: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 31 —
männlichen Linie ausgestorben waren. Daneben erkaufte Friedrich I.
fünf Jahre später (1707) die Grafschaft Tecklenburg, um derer
willen die Grafen von Bentheim und von Solms lange Zeit mit
einander im Streite gelegen hatten. Als zu Anfang nnfers Jahr-
Hunderts durch den Frieden zu Luneville (1801) alles Land auf
der linken Rheinseite an Frankreich fiel, wurde auch der König
Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen für die erlittenen Verluste
durch die Gebiete mancher geistlichen Fürsten entschädigt, deren
weltliche Herrschaft gänzlich aufhören sollte. Damals (1803) kam
von westfälischen Ländern das Bistum Paderborn als ein weltliches
Fürstentum an Preußen, ebenso die östliche Hälfte des Bistums
Münster mit der Hauptstadt und die Abteien Cappenberg und
Herford. Die westliche Hälfte des Bistums (mit den Städten Bo-
cholt, Ahaus, Koesfeld :c.) wurde unter verschiedene Fürsten ver-
teilt, welche jenseit des Rheines ansässig gewesen waren, nämlich
unter die Herzöge von Arenberg (die außerdem die ehemalige köl-
nische Grafschaft Recklinghausen empfingen), Croy, Looz-Corswaren,
die Wild- und Rheingrafen und die Fürsten von Salm. In dem
unglücklichen Kriege von 1806 und 7, welcher durch den Frieden
zu Tilsit beendet wurde, verlor der König alle seine Besitzungen
in Westfalen, und Napoleon benutzte dieselben zur Bildung
des Königreichs Westfalen und des Großherzogtnms Berg
für seinen Bruder Hieronymus und seinen Schwager Joachim Mnrat,
welch letzterer indessen schon bald daraus zum König von Neapel
erhoben wurde.
In dem Frieden zu Tilsit, den 9. Juli 1807, nach den blutigen
Schlachten bei Preußisch-Eylau, den 8. Februar, und Friedland,
den 14. Juni, mußte Friedrich Wilhelm Iii. die Hälfte seiner
Länder an den siegreichen Kaiser der Franzosen, Napoleon, abtreten.
Der König sah den Glanz seiner Krone erbleichen, aber der Glaube,
daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen, gab
ihm Mut und Zuversicht auf den höchsten Hort, der Trübsal sendet
denen, die er lieb hat. Dieser Glaube bewährte an ihm seine Kraft.
Er schied, wenn auch mit blutendem Herzen, wie ein Vater von
seinen Kindern. Das Abschiedsschreiben, das er an die Bewohner
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Cappenberg Arenberg Croy Napoleon Joachim_Mnrat Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 88 —
das heimliche Gericht in stiller Nacht in Felsenhöhlen und unter-
irdischen Gewölben abgehalten werde.
Wenn jemand bei dem Freigerichte verklagt war, so wurde er
durch den Ladebries mit sieben Siegeln vorgeladen; war er ein
Ritter, der aus seiner Burg wohnte, so hefteten die Fronboren die
Ladung des Nachts au das Burgthor und schlugen dreimal gegen das
Thor, so daß der Klang durch die stille Nacht iu das Ohr des Ver-
brechers drang. Erschien der Angeklagte aus die Ladung, so wurde
er in den Kreis der Richter geführt und die Klage ihm vorgehalten;
wenn er unschuldig war, konnte er sich mit dem Reiniguugseide
frei schwören. Mußte er seine Schuld bekennen, oder wurde er durch
den Eid des Klägers und seiner Zeugen übersührt, so wurde das
Urteil gesprochen und auf der Stelle vollzogen. Lautete es auf
Todesstrafe, so wurde der Verurteilte sofort au den nächsten Banm
gehenkt. Gelindere Strafen waren Landesverweisung und Geld-
strafe.
Kam der Angeklagte auf dreimalige Ladung nicht, so hatte er
seine Schuld auerkauut; es wurde die Feme, die Acht, gegen ihn
ausgesprochen, und er war jetzt ein Rechtloser, den die Strafe früh
oder spät erreichte. Jeder Freischöffe, dem der Spruch des Gerichtes
kund gethau wurde, war verpflichtet, die Strafe an dem Verurteilten
vollstrecken zu helfen.
Lange Zeit hielt die Furcht vor diesen Gerichten manchen von
bösen Thaten zurück. Nachher aber artete das Gericht aus; schlechte
Menschen drängten sich hinein und verübten unter seinem Deck-
mantel grausame Handlungen gegen Unschuldige. Es verbreitete
sich eiu allgemeiner Haß gegen die Femgerichte; Fürsten, Ritter
und Städte schlössen Bündnisse gegen sie, und endlich wurden sie
durch den ewigen Landfrieden Kaiser Maximilians I. im Jahre
1495 aufgehoben.
Das westfälische Brot.
Tie Lebensweise des Landvolkes im nördlichen Westfalen ist
durchaus nicht so ärmlich, wie man anderswo glauben machen will.
Viele Bauern in Mittel- und Süddentschland würden sicherlich die
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 92 —
Augen und etue firme Faust; aber ein Schreiner braucht mehr.
Ich habe mich einmal vom Hochmut verleiten lassen und wollte,
wie Ihr es nennt, einen richtigen Schrank zuwege bringen, weil
mir Hobel und Meißel und Reißschiene auch bei dem Zimmergewerk
durch die Hände gegangen waren. Ich maß und zeichnete und
schnitt die Hölzer zu; auf Fuß und Zoll hatte ich alles abgepaßt;
aber als es nun an das Zusammenfügen und Leimen gehen sollte,
war alles verkehrt. Tie Wände standen windschief und klafften,
die Klappe vorn war zu groß und die Kasten für die Offnungen
zu klein. Ihr könnt das Machwerk noch sehen; ich habe es auf
der Flur stehen lassen, mich vor Versuchung künftig zu wahren; denn
es thut dem Menschen immer gut, wenn er eine Erinnerung an
seine Schwachheit vor Augen hat."
In diesem Augenblicke ließ sich ein lustiges Wiehern aus dem
Pferdestalle gegenüber vernehmen. Der Pferdehändler räusperte sich,
schlug sich Feuer an, blies dem Receptor eine starke Dampswolke in
das Gesicht, sah sehnsüchtig nach dem Stalle und dann gedankenvoll
vor sich nieder. Hieraus nahm er den lackierten Hut vom Kopse,
strich mit dem Arme über die Stirn und sagte: „Noch immer eine
schwüle Witterung." — Dann schnallte er seine lederne Geldkatze
vom Leibe, warf sie mit Getöse auf den Tisch, daß der Inhalt klang
und klirrte, lösete die Riemen und zählte zwanzig blanke Gold-
stücke hin, bei deren Anblick die Augen des Receptors zu funkeln
anfingen, nach denen aber der alte Hofschulze gar nicht hinsah.
„Hier ist das Geld !" ries der Pferdehändler, die Faust geballt
auf den Tisch stemmend, „krieg' ich den Braunen dasür? Er ist
nicht einen Heller mehr wert!"
„Dann behaltet Euer Geld, damit Ihr nicht zu Schaden
kommt!" versetzte der Hofschulze kaltblütig. „Sechsundzwanzig, wie
ich gesagt habe, und keinen Stüber darunter. Ihr kennt mich nun
die Jahre her, Herr Marx, und solltet daher wissen, daß das Tingen
und Feilschen bei mir nichts verschlägt, weil ich nie von meiner
Sprache abgehe. Ich begehre, was mir eine Sache wert ist, und
schlage niemals vor, und so könnte kommen, wer da wollte, er
kriegte den Braunen nicht unter sechsundzwanzig."
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 127 —
Tropfen guter Wein ist dort zu finden!" Aber kopfschüttelnd wehrte
der Jüngste ab und sagte: „Jürge, wenn der Bischof Otto dein Vor-
haben erführe, so würde es uns schlecht ergehen, zudem bin ich
müde und wer weiß, ob wir nicht morgen harte Arbeit haben."
So trennten sich die Brüder, Hans ging in sein Zelt und Jürge setzte
sich grübelnd auf den nächsten Stein. Plötzlich vernahm er in der
Stille der Nacht den Schlachtruf der Braunschweiger. Dem Herzog
Heinrich von Braunschweig waren von seinem Bruder Friedrich
Truppen gesandt worden, um das Lager der Verbündeten heimlich
in der Nacht zu umzingeln und so die Belagerung von Celle zu
rächen. Atemlos stürzte nun Jürge zu den Zelten der Anführer
seines Heeres und teilte ihnen das Geschehene mit. Diese schwangen
sich rasch auf ihre Pferde und stellten sich mit ihren Truppen kühn
dem Feinde entgegen. Bischof Otto von Minden ermunterte seine
Soldaten immer von neuem, aber vergebens, das Heer der Braun-
schweizer war ihnen an Stärke weit überlegen, die Söldner warfen
ihre Waffen fort und entflohen, von den brannschweigischen Reitern
verfolgt. Am Abend desselben Tages hielt ein Trupp brauuschwei-
gischer Reiter vor dem Wirtshause eines Dörfchens in der Heide,
die Gefangenen wurden drei Knechten zur Bewachung übergeben.
Unter ihnen befand sich auch Bischof Otto von Minden; traurig über
sein Schicksal warf er sich auf dem Boden hin und her und versuchte
einzuschlafen, als auf eiumal ein brannschweigischer Hauptmann ihn
aufforderte, unverzüglich aufzustehen und ihm zu folgen. Zögernd
gehorchte er, stieg auf das vor der Thür stehende Tier und fort ging's
im schnellen Lauf über die sandige Fläche, bis plötzlich beim Morgen-
grauen der Bischof die Türme einer Stadt bemerkt und nach Verlauf
von kurzer Zeit an dem Thor der Stadt das Wappen seines Kampf-
genossen, des Grafen von Hoya, erkannte. Verwundert sieht er sich
nach dem brannschweigischen Hauptmann um, aber dieser hat sein
Visier fallen lassen und ist kein anderer als der treue Jürge.
Dieser hatte sich, von brauuschweigischeu Reitern verfolgt, in
ein Weidengebüsch am Ufer der Aller geflüchtet. Von hier aus sah
er die Gefangennahme seines Herrn. Ruhig verhielt er sich iu
seinem Versteck, in der Nacht jedoch schlich er auf das Schlachtfeld
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Friedrich Friedrich Otto_von_Minden Otto Otto Hoya
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 128 —
der Braunschweiger und zog den Waffenrock eines gefallenen
Soldaten an, griff dann einige der auf dem Felde herumirrmdeni
Pferde auf und verfolgte so die Spur der Wächter seines Herrn und
befreite denselben unter dem Vorwande, ihn nach Celle bringen
zu müssen.
Trefflich war ihm seine List gelungen. In dem Dorfe Dankersen
unweit Minden lebte Jürges Vater als ein schlichter Bauer mit
seinem zweiten Sohne Hans. Seine Frau war ihm vor wenigen
Jahren gestorben, und so hatte er eine Waise, namens Margaretha,
zu sich genommen, die ihm durch ihren Fleiß und ihr fröhliches
Wesen bald fo lieb wurde, als wäre sie seine eigene Tochter. Munter
verrichtete sie des Tags über die schwersten Arbeiten und des Abends
saß sie fleißig vor dem Spinnrad und sang dazu die traulichsten
Weisen. Wohl war Hans von ihrem lieblichen Wesen entzückt und
hätte sie gern zu seiner Haussrau erwählt, aber er wagte es nicht,
diesem trefflichen Mädchen seine Liebe zu gestehen. Ter Vater hatte
die erwachende Liebe seines Sohnes längst erkannt und sich vor-
genommen, die Sache der Liebenden ins Reine zu bringen. Doch
eine heimtückische Krankheit warf ihn aufs Lager und nach wenigen
Monaten betteten ihn Sohn und Pflegetochter zur ewigen Ruhe. —
Unl diese Zeit war es, als Jürge, von dem Bischof reich mit Land
beschenkt, in sein Heimatsdorf Dankersen zurückkehrte. Durch Krieg
und Schlachten war er ein rauher Mann geworden und trieb sich am
liebsten in den Wäldern umher.
Wohl hatte er Kunde von dem Tode des Vaters erhalten, aber
den Bruder noch nicht besucht, den er haßte, da dieser stets der
Lieblingssohn der Eltern gewesen. Einst, müde von den Anstren-
gungen der Jagd heimkehrend, vernahm er aus dem elterlichen Haus
eine volle, süße Stimme. Neugierig, wer die schöne Sängerin sei,
schlich er näher und erblickte Margaretha; sie stand am Herde und
bereitete Speise für seinen Bruder. Überwältigt von ihrer Anmut
und Schönheit trat er näher, stürzte ihr zu Füßen und flehte um
ihre Liebe. Aber zürnend wies sie ihn ob dieser Zudringlichkeit von
sich. Stumm gehorchte er, indem er hoffte, später sich ihre Liebe
zu erringen. Von nun an mied er die wüsten Zechgelage seiner
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Extrahierte Personennamen: Hans Margaretha Hans Margaretha
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 129 —
Genossen und schlich oft träumend am Hause des Bruders vorüber,
um die Holde erspähen zu können. Sein Groll gegen Hans wuchs
jedoch täglich, er beneidete ihn, daß er die Geliebte sprechen konnte,
und Rachepläne gegen den Bruder füllten sein Inneres. Endlich
wollte er Gewißheit haben, und eines Tages in Abwesenheit seines
Bruders harrte er auf sie, bis sie in den Garten trat; hier beschwur
er Margaretha aufs neue und beteuerte ihr seine aufrichtige Liebe,
aber vergebens; ängstlich stieß sie ihn von sich, floh in das Haus
und vor dem Kruzifixe des Herrn betete sie um Erlösung von der
Zudringlichkeit des wilden Jürgens.
Als am Abend Hans heimkehrte, fand er die Geliebte in
Thränen. Sie erzählte ihm alles und bat um seinen Schutz. Nun
beichtete Hans, wie er sie seit ihrem Eintritt in das elterliche Haus
geliebt habe, aber nicht gewagt, ihr seine Liebe zu gestehen, jetzt
wolle er sie zu seiner Gattin nehmen und vor allem behüten. Ein
Blick reiner Freude strahlte bei diesen Worten aus ihren Augen und
fest umschlungen hielten sich die so Gefundenen. Doch inmitten
dieses Glücks klirrte das Fenster, Wut in dem Antlitz schrie Jürge:
„Ha, Schändliche, um des Milchbarts willen hast du mich ab-
gewiesen?! Verderben über euch, und sollte es meine Seligkeit
kosten!" —
Hans verrichtete seine Arbeit jetzt mit einem Fleiß und einer
Fröhlichkeit, die Gretchen lange nicht an ihm bemerkt hatte. Jürge
suchte wieder die wilde Gesellschaft seiner Zechgenossen auf und
ergab sich ganz der wilden Gier. Beide Brüder vermieden sich
sorgfältig, denn anch Hans fürchtete den Jähzorn seines Bruders.
So rückte der Hochzeitsmorgeu für Hans und Grete heran,
Stattlich geschmückt standen die Leiterwagen vor der Thür, um das
Brautpaar zur Kirche zu geleiten, die Burschen und Mädchen des
Dorfes folgten als Brautjungfern und Brautknechte unter fröhlichem
Lachen, und jeder freute sich über das hübsche Paar, dem das ganze
Dorf viel Liebe schenkte. Kurz vor dem Eingang des Klosters er-
schallte eine Stimme aus dem Gebüsch: „Die Rache ist reif, zwei
Fliegen auf einen Schlag!" Die Burschen wollten den Frechen
packen; doch sahen sie niemand, nur das Brautpaar ahnte den
Schulze, Heimatskunde. 9
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Extrahierte Personennamen: Hans Margaretha Hans Hans Hans Jürge Hans Hans
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 130 —
Störer. In der Kirche ging die Traufeierlichkeit ohne Störung
vor sich. Nach der Rückkehr war Tanz und Schmaus in Hansens
Hause und bis zum frühen Morgen ertönten die frohen Stimmen
der Hochzeitsgäste, deren Scherze bald die Wolken von der Stirn
der Neuvermählten scheuchten.
In ungetrübtem Glück verflogen die ersten Wochen dem jungen
Paare, in fröhlicher Arbeit und aufrichtiger Liebe genossen sie ihr
Leben. Tie bösen Worte des Bruders waren fast vergessen. Dieser
jedoch, wenn er nicht mit seinen Zechgenossen beisammen war, brütete
dumpfe Rachepläne. So beaufsichtigte er eiues Tages die Feldarbeit
seiner Untergebenen, und wie er so die Straße lang sah, erblickte er
plötzlich den Gegenstand seiner Rache, den ihm tötlich verhaßten
Bruder. Schnell schickte er seine Arbeiter heim, und auf die Pflug-
schaar gestützt, erwartete er die Aukunft des Bruders, der ein sröh-
liches Liedchen trällernd, mit dem Pfluge über der Schulter heim
zu seinem Weib eilte. Da ergriff der wilde Bruder seine Pflugschaar
und holte mit den Worten: „Stirb, Räuber meines Glückes!" zu
einem tötlichen Schlage aus. Erschreckt sprang Hans zur Seite und
benutzte sein Pflugschaar ebenfalls als Wehr. Nnn folgte Schlag
auf Schlag, bis beide tötlich getroffen zur Erde sanken. Ein leises
„Ich vergebe dir! — — Leb wohl, Gretchen!" aus dem Munde
des einen, ein dumpfes „Zwei Fliegen auf einen Schlag!" aus dem
Munde des andern.
Vergebens erwartete am Abend Margaretha ihren Gatten,
Stunde auf Stunde verrann, noch kehrte er nicht heim. Nichts
Gutes ahnend läuft sie hinaus in die finstere Nacht, bis sie ihren
Mann und daneben den wilden Jürge — beide in ihrem Blute
liegend — findet. Verzweifelt wirft sie sich aus den Geliebten und
suchte vergeblich, ihn mit Küssen zu erwecken. Ihr Glück war für
immer dahin, Wahnsinn nahm ihre Sinne gefangen. Täglich saß
sie auf dem Grabe ihres Mannes, den Hügel mit Waldblumen
bestreuend. Nach Verlauf eines Jahres ward sie eines Morgens
von den Nachbarn tot dort ausgefunden.
Zum Andenken an dieses gransig-romantische Ereignis erhebt
sich an der Chaussee, die von Minden nach Bückeburg führt, links
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Extrahierte Personennamen: Schmaus Hans Margaretha
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 59 —
Verabredung gemäß, um so den Berg besser umgehen zu können,
über die Weser und lagerten sich am Ufer des Flusses. Wie sie
sich nun aber unter einander besprachen, sürchteten sie, die Ehre
des Sieges möchte dem Theodorich allein zufallen, wenn er in der
Schlacht bei ihnen wäre, und beschlossen, ohne ihn mit den Sachsen
anzubinden, nahmen also die Waffen zur Hand und rückten, als
ib sie es nicht mit einem zur Schlacht geordneten Feinde zu thun,
fondern Fliehende zu verfolgen und Beute zu machen hätten, so
schnell als jeden sein Roß zu tragen vermochte, auf die Sachsen los,
die vor ihrem Lager in Schlachtreihe standen. So schlecht der An-
marsch, so schlecht war auch der Kampf selbst; sobald das Tressen
begann, wurden sie von den Sachsen umringt und sast bis ans
den letzten Mann niedergehauen. Die, welche davon kamen, flohen
nicht in das eigene Lager, von dem sie ausgezogen waren, sondern
in das Theodorichs, welches über dem Berg drüben lag. Der Verlust
der Franken war noch größer, als es der Zahl nach schien, denn die
zwei Sendboten Adalgis und Geilo, vier Grafen und von andern er-
lauchteu und vornehmen Männern bis zu zwanzig wurden getötet
außer den übrigen, welche ihnen gefolgt waren und lieber mit ihnen
sterben als sie überleben wollten."
Erbittert über diesen Verlust und die Treulosigkeit der Sachsen,
rückte noch in demselben Jahre 782 Karl selbst mit einem Heere
heran, durchzog Westfalen und En gern und zwang alle, die
den Aufstand betrieben hatten, mit Ausnahme Wittekinds, der
abermals entflohen war, setzte ein Kriegsgericht, an dem
neben fränkischen auch sächsische Große teilnahmen, über die
Rebellen ein und vollzog das Urteil der Enthauptung an 4509
Sachsen an einem einzigen Tage zu Fardi (Verden a. d. Aller, Regb.
Stade). Dieses Blutbad entstammte die Sachsen zu den größten
Anstrengungen. Wittekind eilte herbei und forderte alle Kämpfer
auf, um der Freiheit, um des Vaterlandes und um der Götter
willen noch einmal dem aisken (bösen) Schlächter Karl die
Stirn zu bieten; die Ostfalen und Engern rückten ihm zuerst ent-
gegen und trafen im Mai 783 bei Thiotmelli (Detmold) Karl.
Er lagerte sich am Teutoburger Walde, die Sachsen standen im
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wittekinds Karl Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 162 —
Leute zu der rechten Lehre zu bringen." — „Hättest ihn totschießen
sollen!" unterbrach ihn der finstere Albion. „Nein," erwiderte
Berthulf, „so Schlimmes kam mir nicht in den Sinn; aber das
muß ich mit Schmerzen bekennen: ich gab unvernünftiger Weise
dem frommen Manne Schuld daran, daß mir den ganzen Tag noch
kein Wild vor den Schuß gekommen war. „Hegenmeister," sagte ich,
spannte die Armbrust und hielt sie auf seinen rechten Arm, „Hab'
ich heute noch nichts geschossen, so will ich doch dich schießen, und
du sollst deine Zauberzeichen ein wenig unbehülslicher machen als
bisher." Damit schwirrte die Sehne, und der Pfeil saß unter dem
Ellbogen fest. Der Priester zuckte schmerzhaft zusammen und hielt
sich die verwundete Stelle, aus der viel Blut floß; zugleich aber sah
er mich freundlich an und sagte: „Mein Sohn, da unten im Felsen-
grnnd steht ein schöner Hirsch. Wenn du heute ungünstige Jagd
gehalten hast, hilft dir der wohl wieder zu deinem Schaden." Ich,
in der Meinung, er wolle mich mit einem Zauberblendwerk zum
besten haben, eile dahin, ihm zu zeigen, daß sich ein Sachse nie--
mals fürchtet. Aber der Hirsch steht wirklich da; ich erlege ihn,
und als ich mit der Beute zurückkomme, finde ich den Priester
blutend in das Gras gesunken. Doch freundlich mich anlächelnd,
spricht er: „Siehst du, mein Sohn? Nun hast du ja doch einen
guten Fang gethan; das freut mich sehr." Diese Worte brachen
mir das Herz, ich fühlte mein Unrecht, trug den frommen Mann in
meine Hütte, heilte ihm den Arm, und er mir die Seele, und als
ich einige Jahre darauf meine Frau heiratete, half ich ihr auf den
rechten Weg. Die Kinder haben wir natürlich in der Furcht und
Liebe unseres treuen Heilandes auferzogen. Nun richtet über mich!
Ich aber bitte Gott, daß er euch auch zu seiner Gnade helfe durch
Jefum Christum." — Widnkind, der nachdenklich zugehört hatte,
stand jetzt aus, reichte der Hausfrau und den beiden Kindern die
Hand und sprach: „Lebet in Frieden!" Zu Berthulf aber wendete
er sich mit den Worten: „An deinem Glauben muß etwas Wahres
sein, aber wir haben keine Zeit, darüber nachzusinnen. Wir eilen
nach meiner Burg Babilouie, des Rastens ist genug, führe uns
durch den Wald auf Wegen, die kein Franke weiß!" Berthulf sprach:
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