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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 368

1913 - Leipzig : Hahn
368 Ich befand mich, so erzählt der spätere Konteradmiral Werner, als Flaggleutnant auf der „Gefion". Bei unserer Kreuztour kamen wir auch nach Rio de Janeiro und wurden, wie dies bei Besuch ausländischer Häfen durch Kriegsschiffe allgemein Sitte ist, von den Spitzen der Behörden zu Festlichkeiten eingeladen. Bei einem feierlichen Mittagessen hatte ich das Vergnügen, einen hohen, reich mit Orden geschmückten Regierungsbeamten als Tischnachbar zu bekommen, mit dem ich mich auf das angenehmste unterhielt. Plötzlich wurde meinem patriotischen Stolze ein bedeutender Dämpfer aufgesetzt, als jener im Laufe des Gespräches die Frage an mich richtete: „Sagen Sie einmal, verehrter Herr, liegt Preußen eigentlich in Hamburg?" Zuerst schaute ich ihn ganz verblüfft an; da ich aber bemerkte, daß er in vollem Ernste sprach und mir zugleich einfiel, daß man an brasilianische Regierungsbeamte nicht den Maßstab allgemeiner Bildung legen könne wie an deutsche, so erwiderte ich ebenso vertraulich: „Nun, nicht gerade darin, aber ganz nahe bei." Das Gespräch war damals für unsere deutschen Verhältnisse charakte- ristisch; Hamburg kannte man in Brasilien sehr gut, seine Schiffe erschienen häufig genug in den dortigen Häfen, und auch von Bremen wußte man etwas, aber von Preußen und dem übrigen Deutschland selbst in den ge- bildeten Kreisen wenig oder nichts; seine Handelsschiffe kamen damals nicht über das Mittelmeer hinaus. Wie hat sich das in den 50 Jahren geändert! Wo gibt es ein Land, und läge es im fernsten Winkel der Erde, in dem jetzt nicht die deutsche Flagge gekannt, geachtet und gefürchtet wäre? Dank unserer Flotte weiß man jetzt, daß Deutschland die Macht besitzt und gewillt ist, seine Flagge und seine Untertanen zu schützen und vor jeder Unbill zu bewahren. Mit dem Jahre 1864 fiel mit Holstein der Hafen von Kiel, der sicherste, geräumigste und tiefste der Ostsee, an Preußen, und nach und nach wurde auch der Kriegshafen am Jadebusen, den Preußen schon seit 1854 besaß, ausgebaut. Als Preußen auf den böhmischen Schlachtfeldern die Einigung Norddeutschlands errungen hatte, da brachte es dem Nord- deutschen Bunde eine Marine als Morgengabe mit, die bereits der dänischen überlegen war. Aber der neue Bund überzeugte sich bald, daß diese Macht noch lange nicht ausreichend war, um unsere Küsten gegen feindliche Landungen und Blockaden sowie unsern Seehandel genügend zu schützen, und beschloß daher, ungesäumt ihre Vergrößerung zu veranlassen. Als 1870 der ftanzösische Krieg ausbrach, durfte zwar die deutsche Marine den vierfach überlegenen Blockadeflotten Frankreichs nicht in offener See begegnen, aber sie verhinderte doch jede feindliche Landung und Brand- schatzung unserer Küstenstädte. Nach dem Frieden waren Wilhelmshaven und Kiel zur Aufnahme und Reparatur der großen Schiffe fertig geworden, und das Deutsche Reich, das die Marine übernahm, sorgte dafür, daß mit der Vergrößerung der Flotte energisch vorgegangen wurde.

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 399

1913 - Leipzig : Hahn
399 Sie fuhr sich mit der Schürze über die Augen. „Laß man jut sein, Karl. Ick weeß ja, du kannst nischt vor. Hast dir immer jeschunden wie een Tier — 's war nur der Wiesling, der Kerl..." „Der Wiesling!" wiederholte er, dann nickte er ihr noch einmal zu und stieg langsam die Treppe hinab. Vom Küchenfenster aus sah sie ihn bald darauf vor der Werkstatt sitzen wie alle Tage. Jetzt war aber der Platz auf dem Bretterhaufen leer. Sie dachte nicht anders als, der Mann sei schon auf der Treppe; wie er indessen nicht kam, lief sie die Treppe hinab, aber von Kern war auf dem Hofe nichts zu sehen. Etwas beunruhigt fragte sie einen Jungen, der zwischen den Brettern herumspielte, ob er nicht wisse, wo der Meister sei. „Der Olle is in de Werkstatt jejangen", meinte der Bengel. Frau Kern hatte kaum die Tür aufgestoßen, als sie zurücktaumelte. Auf dem Haufen Hobelspäne in der Ecke lag langhingestreckt der Meister. Das Käppchen war ihm vom Haupte gefallen, und in die grauen Haare mischten sich die Holzspäne, aber das Gesicht sah so ruhig und friedlich aus wie seit lange nicht. Ein Herzschlag hatte dem Leben des Greises ein Ende gemacht . . . Zwei Tage später in der Dämmerungsstunde bewegte sich den Kottbusser Damm entlang nach dem Rixdorfer Friedhof zu ein kleiner Leichenzug. Der Leichenwagen war gerade am Eingang von Rixdorf angelangt, als im schnellen Tempo ein eleganter Wagen mit zwei prächtigen Not- schimmeln vorüberjagte. Darin saß ein einzelner Herr und Paffte seine Zigarre. Das war die letzte Begegnung zwischen Herrn Wiesling und Meister Kern. _______ _ Hanns v. Zobelug. 165. Die sosiale Gesehgednng des Deutschen Reiches. Die wichtigsten Gesetze des Deutschen Reiches, die der Unterstützung und dem Schutze des Arbeiters dienen, sind die drei Arbeiterver- slcherungsgcsctze, nämlich das Gesetz über die Krankenversicherung, die Unfallversicherung und die Jnvaliditäts-, Alters- und Hinterbliebenenversicherung, sowie das Arbciterschuhgeseh. Den Anstoß zu diesen Gesetzen gab Kaiser Wilhelm I. Am 17. November 1881 richtete er eine Botschaft an den Reichstag, worin er aussprach, daß der Staat zur Unterstützung des Arbeiters verpflichtet sei. Er sagte: „Schon im Februar d. I. haben Wir Unsere Überzeugung aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden auf dem Wege der Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde. Wir halten es für Unsere kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans Herz zu legen, und Wir würden mit um so größerer Befrie- digung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußt- sein mitzunehmen, dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines innern Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und
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