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1. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 17

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 17 — Julius (1578; ein Lustschloß, welches er zu Ehren seiner Gemahlin Hedwig von Brandenburg Hedwigsburg nannte. 4. Die Asse, welche 1 Stunde sö. von Wolfenbüttel liegt, ist ein 6 qkm großer Höhenzug (200 m h,), der mit herrlichen Buchenwäldern bestanden ist. Bon der Asse erzählt man folgende Sage: Ein armer Bauer aus der Umgegend, der die Achse (Asse) seines Wagens zerbrochen hatte, begegnete dem Herrn des Landes. Dieser sagte zu ihm: „Mit der zer- brochenen Achse wirst du auch nicht mehr weit kommen." „Oh!" entgegnete der Bauer, „wenn mir nur alles Land gehörte, das ich noch damit umfahren kann." Der Herr versprach, ihm das Land zu schenken, und nun umfuhr der Bauer noch den ganzen Höhenzug, den er fortan als Eigentum erhielt und „Asse" nannte. Im Jahre 1218 erbaute der Ritter Gunzelin von Wolfenbüttel, der Sohn des ungetreuen Eckbert, die A s s e b u r g, nach welcher sich sein zweiter Sohn Busso Herr v. d. Asseburg nannte. Dieser geriet in Krieg mit dem Herzog Albrecht von Braunschweig und mußte dem- selben nach vierjähriger Belagerung 1258 die Burg abtreten. Man erzählt, die Assebnrger hätten während der Belagerung ihren Pferden die Hufeisen verkehrt untergeschlagen, um die Braunschweiger zu täuschen. Wenn diese meinten, die Besatzung sei weggeritten, und deshalb die Burg angriffen, so wurden sie zurückgeschlagen, und wenn sie dachten, die Assebnrger wären daheim, so holten dieselben Lebensmittel aus der Nachbarschaft. Endlich verriet ein Hirt aus Wittmar dem Herzog die Schliche der Besatzung und erlangte dafür als Belohnung, daß sein Dorf keine Abgaben mehr zu zahlen brauchte. Ein andermal täuschte Busso v. d. Asseburg den Herzog, indem er den letzten Ziegenbock in der Burg schlachten ließ und eine Ziegenkeule, die wie ein Rehbraten zubereitet war, dem Herzog übersandte, damit dieser glaube, Busso habe noch viele Vorräte an Wild. Als nun der Herzog mit seinen Soldaten abzog, weil er meinte, er könne die Burg doch nicht erobern, warf der Koch den abziehenden Braunschweigern höhnend den Ziegenbart über die Mauer nach. Nun erkannten diese, daß sie betrogen waren, kehrten um und eroberten die Burg. Später verpfändeten die Herzöge die Affeburg an die Stadt Brannschweig. Im Jahre 1492 aber ließ der brannschweigische Rat die Burg von der Besatzung selbst in Brand stecken und zerstören, weil die Mauern nicht mehr stark genug waren, um den feindlichen Geschützen bei einer Belagerung zu widerstehen. Seitdem liegt die Burg in Trümmern. (Kalibergwerke bei Neindors und Wittmar). § 6. Braunschweig 1» Lage und Entstehung. Die Stadt Brauuschweig, die Haupt- und Residenzstadt unseres Landes (125000 Ew.), liegt im nördlichen Teile des Herzogtums unter 10'/,» ö. L. und 52° n. Br. zu beiden Seiten der mittleren Oker, da wo das fruchtbare Hügelland nördlich vom Harze in die sandige norddeutsche Tiefebene übergeht. Die Oker teilt sich hier in mehrere Bosse, Kleine Landeskunde. 4. Aufl. 2

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
102 Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 57. 58. Kreuzfahrerstaaten bedrohen. Sobald als Saladin der Herrschaft der Fatimiden in gypten ein Ende gemacht (1171) und sich auch Syrien unterworfen hatte, umklammerte er das Knigreich Jerusalem; der Krieg, der 1187 begann, wurde in demselben Jahre durch eine Niederlage der Christen (bei Tiberias am See Genezareth) entschieden und mit der Er-oberung Akkous und Jerusalems beendet. Die Unglcksnachricht weckte im Abendlande die Kreuzzugsbegeisterung von neuem. Kaiser Friedrich und die Könige Richard I. Lwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich nahmen selbst das Kreuz, der Rotbart (zum zweitenmal in seinem Leben) auf dem Hoftagechristi" zu Mainz. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein. Aber Friedrichs foettn bergang der den Saleph (in Cilicien) fand der Kaiser einen vor-Tod (ii90). ^itmntod (1190). Sein Sohn Friedrich fhrte zwar dasheer zur Belage-rung Akkons weiter, starb aber bald, und die Deutschen traten neben Richard in den Hintergrund. Zwar wurde Akkou zur bergabe gezwungen, aber Jerusalem nicht wieder erobert; nur der Kstenstrich von Joppe bis Akkon wurde den Christen berlassen und der Besuch der heiligen Sttten ihnen zu-gestanden. der den damals gegrndeten Deutscheu Ritterorden vgl. 70. Heinrich Vi. H 58. Heinrich Vi. (11901197). Friedrichs hochstrebender und (U90-1197). ^tkrftiger Sohn Heinrich, der bereits in Abwesenheit seines Vaters die Regierung gefhrt hatte, mute zuerst eine Frstenverschwrung bekmpfen, deren Seele der eigenmchtig aus England zurckgekehrte Heinrich der Lwe war; dieser zerstrte das ihm feindliche Bardowiek. Da geriet Richard Lwenherz, Heinrichs des Lwen Schwager, auf seiner Heimreise aus dem Morgenlande in der Nhe von Wien in die Gewalt des Herzogs von sterreich, mit dem er tdlich verfeindet war. An Heinrich Vi. ausgeliefert und von diesem auf der Burg Trifels (in der Rheinpfalz) gefangen gesetzt, erlangte er nur gegen die Anerkennung der Lehnshoheit des deutschen Knigs die Freiheit wieder. Jetzt unterwarf sich auch Heinrich der Lwe; er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Frieden auf seiner Burg zu Braunschweig, wo er sich damit beschftigte, die alten Lieder und Chroniken der Niederdeutschen zu sammeln, und starb 1195. Heinrichs Nachdem Heinrich Vi. schon auf seinem ersten Rmerzuge die Kaiserkrone Rmerzge, empfangen hatte (1191), gelang ihm auf dem zweiten auch'die Eroberung seines normannischen Erbreiches (1194). Auf der Hhe seiner Macht versuchte er auf dem Reichstage zu Wrzburg (1196) die Personalunion zwischen Deutschland und Sizilien in eine Realunion und das deutsche Wahlreich in ein Erbreich umzuwandeln; allein die Fürsten verhielten sich ablehnend. Zum dritten Male in Italien, rstete er im Geiste seiner Universalpolitik zu einem Kreuzzuge. Aber inmitten weitreichender Entwrfe, die ihn durch die Eroberung des byzantinischen Reiches und der Nordkste Afrikas zum Herrn des Mittelmeeres machen sollten, starb er, 32 Jahre alt, zu Messina und wurde im Dome seiner Residenz Palermo beigesetzt. Ein dreijhriger Knabe, Friedrich, das Kind von Apulien", war sein Erbe.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 105

1912 - Breslau : Hirt
60. 61. Philipp von Schwaben, Otto Iv. und Friedrich Il rung. Da aber die Gegner des staufischen Hauses die Absicht erkennen lieen, einem Welsen die Krone zuzuwenden, stellten die Anhnger der Staufer Philipp als König auf. Dem edeln, feingebildeten und sanftmtigen, wegen seiner Leutseligkeit gepriesenen Staufer trat jetzt ein zwar ritterlich tapfrer, aber leidenschaftlicher und ungebildeter Fürst gegen-ber, der in England erzogen war und darum vielen nicht einmal fr einen Deutschen galt. Es war dies Otto von Braunschweig, Hein-richs des Lwen zweiter Sohn. Die Folge dieser Doppelwahl war ein zehnjhriger Brgerkrieg, aus Bargerkrieg, dem die Kirche und die Fürsten den Gewinn davongetragen haben. Von Otto reich mit Gtern bedacht, erkannte ihn Innozenz Iii. an, verwarf Philipp und bannte ihn. Erst als nach langem Kampfe1 sich der Sieg auf Philipps Seite neigte, verstndigte sich der Papst auch mit ihm. Otto sah sich auf feine Erblande beschrnkt, als Philipp von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus Privatrache in Bamberg ermordet wurde. 61. Otto It. und Friedrich Ii. Nachdem Otto (Iv.) der Zw iv Philipps Mrder die Acht verhngt und sich mit Beatrix, der Tochter des Ermordeten, verlobt hatte, wurde er von den meisten Fürsten aner-kannt. Dem Papste erneuerte er alle Versprechungen, die er ihm während des Brgerkrieges gemacht hatte, und gab damit die dem Könige im Wormser Konkordat noch vorbehaltnen Rechte auf. Au der Spitze eines stattlichen Heeres trat er sodann seinen Rmer- cum zng an, stellte in der Lombardei das im letzten Jahrzehnt schwer er- (12 schttelte Ansehn des Knigtums wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone. Als er aber nach der Krnung die kaiserlichen Rechte in Mittelitalien wider den Willen des Papstes geltend machte und den Normannenstaat als Lehen des Reiches in Besitz nehmen wollte, kam es zwischen ihm und Innozenz zum Bruch. Der Papst sprach den Bann der ihn aus und stellte im Reich in dem jungen Friedrich von Apulieu und Sizilien, seinem Mndel und Lehnsmann, einen Gegenknig aus. Auf diese Nachricht hin kehrte Otto nach Deutschland zurck. Ihm folgte Friedrich Ii., der soeben noch in Palermo Schisse zur Flucht aus Sizilien gerstet hatte, fast auf dem Fue nach. Als Pfafsmkuig" kam er ins Reich, wo Schwaben, die Heimat seines Hauses, ihn zuerst anerkannte; bald darauf wurde er in Mainz zum Könige gekrnt. Die Entscheidung brachte der Krieg zwischen Johann ohne Land von England und Philipp Ii. August von Frankreich. Da Otto zu England hielt, schlo Friedrich ein Bndnis mit Frankreich. Der Sieg der Fran-zosen bei Bonvines (unweit Lille) der Johann und Otto (1214) entschiedbouvmes fr das Knigtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweiten Male (1214)l gekrnt (1215); Otto starb einsam und vergessen auf der Harzburg (1218). i Walter von der Vogelweide klagte in seinen Sprchen der das nationale Unglck.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 229

1912 - Breslau : Hirt
Zeittafel. 229 Die Kreuzfahrerstaaten Edessa, Antiochia, Tripolis und das Knigreich Jerusalem. Die geistlichen Ritterorden der Templer und Johanniter. 11061125 Heinrich V. Sein Gegner Lothar von Snpplinbnrg, Herzog von Sachsen. I Sein Rmerzug. Gefangennahme des Papstes. 1122 Beendigung des Jnvestiturstreites durch das Wormser Konkordat. C. Die Zeit der Hohenstaufen. 11251137 1130 1134 11341320 11381254 11381152 11471149 11521190 11541399 1155 1156 1162 Lothar von Supplinburg. Beginn der Kmpfe zwischen Staufern und Welfen. Kmpfe und Eroberungen im Osten und Norden: Kon-rad von Wettin in Meien, Adolf von Holstein. Otto von Bamberg, der Apostel der Pommern. Roger (Ii.) erhlt vom Papste den Titel König von Sizilien. Albrecht der Br wird mit der Nordmark belehnt. Die Askanier in der Mark Brandenburg. Die Könige aus dem Hause der Hohenstaufen. Konrad Iii. Der zweite Kreuzzug, veranlat durch den Fall von Edessa, gepredigt von Bernhard von Clairvanx, unter-nommen von Konrad Iii. von Deutschland und Lud-wig Vii. von Frankreich. Der Wendenkreuzzug. Eroberung von Lissabon mit Hilfe deutscher Kreuzfahrer; die Anfnge von Portugal. Friedrich I. Rotbart (Barbarossa). Seine (sechs) Rmer-Zge. Das Haus Aujou-Plantagenet in England. Hein-rieh Ii., Schwiegervater Heinrichs des Lwen, auch Herr von halb Frankreich. Kaiserkrnung Friedrichs I. nach Auslieferung Arnolds von Brescia. Rainald von Dassel. Heinrich der Lwe erhlt Bayern zurck; er erobert Mecklenburg und Vorpommern, die Askanier die Mark Brandenburg. sterreich wird selbstndiges Herzogtum; die Glanzzeit der Babenberger. Bhmen wird Knigreich. Zerstrung Mailands. Der Lombardische Stdtebund; Grndung Alessandrias (1167). Papst Alexander Iii. (Roland).

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 Zeittafel. Einnahme von Rom; die Pest im Heere. Rainald von Dassel f. 1176 Friedrich wird bei Legnano geschlagen. Friedensschlsse zu Venedig (1177) und Konstanz (1183). 1180 Heinrichs des Lwen Sturz. Zersplitterung seiner Macht: Bayern kommt an die Wittelsbacher, Westfalen an den Erzbischos von Kln, (Ost-) Sachsen (Wittenberg) an Bernhard, den Sohn Albrechts des Bren. Vermhlung König Heinrichs mit Konstanze, der Erbin von Sizilien. 11891192 Der dritte Kreuzzug, veranlat durch die Eroberung Jerusalems (Saladiu, 1187), unternommen von Friedrich Rotbart (f 1190 im Flusse Saleph), Philipp Ii. August von Frankreich und Richard I. Lwenherz von England. Einnahme Akkons; Grndung des Deut-scheu Ritterordens. Heinrich Vi., seit 1194 zugleich König des normanni-schen Reiches. Richard Lwenherz sein Gefangener. Tod Heinrichs des Lwen zu Braunschweig (1195). Doppelwahl in Deutschland: Philipp von Schwaben (bis 1208) und Otto (Iv.) von Braunschweig (bis 1215, t 1218). Papst Innozenz Iii. Der vierte Kreuzzug. Das Lateinische Kaisertum in Konstantinopel (bis 1261). Die Schwertbrder in Liv-land. Sizilien, Aragon, England (Johann ohne Land) ppst-liehe Lehen. Die Albigenserkriege in Frankreich. 1214 Schlacht bei Bonvines. 1215 Die vierte Lateransynode. Magna charta libertatum in England. Die Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner. Die Angustiner-Eremiten. 12151250 Friedrich Ii. 1227 Schlacht bei Bornhved; Ende der dnischen Herrschaft der die deutsche Ostseekste. 12281229 Der fnfte Kreuzzug, unternommen von Friedrich Ii. Papst Gregor Ix. Hermann von Salza. 12301283 Der Deutsche Ritterorden erobert Preußen. (Marien-brg seit 1309 Sitz des Hochmeisters.) 1235 Reichstag zu Mainz. Landfriedensgesetz. Anerkennung der frstlichen Landeshoheit durch den Kaiser. Aus-shnung mit den Weifen. 11901197 1198 11981216 12021204

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 237

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen. 237 1190-1197 13. Jahrhdt. 1. Hälfte. 1198-1216 1202-1204 1215 1215-1250 1235 1227 Das 13. Jhdt. von England nehmen teil am dritten Kreuzzug. Friedrich stirbt. Akkon erobert. Vorbereitung der Gründung des Deutschherrenordens. Heinrich Vi. zugleich König von Sizilien. „Deutscher" Kreuzzug. Zeit Innozenz' Iii. und Friedrichs Ii. Innozenz Iii. Oberherr der Christenheit. Im deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. nimmt er das Recht der Entscheidung bei zwiespältiger Wahl in Anspruch. Auf dem vierten Kreuzzuge wird das griechische Kaisertum in Konstantinopel beseitigt, ein lateinisches Kaisertum errichtet. Venedig wird Vormacht am Mittelmeer. Das große Laterankonzil. Kriege gegen die Waldenser und Albigenser in Südfrankreich. Franz von Assisi und der Spanier Dominikus gründen die nach ihnen benannten Mönchsorden. Friedrich Ii. Der fünfte Kreuzzug. Gesetzgebung in Sizilien. Die Landeshoheit der deutschen Fürsten wird anerkannt. Landfriedensgesetz. Aussöhnung der Welfen und Hohenstaufen. Der Sachsenspiegel. Kampf gegen die Lombarden und den Papst. Schlacht bei Cortennova. Innozenz Iv. erklärt Friedrich auf der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt. Friedrich bestreitet das oberherrliche Recht des Papstes in weltlichen Angelegenheiten. Beginn des Abfalls in Deutschland. Gegenkönige. Ende der deutschen Herrschaft in Italien. Ende des Kaisertums. Untergang der Hohenstaufen (Manfred, Konradin) in Neapel und Sizilien. (Schlachten bei Benevent und Sknrkola.) Karl von Anjou. Siziliauische Vesper (1282). Die Schlacht bei Bornhöved beendet die Herrschaft Waldemars Ii. über die Ostseeküste. Die Blütezeit der deutschen Kolonisation im Norden und Osten. Die Assanier in der Mark, die Piasten in Schlesien. (1241 die Schlacht auf der Wahlstatt gegen die Mongolen.) Der Schwertorden in Livland, der Deutsche Ritterorden in Preußen. Der Hochmeister Hermann von Salza. Zeit zahlreicher Städtegründungen in Deutschland.

7. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 91

1864 - Hannover : Hahn
91 den, brach unmittelbar nach jenem Krönnngsakte ein Aufstand der Römer gegen die Deutschen ans, und in der dabei entstandenen Verwirrung, in welcher der unvorbereitet überfallene Kaiser schon unter sein Pferd gerathen war, rettete Heinrich der Löwe durch persönliche Entschlossenheit und Tapferkeit seinem Herrn nicht nur das Leben, sondern vereitelte auch hauptsächlich das ganze Unter- nehmen. Dadurch zum innigsten Dank gegen den Welfen verpflichtet, war der Kaiser um so mehr geneigt, dessen politische Stellung in Deutschland sofort nach der Rückkehr vom italischen Zuge vollstän- dig zu ordnen. Zwei deutsche Reichsfürsten, Hartwig, Erzbischof von Bremen, und Heinrich Jasomirgott hatten durch ihr Ausblei- den ihre Pflichten gegen das Reich nicht erfüllt. Ein ernstes Ge- richt erging daher über sie. Der Vortheil sollte ans Heinrich des Löwen Seite sein. Hartwig ward seiner Reichsleben für verlustig erklärt (Schlösser zu Harburg, Bremervörde, so wie Freibnrg und Stade) und diese jenem zugesprochen. Konnte nun auch der Kirchenfürst vorerst bei Ausführung dieses Urtheils der Macht des Herzogs nicht widerstehen, so behielt er doch das Andenken an diesen Verlust wohl im Gedächtniß, um sich dafür zu anderer ge- legener Zeit an seinem Gegner zu rächen. Heinrich hatte zwar etwas Land, aber nur einen grimmigeren Feind gewonnen. Trotz ganz gleichen Vergehens gegen das Reich hatte Heinrich Jasomirgott schon wegen seiner nahen Verwandtschaft mit dem Kaiser mehr Aussicht ans vorthcilhaftere Ausgleichung. Auf dem Reichstage zu Regensburg, 1156, geschah diese. Heinrich der Löwe erhielt Baiern zurück; nun ward die östliche Mark und die dazu gehörigen Grafschaften diesseits der Ens unter den vortheil- haftesten Bedingungen in ein neues Herzogthum zusammengefaßt und dieses seinem Stiefvater übergeben*). Weitere Eroberungen nach Osten waren ihm nicht nur erlaubt, sondern er war gradezu darauf hingewiesen. Als Beschützer der Ostgränze Deutschlands gegen die alten Angriffe der Ungarn brauchte er amtlich dem Reiche hier nur freiwillig mit seiner Heermacht zu dienen; alle Lehne des Reichs innerhalb seiner Stellung sollten ihm zufallen oder von ihm genommen werden zur Hebung der eignen Macht; alle Gerichte, auch die zu Hals und Hand, gehen von ihm aus, ') Dipl, de 1156, Orig. Guelph. Iii, p. 460.

8. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 97

1864 - Hannover : Hahn
97 Kaiser den Herzog fußfällig gebeten haben soll, ihn nicht in dieser Noth zu verlassen, — jedoch vergeblich; Heinrich der Löwe zog mit seinem Heertheil nach Hallst. Der Krieg verlief für den so geschwächten Kaiser unglücklich; am 29. Mai 1176 verlor er die Schlacht bei Lignano, entging kaum der Gefangenschaft, und mußte mit dem Pabste und den Städten Italiens einen Frieden schließen, der alle Pläne der Hohenstaufen m jenem Lande, die ans unumschränkte Herrschaft gerichtet waren, vernichtete. Was hier verloren war, sollte bei den Besitzungen des Welstn- sürsten in Deutschland wieder eingebracht werden. Kaum war Friedrich wieder in Ruhe und hatte im Juli 1178 zu Arles die burgundische Krone empfangen, so ward Heinrich dreimal, nach Worms, Magdeburg und Goslar, vorgeladen, um sich wegen seines angeblichen Treubruchs zu verantworten. In Würz- burg, 1180, geschah endlich ein Spruch auf Erlegung einer Strafe von 5000 Mark Silber; als Heinrich auch hier nicht erschien, ward über ihn zu Gelnhausen die förmliche Reichsacht ausgesprochen, 13. April 1180, und ihm beide große Reichslehen abgesprochen. Baiern formte am wenigsten gehalten werden; es ging sofort in die Hände der bisherigen Verwalter desselben, Markgrafen von Wittelsbach, über. Das Herzogthum Sachsen ward getheilt; den westlichen Theil (Westphalen) erhielt der Erzbischof von Cölln, den östlichen bekam Bernhard von Askanien, Sohn Albert des Bären, welcher Lauenburg baute und den Titel: Herzog von Sachsen ganz besonders führte, ihn aber an eine ganz andere Gegend heftete. Heinrich der Löwe, welcher in seinen Herzogthümern die Geistlich- keit übersah, und ihr nicht allzuviel schenkte, hatte, als er erst Wider- stand gegen obiges Urtheil versuchte, an ihr keine Hülfe, eher Feinde. Auch war er gegen seine großen weltlichen Vasallen stets der entschiedene Herr und Gebieter. Daher fand sich leicht eine Ver- bindung weltlicher und geistlicher Fürsten, welche nach dem erfolg- ten Reichsachtsspruche Zugriffen, um von der Haut des Löwen zu prosttiren. Am weitesten verzweigte sich das Bündniß, das bereits 1178 der Erzbischof von Cölln und der Bischof von Halberstadt, mit Zuziehung einer großen Anzahl weltlicher Dynasten schlossen"). *) *) Wigand, Archiv Vi. p. 287. — quia non sumus canes muti non valentes latrare, halberstadensis ecclesia, quae hactenus mammis regum 7

9. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 26

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
26 Erstes Buch. Zweiter Abschnitt. loben; dann ernannte er in den Voigten Heinrich von Lüneburg und Ekbert von Braunschweig zwei treue Rather für seine Mathilde, die in der letzt- genannten Stadt zurückblieb, und wählte den Erzbischof Wigmann von Magdeburg zum Aufseher über ganz Sachsen. Nachdem der Herzog auf solche Art für das seiner Leitung anvertraute Volk gesorgt hatte, schied er aus Braunschweig, gefolgt von einer glanzenden Schaar von Edlen und hohen Geistlichen, welche, gleich ihm, durch diese Betfahrt die Sünden ih- res Lebens zu tilgen hofften. Im Anfänge des Jahres 1172 zog Heinrich der Löwe in Regensburg ein, begab sich von hier, verstärkt durch eine be- deutende Zahl seiner bairischen Vasallen, nach Wien, wo er am Grabe sei- ner Mutter Gertrud betete, und fuhr sodann mit einem Theile seiner Ge- nossen den Donauftrom hinab, wahrend die Pferde das Ufer entlang ge, führt wurden. Nachdem er gastlich vom König Stephan von Ungarn be- wirthet war, setzte man die Wasserfahrt fort; ob auch, von einem Wirbel erfaßt, das Schiff des Herzogs strandete, also daß er selbst mit Günzel von Schwerin und Jordan von Peina mühsam dem Wellentode entging, fuhr doch Heinrich den Strom noch weiter, bis er bei Brandeis die griechische Grenze erreichte. Von hier zog man in größter Vorsicht, immer zum Wi- derstande bereit, durch den großen Bulgarenwald, von räuberischen Feinden umschwärmt, mit der Wildniß und dem Mangel an Lebensmitteln kam- pfend. Am stillen Freitage 1172 ritt die kühne Schaar in das Thor von Conftantinopel ein. Alsbald sandte der Herzog dem Kaiser Emanuel die aus Sachsen mitgebrachten Geschenke, Pferde und Waffen, Leinwand und Prachtgewänder. Freundlich wurde er von dem im vollsten Kaiserglanze thronenden Beherrscher des Landes empfangen, der über die Gelehrsamkeit des Abtes Heinrich von Braunschweig staunte. Beim Abschiede beschenkte Emanuel seine Gäste mit Pelzwerk und Mänteln von Sammet, und ließ dem Herzoge ein eigenes mit jedem Bedarf ausgerüstetes Schiff überwei- sen, um auf demselben die syrische Küste zu erreichen. Trotz der damit verbundenen Gefahren gab man der Seereise vor dem Landwege den Vor- zug, und landete endlich bei Accon. Von hier überstiegen die Ritter die nackten Höhen, welche sie von Jerusalem trennte, wo sie von den Tempel- herren und dem Patriarchen der Gottesstadt freudig bewillkommt wurden. Nachdem Heinrich der Löwe alle die heiligen Stätten besucht und Kirchen und Altäre reichlich beschenkt hatte, geleiteten ihn die Templer nach dem prächtigen Antiochia, woselbst er von dem Normannen Boemund empfan- gen wurde. Von hier fuhr er nach Sicilien über, klagend über den Tod des Bischofs Konrad von Lübeck, der zu Tyrus bestattet wurde, und des

10. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 33

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
33 Sechstes Kapitel. Fulda 1190 erfolgte Versöhnung Heinrichs des Löwen mit König Hein- rich dadurch ausgeglichen, daß ersterer die Rückgabe von Holstein und halb Lübeck an Graf Adolph Ii. verhieß, und seinen ältesten Sohn zur Beglei- tung des Königs nach Italien aufbrechen ließ. Kaum war der junge Heinrich mit dem Könige, der nach dem Tode feines Vaters als Hein- rich Vi. über Deutschland herrschte, in das südliche Italien gekommen, als er, überzeugt, daß der Staufe keinesweges den alten Haß gegen sein Haus abgelegt habe, heimlich den Süden verließ und in fremder Tracht über Ungarn nach Braunschwcig zurückeilte. Zornig begab sich der Kaiser 1191 in's Reich, bemächtigte sich der Güter des in eben diesem Jahre gestorbe- nen Welf Vi. und rüstete sich gegen Braunschweig. Von Lafferde aus befehdeten die Bischöfe von Hildesheim und Halbecstadt 1192 die welsi- schen Vasallen, von denen einzelne treulos den Herrn verließen; dafür traf sie des Löwen Rache, der ihre Burgen brach und ihre Güter einzog. Jetzt kehrte auch Graf Adolph Ii. von Holstein von seiner Pilgerfahrt heim. Unterweges hörte er, wie der Welfe sich seines Landes bemächtigt und alle Straßen dahin verlegt habe. Dennoch gelang es ihm, 1193 durch Unter- stützung des Herzogs Bernhard von Sachsen nach Holstein zu gelangen; bald war das schöne Lehen wieder in seinen Händen, und selbst Lübeck ge- zwungen, ihm die Thore zu öffnen. Nur Braunschweig, Lüneburg und Lauenburg waren dem alternden Heinreich dem Löwen noch geblieben, der in Dankwardbrode traurig des früheren Glückes und der geschwundenen Größe gedachte; nur auf den Söhnen ruhte sein Trost, als auch dieser ihm genommen werden sollte. König Richard von England, der Bruder Mathildens, dem wegen seines Edelsinnes und seiner ritterlichen Kühnheit die Mitwelt den Beinamen Löwenherz gab, war auf der Heimreise vom gelobten Lande von Herzog Leopold von Oesterreich ergriffen und von die- sem seinem Todfeinde, dem Kaiser Heinrich Vi., übergeben. Zwei Jahre schmachtete der König in enger Haft, bis ihn gegen eine bedeutende Löse- summe und die Stellung von Geißeln die Freiheit zu Theil wurde. Unter den Bürgen des Königs befanden sich auch seine beiden Neffen, Otto und Wilhelm, die jüngeren Söhne Heinrichs des Löwen, der jetzt einsam auf dem Schlosse in Braunschweig seinem Ende entgegen sah. In dieser Zeit geschah endlich die Aussöhnung des langjährigen Zwi- stes zwischen den Häusern Welf und Staufen auf folgende Weise. Agnes, die Erbtochter des Pfalzgrafen Konrad am Rhein, eines jüngeren Bruders cv yott Kaiser Friedrich I., war als zartes Kind mit Heinrich, dem ältesten tlohne des Löwen, verlobt gewesen. Doch hatte sich dieses Verhältniß, in Folge der Aechtung des letzteren, so weit ausgelöst, daß Pfalzgraf Konrad 3
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