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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 17

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 8. Das südliche Holstein. 17 Im Mittelalter schlug der Handel andere N)ege ein, und andere Völker wurden seegewaltig, vor allen Dingen ging der Reichtum dadurch zurück, daß die Herings- schwärme nicht mehr in der Tlbmündung zum Laichen erschienen. Oa kam Hamburg in Gefahr, seine Freiheit zu verlieren. Schleswig-Holstein wurde mit Dänemark unter einer Nrone vereinigt, und die Oänenkönige trachteten danach, die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Die Bürger wußten aber die Geld- not der Oänenkönige auszunutzen und er- kauften sich mehrfach die Erhaltung ihrer Rechte. Schlimmes mußte Hamburg in der Zran- zosenzeit vor 100 Jah- ren erdulden. Napoleon machte es zu einer fran- zösischen Stadt. Oer Handel stockte,- die Eng- länder raubten die Schiffe der Hamburger Kaufleute, und die Steuern und Abgaben für die Rriegenapoleons wurden immer drücken- der. Noch größer aber wurde die Not, als Na- poleon geschlagen wurde und sich nach Krankreich zurückziehen mußte,- denn nun wurde ham- bürg, das noch von fran- zösischen Truppen besetzt war, von den verbün- deten belagert. Oerntar- schall Oavoust zwang 20000 armehamburger, die Stadt zu verlassen, weil sie sich nicht für sechs Monate mit Lebens- mittein versorgen konn- ten. In der bitteren Winterkälte sind viele von ihnen umgekommen. Nach dem Nriege blühte der Handel nur langsam auf. Im Jahre 1842 traf die Stadt ein neues Unglück. Ourch eine dreitägige Feuers- brunst brannte der dritte Teil nieder. Ooch schöner und geräumiger wurde sie wieder aufgebaut. Die jetzige Größe Hamburgs hängt mit der Entstehung des neuen Deutschen Keiches zusammen. 1870 hatte die Stadt ungefähr 190 000 Einwohner, jetzt reichlich eine Million. Sievers, Heimatkunde von Schleswig-Holstein. 2 5ibb, 7. Hamburger Zleet,

5. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
»>., 18 Schleswig-Holstein. Der Hamburger Hafen. Hamburg ist die größte und wichtigste Handelsstadt Deutschlands, vie Hamburger Flotte ist größer als die irgend einer andern Stadt. Das Fahrwasser der Elbe wird durch Laggerungen ver- tieft- auch die größten Seeschiffe können bis zur Stadt kommen, vie Häfen werden ständig erweitert- jetzt fallen ihnen auch die grünen Elbinseln Walters- Hof und Zinkenwerder zum Opfer. Hn den Kais reiht sich Schuppen an Schuppen, um die Schiffsladungen aufzunehmen. Eisenbahnen laufen an den Schuppen entlang,- durch sie werden die Güter ins Inland befördert oder von dort zur Verladung nach den Häfen. Schuten und Kähne nehmen andere Güter auf und bringen sie nach den turmhohen Speichern an den Fleeten, die wie ein Netz die Stadt durchziehen. Werften. Elbtunnel. In Hamburg (Steinwerder) sind auch große Werften entstanden, auf denen die größten Kriegs- und Handelsschiffe erbaut werden. Mehr als 10000 Arbeiter finden auf den Werften lohnende Arbeit. Um für diese Tausenden einen bequemen Weg nach der Arbeitsstätte zu schaffen, hat Hamburg einen Tunnel erbaut. In einem großen Fahrstuhl sinken Menschen und Fuhrwerke über 20 m in die Tiefe. Dann wandern sie in einer 500 m langen--Köhre unter der Elbe durch und werden darauf durch einen zweiten Fahrstuhl am jenseitigen Ufer wieder emporgehoben, von einem merkwürdigen Gefühl wird man im Tunnel beschlichm, wenn man bedenkt, daß über einem die Elbe rauscht und stolze Schiffe mit ihrer un- geheuren Last trägt. Verkehr. In der Stadt ist ein gewaltiger Verkehr, vie vielen elek- irischen Straßenbahnen, die die Geschäftsstraßen durchziehen, genügten nicht mehr, den Menschenstrom zu befördern- die hoch- und Untergrundbahn wurde zu ihrer Entlastung angelegt. So flutet unter, aus und über der Straße der Menschenstrom dahin. Hamburg hat viele Sehenswürdigkeiten: den zoologischen und botanischen Garten, die Kunsthalle, mehrere Museen, vie größte Sehenswürdigkeit ist und bleibt aber der Hafen mit dem Mastenwald der Schiffe. Bedeutung für Holstein. Ist Hamburg jetzt auch keine holsteinische Stadt mehr, so übt es doch auf die Beschäftigung der Bewohner Holsteins den größten Einfluß aus, wie im vorigen Abschnitt gezeigt ist. Auf den Hamburger Viehmärkten verkauft der holsteinische Lauer seine Rinder, Schafe und Schweine. Ein großer Teil wird davon weiter verschickt nach Sachsen, dem Rheinland und andern Teilen Deutschlands. In Hamburg wohnen auch gegen 150 000 Le- wohner, die in Schleswig-Holstein geboren sind. Es zählt mehr geborene Schleswig-Holsteiner als die Großstädte Mona und Kiel. Altona. vie Stadt Altona verdankt der Nähe Hamburgs ihre Entstehung und ihr schnelles Anwachsen. Im Iahre 1536 erbaute ein Fischer, Jochim von Lohe, an dem Grenzbach gegen Hamburg ein Haus, in welchem er eine Brauerei und Wirtschaft anlegte. Die ham- burger wollten von dieser Nachbarschaft nichts wissen und verlangten den Abbruch des Hauses. Lei den Streitigkeiten fiel von seiten der Hamburger wiederholt der 5lus^

6. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 61

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 22. Die Verkehrswege. — § 23. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal. 61 versorgt das Land mit Kolonialwaren und den Rohstoffen der Industrie, so mit holz, Erzen und Metallen aller Art, Baumwolle, Jute usw. Zur diese Einfuhr ist Hamburg noch mehr als für die Ausfuhr Mittelpunkt des Handels. 8 22. Die Verkehrswege. Der Handel kann nur recht gedeihen, wenn gute Verkehrswege vorhanden sind. Dazu gehören die Wasserstraßen (Zlüsse, Kanäle und das Meer selbst), Eisenbahnen und Ehausseen. Die wichtigste Wasserstraße ist die Elbe. Nur wenige Zlüsse haben einen so großen Schiffsverkehr aufzuweisen wie die Elbe, von hier laufen regelmäßig die Riesendampfer aus und verbinden Hamburg mit allen Teilen der Welt, besonders mit den Häfen Amerikas. Kür den Verkehr im Lande sind auch die Nebenflüsse der Elbe und die Eider von großer Bedeutung. Noch größer ist die Bedeutung des Kaiser-Wilhelm-Kanals und des Elbe-Trave-Kanals, die im folgenden Abschnitt eingehender behandelt werden. Im Jahre 1843 wurde die erste Eisenbahn in Schleswig-Holstein gebaut,' sie ver- band Altona mit Kiel, von dieser Linie zweigte man später die Lahn nach Neu- Münster—rendsburg—wamdrup nach Norden ab. Es war die erste Längsbahn des Landes. Erst 30 Jahre später wurde die zweite Längsbahn ausgebaut, die Marsch- bahn. Eine dritte Längsbahn geht von Lauenburg über Lübeck, Eutin, Kiel nach Zlens- bürg. Zahlreiche (yuerbahnen verbinden diese untereinander und bilden mit ihnen ein vollständiges Netz. Dadurch entstehen Kreuzungspunkte, die auf der Karte dem Knoten eines Netzes ähnlich sehen,' man nennt sie Eisenbahnknotenpunkte. Der wichtigste Knotenpunkt ist Neumünster, von ähnlicher Bedeutung sind Hamburg-Altona, Elms- Horn, Heide, Oldesloe, Kiel, Rendsburg und Flensburg. Die wichtigeren Eisenbahnen gehören fast alle dem preußischen Staat. Zwischen den Hauptbahnen sind viele Klein- bahnen erbaut, die meistens den Kreisen gehören. Dörfer und Städte sind außerdem durch Ehausseen verbunden. Diese haben nicht mehr so große Bedeutung wie früher- die Eisenbahnen haben allen Lastverkehr an sich gerissen. § 23. Oer ttaiser-Wilhelm-ttanal. Schon im Mittelalter wurden Gst- und Nordsee durch Kanäle verbunden. Große Kanäle, wie sie für die gegenwärtige Schiffahrt nötig sind, konnte man noch nicht bauen. Ein Kanal verband die obere Alster mit der Beste, einem Nebenfluß der Trave. Er hatte meistens zu wenig Wasser und geriet bald wieder in verfall und Vergessenheit. Zerner wurden Elbe und Trave unter Benutzung kleiner Auen verbunden. Dieser Kanal wurde noch bis ums Jahr 1880 benutzt. Er war nur für kleine Kähne brauchbar. Ums Jahr 1780 wurde ein Kanal zwischen Eider und Kieler Hafen gebaut. Er war für die damalige Zeit ein großes Bauwerk und hat auch dem Handel und der Schiffahrt viel Förderung gebracht. Für die großen Schiffe der Neuzeit war er aber zu klein geworden. Als das neue Deutsche Reich eine Zlotte erbaute, entstand das Bedürfnis, die beiden deutschen Meere durch einen großen Kanal zu verbinden, damit man schnell die Ostsee- mit der Nordsee- flotte vereinigen könnte. Im Jahre 1887 wurde der Grundstein zum Lau gelegt. Der 90jährige Kaiser Wilhelm kam dazu selbst nach Kiel. Acht Jahre dauerte die Lauzeit. Im Jahre 1895 konnte unser jetziger Kaiser den Kanal im Beisein der deutschen Bundesfürsten und unter Beteiligung fremder Staaten eröffnen. Anfänglich nannte man ihn Nordostseekanal; unser Kaiser benannte ihn nach seinem Großvater Kaiser-Wilhelm-Kanal. weil er für die ständig größer werdenden Schiffe schon nach zehn Jahren zu klein geworden war, wurde vor einigen Jahren seine Erweiterung beschlossen. Dieser Erweiterungsbau wird 1914 beendet sein. Der Kanal wird dann zu den größten Lauwerken der Welt gehören. Er hat für unsere Schiffahrt eine ungeheure Bedeutung- im Jahre 1912 wurde er von mehr als 37000 Schiffen benutzt. Seine größte Bedeutung liegt aber darin, daß er eine schnelle Vereinigung unserer Zlotte möglich macht.

7. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 31

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 31 Wiesen- und Weideflächen,- darum steht die Viehzucht hier in hoher Blüte, von dem südlichsten Knie an begleiten Aufmärschen die Eider, die durch Deiche gegen Überflutungen geschützt sind. Oer südliche Teil von Mittelholstein wird von der Stör entwässert. In der Störniederung finden sich ebenfalls fruchtbare Wiesen und Weiden. Landwirtschaft. Die Bewohner Mittelholsteins nähren sich von der Landwirtschaft. Es wird besonders Roggen und Hafer angebaut. Oer Anbau von Buchweizen, der früher weit verbreitet war, geht ständig zurück,- ebenso der Anbau von Rartoffeln. Dafür nimmt der Anbau von Steckrüben und Röhl zu. Obgleich der Kornertrag durch Anwendung von Kunstdünger außerordentlich steigt, genügt er doch lange nicht für den eigenen verbrauch- große Mengen Kbb. Is. holsteinisches vauerngehöft. (Aus Th. Möller, Das Gesicht der Heimat.) von Zutterkorn werden von auswärts zugekauft. Das ist die Kolge der hoch- entwickelten Viehzucht. Im Kreise Rendsburg steht die Pferdezucht auf ähn- licher höhe wie in den Marschen. Groß ist die Zahl der Rinder, die von hier verschickt wird. Ganz besonders stark ist aber die Schweinezucht entwickelt. Selbst in kleinen Dörfern werden mehr als 1000 Schweine gezählt. Während das südliche Holstein die frische Milch nach Hamburg-Altona liefert, wird sie hier verbuttert. In jedem Dorf ist eine Meierei. Das Jungvieh wird an die Marschbauern verkauft und auf den Marschweiden fettgeweidet. Die Holsten. Die Bewohner Mittelholsteins heißen Holsten, ver Name ist entstanden aus holsaten oder holseten, d. i. holzbervohner. Nur durch falsche Über- tragung ins hochdeutsche ist der Name Holstein entstanden. Oer Name wurde nach und nach auch auf die andern Teile des heutigen Holsteins ausgedehnt. Sudlich der (Hbe nennt man vielfach auch die Bewohner Schleswigs holsteiner.

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 34

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
34 Schleswig-Holstein. Schauenburger Grasen zum Schutze Holsteins gegen die Wenden eine Lurg, die Siegburg genannt. Danach hat Segeberg seinen Namen erhalten, von der Burg ist nichts mehr erhalten. Oer Gips wird losgebrochen, gebrannt und dann als Laumaterial verwertet. Unter dem Gips liegt ein mächtiges Stein- salzlager. Man hat versucht, das Salzlager abzubauen- aber es brach Wasser in den Schacht, das sich nicht wegschaffen ließ, vas Salzwasser dient zu Lade- zwecken (Solbad). Im Zrühjahr 1913 wurde hier unter dem Gipsfelsen eine große höhle voll prächtiger Tropfsteingebilde entdeckt. Riel liegt ebenfalls auf der Grenze von Mittel- und Ostholstein. Nach der Lodenform gehört Kiel mit seiner schönen Umgebung schon mit zu Ost- Holstein- es hat aber seit den ältesten Zeiten zum eigentlichen Holstein gehört, und deshalb wird es hier zu Nlittelholstein gerechnet. Kbb, 17. Der Kieler Hafen zur Zeit der Kieler Woche, iphot. Renarb, Kid.) Kiel verdankt wahrscheinlich der keilförmigen Lucht, an der es liegt, seinen Namen, hier erbaute Graf Adolf Iv. vor 700 Jahren ein Schloß, und lange haben seine Nachfolger hier residiert. Jetzt ist das alte Schloß die Residenz des Prinzen Heinrich, des Lruders unseres Kaisers. Die Stadt hatte 1864 erst 12 000 Einwohner, jetzt dagegen ungefähr 220 000. Das schnelle Aufblühen verdankt sie dem Hafen. Dieser ist tief, groß und ge- schützt. Wegen dieser Eigenschaften wurde er zum Neichskriegshafen gemacht. Zast immer ist im Kieler Hafen eine größere Zahl unserer Linienschiffe, Kreuzer und Torpedoboote zu sehen. Am Kieler Hafen sind auch große Werften ent- standen, die dem Bau der Kriegsschiffe dienen: die Kaiserliche Werft, die Ger- maniawerft (Krupp) und howaldts Werft. Gegen 20 000 Arbeiter finden hier beim Lau der Kriegsschiffe gutbezahlte Arbeit.

9. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 35

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 10. Mittelholstein. 35 Kiel hat einen lebhaften Schiffs- und Handelsverkehr, besonders mit den nordischen Staaten. Durch den Kaiser-lvilhelm-Kanal ist die Lage der Stadt noch bedeutend günstiger geworden, Mt den größeren Ostseehäfen steht Kiel in regelmäßiger Dampfschiffsverbindung. Kiel gehört zu den wichtigsten Zischereiplätzen der Ostseeküste,- doch ist in dem von Kriegs- und Handelsschiffen belebten Hafen kein Raum mehr für die Beschäftigung der Zischer. Das Zischerdorf Ellerbek hat der Kaiserlichen Werft weichen müssen- seine Bewohner haben sich am Eingang der Zörde neu an- gesiedelt. Oer Zischhandel Kiels blüht aber weiter. Berühmt sind Kieler Sprotten und Bücklinge. Die „echten" Kieler Bücklinge, die irt fremden Städten angeboten werden, stammen meistens aus Eckernförde. In Kiel ist eine Universität, die von über 2000 Studenten besucht wird. Mit der Universität sind wichtige Anstalten verbunden, so ein botanischer Garten, Museen für Altertümer, für Zoologie und Mineralogie und die akademischen Heilanstalten, verunglückte und Schwerkranke der ganzen Provinz eilen hierher, um Heilung zu suchen. In Kiel haben viele wichtige Behörden ihren Sitz,- hier ist das Oberlandes- gericht und ein Landgericht, die Oberpostdirektion, die Landesbrandkasse, das Landesversicherungsamt und das Konsistorium. Die Stadt ist auch reich an Denkmälern und schönen freien Plätzen. Besonders reizend ist Düstern- brook. Die Ortschaften in der Umgegend von Kiel wachsen schnell an. Ein ganzer Kranz früherer Dörfer ist erst vor wenigen Iahren mit Kiel vereinigt worden. Aber immer weiter greift der Einfluß von Kiel, und Dörfer, deren Namen vor wenigen Iahren noch fast unbekannt waren, haben ein städtisches Gewand erhalten, so Dietrichsdorf-Neumühlen, Altheikendorf, Laboe, Holtenau, Friedrichs- ort. Der letztere Ort ist eine wichtige Zestung am Eingang zum Kieler Hafen. Kiel hat einen großen Fremdenverkehr. Arn stärksten ist er in der so- genannten Kieler Woche, wenn hier Iachten aus aller Herren Länder in #n- Wesenheit des Kaisers Wettfahrten abhalten. Zusammenfassung: Mittelholstein liegt zwischen Lider und Stör mit Bramau, zwischen dem Naiser-Wilhelm-Nanal im Westen und der Wasserscheide zwischen Lider und Schwentine im Osten. Weite Gebiete der Landschaft sind eben, sandig und unfruchtbar. An der Lider sind große Sumpf- und Moorgebiete. Doch gibt es auch recht fruchtbare Teile, besonders da, wo Höhenzüge das Land durchziehen, ver nördliche Teil wird nach der Lider, der südliche nach der Stör entwässert. An den zahlreichen Auen und Bächen sind gute Wiesen und weiden. Darum blüht die Viehzucht. Die Landschaft liefert gute Pferde, schwere, milchreiche Rinder, Jungvieh für die Marschen und außerordentlich viele Schweine, ver Nornbau liefert im vergleich zur Bodenfruchtbarkeit zwar reiche Erträge, doch mutz Futter- koru zugekauft werden, vie großen Heiden werden urbar gemacht, vie wichtigsten Orte sind Rendsburg, Itzehoe, Nellinghusen, Neumünster, Segeberg und Kiel. In Neumünster, Niel, Rendsburg und Itzehoe ist viel Industrie. Neumüuster ist der wichtigste Lisenbahnknoten. Niel ist Reichskriegshafen. Dort sind große Schiffswerften und die Landesuniversität. Mittelholstein ist trotz der unfrucht- baren Heide- und Moorflächen schon recht dicht bevölkert. 3*

10. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 42

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
42 Schleswig-Holstein. gezüchtet/ die Schweinezucht ist bedeutungslos- es wird dadurch nur reichlich der eigene Bedarf gedeckt. Es werden zwar Rinder von vorzüglicher Le- schaffenheit gezüchtet (Shorthorn, d. i. Kurzhorn von mehr als 1000 kg Ge- wicht), aber die Zahl ist nicht groß. Es ist eben bequemer, das Vieh für die Zettweiden von den Geestbauern oder auf den husumer Magervieh- markten zu kaufen. Alle Teile der Provinz liefern hierher Jungvieh, von Husum verteilen sich die Triften über das ganze Land. Auf den fruchtbaren Weiden wird das Vieh schnell fett. Schon nach drei Monaten kehren die ersten nach Husum zurück und werden dort auf den Zettviehmärkten verkauft. In Husum finden sich Schlächter und Händler aus ganz Deutschland ein, um sich mit Schlachtvieh zu versorgen. Zede Woche werden lange Eisenbahnzüge, mit Fett- vieh beladen, ins Jnnereoeutschlands verschickt. Das meiste Vieh geht nach dem Rheinland und nach Westfalen. Kein Landesteil Schleswig-Holsteins hat soviele Schafe aufzuweisen. Die meisten weiden im Kußendeichsland; denn wenn das Gras von den salzigen Fluten der Nordsee überschwemmt wor- den ist, taugt es nicht mehr für Kin- der. Oie Eiderstedter Schafe haben keine wertvolle Ivolle, dafür um so mehr Fleisch. Ein Marschschaf wiegt oft mehr als drei Heide- schafe. Oie Schafe werden auch häufig gemolken, wenn die Lämmer heran- gewachsen sind. Oie Itttlch ist außerordentlich fett und unverdünnt nicht zu trinken. Man gewinnt daraus Schafkäse. Oie Bewohner. Oie Eiderstedter Lauern sind reich,' doch wird das müßige Leben manchem zum Verderben. Manche Marschbauern verpachten ihre Ländereien und ziehen nach den Städten, weil das städtische Leben mehr Kurzweil bietet, hochmütig schaut der Marschbauer auf den Geestbauern herab, der schwer arbeiten muß, um seinem Loden Ertrag abzuzwingen. Aber ein Marschgrundstück nach dem andern geht in die Hände fleißiger und spar- samer Geestbauern über, die dann ihre Kufzucht selbst gräsen. Eiderstedt ist von Bewohnern verschiedener Abstammung besiedelt. Friesen, Sachsen und Züten haben sich vermischt- doch ist der Knteil der Friesen über- wiegend. Oie Eiderstedter haben gleich den Oithmarsen lange Zeit ihre Selb- ständigkeit und Freiheit behauptet,- sie haben mannhaft gegen die eroberungs-
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