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1. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 303

1913 - Leipzig : Hahn
303 und Zeitvertreib gebildet hatten. Nach dem Tode der Mutter erbte Heine ein Grundstück, das nicht weit von der Stelle gelegen war, Ws Pleiße und Elster sich schwesterlich umarmen. Es besaß fteilich trotz seiner günstigen Lage vor den Toren Leipzigs nur einen verhältnismäßig geringen Wert. Gehörte es doch zu jenem großen, unfruchtbaren, der menschlichen Gesundheit nachteiligen, sumpfigen Gebiete, das sich einst vom Westen der Stadtmauer aus bis in die benachbarten Dörfer erstreckte, zu einem Gebiete, dessen zahlreiche Lachen und Tümpel von Fröschen und Unken bevölkert wurden. Werte aber aus nichts zu schaffen, das ist das Ziel jedes findigen Kopfes und jeder tätigen Hand. Auch unser Heine war bestrebt, den Wert des Erbes zu erhöhen, aus Ödland Kulturboden zu gewinnen. Ließ doch gerade damals die wachsende Großstadt neue Ideen über Vergrößerung der Stadt in den Köpfen der weitschauenden Bürger reisen. — Da galt es vor allem, die Ursachen der Versumpfung des Bodens abzustellen, die benachbarten Flußläufe, deren Hochfluten all- jährlich Überschwemmungen brachten, zu regulieren, Schutzdämme aufzu- richten, Entwässerungskanäle anzulegen, also Arbeiten auszuführen, dis neben gewaltigen Opfern an Zeit und Geld auch ein hohes Maß zäher Tatkraft und Ausdauer erforderten. Mußte doch z. B. sogar eine mächtige eiserne Schleuse unter dem Grunde der Elster hinweggeftihrt werden. Der Erfolg krönte die Beharrlichkeit. Bald waren weite Flächen trocken gelegt. Wiesen, die vorher um billiges Geld feil waren, bekamen schnell einen zehn- und zwanzigfachen Wert. Die Stadt selbst hatte bald einen Nutzen von mehreren Millionen Mark infolge Heines Tätigkeit. Zuin Auffüllen des sumpfigen Areals bedurfte er mehrerer Millionen Kubik- meter guten, trockenen Erdreiches. Er fand es im benachbarten Plagwitz auf einem hochgelegenen Terrain, das dazu noch den großen Vorteil bot, daß man es nach Austiefung der Elster bequem mit dem Kahne erreichen konnte. Noch heute bietet es ja ein anziehendes Bild inmitten unserer Stadt, Venn ein kleiner Dampfer mit mächtigen, beladenen Booten zwischen grünen Wiesenflächen auf der Elster dahingleitet. Und gar manchem mag bei diesem Anblicke das alte Scherzlied von der „großen Seestadt Leipzig" in den Sinn kommen. Der Gedanke aber, den hier der Humor zum Ausdrucke bringt, war unserm Heine voller Ermst. Die billige Beförderung des nötigen Füllmaterials überzeugte ihn ja täglich von der großen Be- deutung natürlicher und künstlicher Wasserstraßen für Handel und Wandel. „Der Entwickelung jeder Stadt sind engere Grenzen gezogen, sofern sie eine Wasserstraße nicht besitzt," so lautete eins der Worte, mit denen Heine die Bürger Leipzigs für sein geplantes Riesenunternehmen zu ge- winnen suchte, nämlich für die Erbauung eines Elster-Saale-Kanals. Zu dem einen Ziele, der Verwandlung der Sumpsstrecken in bauwürdiges Land, hatte sich nun ein anderes, größeres und schwierigeres gesellt. Heine traf auf diese Weise gewissermaßen zwei Fliegen mit einem Schlage. Je mehr Füllmaterial gebraucht wurde, desto weiter schritt zugleich der Kanalbau vorwärts. Um einen Hafen zu bekommen, baute Heine eine Stadt, die ganze westliche Vorstadt, die man deshalb „Heinestadt" nennen könnte.
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