Regierung that jeder nach seinem Belieben. Deutschland zerfiel dann in eine große Zahl kleiner Reiche, deren Gebieter durch die Kriege, die sie gegeneinander oder gar gegen den König führten, die Ruhe des Landes störten und seine Wohlfahrt schädigten.
t Heinrich Iv. Seine Zugend. Solche Zustände traten ein, als auf Heinrich Iii. dessen 6jähriger Sohn folgte, für den die Mutter, ein schwaches Weib, die Regierung führen sollte. Da schwand plötzlich die Kraft der Herrschaft dahin, denn die Großen trachteten danach, sich von der königlichen Gewalt zu befreien. Einige aber, an ihrer Spitze der Erzbischof Anno von Köln, suchten den jungen Heinrich in ihre Gewalt zu bringen, um dann für ihn die Regierung zu führen. Dazu wählten sie ein arglistiges Mittel. Als einst die Kaiserin Agnes mit ihrem Sohne in Kaiserswerth weilte, forderte Anno den königlichen Knaben auf, eines seiner Schiffe zu besichtigen. Arglos folgte dieser der Einladung; kaum aber hatte er das Fahrzeug betreten, als die Ruderer plötzlich vom Lande abstießen. Heinrich fürchtete für sein Leben, muthig sprang er über Bord, um nach dem Ufer zu schwimmen. Aber man zog ihn in das Schiff zurück und brachte ihn nach Köln, wo er unter der Aufsicht des Erzbischofs strenge erzogen wurde. Der Knabe mußte sich unter die Gewalt Anno's beugen, aber er that es mit Groll gegen denjenigen, der ihn der Mutter geraubt hatte, und lernte so die Kunst der Verstellung üben. Die Eifersucht der andern Reichsfürsten gönnte Anno die Herrschaft nicht lange; bald mußte er sie mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen theilen. Dieser erwarb sich die Liebe des Knaben dadurch, daß er ihn milder und freundlicher behandelte; da er aber zu nachsichtig gegen die Schwächen und Leidenschaften desselben war, wurde Heinrich leichtsinnig, launenhaft und trotzig. Adalbert lebte in Unfrieden mit den Sachsen; schlimm war es, daß er auch dem Knaben Haß gegen dieses tapfere Volk einflößte, das er vor allen Dingen beugen müßte, wenn er dieselbe königliche Gewalt erlangen wollte, die fein Vater besessen. Als Heinrich nun mündig geworden war, folgte er dem Rathe und beschwerte die Sachsen durch Abgaben und Lasten. Besonders aber erbitterte er das freiheitliebende Volk dadurch, daß er zahlreiche Burgen in ihrem Lande anlegte und diese fränkischen Besatzungen übergab, welche übermüthige Streiche verübten und die alten Rechte und Freiheiten der Sachsen nicht achteten.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Agnes Heinrich Heinrich Heinrich_leichtsinnig Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Kaiserswerth Sachsen Sachsen Sachsen
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
44 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Zugleich liefen sehr ungnstige Nachrichten aus Spanien ein. Hier hielten zwar die Kastilianer an Philipp fest, aber die Katalonier wandten sich Karl zu. Er war schon einmal bis Madrid vorgedrungen und zog jetzt nach mehreren Siegen des kaiserlichen Feldherrn, der ihn begleitete, zum zweitenmal in der Hauptstadt ein.
Ludwig Xiv. knpfte die abgebrochenen Unterhandlungen wieder an und erbot sich sogar, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen, weigerte sich aber beharrlich, seine Heere gegen ihn auszusenden.
Wenn die Allianz zusammenhielt, so stand der franzsischen Monarchie eine groe Katastrophe bevor."
Doch der Sieg des Herzogs von Vendme bei Villa Viciosa ver-nichtete die Hoffnung Karls in Spanien. Wichtiger war, da in London das Whigministerium gestrzt, Marlborough vom Kriegsschauplatze abberufen wurde und die Tori es Frieden zu schlieen wnschten. Als im Jahre 1711 Kaiser Joseph I. starb und die Nachfolge in sterreich auf seinen Bruder Karl Vi. berging, lste sich die groe Allianz auf, weil die Seemchte eine Vereinigung der spanischen Lnder mit den sterreichischen ebensowenig wnschten wie mit Frankreich.
Sie schlssen mit Ludwig Xiv. den Frieden zu Utrecht (1713), während Kaiser und Reich den Krieg fortsetzten, aber so unglcklich fhrten, da sie in Rastatt und Baden (in der Schweiz) den Utrechter Beschlssen beitreten muten (1714).
36. Der Friede zu Utrecht. Der Friede wurde auf der Grund-lge abgeschlossen, da die Trennung der Knigreiche Frankreich und Spanien fr alle Zeiten ausgesprochen wurde.
Philipp V. erhielt Spanien und seine Kolonien, verzichtete aber auf sein Erbfolgerecht in Frankreich, die franzsischen Prinzen verzichteten auf die Nachfolge in Spanien. Der Herzog von Savoyen erhielt Sizilien als Knigreich, das er einige Jahre spter gegen Sardinien vertauschte, England von Spanien Minorka und Gibraltar, von Frankreich die Hudsonbailnder, Neuschottland und Neufundland, den Niederlanden wurde das Besatzungsrecht in einigen festen Pltzen Belgiens eingerumt; beide Seemchte schlssen gnstige Handelsvertrge mit Spanien ab. Der preuische Knigstitel wurde anerkannt, Preußen erhielt das spanische Oberquartier" von Geldern (d. h. den berrest des frheren Herzogtums, soweit er nicht abgefallen war) und die Besttigung der oranifchen Erbschaft.
Der Kaiser erhielt die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und (fr Sizilien) Sardinien. Der Kurfürst von Bayern trat wieder in den Besitz seiner Lnder ein.
Der lange Krieg hatte die Hilfskrfte Frankreichs fast erschpft, die Bevlkerung litt unter einem schweren Steuerdruck, der frhere Wohl-stand war zurckgegangen. Die Monarchie hatte ihre glnzende Stellung eingebt. Die Staatsschuld betrug bei Ludwigs Xiv. Tode 3000 Mill. Franks. Steinwrfe verfolgten feinen Leichenzug.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Karl Karl Ludwig_Xiv Ludwig Karls Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig_Xiv Ludwig Philipp_V. Philipp_V. Ludwigs Franks
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Madrid Karls Spanien London Frankreich Rastatt Baden Schweiz Frankreich Spanien Spanien Frankreich Spanien Sizilien Sardinien England Spanien_Minorka Frankreich Neufundland Niederlanden Belgiens Spanien Neapel Mailand Sizilien Sardinien Bayern Frankreichs Ludwigs_Xiv
26
lichen Knaben auf, eines seiner Schiffe zu besichtigen Arglos folgte dieser der Einladung; kaum aber hatte er das Fahrzeug betreten, als die Ruderer plötzlich vom Lande abstießen. Heinrich fürchtete für sein Leben; mutig sprang er über Bord, um nach dem Ufer zu schwimmen. Aber man zog ihn in das Schiff zurück und brachte ihn nach Köln, wo er unter der Aufsicht des Erzbischofs strenge erzogen wurde. Der Knabe mußte sich unter die Gewalt Annos beugen, aber er that es mit Groll gegen denjenigen, der ihn der -Mutter geraubt hatte, und lernte so die Kunst der Verstellung üben. Ans Eifersucht gönnten die andern Reichsfürsten Anno die Herrschaft nicht lange; bald mußte er sie mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Dieser erwarb sich die Liebe des Knaben dadurch, daß er ihn milder und freundlicher behandelte; da er aber zu nachsichtig gegen die Schwächen und Leidenschaften desselben war, wurde Heinrich leichtsinnig, launenhaft und trotzig. Adalbert lebte in Unfrieden mit den Sachsen; schlimm war es, daß er auch dem Kuabeu Haß gegen dieses tapfere Volk einflößte, dessen trotzigen Sinn er beugen müßte. Als Heinrich nun mündig geworden war, beschwerte er die Sachsen durch Abgaben und Lasten. Besonders aber erbitterte er das freiheitliebende Volk dadurch, daß er zahlreiche Burgen in ihrem Lande anlegte und diese fränkischen Besatzungen übergab, welche übermütig die alten Rechte und Freiheiten der Sachsen verletzten.
f Heinrich im Kampf mit den Sachsen. Da verschworen sich die Fürsten der Sachsen mit den Bayern, um die Gewaltherrschaft des Königs aus dem Stamme der Franken abzuwerfen. Heinrich, der davon Kunde erhielt, bemächtigte sich Plötzlich ihrer Häupter, des Herzogs Magnus und des Bayernherzogs Otto von Nordheim, und setzte sie gefangen. Da brach die Empörung in hellen Flammen aus. Im Bunde mit den Thüringern erhob sich das ganze Volk gegen den König, rachelustig zerstörte es mehrere Burgen und belagerte Heinrich selbst in der Harzburg. Dieser konnte mit seiner geringen Mannschaft an keinen Widerstand denken, nur die Flucht konnte ihn retten. In der Stille der Nacht schlich er sich mit seinem Gefolge aus der Burg; von einem treuen Jäger geführt, entging er auf einem einsamen Waldpfade dem Grimme der Feinde. Jetzt vereinigten sich auch die andern Gegner Heinrichs mit den Sachsen und meinten, die Stunde sei gekommen, wo sie ihn absetzen könnten.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_leichtsinnig Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Magnus Magnus Otto Heinrich Heinrich Heinrichs
Autor: Pischon, Friedrich August, Wilmsen, Friedrich Philipp
Auflagennummer (WdK): 196
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Regionen (OPAC): Berlin
Geschlecht (WdK): koedukativ
69
zur Beförderung guter Gesinnungen rc.
-acht hatte. — Einst ließ dieser mit Vorsatz ein Goldstück
in einer leeren Geldtüte, um zu sehen, ob Leonhard wohl
ehrlich genug sein würde, es nicht zu behalten. Leonhard
fand das Goldstück, als gerade ein Diener des Herrn Schulz
gegenwärtig war. Dies ist ein guter Fund! rief dieser
sieudig aus, dafür wollen wir uns einen guten Tag machen,
lieber Leonhard: denn so einfältig wirft du doch wohl nicht
sein, das Goldstück dem Herrn wieder zu geben? Allerdings
werde ich es unserm Herrn wiederbringen, antwortete Leon-
hard, denn ihm gehört eö, und nicht uns. Mit gutem Ge-
wissen können wir es nicht behalten, und ich mag mein gu-
tes Gewissen nicht verlieren. Er lieferte es auf der Stelle
feinem Herrn ab, und dieser war darüber erfreut, daß
er es ihm zum Geschenk machte. Seit dieser Zeit verlor
er niemals das Zutrauen seines Wohlthäters; und da die-
ser keine Kinder hatte, so setzte er den ehrlichen und traten
Leonhard zum Erben seines ganzen Vermögens ein.
39. Jugendliche Unbesonnenheit.
Hermann hatte einen redlichen, aber sehr strengen Va-
ter, der ihn beständig zur Arbeit anhielt, und ihm nur sel-
ten ein Vergnügen erlaubte, weil er der Meinung war, daß
es jungen Leuten sehr heilsam sei, wenn sie frühzeitig baut
gewöhnt würden, anhaltend zu arbeiten, und es sich sauer
werden zu lassen, damit sie nicht hernach den Muth ver-
lieren, wenn sie die Mühseligkeiten ihres Berufs ertragen
sollen. Hermann hatte einige Schulfreunde, welche nicht so
strenge erzogen wurden, und diese setzten ihm in den Kopf, sein
Vater ginge zu hart mit ihm um, und er habe nicht nöthig,
sich daö gefallen zu lassen. Wie kannst du, sagten sie, bei
dieser Lebensart deines Lebens stoh werden; du darfst ja
nicht ein Mal des Sonntags ausgehen, wohin du willst?
Wenn ich wie du wäre, sagte einer unter ihnen, ich machte
es, wie es schon viele gemacht haben, und ginge in die
weite Welt. _ So hat Mancher sein Glück gemacht, und ich
haba noch kmzlich voit einem Manne gelesen, der auf diese
Art in Amerika zu großem Reichthum gelangt ist. Du wä-
rest ja ein Narr, wenn du dich länger quältest! Diese thö-
richten Zuredungen fanden endlich bei Hermann Eingang,
und er ging nun wirklich damit um, seinen guten Aeltern
zu entlaufen. Da er eine ziemlich volle Sparbüchse hatte,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Leonhard Leonhard Schulz Leonhard Leon- Leonhard Hermann Hermann Hermann_Eingang
25
und Nahrung ein Vorbild der Einfachheit und Genügsamkeit. Auf seiner
Tafel dnldete er nur gute Hausmannskost. Anstatt der teuren Perücke trug
er den einfachen Zopf, und seinem Beispiele mußten alle preußischen Beamten
und Soldaten folgen (Zopfzeit). Seit 1725 erschien er im knappen Soldaten-
rock seines Potsdamer Leibregiments; es wurde dadurch bei den Fürsten
Sitte, Uniform zu tragen. Der König war vom frühen Morgen bis zum
Abend im Dienst des Staates unermüdlich tätig; darum aber verlangte er
auch von seinen Beamten die gleiche Pflichttreue. Unwahrheit, Unpünktlichkeit
und Unordnung ahndete er mit harten Strafen. Nicht selten strafte er lässige
und pflichtvergessene Beamte eigenhändig mit seinem Rohrstocke. So prügelte
er den Torschreiber von Potsdam mit den Worten: „Guten Morgen, Herr
Torschreiber!" aus dem Bette heraus, weil dieser Morgens die Bauern lange
vor dem Tore warten ließ.
b) Der absolute König. Er sagte: Die königliche Gewalt ist von Gott
eingesetzt und mir übertragen worden; meine Macht ist unbegrenzt. Deshalb
verlangte er von jedem Untertanen, von dem Minister bis zum Tagelöhner
herab, unbedingten augenblicklichen Gehorsam ohne Widerrede. „Räsonniere
er nicht!" fuhr er den an, der nicht augenblicklich gehorchte. Die Stände
berief er nicht. Den Ständen von Preußen, die sich 1716 über Beeinträchtigung
ihrer Rechte beschwerten, erklärte er, ba^s er die Souveränität feststelle tvie
einen Felsen von Erz. So regierte Friedrich Wilhelm nur nach seinem Willen,
er regierte absolut. Sein Wille aber kannte eine Schranke, das lvar sein
Gewisseit, das Bewußtsein: Du hast für alle deine Handlungen Gott, der
dich eingesetzt hat, Rechenschaft abzulegen.
v) Die Gestaltung des Heerwesens. Wie der Große Kurfürst, so er-
kannte auch Friedrich Wilhelm mit seinem klaren Blick, daß Preußen nur
dann eine gesicherte Stellung unter den übrigen Mächten erringen könne,
wenn es über eine starke und tüchtig geschulte Armee verfüge. Unablässig
war er deshalb für Mehrung und tüchtige Ausbildung des Heeres tätig;
er brachte es von 38 Ooo Mann auf 83 000 Manu. Preußen stand damals
mit seinen kaum 2% Millionen Einwohnern in der Reihe der europäischen
Staaten an zwölfter Stelle; dagegen hatte es nach Frankreich, Rußland und
Österreich das größte Heer. Ein großer Teil dieses Heeres wurde im Jn-
und Auslande für Geld angeworben. Die fehlenden Soldaten gewann der
König durch das Kantonssystem. Das Land wurde in militärische Bezirke,
Kantons genannt, eingeteilt; jedes Regiment erhielt einen Kanton überwiesen,
aus dem es seinen Rekrutenbedarf deckte. Gewisse Klassen befreite der König
aus wirtschaftlichen Gründen von der Wehrpflicht. Geschont wurden die selb-
ständigen Leute, die Besitzer der Güter, auch die einzigen Söhne der Bauern,
in den Städten die Hausbesitzer, Kaufleute und Gewerbetreibenden. Zur
Aushebung gelangten also meist Knechte, Tagelöhner, Gesellen und die jüngeren
Söhne der Bauern. Des Königs Lieblingsregiment war sein Leibregimeut
in Potsdam, das aus „langen Kerlen" bestand. Für die Anwerbung und
Unterhaltung dieses Regiments gab er trotz seiner Sparsamkeit Riesensummen
aus. Diese Riesengarde und das Regiment des alten Dessauer in Halle
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
37
schlichten Soldatenrock die Umgebung des Königs bilden. Der Sinn für Kunst und Wissenschaft, sowie seine Bildung blieben ihm fremd; dagegen richtete sich sein Blick umsomehr aus das Praktische. Zu jener Zeit ahmte man in ganz Deutschland den Franzosen in Mode, Sprache und Sitte nach?) Der König aber war durch und durch deutsch gesinnt und wollte deshalb ein guter und strenger deutscher Hausvater sowohl in seiner Familie als auch in seinem Lande sein. Im Gegensatz zu andern Höfen zeichnete sich der preußische Hos durch strenge Reinheit der Sitten aus und gab dem ganzen Lande durch Einfachheit und christliche Zucht ein gutes Vorbild.
Der König war sich bewußt, daß er sein hohes Herrscheramt von Gott erhalten habe, dem er allein Rechenschaft zu geben schuldig sei. Darum verlangte er unbedingten Gehorsam ohne Widerrede. „Räsonniere er nicht!" fuhr er den an, der nicht augenblicklich gehorchte. Wie er selbst unablässig tätig war und sich keine Ruhe, keine Bequemlichkeit gönnte, so verlangte er auch von seinen Beamten, daß sie ebenso eifrig ihre Pflicht taten, und hielt auch bei seinen Untertanen aus Fleiß und Ordnung. Nichts war ihm mehr verhaßt als Müßiggang und Liederlichkeit. Müßiggänger und Faulenzer begegneten ihm nicht gern, sondern gingen ihm lieber aus dem Wege. Den Torschreiber zu Potsdam prügelte er mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Torschreiber!" höchst eigenhändig aus dem Bette, weil er die Bauern des Morgens so lange vor dem Tore warten ließ, ohne zu öffnen.
Sorge für die Finanzen. Mit dem ihm eigenen Scharfblick hatte Friedrich Wilhelm bald erkannt, daß es nur zwei Mittel gebe, um Preußens Macht und Ansehen zu vergrößern, nämlich Geld und Soldaten. Um Geld zu schaffen, wurde die Verbrauchssteuer (Accise) in den Städten neu und schärfer geordnet und in allen Provinzen durchgeführt. Der König ordnete die Abgabenpflicht der Untertanen nach gerechteren Grundsätzen. Der ostpreußische Adel erhob Widerspruch gegen diese Neuerung und schrieb an den König: „Das ganze Land wird ruiniert werden!" Der König erwiderte höhnisch: „Das ganze Land wird ruiniert werden? Nichts glaube ich davon; aber das glaube ich, daß der Junker ihre Autorität wird ruiniert werden. Ich stabiliere (richte
*) Vergleiche: „Aus der Rokoko-Zeit", „Kulturgeschichtliche Bilder von Ad. Lehmann".
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
130
Fürst eines treuen Volkes, beide gleich stark in der Hingebung für das gemeinsame Vaterland. Diesem Bewußtsein der Gegenseitigkeit der Liebe, welche Mich mit Meinem Volke verbindet, entnehme Ich die Zuversicht, daß Gott Mir Kraft und Weisheit verleihen werde, Meines königlichen Amtes zum Heile des Vaterlandes zu walten." Lauten Wiederhall fanden diese königlichen Worte in den Herzen des preußischen, des ganzen deutschen Volkes. Obgleich Soldat mit Leib und Seele, obgleich in der Tüchtigkeit des Heeres die Hauptstütze des Vaterlandes suchend, hat Kaiser Wilhelm die Erhaltung des Friedens zur Freude Europas zu seiner wichtigsten Aufgabe gemacht. Diesem Zwecke galten die Reisen, welche er an die Höfe von Petersburg, Kopenhagen, Wien und Rom, wie an diejenigen befreundeter deutscher Verbündeten unternahm. Die Aufnahme, die der Kaiser überall fand, zeigte auch, wie hoch Deutschland durch die weise Führung seiner ersten Kaiser in der Achtung des Auslandes gestiegen ist. — Wie der Großvater richtete auch der Enkel seine vornehmliche Sorge auf das Wohl der Arbeiter. Das Jnvaliditätsversicheruugsgesetz wurde dem Reichstage vorgelegt und von ihm angenommen.
Kaiser Wilhelm hielt am Dreibunde fest und erneuerte ihn, als die Zeit abgelaufen war. Der Kaiser erwarb von England die Insel Helgoland und von China die Bucht und das Gebiet von Kiantschou. Unter seiner Regierung kam das für ganz Deutschland geltende Bürgerliche Gesetzbuch zustande, wurde der die Ostsee mit der Nordsee verbindende Kaiser Wilhelms-Kanal eröffnet. Württemberg schloß sich der Reichspost an.
Die Flotte. Nur wenn eine starke Flotte die Küsten Deutschlands, die Handelsschiffe zur See und die Deutschen im Auslande schützt, kann der Handel gedeihen, kann Deutschland ein kräftiges Wort mitsprechen im Rate der Fürsten und Völker, nur dann sind die Kolonien gesichert vor den Eingriffen fremder Mächte. Daher richtet Kaiser Wilhelm unausgesetzt seine Sorge auf die Stärkung der Wehrhaftigkeit Deutschlands zur See; der Kaiser erscheint oft in Kiel, dem ersten Seehafen des Reiches, um den Zustand der Flotte zu überwachen, ihre Seetüchtigkeit zu prüfen und zu fördern. Durch des Kaisers unablässiges Bemühen werden neue Schiffe erbaut, zweckmäßig ausgerüstet und mit kräftigen Landessöhnen bemannt. Nächst dem Kaiser arbeitet an dieser Aufgabe besonders der Prinz-Admiral Heinrich. Wegen ihrer
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Kaiser_Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europas Petersburg Kopenhagen Wien Rom Deutschland Dreibunde England Helgoland China Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschlands Kiel
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf
70
Maximilian I.
er hielt das Land für einen Teil Indiens: darum führen die Inseln Mittelamerikas noch heute den Namen Westindien. — Später haben andere Entdecker auch die andern Gebiete von Amerika aufgefunden, weiter durchforscht, erobert und ihm den Namen Amerika gegeben.
c) Der Verkehr mit Amerika. Die Entdeckung Amerikas ist auch für uns von der größten Bedeutung geworden. Die Gewächse Indiens wurden nach dem neuen Erdteile verpflanzt und gediehen daselbst wie in ihrer Heimat. Die Handelsleute holten nunmehr die kostbaren Schätze aus dem näheren Westen und versorgten unser Land über Holland, Hamburg und Bremen mit den fremdländischen Erzeugnissen. Seitdem verödeten die alten ^Handelsstraßen im Süden unseres Vaterlandes; Augsburg, Nürnberg u. a. Städte verloren ihre Bebeutung. Amerika bot aber auch eigenartige Erzeugnisse: Tabak und Kartoffeln. Obwohl das Tabakrauchen anfangs als Unsitte verboten wurde, verbreitete es sich doch immer mehr. Der Tabak wurde auch in unserm Vaterlande angebaut und ist seitdem für manche Gegenden eine wichtige Pflanze geworden. _ Die Kartoffel ist erst nach vielen Jahren in Europa und Deutschland heimisch geworden, und es hat viel Mühe gekostet, ehe sich der Bauer dazu verstand, sie, die jetzt ein so wichtiges Nahrungsmittel ist, auf feinem Acker anzubauen. Auch das Gold ist in reichem Maße von Amerika nach Europa gekommen und hat die Anwendung des Goldgelbes gesörbert. Frembe Gewürze, Reis, Tee und Kaffee kamen immer mehr in Gebrauch, der Kaffee verdrängt sogar auf dem Dorfe die Morgensuppe. Viele Deutsche sind im Lause der Zeit nach der neuen Welt ausgewanbert, und es gibt jetzt wenig Leute in deutschen Landen, die nicht Verwandte und Bekannte in Amerika haben und Briefe von dort bekommen und dahin schreiben.
Maximilian I.
1493—1519.
1. Kaiser Mar, der letzte Ritter. Zu der Zeit, als Amerika entdeckt und der Seeweg nach Ostindien gesunden wurde, herrschte im deutschen Reiche Kaiser Maximilian I. Er war aus der Familie der Habsburger. Seine hohe Gestalt, das mutige blaue Auge, die lang herabwallenben blonben Locken gaben ihm schon äußerlich das Ansehen eines Königs. Er war in allen ritterlichen Künsten geübt, voll Wagemut und Unerschrockenheit. In Ulm bestieg er einst den höchsten Kranz des Münsterturmes und stellte sich mit einem Fuße auf eine schmale Eisenstange, währenb er den andern Fuß übermütig in die Luft hielt. Den Bären suchte er in der Höhte, den Löwen im Käfig, den flüchtigen
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Mittelamerikas Westindien Amerika Amerika Amerika Amerikas Indiens Holland Hamburg Bremen Augsburg Nürnberg Amerika Europa Deutschland Amerika Europa Amerika Amerika Ostindien Ulm
Autor: Berthold, Ludwig, Reinecke, Hermann, Janke, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Regionen (OPAC): Berlin
127
137. Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.
Karl Gerok.
1. Als Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren,
da prüft' er scharf das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren,
ihr Vaterunser, Einmaleins, und was man lernte mehr; zum
Schlüsse rief die Majestät die Schüler um sich her.
2. Gleich wie der Hirte schied er da die Böcke von den
Schafen; zu seiner Rechten hieß er steh'u die Fleißigen, die
Braven; da stand im groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgers-
kind, manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hvfgesind'.
3. Dann rief er mit gestrengem Blick die Faulen her, die
Böcke, und wies sie mit erhabner Hand zur Linken, in die Ecke;
da stand im pelzverbrämten Rock manch feiner Herrensohn,
manch ungezognes Mutterkind, manch junger Reichsbaron.
4. Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank, ihr
frommen Knaben, ihr sollt an mir den gnäd'gen Herrn, den
güt'gen Vater haben, und ob ihr armer Leute Kiud' und Knechtes-
söhne seid, in meinem Reiche gilt der Mann und nicht des
Mannes Kleid!"
5. Dann blitzt' sein Blick zur Linken hin; wie Donner klang
sein Tadel: „Ihr Taugenichtse, bessert euch, ihr schändet euren
Adel; ihr seidnen Püppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht;
ich ftage nach des Manns Verdienst, nach seinem Namen nicht!"
6. Da sah man manches Kinderaug' in frohem Glanze
leuchten und manches stumm zu Boden seh'n und manches still
sich feuchten, und als man aus der Schule kam, da wurde viel
erzählt, wen heute Kaiser Karl belobt, und wen er ausgeschmält.
7. Und wie's der große Kaiser hielt, so soll man's allzeit
halten, im Schulhaus mit dem kleinen Volk, im Staate mit den
Alten, — den Platz nach Kunst und nicht nach Gunst, den Stand
nach dem Verstand, so steht es in der Schule wohl und gut im
Vaterland.
138. Heinrichs I. Wahl.
Quellenbnch von Wilhelm Heinze.
1. Als König Konrad fühlte, daß sein Eilde nahe sei, berief
er seinen Bruder Eberhard zu sich und sprach zu ihm: „Mein
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Schulvisitation Karl Karl_Gerok Karl Karl Karl Karl Karl Heinrichs_I. Wilhelm_Heinze Wilhelm Konrad Konrad Eberhard