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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 30

1912 - München : Oldenbourg
30 Die Deutschen Landschaften, den Wasgenwald uitb den nördlichen Teil der lothringischen Hochfläche umfassend, Im Oberelsaß: Kolmar, Mülhausen. Im Unterelsaß: Straßburg. In Loth- ringen: Metz, Dudenhofen. Sitz des kaiserlichen Statthalters ist Straßburg (am Rhein). 6. Das F ü r st e n t u m Hohen zollern (mit Preußen vereinigt) im Schwä- bischen Jura; Sigmaringen und Hechingen. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Niederrheinische Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weserbergland, Thüringer Wald und Harz, die Thüringische Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten. Darstellung auf der Karte. Die Gebirgsräuder sind durch Schroffen dargestellt, die Höhen als Flächen mit aufgesetzten Rücken und Kuppen. Kettengebirge sind selten. Welche Höhen deuteu die Farbschichten an? Landschaftsbild (s. Farbenbild S. 31). Die Erhabenheit der Alpen^ ihre stolzen Zackengipfel, ihre Gletscher und Seen finden sich in der deutschen Mittel- gebirgsschwelle nicht. Ihre Erhebungen sind bald ausgedehnte Hochflächen wie im Rheinischen Schiefergebirge (f. Farbenbild) bald sanfte Kuppen wie im Thüringer Wald oder im Harz (). S. 37 u. 38). Die Gebirge dieses Gebietes bestehen auch nicht wie die Kalkalpen und der Jura aus Kalk, sondern aus Schiefer, Granit und Gneis wie der Böhmerwald. Infolge ihres hohen Alters sind sie größtenteils abgetragen und niedrig gegenüber den Alpen; sie sind Ur- oder Rumpf gebirg e. Gleichwohl umschließen auch diese Landschaften viele Naturschönheiten. Unabsehbare Wälder^), schöner noch wie in den Alpen, krönen die Höhen und nicht selten werden diese von nationalen Denkmälern überragt, die an die Großtaten des deutschen Volkes in der Geschichte erinnern. Altersgraue Ruinen grüßen von den Bergen, grüne Rebengelände und blühende Obstgärten umsäumen die malerisch gelegenen Dörfer. Mit ihnen wechseln in rascher Folge gewerbe- und Verkehrs- reiche Städte; denn diese Berge umschließen mehrfach große Steinkohlen- und Eisenlager. Auf den Flüssen ziehen rauchende Dampfboote dahin, die schwere Lasten schleppen oder fröhliche Reisende talabwärts tragen, während an den Ufern das schnaubende Dampfroß dahineilt. Ein reiches Leben blüht in diesen Tälern. Stiller ist es auf den einsamen Höhen, wo die Bevölkerung zerstreut wohnt, der Boden unergiebig, das Klima rauh ist und nur Roggen, Hafer und Kartoffeln gebaut werden. Bedeutung dieser Gebirgsschwelle für den Verkehr. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle scheidet Norddeutschland und Süddeutschland. Zahlreiche Flußtäler durchbrechen aber die Gebirgsschwelle; so der Rhein zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale bei Hof, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder oberhalb Breslau. Überdies sind die Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so z. B. auf beiden Seiten des Vogelberges, zwischen Weserbergland und Harz und in den Sudeten. Diese Täler und Gebirgslücken^) ermöglichen eine beqnemeverbindung zwischen Nord nndsiid. x) „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut, so hoch da droben?" 2) Breite Gebirgslücken bezeichnet man auch gern mit dem Ausdruck „Pforten"..

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 32

1912 - München : Oldenbourg
32 Die Deutschen Landschaften. liegen hier in rascher Folge nebeneinander die Handels- und Industriestädte Frankfurt a. M., Osfenbach (in Hessen) und Hanau. Der Westerwald ist ein einförmiges Plateau. Von ihm abgesondert ragt hart am Rhein bei Bonn das aussichtsreiche vulkanische Siebengebirge aus mit dem vielbesuchten Drachenfels (325 m). Nördlich des Westerwaldes folgt dassauerland(^ Süderland), der nördlichste Teil des Rechtsrheinischen Gebirges. Es birgt die größten Steinkohlen- und Eisenlager in ganz Deutschand und umschließt deshalb auch die ausgedehn- testen Jndustriebezirke des Reiches; Fabrikstadt reiht sich hier an Fabrik- ftabt; die Bevölkerungsdichte steigt bis 600 Einwohner auf 1 qkm, das Eisenbahn- netz ist das dichteste im Deutschen Reiche, ja [in Europa. Die meisten Städte liegen im Wupper- und Ruhrtale; a) im Wuppertal die Doppelstadt E l b e r f e l d - B a r m e n , 340 000 Einw., mit Baumwoll- und Leinenindustrie, Solingen und Rem- scheid mit Eisenwarenerzeugung; b) im Ruhrtale Esse n mit der Kanonensabrik von Krupp; 300 000 Einw. (s. vorstehendes Bild). Linksrheinisches Schiefergebirge. Es beginnt im Süden mit dem H uns rück, einem dichtbewaldeten Schieferplateau, das auf drei Seiten von schönen, rebenreichen Tälern umschlossen ist. Nenne diese! Im Nahetal liegt in malerischer Umgebung die Badestadt Kreuznach; am Zusammenfluß von Nahe und Rhein das verkehrsreiche Bingen: im Moseltal endlich die alte Römer- und Bischossstadt Trier. Nordwärts der Mosel folgen: d i e E i f e l, ein waldarmes Plateau, rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig durch zahlreiche erloschene Vulkankegel und Maare (kleine Kraterseen, s. S. 34); das Hohe Venn (Venn bedeu- || tet Moor) mit ausgedehnten Mooren und E / Fe imorn) Ii Westerwaidtßßdm) Torfstichen. An seinem Nordfuße zieht 6oo 1 -j dassteinkohlenfeld von Profil durch das Rheinische Schiefergebirge. Aachen hin, da^ eine Überaus rege Ge^ M. d. Länge 1:3oooooo. — M. d. Höhe 1:300 000. Werbetätigkeit hervorgerufen hat. Aachen, 160 000 Einw., war einst die Residenz Karls des Großen. Es treibt heute Tuchindustrie; überdies hat es altberühmte warme Bäder. Krefeld, 130 000 Einw., erzeugt Samt- und Seidenstoffe. Im Süden schließt sich an das linksrheinische Schiefergebirge das obere Saargebiet mit seinen Kohlenlagern um Saarbrücken. Der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn (s. Farben- bild zu S. 31). Grüne Weinberge schmücken die dunklen Schiefergehänge des Rheinufers, schroffe Felswände wie der Lurleifels fallen jäh in das Strombett ab, altersgraue Ruinen gemahnen an die Zeiten des Rittertums, prächtige Städte und reger Verkehr versetzen uns in die schaffende Gegenwart. An der Vereinigung von Mosel und Rhein breitet sich Koblenz hin, die Hauptstadt de^Rheinprovinz, zugleich Festung; weiter abwärts folgt Bonn, unweit des schönen ^iebengebirges,

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 150

1898 - Schwabach : Schreyer
Ii. Vitöer aus See Pfalz. A. Darbietung. 1. Wfätzer Mheinstädte. Wir statten den Pfälzer Rhein st ä d t e n einen Be- such ab. Zeige den Rhein, svweit er die Pfalz entlang fließt! — Wo er- reicht der Rhein die Pfalz? Bei der Mündung der Lauter. — An welchen pfälzischen Städten zieht der Rheinstrom vorbei? Germersheim, Speyer und Ludwigshasen. a. Speyer, die „Hotenstadt des Weiches". Lehrmittel: Bild vom Dom zu Speyer. Z u e r st besuchen wir die Stadt Speyer. a, Man nennt sie die „Totenstadt des Reiches"; denn acht Kaiser und drei Kaiserinnen ruhen im Dom zu Speier. „Von welcher Seite wir uns der ehrwürdigen „Totenstadt des Reiches" nähern mögen, vom Rheine her oder mit der Eisenbahn von Ludwigshafen her: ihr Anblick ist ehrfurchterweckend durch den hochemporragenden Dom, welcher die weite Ebene rheinauf und rheinab bis zu den blauen Bergen der Hardt und des Odenwaldes überschaut." Der Dom ist ein groß- artiges Bauwerk, eines der größten und schönsten Gotteshäuser der christ- licheu Welt. Vier stolze Ecktürme ragen kühn empor in die Lüste, und zwei gewaltige Kuppeln erheben sich aus dem mächtigen Dache. Ehe man in das Innere des Domes eintritt, durchschreitet man eine große Vorhalle. Hier stehen die prächtigen Bildsäulen der acht Kaiser, die im Innern des Domes begraben liegen. Das Innere des Domes ist ein gewaltiger Raum. Tausende von Menschen finden hier Platz, ihre Andacht zu verrichten. Und zur An- dacht und Ehrfurcht stimmt uns hier alles: schlanke Sänlen, die zum Himmel streben, herrliche Wand- und Deckengemälde aus der heiligen Geschichte, hohe, buntbemalte Fenster, prächtige Altäre und die wunder- vollen Klänge einer gewaltigen Orgel. „Alles an diesem Wunderbau ist großartig, schön und vollendet!" Außen vor dem herrlichen Kaiser- dom dehnen sich nach drei Seiten prächtige Baumanlagen aus, und in

4. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 46

1897 - München : Oldenbourg
46 Ii. Bayern. Doch ist die Ergiebigkeit des Bodens nicht überall gleich; gegen S. finden sich sandige und sumpfige Strecken, so der sumpfige Vienwald an der Lauter. Begünstigt durch die Wasserstraße des Rheins, sowie durch zwei Schienenstränge, von denen der eine den Westrand des Haardtgebirges, der andere das linke Rheinufer entlang laust, treibt die lebensfrohe Bevölkerung neben der Landwirtschast auch ansehnlichen Handel, vor allem in dem rasch emporblühenden Ludwigshasen, in Frankenthal und Speyer. Auch blüht die Industrie in erfreulicher Weise, vor allem in Ludwigshasen und in dem benachbarten Frankenthal. Infolge der günstigen klimatischen Verhältnisse und der Fruchtbar- keit des Bodens hat sich eine zahlreiche Bevölkerung niedergelassen, die in einer Menge von schönen Dörfern und Städten wohnt; aus 1 qkm treffen hier über 150 Menschen. Ii. Das Bergland. 1. Die Westgrenze der Tiesebene bildet der breite Rücken des steil ansteigenden Haardtgebirges (Haardt — Wald). Es zieht in n. Richtung und ist als eine Fortsetzung des Wasgenwaldes zu betrachten, von dem es durch die Wieslauter und die n. davon gelegene Einsenknng des sumpfigen Bienwaldes geschieden ist. Die Haardt ist ein Tandsteinplateau mit aufgesetzten Bergkuppen: der höchste Punkt ist der Kalmit (680 m) s. vom Spcyerbache. Die durchschnittliche Höhe des Gebirges beträgt ungefähr 500 m, erreicht also kaum die mittlere Höhe der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene. Die waldreiche Haardt zerfällt in die Ober- und Unterhaardt; als natürliche Grenze zwischen beiden gilt das herrliche Speyerthal und die an Sümpfen und Mooren reiche w. Einfenknng von Kaiserslautern und der Landstuhler Bruch. Diesem Einschnitte solgt die alte Kaiserstraße vom Rheinthale nach Lothringen und Paris; heute führt die belebteste Schienenstraße der Pfalz von Ludwigshafen und Neustadt über diese Eiu-. senkung nach Metz und Paris. In der Unterhaardt erhebt sich w. von Dürkheim der Drachenfels. Auf der Höhe dieses buchenreichen, welligen Gebirgszuges befindet sich die Drachenhöhle, am Fuße der Kuppe der Siegfriedsbrunnen, wo der Sage nach Siegfried den Drachen getötet und sich in dessen Blute gebadet hat. An den Hängen der Ostwand, die durch viele schöne Thäler er- schlössen ist, reiht sich Stadt an Stadt und Dors an Dors, überragt von zahlreichen Schlössern, Burg- und Klosterruinen. Hier liegen die Ebernburg, die Limburg bei Dürkheim, das Hambacher Schloß, die Ludwigshöhe bei Edenkoben, der Trifels, einst das Gefängnis des ritterlichen Richard Löwenherz, die Hohenburg, u. a.

5. Das Deutsche Reich - S. 20

1913 - München : Oldenbourg
, 20 Das Deutsche Reich. und zun: Lebensunterhalte der Menschen verbraucht. Tank dem riesigen Umsatz dieser Massengüter ist Tuisburg-Ruhrvrt nicht bloß der wichtigste Hafenplatz des Ruhrgebiets sondern überhaupt der größte Binnenland- und Flußhafen des ganzen Kon- tinents geworden^). Auch Düsseldorf nimmt teilweise noch an dieser Art des Verkehrs teil; sein Hinter- land bilden die betriebsamen Landschaften des Wuppertales. Köln zeichnet sich vor allem durch die Vielseitigkeit seiues Verkehrs und des Umsatzes eigener Erzeugnisse wie fremder Produkte aus und sein Hafen ist der Endpunkt der Rhein-Seeschiffahrt; denn von hier aus gehen Tampfer bereits direkt nach London, Bremen, Hamburg, Lübeck, Tanzig und Königs- berg. Mainz und Frankfurt a. M. weisen verwandte Züge mit Köln hinsichtlich ihres Hafenlebens und dessen Besonderheiten auf, iu Mannheim-Ludwigshafen endlich erreicht die regelmäßige Großschiffahrt des Rheins ihr Ende und hier geschieht das Um- laden aus den Schiffen in die Eisenbahnen, die von hier aus uach ganz Süddeutschland und der Nordschweiz auseinanderstrahlen. Um sich eine Vorstellung von der Flotte, die auf dem Rhein verkehrt, zu machen, sei erwähnt, daß das neueste Rheinschiffregister allein 1272 Personen-, Schlepp- und Fracht- dampfer und 9262 Schleppkähne und Segelschiffe aufweist, ungezählt die zahlreichen Motor- boote, Nachen, Flöße und holländischen und belgischen Kanalboote, die den Fluß im Unter- lause beleben. Tie prächtigen, mit aller Bequemlichkeit der Neuzeit ausgestatteten Salon- dampfer der Köln-Tüsseldorfer Gesellschaft erregen billig das Erstaunen und die Freude aller Reisenden und sie geben neben den großen Schleppzügen dem ganzen Flußbilde einen eigen- artigen Zug. Welche Bewegung dieser Verkehr hat, erhellt aus den Aufschreibungen z. B. ans der Kölner Schiffbrücke. Es passierten diese schon im Jahre 1906 fast 4000 Personendampfer, über 17 000 Schleppdampfer und über 33 000 Schleppkähne, 3600 Güterdampfer, 950 zu Tal treibende Schiffe und 290 Flöße. Nicht mitgerechnet sind dabei jene Fahrzeuge, meist kleine Tampsfchiffe und Benzinboote, die den örtlichen Bedürfnissen dienen und die Be- förderung von Menschen und Gütern von den großen Rheinuferstädten zu den Vororten übernehmen. Alle die vorausgegangenen Ausführungen behandeln nur die Wasserstraße des Rheins. Bedeutsamer noch erscheint die Stellung des Stroms im Handels- und Verkehrs- leben Teutschlands und Westeuropas, wenn sein Talgebiet auch als Wegweiser des Landverkehrs ins Auge gefaßt wird; iu diesem Sinne erscheint sein Talweg als eine Weltstraße ohnegleichen. Er weist den Weg von England, Belgien und Holland nach Genua und Brindisi und weiterhin nach Afrika, Asien und Australien und die Hauptver- kehrsorte am Rhein sind zugleich Eisenbahnmittelpunkte ersten Ranges in Deutschland. Was dies sagen will, erhellt aus der Tatsache, daß an den beiden Rheinufern täglich während des Sommers an 400 Züge auf- und abwärts vor dem erstaunten Auge des Beschauers vorüberrollen. Tie Pläne zur Nutzbarmachung des Stromes für Handel und Verkehr sind indes noch lange nicht an einem festen Zielpunkte angelangt, sondern sie schweifen weiter und ziehen neue große Schöpfungen in den Kreis der Erwägungen und Vorarbeit. i) Die wichtigsten Binnenhäfen des Reiches sind folgende: Beförderte Güter 1910 Duisburg—ruhrort....... 2072 Mill. t .Hamburg.........123/5 „ „ Berlin mit Charlottenburg .... 872 „ „ Mannheim..........44/5 „ „ Ludwigshafen a. Rh.......2v2 „ „

6. Das Maingebiet - S. 131

1908 - Schwabach : Schreyer
— 131 — Franzosen. Ist Euch jemand in unsrer Stadt bekannt, der ihn mit- gemacht hat? — Merkt, 10 W>m 1 «71 mnrhp zu Frapkf,irs.a/M^ der Friede zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich abgeschlossen. Znsammenfassung: Frankfurt a/M. ist eine merke'ns- werte Stadt. G o ejj) e — friede. M ainz. a) Viele Flüsse hat der Main mitgenommen. Welche? — Wir wollen ihn nun bis dahin befahren, wo auch er von einem größern Fluß mitgenommen wird. Ihr kennt ihn schon? Das ist der Rhein. — Woher wißt Ihr, daß der Main in den Rhein fließt? Er führt die Flöße dem Rheine zu. — Wie sind wir nach Frankfurt gekommen? Mit dem Floß.— Bis Aschaffenburg ist nnsre Fahrt ziemlich rasch gegangen, aber von da an glaubte man kaum, daß sich das Fahrzeug fortbewegte. Warum wohl ging die Fahrt anfänglich rascher? Es ging stark abwärts. (Erinnerung au die Schwarzach.) — Man sagt, der Main hat ein starkes Ge- fäll e.*) — Von Frankfurt an schleicht der Main ganz träge dahin. (Erinnerung an die Schwabach.) Wir sind in einer Ebene. Um doch schneller vorwärts zu kommen, verlassen wir in Frankfurt unser Floß und sahreu mit einem Dampfschiff nnsrem Ziele zu. Nuten im Schiff arbeitet die große Dampfmaschine um die gewaltigen Schaufelräder und durch diese das Fahrzeug in Bewegung zu setzen. Nun geht es freilich schneller als mit dem Floß. Wir steigen hinauf auf das Oberdeck. Das ist ein freier Platz oben auf dem Schiff, von dem man die schöne Landschaft überschaueu kann. Im Norden sehen wir einen langgestreckten Höhenzug, den Taunus mit dem Feld berg. Im Süden erhebt sich der Od euwald. Wozu hat dieser den Main gezwungen? Den Bogen nach Norden zu macheu. — Welche Gebirge begleiten die untere Mainebene? — Womit werden sich die Leute in dieser fruchtbaren Gegend meistens beschäftigen? Ackerbau. Zusammenfassung: Die untere Mainebene, ihre Ans- dehnuug, Begrenzung und Fruchtbarkeit. d) Nach welcher Himmelsgegend fahren wir? — Wir nahen dem Ende nnsrer Reise. Von Süden her wälzt sich eine gewallige Wassermenge, der Rhein. Dieser nimmt bei der großen Stadt Mainz den Sohn des Frankenlandes auf und trägt ihn zum weiten Meere. Zusammenfassung: Vereiniguug des Mains mit dem Rhein bei Mainz. *) Die Weißmainquelle liegt 887 m hoch, Bamberg 2-11 m, Schweinfurt 212 m, Aschaffenburg 114 m, Frankfurt 92 m, Mainz 82 ra (Berechnung des Gefälles). 9*

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 90

1872 - Essen : Bädeker
90 Ihr Antlitz wird so finster und bleich, Ihr herrisches Auge erstarrt, Ihr Leib, so glatt und zart und weich, Wird rauh und grau und hart. Und unter ihr strecken sich Felsen hervor, Und heben vom Boom sie auf, Und wachsen und steigen riesig empor In die schaurige Nacht hinaus Und droben sitzt, ein Bild von Stein Frau Hitt im Donnergeroll Und schaut, umzuckt vvn der Blitze Schein, Jn's Land so grausenvoll. ° Ebert.i 'Wiederholungsfragen! — Zeichnen und Beschreiben! — 68. Das Fürstenthum Liechtenstein. (27.) Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutsch- land kaum finden kann, denn er enthält nur 2vz Quadratmeilen, mit 7000 katholischen Einwohnern in einem Flecken und dreizehn Dörfern. Das ist das Fürstentum Liechtenstein. Der Rhein, welcher das Ländchen im Westen von der Schweiz trennt, ist der Hauptfluß. Liechtenstein ist fast ganz mit Bergen bedeckt, deren bedeutendste Spitzen eine Höhe von 8000 Fuß erreichen. Die Er- werbsquellen der Bewohner sind Acker- und Waldbau, Viehzucht, Baumwollenspinnerei und Holzarbeiten. Auch liefern die Wälder einen bedeutenden Reichthum an Wild. Der Hauptort des Ländchens, der Flecken Vaduz, zählt kaum 1000 Einwohner. — Der Fürst von Liechtenstein besitzt außerdem in dem Kaiserreich Österreich an Privat-Eigenthum 104 Qua- dratmeilen, mit 350,000 Einwohnern in 24 Städten, 35 Flecken und 756 Dörfern. 69. Das Deutsche Reichslarrd Elsaß und Lothringen. Im Südwesten von Deutschland, östlich durch den Rhein von Baden geschieden, südlich von der Schweiz, westlich von Frankreich und nördlich von Luxemburg, der Rheinprovinz und Rheinbayern begrenzt, findet ihr das Deutsche Reichsland Elsaß und Lothringen. Es enthält einen Flächenraum von etwa 256 Quadratmeilen mit Iv« Million Einwohnern und ist eingetheilt in drei Bezirke: Unter-Elsaß, Ober- Elsaß und Lothringen. Als Deutsches Reichsland steht es unter der Regierung des Kaisers und unter dem Schutze des ganzen deutschen Reiches. Ein von Süden nach Norden gestrecktes Gebirge, die Vogesen, auch der Wasgau genannt, trennt Elsaß von Frankreich, ver- zweigt und verstacht sich im Norden und bildet hier die Grenze zwischen

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 91

1872 - Essen : Bädeker
91 Elsaß und Lothringen. Die Breite dieses Gebirgszuges wechselt zwischen vier bis sechs Meilen, und seine mittlere Höhe beträgt 2- bis 3000 Fuß. Der höchste Punkt, der Belchen im Ober-Elsaß, erhebt sich über 4000 Fuß und gewährt eine herrliche Aussicht über Elsaß und Baden mit dem zwischen beiden sich hinschlängelnden Silberbande des Rheines; östlich reicht der Blick bis zum Schwarzwald, südlich bis auf die Alpen der Schweiz. Wer von euch einmal eine Fahrt aus der Eisenbahn durch das Elsaß nach der Schweiz macht, der kann sich überzeugen, wie malerisch-schön die Vogesen in hervorragenden Felsenklippen und gestreckten Bergrücken längs der ganzen Westgrenze sich hinziehen, wie sie mit Wäldern und Burgruinen geschmückt sind unv an Großartigkeit dem gegenüberliegenden Schwarzwald nicht nachstehen. Elsaß ist ein gesegnetes Land, ebenso fruchtbar am Rheine, als schön und blühend nach den Vogesen hin. Acker-, Wiesen-, Ge- müse-, Wein-, Obst-, Hopfen-, Hanf-, Tabaksbau und Vieh- zucht gedeihen hier vortrefflich. Eine bedeutende Fläche nimmt aber der Wald ein, der fast den dritten Theil des Landes bedeckt. Die Forsten im Elsaß sind sehr schön und einträglich. Noch aus den höchsten Gipfeln der Vogesen bildet die Buche dichte Wälder; weiter unten folgen Fichten und Tannen, dann Buchen und Nadelholz gemischt, endlich am Fuße des Gebirges die verschiedensten Laubhölzer: Eichen, Buchen, Ulmen und Kastanien durch einander. — Der Hauptfluß des Elsaß ist der Rhein, über welchen bei Kehl eine prachtvolle Eisenbahnbrücke -nach Baden führt. Die bedeutendsten Nebenflüsse des Rheines sind die Jll und die Lauter, von welchen letztere die Grenze zwischen Elsaß und Rheinbayern bildet. Wichtig für die Schifffahrt ist.der Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der Jll verbindet. Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Moselgebiet sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und Flachs, Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen und besitzt ausgezeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel und die Saar sind die Hauptwasserstraßen Lothringens. Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, „die wunder- schöne Stadt", wie sie im Volksliede genannt wird*). Bis zum Jahre 1681 freie deutsche Reichsstadt, ist Straßburg jetzt eine starke Festung und bedeutende Handelsstadt mit über 80,000 Einwohnern. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Oberpräsidenten von Elsaß- Lothringen, eines evangelischen Konsistoriums, eines katho- lischen Bischofs und einer Universität. Straßburg liegt an der Jll, etwa eine halbe Stunde vom Rhein, mit welchem es durch einen schiffbaren Kanal verbunden ist. Außerdem ist die Stadt durch eine die ganze Länge des Landes durchziehende Eisenbahn mit den bedeutendsten *) Siehe Erster Abschnitt Iv. Lieder Nr. 15. -

9. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 116

1878 - Würzburg : Stahel
116 § 57. England bis ju den Raubkriegen. War nun auch durch die Waffen nirgends eine Entscheidung herbei- aefürt worden, die zum Frieden drängte, so kam dieser doch zu stände. Ludwig fürchtete nämlich, Englands König möchte noch gezwungen werden, ein Bündnis gegen ihn mit Holland zu schließen, namentlich da Prinz Wilhelm, nun erblicher Statthalter von Holland, sich mit Karl's ll. Nichte, Marie, vermalt hatte. Um dieser Warscheinlichkeit zuvorzukommen, schloss er daher den 1678 Frieden zu Nymwegen 1678, wobei er mit jedem Gegner gesondert unterhandelte und dadurch bewirkte, dass einmal die Allianz gegen ihn immer kleiner wurde und andererseits die zurückbleibenden Gegner sich immer härtere Bedingungen gefallen lassen mussten. So verlor Holland, das zuerst Frieden schloss, nichts, dagegen Spanien die Franchecomts und in Flandern 16 feste Plätze samt Gebiet. Als dann zu Anfang des Jares 1679 der Kaiser für sich und namens des deutschen Reiches ebenfalls zu Nymwegen mit Schweden und Frankreich Frieden machte, erhielt Ludwig Freiburg, trat dagegen das von den Deutschen eroberte Philippsburg wider ab. Der Kurfürst von Brandenburg musste hierauf im Friedensschluss zu Saint-Gennain auf alle im Kampfe gegen Schweden gemachten Eroberungen verzichten. ißso-1684 3. Die Reunionen 1680—1684. Ludwig Xiv. setzte auch im Frieden den begonnenen Länderraub fort. Er errichtete in mehreren Grenzstädten sogenannte Reunionskammern, die untersuchen sollten, welche Gebiete und Ortschaften jemals zu den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hatten. Die Untersuchungen waren sehr ergiebig: es wurden über 600 elsäßische, luxemburgische und pfälzische Plätze besetzt, darunter die i68i Reichsstadt Straßburg 1681. Das deutsche Reich beschränkte sich auf bloße Proteste und nahm endlich wegen des Türkenkrieges 1684 einen von Ludwig Xiv. angebotenen Waffenstillstand auf zwanzig Jare an. Der König von Frankreich behielt vor der Hand alle von ihm besetzten Gebiete. § 57. England bis zu den Raubkriegen. Inhalt: Das Haus Plantagenet oder Anjou regiert 1154—1485, das" Haus Tudor 1485— 1603 , das Haus Stuart mit Unterbrechungen von 1603 — 1714. Von 1649 — 1660 nämlich ist England Republik; nach der Revolution von 1688 kommt Wilhelm von Oranien 1689—1702 zur Regierung. Seit 1714 regiert das Haus Hannover. In England war auf die seit 1066 herrschende normannische Dynastie 1154-1485 mit Heinrich Ii. das Haus Plantage net oder Anjou 1154—1485 gefolgt. Unter den Sönen Heinrich's Ii., Richard Löwenherz und Johann mte Land, wurde die Königsmacht beschränkt, und der letztere musste 1215-die magna Charta libertatum gewären, die Grundlage der englischen Volks fr eih eit und Verfassung. Auf die äußeren Kämpfe mit Frankreich folgten bald innere zwischen nen Häusern Jork und Lancaster (die Kämpfe der weißen und der roten

10. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 829

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. V. von der Marek Brandenburg. 82s Colonie von Frantzosen daselbst gepsia»,tzet worden. Hac« te dabev lieget die nette Festung Spandau, mit einem festen Tburme. Sie ist zwar euch! groß, und hak nur vier Bvllwercke; es würde aber eli.e harte Nuß vor den seyn, der fle aufbeissen wolle; zumal da rings umher Gewässer und M-rèste sind. Es ist daselbst erstlich ein schönes Zeug, Haus in unterirdischen Gewölbern; dar, nach allerhand Gemächer für grosse Slaats - Gefangene, die nicht leichte jeer gestanden hab;n Ingleichen ein Bau ' oder Raspel. Haus für Sente / die nicht gut thurr wollen; dergleichen aus Berlin dikwellen gantze Wage» voll dahin gebracht werden. Und endlich ist auch ein Spinn. Haus in dch Stadt, welches allezeit mit Frauen, zimmer besetzt ist, das allzu galant geiebel hat. Man kan dieses Spandau in Berlin liegen scheu, ob es gleich zmey Mellen davor; hegt: Und zu Chariottenburg ist der Wald deswegen durchgehauen worden. Plauen , ist ken.e grosse Stadt; aber das Schloß ist gar schöne, und die Poicellam, Manvfoc.nr daselbst ist berühmt. Es lieget an der slave!, unweit Brandenburg, und gehörte dem Königlichen Slaals.mmister von Görne, welcher es aber dem Prmtz von Preussen verkauffel hat. Kremmen, ist ein kleiner Ork. D e Gegend umher wird das Land Glihn genepurl. Fehrbelun, eine kleine Stadt und Paß am Wasser Rhyn. Die Schweden haben brestn Orr An. 167;. ken- nen lernen, als sie muthvillger Weile in die Marck ein- gefallen waren, aber von dem tapfereriderilo >X/jibelmo Überrumpelt, und aantz erdürmiglrch geklopfet wurden. Feusach, am Wasser Rhyn, ist nur ein kleiner Ort, «nd gehört denen von Bredau, Linum , nicht weil von Fehrbellin ; Da ist eine piar# firliche àuechavn Faitze Der Ii. ist der Rupinische Rreiß, zwischen der krieznit2 und zwischen der Ucker-Marck, an den Mecklenburgisa en Grentzen. Es ist weyland eine besondere Grafschaft gewesen, die A. 1^24. mit ^ichmanno, dem letzten Grafen von Lin- Dau und Rupin, abgestorben ist. Dieser Kreiß ist jetzo wohl angebauer und bewohnet. Ali-
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