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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 120

1906 - München : Oldenbourg
120 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern. aber nahm sie so zu, daß bis 1500 schon über 200 Werke, darunter eine ganze Reihe mehrbändiger, von ihm gedruckt waren. In seiner Werkstätte arbeiteten täglich 24 Pressen und über 100 Gesellen, die nicht bloß das Setzen, Drucken und Korrigieren sondern auch das Illuminieren und Binden der Bücher besorgten. Doch reichten auch diese nicht aus allen Anforderungen zu genügen und so sah sich Koberger genötigt noch im Auslande, so z. B. in Basel und Lyon, fremde Pressen für sich druckeu zu lassen. Neben der Herstellung der Bücher selbst oerwandte er ein ganz besonderes Interesse aus deren Vertrieb und sein zielbewußtes, tatkräftiges Vorgehen in dieser Richtung, das ihm nach und nach in allen Handelsplätzen des In- und Auslandes Niederlagen seiner Druckwerke sicherte, bewirkte eine Ausdehnung seines Geschäftes, wie sie bis dahin gänzlich unbekannt gewesen war. Alle oon ihm hergestellten Werke zeichnen sich durch fehlerlosen Druck, durch Schönheit der Typen, durch scharfe Ausprägung der Buchstaben und durch kunstfertigen Satz aus. Ihrem Inhalte uach gehören sie vorzugsweise der Theologie, Philosophie und Jurisprudenz an und zählen unter sich verhältnismäßig wenige, die in deutscher Sprache abgefaßt sind. Am meisten gedruckt wurde die Bibel, von welcher Koberger bis zum Ende des 15. Jahrhunderts allein 15 Ausgaben veranstaltete. Unter ihnen befindet sich nicht nur die früheste in Nürnberg hergestellte sondern auch die erste lateinische, welche mit Illustrationen versehen ist; ferner eine deutsche von 1483, welche, gleichfalls mit Holzschnitten geziert, als eine der schönsten deutschen überhaupt angesehen wird. Sie ist wohl die erste Frucht der Bestrebungen Kobergers den Rns seiner Preßerzeuguisse durch illustrative Ausschmückung noch zu erhöhen, Bestrebungen, die durch die Verbindung mit Michael Wohlgemnth, dem Lehrer Albrecht Dürers, in einem solchen Maße verwirklicht wurden, daß Nürnberg ans dem Gebiete der Buchillustration alle anderen Städte weit überragte. Das früheste Werk, das aus dieser Gemeinschaft hervorging, ist der „Schatzbehalter oder Schrein der wahren Reichtümer des Heils" von 1491, ein volkstümliches Andachtsund Betrachtungsbuch, das nicht weniger als 96 blattgroße Holzschnitte von der Hand des Künstlers enthält. Übertreffen wird dasselbe noch durch die 1493 in lateinischer und deutscher Ausgabe erschienene Weltchronik des Nürnberger Arztes und Humanisten Hartmann Sch edel,- die mit ihren weit über 2000 Holzschnitten sich als das größte illustrierte Werk des 15. Jahrhunderts darstellt. Der Bilderschmuck, bei dessen Herstellung Wohlgemnth von seinem Stiefsohne Wilhelm Pleydeuwurfs unterstützt wurde, dient zur Erläuterung der biblischen und weltlichen Historien und bringt von der Schöpfung der Welt an die bekanntesten Begebenheiten, Personen, Länder und Städte, darunter manche der letzteren mit historischer Treue, zur Darstellung. Mit der Wende des Jahrhunderts ließ die Drucktätigkeit Kobergers, die in den neunziger Jahren noch sehr groß war, allmählich nach, bis am 17. Juni 1504 als letztes Erzeugnis der eigenen Presse der

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 123

1906 - München : Oldenbourg
26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst iu Bayern. 123 Zeit pflegte er diesen Zweig der Literatur und nicht bloß der Süden, auch der Norden und Osten Deutschlands bezogen die verschiedenen, zum kirchlichen Gebrauche nötigen Bücher von dem Nürnberger Meister. Der an Bedeutung ihm nahestehende Hieronymus Hölzel von Traunstein begann zwar schon 1496 zu drucken, entfaltete seine Haupttätigkeit aber erst im 16. Jahrhundert. Nach Nürnberg trat Speyer in die Reihe der druckenden Städte ein. Bon wem und in welchem Jahre hier die erste Presse gegründet wurde, ist unbekannt. Das erste Werk, das Speyer als Druckort bezeichnet, die ,,Postilla super Apocalypsin et Cantica Canticorum“ ist 1471 gedruckt und gibt ebensowenig wie eine Reihe anderer hierher gehöriger Schriften den Namen des Typographen an. Der früheste, der als solcher namhaft gemacht wird, ist Peter Drach, der Sproß einer angesehenen Speyerer Familie. Als erster datierter Druck verließ 1477 ein Vocabularius iuris utriusque seine Werk-stätte, die unter ihm und seinem gleichnamigen Sohn und Enkel bis ins 2. Jahrzehut des 16. Jahrhunderts blühte und eines so großen Ansehens sich erfreute, daß ihr auch Druckaufträge aus solchen Städten zuteil wurden, die selbst angesehene Druckereien besaßen, wie das von ihr im Jahre 1497 im Aufträge des Erzbifchoss Berti)old von Henneberg gedruckte Meßbuch für Mainz beweist. Schon 12 Jahre nach dem Drucke des ersten Speyerer Buches entstand neben der Drachschen Presse eine zweite, die von den Brüderu Johann und Konrad Hist ins Leben gerufen ward und an Zahl wie an Ausstattung ihrer Drucke sich mit der ersteren wohl messen konnte, ja in letzterer Hinsicht sie noch übertraf. Sie war von 1483—1515 tätig. Über die Herkunft und die Persönlichkeit der beiden Drucker ist nichts bekannt; der eine von ihnen scheint früh gestorben zu fein, denn von 1492 an wird nur Konrad Hist als Typograph genannt. Auf die alte Reichsstadt folgte 1473 der Geburtsort des Albertus Magnus, das kleine Städtchen Lauin gen, dem damit die Ehre zufällt, der älteste Druckort des damaligen Herzogtums Bayern zu sein. Es ist ein Folioband von 106 Seiten, die Schrift des hl. Augustinus de consensu Evangelistarum, der 1473 dortselbst erschienen ist. Über den, der ihn gedruckt, ist nichts bekannt, wie auch unter den sämtlichen Werken des 15. Jahrhunderts sich kein zweites findet, das dort hergestellt ist. An Sauingen schließt sich Würzburg, die Hauptstadt des Frankenlandes, an, wohin Fürstbischof Rudolf von Scherenberg die „erfahrenen Meister der Buchdruckerkuuft" Stephan Dold, Georg Reyfer und Johann Beckenhnb berief, um die für deu kirchlichen Bedarf nötigen Bücher zu drucken und so den Geistlichen des Bistums einheitliche liturgische Texte zu verschaffen. Die einzige Leistung dieser Druckergemeinschaft war ein Brevier vom 20. September 1479, welches auch um deswillen Beachtung verdient, weil es das erste in Deutschland erschienene Buch ist, das einen Kupferstich enthält. Bald

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 92

1906 - München : Oldenbourg
92 22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. einer andern Prälatur oder Abtei speisen und schlafen konnte. Von Füssen drüben, wo das Stift des heiligen Magnus auf die schäumenden Wellen des Lech herniederschaut, reichte diese Kette iu weitem Bogen bis an den Fuß der Beuedikteuwand. Da war Steingaden, die alte Welsenstiftnng, und das Augustinerkloster Rotten buch, da waren Wessobrunn und Polling, Diessen und Bernried, Schlehdorf und Benediktbeuern und als äußerste Hochwart in das Flachland vorgeschoben ragte auf dem „Heiligen Berge" das gnadenreiche Andechs empor über den blauen Fluten des Ammersees. Jeder dieser Namen bedeutet einen Markstein in der Geistesgeschichte unseres Altbayernlandes, denn nichts lag den Bewohnern dieser stillen Mauern ferner als ihre fromme Weltflucht bis zur Kulturfeindlichkeit zu steigern. Seit den Tagen, da die ersten Glaubensboten mit wuchtigen Axthieben die einsame Wildnis rodeten um ihren Siedel zu erbauen, bis zur Klosteraufhebung im Jahre 1803 haben geistiges Schaffen und künstlerisches Tun hier eine allezeit gastliche Heimstätte gefunden. Allezeit sagen wir und nicht bloß, wie es ja mäuniglich bekannt ist, nur während des Mittelalters. Gerade in dem Zeitabschnitte der Gegenreformation, der den katholischen Süden im Gegensatze zum Norden Deutschlands auf so eigenartige, mit romanischen Elementen durchsetzte Kulturbahnen wies, als die Kunst des Barock und des Rokoko ihren Hauptsitz in Altbayern aufgeschlagen hatte, erleben diese Klöster eine prächtige Nachblüte. Damals entstanden jene herrlichen, mit allen Mitteln sinnberückender Kunst ausgestatteten Kirchenbauten und Prälaturen, die noch heute gleich Fürsteuschlösseru die Landschaft beherrschen und die in ihren geräumigen, wohlgeordneten und planvoll vermehrten Büchereien so reiches Rüstzeug für die gelehrten Forscher aller Nationen bargen. Man braucht nur die alteu Reiseberichte zu durchblättern um zu ersehen, welch großsinnige Gastfreundschaft, welch reges, feinfühliges Interesse hier für alles vorhanden war, was der menschliche Geist in Kunst und Wissenschaft Hervorragendes zeitigte. Dieser ganze Gau führt uns „ein Bild warmherzigen Schaffenseifers süddeutscher Architekten" vor, dem erst die kunsthistorische Forschung der jüngsten Tage wieder gerecht zu werden beginnt. Hier wurden, wie unser Westenrieder im Jahre 1788 hervorhebt, „unzählige Jünglinge, an welchen man die Spuren guter Köpfe bemerkt, von Klöstern und Pfarrern gleichsam an Kindesstatt angenommen, unentgeltlich erzogen und in den Anfangsgründen der Wissenschaften unterrichtet". Als am 22. Oktober 1758 in dem alten gotischen Hanfes an der Bnrg-gaffe in München jene Gemeinde hochstrebender Männer sich zusammenfand, aus welcher die bayerische Akademie der Wissenschaften hervorgehen sollte, da war es ein Kind des Pfaffenwinkels, der treffliche Lori, der, wie er jederzeit gerührt anerkannte, „vom Kloster Steingaden herausgehoben und Heute noch unverändert erhalten, Haus Nr. 5.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 94

1906 - München : Oldenbourg
94 22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. Vom Kloster aus spannen sich diese Fertigkeiten hinüber nach den Hütten der Bauern, nach den Häusern der Bürger in den Märkten und erweckten dort regen Siun und kräftige Betriebsamkeit. Aus dem Kloster Rottenbuch, wo schon um das Jahr 1111 die Holzschnitzerei heimisch war, ist diese Kunst nach Oberammergau verpflanzt worden; in Wessobrunn erblühte während des 18. Jahrhunderts ein Stamm trefflicher (Stukkaturarbeiter1), nach den napoleoni-schen Kriegen noch über 100 Mann zählend, der seine Angehörigen bis nach Frankreich und Rußland sandte und dessen geradezu virtuose Leistungen in der Kirche zu Ettal ungeteilte Bewunderung erregen. In solchen Streiflichtern auf die Kulturgeschichte des Pfaffenwinkels erging sich das Gespräch, als wir am schweren Holztische des Wirtshauses das schäumende Bier von Ettal uns trefflich munden ließen. Spät nachts bin ich dann noch hinaus ins Freie getreten. Mir gegen- über stiegen die mächtigen Mauern des ehemaligen Klosters schweigend empor, mildträumerisches Mondlicht umspielte die feinen Umrisse der hochgewölbten Kirchenkuppel und zitterte auf den glänzenden Flächen der Kupferbedachung, in dunklem Zuge griffen die finstern Tannenwälder hinan von der Bergeslehne. Ein unbeschreiblicher und unergründlicher Friede waltete über dem weltvergessenen Landschaftsbilde, ein wundersamer Reiz, der die Gedanken mit leisem Znge zurückträgt in längst vergangene Zeiten. Und so erinnerungsreich, so sagenumflüstert wie Ettal ist sicherlich kein zweiter Fleck im weiten Umkreise unserer bayerischen Berge, es ist eine vielhnudertjährige Geschichte, welche an diesen Mauern mit) au diesen Wäldern haftet. (Sine trotzige Gestalt steht zuerst vor uns, wenn wir Kunde geben von diesen Geschehnissen. Es ist der Welse Ethiko. Weithin herrschte dieses stolze Geschlecht auf seinen freieigenen Gütern im Gaue, es war den Karolingern verschwägert, seit Ludwig der Fromme im Jahre 819 die schöne Jutta, die kuust- und wissenssreudige Welfentochter, sich zur Gattin genommen. Da ließ sich Ethikos Sohn Heinrich um die Besitzungen des Hauses zu mehren herbei dem Kaiser zu Lehen zu gehen. In tiefstem Herzen ergrimmt, daß einer der Seinen zum Vasallen sich erniedrigt, zog sich der alte Welfe in die schauerlich einsamen Öden dieses Tales zurück und lebte hier mit zwölf seiner Genossen in klösterlicher Gemeinschaft. Von diesem Sitze, der wohl noch ein palissadenumfriedeter, nach altgermanischer Weise gefügter Holzban gewesen, soll das ganze Tal seinen Namen erhalten haben — Ethikos'^) Tal, das im *) Die Bedeutung Wessobrunns als Sitz einer hervorragenden Bildhauerund Stu kk at o rs ch u l e ist erst durch neuere Forschungen erhellt worden. Mit reichlichen Aufträgen versehen waren diese geschickten Leute allenthalben in Süddeutschland wie auch in der Schweiz und in Österreich viel beschäftigt und es fällt die Blütezeit dieses Kunstzentrums mit der des Rokoko zusammen. Friedr. v. Thierfch, „Die Baugeschichte des Klosters Ettal." 1899. 8) Andere geben andere Deutungen: Bon Odtal — Tal in der Einöde, £tal = Stätte des Gelöbnisses.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 97

1906 - München : Oldenbourg
22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. 97 jüngst vergangene Tage zu einem andern Wittelsbacher, dem hochsinnig angelegten König Ludwig Ii. In ihm waren die Ideale der höfischen Epik des Mittelalters durch das Medium von Richard Wagners Tonschöpfungen in bewußter und nachweisbarer Gestalt zur Tat geworden. Anknüpfend an den Gralsritter Lohengrin schuf er das herrliche Neuschwanstein, welches jedem, der es vom bergumfriedeten Alpsee aus in blendender Weiße über dem düstern Tannicht erschaut hat, den Wnndemnblick der Gralsburg am See Brnmbane vor die Seele zaubert; Wolframs Parzival hielt des Königs Sinn gefangen, seiner Verherrlichung sind die farbenstrahlenden Bilderreihen an den Wänden des mit märchenhafter Pracht gezierten Sängersaales gewidmet und nicht genug damit sollte dem Gral zur Ehre auf der schwindelnden Felskuppe des Falkenstein im Schwangaue ein in den feierlich-ernsten Schmuck von Mosaiken gekleidetes Monsalvat gefügt werden, wie man ein solches niemals gesehen in deutschen noch in welschen Landen. Ihn, der nach den höchsten Zielen der Menschheit strebte, den vom göttlichen Ursprünge seines Amtes zu tiefst durchdrungenen, mit schwerem geistigem Siechtmne ringenden Herrscher, dessen Nachen in mondhellen Nächten die melancholischen Gewässer einsamer Hochlandsseen durchfurchte, können wir uns wohl als einen andern „roi pecheur'* denken, als ein Spiegelbild des wunden Gralskönigs Amfortas, der fo gerne auf den Fluten von Brnmbane weilt, wo die Süße und Linde der Lust sein Leiden kühlt. Ob aber solche Stimmungen in seinem Ahnherrn, dem heiteren Kaiser Ludwig, gelebt und ob auch er sie baulich verkörpern wollte, wer vermag das heute noch zu ergründen und zu erweisen? Was wir von ihm, dem glaubensfrommen, aber durchaus nicht in idealem Schwünge das Leben erfassenden und ausgestaltenden Fürsten wissen, gibt uns historisch kein Recht zu solcher Auslegung seiner Persönlichkeit. Freilich klingt mancher Zng in der Ordensregel von Ettal an die Gemeinde der Templeisen an, die zum Schutze des Grales bestimmt waren, aber gerade das, wie mir dünkt, bestimmende ideale Moment des jeglicher Frauenminne abschwörenden, ehelosen Standes der Ritter suchen wir vergeblich, und ohne dieses bleibt Ettal doch mehr ein nach dem Sinne der Zeit klösterlich geordnetes Psründehaus. Unumstößlich aber dürfen wir in der Stiftung des Kaisers den Ausdruck seines menschenfreundlichen Wollens erblicken, seiner tiefen, durch zahllose Guttaten an die Kirche bezeugten Glaubenstreue und sonderlich jener von den Wittelsbachern allezeit gehegten herzinnigen Verehrung der Gottesmutter, der ja seine letzten Worte galten: „Süße Königin unser Frane, bis bei meiner Schidung," als er am 11. Oktober 1347 auf der Waldwiese bei Kloster Fürstenfeld entseelt vom Pferde sank. Aber mag dem sein wie da wolle, der Zauber des Eigenartigen, des Geheimnisvollen, welcher schon die erste Herrschergestalt in diesem Tale, den greisen Welsen Ethiko, in mystisches Dunkel hüllt, waltet auch über dem Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 7

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 140

1906 - München : Oldenbourg
140 29. Albrecht Dürer. dabei allerhand muntere Spiele. Dürer zeigt sich hier von einer neuen Seite: als Genrekünstler. Das Genre, die einfache Darstellung irgend einer bescheidenen Einzelheit aus dem täglichen Leben, ist im Norden entstanden und hat erst in Deutschland seine künstlerische Weihe empfangen. Wohl hat schon lange vor Dürer die französische Kunst ähnliche Darstellungen gekannt, allein sie beziehen sich ausschließlich ans die Minnedichtung und den Ritterroman. Die niederländische Malerei hat dann einzelne derartige Züge auf Legendenbildern angebracht, aber nur schüchtern an untergeordneter Stelle. Erst deutsche Kupferstecher, insonderheit Dürers großer Vorgänger Martin Schort-ganer zu Kolmar, geben Szenen aus dem täglichen Leben als selbständige Kunstwerke wieder. An diese knüpft Dürer an; unter seinen Kupferstichen und Holzschnitten finden sich mancherlei Darstellungen ans diesem Gebiete. Bald gestaltet er, wie hier, einen religiösen Stoff zu einem Genrebilde um, bald gibt er ein solches selbständig wieder: ein paar Landsknechte oder jagende Ritter oder Edeldamen auf der Reise, Bürger beim Spaziergaug auf dem Lande oder fränkische Bauern, wie sie nach Nürnberg auf den Markt kamen. Für den Kulturhistoriker sind das Dokumente. Das Beil, das Joseph führt, der Rechen, mit dem der eine der Engel arbeitet, und der Hut, den dieser trügt, das sind Wiedergaben von urkundlicher Genauigkeit, die jene ganze Zeit vor unseren Augen lebendig werden lassen. Nun wird aber mancher erstaunt fragen: „Wie kommt ein Zimmerplatz aus Dürers Zeit in die Kindheitsgeschichte Christi?" Solche Frage wird gern leichthin beantwortet, das komme von der Naivität der früheren Zeit, die kulturhistorische Studien noch nicht gekannt habe. Nun, letzteres ist richtig; aber man würde Dürer doch etwas zu viel „Naivität" zumuten, wollte man bei ihm den Glauben voraussetzen, daß sich die Leute zu Christi Zeiteu ebenso getragen hätten wie zu seiner eigenen. Da ist schon eines beachtenswert: Christus selbst und die Apostel erscheinen bei ihm stets in einer Tracht, die noch deutlich an die antike (Tunika und Toga) erinnert. Bei Maria schlägt er einen Mittelweg ein: auf unserem Bilde trägt sie einen Ausputz an Hals und Schultern, der den damaligen Schmncksormen entspricht, dazu aber einen Mantel halbantiker Art. Nur Joseph ist völlig in Zeittracht dargestellt. Wir können verfolgen, wie dies entstanden ist. Die oben beschriebene Tracht Christi war im frühen Mittelalter jene, in der alle Personen biblischer Vorgänge dargestellt wurden; sie war eine Überlieferung aus altchristlicher Zeit. Erst später wandte man Zeittracht an, zuerst bei den Henkersknechten der Passion, nach und nach bei allen Personen mit Ausnahme der erwähnten. Nicht naive Unwissenheit ist also der Grund, sondern das Bestreben die Vorgänge lebendiger und volkstümlicher zu gestalten, der Mitwelt näher zu rücken und des Fremdartigen zu entkleiden. Dem gleichen Zwecke dient auch das Häuschen auf unserem Bilde links im Hintergründe. Mit dem weidengeflochtenen Zaune und der überdachten

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 152

1906 - München : Oldenbourg
152 31. Nürnberg und seine Kunst. der Dürerschätze, die heute in Wien, München und London verwahrt werden. In der Zeit völligen Niederganges des deutschen Wesens nach dem Dreißigjährigen Kriege blieb Dürers Name neben dem Holbeins der einzige geachtete aus der deutschen Vergangenheit. Goethe spricht trotz seiner Vorliebe für die Antike mit größter Bewunderung von ihm. Und als im 19. Jahrhundert die Liebe zur deutschen Kunst neu erwachte, da ward bald Dürer der ausgesprochen Liebling des deutschen Volkes. Und das mit Recht. " Wohl mag es größere Künstler und geschicktere Maler gegeben haben; allein es gab keinen anderen, der hohe, ernste Kunst mit schlichter Volkstümlichkeit zu verbinden wußte so wie er, keilten zweiten, der sich von jeder Pose so ferne hielt, der nie für Feinschmecker arbeitete, sondern nur zur entfachen, wahren Empfindung sprechen wollte. Das ist echt deutsche Art, die stete Liebe und Bewunderung verdient. 30. Zur Geburtsfeier Albrecht Dürers. Von Martin (Breis.1) Deutscher Kunst erhab'ner Meister, Dein Vermächtnis wird nicht alt, Noch bewegst du alle Geister Wie mit Jugend-Allgewalt. Deines Volkes Wunderleben Quoll aus deiner Hand hervor, Durch dein grenzenloses Streben Stieg es höher noch empor. Ohne Schmuck und fremde Zierde Gibst du ganz das Eig'ne nur Und mit fröhlicher Begierde Endlich selber die Natur. Wie sie sich dir offenbaren, Stellst du alle Dinge dar: Engel- oder Teufelscharen, Alle malst du treu und wahr. Aber all dein sich'res können Hat dir nie die (Blut geraubt, Denn der Deutsche will bekennen, Was er fühlt und was er glaubt. Mit dem Pinsel, mit der Feder Gleich vertraut und gleich geschickt, Hat doch deiner Tage jeder Dich urmächtig neu erblickt. Deiner Arbeit war kein Ende, Wie du dir das Ziel gestellt, Und die Werke deiner Hände Sind bestaunt in aller Welt. Schon das hohe Künstlerzeichen Weckt uns Stolz und Rührung auf: Keiner wagt dich zu erreichen Jemals in der Zeiten Lauf. 31. Nürnberg und seine Kunst?) Von Hermann Uhde-Bernays.* Mit dem Namen Nürnbergs, der alten Reichsstadt, eint sich untrennbar die Erinnerung an die Herrlichkeit und Größe alten deutschen Wesens und alter deutscher Macht. Was „deutsch ist und echt", hat hier den Ausdruck x) „Gesammelte Werke", I., 313. Leipzig 1895, Amelang. 2) Da der Kunstweise Albrecht Dürers ein besonderer Abschnitt gewidmet wurde, ist dieser Meister hier nur soweit berücksichtigt, als er im Rahmen der Gesamtdarstellung nicht übergangen werden konnte.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 14

1906 - München : Oldenbourg
14 3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. auch Menschen in verschiedenen Körperstellungen. Ebenso ist die Keramik eine andere als die der Bronzezeit, außerordentlich reichhaltig in den Formen, unter denen namentlich die birnförmige Vase oft in sehr großen Verhältnissen erscheint, und mit schönen Mustern teils in vertieften Eindrücken, teils in bunten Farben rot, weiß und schwarz bemalt. Zum erstenmal erscheinen jetzt auch Pferdegeschirre und Wagenreste in den Grabhügeln. Betrachtet man dieses aus drei Abschnitte der Hallstattperiode sich verteilende Material, das mit dem einfachen, zierlichen Inventar der Bronzezeit in auffallendem Gegensatz steht, so erscheint es innerlich unmöglich, daß beide Kulturarten einem und demselben Volk bei uns angehört haben. Nach Art wie Form der Typen ist man gezwungen an einen Bevölkerungswechsel zu denken. Da zugleich in den Gräbern der reinen Hallstattzeit eine sehr kriegerische Ausstattung mit vielen Schwertern, Dolchen, Lanzen, Beilen, Streitwagen und Pferdeausrüstung auftritt und die Hügel mit dem früheren Bronzeinventar jetzt auch ganz verschwinden, wird man wohl an eine kriegerische Invasion eines fremden Volkes und an eine Unterwerfung der bisherigen bronzezeitlichen Bevölkerung zu denken haben. Die ganze neue Kulturwelt erscheint im klassischen Sinne als eine barbarische und da ihr Zusammenhang nach Osten weist, hat man an eine von thraki sch-il lyrischen Stämmen ausgehende Wanderung nach Westen gedacht, die zur Überflutung des westlichen Mitteleuropas führte. Wie in den österreichischen Alpenländern hat sich auch bei uns, wenn auch nicht annähernd so reich und prunkvoll wie dort, der Hallstattknltnrkreis nördlich und südlich der Donau durch alle Phasen hindurch, bisher aber nur in Gräbern, nachweisen lassen. Wohnstätten der reinen Hall-ftattzeit sind bei uns noch nicht gefunden. Nur in Karlstein wurden aus der ersten Phase einige wenige Wohnstätten mit einem kleinen Begräbnisplatz aufgefunden, wobei jedoch noch keine Spur des Eisens zutage kam und deren Überreste offenbar noch demselben bronzezeitlichen Stamme 'angehören, der dort seine Spuren aus der älteren Zeit zurückgelassen hat. Man kann daher die häusliche Kultur der Hallstattleute bisher nicht so erkennen wie die der Stein- und Bronzezeit, eine besondere Industrie, eine Erweiterung des Kultur- lebens läßt sich nicht aus den Funden entnehmen. Daß auch jetzt der Handelsverkehr nicht stillgestanden, ergibt sich aus dem Vorkommen von Gold- und Bernsteinschmuck und von Glasperlen wie bisher, wogegen auch jetzt noch Silber ganz fehlt. Die Gefäße werden noch nicht auf der Drehscheibe, sondern aus freier Hand geformt. Der Grabritus wie die Form der Gräber scheinen keine Änderung erlitten zu haben. -Von der Religionsanschannng und -Äußerung dieser Zeit wissen wir so wenig wie von denen der früheren Perioden. Die als kriegerisches Herrenvolk auftretende Hallstattbevölkerung scheint nach nicht sehr langer Zeit degeneriert zu sein. Im jüngsten Abschnitt, etwa dem 6. Jahrhundert v. Chr., werden die Grabhügel bei uns arm an Waffen und Schmuck, dagegen häufen sich die keramischen Beigaben, jedoch meist in

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. III

1906 - München : Oldenbourg
Vorwort. ieses Lesebuch zur Geschichte Bayerns ist entstauben im Auftrag des K. Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schul-angelegenheiten. Die hohe Uuterrichtsverwaltung war hiebei von dem Wunsche geleitet, es möchte künftighin an den Mittel- und Volksschulen der Unterricht in der Geschichte unseres engeren Vaterlandes „in einer anregenberen, die Herzen der Jngenb erwärmenbereu und so für das spätere Leben nachhaltigere Einbrücke hinterlassenen Weise erteilt werben; die lehrreichsten, rühmlichsten und so wissenswürbigsten Partien der Geschichte Bayerns sollten in faßlicher, an-ziehenber Darstellung ohne alles gelehrte Beiwerk zur Veranschaulichung gebracht werben". Kirchengeschichtliches als speziell dem Religionsunterricht zugehörig war von der Ausnahme überhaupt auszuscheiben; bagegen glaubte der Verfasser dem Kulturgeschichtlichen einen breiten Platz einräumen zu müssen, zumal heute die allgemeine Forberung dahin geht, daß nicht bloß Kriegs- und Waffentaten den Gegenstanb des Geschichtsunterrichtes bilben sollen, sonberu daß auch die Entwicklung des inneren Volkslebens, aus der heraus erst die Gesamt-znstände einer Zeit richtig erfaßt werben können, zu anschaulicher Darstellung gelange. Der Charakter des Lesebuches bebingte die Aufnahme möglichst geschlossener Einzelbarstellungen. Sie sinb in erster Linie gebacht für den unmittelbaren Gebrauch beim Unterricht, also für die Hand des Lehrers. Wer Erweiterung der in den Lehrbüchern weniger ausführlich behandelten Gebiete für angezeigt hält, möge in vorliegenber Sammlung Stoff und Anregung finben. Zwischen den hier gebotenen kulturgeschichtlichen Ausführungen und dem Lehrgang der politischen Geschichte den harmonischen Zusammenhang herzustellen bürste nicht schwer fallen. Wer etwa in bestimmten Schulen für einfachere Verhältnisse auszufcheiben hat, wirb leicht ersehen, was sich entbehren läßt. Wer tiefer bringenbe Belehrung sucht, dem wirb die vom Herausgeber benutzte und zuverlässig zitierte Literatur eine willkommene
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