Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
Der Frhjahrsfeldzug. Napoleons Siege bei Gro-grschen und Bautzen. Waffenstillstand. Verhand-lungen in Prag; sterreich-Ungarn erklrt an Napoleon den Krieg. Ter Herbstfeldzug. Siege der Nordarmee bei Gro-beeren und Bennewitz (Blow), der Schlesischen Armee (Blcher) au der Katzbach. Die Bhmische Armee (Schwarzenberg), bei Dresden geschlagen, siegt bei Kulm und Mollendorf (Kleist). Die Schlesische Armee berschreitet die Elbe bei Wartenburg (Jorck). 1813 Die Vlkerschlacht bei Leipzig. Wachau und Mckern; 16. und 18. Probstheida. Napoleon geht der den Rhein zurck; Oktober Auflsung des Rheinbundes. 1814 I Feldzug der Verbndeten in Frankreich. Blchers Rhein-bergang (1. Januar) und Sieg bei Laon. Einnahme von Paris, Napoleon dankt ab und erhlt die Insel Elba. Wiederherstellung des Knigtums in Frankreich. Erster Pariser Friede. 1814-1815 Der Wiener Kongre. 1866). Der Deutsche Bund (1815 Napoleon kehrt nach Frankreich zurck und stellt das Kaisertum wieder her. Bei Ligny siegreich, wird er bei Belle-Alliance (Waterloo) von Blcher und Wellington entscheidend geschlagen. Zweite Einnahme von Paris. Napoleon wird auf die Insel St. Helena gebracht. Zweiter Pariser Friede.

2. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

3. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

4. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

5. Bodenständiger Unterricht - S. 101

1913 - Leipzig : Dürr
— 101 — Der bodenständige Unterricht wird dies Verhältnis völlig umkehren: das Aufsuchen, Zeigen, Betrachten und Besprechen der Dinge wird die Hauptsache werden; dem Wortunterricht, der sich an die unmittelbare Anschauung anzuschließen und, soweit er in einem Unterrichtsraum stattfindet, die allerbesten Veranschau- lichungsmittel zu gebrauchen hat, wird man die Aufgabe dahin be- schränken, daß er im wesentlichen nur noch das zu erklären und darzustellen hat, was die Sinne, besonders die Augen, wahrnehmen und wahrgenommen haben. Die Sache wird nicht mehr das Wort, sondern das Wort wird die Sache erklären! Dies Verhältnis, daß die Sache der Zweck, das Wort aber nur ein Mittel zu diesem Zwecke wird, ist das natürlichste; denn immer war erst die Sache da, dann erst das Wort; und es ist für den Ertrag der Schularbeit das fruchtbarste, weil es den Grundsatz des „anschaulichen Unterrichts" am besten durchführt. Dadurch aber bewirkt der bodenständige Unterricht eine bessere Erfüllung der oft erhobenen und nie bestrittenen Forderung, daß, wie alle Unterrichtsarbeiten, so auch die mündlichen und schriftlichen Leistungen echt und wahr sein sollen. Das sind sie aber doch erst dann, wenn die Schüler nicht mehr gezwungen sind, das wiederzugeben, was ihnen vorgetragen und ein- geprägt worden ist, was sie also nur — häufig mehr oder weniger unverstanden — nachsprechen und nachschreiben, sondern wenn sie geben, was aus der Fülle ihres Anschauungsschatzes zum Ausdruck drängt, wenn sich also die Schule bei den mündlichen und schrift- lichen Übungen stetig des Wortes erinnert: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Der bodenständige Unterricht, der seine Stoffe der nächsten Um- gebung entnimmt, läßt am ersten und am meisten an die Stelle der künstlich herausgepreßten Scheinleistungen Ursprünglichkeit, Natür- lichkeit, Wahrheit treten. In wieviel Schulen führt heute der Unterricht in der Natur- geschichte dazu, daß die Schüler die naturwissenschaftlichen Dinge der engsten Heimat auch nur einigermaßen, um nicht zu sagen gut und gründlich, kennen lernen?

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
England. 19 2. England. Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast. 9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten. Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien". Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach. Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen. 2*

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
Der Sturz Preuens. 121 der preuischen Waffen. Er hatte, von drei feindlichen Korps verfolgt, Lbeck erreicht und hoffte, sich hier halten zu knnen, bis er von der See her Hilfe erhielte. Aber die Stadttore wurden noch an demselben Tage genommen. Blcher zog sich nach erbittertem Straenkampfe bis Ratkau zurck, wo er kapitulieren mute, weil er keinen Bissen Brot und keinen Schu Pulver mehr hatte". Die Festungen bis zur Oder hin. Erfurt, Spandau, Stettin, Kftriu, Magdeburg und Glogan, ergaben sich ohne nennenswerten Widerstand. Der Staatsorganismus setzte das unmittel-bare Eingreifen des Knigs voraus; gewohnt, nichts ohne Befehl zu tun, waren die Kommandanten ratlos, als die Anweisungen aus Berlin aus-blieben. Brger und Regieruug hatten miteinander wenig Fhlung. Durch entschlossene Verteidigung zeichneten sich spter aus Kolberg unter dem neuen Kommandanten Gneisenau, Graudenz unter Courbiere, Dauzig unter Kalck-reuth und die oberschlesischen Festungen (auch Glatz unter Graf Gtzen). 71. Der Krieg des Jahres 1807. Der Friede zu Tilsit. Im November bot Napoleon dem Könige einen Waffenstillstand an; dieser be-schlo aber, den Widerstand fortzusetzen, im Vertrauen ans die Unter-sttznng der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilfe. Er flchtete mit feiner Familie nach Knigsberg, spter nach Memel. Napoleon lie sogleich die Polen in den neuerworbeueu preuichen Provinzen aufwiegeln und nahm groe Aushebungen unter ihnen vor. Der Kurfürst von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, schlo mit ihm Frieden, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel. Noch vor Ablauf des Jahres 1806 wurden die ersten Treffen zwischen Russen und Franzosen geliefert. Am 7. und 8. Februar 1807 hielt das russische Heer unter Bennigsen, auf dessen rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Eylan zwei Tage laug den franzsischen Angriffen stand; als es das Schlachtfeld rumte, mute auch der Kaiser bis an die Weichsel znrckgehn. Der Krieg erlahmte nun von selbst; nur der Festungskrieg wurde weitergefhrt. Dauzig, Schweidnitz und Neie fielen in den nchsten Monaten den Franzosen in die Hnde. Als die Schlacht bei Preuisch-Friedland am 14. Juni mit einer vollstndigen Niederlage der Ver-bndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einem Floe der Memel bei Tilsit kamen die beiden Kaiser zu-sammeu. Zu ihrer Unterredung wurde Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugelassen. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln; denn Preußen follte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei dem Kaiser konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und der dritten Teilung Polens, d. h. mehr als die Hlfte seines bisherigen Besitzstandes. Er

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 124

1911 - Breslau : Hirt
124 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. reichische Hauptheer in Bayern ein, wurde aber bei Eckmhl, in der Nhe von Regensburg, hauptschlich mit Rheinbuudstruppeu von Na-poleon geschlagen und zum Rckzge nach Bhmen gentigt, Wien wurde aufgegeben. Bei dem Versuche, die Donau in der Nhe der Orte Aspern und Eling zu berschreiten, erlitt Napoleon am 21. und 22. Mai eine erste vollstndige Niederlage und zog sich nach der Insel Lobau zurck. Leider ntzte der Erzherzog Karl seinen Sieg zu wenig ans. Als Napo-leon im Juli, verstrkt durch die italienische Armee seines Stiefsohns, den bergang wiederholte, schlug er in der Schlacht bei Wagram den Erz-Herzog Karl entscheidend, so da ein Waffenstillstand zu Znaim geschlossen wurde. Im Wiener Frieden (1809) verlor sterreich 113000 qkm mit 31/2 Millionen Einwohnern. Salzburg und das Jnnviertel sielen an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau, ein Teil von Ost-galizien an das mit Frankreich verbndete Rußland, das Land sdlich der Sau nebst Villach bildete mit Jstrien, Dalmatien und den Jonischen Inseln den Staat der Sieben illyrischen Provinzen, angegliedert an das Knigreich Italien. Im Wiener Frieden hatte man die Tiroler preis-gegeben. Diese hatten sich unter Andreas Hofer, dem Sandwirt aus dem Passeier Tal, dem Kapuziner Haspinger und dem Scharfschtzen Speckbacher aus eigener Kraft gegen die ihnen tiefverhate Herrschaft der Bayern erhoben^ ihre Truppen wiederholt am Jselberge bei Innsbruck und am Brenner-geschlagen und dreimal (im April, Mai und August) das Land befreit. Nach dem Wiener Frieden ergriff Andreas Hofer, dem schon die Amnestie zugesagt worden war, auf eigene Faust wieder die Waffen. Nachdem er unglcklich gekmpft hatte, flchtete er zwei Monate lang in den Bergen von einem Versteck ins andere, wurde endlich verraten, gefangengenommen und 1810 auf Befehl des Vizeknigs Eugen von Italien in Mantna erschossen. Der grere Teil Tirols wurde jetzt zu Italien und Jllyrien geschlagen. Auch in Norddeutschland kam es damals schon zu einzelnen Er-Hebungen. Beim Ausbruche des Krieges zwischen sterreich und Frankreich sammelte der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des bei Auerstdt verwundeten, unglcklichen Fhrers der pren-ischen Armee, in Schlesien und in Bhmen ein Korps, das er die schwarze Schar der Rache" nannte, und unternahm von Zittau aus einen khnen Streifzng durch Mitteldeutschland. Nach dem Waffenstillstnde schlug er sich mit etwa 2000 Mann zwischen verschiedenen feindlichen Korps durch Braunschweig und Hannover bis zur Weser durch, wo er auf englischen Schiffen eine Zuflucht fand. Der Major Ferdinand von Schill, der sich in dem Feldzuge 1806 und bei der Verteidigung Kolbergs ausgezeichnet und ein Husarenregiment erhalten hatte, verlie mit etwa hundert Mann seines Regiments seine Garnison Berlin, um auf eigene Faust Krieg zu führen. Unterwegs ver-strkte sich sein Korps durch Freiwillige. In der Nhe von Magdeburg

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
Die Reformen in Preußen. 125 erfocht er einen Vorteil der die Feinde, wurde aber dann bis nach Stralsund zurckgedrngt und fiel hier in einem Straengefecht mit dnischen und hollndischen Truppen. Elf gefangene Offiziere seines Korps wurden in Wesel erschossen. Ebensowenig glckte der Aufstand des Freiherrn von Drnberg in Hessen. 74. Napoleon auf der Hhe seines Glckes. Im April 1810 lie sich Napoleon von Josephine Beanharnais scheiden und heiratete, um die mangelnde Legitimitt zu ersetzen, Marie Luise, die Tochter Franz' I. von sterreich. Im folgenden Jahre wurde ihm ein Sohn geboren, dem er den Titel eines Knigs von Rom verlieh. Er stand damals auf der Hhe seiner Macht und seines Glckes. Im Jahre 1810 vereinigte er den Kirchenstaat mit seinem Reiche und lie Pius Vii. nach Frankreich bringen, wo er bis 1814 (zuletzt in Fontaineblean) auszuharren hatte. Um dem Schmuggel mit englischen Waren ein Ende zu machen, verleibte Napoleon Holland, das sein Bruder Louis aufgegeben hatte, Frankreich ein und dehnte dessen Grenzen bis nach Hamburg aus. Frankreich erreichte damals seinen grten Um-fang. Das Kaiserreich umfate Frankreich bis zum Rhein, Norddeutsch-land bis zu einer Linie von der Lippe bis zur Travemuduug und den westlichen Teil Italiens bis an die Grenze Neapels. Es war in 130 Departements eingeteilt und zhlte etwa 44 Millionen Bewohner. Von Frankreich unmittelbar abhngig war der Rheinbund, das Herzogtum Warschau, die Schweiz, die Knigreiche Italien und Neapel, Jllyrien und damals noch Spanien. Frankreich verbndet waren Preußen, sterreich, Dnemark, Norwegen. Frei waren nur die Lnder an den Enden des Erdteils: Portugal, England, Schweden, Rußland und die Trkei. Im Jahre 1809 war das preuische Knigspaar aus Knigs-berg nach Berlin zurckgekehrt und von den Einwohnern mit groer Liebe und Herzlichkeit empfangen worden. Im folgenden Jahre beklagten König und Volk den Tod der edlen Knigin Luise. (19. Juli; s. kuustgesch. Anhang Nr. 65.) Die Reformen in Preußen. Unter dem Drucke der Fremdherrschast wurden in Preußen Re-formen durchgefhrt, deren Notwendigkeit schon lngst erkannt war und die darauf berechnet waren, die schlummernden materiellen und geistigen Krfte der Nation zu wecken und zu strken. Es sind zu scheiden Reformen auf dem brgerlichen und dem militrischen Gebiete. Auf brgerlichem Ge-biete find auseinanderzuhalten drei Zeitabschnitte: die Zeit 1. Steins 18071808, 2. der vier Minister, besonders Altensteins 18091810 3. Hardenbergs seit 1810 (Kanzler bis 1822). Die meisten Reformer waren bezeichnenderweise keine geborenen Preußen, ein Beweis, welche Anziehungskraft ein geachtetes Staatswesen besitzt.
   bis 10 von 199 weiter»  »»
199 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 199 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 5
3 6
4 26
5 88
6 3
7 19
8 7
9 3
10 2
11 2
12 6
13 1
14 1
15 0
16 7
17 0
18 1
19 5
20 0
21 1
22 0
23 0
24 29
25 2
26 2
27 2
28 40
29 3
30 1
31 20
32 0
33 5
34 22
35 5
36 32
37 51
38 4
39 35
40 2
41 3
42 9
43 4
44 0
45 15
46 4
47 0
48 3
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 13
2 0
3 0
4 13
5 3
6 2
7 2
8 3
9 33
10 6
11 0
12 8
13 4
14 0
15 12
16 21
17 55
18 1
19 34
20 20
21 6
22 0
23 23
24 1
25 4
26 2
27 1
28 27
29 29
30 0
31 1
32 5
33 1
34 3
35 1
36 17
37 1
38 2
39 14
40 7
41 7
42 4
43 6
44 5
45 26
46 1
47 1
48 4
49 3
50 1
51 19
52 2
53 0
54 28
55 0
56 7
57 0
58 4
59 9
60 5
61 5
62 3
63 0
64 7
65 1
66 2
67 8
68 10
69 2
70 3
71 3
72 7
73 14
74 12
75 2
76 16
77 45
78 4
79 1
80 1
81 2
82 18
83 5
84 0
85 2
86 4
87 37
88 0
89 3
90 2
91 9
92 32
93 0
94 69
95 2
96 10
97 3
98 7
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 82
1 41
2 9
3 46
4 12
5 39
6 16
7 49
8 1
9 34
10 30
11 10
12 106
13 14
14 12
15 2
16 25
17 57
18 23
19 61
20 0
21 33
22 0
23 0
24 9
25 52
26 18
27 0
28 4
29 32
30 30
31 16
32 7
33 83
34 10
35 41
36 4
37 0
38 4
39 90
40 26
41 6
42 9
43 51
44 42
45 5
46 14
47 21
48 18
49 9
50 90
51 79
52 128
53 2
54 132
55 26
56 8
57 15
58 15
59 64
60 42
61 21
62 33
63 2
64 5
65 33
66 10
67 45
68 4
69 0
70 37
71 23
72 31
73 30
74 5
75 17
76 9
77 28
78 12
79 21
80 45
81 192
82 13
83 2
84 8
85 1
86 14
87 8
88 29
89 20
90 4
91 58
92 0
93 42
94 5
95 16
96 5
97 31
98 13
99 36
100 87
101 0
102 92
103 42
104 3
105 26
106 9
107 13
108 0
109 3
110 37
111 34
112 10
113 4
114 20
115 13
116 23
117 8
118 16
119 26
120 5
121 77
122 21
123 40
124 46
125 25
126 22
127 37
128 14
129 35
130 4
131 56
132 20
133 5
134 2
135 0
136 143
137 3
138 1
139 7
140 57
141 21
142 52
143 35
144 15
145 32
146 0
147 15
148 53
149 1
150 27
151 22
152 42
153 4
154 104
155 31
156 25
157 30
158 22
159 4
160 3
161 11
162 0
163 0
164 1
165 13
166 18
167 12
168 24
169 25
170 21
171 33
172 67
173 30
174 11
175 61
176 51
177 26
178 2
179 19
180 2
181 7
182 40
183 227
184 5
185 1
186 5
187 9
188 20
189 0
190 2
191 20
192 17
193 3
194 9
195 0
196 97
197 23
198 20
199 57