtig da :
So kannst du mathematisch Schliessen,
Dass sie nicht das Geringste wissen.
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36
I. Erzählungen.
nun ein anderes Bild von gleicher Größe,
strafte dadurch die Professoren der Aka-
demie Lügen und zwang sie, ihr früheres
Urtheil zurückzunehmen. Mit ausdauern-
dem Fleiße ging er nun an die aufge-
gebene Preisarbeit. Vollendet stand das
Bild da, eines Preises ,würdig; jedoch
dem Künstler ohne Hände und mit den
ungestalteten Füßen einen solchen zuzu-
erkennen, dazu konnten sich die Preis-
richter nicht entschließen, und Ducornet
fiel durch. — Er verließ daraufhin die
Pariser Akademie, um unabhängig, so
weit das für den Armen möglich war,
für sich zu arbeiten, und war nun einzig
auf das beschränkt, was er mit seiner
Füße Arbeit verdiente.
Es scheint auch, als wenn er von
der Zeit seines selbstständigen Arbeitens
an Geldunterstützungen von Herrn De-
mailly nicht mehr angenommen habe.
Zufrieden mit Wenigem, lebte er
nun in der tiefsten Zurückgezogenheit
auf seiner einsamen Kammer und schuf
dort eine Menge von Bildern, deren sich
auch Maler mit Händen nicht hätten zu
schämen brauchen. — Bei den großen Aus-
stellungen in Paris trug er mehrere Preise
davon, darunter auch einmal den ersten,
und endlich sogar die große Medaille.
So schaffte ein Maler durch seiner
Füße Arbeit sich durch das Leben, durch
ein Menschenleben, in welchem es oft
20. Liebet
In einem Walde des westlichen Ruß-
land lebte noch vor einigen Jahren
ein wackerer Förster mit seinem jungen
Weibe, zwei holden Kindern und einigen
Jägerburschen in glücklicher Abgeschie-
denheit. Auch zu ihnen war indeß schon
die Kunde von den traurigen Verhee-
rungen gekommen, welche die Cholera
in den östlichen Theilen des Landes an-
richtete, und wie sie immer nach Westen
vordränge. Schon hatte deßhalb der
Förster in der nächsten Stadt sich Ver-
haltungsregeln geben lassen, auch einige
Arzeneien eingekauft, als eines Nach-
mittags ein Jägerbursche die Botschaft
bringt, daß in dem nächsten, eine Meile
entfernten Dorfe die Cholera in ihrer
einem Manne mit gesunden Händen und
Armen und mit rüstigem Körper blut-
sauer wird um's liebe tägliche Brod.
Einen solchen Körper muß jedoch die
Arbeit, und gerade diese Arbeit, die bei
einem wahren Künstler auch den Geist
beschäftigt und die Einbildungskraft mäch-
tig aufregt, doppelt angestrengt haben.
Es war im Jahr 1856, als eines
Tages unserm Ducornet plötzlich der
Pinsel entfiel und die Kräfte ihn derge-
stalt verließen, daß er kaum mehr im
Stande war, sein Gerüste zu verlassen.
Es war eine Lähmung, die diesem merk-
würdigen Menschen- und Künstlerleben
am 27. April desselben Jahres ein
schnelles Ende machte.
Am Sterbebette des Malers ohne
Hände standen zwei Greise mit Thränen
im Auge, zwei Männer, die sich Gottes
Lohn um den Armen verdient, weil sie
Christenpflicht an ihm erfüllt hatten.
Der eine derselben war der Schu-
ster Ducornet, der treue Vater, der
den Sohn so lange mit Geduld und
Liebe, — im eigentlichsten Sinne des
Wortes — getragen hatte. Der andere
drückte dem Sterbenden die müden Augen
zu in dem Bewußtsein, einen: Unglück-
lichen geholfen zu haben; es war der
Menschenfreund, wie es deren so wenige
gibt in unserer so liebearmen Zeit,
Herr Demailly.
ure Feinde.
ganzen Furchtbarkeit ausgebrochen und
bereits eine Menge Bewohner der Krank-
heit erlegen sei. Schnell beschließt nun
der kleine Familienrath, jede Verbindung
mit dem angesteckten Dorfe auf das
strengste zu meiden und auf die An-
näherung jedes Fremden ein wachsames
Auge zu haben. So kommt der Abend.
Die Mutter bettet ihre Kleinen zur nächt-
lichen Ruhe und rückt sich einen Sessel
an die Seite des Gatten, um am kni-
sternden Kaminfeuer mit ihm noch manche
häusliche Sorge zu besprechen. Da schla-
gen die Hunde an, und der eintretende
Jäger meldet: „Draußen ist der Müller
ans dem benachbarten Dorfe; er fliehe,
so spricht er, vor der gräßlichen Seuche
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405
Sie nahm ein Gefäß mit Wasser und goß es ihm durchs Fenster nach.
„Ich dachte es wohl," sagte Sokrates, „auf ein Donnerwetter pflegt
ein Regen zu kommen."
Einst beschwerte sich ein Athener über die Mühseligkeiten einer
Fußreise, die er so eben gemacht hatte. „Hat dir dein Sklave folgen
können?" fragte Sokrates. „O ja." — „Trug er etwas?" — „Ein
großes Bündel." — „Der ist wohl recht müde?" — „Nein, ich habe
ihn sogleich wieder mit einem Aufträge fortgeschickt." — „Siehe," sagte
Sokrates, „du hast vor deinem Sklaven Vorzüge des Glückes; er
hat vor dir Vorzüge der Natur."
Sokrates grüßte einen vornehmen Bürger auf der Straße, der ihm
nicht dankte, sondern stolz vorüberging. Die jungen Freunde des
Weisen waren darüber unwillig. „Nicht doch," sagte Sokrates, „ihr
würdet ja nicht zürnen, wenn mir einer begegnete, der häßlicher wäre
als ich. Warum ereifert ihr euch also, daß dieser Mensch minder
höflich ist als ich?"
Es war vorauszusehen, daß sich Sokrates durch seine ausgezeichnete
Weisheit und Tugend Lei dem großen Haufen seiner verdorbenen Mit-
bürger, deren Sittenlosigkeit er mit Worten strafte, Haß und Neid zu-
ziehen mußte. Sie verläumdeten ihn also, verklagten ihn öffentlich,
er glaube nicht an die Götter der Vaterstadt, und die ungerechten
Richter verurtheilten ihn zum Tode. Sokrates hörte sein Todesurtheil
mit der größten Ruhe. Er verzieh Allen, die ihn verurtheilt hatten,
und freute sich, bald zu den Geistern der edlen Männer aus der Vor-
zeit hinüber zu wandeln. Dann wurde er ins Gefängniß geführt.
Seine Schüler hatten den Gefängnißwärter bestochen, daß er die Thüre
des Kerkers offen ließe, damit ihr geliebter Lehrer sich durch die Flucht
retten könnte; er aber wies ihren Vorschlag zurück und trank den ihm
dargereichten Giftbecher — 400 v. Chr.
3. Alexander der Große, Könia von Macedonien.
(333 v. Chr.)
Alexander, der Sohn Philipps, des Königs von Macedonien, verdankte
seine Bildung dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles. Schon als
Knabe hatte Alexander für alles Ruhmwürdige einen regen Sinn. So oft er die
Nachricht von einem Siege seines Vaters erhielt, rief er schmerzlich aus: „Mein
Vater wird mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!" Einmal bekam sein Vater
ein wildes Pferd, Bucephalus genannt. Die besten Reiter versuchten ihre
Kunst, aber es ließ keinen aufsitzen. Da bat Alexander seinen Vater, ihm einen
Versuch zu gestatten. Nach vielem Bitten erhielt er endlich die Erlaubniß. Nun
ergriff er das Pferd beim Zügel und führte es gegen die Sonne; denn er hatte
bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen Schatten scheute. Er streichelte es, und
plötzlich schwang er sich pfeilgeschwind hinauf. Das Pferd flog in wildem Ga-
lopp mit ihm davon, und sein Vater fürchtete für sein Leben. Als er aber
umlenkte und das unbändige Roß sicher tummelte, da erstaunten Alle, und Philipp
rief voll Freuden: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist
zu klein für dich." -
Alexander war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb. Zuerst
unterwarf er sich Griechenland und zeigte sich überall als einen Kenner und Be-
schützer der Künste und Wissenschaften. In Korinth besuchte er auch den Diogc-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Alexander Alexander Philipps Philipps Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander
zu einer Neuwahl auf. Die Mehrzahl der Stimmen fiel, auf Heinrich Raspe von Thüringen. Als aber dieser schon nach einem Jahre starb, wurde Graf Wilhelm von Holland als neuer Gegenkönig aufgestellt. Friedrich Ii., dessen Thatkraft mit der Gefahr zu wachsen schien, kämpfte nun mit größter Energie gegen die Lombarden und den Papst. Dabei stand ihm sein Lieblingssohn Enzio treu zur Seite, bis derselbe durch die Bolognesen gefangen genommen und für immer ins Gefängnis geworfen wurde. Trotz manch schwerer Niederlage schien sich der Sieg auf Seite des Kaisers zu neigen. Doch plötzlich starb er nach sturmbewegtem Leben an einer ruhrartigen Seuche. Seme Leiche wurde in der Kathedrale seines Lieblingsortes Palermo beigesetzt.
Während Friedrichs Ii. Abwesenheit von Deutschland bedrohten die heidnischen Mongolen vom Osten her das Reich, wurden aber durch den tapferen Widerstand, den ihnen Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien auf der Walstatt von Liegnitz leistete, von weiterem Vordringen gegen Westen abgeschreckt.
Konrad Iv. 1250—1254.
Konrad Iv. hatte schon vor seinem Regierungsantritte Hein^ rich Raspe von Thüringen und Wilhelm von Holland mit wechselndem Glücke bekämpft. Nach dem Tode seines Vaters eilte er nach Unteritalien, um das Stauf'sche Erbe, welches Junocenz Iv. in Frankreich und England als erledigtes päpstliches Lehen ausgeboten hatte, in Besitz zu nehmen. Er unterwarf sich, unterstützt von seinem tapferen Bruder Manfred, ganz Unteritalien. Doch war seine Herrschaft von keiner Dauer, denn er erlag schon 1254 der Fieberluft des südlichen Italiens. — Konrad Iv. war der letzte Kaiser aus dem hochbegabten, durch seine Bestrebungen für Kunst und Wissenschaften ruhmwürdigen, aber allzusehr nach unumschränkter Herrschaft trachtenden Hause der Hohenstaufen.
Ende der Hohenstaufen. Nach Konrad Iv. belehnte Papst Urban Iv. den französischen Prinzen Karl von Anjou mit Neapel und Sizilien. Manfred kämpfte heldenmütig gegen den Thronräuber, bis er in der Schlacht bei Benevent 1266 fiel. — Inzwischen war Konradin, der
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Graf_Wilhelm_von_Holland Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Enzio Friedrichs Heinrich Heinrich Konrad_Iv Konrad Konrad_Iv Konrad Wilhelm Manfred Konrad_Iv Konrad Konrad_Iv Konrad Urban Urban Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Palermo Friedrichs Deutschland Liegnitz Holland Unteritalien Frankreich England Unteritalien Italiens Neapel Sizilien
soft
stellung zu machen. Eben so merkwürdig und al-
bern war dabey das Benehmen derjenigen, welche
die Absicht hatten, solche Begriffe, deren höchst schäd-
liche Folgen zu auffallend waren, anszurotten; sie
rotteten nämlich die unglücklichen Menschen aus,
welche mit denselben angesteckt waren, thaten aber
im Grunde nicht nur nichts, dieser Ansteckung vorzur
beugen, sondern duldeten mit einer Langmuth, welche
einen traurigen Mangel an geübter Denkkraft vor-
aussetzt, öffentliche Mißbräuche, welche die unmit-
telbare Wirkung hatten, das Volk in seinem un-
glücklichen Wahn zu erhalten. Man duldete nicht
nur den Verkauf elender Legenden, oder gedruckter
Sammlungen der albernsten, und bösartigsten Er-
zählungen und Geschichten, sondern man ließ gesche-
hen, daß viele Leute mit der Lehre und Verbreitung
derselben ihren Unterhalt suchten, indem noch bey
Mannsgedenken auföffentlichen Schrannen und Jahr-
märkten Leute hernmzogen, welche auf einer öffent-
lichen Bühne ausstanden, und eine ordentliche Pro-
feßion davon machten, dem sich herzudrängenden
Volke auf großen Tafeln gemalte Geschichten von
Gespenstern, Zaubereyen, scheußlichen Mißgeburten,
Herentänzen, und von tausend gräßlichen Begeben-
heiten, welche sich mit Straßenräubern und Mördern,
Schatzgräbern, Wahrsagern, Goldmachern, Wetter-
machern, Geisterbeschwdrern, Fest - und Unsichtbar-
machern, in alten Schlössern, grauenvollen Wäldern,
auf Kirchhöfen, und Schädelstätten zugetragen ha-
den sollten, mit feyerlichem Ernste zu erzählen, oder
»orzusingen, und die Beschreibungen davon zu verr
kaufen rc. So blieb es bis in die Hälfte des acht-
zehenten Jahrhunderts, wo im nördlichen Deutsch-
land
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Die Lyder.
155
einzelne Thäler und Ebenen, welche durch Schönheit und Frucht-
barkeit sich auszeichneten; seine Berge gaben einen unerschöpf-
lichen Vorrath von Cedern und Tannen zum Schiffbau. Ihre
Verengungen bilden die berühmten cilicischen Pässe; die ausge»
zackte Küste hat einen Reichthum von Häfen und Buchten. Die
Hauptstadt des Landes war Tarsus am Cydnus, eine große und
prächtige Stadt, und in späterer Zeit ein Hauptsitz der Gelehrsam-
keit. Assyrer, Phönicier und Griechen trafen hier zusammen und
veranlaßten eine Verschmelzung der Cultur.
5. Die kleineren Staaten.
Auch auf der früheren Geschichte Pamphyliens, Pisidiens,
Isauriens und Lycaoniens ruht tiefes Dunkel. Diese Länder
waren großentheils von rauhen Bergvölkern bewohnt, welche ihre
natürliche Freiheit höher schätzten, als Bildung und Verfassung.
Sie hatten viele Aehnlichkeit mit den Bewohnern des rauhen Ei-
liciens, mit welchen sie, wenigstens dem größern Theile nach,
wohl ursprünglich einen Stamm bildeten. In Pamphylien hat-
ten sich indessen nach Troja's Zerstörung Griechen aus verschiede-
nen Stämmen festgesetzt, und mit den ursprünglichen Einwohnern
vereinigt.
Auch die weit verbreiteten Kappadocier treten fast gar nicht
in die Geschichte ein. Alle diese Völker Vorderasiens standen ein-
ander durch Aehnlichkeit des Cultns nahe. Ueberall war die, alle
Ausschweifung fördernde Verehrung der Astarte verbreitet, lähmte
bei dem in Ausschweifungen entarteten Geschlechte sittlichen und
geistigen Aufschwung, und brachte diese Völker bald unter das
Joch persischer Eroberer.
6. Lydien, das mächtigste kleinasiatische Reich.
Vor dem Beginne der persischen Herrschaft aber ragte
vornehmlich Lydien unter den vorderasiatischen Staaten hervor.
Große Fruchtbarkeit, das goldreiche Gebirge, Tmolus, und ein
sehx lebhafter Handelsverkehr machten dieses Land zu einem der
reichsten der Halbinsel. Sardes, von dem Pactolus durch-
strömt, ein wichtiger Markt des Sclavenhandels, war die
Hauptstadt desselben. Aber auch Lydiens frühere Geschichte ist
in Mythen gehüllt. Zuerst, erzählt man, herrschte über Lydien
Atys, ein Enkel des Zeus; und der atydische Herrscher-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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62
Aufrichtung des alten Bundes.
8-2.
Die mosaische Gesetzgebung.
1487 — 1444.
1. Dreifacher Endzweck des Auszuges aus Aegypten.
Der Auszug aus Aegypten hatte einen dreifachen End-
zweck: 1. Die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen
Sclaverei zur Rettung ihrer Volksthümlichkeit. 2. Die Auf-
richtung des großen Bundes mit Gott, woran sich dann die
Ertheilung einer besondern Gesetzgebung anschloß. 3. Die
Wiedererlangung des Landes Kanaan, als dessen rechtmäßige
Eigenthümer sich die Israeliten betrachteten.
2. Wie dieser Endzweck nach und nach erreicht wurde.
Das Erste war in dem Augenblicke erreicht, als das rothe
Meer die Israeliten von Aegypten trennte, und diese, wie schon die
Schlachtung des Osterlammes in sich begriff, durch Sitte und
Lebensart in einen immer größer» Zwiespalt zu den die Thiere
verehrenden Aegyptern gesetzt wurden. Es war aber unmög-
lich, daß ein Volk, welches mehrere hundert Jahre im Schmutze
der Knechtschaft zugebracht hatte, zur Reinheit der Sitten, zur
Heiligkeit der Gedanken, zu moralischer Kraft und zum Ge-
fühle seiner Würde gelangte, wenn nicht fortwährend außeror-
dentliche Mittel angewendet wurden, die auch dem außeror-
dentlichen Endzwecke seiner Berufung entsprachen. Ebendeshalb
wurde der Zug zu dem Gebirge Sinai hingelenkt, das mit
einem Gewirre von schroffen Thälern und Klüften, fruchtbaren
Niederungen und steilen Granitgipfeln auf einer Erdzunge in
Mitte zweier Buchten des rothen Meeres (K. Ii. n. 16. 17. .
18.) mehr als 8000 Fuß hoch sich erhebt. — Hier war es,
wo das Volk zuerst sich bereit erklärte, Gottes Wort zu hören,
Seinen Bund zu halten, und dadurch unter den verschiedenen
götzendienerischen Völkern das Eigenthum des wahren Gottes,
ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk zu werden.
Hier war es, wo auch unter dem furchtbarsten Toben der Ele-
mente die Majestät Gottes sich offenbarte und das Gesetz er-
theilt ward, d. h. die Bedingungen eines ewigen Bundes
(paclum seinpiternum) verkündet wurden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
276
zu begründen gesucht: das Reich des ächten, durch
Werke der Liebe zu Gott und den Brüdern thätigen
Christenglaubens. Mit den bürgerlichen Gesetzen, die
er seinem Volke gab, bestrebte er sich zugleich das Gesetz
Gottes in ihre Herzen zu schreiben; er selber fertigte
heilsame Schriften zum Unterrichte seines Volkes,
begründete Schulen» suchte auf jede Weise die Er-
kenntniß des Wahren und Guten zu fördern. Alfred
war Alles, was er war: siegreicher Held, weiser
Regent, einsichtsvoller Lehrer, so wie Vater seines
Volkes, durch den Christenglauben, der sein ganzes
Wesen durchdrungen, sein Leben geheiligt hatte. Er
starb schon in seinem 52. Jahre (901).
Auch Alfreds Sohn, Eduard I., bekämpfte
die Feinde des Landes tapfer und mit Dlück (bis
924); nach diesem that dasselbe Athelstan (von
924 — 940), Eduards Sohn. Auf Edmund und
Ed red war der durch sinnliche Leidenschaft unglück-
liche Edwy gefolgt, dann Edgar und der auf
Anstiften seiner Stiefmutter ermordete, edelsinnige
Eduard Ii., der Märtyrer (978). Ethelred,
zu dessen Gunsten der Mord verübt war, brachte
nur Elend über das Land, welches von den Dänen
unter ihrem Könige Sven erobert und von seinem
Nachfolger Kanut dem Großen von 1017 —1035
mit Milde und Schonung regiert ward. Kanuts
Söhne, Harold und Hardikanut, schalteten als
wilde Tyrannen im Lande. Nach ihnen regierte
wieder ein Sohn Ethelreds, Eduard der Beken-
ner, von 1041—-1066, dann Harald aus dem
Hause der Grafen Godwin. Das schwache, viel-
fach bedrängte Reich bedurfte von neuem eines Man-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Alfred Eduard_I. Eduard_I. Eduards_Sohn Eduards Edgar Eduard_Ii Eduard Kanuts
Söhne Harold Eduard_der_Beken- Eduard Harald Godwin
436
Sie nahm ein Gefäß mit Wasser und goß es ihm durchs Fenster nach.
„Ich dachte es wohl," sagte Sokrates, „aus ein Donnerwetter pflegt
ein Regen zu kommen."
Einst beschwerte sich ein Athener über die Mühseligkeiten einer
Fußreise, die er so eben gemacht hatte. „Hat dir dein Sklave folgen
können?" fragte Sokrates. „O ja." — „Trug er etwas?" — „Ein
großes Bündel." — „Der ist wohl recht müde?" — „Nein, ich habe
ihn sogleich wieder mit einem Aufträge fortgeschickt." — „Siehe," sagte
Sokrates, „du hast vor deinem Sklaven Vorzüge des Glückes; er
hat vor dir Vorzüge der Natur."
Sokrates grüßte einen vornehmen Bürger auf der Straße, der ihm
nicht dankte, sondern stolz vorüberging. Die jungen Freunde des
Weisen waren darüber unwillig. „Nicht doch," sagte Sokrates, „ihr
würdet ja nicht zürnen, wenn mir einer begegnete, der häßlicher wäre
als ich. Warum ereifert ihr euch also, daß dieser Mensch minder
höstich ist als ich?"
Es war vorauszusehen, daß sich Sokrates durch seine ausgezeichnete
Weisheit und Tugend bei dem großen Hausen seiner verdorbenen Mit-
bürger, deren Sittenlosigkeit er mit Worten strafte, Haß und Neid zu-
ziehen mußte. Sie verläumdeten ihn also, verklagten ihn öffentlich,
er glaube nicht an die Götter der Vaterstadt, und die ungerechten
Richter verurtheilten ihn zum Tode. Sokrates hörte sein Todesurtheil
mit der größten Ruhe. Er verzieh Allen, die ihn verurtheilt hatten,
und freute sich, bald zu den Geistern der edlen Männer aus der Vor-
zeit hinüber zu wandeln. Dann wurde er ins Gefängniß geführt.
Seine Schüler hatten den Gefängnißwärter bestochen, daß er die Thüre
des Kerkers offen ließe, damit ihr geliebter Lehrer sich durch die Flucht
retten könnte; er aber wies ihren Vorschlag zurück und trank den ihm
dargereichten Giftbecher — 400 v. Chr.
3. Alexander der Große, König von Macedonien.
(333 v. Chr.)
Alexander, der Sohn Philipps, des Königs von Macedonien, verdankte
seine Bildung dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles. Schon als
Knabe hatte Alexander für alles Ruhmwürdige einen regen Sinn. So oft er die
Nachricht von einem Siege seines Vaters erhielt, rief er schmerzlich aus: „Mein
Vater wird mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!" Einmal bekam sein Vater
ein wildes Pferd, Bucephalus genannt. Die besten Reiter versuchten ihre
Kunst, aber es ließ keinen auffitzen. Da bat Alexander seinen Vater, ihm einen
Versuch zu gestatten. Nach vielem Bitten erhielt er endlich die Erlaubniß. Nun
ergriff er das Pferd beim Zügel und führte cs gegen die Sonne; denn er hatte
bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen Schatten scheute. Er streichelte es, und
plötzlich schwang er sich pfeilgeschwind hinauf. Das Pferd stog in wildem Ga-
lopp mit ihm davon, und sein Vater fürchtete für sein Leben. Als er aber
umlenkte und das unbändige Roß sicher tummelte, da erstaunten Alle, und Philipp
rief voll Freuden: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien iß
zu klein für dich." —
Alexander war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb. Zuerst
unterwarf er sich Griechenland und zeigte sich überall als einen Kenner und Be-
schützer der Künste und Wissenschaften. In Korinth besuchte er aucb den Dioge-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Alexander Alexander Philipps Philipps Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander