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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 132

1913 - Leipzig : Hahn
132 65, Das erste Gaslicht. Das Leuchtgas ist am Ende des 18. Jahrhunderts erfunden worden. Der Engländer Murdoch beleuchtete 1792 sein Haus und seine Werk- stätte mit Steinkohlengas. Murdochs Schüler, Samuel Clegg, der für die Entwicklung der Gasindustrie außerordentlich viel beigetragen hat und die Straßenbeleuchtung von London (1814) einführte, er- zählte über die Erfindung des Leuchtgases folgendes: „Murdoch hatte mich als jungen Burschen bei seinen Versuchen über die Verwendung des Kohlengases für die Erleuchtung zur Hilfeleistung herangezogen. Wie einfach waren unsere Apparate! Ein altes Flintenrohr hatten wir als Retorte, Ochsenblasen als Rezipienten und Gasometer. Wie oft sind wir beim Licht eines Flämmchens nach Hause gegangen, das der Alte mittels einer solchen Blase, die er unter dem Arm drückte, und eines alten Pfeifenrohres als Brenner unterhielt. Wir kamen weit mit dem Kohlengas, und bei dem Feste für den Frieden zu Amiens (1802) hatten wir an der Front der Fabrik in Soho eine Sonne von Gasflammen angebracht, die freilich tüchtig qualmten, — der Jubel und das Staunen der Volksmassen wollte nicht enden. — Wir beleuchteten die Werkstätten damit, noch einige Spinn- mühlen, und es war besser als Lampenlicht; aber schlecht genug war das Gas, und die Leute wurden krank von all dem Rauch und Ruß. Als ich vor nunmehr 40 Jahren meine Reinigungsapparate erdacht und fertig hatte, beleuchtete ich zuerst damit einen Verkaufs- laden, ich glaube, der Besitzer war ein Farbenmacher am Strand in London und hieß Ackermann. Die Flammen standen wie weiße Sterne über den Brennern, und die Öllampen weit und breit wurden rot und blind. Die Leute liefen zusammen, und die Wagen der Vor- nehmen hielten vor dem Laden, dessen Besitzer bedeutende Geschäfte machte. Eines Abends kam eine schöne, große Lady hereingestürmt und rief uns an, sie müsse das Licht in ihrer Kutsche mit nach Hause nehmen, es koste, was es wolle! Bei alledem wurde ich ausgelacht, als ich mit dem Plane hervortrat, London mit Gas zu beleuchten. Und unter den Lachern waren keine schlechteren Leute als Davy, unser größter Physiker, und einer, dem es lieber verziehen sein soll, unser größter Dichter von damals, Sir Walter Scott, der spottend ausrief: „Die Welt steht auf dem Kopfe, London soll jetzt in Winternächten mit dem Kohlenrauche beleuchtet werden, der unsere Wintertage zu Nächten macht." Aber endlich, jetzt (1844) gerade vor 36 Jahren, hatten wir eine mutige Gesellschaft zusammen, ein Gasometer war er- baut, und es sollte mit dem „Lichtverkauf" begonnen werden. Da hatten Gelehrte dem Magistrat gesagt, mein kleiner Gasbehälter sei gefährlicher, als wenn er voll Schießpulver wäre, und durch das kleinste Loch in seinem Blech könne das Gas Feuer fangen, explodieren und halb Middlesex in die Luft sprengen. Ich bekam keine Erlaubnis, auch nur eine einzige Flamme anzu-

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 194

1913 - Leipzig : Hahn
194 zum nächsten Stockwerk in einen ungeheuren Saal, von dessen Decke Hunderte von Treibriemen sausend ebensoviele Webstühle in Bewegung setzen. Das überwältigende Geklapper und Ge- rassel, das blitzschnelle Auf- und Niederschlagen der Ketten, das unaufhörliche Hin- und Herschießen der Schiffchen bilden ein Durcheinander, das jeder Beschreibung spottet. Vor jedem Webstuhl steht, gespannt aufpassend und zugreifend, sobald es nötig ist, ein Arbeiter oder eine Arbeiterin; sie sehen bleich und müde aus, als ob die feuchte Staubatmosphäre und der nerven- erschütternde Lärm ihnen alle Frische genommen hätten. Nur einen Blick noch werfen wir auf die so verschiedenen hier ge- fertigten Gewebe und atmen erst wieder freier auf, nachdem wir die Mauern des Fabrikgebäudes hinter uns haben. Nun haben wir die wichtigsten Teile des Spinnereiverfahrens kennen gelernt; doch unser Führer ruht nicht, bis er uns auch das Appreturverfahren, das Sengen und Bleichen, das Strecken und Kalandern (Glätten) gezeigt hat, das in den Nebengebäuden aus- geführt wird. Jetzt erst fahren wir, nicht ohne uns zuvor von dem Baumwollenschnee gründlich gereinigt und dem Fabrikleiter unsern Dank ausgesprochen zu haben, wieder nach Manchester, dessen rauchgeschwärzten Mauern wir am nächsten Morgen um so lieber den Rücken kehren, als uns ein Aufenthalt in ländlicher Behaglichkeit winkt. Opitz. Per Wertrieb der Waren. Fern auf der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten, die in der Fremdlinge Land tragen den Heimischen Fleiß; andere zieh'n frohlockend dort ein mit den Gaben der Ferne, hoch von dem ragenden Mast wehet der festliche Kranz. Schiller. 86. Ein Morgen auf einem großen Hamburger Kontor. Ein junger Schriftsteller ist, weil ihm das Geld ausgegangen, außer stände, seine Reise, so dringlich sie anch ist, von Hamburg aus weiter fortzusetzen. Glück- licherweise besinnt er sich noch auf einen Empfehlungsbrief an ein großes Handels- paus, Mohrfeld in Hamburg, den er aus Unachtsamkeit abzugeben unterlassen hat. Sofort macht er sich, um dort eine Summe aufzunehmen, früh acht Uhr nach der Deichstraße auf, wo Herr Mohrfeld wohnen sollte. Er selber erzählt weiter: Halt! Hier auf dem Hopfenmarkte muß ich einen Augenblick stehen bleiben — jener kurze, dicke Mann im blauen Oberrock, mit dem schlicht- gekämmten braunen Haar, dessen fleischiges Angesicht plump und nichts- sagend aussieht, hat sich ein Gericht Fische gekauft, schickt einen Arbeits- mann damit ab und setzt seinen Weg weiter fort. Beide Hände auf dem Rücken, das Auge an den Boden geheftet, geht er leise brummend in die Deichstraße hinein. Ohne daß er irgend Notiz von mir nimmt, schreiten wir nebeneinander hin und flehen endlich vor demselben Hause still. Da

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 261

1913 - Leipzig : Hahn
261 Schenkwirte und ähnliche feuchte Berufe an die Bachseite postierte. Til wichtigsten Punkte waren jedenfalls die beiden Tore; am Bachtor hielten darum die fauststarken Gerber Wacht, am Bergtor die noch nervigeren Schmiede. Nun galt freilich vordem Michael der Schmied für den stärksten und kühnsten Mann in der ganzen Stadt, und man hätte ihm gerne den Befehl am Bergtor übertragen, wäre er nicht neuerdings Michel der Leimsieder geworden. So aber hielt der Rat dafür, daß ein so gleichgültiger, stummer und selbstgenügsamer Mann für den gefährlichsten Posten nichts tauge, und stellte ihn in die Reserve zu den alten Leuten und unbärtigen Jungen. Der Schmied nahm das ganz ruhig hin, als ob sich's von selbst verstünde, und schmiedete ruhig fort an seiner Esse. Inzwischen war dem Rat die geheime Kunde geworden, daß der Dachsburger nächste Woche auf Lichtmeß mit seinen Freunden zusammen- stoßen und in also vereinter Macht einen Hauptstreich wider das Städtlein führen werde. Es galt, dieser Vereinigung der Gegner zuvorzukommen, und zwar stand die Sache derart auf Spitz und Knopf, daß man den Dachs entweder in dem Augenblick überfallen mußte, wo er seine Burg verlassen, den Sammelplatz der Gefährten aber noch nicht erreicht hatte, oder, wenn diese einzige Stunde versäumt würde, Verzicht leistete auf jeden Angriff und hinter den schwachen Mauern alle Plage einer sehr bedenk- lichen Belagerung auf sich nahm. Um dem Ritter den Weg zu verlegen, mußten aber die Bürger wenigstens den Sammelplatz wissen, nach welchem er auf Lichtmeß von seiner Burg ziehen wollte. Sie schickten zu dem Ende drei Kundschafter aus, einen Metzgerknecht, einen Schustergesellen und einen Schneiderjungen. Allein die Späher kamen nicht wieder, sondern statt ihrer ein Bote des Ritters, vermeldend, sein Herr habe jene drei auf verdächtigen Wegen ertappt und festgenommen, sei aber bereit, sie gegen sehr billiges Lösegeld auszuliefern. Wolle ihm der Rat statt des Metzgers ein paar fette Mast- ochsen, statt des Schusters ein paar fette Schweine und statt des Schneiders, der gar leicht und mager sei, ein paar zarte, junge Zicklein senden, nebst sechs Maltersäcken Korn als Brot zum Fleische, dann könne er die drei Burschen im Stadtwald gegen Quittung wieder in Empfang nehmen. Die Bürger waren außer sich über diesen neuen Schaden samt dem Spott; dazu drängte die Zeit, denn morgen bereits stand Lichtmeß im Kalender. Schon früh am Tage hielt man Kriegsrat auf dem Rathause. Im engeren Ringe standen die Hauptleute der Zünfte, wie auch die Führer einiger fremder Mannschaft, die von den befreundeten Nachbarstädten herübergeschickt worden war, im weiteren Ring die anderen bewaffneten Bürger als Zuhörer. Es drohte aber eine bedenkliche Spaltung; denn einem Teile war die Nachricht, der Dachsburger wolle auf Lichtmeß ausziehen, nachgerade so verdächtig geworden, daß sie behaupteten, der Ritter selbst habe sie aus- gesprengt, um die Stadt irre zu führen, und die Gefangennahme der Späher sei bereits die erste Frucht seiner gelungenen List. Die anderen

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 153

1913 - Leipzig : Hahn
153 Man hört manchmal sagen, ein Elektromotor brauche überhaupt keine Wartung; das ist aber nicht richtig. Freilich gegenüber einem Gasmotor, den Sie nach jedem Betrieb eine halbe Stunde lang reinigen müssen, bei dem Sie während des Betriebes die vielen Schmierungen zu beachten haben, ist die Wartung, welche der Elektromotor verlangt, verschwindend. Es sind im ganzen nur zwei Lager vorhanden. Bei Ihrem Motor sind es sogenannte Nin gsch mierungsla g er: ein Metallring läuft im Lager über die Welle und führt ihr das Ol zu, welches dann wieder zurückläuft. Da sind keine Schmiergefäße anzustellen und vor jeder In- betriebnahme nachzusehen. Sie brauchen nur alle acht Wochen das Hl zu erneuern, müssen aber ein gutes, säurefreies, nicht zu dickflüssiges Mineralöl verwenden. Sollte das Lager verschmutzen, so wird es mit Petroleum ausgewaschen. Den Kollektor müssen Sie blank erhalten. Vor Nässe ist der Elektromotor natürlich ängstlich zu bewahren; auch ver- stauben soll er nicht; eine Handdruck-Luftpumpe tut gute Dienste. Halten Sie Beschädigungen fern, so haben Sie im Elektromotor eine stets be- triebsbereite und betriebssichere Maschine. Wie leicht sich das Einschalten und Ausschalten vollzieht, haben Sie ja gesehen. In den Behandlungs- Vorschriften, die ich als Plakat an der Wand aufhänge, ist alles, was ich Ihnen sagte, klar und deutlich auseinandergesetzt. Halten Sie sich daran, so bin ich überzeugt, Sie werden weder jetzt noch später irgendwelche Anstände bekommen." Der Monteur hat recht behalten. Als man nach Jahresfrist im Gewerbeverein über motorischen Betrieb die Ansichten austauschte, konnte der Schlossermeister Ehlert voll und ganz für den Elektromotor eintreten, da er von Anfang an und jederzeit den an ihn zu stellenden Anforderungen genügt habe. — Aber die Abnutzung sei doch bedeutend; die Bürsten müßten häufig erneuert und auch der Kollektor müsse von Zeit zu Zeit in der Maschinenfabrik abgedreht und schließlich erneuert werden, meinte der Metzgermeister Hartung. Dem widersprachen Meister Ehlert und andere: man brauche nur die nötige Sorgfalt anzuwenden und die Behandlungs- vorschriften streng innezuhalten, dann sei von einem nennenswerten Ver- spleiß keine Nede. I. Epstein. (Heineckes .Lesebuch f. gewerbl. Forib.-Schulen-.) Wàiebscrrrten in xfyxex geschichtlichen Gntwicàlnng. Die alte Zeit mag ich gerne die gute alte Zeit nennen; aber immer in der Voraus- setzung, daß unsere Zeit die beffere sei. Riehl. 72. Die Ansänge Les Handwerks. Der germanische Bauer lebte vom Ertrage seines Feldes und Waldes. Von gewerblichen Dingen gebrauchte er noch wenig, und

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 168

1913 - Leipzig : Hahn
168 Aus dem Hauswerke entwickelte sich nach und nach das Lohn- werk. Noch heute ist dieses in den Alpenländern die vorherrschende Betriebsweise auf dem Lande. Der steirische Schriftsteller Peter Nosegger sagt: „Die Bauernhandwerker — der Schuster, der Schneider, der Weber, der Böttcher — sind in vielen Alpengegenden eine Art Nomaden- volk. Sie haben wohl irgendeine bestimmte Wohnung, entweder im eigenen Häuschen oder in der gemieteten Stube eines Bauernhofes, wo ihre Familie lebt, wo sie ihre Sonn- und Feiertage zubringen; am Montagmorgen aber nehmen sie ihr Werkzeug auf den Rücken oder in die Seitentaschen und gehen auf die Stör, d. h., sie gehen auf die Arbeit und heimsen sich im Bauernhöfe, wohin sie bestellt sind (und von dem sie auch alle zur Herstellung der gewünschten Güter nötigen Rohstoffe erhalten), so lange ein, bis sie die bestimmte Arbeit, den Hausbedarf, verfertigt haben. Dann wenden sie sich wieder zu einem andern Hofe." Wir erkennen leicht aus diesem Beispiele den Unterschied des Lohnwerkes vom Hauswerke: während seither beim Hauswerke alle gewerbliche Technik in enger Verbindung mit dem Grundbesitze und der Herstellung der Rohstoffe ausgeübt wurde, löste sich nunmehr der geschickte Hauswerkarbeiter von dieser Verbindung ab und begründete gerade auf seine Geschicklichkeit eine eigene, vom Grund- besitz allmählich unabhängig werdende Existenz. Aber er hat bloß sein einfaches Werkzeug, kein eigentliches Betriebskapital. Er betätigt daher seine Kunst immer an fremdem Rohstoff, den ihm der Erzeuger des Rohstoffes liefert. Zuweilen ging und geht der Lohnwerker nicht ins Haus des Konsumenten, sondern er hat eine eigene Betriebsstätte, und es wird ihm der Rohstoff hinausgegeben, für dessen Bearbeitung er Lohn erhält, wie dies z. B. beim Leinweber, beim Müller, beim Lohn- bäcker auf dem Lande der Fall ist. Aus dem Lohnwerke entstand im Mittelalter das eigentliche Handwerk. Anfänglich erfolgte die Rohstofflieferung noch durch die Besteller selbst, und dies dauerte in vielen Fällen noch Jahrhunderte hindurch fort, auch als der Besteller den Rohstoff nicht mehr in eigner Wirtschaft erzeugte, sondern ihn kaufen mußte, wie das Leder für den Schuster, das Tuch für den Schneider. Nur sehr langsam bürgerte es sich ein, daß der Meister den Rohstoff selbst besorgte, anfangs bloß für die ärmeren Kunden, später auch für die vermögen- deren. So entstand das Handwerk in dem Sinne, in dem es heute gewöhnlich verstanden wird; neben ihm aber erhielt sich noch lange das Lohnwerk, und in manchen Gewerben, so z. B. bei den Bauhand- werkern, Schneidern und Schneiderinnen, hat sich das Lohnwerk bis auf die Gegenwart erhalten. Wodurch sich aber das eigentliche Hand- werk vom Lohnwerk und der Fabrik unterscheidet, das erkennen wir, wenn wir uns die Arbeit eines bestimmten Handwerkers vorstellen. Der Schuster bezieht vom Gerber das Material zur Anfertigung seines Kunstproduktes selbst; er fertigt mit seiner Hände Arbeit und mit dem ihm selbst gehörenden Werkzeuge die Ware und verkauft den fertigen

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 223

1913 - Leipzig : Hahn
223 andere machen sich fertig zur Abreise. Unaufhörlich keuchen die Dampfwinden an Bord der Dampfer, aus drei Luken zugleich werfen sie Baumwolle, Wolle, Felle, Kleesaat, Getreide, Tabaksfäsfer, Ballen, Kisten usw. her- vor, und schon sehen wir unten, dicht über der Wasserlinie andere Mann- schaften beschäftigt, westfälische Kohle einzuladen; denn die Belastung muß immer möglichst gleichmäßig bleiben. Hundert Schritte weiter liegt ein anderer Dampfer, der in wenigen Stunden den Hafen verlassen will. Eben wird die letzte Hand an die Überladung der Güter aus dem langseits des Schiffes haltenden Eisen- bahnzuge gelegt; Zuckerkisten, Spritfäsfer, Ballen und Kisten mit Chemnitzer Strumpfwaren, Lausitzer Tuchen, Berliner Wäscheartikeln, Barmer Litzen, Krefelder Seidenstoffen, Stuttgarter Trikots, Nürnberger und Sonneberger Spielwaren fliegen noch an Bord, wo hundert rüstige Hände sie in Empfang nehmen und verstauen. Schon kommt der Extrazug mit den Zwischendeckspaffagieren, fünfhundert, ja sechshundert Menschen steigen heraus und klettern, beladen mit ihren Habseligkeiten, die schwanke Schiffstreppe hinan, wo alles zu ihrem Empfange vorbereitet ist und eine militärische Ordnung es ermöglicht, jeden Ankömmling sofort aus den für ihn geeigneten Platz zu schaffen. In langen Reihen stehen die Kojen da, Matratze und Wollendecke auf jeder Schlafstätte, Rettungsgürtel unter jedem Kopfkissen. Endlich ist alles untergebracht, die Seeleute haben wieder allein das Regiment auf Deck, wo alles zur Abreise klar gemacht wird. Da kommt noch der letzte Extrazug mit den Kajüts- paffagieren; ihrer sind nicht so viele, auch sie werden bald übernommen. Damit ist endlich auch der Augenblick gekommen, wo die Flut hoch genug gestiegen ist, daß die Hafenschleusen geöffnet werden können. Ein kleiner kräftiger Schlepper spannt sich vor das im langsamen Tempo so unbehilfliche Riesenschiff, und unter lautem Hurra derer an Bord und der Zurück- bleibenden, unter Hüteschwenken und Abschiedstränen geht es aus dem Hafen auf die Reede, wo die Schraube des Dampfers sich in Bewegung setzt und dieser bald am Horizonte verschwindet. Manchmal bleibt es nicht bei einem Dampfer; einer geht nach Neuyork, ein zweiter nach Baltimore folgt, vielleicht sogar ein dritter nach Galveston, ein vierter nach Süd- amerika; einer der kleinen Englandfahrer gesellt sich Wohl auch noch dazu. Auf der Reede liegen schon wieder heimgekommene Schiffe, die den letzten Schritt in den sicheren Port machen müssen. So bietet sich dem Auge des Fremden ein buntes und interessantes Bild dar, und auch wer es oft gesehen, pflegt doch zu verweilen, bis die Ebbe beginnt und die Schleusen wieder geschlossen werden. Nach Westermanns Monatsheften. 98. Die Weltpo». Aus meinen ftühesten Kinderjahren ist mir eine Erinnerung geblieben, die jedesmal in meiner Seele auftaucht, wenn ich von einem Briefe aus Amerika sprechen höre. Damals kam nämlich in das Haus meiner Eltern
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