Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 120

1906 - München : Oldenbourg
120 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern. aber nahm sie so zu, daß bis 1500 schon über 200 Werke, darunter eine ganze Reihe mehrbändiger, von ihm gedruckt waren. In seiner Werkstätte arbeiteten täglich 24 Pressen und über 100 Gesellen, die nicht bloß das Setzen, Drucken und Korrigieren sondern auch das Illuminieren und Binden der Bücher besorgten. Doch reichten auch diese nicht aus allen Anforderungen zu genügen und so sah sich Koberger genötigt noch im Auslande, so z. B. in Basel und Lyon, fremde Pressen für sich druckeu zu lassen. Neben der Herstellung der Bücher selbst oerwandte er ein ganz besonderes Interesse aus deren Vertrieb und sein zielbewußtes, tatkräftiges Vorgehen in dieser Richtung, das ihm nach und nach in allen Handelsplätzen des In- und Auslandes Niederlagen seiner Druckwerke sicherte, bewirkte eine Ausdehnung seines Geschäftes, wie sie bis dahin gänzlich unbekannt gewesen war. Alle oon ihm hergestellten Werke zeichnen sich durch fehlerlosen Druck, durch Schönheit der Typen, durch scharfe Ausprägung der Buchstaben und durch kunstfertigen Satz aus. Ihrem Inhalte uach gehören sie vorzugsweise der Theologie, Philosophie und Jurisprudenz an und zählen unter sich verhältnismäßig wenige, die in deutscher Sprache abgefaßt sind. Am meisten gedruckt wurde die Bibel, von welcher Koberger bis zum Ende des 15. Jahrhunderts allein 15 Ausgaben veranstaltete. Unter ihnen befindet sich nicht nur die früheste in Nürnberg hergestellte sondern auch die erste lateinische, welche mit Illustrationen versehen ist; ferner eine deutsche von 1483, welche, gleichfalls mit Holzschnitten geziert, als eine der schönsten deutschen überhaupt angesehen wird. Sie ist wohl die erste Frucht der Bestrebungen Kobergers den Rns seiner Preßerzeuguisse durch illustrative Ausschmückung noch zu erhöhen, Bestrebungen, die durch die Verbindung mit Michael Wohlgemnth, dem Lehrer Albrecht Dürers, in einem solchen Maße verwirklicht wurden, daß Nürnberg ans dem Gebiete der Buchillustration alle anderen Städte weit überragte. Das früheste Werk, das aus dieser Gemeinschaft hervorging, ist der „Schatzbehalter oder Schrein der wahren Reichtümer des Heils" von 1491, ein volkstümliches Andachtsund Betrachtungsbuch, das nicht weniger als 96 blattgroße Holzschnitte von der Hand des Künstlers enthält. Übertreffen wird dasselbe noch durch die 1493 in lateinischer und deutscher Ausgabe erschienene Weltchronik des Nürnberger Arztes und Humanisten Hartmann Sch edel,- die mit ihren weit über 2000 Holzschnitten sich als das größte illustrierte Werk des 15. Jahrhunderts darstellt. Der Bilderschmuck, bei dessen Herstellung Wohlgemnth von seinem Stiefsohne Wilhelm Pleydeuwurfs unterstützt wurde, dient zur Erläuterung der biblischen und weltlichen Historien und bringt von der Schöpfung der Welt an die bekanntesten Begebenheiten, Personen, Länder und Städte, darunter manche der letzteren mit historischer Treue, zur Darstellung. Mit der Wende des Jahrhunderts ließ die Drucktätigkeit Kobergers, die in den neunziger Jahren noch sehr groß war, allmählich nach, bis am 17. Juni 1504 als letztes Erzeugnis der eigenen Presse der

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 129

1906 - München : Oldenbourg
27. Eine Festschule der Meistersinger. 129 Meister erklärt werde. Mit einem Gruße stellt er fein Begehren und der Meister begrüßt ihn toieber mit einem Grnße und Gesang und legt ihm dann Fragen vor über bcn Ursprung der Kunst und ihre Gesetze. Hat er hierauf genügend geantwortet, so fingen ihm die Meister zu, daß er zu ihnen eintrete um die Meisterschaft und beit Kranz zu empfangen." „Wie nun die Bräuche der Meister find, sollt ihr bei der Singfchule erfuhren; ba geht es anders her als bei beit gewöhnlichen Zusammenkünften, wenn wir uns in den Schenken versammelt haben; ba könnt ihr auch manch herrliches Lieb hören; aber in den Feftfchulen werben nur Gedichte vorge- tragen, bereu Inhalt aus der Bibel ober aus den heiligen Sagen geschöpft ist. Wer am fehlerfreiesten singt, wirb mit einer golbenen Kette geschmückt, wer nach ihm am besten besteht, erhält einen Kranz zum Lohn; wem aber grobe Fehler nachgewiesen werben, der muß es mit Strafgeld büßen. So fließt das Leben der Meistersinger unter erbaulichen Gesängen hin, und wenn einer ans dem frohen Kreise abberufen wirb, so versammeln sich seine Genossen um sein Grab und fingen ihm das letzte Lieb." Der Nachmittag des Pfingfttages rief alles zur Feftschule zusammen; die Meistersinger, ehrwürdige alte Herren, junge Schüler, welche die Tabulatur noch studierten, Schulfreunde, welche die Poetik und Metrik der Meister schon iutie hatten, Singer, die bereits einige fremde Gesänge schulgerecht vortragen konnten, Dichter, die nach den Tönen der Meister einen eigenen Gesang zu dichten verstanden, zogen festlich geschmückt der Katharinenkirche zu. Am Eingänge derselben hielt der Kirchner zu einem Trinkgelde die Mütze hin, um das Gesindel abzuhalten, das ehrbare Leute in der Erbauung stören könnte. Die Kirche war im Innern schön aufgeputzt und vom Chore, wo die Vornehmen Platz fanden, hingen kostbare Decken herab. Gar feierlich nahm sich der Verein der edlen Meister aus, die umher auf den Bänken faßen, teils langbärtige Greise teils jugendliche Männer, alle so still und ernst, als wenn sie zu den Weisen Griechenlands gehörten. Sie prangten in Seidengewändern, grün, blau und schwarz, mit zierlich gefalteten Spitzkragen. Unter thuen fehlte auch nicht der ehrwürdige Haus Sachs, noch immer in jugendlicher Rüstigkeit. Neben der Kanzel war der Singstuhl errichtet, nur kleiner, sonst wie die Kanzel selbst und heute mit einem bunten Teppich geschmückt. Vorn im Ehor sah matt ein niedriges, mit schwarzen Vorhängen umzogenes Gerüst auf-geschlagen, worauf ein Tisch mit Pult stand; eine Kette mit vielen Schaustücken und ein Kranz aus seidenen Blumen hingen an der Seite desselben. Das war das Genterke, wo diejenigen Platz fanden, welche die Fehler der Sänger gegen die Gesetze der Tabulatur anmerken mußten. Ihrer waren vier. Der älteste hatte die Bibel vor sich auf dem Pulte liegen, um die von dem Singer angegebene Stelle, woraus sein Lied genommen, aufzuschlagen und fleißig aufzumerken, ob dasselbe mit dem Inhalte der Schrift übereinstimme, der zweite, der dem ersten gegenübersaß, hatte auf die Gesetze der Tabulatur zu Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. u

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 131

1906 - München : Oldenbourg
27. Eine Festschule der Meistersinger. 131 sah, daß alles gut war". Der Arme war verlegen, er stockte und eifrig sah man die Merker Striche machen; er hatte Silben tierfungen und mußte zuletzt auf Geheiß des Merkers den Stuhl verlassen. In der „Hageblüten Weise" ließ sich dann vorn Singstuhl herab vernehmen der würdige Hans Sachs; sein Kopf war schon glatt und nur das Kinn schmückte ein voller Bart. Alles horchte voll Artbacht auf, als er in einem neuen Tone gemäß der Offenbarung den Herrn beschrieb, an bessert Stuhl der Löwe, der Stier, der Abler und ein Engel Preis, Ehre und Dank sangen. Als er geenbet, ba waren alle voll Entzücken und kaum konnte noch nach ihm ein junger Meister Niklas Vogel von schwäbischer Herkunst, der im Hoftoue des Schillers „ein neu Lied von dem verlorenen Sohn" anstimmte, die Aufmerksamkeit der Zuhörer fesseln. Auch bei ihm sah man eifrig die Merker ihre Striche machen und die Silben zählen, die er tierfungen. Als er fein Gedicht beendet, verließen die Merker ihren Sitz um zu Rate zu gehen, wie ein jeder bestanden. Die beiden jungen Meister hatten manche Fehler gegen die Tabulatur begangen; der eine hatte eine „blinde Meinung" verbrochen und war durch Auslassung von Worten unverständlich geworden. So viel Worte blind d. h. ausgelassen waren, für so viel Silben sollte er bestraft werden; ein Merker warf ihm auch „Laster" vor, b. H. unreine Vokalreime, vor allem aber würde bcm einen der „Stutz" schlimm angerechnet, weil er stillgehalten, wo er nicht anhalten bürste. Niklas Vogel hatte seine schwäbische Aussprache noch nicht ganz abgelegt, aber boch die Reinheit der Vokale beobachtet; schlimm aber war es, daß er sich der „Klebfilben" nicht enthalten, „keim" für „keinem", „im" für „in dem", „vom" für „von dem" gesungen, auch „Milben" gebraucht und statt „fingen" „finge" gesagt um auf „Dinge" zu reimen. Am Ton war weniger zu tabeln; keiner hatte benfelben durch und durch aubers gesungen, als ihn der Meister gebichtet. Sonber Zweifel hätte Nachtigall den Preis gewonnen, wenn nicht nach ihm Hans Sachs gesungen; nur einmal wollte der Merker eine „falfche Blume" gehört haben, wo durch an einer Stelle der Ton unkenntlich geworben fei. So trat beim der erste Merker an Hans Sachs heran und hing ihm eine lange silberne Kette von großen, breiten, mit bett Namen der Geber bezeichneten ©liebern um, woran eine Menge von Pfennigen verschobener Art gebunben war. Konrab Nachtigall warb der zweite Preis zuteil, ein von seidenen Blumen verfertigter Kranz, den ihm der andere Merker aufs Haupt fetzte. Es war Brauch, daß die Meistersinger, insonderheit die jüngeren, sich nach der Festschule in eine nahegelegene Schenke begaben, wo in bemselben Grabe frohe Ungebunbenheit herrschte als in der Kirche heiliger Ernst. Hier sollte ehrbare, ehrliche, sriebliche Zech gehalten und ein Zechkrauz zum besten gegeben werben, bamit, wer wolle, barum singen möge. Alles Spielen, nn-nützes Gespräch und überflüssiges Trinken, alle Strafer und Reizer (Straf-unb Reizlieber), woraus Uneinigkeit entstehen könnte, waren untersagt; keiner 9

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 94

1906 - München : Oldenbourg
94 22. Kloster Ettal und der Pfaffenwinkel. Vom Kloster aus spannen sich diese Fertigkeiten hinüber nach den Hütten der Bauern, nach den Häusern der Bürger in den Märkten und erweckten dort regen Siun und kräftige Betriebsamkeit. Aus dem Kloster Rottenbuch, wo schon um das Jahr 1111 die Holzschnitzerei heimisch war, ist diese Kunst nach Oberammergau verpflanzt worden; in Wessobrunn erblühte während des 18. Jahrhunderts ein Stamm trefflicher (Stukkaturarbeiter1), nach den napoleoni-schen Kriegen noch über 100 Mann zählend, der seine Angehörigen bis nach Frankreich und Rußland sandte und dessen geradezu virtuose Leistungen in der Kirche zu Ettal ungeteilte Bewunderung erregen. In solchen Streiflichtern auf die Kulturgeschichte des Pfaffenwinkels erging sich das Gespräch, als wir am schweren Holztische des Wirtshauses das schäumende Bier von Ettal uns trefflich munden ließen. Spät nachts bin ich dann noch hinaus ins Freie getreten. Mir gegen- über stiegen die mächtigen Mauern des ehemaligen Klosters schweigend empor, mildträumerisches Mondlicht umspielte die feinen Umrisse der hochgewölbten Kirchenkuppel und zitterte auf den glänzenden Flächen der Kupferbedachung, in dunklem Zuge griffen die finstern Tannenwälder hinan von der Bergeslehne. Ein unbeschreiblicher und unergründlicher Friede waltete über dem weltvergessenen Landschaftsbilde, ein wundersamer Reiz, der die Gedanken mit leisem Znge zurückträgt in längst vergangene Zeiten. Und so erinnerungsreich, so sagenumflüstert wie Ettal ist sicherlich kein zweiter Fleck im weiten Umkreise unserer bayerischen Berge, es ist eine vielhnudertjährige Geschichte, welche an diesen Mauern mit) au diesen Wäldern haftet. (Sine trotzige Gestalt steht zuerst vor uns, wenn wir Kunde geben von diesen Geschehnissen. Es ist der Welse Ethiko. Weithin herrschte dieses stolze Geschlecht auf seinen freieigenen Gütern im Gaue, es war den Karolingern verschwägert, seit Ludwig der Fromme im Jahre 819 die schöne Jutta, die kuust- und wissenssreudige Welfentochter, sich zur Gattin genommen. Da ließ sich Ethikos Sohn Heinrich um die Besitzungen des Hauses zu mehren herbei dem Kaiser zu Lehen zu gehen. In tiefstem Herzen ergrimmt, daß einer der Seinen zum Vasallen sich erniedrigt, zog sich der alte Welfe in die schauerlich einsamen Öden dieses Tales zurück und lebte hier mit zwölf seiner Genossen in klösterlicher Gemeinschaft. Von diesem Sitze, der wohl noch ein palissadenumfriedeter, nach altgermanischer Weise gefügter Holzban gewesen, soll das ganze Tal seinen Namen erhalten haben — Ethikos'^) Tal, das im *) Die Bedeutung Wessobrunns als Sitz einer hervorragenden Bildhauerund Stu kk at o rs ch u l e ist erst durch neuere Forschungen erhellt worden. Mit reichlichen Aufträgen versehen waren diese geschickten Leute allenthalben in Süddeutschland wie auch in der Schweiz und in Österreich viel beschäftigt und es fällt die Blütezeit dieses Kunstzentrums mit der des Rokoko zusammen. Friedr. v. Thierfch, „Die Baugeschichte des Klosters Ettal." 1899. 8) Andere geben andere Deutungen: Bon Odtal — Tal in der Einöde, £tal = Stätte des Gelöbnisses.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 138

1906 - München : Oldenbourg
138 29. Albrecht Dürer. sagen wir: aus einem Bilderbuche —, worin das Leben der Jungfrau Maria dargestellt wird. Über solche Holzschnitte und Bilderbücher soll später Genaueres gesagt werden. Einstweilen betrachten wir einmal den, der vor uns liegt. Er stellt die heilige Familie in ihrer häuslichen Beschäftigung dar: Joseph, der Zimmermann, geht seiner Arbeit nach, während Maria neben ihm am Spinnrocken sitzt und das Christkind wiegt. Ein religiöses Bild also, eine Szene aus dem Neuen Testament. Allein wollte man sie in irgend einem Evangelium aufsuchen, man würde sie nirgends finden. Das ist von Wichtigkeit. Dürer ist kein Illustrator, d. h. kein Künstler, der irgend eine in einem Buche geschilderte Szene genau in der Zeichnung darzustellen sucht; er erfindet vielmehr aus dem Geiste der Schilderung heraus ganze Szenen oder wenigstens Einzelheiten, die nirgends beschrieben sind. Er steht unabhängig neben seinem textlichen Vorbilde. Nun könnte es freilich noch eine andere Art Vorbild für ihn geben. Für eine Reihe biblischer Szenen hat sich in den Wandmalereien und den Bildern in Handschriften (den „Miniaturen") ein Herkommen gebildet, das festsetzte, welche Szene dargestellt werden sollte und in welcher Weise — in der Hauptsache wenigstens — sie aufzufassen sei. Allein auch solche Vorbilder existieren für diese Szene nicht, sie ist Dürers eigene Erfindung und gerade deshalb sehr bezeichnend für seine persönliche Kunstweise. Dürer war in erster Linie religiöser Maler. Er selber sagt einmal in einer uns erhaltenen Handschrift: „Dann durch Malen mag angezeigt werden das Leideu Christi und würd gebraucht im Dienst der Kirchen. Auch behält das Gemäl die Gestalt der Menschen nach ihrm Sterben." Damit umschreibt er selbst seine Hanpttätigkeit, zumal in seinen Bildern; nur in einigen Kupferstichen .und Zeichnungen greift er über diese Grenzen hinaus. Und innerhalb derselben beschäftigt ihn tatsächlich das am meisten, was er in jenen Worten voranstellt: das Leiden Christi, das Leben Christi überhaupt, während er die vor ihm so beliebte Heiligenlegende selten behandelt; das liegt übrigens im Zuge seiner Zeit, die mehr und mehr durch die deutschen Bibeln angeregt wurde, schon lange vor der Reformation. Eine häufig wiederkehrende Darstellung bleibt auch bei ihm wie bei seinen Vorgängern das Christkind im Arme seiner Mutter, die ja auch auf unserem Bilde die Hauptperson ist. Wer an das Marienideal der italienischen Hochrenaissance gewöhnt ist — ein jeder hat doch zu Hause eine der berühmten Madonnen Rafaels gesehen —, der ist wohl von dieser Maria enttäuscht. Es ist ein herbes Gesicht, das nichts vom weichen Linienfluß jener Italiener zeigt. Wer sich aber mehr mit diesem Gesichte beschäftigt, wird bald finden, daß es manche fein beobachtete persönliche Züge aufweist, die den Italienern ja so häufig fehlen. Wenn diese am Spinnrocken sitzende Maria manchem etwas hausbacken vorkommt, so mag er dazu bedenken, daß in Deutschland zu jener Zeit nicht jener äußerliche Glanz und Prunk herrschte wie in den viel reicheren Städten

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 152

1906 - München : Oldenbourg
152 31. Nürnberg und seine Kunst. der Dürerschätze, die heute in Wien, München und London verwahrt werden. In der Zeit völligen Niederganges des deutschen Wesens nach dem Dreißigjährigen Kriege blieb Dürers Name neben dem Holbeins der einzige geachtete aus der deutschen Vergangenheit. Goethe spricht trotz seiner Vorliebe für die Antike mit größter Bewunderung von ihm. Und als im 19. Jahrhundert die Liebe zur deutschen Kunst neu erwachte, da ward bald Dürer der ausgesprochen Liebling des deutschen Volkes. Und das mit Recht. " Wohl mag es größere Künstler und geschicktere Maler gegeben haben; allein es gab keinen anderen, der hohe, ernste Kunst mit schlichter Volkstümlichkeit zu verbinden wußte so wie er, keilten zweiten, der sich von jeder Pose so ferne hielt, der nie für Feinschmecker arbeitete, sondern nur zur entfachen, wahren Empfindung sprechen wollte. Das ist echt deutsche Art, die stete Liebe und Bewunderung verdient. 30. Zur Geburtsfeier Albrecht Dürers. Von Martin (Breis.1) Deutscher Kunst erhab'ner Meister, Dein Vermächtnis wird nicht alt, Noch bewegst du alle Geister Wie mit Jugend-Allgewalt. Deines Volkes Wunderleben Quoll aus deiner Hand hervor, Durch dein grenzenloses Streben Stieg es höher noch empor. Ohne Schmuck und fremde Zierde Gibst du ganz das Eig'ne nur Und mit fröhlicher Begierde Endlich selber die Natur. Wie sie sich dir offenbaren, Stellst du alle Dinge dar: Engel- oder Teufelscharen, Alle malst du treu und wahr. Aber all dein sich'res können Hat dir nie die (Blut geraubt, Denn der Deutsche will bekennen, Was er fühlt und was er glaubt. Mit dem Pinsel, mit der Feder Gleich vertraut und gleich geschickt, Hat doch deiner Tage jeder Dich urmächtig neu erblickt. Deiner Arbeit war kein Ende, Wie du dir das Ziel gestellt, Und die Werke deiner Hände Sind bestaunt in aller Welt. Schon das hohe Künstlerzeichen Weckt uns Stolz und Rührung auf: Keiner wagt dich zu erreichen Jemals in der Zeiten Lauf. 31. Nürnberg und seine Kunst?) Von Hermann Uhde-Bernays.* Mit dem Namen Nürnbergs, der alten Reichsstadt, eint sich untrennbar die Erinnerung an die Herrlichkeit und Größe alten deutschen Wesens und alter deutscher Macht. Was „deutsch ist und echt", hat hier den Ausdruck x) „Gesammelte Werke", I., 313. Leipzig 1895, Amelang. 2) Da der Kunstweise Albrecht Dürers ein besonderer Abschnitt gewidmet wurde, ist dieser Meister hier nur soweit berücksichtigt, als er im Rahmen der Gesamtdarstellung nicht übergangen werden konnte.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 18

1906 - München : Oldenbourg
18 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. Gräberfunde aus diesem letzten Abschnitt der La Tenezeit sind bisher wenige bekannt. Diese schließen sich mit ihrem Inventar vollkommen an die Wohnstättenfunde an. Auch hier kommen massive Gürtelbeschläge mit Blutemail, auf der Drehscheibe geformte Gefäße, Fibeln von Eisen und Bronze, blaue Glasperlen, Armreife und Fingerringe von Bronzedraht vor. Alle diese Funde werfen zusammen ein Helles Licht auf die Kulturstufe der Vindeliker und Noriker in unserem Lande, die sicher seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert, vielleicht schon früher hier faßen. Die Überreste dieser Bewohner-beweisen, daß ihre Kultur schon eine hohe Rangordnung einnahm und sich von der späteren provinzialrömischen, auf die sich vieles vou ihr fortpflanzte, nicht bedeutend unterschied, daß es also durchaus nicht die Römer waren, die hier erst die Kultur ius Land brachten. Diese Überreste ergänzen und erläutern auch, was die antiken Schriftsteller über die gallisch-keltischen Stämme berichten. Schon Cäsar erwähnt die soziale Gliederung des Volkes in drei Klassen, in Priester, Ritter und das Arbeitsvolk. In den Gräbern von Manching n. a. O. haben wir ohne Zweifel den Ritterstand, den Adel des Stammes vor uns, darauf deuten die Rsiter-wasfen und die kriegerische Ausrüstung. Die iu La Teue-Wohustütten gefundenen Eisenschlacken deuten auf die ebenfalls aus deu Schriftstellern bekannte Geschicklichkeit des Bolkes in der Bearbeitung des Eisens. Auch die in Südbayern in Wäldern und ans Heiden erhalten gebliebenen Hochäcker sind aller Wahrscheinlichkeit nach auf dieses Volk zurückzuführen. Sie setzen einen Großgrundbesitz und ein höriges Arbeitervolk voraus, wie es Cäsar bei deu Galliern schildert. Über den Götterknlt sind wir durch die römischen Schriftsteller und die erhalteu gebliebenen Altarsteine aus römischer Zeit einigermaßen unterrichtet, da die Römer diese Gottheiten unter die ihrigen aufnahmen. Es kommen Lokalgottheiten wie Bedaius, Grannus, die Alounae n. a. auf Inschriften vor; es wurden also schon personifizierte Gottheiten verehrt. Handel und Verkehr sind durch die Funde der Münzen wie durch solche von Roheisenbarren, Bernstein, Glasperlen und Bronzegesäße nachgewiesen. Sicher waren auch Straßenzüge vorhanden, die die Grundlage der späteren Römerstraßen bildeten. Es ist kein Zufall, daß die späteren großen Heerstraßen von Süd und Ost ursprünglich auf Kempten — Camboduimm — gerichtet waren und erst später ihren Lauf nach Augsburg — Augusta Yindelicorum — erhielten; ersteres war eben eine vindelikische Stadt, auf welche die alten Straßenzüge zu liefen, während letzteres eine römische Neugründung war. Aus den Schriftstellern erfahren wir, daß die Kelten in Städten und Dörfern wohnten. Tatsächlich haben sich in Vindelikien und Norikum solche Ortsnamen in der römischen Periode erhalten, wie Cambodunum, Abodiäcum (Epfach), Iuvavum u. a., Orte, in denen überall borrömijche Funde zutage kamen, ferner viele Namen von keltischen Orten, die ihrer Lage nach noch nicht sicher bekannt sind, wie Damasia, Urusa, Artobriga u. a. Auch viele Fluß-

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. III

1906 - München : Oldenbourg
Vorwort. ieses Lesebuch zur Geschichte Bayerns ist entstauben im Auftrag des K. Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schul-angelegenheiten. Die hohe Uuterrichtsverwaltung war hiebei von dem Wunsche geleitet, es möchte künftighin an den Mittel- und Volksschulen der Unterricht in der Geschichte unseres engeren Vaterlandes „in einer anregenberen, die Herzen der Jngenb erwärmenbereu und so für das spätere Leben nachhaltigere Einbrücke hinterlassenen Weise erteilt werben; die lehrreichsten, rühmlichsten und so wissenswürbigsten Partien der Geschichte Bayerns sollten in faßlicher, an-ziehenber Darstellung ohne alles gelehrte Beiwerk zur Veranschaulichung gebracht werben". Kirchengeschichtliches als speziell dem Religionsunterricht zugehörig war von der Ausnahme überhaupt auszuscheiben; bagegen glaubte der Verfasser dem Kulturgeschichtlichen einen breiten Platz einräumen zu müssen, zumal heute die allgemeine Forberung dahin geht, daß nicht bloß Kriegs- und Waffentaten den Gegenstanb des Geschichtsunterrichtes bilben sollen, sonberu daß auch die Entwicklung des inneren Volkslebens, aus der heraus erst die Gesamt-znstände einer Zeit richtig erfaßt werben können, zu anschaulicher Darstellung gelange. Der Charakter des Lesebuches bebingte die Aufnahme möglichst geschlossener Einzelbarstellungen. Sie sinb in erster Linie gebacht für den unmittelbaren Gebrauch beim Unterricht, also für die Hand des Lehrers. Wer Erweiterung der in den Lehrbüchern weniger ausführlich behandelten Gebiete für angezeigt hält, möge in vorliegenber Sammlung Stoff und Anregung finben. Zwischen den hier gebotenen kulturgeschichtlichen Ausführungen und dem Lehrgang der politischen Geschichte den harmonischen Zusammenhang herzustellen bürste nicht schwer fallen. Wer etwa in bestimmten Schulen für einfachere Verhältnisse auszufcheiben hat, wirb leicht ersehen, was sich entbehren läßt. Wer tiefer bringenbe Belehrung sucht, dem wirb die vom Herausgeber benutzte und zuverlässig zitierte Literatur eine willkommene

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 71

1906 - München : Oldenbourg
17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum. 71 Als da nichts nicht war der Enden und Wenden, Und da war der eine allmächtige (Bott, Der Männer mildester, und da waren auch manche mit ihm Gute Geister." . . . Diese neuen Eingangsverse eines stabreimenden Gedichtes über den Anfang aller Dinge, mögen sie nun altsächsischen Ursprungs sein oder nicht, fanden jedenfalls in Bayern, vielleicht zu St. Emmeram in Regensburg, ihre Aufzeichnung und wurden in dem bayerischen Kloster Wessobrunn auf die Nachwelt gebracht. Aber auch eiue zweifellos selbständige Leistung steuert der Bayernstamm in so früher Zeit zu dem Schatze der deutschen Dichtung bei, das in den kraftvollen Klängen der altbayerischen Mundart gehaltene, in markiger Schilderung sich ergehende prophetische Gedicht vom Ende aller Dinge, Muspilli, das zu Regensburg, dem Sitze Ludwigs des Deutschen, in der nächsten Umgebung des Königs, vielleicht gar von ihm selbst niedergeschrieben ist. Und nicht nur die alte Römerstadt, der Fürstensitz der Arnulfinge und der Karlinge, war Mittelpunkt literarischer Bestrebungen, auch eine der kirchlichen Zentralen des Bayerlandes entfaltete nachweisbar eine nicht unwichtige schriftstellerische Tätigkeit. Im Freifinger Petrnslied, um minder Bedeutendes beiseite zu lassen, ist uns das älteste Beispiel geistlichen Volksgesanges ans deutschem Boden erhalten, eine Art Wallfahrtslied ober ein Bittgesang an den heiligen Petrus, dessen Fürsprache bei Gott erfleht wird. Als weiterer Beleg für die schriftstellerische Betätigung des geistlichen Standes in Bayern sei die Übersetzung des Hohenliedes durch den gewandten, ehrgeizigen und weltlich gesinnten Abtwilliram von Ebersberg genannt, der dem großen Schulleiter von Sankt Gallen, Notker dem Deutschen, noch am nächsten kommt ohne ihn übrigens.zu erreichen. Inzwischen hatte sich neben der geistlichen auch eine ausgesprochen weltliche Richtung im Schrifttum unseres Volkes Bahn gebrochen. Ihr gehört an „der älteste erfundene Roman der europäischen Literatur, der erste Ritter-roman der Weltliteratur", wie Wilhelm Scherer das Gedicht bezeichnet, das um 1024 in dem bayerischen Kloster Tegernsee in lateinischen Hexametern verfaßte Epos Ruodlieb, das uns die früheste Ankündigung des erwachenden Minnesangs in dem lateinisch-deutschen Liebesgruß überliefert hat: „Melde ihm, Bote, von mir aus treu ergebenem Herzen Soviel Liebes (liebes) als nun auf Bäumen sprosset des Laubes (loubes), Soviel als Liederwonne (wunna) der Vögel, künde ihm Minne (minna), Soviel als Gras und Blumen ersprieszen, entbiet ihm der Ehren!" Und wie beim Rnodlieb ein geistlicher Verfasser sich einen weltlichen Stoff gewählt hat, so übertrug wiederum ein Geistlicher das nationale Heldengedicht der Franzosen ins Deutsche und zwar war es wieder ein bayerischer Dichter, der pfaffe Kuonrät, der am Hofe Heinrichs des Stolzen (1126—1138) zitrcgens-burg das deutsche Rolandslied schuf. Derselbe Konrad scheint auch der
   bis 10 von 1951 weiter»  »»
1951 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1951 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 35
1 170
2 9
3 82
4 149
5 265
6 15
7 341
8 127
9 64
10 187
11 43
12 10
13 33
14 19
15 13
16 62
17 33
18 279
19 61
20 7
21 74
22 33
23 19
24 141
25 29
26 47
27 62
28 40
29 39
30 55
31 228
32 72
33 36
34 83
35 36
36 136
37 369
38 232
39 69
40 15
41 24
42 76
43 21
44 81
45 465
46 148
47 39
48 34
49 71

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 37
1 106
2 10
3 147
4 74
5 120
6 55
7 78
8 14
9 148
10 26
11 38
12 73
13 104
14 19
15 49
16 124
17 380
18 53
19 54
20 208
21 341
22 13
23 64
24 41
25 181
26 26
27 48
28 169
29 25
30 31
31 13
32 23
33 23
34 19
35 107
36 43
37 49
38 24
39 73
40 54
41 68
42 67
43 106
44 30
45 333
46 55
47 26
48 67
49 190
50 53
51 14
52 52
53 68
54 142
55 15
56 66
57 24
58 49
59 28
60 26
61 51
62 14
63 6
64 34
65 36
66 64
67 105
68 94
69 59
70 199
71 95
72 46
73 219
74 54
75 45
76 172
77 364
78 16
79 13
80 17
81 45
82 83
83 96
84 40
85 13
86 41
87 93
88 10
89 21
90 26
91 79
92 481
93 184
94 245
95 61
96 98
97 14
98 144
99 16

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 427
1 178
2 118
3 196
4 175
5 576
6 583
7 634
8 113
9 698
10 456
11 161
12 335
13 307
14 278
15 138
16 277
17 182
18 298
19 584
20 31
21 291
22 145
23 44
24 447
25 481
26 220
27 159
28 273
29 398
30 329
31 149
32 265
33 1244
34 344
35 234
36 152
37 152
38 158
39 627
40 447
41 85
42 242
43 318
44 217
45 54
46 196
47 444
48 149
49 156
50 309
51 710
52 564
53 66
54 1099
55 1288
56 162
57 100
58 235
59 947
60 176
61 196
62 563
63 123
64 359
65 191
66 153
67 543
68 102
69 215
70 1365
71 390
72 526
73 196
74 223
75 258
76 103
77 315
78 335
79 468
80 817
81 2104
82 212
83 301
84 190
85 218
86 119
87 110
88 265
89 299
90 418
91 660
92 320
93 803
94 162
95 413
96 239
97 523
98 203
99 432
100 990
101 85
102 432
103 333
104 123
105 418
106 283
107 241
108 115
109 334
110 315
111 197
112 214
113 103
114 241
115 150
116 165
117 103
118 539
119 341
120 128
121 342
122 193
123 162
124 292
125 242
126 226
127 677
128 161
129 168
130 141
131 758
132 396
133 485
134 138
135 66
136 1239
137 146
138 80
139 707
140 273
141 255
142 640
143 340
144 618
145 518
146 127
147 153
148 432
149 391
150 437
151 364
152 395
153 147
154 200
155 290
156 360
157 241
158 297
159 173
160 101
161 159
162 85
163 121
164 362
165 685
166 467
167 138
168 156
169 132
170 130
171 1280
172 501
173 672
174 218
175 1332
176 422
177 955
178 69
179 507
180 300
181 129
182 680
183 1487
184 149
185 87
186 67
187 215
188 489
189 194
190 53
191 1171
192 468
193 342
194 332
195 206
196 357
197 228
198 255
199 954