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Airs der Geschichte des Mittelalters
ihm aber Heinrich im Jahre 1176 seine Unterstützung versagt hatte, trat der Rückschlag ein. Der Kaiser ließ die Klagen über ihn als oppressor imperii zu und beraumte zur Verhandlung darüber einen Gerichtstag an. Als Heinrich auf dreimalige Ladung nicht erschien, wurde die Acht über ihn ausgesprochen. Der Kaiser zog selbst ins Feld, um die Acht zu vollstrecken. Hatte hundert Jahre früher der Norden geschlossen Heinrich Iv. Widerstand geleistet, so fand Friedrich jetzt hier seine eifrigsten Verbündeten. Er kam bis Lübeck und machte die Stadt reichsnnmittelbar (1226 wird sie Freie Reichsstadt). Heinrich mußte sich schließlich unterwerfen und, obwohl die Acht aufgehoben wurde, außer Landes gehen. Auf dem Reichstage zu Gelnhausen war 1180 folgende Teilung der Länder des Geächteten erfolgt: Bayern ohne das zum Herzogtum erhobene Steiermark erhielt Otto von Wittelsbach, der Stammvater des jetzigen bayrischen Königshauses; Sachsen wurde zerrissen, der Osten, das Land an der mittleren Elbe mit Wittenberg, das von nun an den Namen „Herzogtum Sachsen" trügt, kam an den zweiten Sohn Albrechts des Bären, Bernhard; der Westen, das neue Herzogtum Westfalen, fiel dem Erzbischof von Cöln zu; nur die Mitte, das alte Allodialgnt der Snpplinbnrger, die fruchtbaren Gebiete um Braunschweig und Lüneburg (von Friedrich Ii. später zum Herzogtum erhoben) blieben den Welfen.
Mochte es für das Ansehen und die Macht des deutschen Königs notwendig sein, einen Fürsten, dessen Macht der seinigen gleichkam, nicht neben sich zu duldeu, so erwies sich die Neuordnung, die darauf in Norddeutschland geschaffen wurde, nicht als glücklich. Sobald in den von Feinden gefährdeten Grenzgebieten an Stelle des einen, mächtigen Fürsteil mehrere kleinere, oft untereinander verfeindete Fürsten getreten waren, konnte das neu erworbene Land nicht behauptet werden. Die Dänenkönige machten ihr Übergewicht geltend und drängten den deutschen Einfluß zurück; es begauu „die dänische Zeit" der Ostseeküste, die erst durch die Schlacht bei Boruhöved 1227 beendet wurde. Eine weitere Folge der Zertrümmerung des Welsenreiches war die Bildung des jüngeren Reichsfürstenstandes. Der bisherige fürstliche Adel schied sich seitdem in zwei Klassen. Zur oberen gehörten etwa 50 geistliche und 16 Laienfürsten, die ihr Lehen unmittelbar vom Kaiser empfingen, zur unteren Klasse der größte Teil des weltlichen Adels, der sein Land von Fürsten zu Lehen nahm. In diesem niedrigen Adel, schlechthin als Ritterstand bezeichnet, sind auch die kriegerischen Dienstmannen, die Ministerialen, aufgegangen, die von Friedrich I. zu Trägern der Reichsverwaltung gemacht werden.
2. Friedrichs Ansehen in der ganzen Welt jener Tage war groß. In Mainz, wo seine Söhne Heinrich und Friedrich die Schwertleite empfingen, wurde 1184 eilt großes „Reichsfriedensfest" gefeiert. Bald darauf gelang ihm in seiner italienischen Politik ein scheinbar großer
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Zuerst geriet er in Streit mit den Fürsten. Auf dem Reichstage zu Tribur traten sie plötzlich hervor; sie verlangten und erreichten vorübergehend die Entlassung Adalberts vom Hofe. Einige Jahre später wurde Otto von Nordheim eines Mordversuchs gegen den König angeklagt und, da er sich dem gerichtlichen Zweikampfe entzog, seines Herzogtums Bayern entsetzt. Dieses kam an Wels Iv., den Begründer der jüngeren Welfenlinie. Die Fürsten machten es damals dem Könige allgemein zum Vorwurfe, daß er ihren Rat in Angelegenheiten des Reiches zu selten höre, nahmen also ein Recht auf Beteiligung an der Reichsregierung in Anspruch.
Unter den hohen Geistlichen (und in den Reichsabteien), bei denen klnniazensische Ideen verbreitet waren, mußte es — wenn auch vielleicht im stillen — Anstoß erregen, daß Heinrich die als Simonie
gebrandmarkte Abgabe von neugewählten Bischöfen, auf die sein reform-
freundlicher Vater Verzicht geleistet hatte, wieder erhob.
Später stand das Zerwürfnis mit den Sachsen im Vordergründe. Heinrich hielt ihren Herzog Magnus gefangen, bürdete den Sachsen die Last einer ständigen Hofhaltung auf, nahm das dort liegende Königsgut in eigene Verwaltung', sicherte es durch Anlage von Burgen und schien in Goslar oder auf der Harzburg eine feste Residenz anlegen zu wollen. Dadurch sahen die Sachsen wohl ihre Freiheit, aus die sie stolz waren, bedroht; ferner erbitterte sie die Freundschaft des Königs mit Adalbert von Bremen, der sich in seinem Bestreben, die sein Bistum umgebenden Grafschaften an sich zu bringen, mit den sächsischen Großen verfeindet hatte.
Daher brach 1073 der Aufstand der Sachsen aus, gerade als Heinrich ein Reichsheer gegen die Wenden aufgeboten hatte und sich in der Harzburg aufhielt, während sich der sächsische Heerbann versammelte.
Plötzlich wandten sich die Sachsen gegen die Burg, um sie zu belagern.
Mit Mühe entkam der König nach Hersfeld. ,
Als er die süddeutschen Fürsten, deren Aufgebote bereits tu der Gegend des Klosters Fulda eintrafen, um Beistand gegen die Aufständischen anging, beriefen sie sich darauf, daß sie ihre Mannen gegen die Wenden aufgeboten hätten und deshalb nur gegen diese führen dürsten. Mit dem Versprechen, sich in sechs Wochen wieder einfinden zu wollen, kehrten sie
nach Hause zurück.
Ihr weiteres Verhalten erweckte den Verdacht, daß sie mit den Sachsen im Einvernehmen standen. Sie suchten die Streitigkeiten zwischen dem Könige und den Sachsen vor ein aus ihrer Mitte gebildetes Schiedsgericht zu ziehen, schenkten der Anklage Gehör, Heinrich habe zwei von ihnen ermorden lassen wollen, und beraumten endlich eine Versammlung nach Mainz an, itnt einen neuen König zu wählen; dazu war der spätere Gegenkönig Rudolf von Rhemfelden ausersehen.
Heinrichs Sache schien verloren zu sein. ..........
Da trat ein unerwartetes Ereignis ein. Während der Komg m einer Burg am Neckar die rechtsrheinischen Wege nach Mainz sperrte, vertrieben
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Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen.
237
1190-1197
13. Jahrhdt. 1. Hälfte.
1198-1216
1202-1204
1215
1215-1250
1235
1227 Das 13. Jhdt.
von England nehmen teil am dritten Kreuzzug. Friedrich stirbt. Akkon erobert. Vorbereitung der Gründung des Deutschherrenordens.
Heinrich Vi. zugleich König von Sizilien. „Deutscher" Kreuzzug.
Zeit Innozenz' Iii. und Friedrichs Ii.
Innozenz Iii. Oberherr der Christenheit. Im deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. nimmt er das Recht der Entscheidung bei zwiespältiger Wahl in Anspruch.
Auf dem vierten Kreuzzuge wird das griechische Kaisertum in Konstantinopel beseitigt, ein lateinisches Kaisertum errichtet. Venedig wird Vormacht am Mittelmeer.
Das große Laterankonzil.
Kriege gegen die Waldenser und Albigenser in Südfrankreich.
Franz von Assisi und der Spanier Dominikus gründen die nach ihnen benannten Mönchsorden.
Friedrich Ii. Der fünfte Kreuzzug. Gesetzgebung in Sizilien. Die Landeshoheit der deutschen Fürsten wird anerkannt. Landfriedensgesetz. Aussöhnung der Welfen und Hohenstaufen. Der Sachsenspiegel.
Kampf gegen die Lombarden und den Papst. Schlacht bei Cortennova.
Innozenz Iv. erklärt Friedrich auf der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt. Friedrich bestreitet das oberherrliche Recht des Papstes in weltlichen Angelegenheiten.
Beginn des Abfalls in Deutschland. Gegenkönige.
Ende der deutschen Herrschaft in Italien. Ende des Kaisertums.
Untergang der Hohenstaufen (Manfred, Konradin) in Neapel und Sizilien. (Schlachten bei Benevent und Sknrkola.)
Karl von Anjou. Siziliauische Vesper (1282).
Die Schlacht bei Bornhöved beendet die Herrschaft Waldemars Ii. über die Ostseeküste.
Die Blütezeit der deutschen Kolonisation im Norden und Osten.
Die Assanier in der Mark, die Piasten in Schlesien. (1241 die Schlacht auf der Wahlstatt gegen die Mongolen.) Der Schwertorden in Livland, der Deutsche Ritterorden in Preußen. Der Hochmeister Hermann von Salza.
Zeit zahlreicher Städtegründungen in Deutschland.
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Extrahierte Ortsnamen: England Akkon Deutschherrenordens Sizilien Friedrichs Konstantinopel Südfrankreich Sizilien Deutschland Italien Neapel Sizilien Schlesien Livland Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 60 —
wurde die Stadt Würzburg durch einen Ladebrief, der auf dem Pfarraltare im Dome gefunden worden mar, vor den Freistuhl zu Neustadt gerufen.
Stadt und Fürstbischof gingen allmählich schärfer gegen die Eingriffe der Feme vor. Der Stadtrat „steckte \<{<o2 einen Bürger ins Loch", da er mit dem westfälischen Gericht gedroht hatte. Bischof Johann Iii. von Grumbach sprach ^6- durch eine Verordnung die Wahrung feiner Gerichtsbarkeit ganz entschieden aus und verbat sich jede fernere Ladung seiner Untertanen an auswärtige Gerichtsstätten. Für Freigrafen und Schöffen erwirkte er den päpstlichen Bannfluch.
Rudolf von Scherenberg fand wie in vielen Dingen auch gegen die Femgerichte tatkräftige Maßnahmen (^67). wer in Zukunft unrechtmäßige Vorladungen überbrachte, sollte an Leib und Gut gestraft werden, wer Briefe auf Altären, Zäunen oder sonstwo fand, hatte bei strenger strafe dem Bürgermeister Meldung zu machen. Der Spruch des Femgerichtes durfte nicht vollstreckt werden.
Diese Bestimmungen wurden von allen Kanzeln verlesen und ^89 nochmals erneuert.
Damit nahmen die „unbilligen Händel" mit den westfälischen Gerichten ein rasches (Ende. „Beugung des Rechtes" infolge Habsucht und Bestechlichkeit der Richter führte allmählich zur Ausartung und zum Untergang der Hi. Feme.
13, Der Markgrafenkrieg und die Grumbachischen Händel.
Markgraf 2ilbrecht 2iicibiades von Brandenburg-Kulmbach, ein kriegslustiger Söldnerführer, zog ^552 brandschatzend und verwüstend durch Deutschland. Die Reichsstadt Nürnberg und die Bistümer Bamberg und Würzburg sollten ungeheure Summen entrichten, um von den wilden Scharen des Markgrafen verschont zu bleiben. Wilhelm von Grumbach, ein ehemaliger Würzburger £?ofmarfchali und dann Rat Albrechts, brachte einen Vertrag zustande, demzufolge der Bischof von Würzburg 220 000 fl. zahlen, 320 000 fl. von den Schulden des Markgrafen übernehmen und das Amt Mainberg an Grumbach als Entschädigung für Geldforderungen abgeben sollte. Der Kaiser erklärte aber die erpreßte Übereinkunft für null und nichtig. Daraufhin fiel Albrecht in das Bistum Würzburg ein, plünderte i^aßfurt und Theres und ging nach Schweinfurt, das ihm freiwillig die Tore öffnete. Don hier aus überfiel er alle benachbarten Städte und Dörfer und ließ feine Söldner rauben und brennen nach Herzenslust. 3m )uni \553 sammelten sich Truppen verschiedener Reichsstände in Franken. Albrecht entwich mit jsoo Reitern nach Sachsen, wurde aber von dem nachsetzenden Beere bei Sievershausen geschlagen.
(Ende des Jahres gelang es ihm, sich wieder nach Schweinfurt zu werfen, worauf die Stadt von den Verbündeten belagert wurde. Als
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Extrahierte Personennamen: Johann_Iii Johann Grumbach Rudolf_von_Scherenberg Rudolf Wilhelm_von_Grumbach Wilhelm Albrechts Albrechts Grumbach Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg-Kulmbach Deutschland Würzburg Mainberg Bistum_Würzburg Schweinfurt Sachsen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 1,65 —
bildete das Land an der unteren Kahl die Mark wilmundsheim vor dem Berge, auch die „£?of?e Mark" genannt. Feld, Wald und wiesen waren gemeinschaftlicher Besitz der Markgenossen.
Als nach den Karolingern, die einzelnen Amtsgrafen vielfach in den erblichen Lehensbesitz ihrer ehemaligen Richterbezirke gelangten, finden wir die Hohe Mark, die während der Gauverfassung zum Maingau gehörte, irrt Besitze der Grafen von Bernbach. Ztach dem Aussterben dieses Geschlechtes wurde das erledigte Reichslehen nicht mehr an adelige sperren verliehen; die Sage meldet vielmehr die Gründung eines unabhängigen Gerichtes.
„Kaiser Friedrich der Rotbart wurde dermaleinst auf einem Zuge von Gelnhausen durch die wetterau nach Mainz von seinen Feinden hart bedrängt. Da eilten ihm die Bauern der Hohen Mark zu Hilfe. Nächst der alten Heeresstraße kam es zu blutigem Handgemenge. Der Kaiser blieb Sieger über seine Angreifer. Darob gab er den Markern das Land frei und sie hatten als freie kaiserliche Untertanen nur einen wagen voll Heu, darauf ein lebendiger Hahn saß, gen Gelnhausen zu senden."
U84 soll der kleine Freistaat errichtet worden sein, der den Namen „Freigericht wilmundesheim vor der Hart" führte. Das Gebiet des „Freyen Gerichtes" umfaßte die ehemaligen Bezirke der Pfarreien Somborn, Mömbris, Whlmundsheim und Horstein. Zum (Oberhaupte der Gemeinschaft, die keinerlei Abgaben an Kaiser und Reich zu leisten hatte, wurde ein Landrichter gekürt, meistens aus einer heimischen adeligen Familie. Die Wahl geschah alljährlich am dritten Pfingsttage unter der großen Linde bei wilmundsheim, an dessen Stelle später Alzenau entstand. Zur Teilnahme am Märkerding und zur Wahl waren alle freien Märker berechtigt, das heißt alle im Freigericht Begüterten, und wenn auch das (Eigentum nur so groß war, daß ein dreibeiniger Stuhl darauf platz finden konnte.
Auf dem Märfergericht wurden auch die wichtigen Landesangelegenheiten beraten, Forstfrevel gerügt und neue Förster und Markmeister unter Überreichung eines grünen Zweiges aufgestellt. Zu den Rechten der Märkerschaft gehörte ferner freier Holzbezug aus den allen Markgenossen gemeinsam eigentümlichen ausgedehnten Markwaldungen.
Die im Freigerichte ansässigen oder begüterten Adeligen veranlaßten in dem kleinen Lande viele Unruhen und Gewalttaten. Don ihren Burgen aus preßten und quälten sie die übrigen Märker. Ganz besonders toll trieben es die Ritter von Ronneburg (bei Gelnhausen). Lange Zeit versahen sie als das angesehenste unter den eingesessenen Geschlechtern das Amt des Landrichters. ^386 wurde der letzte Ronneburger wegen seiner vielen schlimmen Taten auf einem Märkerding seines Amtes entsetzt. Pon da an wurden meistens die Abte des Klosters Seligenstadt zu Landrichtern gewählt. ^05 suchte König Ruprecht von der Pfalz im Freigerichte Ordnung zu schaffen, indem er die Burgen der Hauptruhestörer brach.
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