Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 15

1913 - Leipzig : Dürr
— 15 — Unterläufe haben, belehrt sie, daß die Flüsse dort für die Schiffahrt wenig brauchbar sind. Sie bekommen ein Auge dafür, welche Länder ein mehr oder weniger ausgebildetes Kanalnetz haben, welche nicht und warum. Da sie wissen, daß man auch die Ober- und Mittelläufe zu gewerblichen Anlagen ausnutzen kann, finden sie die Verwertung der Wasserkraft z. B. im südlichen Westfalen bei den Poch- und Hammer- werken oder in Schweden für die Holzbearbeitung erklärlich und vernehmen mit Aufmerksamkeit und Verständnis, daß sich das an Kohlen und Eisen arme Italien den vollen Ertrag seiner Seiden- erzeugung erst jetzt allmählich sichern kann, nachdem man immer mehr gelernt hat und lernt, die Wasserkraft durch Talsperren und geeignete Anlagen für die Verarbeitung der Rohseide zu gebrauchen, während es diese früher an das an Kohlen und Eisen und daher auch an Fabriken reichere Frankreich verkaufte. Sie können sich doch am ersten etwas dabei denken, wenn sie z. B. erfahren, daß die Lombardische Tiefebene, die früher ein Meer war, ein Erzeugnis, d. h. ein Auffchüttungs- oder Schwemmland des Pos und der vielen Alpen- und Apenninflüfse ist, daß man heute noch im großen und ganzen aus der Beschaffenheit des Bodens den Ober-, Mittel- und Unterlauf der zahlreichen Flüsse nachweisen kann, indem der westliche, nördliche und südliche Teil der Po-Ebene hauptsächlich grobes Geröll, der mittlere mehr kleinere Steine und Kies aufweist, während sich die Mitte und der ganze östliche Teil aus Sand und Schlamm zusammensetzt. Sie verstehen, wie man aus der Art des Bodens, aus den Lagerungsverhältnissen und der Reihenfolge der Erdschichten (z. B. in Sand- und Steingruben) wichtige Schlüsse über deren Entstehung und damit sür die Erdgeschichte ziehen kann. Sie begreifen eher, daß und wie sich in dem sumpfigen, sandigen und schlammigen Mündungsgebiete des Pos, wo Flüsse und Küsten- strömung zusammentreffen, Strandseen bilden, warum Venedig auf Pfählen erbaut ist und Wasserstraßen hat, daß sich das Po-Delta (alljährlich um 70—80 m oder rund lqkm!) vorbaut und ins Adriatische Meer hinausschiebt, so daß die Po-Ebene dauernd wächst, das Meer aber kleiner wird. Sie betrachten dann mit Aufmerksamkeit die Form dieses Deltas und die anderer Flußmündungen auf ihrem Atlas, wo sie das Hinaus- wachsen angedeutet finden.

3. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

4. Bodenständiger Unterricht - S. 110

1913 - Leipzig : Dürr
( — 110 — Punkt des Verlegers aus angesehen, richtet sich nach der Zahl der Abnehmer und damit nach dem Umfange des Verbreitungsgebietes. Die Brauchbarkeit eines Schulbuches aber, vom Standpunkt eines wirklich bodenständigen Unterrichts aus betrachtet, ist um so größer, je besser es für die Schulen eines Ortes eingerichtet ist. Damit ist die Größe des Absatzgebietes und die Zahl der Käufer ganz bedenk- lich eingeschränkt. Es fragt sich, welcher Gesichtspunkt bestimmend sein soll. Nach meiner Ansicht darf nicht der Überschuß des Verlegers, sondern allein die Rücksicht auf die beste Art des Unterrichts den Ausschlag geben. Wenn da nun nicht anders zu helfen ist, so muß jeder Ort auch für die Herausgabe seiner bodenständigen Unterrichtsbücher sorgen, ebenso wie er heute schon für die Schulhäuser, Lehrergehälter, Unterrichtsmittel usw. aufzukommen hat. Wenn manche Stadtverwaltungen zum Besten der Bevölkerung Theatern und Musikkapellen zum Teil hohe Zuschüsse leisten und dafür beträchtliche Aufwendungen machen — in Hinsicht auf Aus- breitung der Bildung und Schaffung der Möglichkeit edler und ver- edelnder Genüsse gewiß eine gute Sache! —, so kann doch auch ein solcher Wunsch nach Beschaffung der denkbar besten Unterrichtsbücher nicht als unberechtigt angesehen werden, zumal die Schulgemeinde nur die Herausgabe der Schulbücher übernimmt oder möglich macht und diese nötigenfalls zum Selbstkostenpreise abgeben kann. Wie die Städte Verwaltungsberichte veröffentlichen, deren Druck- legung und Herausgabe doch auch einige Kosten verursachen, so hätten die Schulgemeinden, was den Geldpunkt anlangt, die Schaffung bodenständiger Unterrichtsbücher zu gewährleisten. Aber auch noch eine andere Folge wirklich bodenständiger Unterrichtsbücher wird sich unangenehm bemerkbar machen, und zwar bei dem Verziehen der Eltern nach einem andern Orte. Denn die Schüler können dann ihre bisherigen Bücher nicht mehr benutzen und müssen neue haben. Das ist freilich auch heute schon so, allerdings in viel geringerem Maße, da die Schulverwaltungen sich bemühen, in derselben Gegend oder Provinz möglichst dieselben Bücher gebrauchen zu lassen. Für die höheren Schulen in Westfalen wird z. B. außerdem die Ein- führung eines neuen Lehrbuches nur dann genehmigt, wenn mindestens drei Schulen das Buch einführen wollen. Wenn dabei auch noch andere Gründe mitsprechen, z. B. die Sicherheit für die Güte des Buches, die nicht nur bei einigen Lehrern, sondern bei mehreren Schulen den begründeten Wunsch nach Beseitigung des bisherigen

5. Bodenständiger Unterricht - S. 116

1913 - Leipzig : Dürr
— 116 — unfern Vorschriften und amtlichen Bestimmungen sein sollte und vorausgesetzt wird; daß wir also jeden Schüler möglichst nach seiner Einart, nach seinen Neigungen, Anlagen und Fähigkeiten zu be- schäftigen suchen und zu beschäftigen verstehen, um seine Eigen- werte zu erhöhen und seine besonderen Verknüpfungen mit der Heimat zu festigen und zu mehren — alles, um im Hinblick auf die Pflege der Heimatliebe unsere schönste Aufgabe und unser höchstes Ziel zu erreichen: nämlich die Lust und Liebe zur Be- schästigung mit der Umgebung und ihren Fragen sich immer besser und kräftiger entwickeln zu lassen! Mehr als jede fertige Leistung gilt uns dann diese Freude an der Beschäftigung mit der Heimat, weil wir wissen, daß nur sie später im Leben das leisten und nachholen kann, was die Schule, auch im besten Falle und unter den günstigsten Umständen, liegen lassen muß, weil Zeit und Kraft nicht reichen. Wer die Heimatliebe pflegen will, der muß diesen Weg des schonenden, jeder Eigenart Rechnung tragenden, liebevollen und ein- gehenden Arbeitsunterrichts gehen! Durch einen solchen heimatkundlichen, bodenständigen Unterricht, dem der Trieb zu eigener Beschäftigung das Wichtigste und Beste ist, kann man Menschen bilden helfen, auf die man das Wort an- wenden darf: „Der ist in tiefster Seele treu, der die Heimat liebt wie du!" Ein solcher bodenständiger Arbeitsunterricht, der sich aus viel- seitigstes Können stützt und einstellt, ist freilich eine Kunst, die nur in Luft und Licht aufkommen, nur bei ausreichender Bewegungs- freiheit der Lehrer und Schüler aufblühen kann. Und eine solche bodenständige Unterrichtskunst und die durch sie mögliche beste und fruchtbarste Pflege der Liebe zur Heimat und zum Vaterlande möchte ich auf das allerwärmste und an- gelegentlichste empfehlen! Bodenständige Unterrichtskunst — das Ziel unsers Strebens! Druck von Oswald Schmidt, Leipzig.

6. Bodenständiger Unterricht - S. 5

1913 - Leipzig : Dürr
— 5 — die Flüsse und Flußarme in Herford: Name, Trennung, Ver- einigung, Flußbrücken; Quelle, Lauf, Richtung und Mündung der heimatlichen Flüsse, Orte daran; die Gliederung in Ober-, Mittel- und Unterlauf; Namen, Lage und Richtung der Berge und Gebirge in Herfords Umgebung und in Minden-Ravensberg mit ihren wichtigsten Punkten: Denkmälern, Türmen, Burgen und Pässen; was unter Gesichtskreis zu verstehen, wann er weit oder eng sei; wir erzählen an den betreffenden Stellen aus Sage und Geschichte der Heimat; nennen und unterscheiden Städte, Dörfer und Landgemeinden in der Nachbarschaft; merken, daß eine Landgemeinde von einem Vorsteher verwaltet wird, an der Spitze eines Amtes der Amtmann, eines Land- kreises der Landrat, einer Stadt der Bürgermeister steht, und fügen gleich die Reihe: Regierungsbezirk — Regierungs- präsident, Provinz — Oberprästdent, Staat — Herrscher (König) und Reich — Kaiser hinzu; lassen die Landgemeinden des Amtes Hersord-Hiddenhausen, die Ämter des Kreises Herford und als Fortsetzung die Kreise von Minden, die Regierungsbezirke von Westfalen, die Provinzen des Staates und die Staaten des Deutschen Reiches mit den wichtigsten Hauptstädten nach Lage und Größe — un- gefähr im Vergleich zu Herford — angeben; man behandelt das Bahnnetz — die bedeutendsten Linien und Orte daran —und die wichtigsten sonstigen Verkehrswege der Heimat: endlich wird auch von den Bewohnern unserer Gegend, von ihrer Beschäftigung mit Landwirtschaft und Viehzucht, im Fabrikwesen, mit Handel und Gewerbe, und von ihrer Religion gesprochen. In dieser oder ähnlicher Weise bemüht man sich, die Schüler möglichst gut mit der Heimat bekannt zu machen und in Anlehnung an die nächste Umgebung zugleich auch Grundbegriffe der allgemeinen Erdkunde zu vermitteln. Die Merkmale dieser Behandlung der Heimatkunde sind folgende: ^^kmale 1. Der Unterricht findet in der Hauptsache, wenn nicht fast aus- rtchtsart. schließlich, im Klassenzimmer statt. Vereinzelt wird wohl auch ein heimatkundlicher Spaziergang gemacht.

7. Bodenständiger Unterricht - S. 14

1913 - Leipzig : Dürr
— 14 — Wassersnöten gesorgt werden muß — alles läßt sich an Ort und Stelle zeigen oder den Schülern doch bald zum Ver- ständnis bringen. Kann das mit demselben Erfolge auch der sorgfältigste und gründ- lichste Unterricht im Schulzimmer durch Betrachtung des Kartenbildes? Schon deshalb nicht, weil ja auf der Karte das meiste gar nicht steht, gar nicht verzeichnet werden kann! Nur draußen in der Natur gewinnt man die richtigsten und vielseitigsten Unterlagen für spätere erdkundliche Be- lehrungen. Schüler, die mit eigenen Augen in der Natur die Bedeutung des Ober-, Mittel- und Unterlaufes gesehen und durch die auf dieser Grundlage erfolgte Besprechung ausgezeichneter Anschauungsbilder verhältnismäßig aufs beste verstanden haben, sind doch auch nachher wohl am besten imstande, von Karte und Atlas die Bedeutung der Flüsse eines Landes für seinen Handel und seine Volkswirtschaft abzulesen, während bei der Behandlung eines Flußlaufes, nur an der Hand von Karte und Atlas im Schulzimmer, nicht viel mehr als eine bloße Gliederung herauskommt. Den Schülern, die draußen in der Wirklichkeit lebendige und vielseitige Anschauungen gesammelt haben, weiß der Atlas deshalb am ersten etwas zu erzählen, weil bei seiner Betrachtung ja schon früher erworbene Anschauungen ins Gedächtnis zurückgerufen werden können, während sich ein Unterricht ohne eigene Anschauungen in der Natur und nur an der Hand von Karte und Atlas ja zunächst die Aufgabe stellen muß, diese Vorstellungen und Begriffe überhaupt erst zu bilden: eine schwere, fast unmögliche Aufgabe. Im Gegensatz dazu sind die in der Natur gewonnenen und besprochenen Anschauungen selbst lebensfrischer, richtiger, voller; und sie erweisen sich dadurch zugleich auch viel mehr und viel besser als grundlegend und bedeutungsvoll für den weiteren Unterricht als die nur durch Worte erzeugten Vorstellungen. Die Schüler verstehen dann das Kartenbild leichter und richtiger und ersehen z. B. bald den erheblichen Unterschied in der Bedeutung der Flüsse und Kanäle in Ländern wie Holland, Rußland, Frank- reich, Deutschland usw. einerseits und Norwegen—schweden, Spanien, Italien usw. anderseits. Die Karte, die ihnen zeigt, daß die meisten Flüsse auf der Skandinavischen und Apenninischen Halbinsel lange Ober- und kurze

8. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

9. Bodenständiger Unterricht - S. 94

1913 - Leipzig : Dürr
— 94 — Erst dann können bodenständige Unterrichtsbücher abge- faßt und bodenständige Lehrpläne ausgearbeitet werden. Nicht durch einzelne Abänderungen, nicht durch Anläufe und Ansätze, sondern nur durch ganze Arbeit, nur durch die gründ- lichste und vielseitigste Erforschung der Heimat, nur da- durch, daß man den Wert und die Bedeutung der Heimat- künde voll anerkennt und ihr Selbstzweck zuspricht, können wir zum bodenständigen Unterricht kommen: ein Ziel, das erst nach vielen Jahren erreicht sein wird. Bodenständiger Clnterricht in der Großstadt. Ist der bodenständige Unterricht auch in der Großstadt möglich? Wie kann denn bei dem bunten und vielgestaltigen Leben mit seinem Lärmen und Hasten, mit seinem sortwährenden Wechsel und seiner Unruhe von Bodenständigkeit gesprochen werden? Gewiß ist die Umwelt des Großstadtkindes, insbesondere des- jenigen, dessen Eltern oft die Wohnung — den Stadtteil oder die Stadt — wechseln, himmelweit verschieden von der eines Schülers, der seine ganze Jugendzeit in derselben Mittel- oder Kleinstadt oder in demselben Dorfe oder gar in demselben Hause auf dem Lande verlebt. Wo die Bodenständigkeit am tiefsten und echtesten ist, wo das Wesen des Menschen am meisten den Erdgeruch der Heimat an- nimmt und für das ganze Leben behält, ist nicht fraglich. Aber mögen die Dinge und das Leben in der Heimat des einen Schülers auch noch so wenig mit denen des andern verglichen werden können — es kommt daraus an, daß der Schulunterricht das nicht mehr übersehe, sondern in bester Weise ausnutze, was von den Schülern täglich auf dem Schulwege, bei Spiel und Arbeit, auf Spaziergängen und in Mußestunden, in Haus und Straße und sonst angetroffen wird, daß das-beachtet und betrachtet werde, was die Schüler sehen, hören, erleben, erfahren, was mit ihrem Leben in Verbindung steht oder leicht gebracht werden kann, soweit es sich für die Schularbeit verwerten und fruchtbar machen läßt. Daß im Großstadtgewühl unterrichtliche Spaziergänge schwerer ausführbar sind als in einer Kleinstadt, ist klar; es mag sogar ange- nommen und behauptet werden, sie seien gänzlich unmöglich. Aber bietet nicht auch die Großstadt mit dem reichen Leben, den Fabriken, andern gewerblichen Anlagen und ähnlichen Einrichtungen, mit dem vielseitigen Handel und Verkehr, mit den Museen und

10. Bodenständiger Unterricht - S. 58

1913 - Leipzig : Dürr
— 58 — Homberg als einzelner Berg: Spitze. Hochebene, steile und schräge Abhänge, Fuß; Tiefebene, Hügelland. Schönheit der Aussicht. — Höhenzug des Wesergebirges: Kamm, Rücken, Einsenkungen, Er- höhungen, Sättel, Pässe, Quertäler darin. — Wo sind noch Höhen- züge zu sehen? Schweichler Berg, Stukenberg, Teutoburgerwald im Westen, Osten und Süden. Wieder Kamm, Rücken, Einsenkungen usw. darin. — Bergkuppen des Hombergs und der Egge. — Hügelland zwischen Herford und Vlotho. — Schönheit des Ravensberger Landes. Wo liegt der Bismarckturm, der Bornstapel,*) der Winterberg, Vlotho, das Hermannsdenkmal, Detmold, Oerlinghausen, Bielefeld, die Hünen- bürg, die Dietrichsburg bei Melle, Bünde, Lübbecke, Bergkirchen, Minden? Zeigen und Angabe der Himmelsrichtung. Überblick über die Ravens- berger Mulde. — Lage von Salzuflen, Jöllenbeck, Enger. — Blick auf den Lauf der Werre: blinkendes Silberband, auch an den Bäumen der Ufer ungefähr zu verfolgen. Eifenbahnbrücke über die Werre in Schweicheln. — Wo ist die Quelle und die Mündung der Werre? Weser? Aa? des Johannisbaches? der Lutter? der Else? Stand der Sonne. Abstieg an der westlichen Seite des Hombergs. Beachtung des tiefen „Depen"-Tales zwischen Homberg, Mindener- und Eimter- Straße. —Fabrikschornsteine: Fabriken in Herford. Industrie, Land- Wirtschaft. — Kirchen, Schulen. — Lage des Bahnhofs. — Nach- bemerkung: Dieser Spaziergang konnte aus verschiedenen Gründen nicht schon früher ausgeführt werden. Er wird am besten im Sommer oder früh im Herbst gemacht, damit man mehr Zeit hat, um nötigenfalls bei Einzelheiten länger verweilen zu können. Bedingung: Fernsicht. — Manche Beobachtungen waren von denselben Schülern schon bei früheren Ausgängen gemacht, bei diesem Spaziergang also Wiederholungen. Aufgabe der heimatkundlichen Spaziergänge. Die heimatkundlichen Spaziergänge lassen eine Zahl erdkundlicher Grundbegriffe in der Natur selbst gewinnen, geben auch sonst zu viel- fachen heimatkundlichen Beobachtungen, zu Mitteilungen aus Sage und Geschichte der Heimat Veranlassung, lehren Dinge, Zustände, Vorgänge und Veränderungen in der Natur beachten und beobachten, bringen die Schüler an die meisten wichtigen Punkte der Heimat, machen auf ihre wirtschaftlichen Verhältnisse, das mannigfaltige, blühende Fabrikwesen und die Landwirtschaft aufmerksam, vermitteln so auf Grund eigener Anschauung eine gewisse Bekanntschaft mit der engsten Heimat und wollen durch das alles nicht zuletzt auch die Liebe zur Heimat pflegen. *) Manche sagen und schreiben nicht Born-, sondern Bonstapel.
   bis 10 von 184 weiter»  »»
184 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 184 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 4
3 6
4 32
5 92
6 3
7 19
8 7
9 0
10 4
11 2
12 2
13 3
14 1
15 2
16 5
17 0
18 2
19 6
20 0
21 1
22 0
23 0
24 30
25 2
26 7
27 3
28 11
29 10
30 1
31 21
32 0
33 5
34 12
35 0
36 35
37 34
38 4
39 46
40 2
41 4
42 8
43 4
44 0
45 23
46 3
47 1
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 11
2 0
3 5
4 27
5 3
6 3
7 2
8 3
9 30
10 5
11 3
12 8
13 0
14 0
15 12
16 14
17 44
18 0
19 26
20 18
21 5
22 0
23 20
24 1
25 4
26 0
27 1
28 27
29 2
30 0
31 1
32 7
33 1
34 5
35 0
36 22
37 1
38 4
39 14
40 10
41 8
42 4
43 7
44 1
45 30
46 1
47 1
48 4
49 4
50 2
51 4
52 1
53 0
54 35
55 0
56 6
57 2
58 7
59 7
60 3
61 7
62 3
63 1
64 8
65 1
66 2
67 7
68 11
69 4
70 3
71 2
72 19
73 18
74 9
75 2
76 15
77 44
78 4
79 3
80 0
81 2
82 16
83 4
84 0
85 2
86 4
87 37
88 0
89 2
90 1
91 12
92 45
93 0
94 68
95 2
96 7
97 3
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 82
1 41
2 9
3 46
4 12
5 39
6 16
7 49
8 1
9 34
10 30
11 10
12 106
13 14
14 12
15 2
16 25
17 57
18 23
19 61
20 0
21 33
22 0
23 0
24 9
25 52
26 18
27 0
28 4
29 32
30 30
31 16
32 7
33 83
34 10
35 41
36 4
37 0
38 4
39 90
40 26
41 6
42 9
43 51
44 42
45 5
46 14
47 21
48 18
49 9
50 90
51 79
52 128
53 2
54 132
55 26
56 8
57 15
58 15
59 64
60 42
61 21
62 33
63 2
64 5
65 33
66 10
67 45
68 4
69 0
70 37
71 23
72 31
73 30
74 5
75 17
76 9
77 28
78 12
79 21
80 45
81 192
82 13
83 2
84 8
85 1
86 14
87 8
88 29
89 20
90 4
91 58
92 0
93 42
94 5
95 16
96 5
97 31
98 13
99 36
100 87
101 0
102 92
103 42
104 3
105 26
106 9
107 13
108 0
109 3
110 37
111 34
112 10
113 4
114 20
115 13
116 23
117 8
118 16
119 26
120 5
121 77
122 21
123 40
124 46
125 25
126 22
127 37
128 14
129 35
130 4
131 56
132 20
133 5
134 2
135 0
136 143
137 3
138 1
139 7
140 57
141 21
142 52
143 35
144 15
145 32
146 0
147 15
148 53
149 1
150 27
151 22
152 42
153 4
154 104
155 31
156 25
157 30
158 22
159 4
160 3
161 11
162 0
163 0
164 1
165 13
166 18
167 12
168 24
169 25
170 21
171 33
172 67
173 30
174 11
175 61
176 51
177 26
178 2
179 19
180 2
181 7
182 40
183 227
184 5
185 1
186 5
187 9
188 20
189 0
190 2
191 20
192 17
193 3
194 9
195 0
196 97
197 23
198 20
199 57