Deutsche Geschichte im Mittelalter.
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nationalen Königtum zusammentrafen, und ließ sich zum Gegenkömge wählen. Er wurde jedoch abgesetzt und der jüngere Sohn Heinrich für die Thronfolge in Deutschland in Aussicht genommen. Aber auch dieser empörte sich gegen seinen Vater, trat ihm in offenem Felde gegenüber, zwang ihn sogar auf der Burg Böckelheim zur Abdankung und rüstete zu einem Feldzuge gegen den Entflohenen, als diesen ein schneller Tod bei seinem Freunde Otbert von Lüttich abrief. Er wurde schließlich in der Kaisergruft zu Speyer beigesetzt.
§ 50. Heinrich V. (1106—1125). Unter Heinrich V. kam der Jn-vestiturstreit zum Austrag. Gerade in Deutschland war ein friedlicher Ausgleich besonders schwierig, da hier seit Otto I. den Bischöfen Reichsgut übertragen wurde und die Könige unter formeller Wahrung eines Wahlaktes die Bistümer frei vergeben hatten. Mit der Investitur war für die Bischöfe Hoffahrt, Heerfahrt und Abgabenpflicht verbunden. Die Reichseinnahmen kamen meist aus großen, von der Kirche verwalteten Rerchs-gütern. Die Bischöfe waren gleichzeitig Träger von staatlichen Hoheitsrechten. Auf das Juvestiturrecht verzichten, bedeutete also für den Kaiser eine starke Einbuße seiner Macht, für das Reich eine Lockerung seiner Einheit. Auf einen seltsamen Ausweg verfiel der kühl berechnende Kaiser bei seinem ersten Römerzuge. Nach einem mit dem gutmütigen Papste Paschalis Ii. zu Sutri abgeschlossenen Vertrage wollte der Kaiser auf das Jnvestitnrrecht verzichten, hingegen sollte die Kirche alles seit Karl dem Großen erworbene weltliche Gut mit den erworbenen Gerechtsamen zurückgeben. Die Durchführung des Vertrages scheiterte aber an dem Widersprüche der deutschen Bischöfe. Umsonst führte der Kaiser den Papst als Gefangenen ab; ein Konzil erklärte alle Abmachungen für nichtig. Auch ein zweiter Zug nach Italien hatte keinen Erfolg.
Die Frage wurde endlich 1122 im Wormser Konkordat geregelt. Der Bischof wird von nun an in Gegenwart des Königs ober seines Bevollmächtigten von dem Domkapitel (der Abt vom Konvente) gewählt, er empfängt darauf vom Kaiser die weltlichen Güter und Rechte durch Überreichung des Zepters, des Symbols der weltlichen Gewalt, und zwar in Deutschland vor der Weihe, in Italien und Burgund innerhalb sechs Monaten nach der Weihe.
So sehr der Kaiser auf die Wahrung seiner Herrscherrechte bedacht war, so hatte er doch allenthalben Mißerfolge. In Sachsen hatte er nach dem Aussterben der Billunger den ihm früher ergebenen Grafen Lothar von Snpplinbnrg als Herzog eingesetzt. Später aber erlitt er durch diesen und die den Saliern abgeneigten Sachsen am Welfesholze bei Mansfeld eine Niederlage. Lothar, nicht der Kaiser, verlieh die damals erledigte Ostmark nebst der Lausitz an Albrecht von Ballenstedt.
Mit Heinrich V. starb im Jahre 1125 das Fränkische Haus aus; Erben waren seine Neffen, die Brüder Friedrich und Konrad von Hohenstaufen.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Otto_I. Paschalis Karl_dem_Großen Karl Lothar_von_Snpplinbnrg Lothar Albrecht_von_Ballenstedt Albrecht Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich Friedrich Konrad_von_Hohenstaufen Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Burg_Böckelheim Speyer Deutschland Italien Deutschland Italien Burgund Sachsen Sachsen Mansfeld
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
237
1190-1197
13. Jahrhdt. 1. Hälfte.
1198-1216
1202-1204
1215
1215-1250
1235
1227 Das 13. Jhdt.
von England nehmen teil am dritten Kreuzzug. Friedrich stirbt. Akkon erobert. Vorbereitung der Gründung des Deutschherrenordens.
Heinrich Vi. zugleich König von Sizilien. „Deutscher" Kreuzzug.
Zeit Innozenz' Iii. und Friedrichs Ii.
Innozenz Iii. Oberherr der Christenheit. Im deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. nimmt er das Recht der Entscheidung bei zwiespältiger Wahl in Anspruch.
Auf dem vierten Kreuzzuge wird das griechische Kaisertum in Konstantinopel beseitigt, ein lateinisches Kaisertum errichtet. Venedig wird Vormacht am Mittelmeer.
Das große Laterankonzil.
Kriege gegen die Waldenser und Albigenser in Südfrankreich.
Franz von Assisi und der Spanier Dominikus gründen die nach ihnen benannten Mönchsorden.
Friedrich Ii. Der fünfte Kreuzzug. Gesetzgebung in Sizilien. Die Landeshoheit der deutschen Fürsten wird anerkannt. Landfriedensgesetz. Aussöhnung der Welfen und Hohenstaufen. Der Sachsenspiegel.
Kampf gegen die Lombarden und den Papst. Schlacht bei Cortennova.
Innozenz Iv. erklärt Friedrich auf der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt. Friedrich bestreitet das oberherrliche Recht des Papstes in weltlichen Angelegenheiten.
Beginn des Abfalls in Deutschland. Gegenkönige.
Ende der deutschen Herrschaft in Italien. Ende des Kaisertums.
Untergang der Hohenstaufen (Manfred, Konradin) in Neapel und Sizilien. (Schlachten bei Benevent und Sknrkola.)
Karl von Anjou. Siziliauische Vesper (1282).
Die Schlacht bei Bornhöved beendet die Herrschaft Waldemars Ii. über die Ostseeküste.
Die Blütezeit der deutschen Kolonisation im Norden und Osten.
Die Assanier in der Mark, die Piasten in Schlesien. (1241 die Schlacht auf der Wahlstatt gegen die Mongolen.) Der Schwertorden in Livland, der Deutsche Ritterorden in Preußen. Der Hochmeister Hermann von Salza.
Zeit zahlreicher Städtegründungen in Deutschland.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs Innozenz_Iii Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Franz_von_Assisi Franz Dominikus Friedrich_Ii Friedrich Cortennova Innozenz_Iv Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Manfred Konradin) Konradin Karl_von_Anjou Karl Siziliauische_Vesper Hermann_von_Salza
Extrahierte Ortsnamen: England Akkon Deutschherrenordens Sizilien Friedrichs Konstantinopel Südfrankreich Sizilien Deutschland Italien Neapel Sizilien Schlesien Livland Deutschland