30 Die Deutschen Landschaften,
den Wasgenwald uitb den nördlichen Teil der lothringischen Hochfläche umfassend, Im
Oberelsaß: Kolmar, Mülhausen. Im Unterelsaß: Straßburg. In Loth-
ringen: Metz, Dudenhofen. Sitz des kaiserlichen Statthalters ist Straßburg (am Rhein).
6. Das F ü r st e n t u m Hohen zollern (mit Preußen vereinigt) im Schwä-
bischen Jura; Sigmaringen und Hechingen.
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Niederrheinische
Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weserbergland, Thüringer Wald und
Harz, die Thüringische Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten.
Darstellung auf der Karte. Die Gebirgsräuder sind durch Schroffen
dargestellt, die Höhen als Flächen mit aufgesetzten Rücken und Kuppen. Kettengebirge
sind selten. Welche Höhen deuteu die Farbschichten an?
Landschaftsbild (s. Farbenbild S. 31). Die Erhabenheit der Alpen^
ihre stolzen Zackengipfel, ihre Gletscher und Seen finden sich in der deutschen Mittel-
gebirgsschwelle nicht. Ihre Erhebungen sind bald ausgedehnte Hochflächen
wie im Rheinischen Schiefergebirge (f. Farbenbild) bald sanfte Kuppen wie im
Thüringer Wald oder im Harz (). S. 37 u. 38). Die Gebirge dieses Gebietes bestehen
auch nicht wie die Kalkalpen und der Jura aus Kalk, sondern aus Schiefer, Granit
und Gneis wie der Böhmerwald. Infolge ihres hohen Alters sind sie größtenteils
abgetragen und niedrig gegenüber den Alpen; sie sind Ur- oder Rumpf gebirg e.
Gleichwohl umschließen auch diese Landschaften viele Naturschönheiten.
Unabsehbare Wälder^), schöner noch wie in den Alpen, krönen die Höhen und nicht
selten werden diese von nationalen Denkmälern überragt, die an die Großtaten des
deutschen Volkes in der Geschichte erinnern. Altersgraue Ruinen grüßen von den
Bergen, grüne Rebengelände und blühende Obstgärten umsäumen die malerisch
gelegenen Dörfer. Mit ihnen wechseln in rascher Folge gewerbe- und Verkehrs-
reiche Städte; denn diese Berge umschließen mehrfach große Steinkohlen- und
Eisenlager. Auf den Flüssen ziehen rauchende Dampfboote dahin, die schwere
Lasten schleppen oder fröhliche Reisende talabwärts tragen, während an den
Ufern das schnaubende Dampfroß dahineilt. Ein reiches Leben blüht in diesen
Tälern. Stiller ist es auf den einsamen Höhen, wo die Bevölkerung zerstreut wohnt,
der Boden unergiebig, das Klima rauh ist und nur Roggen, Hafer und Kartoffeln
gebaut werden.
Bedeutung dieser Gebirgsschwelle für den Verkehr.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle scheidet Norddeutschland und Süddeutschland.
Zahlreiche Flußtäler durchbrechen aber die Gebirgsschwelle; so der Rhein
zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale bei
Hof, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder oberhalb Breslau. Überdies sind die
Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so z. B. auf beiden Seiten
des Vogelberges, zwischen Weserbergland und Harz und in den Sudeten. Diese Täler
und Gebirgslücken^) ermöglichen eine beqnemeverbindung zwischen Nord nndsiid.
x) „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut, so hoch da droben?"
2) Breite Gebirgslücken bezeichnet man auch gern mit dem Ausdruck „Pforten"..
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Kolmar
Extrahierte Ortsnamen: Im
Oberelsaß Mülhausen Loth- Rhein Sigmaringen Hechingen Niederrheinische Vogelsberg Rheinischen_Schiefergebirge Böhmerwald Norddeutschland Rhein Bonn Minden Dresden Breslau Weserbergland Nord
32
Die Deutschen Landschaften.
liegen hier in rascher Folge nebeneinander die Handels- und Industriestädte
Frankfurt a. M., Osfenbach (in Hessen) und Hanau.
Der Westerwald ist ein einförmiges Plateau. Von ihm abgesondert
ragt hart am Rhein bei Bonn das aussichtsreiche vulkanische Siebengebirge
aus mit dem vielbesuchten Drachenfels (325 m). Nördlich des Westerwaldes folgt
dassauerland(^ Süderland), der nördlichste Teil des Rechtsrheinischen
Gebirges. Es birgt die größten Steinkohlen- und Eisenlager in
ganz Deutschand und umschließt deshalb auch die ausgedehn-
testen Jndustriebezirke des Reiches; Fabrikstadt reiht sich hier an Fabrik-
ftabt; die Bevölkerungsdichte steigt bis 600 Einwohner auf 1 qkm, das Eisenbahn-
netz ist das dichteste im Deutschen Reiche, ja [in Europa. Die meisten Städte
liegen im Wupper- und Ruhrtale;
a) im Wuppertal die Doppelstadt E l b e r f e l d - B a r m e n , 340 000
Einw., mit Baumwoll- und Leinenindustrie, Solingen und Rem-
scheid mit Eisenwarenerzeugung;
b) im Ruhrtale Esse n mit der Kanonensabrik von Krupp; 300 000
Einw. (s. vorstehendes Bild).
Linksrheinisches Schiefergebirge. Es beginnt im Süden mit dem
H uns rück, einem dichtbewaldeten Schieferplateau, das auf drei Seiten von
schönen, rebenreichen Tälern umschlossen ist. Nenne diese! Im Nahetal liegt in
malerischer Umgebung die Badestadt Kreuznach; am Zusammenfluß von Nahe
und Rhein das verkehrsreiche Bingen: im Moseltal endlich die alte Römer-
und Bischossstadt Trier.
Nordwärts der Mosel folgen:
d i e E i f e l, ein waldarmes Plateau, rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig
durch zahlreiche erloschene Vulkankegel und Maare (kleine Kraterseen, s. S. 34);
das Hohe Venn (Venn bedeu-
|| tet Moor) mit ausgedehnten Mooren und
E / Fe imorn) Ii Westerwaidtßßdm) Torfstichen. An seinem Nordfuße zieht
6oo 1 -j dassteinkohlenfeld von
Profil durch das Rheinische Schiefergebirge. Aachen hin, da^ eine Überaus rege Ge^
M. d. Länge 1:3oooooo. — M. d. Höhe 1:300 000. Werbetätigkeit hervorgerufen hat. Aachen,
160 000 Einw., war einst die Residenz
Karls des Großen. Es treibt heute Tuchindustrie; überdies hat es altberühmte warme
Bäder. Krefeld, 130 000 Einw., erzeugt Samt- und Seidenstoffe.
Im Süden schließt sich an das linksrheinische Schiefergebirge das obere
Saargebiet mit seinen Kohlenlagern um Saarbrücken.
Der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn (s. Farben-
bild zu S. 31). Grüne Weinberge schmücken die dunklen Schiefergehänge des
Rheinufers, schroffe Felswände wie der Lurleifels fallen jäh in das Strombett
ab, altersgraue Ruinen gemahnen an die Zeiten des Rittertums, prächtige Städte
und reger Verkehr versetzen uns in die schaffende Gegenwart. An der Vereinigung
von Mosel und Rhein breitet sich Koblenz hin, die Hauptstadt de^Rheinprovinz,
zugleich Festung; weiter abwärts folgt Bonn, unweit des schönen ^iebengebirges,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Ii. Vitöer aus See Pfalz.
A. Darbietung.
1. Wfätzer Mheinstädte.
Wir statten den Pfälzer Rhein st ä d t e n einen Be-
such ab.
Zeige den Rhein, svweit er die Pfalz entlang fließt! — Wo er-
reicht der Rhein die Pfalz? Bei der Mündung der Lauter. — An
welchen pfälzischen Städten zieht der Rheinstrom vorbei? Germersheim,
Speyer und Ludwigshasen.
a. Speyer, die „Hotenstadt des Weiches".
Lehrmittel: Bild vom Dom zu Speyer.
Z u e r st besuchen wir die Stadt Speyer.
a, Man nennt sie die „Totenstadt des Reiches"; denn acht
Kaiser und drei Kaiserinnen ruhen im Dom zu Speier. „Von welcher
Seite wir uns der ehrwürdigen „Totenstadt des Reiches" nähern mögen,
vom Rheine her oder mit der Eisenbahn von Ludwigshafen her: ihr
Anblick ist ehrfurchterweckend durch den hochemporragenden Dom,
welcher die weite Ebene rheinauf und rheinab bis zu den blauen Bergen
der Hardt und des Odenwaldes überschaut." Der Dom ist ein groß-
artiges Bauwerk, eines der größten und schönsten Gotteshäuser der christ-
licheu Welt. Vier stolze Ecktürme ragen kühn empor in die Lüste, und
zwei gewaltige Kuppeln erheben sich aus dem mächtigen Dache. Ehe
man in das Innere des Domes eintritt, durchschreitet man eine große
Vorhalle. Hier stehen die prächtigen Bildsäulen der acht Kaiser,
die im Innern des Domes begraben liegen.
Das Innere des Domes ist ein gewaltiger Raum. Tausende von
Menschen finden hier Platz, ihre Andacht zu verrichten. Und zur An-
dacht und Ehrfurcht stimmt uns hier alles: schlanke Sänlen, die zum
Himmel streben, herrliche Wand- und Deckengemälde aus der heiligen
Geschichte, hohe, buntbemalte Fenster, prächtige Altäre und die wunder-
vollen Klänge einer gewaltigen Orgel. „Alles an diesem Wunderbau
ist großartig, schön und vollendet!" Außen vor dem herrlichen Kaiser-
dom dehnen sich nach drei Seiten prächtige Baumanlagen aus, und in
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
46
Ii. Bayern.
Doch ist die Ergiebigkeit des Bodens nicht überall gleich; gegen S.
finden sich sandige und sumpfige Strecken, so der sumpfige Vienwald
an der Lauter.
Begünstigt durch die Wasserstraße des Rheins, sowie durch zwei
Schienenstränge, von denen der eine den Westrand des Haardtgebirges,
der andere das linke Rheinufer entlang laust, treibt die lebensfrohe
Bevölkerung neben der Landwirtschast auch ansehnlichen Handel, vor
allem in dem rasch emporblühenden Ludwigshasen, in Frankenthal und
Speyer. Auch blüht die Industrie in erfreulicher Weise, vor allem in
Ludwigshasen und in dem benachbarten Frankenthal.
Infolge der günstigen klimatischen Verhältnisse und der Fruchtbar-
keit des Bodens hat sich eine zahlreiche Bevölkerung niedergelassen, die
in einer Menge von schönen Dörfern und Städten wohnt; aus 1 qkm
treffen hier über 150 Menschen.
Ii. Das Bergland. 1. Die Westgrenze der Tiesebene bildet der
breite Rücken des steil ansteigenden Haardtgebirges (Haardt — Wald).
Es zieht in n. Richtung und ist als eine Fortsetzung des Wasgenwaldes
zu betrachten, von dem es durch die Wieslauter und die n. davon
gelegene Einsenknng des sumpfigen Bienwaldes geschieden ist. Die Haardt
ist ein Tandsteinplateau mit aufgesetzten Bergkuppen: der höchste Punkt
ist der Kalmit (680 m) s. vom Spcyerbache. Die durchschnittliche Höhe
des Gebirges beträgt ungefähr 500 m, erreicht also kaum die mittlere
Höhe der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene.
Die waldreiche Haardt zerfällt in die Ober- und Unterhaardt; als
natürliche Grenze zwischen beiden gilt das herrliche Speyerthal und die
an Sümpfen und Mooren reiche w. Einfenknng von Kaiserslautern und
der Landstuhler Bruch. Diesem Einschnitte solgt die alte Kaiserstraße
vom Rheinthale nach Lothringen und Paris; heute führt die belebteste
Schienenstraße der Pfalz von Ludwigshafen und Neustadt über diese Eiu-.
senkung nach Metz und Paris.
In der Unterhaardt erhebt sich w. von Dürkheim der Drachenfels. Auf der
Höhe dieses buchenreichen, welligen Gebirgszuges befindet sich die Drachenhöhle,
am Fuße der Kuppe der Siegfriedsbrunnen, wo der Sage nach Siegfried den
Drachen getötet und sich in dessen Blute gebadet hat.
An den Hängen der Ostwand, die durch viele schöne Thäler er-
schlössen ist, reiht sich Stadt an Stadt und Dors an Dors, überragt
von zahlreichen Schlössern, Burg- und Klosterruinen. Hier liegen die
Ebernburg, die Limburg bei Dürkheim, das Hambacher Schloß, die
Ludwigshöhe bei Edenkoben, der Trifels, einst das Gefängnis des
ritterlichen Richard Löwenherz, die Hohenburg, u. a.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
, 20 Das Deutsche Reich.
und zun: Lebensunterhalte der Menschen verbraucht. Tank dem riesigen Umsatz dieser
Massengüter ist Tuisburg-Ruhrvrt nicht bloß der wichtigste Hafenplatz des Ruhrgebiets
sondern überhaupt der größte Binnenland- und Flußhafen des ganzen Kon-
tinents geworden^).
Auch Düsseldorf nimmt teilweise noch an dieser Art des Verkehrs teil; sein Hinter-
land bilden die betriebsamen Landschaften des Wuppertales. Köln zeichnet sich vor allem
durch die Vielseitigkeit seiues Verkehrs und des Umsatzes eigener Erzeugnisse wie fremder
Produkte aus und sein Hafen ist der Endpunkt der Rhein-Seeschiffahrt; denn von hier aus
gehen Tampfer bereits direkt nach London, Bremen, Hamburg, Lübeck, Tanzig und Königs-
berg. Mainz und Frankfurt a. M. weisen verwandte Züge mit Köln hinsichtlich ihres
Hafenlebens und dessen Besonderheiten auf, iu Mannheim-Ludwigshafen endlich
erreicht die regelmäßige Großschiffahrt des Rheins ihr Ende und hier geschieht das Um-
laden aus den Schiffen in die Eisenbahnen, die von hier aus uach ganz Süddeutschland
und der Nordschweiz auseinanderstrahlen.
Um sich eine Vorstellung von der Flotte, die auf dem Rhein verkehrt, zu machen, sei
erwähnt, daß das neueste Rheinschiffregister allein 1272 Personen-, Schlepp- und Fracht-
dampfer und 9262 Schleppkähne und Segelschiffe aufweist, ungezählt die zahlreichen Motor-
boote, Nachen, Flöße und holländischen und belgischen Kanalboote, die den Fluß im Unter-
lause beleben. Tie prächtigen, mit aller Bequemlichkeit der Neuzeit ausgestatteten Salon-
dampfer der Köln-Tüsseldorfer Gesellschaft erregen billig das Erstaunen und die Freude aller
Reisenden und sie geben neben den großen Schleppzügen dem ganzen Flußbilde einen eigen-
artigen Zug. Welche Bewegung dieser Verkehr hat, erhellt aus den Aufschreibungen z. B. ans
der Kölner Schiffbrücke. Es passierten diese schon im Jahre 1906 fast 4000 Personendampfer,
über 17 000 Schleppdampfer und über 33 000 Schleppkähne, 3600 Güterdampfer, 950 zu
Tal treibende Schiffe und 290 Flöße. Nicht mitgerechnet sind dabei jene Fahrzeuge, meist
kleine Tampsfchiffe und Benzinboote, die den örtlichen Bedürfnissen dienen und die Be-
förderung von Menschen und Gütern von den großen Rheinuferstädten zu den Vororten
übernehmen.
Alle die vorausgegangenen Ausführungen behandeln nur die Wasserstraße des
Rheins. Bedeutsamer noch erscheint die Stellung des Stroms im Handels- und Verkehrs-
leben Teutschlands und Westeuropas, wenn sein Talgebiet auch als Wegweiser des
Landverkehrs ins Auge gefaßt wird; iu diesem Sinne erscheint sein Talweg als eine
Weltstraße ohnegleichen. Er weist den Weg von England, Belgien und Holland nach
Genua und Brindisi und weiterhin nach Afrika, Asien und Australien und die Hauptver-
kehrsorte am Rhein sind zugleich Eisenbahnmittelpunkte ersten Ranges in Deutschland.
Was dies sagen will, erhellt aus der Tatsache, daß an den beiden Rheinufern täglich während
des Sommers an 400 Züge auf- und abwärts vor dem erstaunten Auge des Beschauers
vorüberrollen.
Tie Pläne zur Nutzbarmachung des Stromes für Handel und Verkehr sind indes noch
lange nicht an einem festen Zielpunkte angelangt, sondern sie schweifen weiter und ziehen
neue große Schöpfungen in den Kreis der Erwägungen und Vorarbeit.
i) Die wichtigsten Binnenhäfen des Reiches sind folgende:
Beförderte
Güter 1910
Duisburg—ruhrort....... 2072 Mill. t
.Hamburg.........123/5 „ „
Berlin mit Charlottenburg .... 872 „ „
Mannheim..........44/5 „ „
Ludwigshafen a. Rh.......2v2 „ „
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Rheinufern
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Seeschiffahrt London Bremen Hamburg Mainz Frankfurt Rheins Rhein Rheins Westeuropas England Belgien Holland Genua Brindisi Afrika Asien Rhein Deutschland Berlin Charlottenburg Mannheim Ludwigshafen
— 131 —
Franzosen. Ist Euch jemand in unsrer Stadt bekannt, der ihn mit-
gemacht hat? — Merkt, 10 W>m 1 «71 mnrhp zu Frapkf,irs.a/M^
der Friede zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich abgeschlossen.
Znsammenfassung: Frankfurt a/M. ist eine merke'ns-
werte Stadt. G o ejj) e — friede.
M ainz.
a) Viele Flüsse hat der Main mitgenommen. Welche? — Wir
wollen ihn nun bis dahin befahren, wo auch er von
einem größern Fluß mitgenommen wird. Ihr kennt ihn
schon? Das ist der Rhein. — Woher wißt Ihr, daß der Main in
den Rhein fließt? Er führt die Flöße dem Rheine zu. — Wie sind
wir nach Frankfurt gekommen? Mit dem Floß.— Bis Aschaffenburg
ist nnsre Fahrt ziemlich rasch gegangen, aber von da an glaubte
man kaum, daß sich das Fahrzeug fortbewegte. Warum wohl ging
die Fahrt anfänglich rascher? Es ging stark abwärts. (Erinnerung
au die Schwarzach.) — Man sagt, der Main hat ein starkes Ge-
fäll e.*) — Von Frankfurt an schleicht der Main ganz träge dahin.
(Erinnerung an die Schwabach.) Wir sind in einer Ebene. Um
doch schneller vorwärts zu kommen, verlassen wir in Frankfurt unser
Floß und sahreu mit einem Dampfschiff nnsrem Ziele zu. Nuten
im Schiff arbeitet die große Dampfmaschine um die gewaltigen
Schaufelräder und durch diese das Fahrzeug in Bewegung zu setzen.
Nun geht es freilich schneller als mit dem Floß. Wir steigen hinauf
auf das Oberdeck. Das ist ein freier Platz oben auf dem Schiff,
von dem man die schöne Landschaft überschaueu kann. Im Norden
sehen wir einen langgestreckten Höhenzug, den Taunus mit dem
Feld berg. Im Süden erhebt sich der Od euwald. Wozu hat dieser
den Main gezwungen? Den Bogen nach Norden zu macheu. —
Welche Gebirge begleiten die untere Mainebene? — Womit werden sich
die Leute in dieser fruchtbaren Gegend meistens beschäftigen? Ackerbau.
Zusammenfassung: Die untere Mainebene, ihre Ans-
dehnuug, Begrenzung und Fruchtbarkeit.
d) Nach welcher Himmelsgegend fahren wir? — Wir nahen
dem Ende nnsrer Reise. Von Süden her wälzt sich eine gewallige
Wassermenge, der Rhein. Dieser nimmt bei der großen Stadt
Mainz den Sohn des Frankenlandes auf und trägt ihn zum
weiten Meere.
Zusammenfassung: Vereiniguug des Mains mit dem
Rhein bei Mainz.
*) Die Weißmainquelle liegt 887 m hoch, Bamberg 2-11 m, Schweinfurt
212 m, Aschaffenburg 114 m, Frankfurt 92 m, Mainz 82 ra (Berechnung des
Gefälles).
9*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankfurt Main Rhein Main Rhein Rheine Frankfurt Aschaffenburg Schwarzach Main Frankfurt Main Schwabach Frankfurt Taunus Main Mainebene Mainebene Rhein Mainz Frankenlandes Mains Rhein Mainz Bamberg Schweinfurt Aschaffenburg Frankfurt Mainz
90
Ihr Antlitz wird so finster und bleich,
Ihr herrisches Auge erstarrt,
Ihr Leib, so glatt und zart und weich,
Wird rauh und grau und hart.
Und unter ihr strecken sich Felsen hervor,
Und heben vom Boom sie auf,
Und wachsen und steigen riesig empor
In die schaurige Nacht hinaus
Und droben sitzt, ein Bild von Stein
Frau Hitt im Donnergeroll
Und schaut, umzuckt vvn der Blitze Schein,
Jn's Land so grausenvoll. ° Ebert.i
'Wiederholungsfragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
68. Das Fürstenthum Liechtenstein.
(27.)
Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat
aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutsch-
land kaum finden kann, denn er enthält nur 2vz Quadratmeilen, mit
7000 katholischen Einwohnern in einem Flecken und dreizehn
Dörfern. Das ist das Fürstentum Liechtenstein. Der Rhein,
welcher das Ländchen im Westen von der Schweiz trennt, ist der
Hauptfluß. Liechtenstein ist fast ganz mit Bergen bedeckt, deren
bedeutendste Spitzen eine Höhe von 8000 Fuß erreichen. Die Er-
werbsquellen der Bewohner sind Acker- und Waldbau, Viehzucht,
Baumwollenspinnerei und Holzarbeiten. Auch liefern die
Wälder einen bedeutenden Reichthum an Wild.
Der Hauptort des Ländchens, der Flecken Vaduz, zählt kaum
1000 Einwohner. — Der Fürst von Liechtenstein besitzt außerdem in
dem Kaiserreich Österreich an Privat-Eigenthum 104 Qua-
dratmeilen, mit 350,000 Einwohnern in 24 Städten, 35 Flecken
und 756 Dörfern.
69. Das Deutsche Reichslarrd Elsaß und Lothringen.
Im Südwesten von Deutschland, östlich durch den Rhein von
Baden geschieden, südlich von der Schweiz, westlich von Frankreich und
nördlich von Luxemburg, der Rheinprovinz und Rheinbayern begrenzt,
findet ihr das Deutsche Reichsland Elsaß und Lothringen. Es
enthält einen Flächenraum von etwa 256 Quadratmeilen mit Iv« Million
Einwohnern und ist eingetheilt in drei Bezirke: Unter-Elsaß, Ober-
Elsaß und Lothringen. Als Deutsches Reichsland steht es
unter der Regierung des Kaisers und unter dem Schutze des ganzen
deutschen Reiches.
Ein von Süden nach Norden gestrecktes Gebirge, die Vogesen,
auch der Wasgau genannt, trennt Elsaß von Frankreich, ver-
zweigt und verstacht sich im Norden und bildet hier die Grenze zwischen
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Ebert
Extrahierte Ortsnamen: Donnergeroll Liechtenstein Liechtenstein Rhein Liechtenstein Vaduz Liechtenstein Lothringen Deutschland Rhein Baden Schweiz Frankreich Luxemburg Rheinbayern Lothringen Lothringen Frankreich
91
Elsaß und Lothringen. Die Breite dieses Gebirgszuges wechselt
zwischen vier bis sechs Meilen, und seine mittlere Höhe beträgt 2- bis
3000 Fuß. Der höchste Punkt, der Belchen im Ober-Elsaß, erhebt
sich über 4000 Fuß und gewährt eine herrliche Aussicht über Elsaß
und Baden mit dem zwischen beiden sich hinschlängelnden Silberbande
des Rheines; östlich reicht der Blick bis zum Schwarzwald, südlich
bis auf die Alpen der Schweiz. Wer von euch einmal eine Fahrt
aus der Eisenbahn durch das Elsaß nach der Schweiz macht, der kann
sich überzeugen, wie malerisch-schön die Vogesen in hervorragenden
Felsenklippen und gestreckten Bergrücken längs der ganzen Westgrenze
sich hinziehen, wie sie mit Wäldern und Burgruinen geschmückt
sind unv an Großartigkeit dem gegenüberliegenden Schwarzwald nicht
nachstehen.
Elsaß ist ein gesegnetes Land, ebenso fruchtbar am Rheine, als
schön und blühend nach den Vogesen hin. Acker-, Wiesen-, Ge-
müse-, Wein-, Obst-, Hopfen-, Hanf-, Tabaksbau und Vieh-
zucht gedeihen hier vortrefflich. Eine bedeutende Fläche nimmt aber der
Wald ein, der fast den dritten Theil des Landes bedeckt. Die Forsten
im Elsaß sind sehr schön und einträglich. Noch aus den höchsten Gipfeln
der Vogesen bildet die Buche dichte Wälder; weiter unten folgen Fichten
und Tannen, dann Buchen und Nadelholz gemischt, endlich am Fuße
des Gebirges die verschiedensten Laubhölzer: Eichen, Buchen, Ulmen
und Kastanien durch einander. — Der Hauptfluß des Elsaß ist der
Rhein, über welchen bei Kehl eine prachtvolle Eisenbahnbrücke
-nach Baden führt. Die bedeutendsten Nebenflüsse des Rheines sind
die Jll und die Lauter, von welchen letztere die Grenze zwischen
Elsaß und Rheinbayern bildet. Wichtig für die Schifffahrt ist.der
Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der Jll verbindet.
Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Moselgebiet
sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares
Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und
Flachs, Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen
und besitzt ausgezeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel
und die Saar sind die Hauptwasserstraßen Lothringens.
Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, „die wunder-
schöne Stadt", wie sie im Volksliede genannt wird*). Bis zum
Jahre 1681 freie deutsche Reichsstadt, ist Straßburg jetzt eine starke
Festung und bedeutende Handelsstadt mit über 80,000 Einwohnern.
Sie ist der Sitz des kaiserlichen Oberpräsidenten von Elsaß-
Lothringen, eines evangelischen Konsistoriums, eines katho-
lischen Bischofs und einer Universität. Straßburg liegt an der
Jll, etwa eine halbe Stunde vom Rhein, mit welchem es durch einen
schiffbaren Kanal verbunden ist. Außerdem ist die Stadt durch eine die
ganze Länge des Landes durchziehende Eisenbahn mit den bedeutendsten
*) Siehe Erster Abschnitt Iv. Lieder Nr. 15. -
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
116 § 57. England bis ju den Raubkriegen.
War nun auch durch die Waffen nirgends eine Entscheidung herbei-
aefürt worden, die zum Frieden drängte, so kam dieser doch zu stände.
Ludwig fürchtete nämlich, Englands König möchte noch gezwungen werden, ein Bündnis gegen ihn mit Holland zu schließen, namentlich da Prinz Wilhelm, nun erblicher Statthalter von Holland, sich mit Karl's ll. Nichte, Marie, vermalt hatte.
Um dieser Warscheinlichkeit zuvorzukommen, schloss er daher den
1678 Frieden zu Nymwegen 1678, wobei er mit jedem Gegner gesondert unterhandelte und dadurch bewirkte, dass einmal die Allianz gegen ihn immer kleiner wurde und andererseits die zurückbleibenden Gegner sich immer härtere Bedingungen gefallen lassen mussten. So verlor Holland, das zuerst Frieden schloss, nichts, dagegen Spanien die Franchecomts und in Flandern 16 feste Plätze samt Gebiet. Als dann zu Anfang des Jares 1679 der Kaiser für sich und namens des deutschen Reiches ebenfalls zu Nymwegen mit Schweden und Frankreich Frieden machte, erhielt Ludwig Freiburg, trat dagegen das von den Deutschen eroberte Philippsburg wider ab. Der Kurfürst von Brandenburg musste hierauf im Friedensschluss zu Saint-Gennain auf alle im Kampfe gegen Schweden gemachten Eroberungen verzichten. ißso-1684 3. Die Reunionen 1680—1684. Ludwig Xiv. setzte auch im
Frieden den begonnenen Länderraub fort. Er errichtete in mehreren Grenzstädten sogenannte Reunionskammern, die untersuchen sollten, welche Gebiete und Ortschaften jemals zu den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hatten. Die Untersuchungen waren sehr ergiebig: es wurden über 600 elsäßische, luxemburgische und pfälzische Plätze besetzt, darunter die i68i Reichsstadt Straßburg 1681. Das deutsche Reich beschränkte sich auf bloße Proteste und nahm endlich wegen des Türkenkrieges 1684 einen von Ludwig Xiv. angebotenen Waffenstillstand auf zwanzig Jare an. Der König von Frankreich behielt vor der Hand alle von ihm besetzten Gebiete.
§ 57.
England bis zu den Raubkriegen.
Inhalt: Das Haus Plantagenet oder Anjou regiert 1154—1485, das" Haus Tudor 1485— 1603 , das Haus Stuart mit Unterbrechungen von 1603 — 1714. Von 1649 — 1660 nämlich ist England Republik; nach der Revolution von 1688 kommt Wilhelm von Oranien 1689—1702 zur Regierung. Seit 1714 regiert das Haus Hannover.
In England war auf die seit 1066 herrschende normannische Dynastie 1154-1485 mit Heinrich Ii. das Haus Plantage net oder Anjou 1154—1485 gefolgt. Unter den Sönen Heinrich's Ii., Richard Löwenherz und Johann mte Land, wurde die Königsmacht beschränkt, und der letztere musste 1215-die magna Charta libertatum gewären, die Grundlage der englischen Volks fr eih eit und Verfassung.
Auf die äußeren Kämpfe mit Frankreich folgten bald innere zwischen nen Häusern Jork und Lancaster (die Kämpfe der weißen und der roten
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Wilhelm Marie Ludwig_Freiburg Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Heinrich_Ii Heinrich Richard_Löwenherz Johann
Extrahierte Ortsnamen: England Englands Holland Holland Holland Spanien Flandern Frankreich Philippsburg Brandenburg Schweden Frankreich England Haus_Stuart England_Republik Haus_Hannover England Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Cap. V. von der Marek Brandenburg. 82s
Colonie von Frantzosen daselbst gepsia»,tzet worden. Hac«
te dabev lieget die nette Festung Spandau, mit einem
festen Tburme. Sie ist zwar euch! groß, und hak nur
vier Bvllwercke; es würde aber eli.e harte Nuß vor den
seyn, der fle aufbeissen wolle; zumal da rings umher
Gewässer und M-rèste sind. Es ist daselbst erstlich ein
schönes Zeug, Haus in unterirdischen Gewölbern; dar,
nach allerhand Gemächer für grosse Slaats - Gefangene,
die nicht leichte jeer gestanden hab;n Ingleichen ein
Bau ' oder Raspel. Haus für Sente / die nicht gut thurr
wollen; dergleichen aus Berlin dikwellen gantze Wage»
voll dahin gebracht werden. Und endlich ist auch ein
Spinn. Haus in dch Stadt, welches allezeit mit Frauen,
zimmer besetzt ist, das allzu galant geiebel hat. Man
kan dieses Spandau in Berlin liegen scheu, ob es gleich
zmey Mellen davor; hegt: Und zu Chariottenburg ist der
Wald deswegen durchgehauen worden.
Plauen , ist ken.e grosse Stadt; aber das Schloß ist
gar schöne, und die Poicellam, Manvfoc.nr daselbst ist
berühmt. Es lieget an der slave!, unweit Brandenburg,
und gehörte dem Königlichen Slaals.mmister von Görne,
welcher es aber dem Prmtz von Preussen verkauffel hat.
Kremmen, ist ein kleiner Ork. D e Gegend umher
wird das Land Glihn genepurl.
Fehrbelun, eine kleine Stadt und Paß am Wasser
Rhyn. Die Schweden haben brestn Orr An. 167;. ken-
nen lernen, als sie muthvillger Weile in die Marck ein-
gefallen waren, aber von dem tapfereriderilo >X/jibelmo
Überrumpelt, und aantz erdürmiglrch geklopfet wurden.
Feusach, am Wasser Rhyn, ist nur ein kleiner Ort,
«nd gehört denen von Bredau,
Linum , nicht weil von Fehrbellin ; Da ist eine piar#
firliche àuechavn Faitze
Der Ii. ist der Rupinische Rreiß, zwischen der
krieznit2 und zwischen der Ucker-Marck, an den
Mecklenburgisa en Grentzen. Es ist weyland eine
besondere Grafschaft gewesen, die A. 1^24. mit
^ichmanno, dem letzten Grafen von Lin-
Dau und Rupin, abgestorben ist. Dieser Kreiß
ist jetzo wohl angebauer und bewohnet.
Ali-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Bredau
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Brandenburg Fehrbellin Mecklenburgisa