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1. Hamburg - S. 149

1899 - Hamburg : Kloß
— 149 — so klein ist, daß man es auf seinem Uferrande in einer Stunde bequem umschreiten kann. Wenn der Boden des Oberlandes auch nicht unfruchtbar ist, so gedeiht daselbst doch weder Getreide noch Obst. Man hat es mit Obstbäumen versucht; aber sie sind jämmerliche Zwerge geblieben. Der Sturm, dem das Ländchen so ganz preisgegeben ist, hat die armen Dinger in so garstiger Weise zerzaust, daß sie den Mut zum Großwachsen verloren haben. An Feldfrüchten wird fast nur die Kartoffel angebaut. Der größte Teil des Jnselchens ist mit Gras bewachsen und wird von Schafen be- weidet, welche aber nicht etwa als eine Herde zusammen und nach eigenem Gelüste hierher und dahin gehen können. Jedes Schaf ist einzeln an einen Pfahl gebunden und kann sich von demselben nicht weiter entfernen, als seine Leine es gestattet. Diese Schafe find die Kühe der Helgoländer; man melkt sie und trinkt ihre Milch. Neben den Schafen war gewöhnlich noch eine wirkliche Kuh vorhanden, welche dem Statthalter der Insel ge- hörte. Seit einiger Zeit haben die Helgoländer Kinder auch das ganz besondere Vergnügen, ein Pferd sehen zu können, ein kleines zwar, aber doch ein wirkliches, lebendiges Pferd, während ihnen bis dahin das Pferd nur durch Bilder und Beschreibungen bekannt war. An den Ufern der Jnfel nisten große Scharen von See- vögeln, und im Herbste, wenn die Zugvögel aus den nördlichen Ländern dem Süden zufliegen, ist Helgoland ihnen eine hoch- geschätzte Ruhestätte. Leider finden nachts viele der kleinen ge- fiederten Wanderer durch den Leuchtturm ihren Tod. Von seinem Licht geblendet, fliegen sie mit ganzer Gewalt gegen das Draht- gitter, welches man angebracht hat, um die Glasscheiben des Turmes gegen sie zu schützen. Hunderte von toten Vögeln werden an manchem Herbstmorgen von dem Turmwärter aufgelesen. Die Insel, deren Bewohner niederdeutschen Stammes sind und eine unserem Plattdeutsch ähnliche Mundart sprechen, hat lange Zeit den Dänen und darnach den Engländern gehört, ist aber durch nnsern jetzigen Kaiser wieder zu Deutschland ge- kommen. Sie ist jetzt sehr stark befestigt. Die Verteidigungs-

2. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

3. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 84

1914 - Breslau : Hirt
84 Ortsbeschreibung des Landgebietes. 5. Sahlenburg? Geestland in 10-23 m Höhe. Das Dorf liegt west- lich von Brockeswalde nahe dem Galgenberge x; der Gemeindebezirk reicht nordwestlich bis an die Wattengründe der Nordsee. Südwestlich vom Dorfe ausgedehnte, seit 1880 angelegte Aufforstungen („Wernerwald"). Bei Sahlenburg ist 1906 das „Nordheim-Stift", eine Kinderheilstätte, eröffnet worden. 6. Duhnen, westlich von Döse auf den Dünen am Nordseestrande be- legenes Geestdorf (8-19 m), welches sich bis gegen den Wehrberg erstreckt, der das Ende des Geestrückens bezeichnet. Schon ganz am Wattenmeer. Von hier bei Ebbe Überfahrt über das Watt nach Neuwerk in rund U Std. Westlich des Ortes die Goernestiftung, ein Kinderhospital. 7. Holte und Spangen, zwei Heidedörfer südlich von Sahlenburg; in 7 - 32 m Höhe. 8. Arensch und Berensch, jenes nur aus wenigen Gehöften bestehend, dieses ein Heidedorf, beide am westlichen Hange der Geest (13-25 m), mit fruchtbarem Außendeichslande und etwas eingedeichtem Marschlande am Oxter Bache. Östlich von Arensch zieht sich ein langer, sehr alter Wall, der Burgwall, gegen die preußische Grenze hin. 9. Oxstedt (Oxte), Heidedorf am Oxter Bache- im allgemeinen Geestland (12-35 m), nur schmale Randstreifen im W und S gehören der Marsch an. 10. Gudendorf, von preußischem Gebiete umschlossenes Heidedorf (10 bis 32 m), östlich von Oxstedt und südlich von dem preußischen Dorfe Altenwalde, dessen Kirche, Pastorat und Schule zu Hamburg gehören. 11. Neuwerk. Diese nur zum Teil eingedeichte Insel (Binnenland 5,2, Deich 9,2 m) liegt 10 km nordwestlich von Duhnen. Sie besitzt 2 Leucht- türme und 2 Baken. 1286 wurde Hamburg von den sächsischen Herzögen gestattet, auf der Insel („dat nige O oder Oge") eine Feuerbake („Blüse") anzulegen. Der zunächst aus Holz er- richtete, als Landmarke dienende Turm verhalf der Insel zu dem Namen „dat nige Mark", Neuwerk. 1299 ward es Hamburg erlaubt, den Turm aus Steinen zu errichten' die Hünengräber bei Altenwalde lieferten die Steine zu seinen Fundamenten. Zehn Jahre später erlangte es die Anerkennung seiner alleinigen Besitzrechte über die Insel. Erst nachdem 1372 der im Oberbau noch aus Holz bestehende Turm niedergebrannt war, wurde 1379 der mächtige, jetzt noch stehende größere Leuchtturm ganz aus Stein erbaut; dieser, 28 m hoch, mit über 2 m dicken Mauern, ist zurzeit der älteste noch in Benutzung befindliche Leuchtturm der Erde. Bis 1400 wohnte regelmäßig ein hamburgischer Ratsherr als Hauptmann auf Neuwerk; dann wurde die Insel dem Amtmanne zu Ritzebüttel untergeordnet und der Turm von einem Vogte bezogen. 1811 — 13 ist die Insel von den Franzosen durch Anlage zweier Werke befestigt ge- wesen, welche bald nach dem Abzüge derselben zerstört worden sind. Abermals 8 km nordwestlich von Neuwerk steht auf dem gefährlichen Scharhörnsand eine Bake, deren oberer Teil als Zufluchtsstätte für Schiff- brüchige eingerichtet ist. 1 Vermutlich einstmals Standort einer früher als das Haus Ritzebüttel erbauten Burg; nachmals Hochgerichtsstätte des Amtes.

4. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 11

1916 - Hamburg : Herold
— 11 — wären." Wieder wurde Ansgar auserwählt; er übergab seine kleine Gemeinde in Dänemark einem Klosterbruder aus Korvei und trat im Frühling 830 die gefahrvolle Reise an. Auf der Fahrt wurde er mit seinen Begleitern unweit der schwedischen Küste von Seeräubern gänzlich ausgeplündert und erreichte mit Mühe und unter großen Gefahren auf dem Landwege seinen Bestimmungsort, die Hafenstadt Birka am Mälar-See. Hier wurde er vom Könige Biörn freundlich aufgenommen und konnte ungehindert seine Missionstättgkeit beginnen; eine Kirche wurde gebaut, und besonders unter den vornehmen Schweden nahmen viele das Christentum an. Als Ansgar nach anderthalbjähriger segensreicher Wirksamkeit nach Deutschland zurückkehrte, beschloß Kaiser Ludwig, um für die nordische Mission eine sichere Grundlage zu schaffen, die Errichtung eines besonderen Erzbistums in Hamburg. Nordalbingien wurde von der kirchlichen Verbindung mit Bremen und Verden wieder gelöst und als unabhängiger bischöflicher Sprengel Ansgar übergeben (831). Der Papst gab zu diesen Beschlüssen seine Zustimmung; er bekleidete Ansgar mit dem Pallium und übertrug ihm als apostolischem Legaten die Mission im Norden. Längere Zeit, von 831—845, wurde Ansgar durch die noch nicht genügend geordneten kirchlichen Verhältnisse in Nordalbingien selbst in Anspruch genommen. Da erschien im Jahre 845 plötzlich eine große Normannenflotte von 600 Schiffen in der Elbe; mit solcher Schnelligkeit überfielen die furchtbaren Feinde Hamburg, daß jeder Widerstand vergeblich war. Die meisten Gebäude, darunter die schöne unter Ansgars Leitung erbaute Kirche, sowie das dazu gehörige Kloster, wurden zerstört und viele Einwohner getötet; Ansgar selbst entkam mit genauer Not. Um dieselbe Zeit war durch einen Volksaufstand der Mission in Schweden ein plötzliches Ende bereitet worden: die christlichen Priester mußten das Land verlassen, und die kirchlichen Einrichtungen gingen zu Grunde. Der Zustand des Hamburger Erzbistums war um so trostloser, als infolge der Teilung von Verdun (843) verschiedene Kirchengüter an den westfränkischen König Karl den Kahlen gekommen waren, der, gleichgültig gegen die Aufgaben der Mission, damit seine Günstlinge beschenkte.

5. Landeskunde der Freien und Hansestadt Hamburg und ihres Gebietes - S. 67

1907 - Breslau : Hirt
Die Häfen und das Freihafengebiet. 67 1887 ist hier aus den Mitteln der Christian Goerne-Stiftung ein Kinderhospital errichtet worden. 7. Holte und Spangen; zwei Heidedörser südlich von Sahlenburg; in 7—32 m Höhe. 8. Arensch und Berensch; das erstere nur aus wenigen Gehöften bestehend, das letztere ein Heidedorf, beide am westlichen Hange der Geest (13—25 m), mit fruchtbarem Außendeichslande und etwas eingedeichtem Marschlande am Oxter Bache. Östlich von Arensch zieht sich ein langer, sehr alter Wall, der Burgwall, gegen die preußische Grenze hin. 9. Oxstedt (Oxte); Heidedorf am Oxter Bache; im allgemeinen Geestland (12—35 m), nur schmale Randstreifen im W und S gehören der Marsch an. 10. Gudendorf; von preußischem Gebiete umschlossenes Heidedorf (10—32 m), östlich von Oxstedt und südlich von dem preußischen Dorfe Alten- walde, dessen Kirche, Pastorat und Schule zu Hamburg gehören (siehe S. 19). 11. Neuwerk. Diese nur zum Teil eingedeichte Insel (Binnenland 5,2, Deich 9,2 m) liegt 10 km nordwestlich von Duhnen und ist von da bei Ebbe über das Watt zu Wagen erreichbar. Sie besitzt 2 Leuchttürme und 2 Baken. 1286 wurde Hamburg von den sächsischen Herzögen gestattet, ans der Insel („dat nige O oder Oge") eine Feuerbake („Blüse") anzulegen. Der zunächst aus Holz er- richtete, als Landmarke dienende Turm verhalf der Insel zu dem Namen „dat nige Wart", Neuwerk. 1299 ward es Hamburg erlaubt, den Turm aus Steinen zu errichten,- die Hünengräber bei Altenwalde lieferten die Steine zu feinen Fundamenten. Zehn Jahre später erlangte es die Anerkennung seiner alleinigen Besitzrechte über die Insel. Erst nachdem 1372 der im Oberbau noch aus Holz bestehende Turm niedergebrannt war, wurde 1379 der mächtige, jetzt noch stehende größere Leuchtturm ganz aus Stein erbaut) dieser, 28 in hoch, mit über 2 m dicken Mauern, ist zurzeit der älteste noch in Benutzung befindliche Leuchtturm der Erdey. Bis 1400 wohnte regelmäßig ein hamburgischer Ratsherr als Hauptmann auf Neuwerk,- daun wurde die Insel dem Amtmanne zu Ritzebüttel untergeordnet und der Turm von einem Vogte bezogen. 1811 — 13 ist die Insel von den Franzosen durch Anlage zweier Werke befestigt ge- wesen, welche bald nach dem Abzüge derselben zerstört worden sind. § 15. Die Häfen und das Freihafengebiet. Die Häfen Hamburgs erstrecken sich in einer Längsausdehnung von über 8000 m von der Grenze des Altonaer Gebietes bis über Rothenburgsort hinaus zu beiden Seiten der Norderelbe. Der überwiegende Teil derselben gehört dem Freihafengebiete an. Die im Zollgebiete belegenen Häfen, soweit sie für Seeschiffe be- stimmt sind, umfassen den an St. Pauli angrenzenden Teil der Norderelbe, sowie den nördlichen Streifen des Stromes am Johannisbollwerke 2) und den beiden Vorsetzen entlang bis zur Niederbaumbrücke. Jener wird in seiner 1) Buchheister, M. Die Elbe und der Hafen von Hamburg. Mitt. d. Geoqr. Gesellsch. i. Hamburg. 1899. Bd. Xv. S. 157. 2) Hier der Zollinlandsquai. 5*

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 241

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen. 241 16. Jahrhdt. 1. Hälfte. 10. Nov. 1483 31. Okt. 1517 1519 1519-1556 1521 1525 1526 u. 1529 1530 1532 1521 1544 1520-1566 Die Neuzeit. 1. Das Zeitalter der Reformation. Martin Luther zu Eisleben geboren. Dr. Martin Luther schlägt die 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Ulrich Zwingli predigt in Zürich. Die Disputation zu Leipzig. Die Bannandrohungsbulle in Deutschland. Philipp Melanchthon in Wittenberg. Karl V., König von Spanien, deutscher Kaiser. Der Reichstag zu Worms. Luther geächtet, seine Lehre verboten. Er beginnt auf der Wartburg die Bibelübersetzung. Sickingens Fehde. Ulrich von Hutten. Beginn der politischen Teilung der Nation im Regensburger und Torgauer Bund. Der große Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland. Die beiden Speyerer Reichstage. Der Augsburger Reichstag. Die Confessio Augustana. Schlacht bei Kappel, Zwingli fällt. Der Schmalkaldener Bund; Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen. Der Nürnberger Religionsfriede. Starke Ausbreitung der Reformation in Deutschland, England und Skandinavien. Heinrich Viii. stellt die englische Kirche unter den Supremat des Königs. Gustav I. Wasa führt die Reformation in Schweden ein. Karl V. führt vier Kriege gegen Franzi, von Frankreich über den Besitz von Mailand und Burgund. 1525 Schlacht bei Pavia, Franz gefangen; Friede zu Madrid. 1527 Eroberung und Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte. Ergebnis: Mailand behält Karl, Franz Burgund. Soliman I., der Prächtige. Größte Ausdehnung der osmanischen Macht. 1522 Rhobus genommen, 1526 Schlacht bei Mohacs, das östliche Ungarn unter türkischer Herrschaft. Pfeifer, Geschichte V. (K.) 16

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 111

1914 - München : Oldenbourg
— m — bis auf wenige Familien gestorben oder verdorben. Ohne Unterricht, ohne Gottesdienst war das junge Volk aufgewachsen in Roheit und Sittenlosigkeit; von den Soldknechten der Heere hatte es Gewalttätigkeit und Verbrechen aller Art gelernt. Über den ehemaligen Acker war Wald gewachsen; angebaut wurde nur so viel Feld, als 3um (Ertrage der nötigen Nahrung erforderlich war. Der wert der Grundstücke war ungemein gesunken. Ost weigerten sich Nachbarn, anstoßende herrenlose Acker schenkungsweise anzunehmen, um die darauf lastenden Bodenabgaben nicht zahlen zu müssen. Die Ortsgeschichten belegen diese 2lngaben mit (Einzelbeispielen. So schreibt die dhronif von Gerolzhofen: „(Ein jammervolles Bild boten Stadt und Markung von Gerolzhofen nach den Drangsalen des Krieges. Die Mittel des Stadthaushaltes waren völlig erschöpft, Stadt- und Landgemeinden an den Bettelstab gebracht. Greulichen Anblick bot das Gebiet der Stadtmarhmg, der Umgebung, dessen ausgebrannte, totenstille Dörfer Lindelach, Rügsbofen, Stockheim, Alitzheim, Mittelmühle in Trümmern lagen. Rügshofen erlangte feinen früheren Umfang nicht wieder, Lindelach erhob sich überhaupt nicht mehr. Auren und wiesen waren nach langem Verwildern ertraglos, Acker und Weingärten von wildem Buschwerk überwuchert. Auch der sittliche Zustand der gelichteten Bevölkerung hatte begreiflicherweise sehr stark gelitten unter den (Eindrücken endloser blutiger Greuel, unbeschreiblicher Ausschreitungen, jammervoller Seuchen, He$enverfolgungen und Kriegsläufe. Zahlreiche Güter waren herrenlos und fanden tatsächlich keinen Herrn." In der Ortsgeschichte von Untererthal ist zu lesen: „Zwischen \652 und \650 verschwanden Nachbarn mit Familienangehörigen. Gegen (Ende der Kriegstvirren waren an die 50 Hofstätten verödet. Von 25 dem Frhrn. von (Erthal zustehenden Häusern standen 20 leer. Die unbewohnten Häuser waren teilweise abgebrannt oder verfallen. Steine und Holz verwendeten die den Krieg überlebenden Nachbarn zum Ausbessern ihrer baufälligen Heimstätten. Felder, wiesen und Weinberge lagen größtenteils brach; sie waren vielfach mit Hecken und Stauden verwachsen. Auf Hetzloser Markung waren \658 von 295 Morgen (Erthaljcher Acker nur ungefähr 40 Morgen bebaut, „das übrige mit Hecken und Holz verwachsen". Von \03 Morgen wiesen konnten nur 35 Morgen genutzt werden, die übrigen waren verwachsen und verwildert. Noch um 1?oo lagen \56 Morgen Feld bei Hetzlos wüst und das Dorf zählte noch ^6 öde Hofstätten. Hier wie überall wurde die Markung neu vermessen, da sie „mit Holz, Hecken und Sträuchern dergestalt verwachsen, daß sich darinnen schwerlich mehr zu finden". Die Stadt Karlstadt hatte ^670 {7? leere Häuser. Infolge der großen Verarmung der (Einwohnerschaft wurde der Gemeindewald verteilt.

8. Deutsches Lesebuch - S. 23

1844 - Hamburg : Herold
23 auch die Krone nicht fehlen. Und eine Krone verdienen ist mehr noch als sie auf dem Haupte tragen. Da sagte der Knabe: Vater, können die Könige auch fliegend Nein, antwortete der Vater, da haben die Vögel den Vorrang; die sind Menschen, wie wir auch. Oh!----------sagte der Knabe, und bat den Vater, noch mehr von den Vögeln zu erzählen. 28. Rübezahl. (Ein Mährchen.) Das Riesengebirge, welches Schlesien von Böhmen scheidet, war ehemals der Aufenthalt eines mächtigen Berg- geistes, Rübezahl genannt. Auf der Oberfläche des Gebirges hatte sein Gebiet nur wenige Meilen im Umfange; aber im Innern erstreckte es sich unermeßlich tief und weit. Hier, in den unterirdischen Räumen hausete er gewöhnlich, und nur zuweilen, nach Jahrhunderten einmal, erhob er sich aus den Tiefen der Erde, um eine Zeitlang über derselben sein Wesen zu treiben. Ehe diese Gegend von Menschen be- wohnt war, machte er sich bei seinen Lustreisen auf der Oberwelt allerlei Spaß mit wilden Thieren. Er hetzte sie zusammen, und ließ sie mit einander kämpfen, oder schreckte sie auch selbst aus ihren Lagern plötzlich auf, und trieb sie, gleich einem Sturmwinde, vor sich hin, wie große Herren die Hetzjagd zu treiben pflegen. Als er aber nach langer, langer Zeit einmal wieder aus seinem Unterreiche an das Tggeslicht hervorkam, um sich auf die gewohnte Weise zu vergnügen, sah er mit Er- staunen alles so sehr verändert, daß er sein Gebiet fast nicht mehr kannte. Die finstern Wälder waren ausgehauen und in Ackerfeld verwandelt; auf den Wiesen weideten Schafe und Rinder unter dem Schutze ihrer Hirten und ihrer wach- samen Hunde; hie und da lagen Dörfer und einzelne Hüt- ten zerstreut, deren Bewohner zur Besorgung ih^er Geschäfte aus- und eingingen; vor den Thüren spielten muntre Kin- der, und erfüllten die Luft mit fröhlichem Geschrei. Rübe- zahl wunderte sich bei dem Anblick dieser neuen Dinge nicht
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