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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 168

1913 - Leipzig : Hahn
168 Aus dem Hauswerke entwickelte sich nach und nach das Lohn- werk. Noch heute ist dieses in den Alpenländern die vorherrschende Betriebsweise auf dem Lande. Der steirische Schriftsteller Peter Nosegger sagt: „Die Bauernhandwerker — der Schuster, der Schneider, der Weber, der Böttcher — sind in vielen Alpengegenden eine Art Nomaden- volk. Sie haben wohl irgendeine bestimmte Wohnung, entweder im eigenen Häuschen oder in der gemieteten Stube eines Bauernhofes, wo ihre Familie lebt, wo sie ihre Sonn- und Feiertage zubringen; am Montagmorgen aber nehmen sie ihr Werkzeug auf den Rücken oder in die Seitentaschen und gehen auf die Stör, d. h., sie gehen auf die Arbeit und heimsen sich im Bauernhöfe, wohin sie bestellt sind (und von dem sie auch alle zur Herstellung der gewünschten Güter nötigen Rohstoffe erhalten), so lange ein, bis sie die bestimmte Arbeit, den Hausbedarf, verfertigt haben. Dann wenden sie sich wieder zu einem andern Hofe." Wir erkennen leicht aus diesem Beispiele den Unterschied des Lohnwerkes vom Hauswerke: während seither beim Hauswerke alle gewerbliche Technik in enger Verbindung mit dem Grundbesitze und der Herstellung der Rohstoffe ausgeübt wurde, löste sich nunmehr der geschickte Hauswerkarbeiter von dieser Verbindung ab und begründete gerade auf seine Geschicklichkeit eine eigene, vom Grund- besitz allmählich unabhängig werdende Existenz. Aber er hat bloß sein einfaches Werkzeug, kein eigentliches Betriebskapital. Er betätigt daher seine Kunst immer an fremdem Rohstoff, den ihm der Erzeuger des Rohstoffes liefert. Zuweilen ging und geht der Lohnwerker nicht ins Haus des Konsumenten, sondern er hat eine eigene Betriebsstätte, und es wird ihm der Rohstoff hinausgegeben, für dessen Bearbeitung er Lohn erhält, wie dies z. B. beim Leinweber, beim Müller, beim Lohn- bäcker auf dem Lande der Fall ist. Aus dem Lohnwerke entstand im Mittelalter das eigentliche Handwerk. Anfänglich erfolgte die Rohstofflieferung noch durch die Besteller selbst, und dies dauerte in vielen Fällen noch Jahrhunderte hindurch fort, auch als der Besteller den Rohstoff nicht mehr in eigner Wirtschaft erzeugte, sondern ihn kaufen mußte, wie das Leder für den Schuster, das Tuch für den Schneider. Nur sehr langsam bürgerte es sich ein, daß der Meister den Rohstoff selbst besorgte, anfangs bloß für die ärmeren Kunden, später auch für die vermögen- deren. So entstand das Handwerk in dem Sinne, in dem es heute gewöhnlich verstanden wird; neben ihm aber erhielt sich noch lange das Lohnwerk, und in manchen Gewerben, so z. B. bei den Bauhand- werkern, Schneidern und Schneiderinnen, hat sich das Lohnwerk bis auf die Gegenwart erhalten. Wodurch sich aber das eigentliche Hand- werk vom Lohnwerk und der Fabrik unterscheidet, das erkennen wir, wenn wir uns die Arbeit eines bestimmten Handwerkers vorstellen. Der Schuster bezieht vom Gerber das Material zur Anfertigung seines Kunstproduktes selbst; er fertigt mit seiner Hände Arbeit und mit dem ihm selbst gehörenden Werkzeuge die Ware und verkauft den fertigen

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 190

1913 - Leipzig : Hahn
190 weise tragen die Bemühungen unserer Fabrikanten auch ihre Früchte. Der deutsche Maschinenschuh konkurriert heute bereits mit Erfolg auf dem Weltmarkt, und es ist nach den bisherigen Erfahrungen begründete Aussicht vorhanden, daß die Ausfuhr sich stetig weiter entwickeln wird. Nur müßen unsere Fabriken im eigenen Interesse streng darauf halten, nur wirklich gute Ware zu liefern; gerade bei dem Schuhwerk, dessen wirklicher Wert oder Unwert von dem Laien fast allein erst im Gebrauch zu erkennen ist, ist unbedingte Solidität die Vorbedingung jedes dauernden Erfolges. Wesentlich mitwirken kann hierbei aber das Publikum selbst. Sein Bestreben, so billig wie möglich zu kaufen, zieht eine unsolide Fabrikation groß und befördert vor allem die Einfuhr ausländischer „Schund- wäre". Daß aber allzu billiges Schuhwerk immer das teuerste ist, lernten unsere Eltern bereits unter der Herrschaft des alten Schuhmachermeisters einsehen, wir selbst sollten den bewährten Grundsatz auch den Schuhfabriken gegenüber zu Recht bestehen lassen. ^3 Don Spt.lberg. 85. Liverpool und Manchester. Was der Fremde in Liverpool vor allem sehen will und sehen muß, sind der Fluß, der Hafen und die Docks. So geringe Zeit uns auch zur Verfügung steht, wir eilen, um wenigstens einen Eindruck von den Hauptzügen der Stadt mit- zunehmen. Ungeheuer ist der Fluß oder vielmehr der Meeres- arm, den der Mersey darstellt. Auf der breiten Wasserfläche kommen sie alle hereingedampft und gesegelt, die Dreimaster aller Völker, die englischen Küstenfahrer, die Kohlenschiffe von Wales und Lancaster, die Dampffähre von dem gegenüber- liegenden Birkenhead, dazwischen zierliche Ruder- und flinke Segelboote, elegante Jachten und nicht selten auch ein englisches Kriegsschiff. Doch wenn die Flut zurückgeht, dann werden wir Hunderte von Fahrzeugen aller Art, die meisten mit den Maschinen und Fabrikaten Birminghams und Sheffields, den Geweben Manchesters und Bradfords beladen, den Hafen ver- lassen sehen. Hohe Häuserreihen, Speicher und Warenhäuser ziehen sich an diesem entlang, in ihm ein unabsehbarer Masten- wald. Hier sind wir an den Docks, wohl den großartigsten der Welt, die sich, 58 an der Zahl, etwa 12 km lang endlos von Nord nach Süd hinziehen. In diesen vorzüglichen Anlagen besteht der Wert des Hafens, sie sind die große Quelle von Liverpools immer wachsendem Reichtum. Welche erstaunliche Menge von Gütern aller Art hier ein- und ausgeladen werden, welchen Wert die Einfuhr und Ausfuhr dieses Welthafens dar- stellt, entzieht sich jeder Schätzung; beläuft sich doch die Einfuhr eines einzigen, freilich auch des Hauptartikels, der Baumwolle, auf jährlich über 300 Millionen Kilogramm. Werfen wir, nachdem wir von der auf hoher Brücke

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 223

1913 - Leipzig : Hahn
223 andere machen sich fertig zur Abreise. Unaufhörlich keuchen die Dampfwinden an Bord der Dampfer, aus drei Luken zugleich werfen sie Baumwolle, Wolle, Felle, Kleesaat, Getreide, Tabaksfäsfer, Ballen, Kisten usw. her- vor, und schon sehen wir unten, dicht über der Wasserlinie andere Mann- schaften beschäftigt, westfälische Kohle einzuladen; denn die Belastung muß immer möglichst gleichmäßig bleiben. Hundert Schritte weiter liegt ein anderer Dampfer, der in wenigen Stunden den Hafen verlassen will. Eben wird die letzte Hand an die Überladung der Güter aus dem langseits des Schiffes haltenden Eisen- bahnzuge gelegt; Zuckerkisten, Spritfäsfer, Ballen und Kisten mit Chemnitzer Strumpfwaren, Lausitzer Tuchen, Berliner Wäscheartikeln, Barmer Litzen, Krefelder Seidenstoffen, Stuttgarter Trikots, Nürnberger und Sonneberger Spielwaren fliegen noch an Bord, wo hundert rüstige Hände sie in Empfang nehmen und verstauen. Schon kommt der Extrazug mit den Zwischendeckspaffagieren, fünfhundert, ja sechshundert Menschen steigen heraus und klettern, beladen mit ihren Habseligkeiten, die schwanke Schiffstreppe hinan, wo alles zu ihrem Empfange vorbereitet ist und eine militärische Ordnung es ermöglicht, jeden Ankömmling sofort aus den für ihn geeigneten Platz zu schaffen. In langen Reihen stehen die Kojen da, Matratze und Wollendecke auf jeder Schlafstätte, Rettungsgürtel unter jedem Kopfkissen. Endlich ist alles untergebracht, die Seeleute haben wieder allein das Regiment auf Deck, wo alles zur Abreise klar gemacht wird. Da kommt noch der letzte Extrazug mit den Kajüts- paffagieren; ihrer sind nicht so viele, auch sie werden bald übernommen. Damit ist endlich auch der Augenblick gekommen, wo die Flut hoch genug gestiegen ist, daß die Hafenschleusen geöffnet werden können. Ein kleiner kräftiger Schlepper spannt sich vor das im langsamen Tempo so unbehilfliche Riesenschiff, und unter lautem Hurra derer an Bord und der Zurück- bleibenden, unter Hüteschwenken und Abschiedstränen geht es aus dem Hafen auf die Reede, wo die Schraube des Dampfers sich in Bewegung setzt und dieser bald am Horizonte verschwindet. Manchmal bleibt es nicht bei einem Dampfer; einer geht nach Neuyork, ein zweiter nach Baltimore folgt, vielleicht sogar ein dritter nach Galveston, ein vierter nach Süd- amerika; einer der kleinen Englandfahrer gesellt sich Wohl auch noch dazu. Auf der Reede liegen schon wieder heimgekommene Schiffe, die den letzten Schritt in den sicheren Port machen müssen. So bietet sich dem Auge des Fremden ein buntes und interessantes Bild dar, und auch wer es oft gesehen, pflegt doch zu verweilen, bis die Ebbe beginnt und die Schleusen wieder geschlossen werden. Nach Westermanns Monatsheften. 98. Die Weltpo». Aus meinen ftühesten Kinderjahren ist mir eine Erinnerung geblieben, die jedesmal in meiner Seele auftaucht, wenn ich von einem Briefe aus Amerika sprechen höre. Damals kam nämlich in das Haus meiner Eltern
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